Asklepios Team

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Ausgabe Februar 2013

team

Mit

Süße Geheimnisse

Lokalteil

Diskretion hat bei Asklepios höchste Priorität – bei allen Patienten!

Plattdeutsch

Interdisziplinär

Rollenwechsel

Die Sprache der Patienten: In Wandsbek lernen die Mitarbeiter Plattdeutsch. Seite 5

Das MediClin Herzzentrum Lahr/ Baden hat ein neues Organisationsmodell. Seite 8

In Lich schlüpften Führungskräfte in die Malerkluft und renovierten die Eingangshalle. Seite 12


Titelthema geht vor Sicherheit

Süße Geheimnisse –

Diskretion hat bei jedem Patienten höchste Priorität Betroffenheit erfasste die ganze Welt: Nachdem eine Krankenschwester in einer Londoner Klinik auf den Scherzanruf eines australischen Moderatoren-Duos hereingefallen war und so Informationen über den Gesundheitszustand von Prinz Williams schwangerer Frau Kate an die Öffentlichkeit gedrungen waren, fand man die Frau wenige Tage später erhängt in ihrem Zimmer. Schnell kam die Frage auf, wie das passieren konnte. „Dort scheinen gleich mehrere tragische Umstände zusammengekommen zu sein, denen wir bei uns mit verschiedenen Maßnahmen entgegenwirken“, erklärt Henning Bergmann, Datenschutzbeauftragter der Asklepios Kliniken in Hamburg. So gibt es bei fast allen prominenten Patienten eine Pförtnersperre, was bedeutet, dass weder über die Telefonzentrale noch über den Pförtner zu erfahren ist, ob die jeweilige Person in der Klinik behandelt wird. Zudem habe die Klinik in dem Fall Kate offensichtlich keine technischen oder organisatorischen Schutzmaßnahmen getroffen. „Sonst hätte sich die Kollegin auf der Station über die Identität der Anruferin rückversichert“, sagt Bergmann. Was zugegebenermaßen etwas schwierig ist, wenn man im Glauben ist, dass man die Queen am Telefon hat. Dennoch ist höchste Sensibilität beim Umgang mit Patientendaten gefragt – nicht nur bei prominenten Patienten. Asklepios Mitarbeiter werden daher regelmäßig darin geschult. „Jeder Patient kann eine Pförtner-Auskunftssperre einrichten lassen“, sagt Pressesprecher Mathias Eberenz. Die Motive sind unterschiedlich. Manchen ist es gegenüber Angehörigen oder Kollegen peinlich, in der Klinik zu liegen. Auch Erbschafts- und Sorgerechtsstreitigkeiten können bei der Entscheidung eine Rolle spielen, eine Auskunftssperre zu veranlassen. Bei Patienten in der Psychiatrie gilt ohnehin besondere Regeln, was Auskünfte am Telefon über Patienten angeht. „Grundsätzlich dürfen Mitarbeiter keinerlei Diagnosen weitergeben, schon gar nicht am Telefon“, erklärt Eberenz. Dazu unterschreibt jeder Mitarbeiter bei seiner Einstellung eine entsprechende Verpflichtung auf das Datengeheimnis. Natürlich gibt es Fälle, in denen Anrufer durchgestellt und Auskünfte am Telefon gegeben werden. „Dann aber nur an Angehörige, die man kennt oder die sich identifizieren können“, sagt der Pressesprecher. Dafür könne man etwa ein Passwort vereinbaren oder eine Rückrufnummer hinterlegen. „Und wenn man sich unsicher ist, gilt es stets, auf Zeit zu spielen, also erstmal den Patienten fragen oder auch dem Anrufer sagen, dass er die jeweilige Person ja auf dem Handy anrufen kann, wenn er sie so gut kennt.“ Grundsätzlich gilt: Nicht unter Druck setzen lassen und im Zweifel den Vorgesetzten fragen. Kontakt: Henning Bergmann, Tel.: (0 40) 18 18-82 27 13, he.bergmann@asklepios.com

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Diskretion bitte!

des Patienten ■ Liegt eine Einwilligung rsonen Ausvor, dass bestimmten Pe ben werden künfte am Telefon gege dürfen? rt oder eine ■ Haben Sie ein Passwo jeweiligen Rückrufnummer mit dem Anrufer vereinbart? Zweifelsfall ■ Versichern Sie sich im beim Patienten.


