Jahresbericht 2017

Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 21 Umschlag Jahresbericht 2017.indd 1

Jahresbericht 2017 Christof Thรถny (Hg.)

Museumsverein K L O S T E R TA L

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Christof Thöny (Hg.), Jahresbericht 2017 (Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 21) Wald am Arlberg 2018 ISBN 978-3-902319-231.9 Museumsverein Klostertal Haus Nr. 60a A-6752 Wald am Arlberg Tel: +43 664 4911474 christof.thoeny@museumsverein-klostertal.at www.museumsverein-klostertal.at Gestaltung: Christof Thöny Druck: Druckerei Thurnher © Museumsverein Klostertal. Wald am Arlberg 2018

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Jahresbericht 2017 Christof Thรถny (Hg.)

Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 21

Wald am Arlberg 2017

Inhalt

Einleitung

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Ausstellungen

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Veranstaltungen

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Ă–ffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

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Archiv und Sammlung

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Literatur

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Projekte

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Forschung

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Finanzen

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Museum

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Kooperationspartner

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Erhältliche Publikationen

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Museumsverein Klostertal

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Abbildungen

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Einleitung

Mit der Geschichte der für die Entwicklung des gesamten Klostertals überaus bedeutsamen Alpe Spullers konnte im Sommer 2017 eine Ausstellung im Klostertal Museum umgesetzt werden, die auf erfreulich großes Interesse gestoßen ist. Die Tatsache, dass daneben noch vier weitere Ausstellungen vom Museumsverein bzw. im Klostertal Museum initiiert wurden, lässt auf ein intensives Arbeitsjahr 2017 schließen. Darüber wird in diesem Bericht Rechenschaft abgelegt. Neben den Ausstellungen werden auch die Veranstaltungen des vergangenen Jahres im Überblick dargestellt.

Drei mehrjährige Projekte, welche die derzeitige Arbeit des Vereins in besonderer Weise prägen, bilden darüber hinaus einen wichtigen Bestandteil dieser Kleinen Schriftenreihe. Die aus dem Interreg-Programm geförderten Aktivitäten sind der Geschichte der Migrationen sowie des Ski- und Wintersports gewidmet. Im LeaderProgramm (ebenfalls EU-gefördert) wird das Projekt „Historische ArchitekTouren“ abgewickelt. Dabei stehen die Erforschung und Vermittlung historischer Bausubstanz im Fokus, wobei die begonnene Dokumentation bereits anhand eines historischen Gebäudes in diesem Jahresbericht vorgestellt wird. Dabei handelt es sich um das sogenannte „Wachter-Haus“ in Dalaas, in dem sich seit mehreren Jahren das Archiv sowie die Büroräumlichkeiten des Museumsvereins Klostertal befinden.

Neben diesen EU-Programmen ermöglichen öffentliche und private Fördererinnen und Förderer die Umsetzung solcher ambitionierten Projekte sowie eines vielfältigen Programms. Sie sind im Abschlussteil dieses Berichts aufgeführt – wobei an dieser Stelle pauschal Dank ausgesprochen und der Hoffnung auf zukünftige Förderungen Ausdruck verliehen sei.

Wald am Arlberg, April 2017 Christof Thöny

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Ausstellungen

60. Jahre Albonabahn 6. April bis 30. April 2017 Altes Schulzimmer, Stuben am Arlberg

Nach längerer Bauzeit und einigen Verzögerungen konnte im Frühjahr 1957 die Albonabahn in Stuben am Arlberg ihren Betrieb aufnehmen. Ihre Eröffnung bedeutete in der touristischen Entwicklung des Klostertals einen Meilenstein, wurde doch erstmals ein größeres Skigebiet im Bereich der Talschaft technisch erschlossen.

Das Jubiläum der Albonabahn wurde zum Anlass genommen, in einer Ausstellung in Stuben am Arlberg ihre Geschichte zu dokumentieren. Die Ergebnisse der Forschungen – nicht zuletzt auch der Interviews mit Zeitzeugen – sind auch in der Kleinen Schriftenreihe Nr. 17 zusammengefasst. Die Ausstellung konnte im Rahmen des Interreg-Projekts „Virtuelles Geschichtsforum“ umgesetzt werden, nachdem sie einen Teil der regionalen Skigeschichte abdeckt.

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Klostertaler Bergwälder Bilder eines Fotowettbewerbs 30. Mai bis 28. Juni 2017 Klostertal Museum, Wald am Arlberg Das Europaschutzgebiet „Klostertaler Bergwälder“ wird in einem neuen Gebietsführer präsentiert, der im Rahmen einer Ausstellung im Klostertal Museum erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Vorab hatte der Naturschutzverein Verwall-Klostertaler Bergwälder in Kooperation mit der Regio Klostertal einen Fotowettbewerb organisiert. Die besten Einsendungen wurden im Rahmen einer Ausstellung im Klostertal Museum präsentiert, zusammen mit spannenden Geschichten über das Schutzgebiet. Bedeutende Themen der Kulturlandschaftsforschung des Museumsvereins Klostertal in den vergangenen Jahren fanden darüber hinaus im Gebietsführer Berücksichtigung.

