Karlshöhe Jahresbericht 2009

Karlshöhe Ludwigsburg

Lebensräume – Lebensträume

Gestaltung: www.dko-design.de, Foto: © Shutterstock

„Nie mehr: kein Raum in der Herberge“

Schirmherrin: Eva Luise Köhler

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Berichte – Einblicke – Informationen

Jahresbericht 2009

hier können noch ein paar Zitate aus der jeweiligen Epoche stehen

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Herzliche Einladung 8.

November 2009

➛ Konzert der Kantorei zum Stadtjubiläum

21. November 2009 ➛ Herbstflohmarkt

24. November bis 22. Dezember 2009

➛ Weihnachtsmarktstand Haus auf der Wart

25. April 2010

➛ 134. Jahresfest

25. Juli 2010

➛ Einsegnung der Diakoninnen und Diakone evtl. Terminänderungen unter www.karlshöhe.de oder Tel. 07141 965-0

Impressum Herausgeber: Pfarrer Frieder Grau Redaktion: Marianne Raden, Diakon Jörg Conzelmann Satz und Layout: coxorange – all media publishing, Mundelsheim Titelgestaltung: www.dko-design.de, Foto: © Shutterstock Repro und Druckerei: Willy Schäfer, Waiblingen Stand: September 2009

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Inhaltsverzeichnis Seite 2

Impressum

Seite 4

Vorwort des Verwaltungsratsvorsitzenden

Schwerpunkt: Lebensräume – Lebensträume (S. 5 bis 27) Seite 5

Grundsätzliche Überlegungen zum Thema von Frieder Grau

Seite 7

Das Kinderheim vor 50 Jahren

Seite 9

Erklärungen zum dritten Diakonietag am 14. Februar 2009

Seite 10

Lebensraum Altenhilfe Angehörige brauchen kein schlechtes Gewissen haben

Fotostrecke zum Thema (S. 12 bis 23)

Seite 24

Dazugehören – Wünsche und Perspektiven von Menschen mit Behinderung beim Wohnen

Seite 27

Das Ambulante Wohnen – Chancen und Probleme

Die Abteilungen im Jahresrückblick (S. 28 bis 38) Seite 28

Vorstand und Freundeskreis

Seite 29

Diakonische Einrichtungen, Erholungseinrichtungen

Seite 33

Diakonische Bildung

Seite 34

Diakonieverband

Seite 35

Zentrale Abteilungen

Streiflichter aus den Jahren 2008 und 2009 (S. 39 bis 46)

Seite 47

Zahlen und Fakten

Seite 50

Anschriften und Leitung

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Vorwort

Foto: Privat

Liebe Leserin, lieber Leser,

Hans-Ulrich Schulz

die Karlshöhe lebt!

Vielfalt ist ihre Stärke. Denn viele Menschen bilden mit Herz und Verstand ein hilfreiches Team. Sie lebt diese Stärke in ihrer ganz alltäglichen Arbeit: In Therapeutischen Werkstätten ebenso wie in täglicher Fürsorge um pflegebedürftige Menschen, in Beratungskontakten wie im Management der Gesamteinrichtung, um nur einige wenige der vielfältigen Angebote und Aufgaben zu nennen. Die Karlshöhe lebt aber auch in ihren kleinen Höhepunkten mit großer Bedeutung für den Einzelnen: So bietet sie hilfebedürftigen Menschen Heimat und Lebensraum bei bestmöglicher Förderung und sinnvollem Einsatz finanzieller Mittel.

Dies ist aktuell geschehen beim Anbau der Tagesbetreuung für Senioren mit einer geistigen Behinderung dank großzügiger Unterstützung durch den Freundeskreis. Aber auch die Berufung und Einsegnung ins Diakonenamt und die Pflegediakonausbildung beleben das Bild der Karlshöhe. Für nachhaltiges Erleben sorgte die Bewältigung des Projektes „Heimkinder“. Erlebnisse der besonderen Art: Die Benefizveranstaltung mit Eva Luise Köhler als Schirmherrin der Karlshöhe und des Freundeskreises, begleitet von unserem Bundespräsidenten im November vorigen Jahres. Dann zum Jahresauftakt 2009 das Benefiz-Jazz-Konzert zu Gunsten der Tagesbetreuung für Senioren und im April das traditionelle Jahresfest der Karlshöhe.

