im zabergäu katholisch anfangen ['an faŋ en]



ANPACKEN
NARRI NARRO!
Für die Kleinen


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NARRI NARRO!
Für die Kleinen
4 aufgekreuzt Fundstücke & Informatives
6 interview Kann Kirche Energie?
8 da hab’ ich was gelernt Tat-Kraft bei der Tafel 10 lieblingsorte Durch den Stockheimer Wald 11 spiritualität ebenbild
12 warum feiern wir eigentlich so? Mit Brot und Wein
14 wissenswert Wer, was, wie, wo? 15 gottesdienste Übersicht 16 was ich gerade lese Zwei Lesetipps 17 unsere orte Weihekreuze 18
für die kleinen Narri Narro! 19 impuls Man kann gar nicht oft genug
Sekretariat
Sattelmayerstraße 3 74336 Brackenheim
Tel. 07135 5304
stmichael.brackenheim@drs.de www.kath-kirche-zabergaeu.de
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Mi, Fr: 9.00–12.00 Uhr Di: 15.00–17.30 Uhr
Oliver Westerhold Pfarrer
Tel. 07135 5304 oliver.westerhold@drs.de
Laura Sünder
Gemeindereferentin
Tel. 07135 9307282
laura.suender@drs.de
Claudia Weiler
Pastoralreferentin
Tel. 07135 980731
claudia.weiler@drs.de
Willi Forstner
Diakon
Tel. 0171 3082849
willi.forstner@t-online.de
Sie finden uns auch auf Facebook, Youtube und Instagram unter „Katholisch im Zabergäu“
Wir kennen sie alle: die ewige Kluft zwischen dem Wollen und Tun. Aber wir erleben auch: wie gut es tut, wenn der erste kleine Schritt gemacht, der Anfang erst einmal gesetzt ist. Ein neues Jahr ist ein beliebter Zeitpunkt, über beides nachzusinnen.
Wer beginnt, eine Fremdsprache zu erlernen, sieht sich schnell dem Vokabelpauken gegenüber. Hilfreich sind dann die in eckige Klammern gesetzten Lautschriftzeichen des Internationalen Phonetischen Alphabets. Spricht man die einzelnen Grapheme entsprechend aus, erschließt sich die Aussprache des Wortes – sozusagen eine erste Dimension, was das Wort eigentlich soll, wie es „tut“ und wie es „funktioniert“.
Wir haben der ersten Ausgabe unseres Magazins den Titel anfangen [ˈanˌfaŋən] gegeben. Dieses neue Medium für unsere Kirchengemeinde setzt einen Anfang und was Sie nun in Händen halten, ist eine erste Antwort auf die Frage, wie wir das Ganze eigentlich anfangen wollen. Und selbstverständlich durften auch wir die Erfahrung dabei machen: Aller Anfang ist schwer. Aber eben auch, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt (Hermann Hesse), dass eine Reise von tausend Meilen immer mit dem ersten Schritt beginnt (Laotse).
Bei einem seiner Malkurse wurde der bekannte Künstler und Priester Sieger Köder (1925–2015) aus Ellwangen einmal gefragt, wie denn ein neues Kunstwerk bei ihm entsteht und wie er das
anfängt. Sieger Köder stand auf, nahm eine weiße unbemalte Leinwand, stellte sie auf die Staffelei, ergriff einen Pinsel und malte schwungvoll einen Strich auf den weißen Malgrund. Dann wandte er sich den erstaunten Kursteilnehmer:innen zu und sagte in breitem Schwäbisch: „Etzd ischs nemme schwer!“
Auch unser erster Strich ist gepinselt. Ein Anfang ist gemacht. Und wir freuen uns, wenn Sie ebenso viel Freude beim Lesen haben, wie wir beim Schreiben, Recherchieren und Experimentieren hatten.
Für die Redaktion, Viola Haas, gewählte Vorsitzende und Oliver Westerhold
Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns gerne: stmichael. brackenheim@drs.de
Die Michaelskirche duftet
Ein Hauch von Magnolien schwebt durch den Raum. Dezent auch der Geruch einer Grapefruit. Der kleine Kirchenraum auf dem Michaelsberg duftet bereits seit dem ersten Advent anders als gewohnt. Die Aerothek des Zentrums für angewandte Pastoralforschung setzt die verschiedenen Zeiten des
Kirchenjahres neu in Szene. Gerüche rufen Gefühle und Erinnerungen in uns wach. Beleben uns oder lassen uns geborgen fühlen. Bis Aschermittwoch kann im #duftraumkirche ein dezenter, blumiger Alltagsduft genossen werden, bevor mit der Fastenzeit ein neuer Duft Einzug hält.