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Susi Weigel und das Klostertal 12. Juni bis 7. Juli 2017 Volksschule Klösterle In den vergangenen Jahren konnte in Vorarlberg ein verstärktes Interesse an der der Kinderbuchillustratorin Susi Weigel (die so prominente Figuren wie „Das kleine Ich bin Ich“ geschaffen hat) festgestellt werden. Wenig bekannt ist bis heute die Tatsache, dass das Klostertal in ihrer Biographie eine Rolle spielt, verbrachte sie doch nach ihrer Übersiedelung nach Vorarlberg in den 1950-er Jahren einige Jahre in Langen am Arlberg. Ein Kooperationsprojekt des Museumsvereins Klostertal mit der Volksschule Klösterle rückte Susi Weigel in den Mittelpunkt des Interesses. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Ausstellung zusammengefasst, wobei diese auch auf das bis heute erhaltene Wandgemälde in der Schule Bezug nahm.

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Josef von Schmuck und das Heilig-Kreuz-Benefizium in Dalaas 23. Juni bis 30. September 2017 Gasthof Post und Heilig-Kreuz-Kirche, Dalaas Josef von Schmuck hat im Klostertal in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen. Der Geistliche war über Jahrzehnte Heilig-Kreuz-Benefiziat in Dalaas, zudem ein Vordenker des Fremdenverkehrs sowie ein wichtiger Förderer der Schützengilde und anderer Vereine.

Nachdem von Schmuck auch Ehrenmitglied der Sektion Freiburg im Breisgau des Deutschen Alpenvereins war (und die Festpredigt bei der Eröffnung der Freiburger Hütte gehalten hatte), wurde anlässlich der Ausstellung „Hoch: Hinaus“ der Sektion Freiburg an ihn erinnert. Eine kleine Ausstellung mit Tafeln sowie historischen Fotografien zu seinem Wirken wurde im Gasthof Post in Dalaas sowie in der Heilig-Kreuz-Kirche präsentiert. Diese Kirche erhielt durch die Initiative des Benefiziaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihr heutiges Aussehen mit den markanten zwei Türmen. Zur Ausstellung erschien die Kleine Schriftenreihe Nr. 19. des Museumsvereins Klostertal.

Spullers. Geschichte einer Alpe 30. Juni bis 31. Oktober 2017 Klostertal Museum, Wald am Arlberg Die 1380 in einer Verkaufsurkunde erstmals erwähnte Alpe Spullers hat für die Geschichte des Klostertals eine zentrale Bedeutung. Bis 1852 wurde die Alpe von den Bauern des Tales gemeinschaftlich bewirtschaftet. In jenem Jahr erfolgte die Teilung in den Brazer Staffel, den Dalaaser Staffel und den Klostner Staffel, wobei die Alpe von Klösterle 1920 bis 1925 beim Bau des Spullerseekraftwerks in Folge der Errichtung des Stausees aufgelassen wurde.

Die vielfältigen Aspekte der Bewirtschaftung der Alpe Spullers wurden in der Ausstellung dokumentiert. Dazu erschien ein Sammelband mit einem namenkundlichen, einem geologischen und zwei historischen Beiträgen. In einem begleitenden Film kommen vor allem Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort, die von der einstigen Geschichte des Alpwesens auf Spullers berichten. Die Ausstellung wurde von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet.

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Veranstaltungen

Termine 2017 14. Jänner Präsentation des Klostertal Museum im Rahmen der Aktion „Kultur am Zug“ 4. Februar Vorstandssitzung 16. Februar Auftaktbesprechung zum Projekt „Inklusion. Museen und gesellschaftliche Vielfalt“ 30. März Eröffnung der Ausstellung „Haselfichten. Das Holz und seine Klänge“ im Landhaus Bregenz 6. April Workshop zu Susi Weigel in der Volksschule Klösterle 6. April Eröffnung der Ausstellung „60 Jahre Albonabahn“ 2. Mai Jahreshauptversammlung 2. Juni Projektbesprechung „Inklusion. Museen und gesellschaftliche Vielfalt“ im Klostertal Museum 12. Juni Eröffnung der Ausstellung „Susi Weigel und das Klostertal“ in der Volksschule Klösterle

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23. Juni Eröffnung der Ausstellung „Josef von Schmuck“ 30. Juni Eröffnung der Ausstellung „Spullers. Geschichte einer Alpe“ 3. Juli Programm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“ 7. August Programm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“ 4. September Programm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“ 9. September Eröffnung der Ausstellung „Hoch: Hinaus“ in der Freiburger Hütte 22. September Vorstandssitzung 29. September Präsentation „Tag der Begegnung“ im Klostertal Museum 7. Oktober Lange Nacht der Museen 15. Oktober Erzählcafé im Klostertal Museum 22. Oktober Tag der Begegnung 15. Dezember Vorstandssitzung 13

Ein Vortrag zu Johann Josef Burtscher, einem in der unmittelbaren Nachbarschaft des heutigen Klostertal Museums ansässigen Zimmermann und Organisten, eröffnete das Veranstaltungsprogramm des Museumsvereins Klostertal 2017. Neben einigen Ausstellungseröffnungen organisierte der Verein während der Sommer- und Herbstmonate vor allem ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Ausstellung „Spullers. Geschichte einer Alpe“. Diesem Schwerpunkt widmete sich die Aktion Reiseziel Museum an den ersten Sonntagen im Juli, August und September. Dabei konnte gegenüber den Vorjahren ein bemerkenswerter und erfreulicher Zuwachs der jungen Besucherinnen und Besucher verzeichnet werden. Ein Vortrag zur Hungerkrise 1817 im Süden Vorarlbergs sowie ein Erzählcafé zur Geschichte der Alpe Spullers standen im September und Oktober am Programm.

Mit vielfältigen Aktivitäten – bis hin zum Riebelkochen – eröffneten die jungen Besucherinnen und Besucher auch einmal mehr die schon traditionelle Lange Nacht der Museen im Klostertal Museum. Im Anschluss daran wurde mit der Präsentation des Bandes „Radonatobel.

