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der taG der liebenden

14. Februar. Valentinstag. Der Tag der Liebe und der Liebenden. Ganz klar, oder? Nein. So selbstverständlich war diese Kombination nämlich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gar nicht. Aber die Sehnsucht, seiner Liebe Ausdruck zu verleihen und auch Zeichen der Liebe zu empfangen (sei es nun in Worten, Gesten und Geschenken) ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Und sie umfasst auch alle Regionen und Kulturen dieser Erde.

Im deutschsprachigen Europa wurde vom Valentinstag fast 1900 Jahre kaum groß Notiz genommen – höchstens bei denen, die den Heiligenkalender bis in die kleinste Kleinigkeit hinein kannten. So gibt es in Tirol gerade mal zwei Kirchen, die ihm geweiht sind: in Nauders und in Rietz. Ganz Österreich bringt es auf 16. Alle Valentinskirchen Italiens, die auf Wikipedia aufgelistet sind, stehen übrigens in Südtirol – in Sankt Valentin auf der Haide bei Graun am Reschenpass, in Kastelruth im Grödnertal, in Obermais bei Meran und in Tramin.

Große Popularität erlangte der Schutzheilige der Liebenden, dem nachgesagt wird, er habe Soldaten mit ihren Herzallerliebsten getraut, denen das Heiraten verboten war (weswegen er im Jahr 269 als Märtyrer sterben musste), hierzulande erst nach dem Zweiten Weltkrieg: US-Soldaten brachten ihn quasi mit in die besetzten Lande, und so ist der erste „Valentinsball“ für das Jahr 1950 in Nürnberg dokumentiert. Von da an sprang der Funke der Liebe dann bald auch nach Tirol über.

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Freilich gilt auch hier: andere Länder, andere Sitten. Allerdings gibt es in anderen Regionen der Erde auch Kritik, dass der Valentinstag die althergebrachten Bräuche zu verdrängen scheint. In Griechenland zum Beispiel gilt seit alters her Hyazinth von Caesarea als Schutzpatron derer, die sich im Herzen verbunden fühlen – und dessen Gedenktag ist der 3. Juli. In Rumänien hat man zum Schutz der nationalen Traditionen das uralte Frühlingsfest Dragobete (zumeist am 24. Februar) als Alternative aufgebaut. Denn darin steckt das Wort „drag“: „lieb“. Wales wiederum marschiert fast drei Wochen voraus. Denn dort wird die heilige Dwynwen zur Beschützerin der Liebenden – deswegen beschenkt man sich an deren Tag (dem 25. Jänner) traditionell mit kunstvoll geschnitzten Holzlöffeln – so genannten „Love Spoons“.

Bei alledem gilt freilich auch – die berühmten drei Worte hört (und spürt) man immer gern. Egal an welchem Datum: „Ich liebe dich!“