Gemeinsam statt einsam
Sich an den gedeckten Tisch setzen dürfen. Ein gutes Essen genießen. Miteinander ins Gespräch kommen und es sich gemeinsam schmecken lassen. All das ist Mahlzeit. Jeden zweiten Mittwoch wird es zur Mittagszeit gesellig im Gemeindehaus. Das MahlzeitTeam um Erika und Thomas Ballmann hat dann bereits eine vollwertige Mahlzeit zubereitet und empfängt alle, die lieber gemeinsam statt einsam zu Mittag essen.
Die Mahlzeit findet immer mittwochs um 12:00 Uhr in ungeraden Kalenderwochen im Gemeindehaus Brackenheim statt. Eine Mahlzeit kostet 5 Euro. Wer sich dies nicht leisten kann, spricht gerne Pfarrer Westerhold an.
Anmeldung immer bis montags, 12 Uhr, im Pfarrbüro.
Vom 9.–11. März 2023 findet die letzte Synodalversammlung des Reformprozesses „Synodaler Weg“ statt. Damit kommt dieser Weg an ein Ende. Bereits seit 2019 befindet sich die Kirche in diesem Prozess, der von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken verantwortet wird. Fragen nach Macht und Gewaltenteilung, Sexualmoral, priesterlicher Lebensform und Frauen in Ämtern der Kirche, stehen dabei im Zentrum. Die Initiativgruppe
„Aufbruch im Zabergäu“ nimmt das Zuendegehen des Synodalen Weges zum Anlass nachzufragen, wohin dieser Weg die katholische Kirche geführt hat.
Informationen zu den diesjährigen Veranstaltungen der Initiativgruppe: www.kath-kirche-zabergaeu.de
Mehr zum Synodalen Weg: www.synodalerweg.de
Mit den Bibeltieren das Wildparadies Tripsdrill entdecken
Welches Tier wird am häufigsten in der Bibel erwähnt? Und warum haben Schweine in der Bibel einen schlechten Ruf? Das Projekt „Bibeltiere“ lädt dazu ein, im Wildparadies Tripsdrill Antworten auf diese und viele weitere Fragen zu finden und die Tiere mit der biblischen Brille zu entdecken. Entweder beim selbstständigen Erkunden des Wildparadieses mit der Bibeltier-Broschüre, die am Eingang des Wildparadieses für kleine und große BibeltierEntdecker:innen ausliegt oder als Gruppe bei einer gebuchten Führung.
Mehr Infos und Material gibt’s auf www.bibeltiere.de oder bei Gemeindereferentin Laura Sünder, die seit diesem Schuljahr für das Projekt zuständig ist.
Jürgen Hermle fragt nach. Anette Schuster und Uwe Wager von der Kirchenpflege geben Auskunft.
Bereits am 04. November 2001 ging in unserer Kirchengemeinde die erste Photovoltaikanlage (PV-Anlage) mit einer Leistung von 15kWp auf dem Dach der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Güglingen in Betrieb. Gibt es weitere Anlagen in der Kirchengemeinde?
ANETTE SCHUSTER Wir haben im Jahr 2021 zwei weitere PV-Anlagen in Kooperation mit der BürgerEnergie Zaber-Neckar e.G. (BEZN) in Stockheim auf den Dächern des Gemeindehauses St. Franziskus und der Katholischen Kindertagesstätte St. Maria installieren lassen. Die Leistung der PV-Anlage auf dem Dach des Gemeindehauses beträgt 32,25 kWp mit 78 Modulen, bei der Kindertagesstätte wurden 68 Module mit einer Anlagengröße von 25,5 kWp verbaut.
Wie wird der erzeugte Strom genutzt?
UWE WAGER Beide Anlagen sind für Eigenstromnutzung aufgebaut. Das bedeutet, der PV-Strom wird direkt von den Verbrauchern der Gebäude genutzt. Der Überschuss wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Weshalb wurden diese Anlagen mit der BEZN realisiert?
ANETTE SCHUSTER Der Kirchengemeinde sind dadurch keine Investitionskosten entstanden. Weiterhin wird der gesamte Betrieb und die Instandhaltung von der BEZN getragen. Wir profitieren von den günstigen Stromkosten des PV-Stroms, der auch langfristig festgeschrieben ist und müssen dadurch weniger vom teureren Normalstrom dazukaufen.