Sicherheit Titelthema geht vor

Viel hilft nicht immer viel Antibiotikum – Das einstige Allheilmittel kann längst nicht mehr, was es früher zu versprechen schien. Denn nicht bei jeder bakteriellen Infektion ist es noch wirksam. Zu oft, zu viel und manchmal einfach falsch wird es eingesetzt. Um für mehr Behandlungssicherheit zu sorgen, hat die Medilys Laborgesellschaft nun einen AntibiotikaAusweis entwickelt. Atemwegserkrankung, Blasenentzündung oder Borreliose – manchmal hilft nur noch ein Antibiotikum, aber nicht immer. „Oftmals sind Viren die Krankheitserreger und gegen die hilft kein Antibiotikum“, sagt Dr. Susanne Huggett, Ärztliche Leiterin der Medilys Laborgesellschaft. Stattdessen schade das Medikament in solchen Fällen. Wenn es falsch eingesetzt wird, können resis​­tente Erreger entstehen. Die nehmen ohnehin durch den Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht enorm zu. Daher ist es besonders wichtig, den Erreger und seine Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika genau zu kennen. Nur so könne ein gut wirksames Antibiotikum verordnet und ein Therapieversagen vermieden werden, sagt Dr. Huggett. „Gerade ältere Menschen benötigen zur Behandlung chronischer Infektionen häufig Antibiotika, zugleich kann man über einen längeren Zeitraum schnell den Überblick verlieren, wann man welches Antibiotikum bei welcher Infektion eingenommen hat“, erklärt Dr. Huggett. Doch nur wer, um die Einnahme und die jeweiligen Erreger weiß, kann die aktuelle Behandlung

Impressum

darauf abstimmen. „Deswegen haben wir zum European Antibiotic Awareness Day am 18. November 2012 unseren Antibiotika-Ausweis vorgestellt, in dem Patienten Details zur Infektion, zum Erreger und dessen Resistenz, zum Antibiotikum, der Dosierung sowie der Therapiedauer und den Zeitpunkt der Einnahme dokumentieren können“, sagt sie. So behielten Ärzte und Patienten den Überblick insbesondere bei häufiger auftretenden Infektionen. Zudem werde die Therapiesicherheit verbessert und zur Verminderung von Resistenzen beigetragen. „Diesen Ausweis kann jeder nach seinem besten Wissen ausfüllen und dann bei seinen Unterlagen abheften“, sagt Huggett. Bei der nächsten Erkrankung können Ärzte und Patienten dann darauf zurückgreifen. Selbstverständlich richtet sich

das Angebot auch an alle AsklepiosMitarbeiter, aber auch an niedergelassene Ärzte und deren Patienten. Ausweise zum Downloaden und Informationen unter www.medilys.de

Lisa Muster

Hausstaub

Halsentzündung

Blasenentzündung

Halsentzündung

Haemophilus influenzae

E. coli

Virusinfektion

Asklepios Kliniken Konzernbereich Unternehmens­ kommunikation & Marketing Rübenkamp 226 ▪ 22307 Hamburg Herausgeber und v.i.S.d.P.: Rudi Schmidt Redaktion: Stefanie Pohl, Anette Elwert Produktion: dpa Corporate Content

15. 2.1942 Penicillin

Clarithromycin

2 x 250 mg

Cotrimoxazol

2 x tgl.