Stets ist all den Menschen ausdrücklich zu danken, die in uneigennützigem Engagement zum Gelingen beigetragen haben.

Lob und Dank ist auch der Kantorei der Karlshöhe auszusprechen für die erhabene Aufführung des Weihnachtsoratoriums in den Gottesdiensten. Wenn die Organisationsentwicklung auf der Karlshöhe gegenwärtig im Fokus des Erlebens steht, so geschieht das mit dem Ziel, auch in den kommenden Jahren den diakonischen Auftrag zu erfüllen, Menschen zu fördern, begleiten, bilden, pflegen und in ihrem Lebensmut zu stärken, mit hoher Qualität und zugleich mit wirtschaftlicher Kompetenz und Weitblick. Auch hier ist dem Freundeskreis herzlich zu danken und den Gremien, die den Vorstand mit großem Vertrauen unterstützen, dem Verwaltungsrat, dem Finanzausschuss und der MitarbeiterInnenvertretung, stellvertretend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Karlshöhe.

Ihr

Hans-Ulrich Schulz

Vorsitzender des Verwaltungsrates

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Schwerpunkt: Lebensräume – Lebensträume

Foto: Michael Fuchs

Einige grundsätzliche Überlegungen zum Karlshöher Jahresthema von Frieder Grau

Pfarrer Frieder Grau ist Direktor der Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg

Frühmorgens auf dem Weg von der Karlshöhe zum Bahnhof entdecke ich auf einer Parkbank am Salonwald einen schlafenden Mann, eingemummt im Schlafsack, den Rucksack als Kopfkissen, die Sandalen fein säuberlich unter der Bank aufgestellt, am Kopfende eine halbvolle Flasche Cola und eine leere Pizzaschachtel. Vor drei Tagen und vor zwei Wochen war es das gleiche Bild. Bei meiner Rückkehr am Mittag sitzt er blinzelnd in der Sonne und stochert in einer Wurstdose, daneben ein Packen Aldi-Brot. Ich frage ihn, ob er nicht ins Karlshöher Haus auf der Wart wolle, da hätte er ein richtiges Zimmer. Er wehrt energisch ab. Ob er sich hier wohl fühle?

Er nickt und fügt hinzu „vorläufig schon“.

Die Parkbank – ein Lebensraum, oder gar Lebenstraum? Kann ich mir vorstellen so zu leben – und sei es nur vorläufig? Was ist der Lebenstraum dieses Mannes?

Ein Leben ohne Träume ist ein verarmtes Leben. Und die Verbindung von Lebensräumen und Lebensträumen ist mehr als ein Wortspiel. Der Lebenstraum, in einem von Frieden und Sicherheit geprägten Lebensraum wohnen zu dürfen, begleitet das Volk Israel seit dem Auszug aus Ägypten bis heute. Gott gibt seinem Volk bei 40 Jahren Wüstenwanderung den Lebenstraum auf den Weg, er werde sie in ein Land führen, in dem Milch und Honig fließt (2. Mose). „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden“ (Psalm 126, 1). Jesus verspricht vor seinem Weggang den Seinen, er werde in seines Vaters Haus, wo es viele Wohnungen gibt, eine Wohnung für sie bereiten (Johannes 14, 1). Und Martin Luther malt für sein Hänschen das Himmelreich als ein

Lustwandeln im blühenden Garten. Was haben solche Verheißungen und Lebensträume mit unserer Karlshöher Arbeit zu tun?

1. Wir glauben, dass der Mensch mehr ist, als das was er ist. Wir wissen um seine Lebensträume und Sehnsüchte. Wir stärken besonders Menschen, die Begrenzungen, Enttäuschungen und Behinderungen kennen, ihre Lebensträume wahrzunehmen, ihre Sehnsüchte wach zu halten. Der sozial schwer geschädigte Klient im Haus auf der Wart weiß, das er vermutlich nie eine eigene Wohnung haben wird, aber Sehnsüchte und Lebensträume pflegen, das kann und soll er. Der Mensch hat nicht nur Lebensträume, er ist ein Lebenstraum.