Sind am Kirchort Stockheim weitere Maßnahmen geplant?
UWE WAGER Ja, wir haben eine Absichtserklärung mit der Stadt Brackenheim geschlossen, die Kindertagesstätte und das Gemeindehaus an die neue Fernwärmezentrale bei der Schule anzuschließen. Hier warten wir nur noch auf die Fertigstellung der Fernwärmezentrale.
Wechseln wir zu den kirchlichen Gebäude in Brackenheim. Dort sind sowohl auf der Christus-König Kirche als auch auf dem Dach des Gemeindehauses PV-Anlagen installiert. Wie werden diese Anlagen genutzt?
UWE WAGER Die insgesamt 128 PV-Module sind so zusammengeschaltet, dass es sich nur um eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 47,4 kWp handelt. Auch diese Anlage ist für Eigenstromnutzung aufgebaut. Der eigenproduzierte PV-Strom ist ja viel günstiger als der Strom, den wir einkaufen müssen. Damit amortisiert sich diese Anlage auch schnell.
Um den Anteil der eigenen Stromversorgung zu erhöhen, denn die Anlage ist mit der Kirche und dem Gemeindehaus noch nicht voll ausgelastet, wurde auch das Pfarrhaus mit seinen Büroräumen und der Wohnung an die PV-Anlage angeschlossen. Damit haben wir die Stromkosten für alle vier Gebäude deutlich reduziert.
Um auch die Heizkosten zu reduzieren, haben wir ein Planungsbüro beauftragt, uns Vorschläge zu erarbeiten. Dabei kam heraus,
dass wir mit einem Wasserpufferspeicher, der mit PV-Strom tagsüber elektrisch beheizt wird, den Gasverbrauch um mindestens 30% reduzieren können. Die Umsetzung wurde durch den KGR bereits genehmigt und wir haben die Realisierung bereits gestartet.
Bisher haben wir überwiegend über die nachhaltige Stromerzeugung gesprochen. Von Seiten der Bundesregierung als auch vom Bischöflichen Ordinariat sind Vorgaben zum Energiesparen erlassen worden. Welche Auswirkungen bzw. Maßnahmen ergeben sich daraus?
ANETTE SCHUSTER In einer Checkliste wurden alle Heizquellen wie Heizungen, Boiler und Durchlauferhitzer aufgenommen. Hier werden den Vorgaben entsprechend die Energieeinsparungen umgesetzt, wie zum Beispiel die Einsetzung von Hygrometern in allen Büros, um die vorgegebene 19-GradTemperierung einzuhalten. In den Kirchen werden in dieser Heizperiode eine Grundtemperierung von 5 Grad und einer Nutzungstemperatur von 13 Grad eingehalten. Ungenutzte Räume werden nicht beheizt.
Noch eine letzte Frage an Herrn Wager: Wie könnte die weitere Nutzung der schon über 20 Jahren alten PV-Anlage in Güglingen zukünftig aussehen?
UWE WAGER Da sich auf dem Grundstück außer der Kirche mit dem Gemeindehaus
Die Katholische Kirchengemeinde St. Michael mit seinen 12 Liegenschaften hat einen jährlichen Energieverbrauch von rund 180.243 kWh. Der Gasanteil beträgt 124.446 kWh (69%) und der Stromanteil 55.797 kWh (31%). Zusätzlich werden für die Gebäudetemperierung der Kirche St. Ulrich in Stockheim jährlich 3.900 Liter Flüssiggas benötigt. Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauches sowie die nachhaltige Energieerzeugung sind Thema des Interviews.
auch noch zwei Wohnungen und das Jugendhaus befinden, liegt der Gedanke für eine Eigenstromversorgung mit PV-Strom aller Nutzer nahe. Ob die vorhandene Anlage den Bedarf abdecken kann oder erweitert werden muss, wäre dann als nächstes zu untersuchen.
Für manche Orte muss man bewusst seinen alltäglichen Arbeitsplatz verlassen. Ein Einblick in die Mit-Arbeit bei der Tafel Region Heilbronn.
Rücken noch gut mit, je tiefer die Produkte liegen, desto anstrengender wird es. Geschafft – nach 60 Minuten ist alles verräumt!