Geschichte und Gegenwart einer Landschaft“ die Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal wieder ins Leben gerufen, deren letzte Ausgabe 2006 erschienen war.

Eine kulturgeschichtliche Exkursion nach Graubünden wurde zum Abschluss der Veranstaltungen im November 2017 geplant, musste jedoch wegen zu geringer Anmeldezahlen abgesagt werden. Dieses Angebot soll jedoch 2018 noch einmal wiederholt werden.

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Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

Ein umfangreicher Pressespiegel dokumentiert die verschiedenen Aktivitäten des Museumsvereins Klostertal während des Jahres 2017. In digitaler Form wird dieser in den kommenden Wochen auf der Homepage des Vereines zugänglich gemacht. Die Umsetzung des Programms wurde durch zahlreiche Kooperationen ermöglicht, von denen viele schon seit etlichen Jahren Bestand haben. Besonderer Dank geht an dieser Stelle an das EGG Museum sowie das MUSEUM Großes Walsertal für das Projekt „Inklusion. Museen und gesellschaftliche Vielfalt.“

Wichtige Kooperationspartner waren 2017 unter anderem Regio Klostertal, Volksschule Klösterle, Gemeinden des Klostertals, Klösterle-Stuben Tourismus GmbH, Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH, Geschichtsverein Region Bludenz, Amt der Vorarlberger Landesregierung (Kultur- und Wissenschaftsabteilung), Vorarlberger Landesarchiv, Vorarlberger Landesbibliothek, Sozialsprengel Bludenz, vorarlberg museum, Vorarlberger Landesmuseumsverein, Bauernhaus-Museum Wolfegg, Museum Huber-Hus Lech, Museum St. Anton am Arlberg, Arbeitskreis für interregionale Geschichte, Bundesdenkmalamt Landeskonservatorat für Vorarlberg, IG Kultur Vorarlberg, Sektion Freiburg des Deutschen Alpenvereins, Verein Aktion Mitarbeit, Foundation Friends of Hannes Schneider 15

Archiv und Sammlung

Zeichnungen von Franz Thomas Leu sowie ein Gemälde des Arlbergpasses konnten 2017 für die Sammlung des Klostertal Museum angekauft werden. Darüber hinaus erhielt der Verein mehrere Schenkungen für die Bibliothek und das Archiv in Form von historischer Literatur sowie Fotografien und Schriftstücken. Lokalhistorisch bedeutende Teile des Pfarrarchivs Wald am Arlberg wurden für das Archiv übernommen. Der Nachlass von Pfarrer Valentin Thöny konnte mittlerweile zu großen Teilen digitalisiert und aufgearbeitet werden. Die umfangreichen Dokumente (Briefe, Akten usw.), Fotoalben und Postkarten geben ein detailreiches Panorama des einstigen Lebens auf dem Thöny-Hof. Eine bedeutende Sammlung konnte dank einer Schenkung von Helga Summer aus Bludenz dem Archiv zugeführt werden. Ihre Großmutter war die 1877 in Wald geborene und 1931 in Rungelin verstorbene Agnes Neyer geb.

Beiser.

Im vergangenen Jahr wurde die Anlegung einer Kartei von Sterbebildern begonnen. Diese sind wichtige volkskundliche Quellen, nicht zuletzt für die Genealogie. Gerne übernehmen wir solche Bestände, das gilt natürlich auch für alle anderen historischen Fotografien und Dokumente.

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Literatur

Klostertal-Bibliographie 2017 (Auswahl) Daniel Elster, Hydrochemische Charakteristik des Jungbrunnens im Radonatobel. In: Bludenzer Geschichtsblätter 117 (2017), S. 93-95.

Museumsverein Klostertal (Hg.), Radonatobel. Geschichte und Gegenwart einer Landschaft. Wald am Arlberg 2017 (mit Beiträgen von Georg Gantner, Joschi Kaiser, Christof Thöny und Manfred Tschaikner).

Helene Keller, Kassian Erhart, Christof Thöny, Haselfichten. Das Holz und seine Klänge. Wald am Arlberg 2017 (= Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 16) Joschi Kaiser, Christof Thöny, 60 Jahre Albonabahn. Wald am Arlberg 2017. (= Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 17) Christof Thöny, Die Hungerkrise 1816/17 und die Sterblichkeit im Klostertal. In: Das Jahr ohne Sommer. Die Hungerkrise 1816/17 im mittleren Alpenraum, hg. von Fabian Frommelt, Florian Hitz, Michael Kasper und Christof Thöny. Innsbruck 2017, S. 113-122.

Christof Thöny, Josef von Schmuck und das Heilig-Kreuz-Benefizium in Dalaas. Wald am Arlberg 2017. (= Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 19) Christof Thöny, Vom Arlberg nach Kanada – Georg Eisenschimmel und die Pfarrkirche Stuben. Bludenz 2017. (= Edition Skispuren Nr. 1) Christof Thöny (Hg.), Jahresbericht 2016. Wald am Arlberg 2017. (= Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 18) Christof Thöny (Hg.), Spullers. Geschichte einer Alpe. Wald am Arlberg 2017 (mit Beiträgen von Joschi Kaiser, Guntram Plangg, Werner Walser und Christof Thöny).