keine Antibiotika

5T./Jan. 2009

3 T./Dez. 2011

Dez. 2012

Sie haben Fragen oder Anregungen? Treten Sie mit uns in Kontakt! Tel.: (0 40) 18 18-82 66 36 Fax: (0 40) 18 18-82 66 39 team@asklepios.com Fotocredit: Asklepios: 10, MediClin: 5, Fotolia: 6, dpa: 1

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Bildung

Hygiene ganz groß Eine Novelle des Infektionsschutzgesetzes schreibt Hygienebeauftragte in der Pflege vor. Asklepios reagiert darauf mit einer eigenen Fortbildungsreihe an drei Standorten. Immer wieder liest man vom Ausbruch gesundheitsgefährdender Keime in Krankenhäusern. Um dies zu verhindern, bleibt Hygiene eines der wichtigsten Themen im Klinikalltag. Mit dem verpflichtenden Einsatz von Hygienebeauftragten in der Pflege schlägt sich das auch gesetzlich nieder. Sie sind Vermittler zwischen Hygienefachkräften und Mitarbeitern. Neben organisatorischen und bereichsbezogenen Aufgaben ist die Vermeidung von Infektionen wesentliche Aufgabe. Die Fortbildung bei Asklepios widmet sich in 40 Stunden den verschiedenen Aspekten: von gesetzlichen Grundlagen bis zum Ausbruchsmanagement. Auch 2013 bieten die Standorte Göttingen, Hamburg und Wiesbaden verschiedene Termine an. Frühzeitige Anmeldung erbeten. Kontakt: Miriam Rivera Stein, m.rivera@asklepios.com

Die Pflege auf Erfolgskurs Der Weiterbildung zur Hygienebeauftragten in der Pflege mit 210 Teilnehmern aus dem Asklepios Konzern und der Start der Asklepios Fachqualifikation Psychiatrische Pflege mit mehr als 100 Teilnehmern – das sind nur einige Beispiele für die Qualifikationsprojekte in der Pflege im Jahr 2012. Am jährlichen Treffen der Führungskräfte in der Pflege im November nahmen auch erstmals Kollegen von MediClin teil. Ziel für 2013 ist eine engere Zusammenarbeit. Konzerngeschäftsführer Dr. Roland Dankwardt und Kai Hankeln

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forderten die Pflegedienstleitungen zu aktiver Mitarbeit und Gestaltung bei den bevorstehenden Herausforderungen auf. Beratung und Unterstützung hat der Konzernbereich Bildung und Pflegemanagement unter Leitung von Walburga Sprenger zugesagt. Neben zahlreichen wichtigen Themen wie etwa den Möglichkeiten der Personalakquise über OAM oder den Anforderungen an die moderne Ausbildung wurden auch die aktuellen Weiterbildungsmöglichkeiten diskutiert.


Beruf & Praxis

Wi snackt ok Platt

75 mm

Plattdeutsch-Kampagne

Wi k o Entertainerin Ina Müller schon vor mehr „Platt is nich uncool“, hat die t k c als zehn Jahrennpostuliert und fortan mit ihren Büchern und Fernsehsena sSiegeszug t dungen einen für den t Dialekt angetreten. Platt ist aber auch Plaältere eine Sprache, die viele Menschen noch immer als erste Sprache

sprechen. Eine Tatsache, die vor allem im Krankenhaus zum Tragen kommt und die die Asklepios Klinik Wandsbek zum Anlass genommen hat, eigens kostenlose Plattdeutsch-Kurse für ihre Mitarbeiter anzubieten. „Dadurch wird die Klinik menschlicher und die Anrede im Dialekt vermittelt den Patienten ein Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit“, sagt die Chefärztin der dortigen Geriatrie, Dr. Ann-Kathrin Meyer. Und manch ein Demenz8 mm erreichbar. kranker ist nur noch über den3Dialekt Mitte Januar ging der erste Kurs mit 15 Teilnehmern an den Start. „Wir haben uns redlich bemüht und waren ganz erstaunt, dass Platt nicht gleich Platt ist“, erzählt Dr. Meyer. Spaß gemacht hat es allemal – und weitere Kurse beginnen schon in Kürze, auch für Verwaltungsmitarbeiter. Wer die Sprache dann beherrscht, darf sich den Button „Wi snackt ok Platt“ an Kittel oder Anzug heften. Lesen Sie dazu auch die Außenansicht von Volker Holm, dem Leiter des Niederdeutsch-Zentrums in Ratzeburg, auf Seite 6.