Was gibt es im Lager noch zu entdecken? Natürlich zahlreiche Hochregale, in welchen die gespendeten haltbaren Waren gelagert werden. Alle Paletten sind genau gekennzeichnet, sodass man auf den ersten Blick erkennt, welche Ware auf der Palette sitzt. Was geschieht eigentlich mit dem sortierten Obst und Gemüse? Wie gelangt das denn nun in den Tafelladen zu den Kunden? Voller Stolz wird mir der Tafelladen, welcher auch in der Halle untergebracht ist, präsentiert. Durch eine Türe in der Trennwand gelangt man vom Lager direkt in den Laden und steht vermutlich in dem modernsten Tafelladen Deutschlands. Dank tatkräftiger Unterstützung eines regionalen Handelsunternehmens konnte der Tafelladen in seiner jetzigen Gestalt im April 2022 eröffnet werden.
Ich habe das Gefühl, in einem kleinen Discounter zu stehen: Die Regale und die Beschriftung kommen mir vertraut vor. Und doch ist etwas anders als in meinem Einkaufsalltag: Ich entdecke große Lücken in den Regalen und auch die Backwarenabteilung ist um 11:30 Uhr so gut wie leer. Jeder Kunde, der im Tafelladen einkaufen möchte, benötigt eine Einkaufskarte (Tafelausweis). Einen Tafelausweis wiederum erhalten Personen mit einem geringen Einkommen. Welches Angebot an den einzelnen Tagen bzw. Stunden zur Verfügung steht, entscheidet ein Stück weit der Zufall bzw. der Spendeneingang. Wurden am Vortag zahlreiche Clementinen angeliefert, so kommen diese in den Verkauf. Sind diese ausverkauft, wird das nächste Obst, an diesem Tag z.B. Khaki, aufgefüllt.
Donnerstagmorgen, 10 Uhr: Ankunft im Lager der Tafel Heilbronn. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Leitung muss ich erst mal Sicherheitsschuhe anziehen. Zurück in der Lagerhalle, braucht es etwas Orientierung: an zentraler Stelle das Sortierband. Hier wird gespendetes Obst und Gemüse ausgepackt, auf die Qualität geprüft, geputzt, sortiert und für die Ausgabe im Tafelladen vorbereitet. Verdorbene Ware wird aussortiert. Allein im Lager Heilbronn werden täglich neun Tonnen Obst und Gemüse umgesetzt.
Dann wird es auf einmal sehr hektisch: Ein Tafellaster fährt rückwärts in die Halle und bringt eine große Menge an Obst und Gemüse. Viele Paletten mit grünen Klappkisten müssen ausgeladen und auf dem verfügbaren Raum platziert werden. Gefühlt geht es jetzt zu wie in einem Bienenstock – die hauptberuflichen Mitarbeiter:innen sind so fix unterwegs, dass ich ständig das Gefühl habe, im Weg zu stehen. Ich möchte endlich auch tat-kräftig unterstützen!
Dann geht es los: Ich darf zahlreiche Dosen und Gläser mit unterschiedlichen Lebensmitteln aus einem riesigen Palettenkarton in grüne Klappkisten umräumen, sodass die Kisten anschließend auf einer Palette gestapelt werden können. Am Anfang macht der
Zurück im Lager, fällt mir in unmittelbarer Nähe zum Sortierband für Obst und Gemüse eine kleine Spülstraße auf. Hier arbeiten zwei Ehrenamtliche, um stark verschmutzte, leere grüne Klappkisten wieder sauber zu bekommen. Anschließend werden die Kisten wieder dem Transportkreislauf zugeführt. Mein Mit-Arbeitstag geht schnell vorbei: Ich durfte nochmals Ware in Klappkisten umpacken, anschließend verdorbenes Obst und Gemüse in einem Bioabfallcontainer entsorgen und an der Spülstraße 100 Klappkisten für unsere Adventskalender Reverse-Aktion spülen.
Ein spannender Einblick in die Abläufe und Organisation der Tafel Heilbronn; ein Einblick, der meinen eigenen Alltag etwas geerdet hat.
„da hab’ ich was gelernt“ ist die Reihe betitelt, in der Menschen aus unserer Gemeinde die gewohnten Bahnen verlassen und einen Tag mal einen anderen Beruf oder eine andere Rolle einnehmen. Schließlich lernt man nie aus – und schafft es so, andere besser zu verstehen.