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Projekte

Interreg-Projekt „Migration nach Vorarlberg und Oberschwaben vom 19.-21. Jahrhundert – Forschung, Ausstellungen, Schaffung von grenzüberschreitenden Netzwerken, Sammlungskonzeption“ Nachdem im Jahresbericht 2016 das im Titel erwähnte Projekt in seiner grundsätzlichen Konzeption vorgestellt worden ist, sollen an dieser Stelle nunmehr die konkreten Inhalte vorgestellt werden, mit denen sich der Museumsverein Klostertal an den grenzüberschreitenden Aktivitäten beteiligt. Da die Geschichte von Susi Weigel auch eine Migrationsgeschichte ist, konnte dieser Teil des Projekts bereits im vergangenen Jahr umgesetzt werden. Auch der Tag der Begegnung im Klostertal Museum im Oktober 2017 war ein wesentlicher Beitrag. Diesem Beispiel sollen weitere Veranstaltungen folgen, die das interkulturelle Zusammenleben fördern.

Von der Auswanderungsregion zur Zuwanderungsregion Die Dokumentation des Klostertals als eine von der Auswanderung geprägte Region (bis ins 19. bzw. das frühe 20. Jahrhundert) hin zu einem Zielgebiet von Migrantinnen und Migranten (seit dem Bau der Arlbergbahn 1880 bis 1884) ist der rote Faden, der sich durch die Projektaktivitäten zieht. Zu den unterschiedlichen Aspekten der Migrationsgeschichte wird 2019 eine Tagung organisiert. Darüber hinaus werden Auswanderergeschichten in Teilprojekten am Beispiel der Schweiz, Frankreichs und von Gebieten in Übersee thematisiert. Dabei wird auch mit Institutionen in den Zielregionen der einstigen Klostertaler Auswanderer – beispielsweise in Lothringen – zusammengearbeitet. Der zweite Schwerpunkt ist der Zuwanderung ins Klostertal gewidmet, die ebenfalls in mehreren kleineren Teilprojekten bearbeitet wird.

Einen Schwerpunkt bildet die Migrationsgeschichte der Trentinerinnen und Trentiner, die rund um den Bau der Arlberg- sowie der Flexenstraße den Weg ins Klostertal fanden. Anhand von biographischen Beispielen wird zu diesem Thema eine Wanderausstellung vorbereitet, die ebenfalls mit Partnerinstitutionen im Trentino umgesetzt wird.

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Die Wanderungsbewegungen im Klostertal im ausgehenden 19. und dem frühen 20. Jahrhundert sind besonders eng mit der Arlbergbahn verbunden. Auch der Bau des Spullerseekraftwerks von 1920 bis 1925 spielt dabei eine bedeutende Rolle. Wenngleich die Pläne für einen solchen Kraftwerksbau schon vor die Zeit des Ersten Weltkriegs zurückreichen, begannen die konkreten Arbeiten damit erst nach dem Ende des Krieges 1919, also vor bald 100 Jahren. Die Baugeschichte wird in den kommenden Jahren in der historischen Rückschau rekonstruiert werden.

Der Bau des Kavernenkraftwerks in Braz sowie der Zuzug von Menschen aus Kärnten und der Steiermark in den 1950-er Jahren und 1960-er Jahren wird im Projekt nicht zuletzt durch Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bearbeitet. Daneben gilt es auch, die Vielfalt des heutigen Klostertals und seiner Bewohnerinnen und Bewohner aufzuzeigen, einerseits durch Interviews und andererseits durch Veranstaltungen wie den Tag der Begegnung. Für jegliche Hinweise und Unterlagen zum Thema „Migrationen“ ist der Verein dankbar.

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Interreg-Projekt „Virtuelles Geschichtsforum zur Geschichte des Skisports“ Museen, Archive und historische Vereine entwickeln immer neue Methoden und Möglichkeiten zur Vermittlung historischer Inhalte an möglichst breite Bevölkerungsschichten. Im Zentrum des Projekts „Virtuelles Geschichtsforum“ steht die Darstellung und Vermittlung regionalhistorischer Inhalte im Internet, um diese möglichst vielen Interessentinnen und Interessenten über die Landesgrenzen hinaus zugänglich zu machen. Gleichzeitig sollen weitere Forschungsarbeiten ermöglicht und Kulturgut durch die Digitalisierung längerfristig geschützt werden. Durch die verstärkte öffentliche Präsenz der durch die beteiligten Institutionen getätigten Aktivitäten sowie begleitende bewusstseinsbildende Maßnahmen gilt es zudem, bisher unzugängliche Quellen für das virtuelle Geschichtsforum zu erschließen. Die erarbeiteten Inhalte werden eine überaus wertvolle Grundlage für die Regionalentwicklung, kommunale Entscheidungsträgerinnen und -träger, den Tourismus, Bildungsinstitutionen und zahlreiche weitere Bereiche sein.

Auf diese Art und Weise entsteht ein groß angelegtes Online-Lexikon, das in vielerlei Hinsicht beispielgebend sein wird. Dieses neue Produkt soll in einem grenzüberschreitenden Ansatz entwickelt werden, wobei alle Partnerinnen und Partner bisher gesammelte Erfahrungen einbringen. Das Ziel des Projekts ist die umfassende Erforschung, Dokumentation und Ver20

mittlung eines spezifischen Themas: der Geschichte des Skilaufs.

Nachdem Vorarlberg und das angrenzende Allgäu in dieser Hinsicht zahlreiche Gemeinsamkeiten aufweisen (diese reichen von der frühen Entwicklung des Skilaufs nach dem Import aus Skandinavien an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bis hin zur Entstehung des Winterfremdenverkehrs und dem damit verbundenen Strukturwandel), bietet sich dieses Thema ausgezeichnet dafür an, ein beispielgebendes Produkt zu entwickeln.