2. Wir glauben, dass Gott selbst Lebensträume in uns hineinlegt. Der Traum vom Land, in dem Milch und Honig fließt, kommt nicht aus der Phantasie einer kollektiven Sehnsucht, sondern Gott hat seinem wohnsitzlosen Volk diese Verheißung geschenkt. Gewiss, nicht jeder Lebenstraum ist von Gott. Da heißt es kritisch zu prüfen. Der Traum von der Erweiterung des Lebensraums nach Osten erwies sich als Alptraum. Aber der Traum, dass Starke und Schwache in Gemeinschaft leben, ist biblisch belegt. Und das Bild vom Reich Gottes als einer neuen Stadt, in der es weder Mauern und Waffen, noch Tränen und Verachtung gibt (Offenbarung 21), gehört zu den eindrücklichsten Hoffnungen der Bibel. Darum feiern wir auf der Karlshöhe Gottesdienste und laden zu Andachten ein, um uns der Verheißungen Gottes zu vergewissern. Gottes Verheißungen wohnt eine Kraft inne, die über den Tag hinaus reicht.

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Schwerpunkt: Lebensräume – Lebensträume

Foto: Reiner Pfisterer

Lebensraum Altenhilfe: Die BewohnerInnen erleben Hilfe und Unterstützung, können sich aber auch selbst mit ihren Gaben einbringen

3. Wir können in der Kraft der Verheißungen Gottes einige Lebensträume verwirklichen – gemeinsam mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern. Das „Haus auf der Wart“ hat neue und helle Bewohnerzimmer bekommen; und die Therapieräume strahlen durch ihre Ausstattung eine lebensförderliche Atmosphäre aus. Oder: Einige der Menschen mit geistiger Behinderung leben in einem Appartement außerhalb der Karlshöhe. Damit konnten wir ihnen einen Lebenstraum verwirklichen, von dem sie vor fünf Jahren nur geträumt haben. Wir tun unsere Arbeit nicht nur als soziale Dienstleister, sondern sind den Verheißungen Gottes verpflichtet. Und wir werden weiter an der Umsetzung dieser Verpflichtung arbeiten.

4. Wir wissen um die Begrenzungen und Bruchstücke unserer Möglichkeiten. Als das Volk Israel endlich das gelobte Land erreicht und sich eingerichtet hatte, flossen dort nicht nur Milch und Honig, sondern auch Schweiß, Tränen und Blut. Auch wir auf der Karlshöhe schaffen kein Himmelreich. Mangelnde Geldmittel, menschliche Fehler und Enttäuschungen gehören zum Geschäft. Das Reich Gottes kommt später. „Vorläufig schon“, sagte der Mann auf der Parkbank. Das reicht ihm – oder doch nicht? „Wir glauben, dass Gottes Verheißungen weiter reichen als unsere Möglichkeiten“ (aus dem Leitbild der Karlshöhe).

Auszüge aus der Jahresfest-Predigt zu Johannes 10, 11 – 16 am „Sonntag vom guten Hirten“.

Einen guten Hirten erkennt man daran, dass er Lebensräume für die ihm Anvertrauten eröffnet – und auch begrenzt. Er sorgt dafür, dass die Schafe unbesorgt und friedlich ihren Lebensraum erkunden und ausfüllen dürfen. Er erinnert die Leithammel an ihre Verantwortung und stärkt die Schwachen.

Der gute Hirte bin ich nicht, eher der Mietling, dem die Schafe nicht gehören und der als Angestellter gegen Entlohnung für den guten Hirten arbeitet. Eigentlich schade, dass der Mietling in unserem Bibeltext so schlecht wegkommt. Gewiss, sein Leben gibt er nicht für die Schafe. Aber gleich bei der erstbesten Gefahr weglaufen, das tut er auch nicht. Er macht einen guten Job. Nein, der gute Hirte bin ich nicht, das brauche ich auch nicht zu sein, das ist ein anderer, das ist Christus. Aber ein guter Angestellter des guten Hirten, das kann und will ich wohl sein.