„da hab’ ich was gelernt“Alle Bilder: Viola Haas
Als ich gefragt wurde, ob ich über einen meiner Lieblingsorte schreiben möchte, habe ich gleich zugesagt. Allerdings stellte sich heraus, dass diese Aufgabe schwerer war, als zuvor gedacht, denn es gibt so viele Orte, an denen ich mich richtig wohlfühle.
Welchen Ort also wählen? Ich mag die Ruhe, die Gemeinschaft, die Natur und meine Arbeit.
Den Ort, den ich schlussendlich gewählt habe, ist der Stockheimer Wald. Hier gehe ich sehr gerne alleine oder mit anderen spazieren.
Ich mag die Ruhe und die frische Luft, dass es auch mal auf und ab geht. Man kann
die kleinen Wege abseits oder die großen Wege gehen und man entdeckt jedes Mal etwas Neues. Wir haben dort schon schöne Kindergeburtstage mit GeoCaching gefeiert oder die Joggingstrecke ausprobiert. Man hört es hier knacken und da rascheln. Ich habe schon Rehe gesehen, gute Gespräche geführt und anschließend einen warmen Tee getrunken.
Also, wenn ich Ihnen jetzt Lust gemacht habe, in den Stockheimer Wald zu kommen, dann zögern Sie nicht. Und wenn Sie mich zufällig dort treffen, dann sprechen Sie mich an und wir laufen eine Runde.
Wo ist Ihr Lieblingsort, welcher Platz zieht Sie immer wieder in den Bann? In dieser Serie erzählen Menschen aus der Gemeinde von ihren persönlichen Plätzen.
ebenbild
noch ehe seine hand mich schuf war ich einer seiner schönsten gedanken
den er nahm und aus sich sprach
aus ihm mich voll vorsicht formte anfing zu gestalten mein ich
das er zärtlich in die hände nahm und zu sich zog auf ähnlichkeit zu überprüfen
anzusehen stolzerfüllt ins leben zu liebkosen
sein segenskuss mein prägemal der liebe
Claudia WeilerWenn es Sie auch interessiert, dass Menschen sehr lange in Skandinavien mit Bier, in Island und Grönland mit Heidelbeerwein oder in Südostasien mit Reis und Palmwein Abendmahl feierten oder warum noch in unserer Zeit im subsaharischen Afrika beispielsweise Cola und Fanta oder in pazifischen Gemeinden Kokosnüsse zum Einsatz kommen, dann müssen Sie unbedingt die kulinarische Geschichte des Abendmahls von Anselm Schubert lesen. Gerne leihe ich Ihnen auch das Buch.
Flüchtig besehen, scheint die Frage banal, warum ausgerechnet Brot und Wein im Zentrum der Liturgie stehen. Warum gerade sie zum Höhepunkt des christlichen Gottesdienstes auf den Altar gebracht werden. Katechismusgelehrte Gläubige antworten stante pede: Jesus Christus hat die Eucharistie eingesetzt. „Brot und Wein werden geheimnisvoll Leib und Blut Christi, bleiben aber Zeichen für die Güte der Schöpfung.“ Stimmt. Aber vielleicht ist es auch nur eine unter vielen Antworten auf die Frage des Warum.
Eine andere, delikate Geschichte ist es, sich Brot und Wein kultur- und religionsgeschichtlich zu nähern und sich ihren von jeher hohen symbolischen Wert bewusst zu machen. Galt Brot doch bereits in der Jungsteinzeit, als man Einkorn und Emmer, die Vorgänger unseres Weizens, zum Brei zerstieß und auf heißem Untergrund buk, als Zeichen für das ganze menschliche Leben. Mögen die Ursprünge des Weins auch jünger sein, steht der Symbolgehalt des vergorenen Beerentrankes dem des Brotes in nichts nach. Er steht symbolisch für Wohlstand und Reichtum, für Liebe und Freude. Wie stimmig, dass so hoch aufgeladene Symbole als Materie hergenommen wurden, um das christliche Zentrum – Jesu Testament – zu feiern. Was jedoch als Brot und Wein (im Sinne der Eucharistie) zu gelten hatte, war bis ins zehnte Jahrhundert ein ziemlich strittiges Thema. An der Frage, wie das Brot beschaffen sein müsse, entbrannte einer der großen Konflikte der Kirchengeschichte: der Azymenstreit. Er war einer der wesentlichen Gründe für die Trennung von Ost- und Westkirche 1054 n.Chr.
