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Hightech – leicht verständlich Besonders junge Menschen würden sich heute als Digital Natives bezeichnen. Ein Braunschweiger Start-up-Unternehmen denkt an die technisch weniger Versierten und entwickelt leicht bedienbare Software.

Autor: Lara Gahlow Fotografie: Lara Gahlow

Über den Ideen-Inkubator Braunschweiger Existenzgründern ist der Ideen-Inkubator geläufig. Der Begriff Inkubator wurde der medizinischen Fachwelt entliehen und bedeutet „Brutkasten“. In der Betriebswirtschaft versteht man darunter Räumlichkeiten für Existenzgründer, die sich in der Gründungsphase befinden und ihre Unternehmensgründung vorbereiten oder vorantreiben. Der Gründungsprozess ist sehr komplex und mit weitreichenden Entscheidungen verbunden. Gleichzeitig fehlt vielen Gründern, vor allem aus dem Hochschulbereich, praktische Unternehmenserfahrung. Coaching, Kontakte zu Gründungsberatern und die Vernetzung der Gründer untereinander können die fehlende Erfahrung teilweise kompensieren. Die beiden Hochschulen Ostfalia und TU Braunschweig haben dies frühzeitig erkannt und bereits vor einigen Jahren an beiden Standorten mithilfe von Fördergeldern aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie einen Gründungsinkubator eingerichtet. Dieser Inkubator wird Ideen-Inkubator genannt, weil er im Gegensatz zu üblichen Existenzgründungsinkubatoren hauptsächlich vor der offiziellen Gründung des Unternehmens genutzt werden kann. So ist es den Gründern frühzeitig möglich, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und spontan Coaching-Angebote zu nutzen. Auf praktischer Ebene werden den Start-ups Räumlichkeiten mit Büroinfrastruktur zur Verfügung gestellt, in denen sie potenzielle Lieferanten oder Kunden in professioneller Umgebung empfangen können.

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ie Jugend twittert, postet und textet ganz selbstverständlich. Immer digitaler stehen die Jungen den älteren Generationen gegenüber. Neue Software ist meist auf sogenannte Digital Natives ausgelegt und wird daher von vielen Menschen nicht mehr verstanden. Embeddedfactor hat sich zum Ziel gesetzt, den Computer vom respekteinflößenden Ungetüm in eine nützliche Hilfe auch für technisch weniger versierte Menschen zu verwandeln. Das erst seit Juli bestehende Unternehmen hat einen einfachen Weg gefunden, um diese Aufgabe zu lösen. „Wir konstruieren Software so, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens sie leicht bedienen können. Wir fragen sie nach ihren Bedürfnissen und berücksichtigen sie beim Programmieren“, sagt Kersten Hentrich, einer der beiden Unternehmensgründer. „Unsere Kunden brauchen kein technisches Flagschiff – sie brauchen ein einfach bedienbares Programm, das ihnen ihre Arbeit erleichtert, wir unterstützen den demografischen Wandel.“ Praktisch bedeutet das beispielsweise, dass Sehschwächen ergonomisch berücksichtigt werden, wie beispielsweise in der Veranstaltungsmanagementsoftware ‚Vera‘. Die schnelle Entwicklung des jungen Unternehmens deutet darauf hin, dass sich dieses Konzept bewährt. Die Gründer haben erste feste Mitarbeiter eingestellt und einen der begehrten Plätze im Technologiepark Braunschweig als Firmenstandort erhalten. Erste Kunden sind unter anderem ein niedersächsischer Konzern, darüber hinaus steht Embeddedfactor derzeit in Verhand-


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