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Schwerpunkt: Lebensräume – Lebensträume Das Kinderheim vor 50 Jahren Die Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg ist seit 2007 in einer Projektgruppe im Gespräch mit ehemaligen KinderheimbewohnerInnen und ErzieherInnen, um deren Erfahrungen in der Heimerziehung von 1950 bis 1970 gemeinsam aufzuarbeiten.

Von der Karlshöhe sind im Gegensatz zu vielen anderen staatlichen und kirchlichen Kinderheimen jener Zeit keine systematischen Verletzungen der Menschenwürde dokumentiert. Die Berichte Ehemaliger zeigen, dass sie auf der Karlshöhe viel Förderung und Lebenshilfe erhielten, dass sie aber auch Erfahrungen machen mussten, die den weiteren Lebensweg belasteten. Gesellschaftlich zu jener Zeit akzeptierte und in nahezu allen Familien gängige Erziehungsmuster machten vor der Karlshöhe nicht halt. Die damaligen Einrichtungen wurden bedrängt durch einen immensen Mangel an Geld, was neben einer spärlichen Ausstattung auch einen Personalschlüssel zur Folge hatte, der für jeden Erwachsenen eine Überforderung darstellen musste. Dabei gerieten die Bedürfnisse der einzelnen Kinder und deren berechtigter, natürlicher und selbstverständlicher Wunsch nach Zuwendung, Liebe, Anerkennung, Bestärkung - den ihnen schon die eigene Familie versagt hatte - immer wieder aus dem Blick.

Mit zwei großen Veranstaltungen und zwei Gesprächsrunden gaben die Projektgruppe und der Karlshöher Vorstand den Ergebnissen einen Rahmen: Beim „Tag der Begegnung“ im September 2008 kam es zu bewegenden Begegnungen zwischen ehemaligen Kindern, ehemaligen ErzieherInnen und der heutigen Karlshöhe.

Beim 3. Karlshöher Diakonietag im Februar 2009 mit dem Diakonischen Werk Württemberg wurde die Öffentlichkeit in die Diskussion mit einbezogen. Die Veranstaltung mit Fachreferaten und Stellungnahmen der Ehemaligen fand ein großes Echo auch in den regionalen und überregionalen Medien sowie innerhalb von Kirche und Diakonie.

In der „Karlshöher Erklärung“ positionierte sich die heutige Leitung der Karlshöhe und deren Jugendhilfe zu den Erfahrungen der damaligen Zeit.

Bei einem Gespräch am 20. Juli 2009 mit 10 ehemaligen Mitarbeitern (meist Hilfserziehern) konnten Meinungen ausgetauscht und der durch die öffentlichen Diskussionen entstandenen Betroffenheit Raum gegeben werden. In einem weiteren Treffen am 23.

Juli 2009 haben sich ehemalige Verantwortliche mit dem Thema und den Ergebnissen des Projekts kritisch auseinandergesetzt. Im November 2009 schließt die Karlshöhe ihren „Runden Tisch“ ab.

„Vom Geist der Liebe soll im Rettungsdorf alles zeugen, was dem Kind entgegenkommt!“ Johann Hinrich Wichern über die Arbeit mit Kindern im Rauhen Haus

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Das zweite Weihnachtsfest im Karlshöher Kinderheim (aus einem Aufsatz von damals): Ich hatte mir zu Weihnachten etwas gewünscht, das mich das Jahr über dazu trieb. Mit raschen Schritten war Weihnachten gekommen. Die Stunden am Nachmittag über verrannen. Bald war der Abend da.

Die festliche Feier in der Kirche war zu Ende und geschlossen und kaum noch erwartend, gingen wir in den Geschenksaal. Es gab ein Gedränge und Schubsen, andere traten ihrem Nachbarn auf die Füße (...) als ich mich unserem Tisch näherte, fiel mir sofort etwas ins Auge. Es war eine Gitarre! Mein Wunsch, der in Erfüllung ging. Ich spielte gleich ein Lied darauf. Vor Freude ... sprang ich in die Luft. (ebd., S. 90f)