Durch das neu entwickelte virtuelle Geschichtsforum soll ein Modell für die Präsentation historischer Themen in neuer und innovativer Form entwickelt werden, das als Tool für Museen, Archive und historische Vereine eine wertvolle Basis in ihrer Arbeit bilden kann. Für die Schaffung des virtuellen Geschichtsforums soll neues materielles Kulturgut und immaterielles Kulturgut erschlossen werden, wobei ein besonderer Fokus auf Fotoarchiven liegt, denn historische Fotografien geben in einzigartiger Weise Einblick in den kulturellen Wandel.

Der Museumsverein Klostertal sucht für dieses Projekt vor allem nach historischen Fotografien und Dokumenten zur Geschichte des Wintersports im Klostertal.

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Leader-Projekt „Historische ArchitekTouren Im Rahmen des Projekts „Historische ArchitekTouren“ sollen historische Bauwerke und deren Nutzung dokumentiert sowie deren jeweilige Geschichte aufgearbeitet werden. Auf der Basis dieser Informationen, die Zeitzeugeninterviews, Fotografien, historische Bauforschung und Schriftquellen umfassen, können in der Folge in den bereits existierenden Apps von Vorarlberg Tourismus thematische und/oder regionale Routen ausgewiesen werden, die Interessierte – Heimische und Gäste – zu den Objekten bzw. deren Geschichten führen. Die erarbeiteten Inhalte werden eine überaus wertvolle Grundlage für die Regionalentwicklung, kommunale Entscheidungsträgerinnen und -träger, den Tourismus, Bildungsinstitutionen und zahlreiche weitere Bereiche darstellen. Projektträger ist der Stand Montafon, Kooperationspartner sind der Heimatschutzverein Montafon, das Walsermuseum Riezlern, der Heimatpflegeverein Großes Walsertal, die Gemeinde Warth sowie der Museumsverein Klostertal.

Durch Archivrecherchen, die Sammlung von Fotografien, historischen Karten und anderen Dokumenten sowie die Einbeziehung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dokumentiert der Museumsverein Klostertal in diesem Projekt bedeutende Objekte der historischen Architektur des Tales. Dazu zählen Wohnhäuser und darüber hinaus landwirtschaftliche Gebäude sowie sakrale Kulturdenkmäler und Objekte der Verkehrskultur. Mithilfe der im Projekt zu schaffenden App werden diese Objekte dann mit Routen verbunden und interessante Geschichten dazu vermittelt.

Dafür sind wir auf eine breite Beteiligung der Bevölkerung angewiesen, denn je mehr historische Fotos, Dokumente und Erinnerungen wir sammeln können, umso vielfältiger werden die Geschichten, die in diesem Projekt erzählt werden können. Ein Beispiel für die Darstellung der Besitzgeschichte eines historischen Hauses im Klostertal findet sich auf den nächsten Seiten.

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Forschung

Aus der Geschichte des Wachter-Hauses in Dalaas Einleitung Die Erforschung von Hausgeschichten ist eine komplexe Arbeit, denn sie erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise. Es ist allerdings lohnend, den Bewohnerinnen und Bewohnern historischer Objekte nachzuspüren, denn auf diese Art und Weise kann in einem mikrohistorischen Ansatz die Lebenswelt früherer Generationen rekonstruiert werden. Der Museumsverein Klostertal hat bereits bei mehreren Gelegenheiten die Lebenswelt früherer Zeiten im heutigen Klostertal Museum dokumentiert (ein Thema, das 2019 anlässlich des 25-jährigen Bestandsjubiläums des Klostertal Museums erneut aufgegriffen wird). Im Rahmen des Projekts „Historische ArchitekTouren“, das auf der Vorseite in diesem Jahresbericht beschrieben wird, werden in naher Zukunft recht viele Hausgeschichten im Klostertal dokumentiert.

Das soll ein Auftakt dazu sein, möglichst viele historische Wohnobjekte im Tal zu erforschen, denn die Geschichten ihrer einstigen Bewohnerinnen und Bewohner verdichten sich zu einer breiten Sozialgeschichte der gesamten Region.

Den Auftakt bildet diese Beschreibung der Geschichte des sogenannten „Wachter-Hauses“ in 24

Dalaas – und zwar aus einem einfachen Grund: In diesem befindet sich mittlerweile seit einigen Jahren das Büro des Museumsvereins Klostertal mit dem vereinseigenen Archiv. Die Besitzgeschichte dieses Objekts wird hier anhand des Verfachbuches Bludenz sowie weiterer Quellen dargestellt. Sie sollte noch durch weitere Recherchen ergänzt werden – vor allem Zeitzeuginnen und Zeitzeugen könnten sicherlich wichtige Informationen zur Geschichte dieses Hauses im 20. Jahrhundert beitragen.

Verfachbuch und Bayerischer Kataster Als Verfachbücher werden – vor allem in Tirol und Vorarlberg –die Sammlungen von Urkunden über die „Erwerbung, Übertragung, Beschränkung oder Aufhebung an Liegenschaften“1 bezeichnet.

