Daseinsvorsorge sichern

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WIRTSCHAFTSHOFKOOPERATION

Gemeindeverband Wirtschaftshof Aschachtal Vier Gemeinden bündeln ihre Kräfte.

von Philip Parzer

Ü

Philip Parzer

ber ein weiteres Beispiel erfolgreicher Wirtschaftshofkooperation dürfen wir in diesem Beitrag berichten. Die oberösterreichischen Gemeinden Aschach an der Donau, Hartkirchen, Pupping und Stroheim haben sich bereits im Jahr 2010 dazu entschlossen, ihre Kräfte im Bereich ihrer Wirtschaftshöfe zu bündeln, um sich gemeinsam effizient und stark für die Zukunft aufzustellen. Mit dem Projekt war auch die Frage eines gemeinsamen Standortes verbunden. Am 21.9.2020 wurde der neue gemeinsame Wirtschaftshof feierlich eröffnet. 16 Mitarbeiter betreuen nun von einem Standort aus rund 90 km² Gemeindefläche, 300 Straßenkilometer und erbringen wichtige kommunale Infrastrukturleistungen für rund 10.000 BürgerInnen in der Region. Das KDZ durfte die vier Gemeinden in der Realisierung dieses Vorhabens begleiten. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und der neuen gemeinsamen Wirtschaftshofleitung wurde beginnend im Jahr 2018 Schritt für Schritt die organisatorische Umsetzung vorbereitet. In der Projektbegleitung wurde unter anderem an folgenden Schwerpunkten gearbeitet:

Anderen Gemeinden, die eine Kooperation umsetzen wollen, können wir mitgeben, dass es vor allem sorgfältige Vorarbeit in der Analyse und Aufbereitung der notwendigen Entscheidungsgrundlagen benötigt. Wolfram Moshammer

Bürgermeister der Gemeinde Hartkirchen

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KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #2 2020

1.

Gemeinsame strategische Ausrichtung schaffen

Jedes erfolgreiche Kooperationsprojekt braucht zu Beginn ein gemeinsames Verständnis der politischen EntscheidungsträgerInnen darüber, was mit der Kooperation erreicht und unter welchen Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit erfolgen soll. In einer Strategieklausur wurden vor dem offiziellen Projektstart wichtige Eckpunkte der Kooperation diskutiert (z.B. Welche Aufgaben soll der Gemeindeverband zukünftig übernehmen? Wie soll die Abstimmung zwischen den Gemeinden und dem gemeinsamen Wirtschaftshof sowie innerhalb des Gemeindeverbandes erfolgen? etc.). Ergebnis dieses Prozesses war ein gemeinsames „Go“ sowie ein gemeinsames Verständnis zu den zu bearbeitenden Aufgabenpaketen.

2.

Organisation und Abläufe neu ausrichten

Eine gemeinsame Bauhoforganisation erfordert ein funktionierendes „Betriebssystem“ von den Aufgaben und Leistungsstandards, über die Zuständigkeiten und Kompetenzen im Gemeindeverband und Wirtschaftshof bis hin zu einer Klärung der innerbetrieblichen Abläufe wie Zeiterfassung und Leistungsverrechnung. Gemeinsam mit den Bauhofleitungen wurden die bisherigen Aufgaben und Leistungsstandards in den vier Gemeinden erhoben, wodurch transparent wurde, welche Tätigkeiten, wo und mit welchem Personalbedarf und Geräteeinsatz erbracht werden. Dies war ein wichtiger Schritt, um die erforderliche Transparenz zu den Aufgaben und


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