Abfall für medizinische Innovation Seit mehr als vier Jahren lagert und archiviert die Lungen-Biobank der Asklepios Fachkliniken München-Gauting Gewebe, das sonst entsorgt würde. Sie liefert damit die Basis für innovative Forschung. Restmüll, der fällt auch bei Operationen an. Zur genauen Diagnose von Krebs- und anderen Erkrankungen wird Gewebe, das bei Operationen oder zu diagnostischen Zwecken entnommen wird, histopathologisch untersucht. Teile davon werden zur weiteren individuellen Diagnostik gelagert. Was übrig bleibt, wird fachgerecht entsorgt. Normalerweise. Nicht aber in den Asklepios Fachkliniken Gauting. „Das Gewebe ist für die Forschung wertvoll, zumal Lungenkrebs zu den häufigsten und gefährlichsten Krebsarten zählt“, erklärt die Molekularbiologin Dr. Ina Koch. Üblicherweise müssen

Wissenschaftler für ihre Forschungen erst jahrelang Gewebe und Informationen sammeln, bis sie tatsächlich forschen können. Dank der Biobank in Gauting liegen – nach Einwilligung der Patienten - umfangreich dokumentierte Proben und selbstverständlich anonymisierte Daten vor, etwa 900 sind es inzwischen. Mehrere Forschungsprojekte beliefert die Biobank, vor allem in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), aber auch mit anderen universitären Forschungseinrichtungen und der Pharmaindustrie. Die Gautinger Biobank ist Mitglied in der „Plattform Biobanking“ im DZL. „Damit stellen wir die grundlegende Forschungsinfrastruktur zur Verfügung und tragen zur medizinischen Innovation bei“, sagt BiobankLeiterin Dr. Koch. Kontakt: Dr. Ina Koch, Tel.: (0 89) 857 91-42 10, ina.koch@asklepios.com

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Asklepios-Gruppe

Außenansicht Volker Holm, Leiter des Niederdeutsch-Zentrums in Ratzeburg Für mich war es Ehrensache, die Plattdeutsch-Initiative der Hamburger Asklepios Klinik Wandsbek zu unterstützen. Als Kind habe ich Plattdeutsch nur passiv gelernt. Doch in meinem Germanistikstudium habe ich dann als Schwerpunktfach Platt­deutsch gewählt. Das war sehr reizvoll, weil damals noch viel mehr Plattdeutsch gesprochen wurde. Als das Land SchleswigHolstein dann Anfang der 90er Jahre zwei Niederdeutsch-Zentren aufbauen wollte, hatte ich als Gymnasiallehrer das Glück, die Stelle als Leiter des Zentrums in Ratzeburg zu bekommen. Plattdeutsch ist sehr metaphernreich, hat nur wenige abstrakte Begriffe.

Also muss man alles sehr bildhaft umschreiben. Vor allem ist es sehr viel persönlicher als Hochdeutsch. Deswegen ist es auch so begrüßenswert, dass die Asklepios Klinik Wandsbek die Kurse für ihre Mitarbeiter anbietet. Denn die plattdeutsche Sprache dient als emotionale Stütze und verleiht Sicherheit, zwei Aspekte, die gerade für hilfsbedürftige Menschen im Krankenhaus wichtig sind. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir die Initiative mit Doppelexemplaren aus unserer Bibliothek unterstützen konnten.