In seinem lesenswerten und amüsanten Buch mit dem Titel „Gott essen“ schreibt Anselm Schubert, dass die frühen Christen das Abendmahl zunächst mit Speisen gefeiert haben, die sie von zuhause mitbrachten. Es wurde also jedes Brot verwendet, selbstgebacken oder gekauft, gesäuert oder ungesäuert, aus Gerste oder Weizen. Der von den Gläubigen gestiftete Wein wurde im Gottesdienst
gesammelt und in einem größeren Gefäß zusammengegossen. Ich musste sofort daran denken, wie mir ältere Stockheimer:innen von einem ähnlichen Brauch im Dorf erzählten: Jeder brachte, was er von seinem Wein erübrigen konnte und goss es in ein Fass, aus dem heraus später der Messwein für die Gottesdienste genommen wurde. Ein starkes Zeichen von Gemeinschaft: Alle tragen zur Feier der Eucharistie substanziell bei. Der Ausgangspunkt für das Sakrament ist das Brot der Christen selbst.
Gräbt man mit Anselm Schubert noch ein wenig tiefer in der Trickkiste der Geschichte, kommt man nicht am Umstand vorbei, dass die ersten Christen den schönen Brauch des gemeinsamen Essens und Trinkens aus der antiken Kultur übernahmen, das sogenannte Symposium. Es passte einfach auch prima zu den Bräuchen jüdischer Religion, wo jede Mahlzeit mit dem Brotbrechen und einem Segensspruch begann. Da die junge Christengemeinde noch keine Kirchen hatte, traf sie sich in privaten Räumlichkeiten, um „homónoia“ zu finden: die Erfahrung eines Sinnes zu sein. Dort fiel liturgischrituelles Mahl mit dem Gemeinschaftsmahl zusammen. Bald schon ließ sich das Herrenmahl vom Sättigungsmahl kaum mehr trennen. Durch die immer größeren Menschenmengen, die am Mahl teilnahmen, trat eine starke Regulierung des Herrenmahles ein. Hier entstanden dann auch die Oblatenhostien, die nicht mehr so richtig an „echtes Brot“ erinnerten. Das Sättigungsmahl geriet in den Hintergrund. Es verlor an Bedeutung. Nur sehr langsam, aber absolut notwendig wird die heilsame Symbiose von rituellem Mahl und Sättigungsmahl wiederentdeckt. Vielleicht ist unser Frühshoppen an jedem Sonntag nach dem Gottesdienst ein guter erster Schritt in diese wichtige Richtung.
Oliver Westerhold ist seit 2011 Pfarrer im Zabergäu. Er kocht leidenschaftlich. Kulinarischen Themen widmet er sich immer gerne.
Die Taufe steht oft am Anfang des Lebens. Vom ersten bis zum letzten Tag begleitet uns Gott mit seiner Liebe. Das feiern wir in der Taufe. Taufgottesdienste finden, in der Regel sonntags um 12:00 Uhr statt oder in einem Gemeindegottesdienst. In einem Taufgespräch gehen wir gerne auf Ihre Wünsche und Fragen zur Gestaltung des Taufgottesdienstes ein.
Im Brechen und Teilen des Brotes erinnern und vergewissern wir uns Gottes Nähe. Wir bringen die Kommunion zur Stärkung für kranke und alte Menschen gerne zu Ihnen nach Hause.
Die Kinder der 3. Klassen sind zum Empfang der Erstkommunion am Wochenende des Weißen Sonntags eingeladen.
Im Sakrament der Firmung stärkt uns Gott für alles Herausfordernde und Schwierige. Wir dürfen uns von Gott begleitet wissen. Auch Erwachsene können sich firmen lassen. Sprechen Sie uns im Bedarfsfall gerne an. Junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren haben die Möglichkeit, an Pfingsten 2023 die Firmung auf dem Michaelsberg zu empfangen.
Das JA zueinander unter Gottes Segen stellen. Dies ist in allen unseren Kirchen möglich. Vereinbaren Sie dazu gerne einen Gesprächstermin mit einem der trauenden Geistlichen.
Als Pastoralteam begleiten wir Sie gerne auf dem Weg zur Trauerfeier und gestalten mit Ihnen das Abschiednehmen. Auch anschließend sind wir für Sie ansprechbar und haben ein offenes Ohr für Ihre Trauer. Wenden Sie sich gerne an das Pfarrbüro oder direkt an ein Mitglied des Pastoralteams.