In den 1920-er Jahren wurde das Verfachbuch in Vorarlberg durch das Grundbuch abgelöst. Um die Besitzerfolge eines Hauses zu 1

https://www.vorarlberg.at/vorarlberg/bildung_schule/bildung/landesarchiv/weitere/bestaende_online-findbehe/verfachbuch.htm (23. April 2018)

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rekonstruieren, muss der älteste Eintrag im Grundbuch eingesehen werden, der dann auf die vorangegangenen Eintragungen im Verfachbuch verweist. Anhand dieser Eintragungen können dann Besitzveränderungen des gesamten 19. Jahrhunderts nachvollzogen werden (das Verfachbuch Bludenz beginnt 1817), wobei zumeist der Bayerische Kataster den Ausgangspunkt bildet. Beim „Bayerischen Kataster“ handelt es sich um die erste flächendeckende und detaillierte Verzeichnung des Grundbesitzes als Basis für die Besteuerung.2 Eine Rekonstruktion der Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses anhand der in den Matrikenbüchern angegeben Häuser ist weitaus schwieriger, da sich die Nummerierungen im Laufe von rund 200 Jahren mehrfach geändert haben. Dafür müssten in aufwändiger Arbeit Konkordanzlisten der Hausnummern angelegt werden. Eine verlässliche diesbezügliche Liste gibt es bis dato nur für die Ortschaft Wald.

Der Name „Wachterhaus“ Am 19. September 1919 verstarb in Dalaas Andreas Wachter, der im Ort ein bekannter Gastwirt war. Seinen Besitz, darunter das „Wirtshaus zum Kreuz“ vererbte er seiner Schwester Katharina Wachter.3 Beim Wirtshaus handelt es sich um das Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“ im östlichen Teil des sogenannten „Wachterhauses“, das nach seiner Besitzerfamilie benannt wurde. Im Heimatbuch DalaasWald wird dieses wie folgt beschrieben: „Im östlichen Teil des Gebäudes wurde das Gasthaus „Zum Weißen Kreuz“ eröffnet. Der andere langgestreckte Teil, in den eine Treppe aus Naturstein in den ersten Stock führt, die wahrscheinlich den Mühlebach überbrückte, diente Gästen, aber vermutlich auch dem Personal als Unterkunft.

Als der Postreiter regelmäßig vorbeikam und regelmäßiger Postver-

2

Vgl. dazu Alois Niederstätter, „Die bayerische Knechtschaft“: Vorarlberg in den Jahren 1805 bis 1814. In: 200 Jahre Gemeindeorganisation: Almanach zum Vorarlberger Gemeindejahr 2008; hg. von Ulrich Nachbaur und Alois Niederstätter. Bregenz 2009, S. 113-121.

3 Vorarlberger Landesarchiv, Verfachbuch Bludenz 1920, fol. 1308.

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kehr mit Kutschen einsetzte, als ab der Fertigstellung der Staatsstraße Schwerlastfuhrwerke auf ihrem Weg über den Arlberg viele Pferde benötigten, war hier im „Weißen Kreuz“ die Poststation. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite standen Frachtenschuppen, Heustadel und Pferdeställe.“4 Andreas Wachter war der Namensgeber einer Weinstube, die sich im Nebenhaus befand und auch als „Tiroler Weinstube“ bekannt war. Dort wurden auch eine Bäckerei und eine Sennerei eingerichtet.5 Die Aufschrift „Weinstube Andreas Wachter“ ist auf einer historischen Fotografie von Andreas Schnetzer deutlich sichtbar. Sie war auch in den Jahren nach dem Tod des Andreas Wachter nach Aussage von Zeitzeugen noch zu sehen.6 Als ursprünglicher Namensgeber des für das Klostertal ob seiner Bauweise eher untypischen, langgestreckten Hauses ist der Vater des Andreas Wachter, Johann Baptist Wachter, anzusprechen. Er wurde am 15. Oktober 1804 in Vandans geboren, wo er nach dem

4 5 6

Gemeinde Dalaas (Hg.) Heimatbuch Dalaas-Wald. Bregenz 1990, S. 277-278.

Ebd., S. 278.

Mündliche Mitteilung von Herrn Willi Fritz.

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Besuches eines Präparandenkurses zwölf Jahre als Lehrer tätig war. Im Winter 1833 übersiedelte Johann Baptist Wachter nach Dalaas. Für den Ort wurde er zu einer wichtigen Persönlichkeit. Zehn Jahre lang widmete er sich der Gemeinde als Vorsteher, und 1861 wurde er als Vertreter für das Klostertal in den ersten Vorarlberger Landtag gewählt.7 Die Geschichte des „Wachterhauses“ sowie des Nebenobjekts wird in den kommenden Monaten Gegenstand weiterer Recherchen sein.

7

Anzeiger für die Bezirke Bludenz und Montafon, 23. Juli 1887, S. 2-3.

28

Hans Laternser und seine Herkunft aus dem Klostertal Im Jahresbericht 2016 des Museumsvereins Klostertal ist auf den Rechtsanwalt Hans Laternser hingewiesen worden, der von Pfarrer Johann Josef Fiel im Familienbuch Wald als „Dr. jur. H. Laternser in Wiesbaden“ eigens erwähnt wurde. Die Familiengeschichte von Laternsers Mutter sowie seiner Großmutter ist von Klaus Dünser im erwähnten Jahresbericht umfassend beschrieben worden. Maria Burtscher wurde 1857 in der Nachbarschaft des Klostertal Museums geboren und heiratete 1879 den späteren Vorsteher Josef Bertschler von Klösterle. Ihre Tochter Maria Katharina, geb. 1881 in Klösterle, heiratete den Bauunternehmer Hermann Laternser und wurde die Mutter des späteren Rechtsanwaltes Hans Laternser sowie des späteren Dirigenten Hermann Laternser. Die Familie lebte in Thionville (deutsch: Diedenhofen) in Lothringen, nachdem Maria Katharina Bertschler in Rankweil aufgewachsen war, wo sich ihre Eltern 1885 niedergelassen hatten.1 Dies ist eines von vielen Beispielen von Familiengeschichten, die im Klostertal ihren Ausgang genommen haben und von Migrationen geprägt waren.