Fotos: Archiv Karlshöhe / Schweigert

Mit drei Jahren (1951) wurde Annelen Schünemann ins Heim gegeben: Nach den Formalitäten in der Verwaltung beim Hausvater Kugler (im Evang. Kinder- und Jugendheim Stammheim/Schwarzwald, Anm. d. Red.) setzte mich Mutti kurzerhand in der Kleinkinderstation ab, gab mir einen Kuss und entfernte sich mit den Worten, gleich wiederzukommen. Doch sie kam nicht wieder und erste Tränen der Trennung und des Verlustes meiner geliebten Mutter flossen über meine Wangen (...). Die Zeit des sanften Zuspruchs war vorüber und machte Worten Platz, die mit den Abläufen des Tages zu tun hatten (...). (Schünemann - Heimweh - Projekte-Verlag - Halle 2008, S. 8)

Bei der Ernte: Dem Heim angeschlossen waren Pfirsichplantagen, in die wir zur Ernte geschickt wurden und singend die herrlichen Früchte von den niedrigen Bäumen pflückten. Zwei (...) landeten ungesehen unter meiner Bluse und blieben unentdeckt (...), Erika und ich nutzten vor dem Rupfen (der Hühner, Anm. d. Red.) die Gelegenheit und klauten Zwetschgen. Natürlich wurden wir verpetzt. Er (Name von Red. entfernt) zog mir die Wangen lang und gab mir rechts und links eine von seinen gefürchteten Ohrfeigen. Meine Narbe brach wieder auf und Blut floss mir auf meine Kleidung. Behandelt wurde ich nicht. (ebd., S. 100ff) Bei einem Besuch bei der Mutter und beim Stiefvater: Mein Stiefvater war wieder besoffen und alles litt darunter. Es half kein gutes Zureden, da er aggressiv reagierte. So verhielten wir uns alle ruhig(...). Bei jedem meiner Besuche fielen mir Spuren von Gewalt auf und sie alterte zusehends. Meine Geschwister waren noch klein, schlecht versorgt, aggressiv und ängstlich zugleich. (ebd., S. 123f) Friedhelm Passlack kam 1961 auf die Karlshöhe und erlebte die Heimzeit so: Auch im Kinderheim wurde viel unternommen. Die Sommerfreizeiten...waren der Mega-Hammer. Dann die Schiffsausfahrten auf dem Neckar, mit der Hedwig (Name geändert) zum Kirschen essen waren wunderschön. (...) Unvergesslich und schön die Oster- und Weihnachtszeit. Es fehlte mir an nichts. Ich war behütet und umsorgt. Ich war glücklich... (aus einem Brief an die Stiftung Karlshöhe vom 13. Juli 2009)

Inhalt und Grenzen der Personensorge – Auszüge aus § 1631 BGB 1900 || (2) [1] Der Vater kann kraft des Erziehungsrechts angemessene Zuchtmittel gegen das Kind anwenden. [2] Auf seinen Antrag hat das Vormundschaftsgericht ihn durch Anwendung geeigneter Zuchtmittel zu unterstützen.

1980 || (2) Entwürdigende Erziehungsmaßnahmen sind unzu-

1958 || (2) Das Vormundschaftsgericht hat die Eltern auf Antrag bei der Erziehung des Kindes durch geeignete Maßregeln zu unterstützen.

2000 || (2) [1] Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.

[2] Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

lässig.

1998 || (2) Entwürdigende Erziehungsmaßnahmen, insbesondere körperliche und seelische Misshandlungen, sind unzulässig.

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Erklärungen zum 3. Karlshöher Diakonietag am 14. Februar 2009 In der „Karlshöher Erklärung“ äußern sich der Vorstand und die Leitung der Jugendhilfe der Karlshöhe heute zu den institutionellen Rahmenbedingungen, unter denen Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren geschah.

Die Erklärung der Ehemaligen wurde koordiniert von Wolfgang Bahr.

Aus der Karlshöher Erklärung

(...) ErzieherInnen und HelferInnen stellten sich ihrer Aufgabe überwiegend mit großem persönlichen und zeitlichen Engagement. Kinder erfuhren dadurch viel Förderung und Bereicherung. Jetzt geht es darum, auch die negativen Erfahrungen anzuerkennen. (...) Manche sind bis heute belastet und leiden unter den Folgen.