Oliver Westerhold
Tel. 07135 5304
Oliver.Westerhold@drs.de
Claudia Weiler
Tel. 07135 980731
Claudia.Weiler@drs.de
Laura Sünder
Tel. 07135 9307282
Laura.Suender@drs.de
Wilhelm Forstner
Tel. 0171 3082849
Willi.Forstner@t-online.de
Pfarramt St. Michael
Sattelmayerstr. 3
74336 Brackenheim
Tel. 07135 5304
Fax 07135 15117
stmichael.brackenheim@drs.de
DIENSTAG
18:30 Uhr | St. Ulrich, Stockheim
MITTWOCH
18:30 Uhr | Hl. Dreifaltigkeit, Güglingen
DONNERSTAG
8:00 Uhr | Christus König, Brackenheim
FREITAG
18:30 Uhr | St. Michael, Michaelsberg
FEIER DES SONNTAGS
SA 18:30 Uhr | Stockheim
Vorabendmesse
SO 9:00 Uhr | Michaelsberg
SO 10:30 Uhr |
Brackenheim und Güglingen (im Wechsel)
22. JANUAR
Kindergottesdienst in Christus König, Brackenheim
12. FEBRUAR
Familiengottesdienst in Hl. Dreifaltigkeit, Güglingen
12. MÄRZ
Kindergottesdienst in Hl. Dreifaltigkeit, Güglingen
Gottesdienstzeiten und besondere Termine finden Sie immer aktuell unter
WWW.KATH-KIRCHE-ZABERGAEU.DE
2. APRIL
Familiengottesdienst in Christus König, Brackenheim
14. MAI
Kindergottesdienst in Christus König, Brackenheim
IMMER SONNTAGS
UM 10.30 UHR
Das Theater Heilbronn zeigt in dieser Saison die Geschichte in einem Bühnenstück in der BOXX. Das wäre doch einen Ausflug wert...?!
In dem Buch geht es darum, dass Lou, eine hochbegabte Schülerin, die zwei Klassen übersprungen hat, ein 18-jähriges Mädchen, das auf der Straße lebt, retten will.
Lou ist davon überzeugt, dass sich das Leben ändern lässt, ja, das ist jetzt ihr neues Projekt. Dafür sitzt sie doch immer stundenlang am Bahnhof und schaut Menschen zu und stellt hochgejagte Theorien auf. Als sie ein Mädchen sieht und merkt, dass es obdachlos ist, sieht sie gleich ihr Ziel vor Augen: Sie will No retten! Also geht Lou nach einigem Zögern zu ihr und fragt sie, ob sie No ins Café einladen darf. So werden zwei komplett verschiedene Menschen Freundinnen. Nur damit ist ihr Projekt noch nicht ganz beendet. Wird Lou es schaffen, No aus der Sackgasse zu befreien oder wird sie scheitern?
Sobald man anfängt das Buch zu lesen, wird man erinnert, wie schön und gleichzeitig bedrückend die Welt doch ist. Man weiß wieder, wie es ist, sich Hals über Kopf in etwas hineinzuwerfen, nur um die Welt wieder ein klein bisschen besser zu machen. Und das gefällt mir so an diesem Buch, dass man sagen kann: „Hey, ich kann die Welt, wie sie ist, zwar nicht verändern, aber ich kann andere ermutigen, anderen zu helfen.“ Vor allem finde ich es ein tolles Anliegen, zwei Seiten der Gesellschaft in einer Art zu zeigen, die einen zum Nachdenken bringt.
Andrea WulfDas neue Buch „Fabelhafte Rebellen“ von Andrea Wulf spielt in Jena, Ende des 18. Jahrhunderts. Dichter und Denker wie Goethe, Schiller, Fichte, Novalis, Hegel und Caroline Schlegel treffen sich in der Stadt an der Saale, tauschen sich aus und schaffen das Bild des modernen Menschen, indem sie das Ich und die Einheit zwischen Mensch und Natur ins Zentrum des Denkens stellen.
Aber hat das noch irgendetwas mit heute zu tun? Dieser frühromantische Freundeskreis beschäftigt sich mit der Idee des Ichs, den Möglichkeiten des freien Willens gegenüber den Risiken des Egoismus und wirft definitiv Fragen auf, die noch immer aktuell sind. Wer bin ich als Individuum und wer bin ich als Mitglied einer Gruppe oder einer Gesellschaft? Wie kann ich ein sinnvolles Leben führen, meinen Träumen folgen und trotzdem ein moralisch guter Mensch sein? Seit wann erwarten wir, dass wir allein über unser Leben bestimmen? Die Entscheidung zwischen den Rechten des Einzelnen und unserer Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft und künftigen Generationen ist heute so schwierig wie damals. Die Geschichte gibt also einen Einblick in die Gegenwart, ist nicht verstaubt und hilft zu verstehen, warum wir heute so sind wie wir sind.