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Schon eine oberflächliche Internetrecherche liefert zahlreiche Informationen zu Hans Laternser als Person der deutschen Zeitgeschichte. Vor allem seine Rolle als Verteidiger bei den Auschwitz-Prozessen der 1960-er Jahren machten ihn mehrmals zum Gegenstand der bundesweiten Berichterstattung in Deutschland. Sein Ruf als Verteidiger von hochrangigen Nationalsozialisten hatte sich schon bei den Nürnberger Prozessen 1946 gefestigt. Eine neue Publikation zu den Verteidigern der Nürnberger Prozesse bietet in dieser Hinsicht zahlreiche Erkenntnisse.

Laternser hatte seit 1934 eine kleine Rechtsanwaltskanzlei in Wiesbaden betrieben. Nach Kriegsausbruch meldete er sich im Dezember 1939 für die Luftwaffe und konnte eine steile militärische Karriere hinlegen, wobei er schließlich im Sommer 1942 als junger Offizier an die Ostfront versetzt wurde. Der Autor Hubert Seliger weist darauf hin, dass mit Hans Laternser ein „Soldat durch und durch“ zur zentralen Figur der Verteidigung der ranghohen Militärs der deutschen Wehrmachten bei den Nürnberger Prozessen geworden war – eine Tatsache, auf die auch General Alfred Jodl, einer der Hauptangeklagten, hingewiesen hatte.2 Auch auf die bis heute im Internet und in der Fachliteratur immer noch vorhandene „Widerstandslegende“ Laternsers geht der Autor ein. Der Anwalt behauptete, niemals Mitglied der NSDAP gewesen zu sein, was durch zahlreiche Gegenbeweise leicht widerlegt werden kann. Ganz im Gegenteil dazu wurde er in seiner Offizierspersonalakte als „überzeugter Nationalsozialist“ charakterisiert.

Der „Fall Hans Laternser“ ist jedenfalls ein interessantes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, der ob seiner Herkunft auch für das Klostertal Relevanz hat. Bücher aus der Feder des umstrittenen Anwalts wurden aus diesem Grund auch für die Bibliothek des Museumsvereins Klostertal angekauft.

1

Klaus Dünser, Johann Josef Burtscher (1829-1880) und seine Nachkommen. In: Jahresbericht 2016, hg. von Christof Thöny (= Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 18).

Wald am Arlberg 2017, S. 20-30- hier S. 26-27.

2 Hubert Seliger, Politische Anwälte? Die Verteidiger der Nürnberger Prozesse. BadenBaden 2016. S. 252-253.

3 Ebd., S. 88.

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Finanzen

Kassabericht 2017 Erlöse Steuerpflichtige Umsätze 20% Erlöse Veranstaltungen

500,00

Steuerpflichtige Umsätze 10% Erlöse Bücherverkauf

4086,54

Nicht steuerbare Umsätze Mitgliedsbeiträge Spenden, Sponsoring Öffentliche Subventionen Rückerstattung Vorsteuern 2016 Übrige Zinserträge Einnahmen gesamt

2.402,00 3370,00 80.300,00 4.355,28 1.171,13 11,83 96.196,78

Aufwendungen Ausstellungen Veranstaltungen Buchankäufe Mitgliedschaften Honorare Lohnkosten Spesenabrechnung Ankauf Museumsinventar EDV, Webseite Drucksorten, Publikationen, Büro Bankspesen, Zinsen Miete und Betriebskosten Diverse Aufwendungen Leaderprojekt „Haselfichten“ Beratungskosten

13.524,08 1.213,48 1.596,68 881,00 6.287,50 7.698,35 3.243,96 2.256,80 1.235,97 18.431,31 550,17 7.753,99 2.047,35 7.222,80 2.979,00

Aufwendungen gesamt 76.922,44 Überhang 2017

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19.274,34

Museum

Besucherstatistik Klostertal Museum 2017

Museumsbesucher Erwachsene Kinder und Jugendliche Mitglieder Museumsverein Erwachsene mit Gästekarte Erwachsene mit V-Card Erwachsene mit Klostertal Card Veranstal tungen Veranstaltungen Museumsverein Klostertal Weitere Veranstaltungen

Veranstaltungen des Vereins auĂ&#x;erhalb des Museums

Gesamt

33

168 167 42 37 23 72

634 106 166 1.369

Kooperationspartner

Ohne die finanzielle Unterstützung der Gemeinden des Klostertals, des Landes Vorarlberg, der Mitglieder des Museumsvereins sowie unserer Kooperationspartner Raiffeisenbank Bludenz-Montafon, Tischlerei Engstler, AXL Arlbergexpress Linienverkehr wäre das ambitionierte Vereinsprogramm nicht umsetzbar. An dieser Stelle gebührt den genannten Institutionen und Firmen daher großer Dank. Dies gilt auch für die Förderung aus dem LEADER- und dem Interreg-Programm.

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T I S C H L E R E I

D a l a a s

» Mein Spezialgebiet ist das Bauen von schönen Möbeln.

Ich betreue die einzelnen Projekte von der Holzauswahl über die exakte Produktion bis hin zum sauberen Einbau.«

Ayhan Can ist seit 20 Jahren als Tischler bei uns tätig.