Infos: www.niederdeutsch-zentrum.de

1200

Dosen Grippe-Impfstoff hat die Zentralapotheke der Hamburger Asklepios Kliniken in dieser Saison zur Impfung der Mitarbeiter ausgegeben.

Facebook-Hit

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Asklepios-Gruppe

Auf Modernisierungskurs: die Asklepios Fachkliniken Brandenburg Ein Neubau in Teupitz, eine neue Tagesklinik mit Institutsambulanz in Werder sowie die Eröffnung der Psychiatrischen Tagesklinik für Erwachsene in einer komplett sanierten Villa in Lübben – die Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH hat die Modernisierung ihrer Standorte auch 2012 fortgesetzt. „In Lübben haben wir nach einer mehrere Jahre währenden Zwischenlösung mit dem Umzug der Psychiatrischen Tagesklinik optimale Bedingungen für die teilstationäre Behandlung seelisch kranker Erwachsener geschaffen“, erklärt Pressesprecherin Edda Gehrmann. Etwa eine halbe Million Euro setzte das Fachklinikum Lübben dafür ein. In Teupitz flossen Eigenmittel von 3,8 Millionen Euro in einen Neubau für die Therapie von Psychosen und Persönlichkeitsstörungen, der voraussichtlich im März eröffnet wird. Im Januar dieses Jahres eröffnete die Klinik für Erwachsenenpsychiatrie des Asklepios Fachklinikums Brandenburg mit der neuen Tagesklinik und Institutsambulanz in Werder ihre vierte teilstationäre Außenstelle. Etwa 320 000 Euro kostete es, in einem Mietobjekt im Zentrum der kleinen Stadt beste Bedingungen für die neue Tagesklinik zu schaffen. Kurz vor dem Abschluss steht die Sanierung eines denkmalgeschützten Klinikgebäudes für die Akutpsychiatrie in Brandenburg. Kontakt: Edda Gehrmann, Tel.: (0 33 81) 78-21 06, e.gehrmann@asklepios.com

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MediClin MediClin

„Die Patienten fühlen sich familiär betreut“

Im Januar 2012 hat das MediClin Herzzentrum Lahr/Baden ein neues Organisationsmodell eingeführt. Die klassische Trennung von Pflege- und Intensivstation wurde aufgehoben. Stattdessen gibt es nun drei Stationen, die sowohl über Intensiv- als auch über Pflegebetten verfügen. Die Patienten werden dort von einem feststehenden interdisziplinären Team betreut. Zu jedem Team gehören Ärzte und Pflegekräfte verschiedener Fachrichtungen. Die Leitung der Pflege übernehmen dabei Teampflegemanagerinnen. Manuela Siefert, die seit 16 Jahren als Krankenschwester im Herzzentrum arbeitet, ist eine von ihnen. Welche Aufgaben hat eine Teampflegemanagerin und wie hat sich durch die Übernahme der neuen Leitungsfunktion Ihre Arbeit verändert? Zusammen mit dem Teamchef und dem Caseassistenten muss ich sämtliche Abläufe zwischen OP und Station planen und

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abstimmen. Meine Hauptaufgabe ist, den Einsatz der mehr als 40 Pflegekräfte des Teams zu koordinieren. Außerdem muss ich mich um die Auswahl und Einarbeitung neuer Mitarbeiter und die Organisation der Weiterbildungen der Pflegefachkräfte kümmern. Als Anästhesieschwester und Praxisanleiterin hatte ich keinerlei Personalverantwortung. Deshalb werde ich parallel zu meiner neuen beruflichen Aufgabe ein Fernstudium mit dem Abschluss Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen aufnehmen. Das Studium vermittelt mir die nötigen kaufmännischen Kenntnisse, die ich als Teampflegemanagerin brauche. Daneben bin ich weiterhin in der Anästhesie tätig, auch wenn ich natürlich weniger am Patienten arbeite als bisher. Wie haben Sie die Umstellung auf die neue Teamstruktur erlebt? Die Einführung des Teammodells war mit großen Veränderungen verbunden. Zunächst mussten durch Umbaumaß-


