Fischerbrief 2017 Ostern

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Enzo“? Kurze Lagebesprechung: „Light oder volle Dröhnung?“, frage ich. „Volle Dröhnung“, meint Joana. Also improvisieren wir. Das Thema haben wir ja vor Augen: das Feuer. Ausgehend von einer biblischen Geschichte aus dem Buch Daniel über drei Jugendliche im Feuerofen stellen wir ein paar herausfordernde Fragen: Wo erfährst du in deinem Leben, dass es brennt? Haust du ab, wenn du in Schwierigkeiten bist oder bleibst du stehen? Wo ist Gott, wenn es unangenehm wird?

Eigentlich passiert dasselbe wie in Krakau: selbstständig bilden sich Gruppen, und man beginnt zu sprechen – ungezwungen. An diesem Abend haben wir das zweite Element entdeckt: den Mut zur Spontanität und das sich-Einlassen auf das, was gerade dran ist, eine klare Sprache. Und vor allem: das Wort Gottes – also die Bibel – ist seitdem immer im Zentrum.

Seit dem Sommer treffen wir uns jeden Monat. Mal in Garath, mal in Urdenbach, und jetzt in Monheim. Das ominöse „das“ hat einen Namen bekommen. Wir nennen uns „Què Viva“, ein Logo und eine facebook-Seite sind entstanden. Das Ganze ist wahrscheinlich keine Gruppe oder Gemeinschaft – wir nennen es „Initiative“. Aber so ganz genau wissen wir es nicht. Auf jeden Fall sind wir jetzt hier, in der kunstvoll ausgeleuchteten Marienkapelle. Mit knapp 60 jungen Menschen feiern wir einen ziemlich chaotischen und spontanen Wortgottesdient. Danach grillen die Jungs auf einem Gasgrill vor der Kirche Krakauer. Vielleicht haben wir an diesem Abend verstanden, was uns schon in Krakau „geflasht“ hat: wir brauchen Bewegung, neue Orte, neue Personen, neue Impulse – um im Glauben zu wachsen. Ehrlich gesagt: ich weiß immer noch nicht, was „Què Viva“ ist. Auf jeden Fall nichts, was aus (m)einer Planung heraus entstanden ist. Bis wir es herausgefunden haben, machen wir weiter: Wort Gottes, der Austausch darüber und der Versuch, uns in Bewegung zu setzen und an neuen Orten und durch andere Personen Gott zu begegnen. Und vielleicht passt hier ein Wort, dass unter „Pastoralleuten“ so schrecklich überstrapaziert ist: Es ist spannend. Kaplan Mathäus Hilus

GLAUBE LEBENDIG VERKÜNDIGEN

Monheim am Rhein, Marienkapelle – 23.Dezember 2016, kurz vor 19 Uhr – rheinisch kalt

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