Dieser Stoff lässt auf den ersten Blick dunkle Erinnerungen an zähe Schulstunden aufkommen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Mir gefällt an diesem Buch, dass Andrea Wulf die Geschichte zum Leben erweckt. Es ist ein auf Fakten basierendes Sachbuch, das sich ein bisschen liest wie eine Soap-Opera. Es wird die spannende Geschichte dieser jungen Rebellen erzählt, die unser Denken von Grund auf verändert haben. Auf mitreißende Weise schildert Wulf das skandalöse Leben in Jena und die Entwicklung der deutschen Geistesgeschichte mit vielen klug eingebauten Briefzitaten. Die Autorin hat sehr, sehr viele Quellen ausgewertet und in einen sehr gut lesbaren Roman verpackt. (Merkt man, dass ich immer noch begeistert bin?)
Lesetipp von Annabelle Matzke, die neben dem Lesen auch gerne ministriert und wunderschön Geige spielt.
Delphine de Vigan
Knaur TB (2010)
Taschenbuch; 256 Seiten
ISBN 978-3-426-50158-0
Fabelhafte Rebellen: Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich
Andrea Wulf
C. Bertelsmann Verlag (2022)
Gebundene Ausgabe; 528 Seiten
ISBN 978-3-570-10395-1
Lesetipp von Pia Winkler. Hundebesitzerin und zuverlässige Protokollantin im Kirchengemeinderat.
In fast jeder katholischen Kirche sind sie sichtbar, seit der Renovierung der Christus-König-Kirche in Brackenheim fallen sie dort besonders auf: zwölf Kreuze an den Innenwänden.
Diese werden bei der Weihe einer Kirche – wie auch bei der Weihe des Altars – mit Chrisam gesalbt und mit Weihwasser besprengt. In den Anweisungen für die Liturgie wird jedoch deutlich, dass die Weihe des Altars im Vordergrund steht. „Die Salbung der Kirche ist ein Zeichen dafür, dass sie für immer dem christlichen Gottesdienst dienen soll.“, kommentiert das liturgische Ablaufbuch. Weiter heißt es dort, dass die Kirche „ein Abbild des auf dem Fundament der Apostel erbauten himmlischen Jerusalem ist.“ Die Anzahl der Kreuze ergibt sich folglich aus der der Apostel. Daraus hat sich im Kirchenbau die Tradition der Apostelleuchter, welche in der Ulrichskirche in Stockheim zu sehen sind, entwickelt. Dabei sind zwölf Wandleuchter an den Weihekreuzen befestigt.
Die Faschingszeit steht endlich wieder vor der Tür! Damit du bei der nächsten Faschingsparty gut ausgestattet bist, gibt’s hier einen närrischen Basteltipp für dich!
Mit einer Klopapierrolle, einem Luftballon, etwas Klebeband und bunten Stiften und anderen Materialien zum Verzieren, kannst du eine tolle Konfettikanone basteln und auf jeder Party mit Konfetti für die richtige Stimmung sorgen. Viel Spaß!
Schneide die Spitze des Luftballons ab und mache einen Knoten in das Ende des Ballons. Stülpe den Luftballon mit dem Knoten über das eine Ende deiner Klopapierrolle und fixiere ihn mit Klebeband.
Nun kannst du die Rolle mit bunten Farben, Washitapes oder was dir sonst so gefällt verschönern. Und wie funktioniert die Kanone? Einfach mit Konfetti oder Locherschnipseln befüllen, am Luftballonknoten ziehen und ihn loslassen. Schon geht der Partyspaß los!
Man kann gar nicht oft genug im Leben
das Gefühl des Anfangs in sich aufwecken, es ist so wenig äußere Veränderung dafür nötig, denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus … Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Über 6.000 Artikel konnten wir dank der vierten Auflage des Adventskalender „reverse“ an die Tafel im Stadt- und Landkreis Heilbronn weitergeben. Danke allen, die dieses Ergebnis möglich machten.
Auch weiterhin sammeln wir ganzjährig in unseren Kirchen haltbare Lebensmittel und Drogerieartikel, die wir jede Woche freitags den Mobilen Tafeln in Brackenheim und Güglingen bringen.