MediClin MediClin

nahmen drei gleich ausgestattete Stationen geschaffen werden. Das war sehr aufwendig. So musste zeitweise der Strom im gesamten Haus abgestellt werden. Außerdem wurde das Personal ganz neu zusammengesetzt, jeder Mitarbeiter bekam neue Kollegen. Die Teams mussten dann erstmal zueinander finden. Mittlerweile ist aber ein Gemeinschaftsgefühl entstanden und die Mitarbeiter fühlen sich in ihren neuen Teams wohl. Inwiefern profitieren die Pflegekräfte von dem neuen Teammodell? Die Mitarbeiter können sich besser auf den Patienten einstellen, da die Pflegekräfte immer für denselben Patienten zuständig sind. Wenn ein Patient beispielsweise taub oder psychisch wenig belastbar ist, kann

man darauf mehr Rücksicht nehmen. Solche Sachen sind früher häufig untergegangen. Wie beurteilen die Patienten die neue Organisationsstruktur? Wir bekommen viel positives Feedback. Da die Patienten immer die gleichen Ansprechpartner haben und sich das OP-Team am Tag vor der Operation beim Patienten vorstellt, fühlen sich die Patienten gut aufgehoben und „familiär“ betreut. Auch die Angehörigen schätzen die neue Struktur, da sie den Patienten nun immer auf derselben Station besuchen können und dort die gleichen Mitarbeiter antreffen. Almut Hülsmeyer PR/Öffentlichkeitsarbeit

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MediClin

Fachbücher online suchen und kaufen MediClin führt internetbasierte Literaturbestellung ein Zum 1. Januar 2013 hat MediClin die internetbasierte Literaturbestellung eingeführt. Mitarbeiter aller MediClinEinrichtungen und Servicegesellschaften können nun über den Web-Shop „Schweitzer Fachinformationen“ (www.schweitzer-online.de) Fachmedien suchen und über den Einkauf bestellen lassen. Im Schweitzer Online-Katalog sind 18 Millionen Medien verzeichnet. Bei der Recherche kann nach Autor, Titel, Verlag oder ISBN-Nummer gesucht werden. Zu jedem Artikel gibt es verschiedene Informationen wie Inhaltsbeschreibungen und Rezensionen. Neben Büchern werden auch Zeitschriften, Loseblattsammlungen, DVDs, Software sowie E-Books und E-Paper im Web-Shop angeboten. E-Books und E-Paper bieten im Vergleich zu herkömmlichen, gedruckten Medien eine Reihe von Vorteilen. So hat der Nutzer die Möglichkeit, automatisiert nach einem bestimmten Stichwort zu suchen und erspart sich damit das Querlesen umfangreicher

Texte. Außerdem können einige Seiten der E-Books schon vor dem Kauf angesehen und gelesen werden. Beim Erwerb entsprechender Lizenzen können die elektronischen Medien von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden. Bevor die vom Mitarbeiter ausgewählten Medien bestellt werden können, muss die Bestellung vom zuständigen Vorgesetzten in der Klinik und vom zentralen Einkauf freigegeben werden. Dadurch sollen unnötige Doppelkäufe vermieden werden. Die Bestellungen werden direkt an die jeweilige Einrichtung oder Servicegesellschaft geschickt. Neben der Auswahl und Bestellung der Medien wird ab dem kommenden Jahr die Literatur auch vollständig internetbasiert verwaltet. Julia Hechtner Personalentwicklung Petra Handrack Konzerneinkauf