Tel. 055 85/72 19 . www.tischlerei-engstler.at

Erhältliche Publikationen

Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal Band 1 (Hinterglasmalerei) (6 Euro, für Mitglieder 4,50 Euro) Band 2 (NS-Herrschaft)

(9 Euro, für Mitglieder 7 Euro) Band 3 (Schlossbühel) (7 Euro, für Mitglieder 5 Euro) Band 4 (Klostertal Museum) (12 Euro, für Mitglieder 10 Euro) Band 5 (Glong) (15 Euro, für Mitglieder 13 Euro) Band 6 (Barockmalerei) (18 Euro, für Mitglieder 16 Euro) Band 7 (Radonatobel) (14 Euro, für Mitglieder 12 Euro) Weitere Publikationen Bildband „Ansichten aus dem Klostertal 1900 bis 1950“ (18,90 Euro) Franz Elsensohn, Sagenhaftes Klostertal (19.50 Euro) Bildband „125 Jahre Arlbergbahn“ (18,90 Euro) Arlbergbahn Lesebuch (19,50 Euro) „Von schroffen Bergen eingeschlossen.“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung. (25,90/22,90 Euro) Alpe Mähren – Radonatobel (22,90/20,90 Euro) 14/15 Der Süden Vorarlbergs im Zeitalter der Extreme 1914-1945 (24,00/19,00 Euro) Spullers. Geschichte einer Alpe (22,00/20,00 Euro) Filme Glong - Vergessene Realität (DVD, 15 Euro) Rund um den Arlberg in historischen Filmdokumenten (VHS 19,90 Euro, DVD 24,90 Euro) Die Arlbergbahn. Hanno Thurner Filmproduktion (29,90 Euro) 4-teilige Filmreihe „Vorarlberg“. Hanno Thurnher Filmproduktion (99,00 Euro) Klostertal Museum. Heimat und Verkehr. Hanno Thurnher Filmproduktion (19,90/17,90 Euro) Alpe Mähren – Radonatobel (14,90/12,90 Euro) Spullers. Geschichte einer Alpe (14,00/12,00 Euro)

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Museumsverein Klostertal

Museumsverein Klostertal Haus Nr. 60a A-6752 Wald am Arlberg T +43 664 4911474 M christof.thoeny@museumsverein-klostertal.at I www.museumsverein-klostertal.at

Vereinsmitglieder genießen folgende Vorteile -

Freier Eintritt ins Klostertal Museum Zusendung regelmäßiger Informationen zur Tätigkeit des Vereins Ermäßigter Eintritt bei Veranstaltungen Ermäßigung beim Bezug von Publikationen Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Bibliothek und Archiv

Vorstandsmitglieder des Vereins Obmann Obmann-Stv. Schriftführerin Kassierin Beiräte

Christof Thöny (Bludenz) Thomas Bargehr (Braz) Judith Sauerwein (Dalaas) Kathrin Novis (Wald am Arlberg) Ida Strolz (Wald am Arlberg) Dr. Josef Kaiser (Wald am Arlberg) Stephan Nuderscher (Wald am Arlberg)

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2017 Kathrin Novis (Büro), Ann-Sophie Sauerwein (Ferialpraktikantin), Susanne Grohs (Ferialpraktikantin), Katharina Dönz (Ferialpraktikantin), Bagher Ahmadi (Caritas Nachbarschaftshilfe), Hamza Ahmadi (Caritas Nachbarschaftshilfe)

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Abbildungen

Umschlagbild vorne: Lange Nacht der Museen 2017 (Foto: Doris Burtscher) S. 5: Buchpräsentation bei der Langen Nacht der Museen im Klostertal Museum (Foto: Doris Burtscher) S. 6: Ausstellungseröffnung in Stuben am Arlberg (Foto: Doris Burtscher) S. 7: Ausstellungseröffnung Klostertaler Bergwälder (Foto: Naturschutzverein Verwall-Klostertaler Bergwälder) S. 8: Ausstellungseröffnung in der Volksschule Klösterle (Foto: Doris Burtscher) S. 9: Ausstellungseröffnung in Dalaas (Foto: Doris Burtscher) S. 10: Eröffnung der Ausstellung „Spullers. Geschichte einer Alpe“ (Foto: Doris Burtscher) S. 11: Am Spullersee (Archiv Museumsverein) S. 14/1: Jahreshauptversammlung 2017 (Foto: Doris Burtscher) S. 14/2: Lange Nacht der Museen (Foto: Doris Burtscher) S. 15: Vortrag von Michael Kasper im Klostertal Museum (Foto: Doris Burtscher) S. 16: Sterbebild von Agnes Neyer (Archiv Museumsverein) S. 19: Arbeiter beim Spullerseekraftwerk (Archiv Museumsverein) S. 20/1: Albonabahn (volare, Vorarlberger Landesbibliothek) S. 20/2: Skilehrer Albert Walch (volare, Vorarlberger Landesbibliothek) S. 21: Skiläufer in Wald am Arlberg (Archiv Museumsverein) S. 23: Historischer Häuser auf der Gasura (Archiv Museumsverein) S. 24: Ausschnitt aus dem Verfachbuch Bludenz (Vorarlberger Landesarchiv) S. 25: Kinder vor dem Wachterhaus um 1910 (Archiv Museumsverein) S. 27: Weinstube Andreas Wachter (Archiv Museumsverein) s. 27/1: Johann Baptist Wachter (Vorarlberger Gemeindedokumentation) S. 27/2: Wachterhaus um 1940 (Archiv Museumsverein) S. 30: Hans Laternser (Archiv Museumsverein) S. 33: Klostertal Museum (Archiv Museumsverein) Umschlagbild hinten: Ausstellungseröffnung „60 Jahre Albonabahn in Stuben am Arlberg (Foto: Doris Burtscher)

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