Poesie
I
54
Dato Barbakadse DAS GEBET
(geb. 1966 in Tiflis)
Gedichtband I Übersetzung: Maja Lisowski Pop Verlag, 2018 I 124 Seiten ISBN 978-3-86356-220-5 I € 16.50
Bela Chekurishvili BARFUß
(geb. 1974 in Gurjaani)
Gedichtband I Übersetzung: Lika Kevlishvili; Nachdichtung: Norbert Hummelt I Das Wunderhorn, 2018 I 90 Seiten I ISBN 978-3-88423-593-5 I € 19.80
Dato Barbakadse ist Schriftsteller, Essayist und
Bela Chekurishvili arbeitete als Kulturjournalistin in
Übersetzer. Er hat mehrere Preise erhalten für
Tiflis. Zurzeit studiert sie an der Universität Bonn.
seine literarische und übersetzerische Tätigkeit,
Sie ist Autorin von vier Lyrikbänden und einem
die über 30 Buchveröffentlichungen und
Kurzgeschichtenband Rheinische Aufzeichnungen.
zahlreiche Beiträge in literarischen Zeitschriften
Ihre Gedichte finden sich in zahlreichen
und Anthologien umfasst. Er ist Mitglied der
Anthologien. In Deutschland wurden 2015 vier
Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“ und
Gedichte in der Sammlung Aus der Ferne. Neue
des Österreichischen P.E.N.-Clubs.
Georgische Lyrik von der Corvinus Presse Berlin veröffentlicht.
Der Gedichtband umfasst sowohl frühere als auch neue Gedichte des Autors, die sich meistens
Die neuen Gedichte von Bela Chekurishvili
mit komplizierten philosophischen Problemen
schöpfen aus der Radikalität des Aufbruchs –
befassen. Um die dramatischen Nuancen dieser
dem Schritt aus der Enge des Vertrauten in die
Lyrik zu verstehen, ist es wichtig zu betonen, dass
ungewisse Weite, den die Dichterin aus Georgien
der Autor seine schriftstellerische Tätigkeit als
mit ihrer Übersiedlung nach Deutschland vollzogen
eine Art poetische Befragung der alltäglichen
hat. Schonungslos und direkt bilanzieren diese
Welt der Antworten versteht. Nicht die Fragen
Verse Gewinn und Verlust eines Lebens in zwei
zu beantworten, sondern auf präzise Antworten
Welten, barfuß bewegen sie sich auf Glatteis, Wiese
präzise Fragen zu stellen und die paradoxe
und Asphalt, in den Erinnerungsräumen, die auf
Mathematik der genauen Fragen durch die
Fotos aufleuchten. Die verblasste sowjetische
poetische Tätigkeit zu retten – so wird von Dato
Kindheit, Armut und Glanz der Tifliser Wendejahre,
Barbakadse der Geist der Poesie verstanden.
destruktive Lieben, das Altern der Eltern – all das wird in mitreißenden Rhythmen evoziert und in Gesang verwandelt.
„Der Autor betrachtet die Poesie als ein Schicksal, welches das Leben eines Menschen wesentlich bestimmt und ihn ein unkonventionelles Leben führen lässt.“ /Pop Verlag/