Erstes Hotel für Angehörige in Essen-Kettwig eröffnet Anfang September hat die MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr das erste MediClin-Hotel für Angehörige eröffnet. Das „Hotel auf der Rötsch“ ist Teil des Klinikkomplexes auf der Laupendahler Höhe über der Ruhr. Erbaut wurde das Hotel auf dem ehemaligen Privatgrundstück des Kruppdirektors Erich Müller. Neben Familienmitgliedern, die den Reha-Aufenthalt ihres Angehörigen begleiten, bietet das Hotel auch

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Messegästen aus Düsseldorf und Essen eine komfortable Unterkunft. Alle 23 Zimmer sind mit englischen Möbeln, TV, WLAN, Telefon und individueller Terrasse ausgestattet. Gäste des Hotels können auch das Schwimmbad und den Fitnessbereich der MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr nutzen. Sebastian Klute, Oliver Blank Stellvertretende Kaufmännische Direktoren MediClin Fachklinik Rhein/Ruhr

In allen Zimmern englische Möbel


MediClin

Im Klinikalltag kundenorientiert kommunizieren Kommunikationstraining für Klinikmitarbeiter in Bad Düben Ein Workshop für Mitarbeiter aus Pflege, Notaufnahme und der Rezeption vermittelte Grundlagen und Übungsmöglichkeiten für eine professionelle Kommunikation. Die zentrale Botschaft: Entscheidend ist eine positive Grundeinstellung. Wer in einer Klinik arbeitet, hat jeden Tag mit Menschen zu tun. Gerade in stressigen Situationen fällt es nicht jedem leicht, stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse seines Gegenübers zu haben. Wie eine gute Kundenansprache auch im stressigen Arbeitsalltag gelingen kann, vermittelte im September ein Seminar der MediClin Akademie Mitarbeitern der Pflege, Notaufnahme und Rezeption des MediClin Krankenhauses und des Reha-Zentrums Bad Düben. Geleitet wurde die ganztägige Veranstaltung von Alexander Spachholz, Kommunikationstrainer und Leiter der Abteilung Vertragsmanagement/Vertrieb/Marketing der MediClin-Zentralverwaltung. Zum Auftakt beschäftigten sich die 15 Teilnehmerinnen mit der Frage „Wer sind eigentlich meine Kunden – wer tritt mit welchen Bedürfnissen an mich heran?“ In erster Linie sind dies natürlich Patienten. Aber auch Angehörige, Kollegen, Ärzte und Mitarbeiter von Sozialdiensten und von Fahrdiensten sowie Vertreter von Kostenträgern sind regelmäßige Gesprächspartner. So verschieden diese Zielgruppen sind, so unterschiedlich sind auch die Kommunikationsbedürfnisse: Während der Patient Zugewandtheit, schnelle Hilfe und Verständnis erwartet, kommt es beispielsweise Sozialdienstmitarbeitern auf eine schnelle Terminvermittlung an. Der Sachbearbeiter einer Krankenkasse hingegen legt vor allem Wert auf eine fachkompetente Antwort. All dies sind berechtigte Bedürfnisse, die der Mitarbeiter erkennen sollte, um lösungsorientiert weiterhelfen zu können.

In Rollenspielen führten sich die Teilnehmer vor Augen, wie sich „gute“ und „schlechte“ Kommunikation anfühlt. Wie reagiert mein Gegenüber, wenn ich im Gespräch gleichgültig und unkonzentriert bin? Und welches Feedback erzeugen hingegen interessierte Nachfragen und bestätigende, zugewandte Gesten? Deutlich wurde: Neben dem Inhalt des Gesagten spielen immer auch Tonfall und Körpersprache eine entscheidende Rolle. Im Mittelpunkt des Seminars standen praxisnahe Lösungsvorschläge, um zum einen den Kundenkontakt souverän zu meistern und zum anderen die eigene Motivation und den Spaß zu erhöhen, insbesondere bei herausfordernden Situationen. Wie gelingt es zum Beispiel, unter Zeitdruck freundlich, aber bestimmt den Redefluss des Gesprächspartners zu unterbrechen, um das Gespräch zu steuern? „Mit unseren Angeboten wie dem Kommunikationstraining in Bad Düben verfolgen wir zum einen das Ziel, die Themen Patientenfreundlichkeit und Service noch stärker in den Kliniken der MediClin zu verankern“, erklärte Seminarleiter Alexander Spachholz. „Zum anderen möchten wir die Mitarbeiter auf motivierende Weise einladen, selbst auszuprobieren, wie eine professionelle Kommunikation in der täglichen Routine leichter fällt. Das Wichtigste dabei ist die positive Grundhaltung gegenüber dem Kunden. Wenn dies den Mitarbeitern gelingt, bleibt dem Kunden in der Regel keine andere Wahl, als ebenfalls freundlich zu sein“, sagte Spachholz.

Christoph Karcher PR/Öffentlichkeitsarbeit

Alexander Spachholz diskutierte mit den Teilnehmern des Workshops, wie gute Kommunikation gelingen kann.

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zum Schluss

An meiner Arbeit mag ich besonders …

Stefanie Kirschner

Lena Götze

Bärbel Högelow

Hausdame, Asklepios Klinik und Hotel St. Wolfgang, Bad Griesbach-Therme

Eventmanagerin, Asklepios Ärzteakademie, Hamburg

Rezeptionistin, Asklepios Klinikum Uckermark, Schwedt

… den Kontakt zu den Gästen und Kollegen und dass man nie weiß, was morgen passieren wird.

… den Kontakt mit vielen Menschen. Die Betreuung von Veranstaltungen vor Ort und die immer wiederkehrenden Herausforderungen.

… die Abwechslung und Vielseitigkeit. Interessant ist für mich jeden Tag aufs Neue der Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen.

Der andere Alltag Die fünfte Jahreszeit beeinflusst den Lebensrhythmus vieler Menschen so stark, wie es Frühling, Sommer, Herbst und Winter nicht mehr schaffen. Karneval, Fasching, Fastnacht sind eng verbunden mit Fröhlichkeit, Kostümen und den unterschiedlichsten Verletzungen. Worauf also warten? Im Bienenkostüm am Hamburger Bahnhof, mit Supersparticket bewaffnet, warte ich mit weiteren Jecken auf den Spaßzug ins Rheinland. Mitleidige und abwertende Blicke treffen unsere kostümierte Randgruppe. Change- und Diversity-Manager wären jetzt stolz wie das Kölner Dreigestirn: Cowboy, Häschen und ich sind dennoch im Nu beste Freunde. Einzig der Bär bereut seine schweißtreibende Kostümierung und wird für die Dauer der Fahrt lieber wieder zu Hans-Peter. Der kühle Hamburger im Nachbarabteil hat vermutlich recht: „Man muss die fünfte Jahreszeit lieben – sonst bringt sie einen um.“ Autorin: Anette Elwert, Leitung Marketing Verstehen Sie Spaß? Wir suchen Talente und Beiträge für diese Rubrik. Bitte melden unter: team@asklepios.com

Operation „Schöne Eingangshalle“ Malerkluft statt Arztkittel – In der Asklepios Klinik Lich tauschten Chefärzte und Führungskräfte Anzug und Kittel gegen Blaumänner. Auf Initiative des neuen Geschäftsführers Dr. Christian Höftberger (Foto links) räumten zwölf Führungskräfte die Eingangshalle leer, klebten den Boden ab und strichen Decken und Wände. Sogar eine Wand zogen die Chefärzte der Unfallchirurgie und Gynäkologie ein. Bei der Stärkung am Grill zog Höftberger ein positives Fazit: „Wir haben durch unsere gemeinsame Aktion den Eingangsbereich der Klinik deutlich verschönert. Und nebenbei haben wir uns als Führungskräfte in einem anderen Umfeld getroffen. Wir haben uns dabei näher kennengelernt und die Aktion hat uns sehr viel Spaß bereitet.“

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