Die Karlshöhe Ludwigsburg bittet ihre ehemaligen Heimkinder für erlittene leidvolle Erfahrungen um Verzeihung. Wir bekennen, dass wir dem hohen Anspruch unserer christlichen Verpflichtung und dem Wohle und den Bedürfnissen der uns anvertrau-ten Kinder oft nicht gerecht geworden sind. Wir unterstützen die Betroffenen durch Vermittlung von therapeutischer und seelsorgerlicher Hilfe. Wir fördern weiterhin Kontakte, Begegnungen und Aktionen zur Selbsthilfe. (...)

Wir stehen heute und in Zukunft dafür ein, dass Kinder, die auf öffentliche Erziehung angewiesen sind, zu ihren Rechten im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention kom-men. Wir unternehmen alles uns Mögliche für individuelle Förderung und gelingende Entwicklung dieser Kinder. Wir beteiligen uns aktiv am politischen Diskurs zur Ver-besserung der Rahmenbedingungen der Hilfen zur Erziehung.

Aus der Karlshöher Erklärung der Ehemaligen

(...) Was wir vorfanden, war ein Erziehungsrahmen, der geprägt war von Zwang und Strafen, Zucht und Ordnung, von Disziplin und Gehorsam ohne Widerworte, von Gewalt und Erniedrigung, von Isolation und vielfältigen Verboten und Geboten.

Da waren einige Erziehungs- und Lehrkräfte, die noch den autoritären Erziehungsstil aus der Nazizeit praktizierten, wo Prügelstrafen (...) auch zu unseren Erfahrungen gehörten.

Aber da waren zum Glück auch Erziehungskräfte und Lehrkräfte, die bemüht waren, es für uns netter zu gestalten. Es waren die Sonnenstrahlen in unserem Heimleben, ohne die der Alltag sonst schwer auszuhalten gewesen wäre. Doch auch sie mussten (...) durch die mangelhafte Ausstattung, durch die Selbstversorgung der gesamten Anstalt, durch die parallel laufende Ausbildung zum Diakon, durch die Arbeitsein-sätze mit den Kindern und durch ihren Erziehungsdienst in den viel zu großen Kindergruppen sich dann doch auch immer wieder an den Rahmen anpassen und uns mit Zwang darin einbinden. (...)

Aus der Erklärung von Werner Hertler, 1964 bis 1966 Hilfserzieher

Zu der erfahrenen und praktizierten Arbeit hatte ich damals kein Unrechtsbewusstsein. Ich erinnere mich, dass ich in kritischen Situationen (...) bei einem 15 Jährigen kräftig zugeschlagen habe. Doch Schläge als regelmäßige Züchtigung waren nicht die Regel und hier spreche ich auch im Namen einiger Hilfs- und Haupterzieher.

Dass ich als Erzieher Fehler gemacht habe, gestehe ich mir zu, auch als Vater von drei Kindern. In unseren Treffen im Projekt wurde mir verständlich, in welcher Situation die Kinder waren. Das einzelne Kind mit seiner Persönlichkeit war nicht im Blick, die Gruppe stand im Vordergrund. Emotionale Einsamkeit, Alleinsein mit seinem Leid, das Fehlen von tragenden Beziehungen, (...), die Trennung von der Herkunftsfamilie, (...), das war sicher sehr schmerzhaft für viele Kinder. Ein Kind (Name von Red. entfernt) hat mir gesagt: “Eine Vertrauensbeziehung mit einem Erzieher ging ich nicht ein, ich wusste ja, der geht nach einem Jahr wieder.“ Ausdrücklich bedaure ich heute, dass wichtige Erkenntnisse der Psychologie und Pädagogik (...) nicht ... auf die Arbeit im Kinderheim Einfluss hatten. (...).

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Bitte lesen Sie die vollständigen Erklärungen und weitere Textdokumente auf: www.karlshoehe.de/Diakonische Einrichtungen/Jugendhilfe/3. Diakonietag

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Lebensraum Altenhilfe – Angehörige brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben

Foto: Michael Fuchs

Das „Haus am Salon“ der Karlshöher Altenhilfe ist ein Ort der Geborgenheit und Unterstützung für ältere und erkrankte Menschen. Es liegt uns besonders am Herzen, den Alltag unserer BewohnerInnen in einem christlichen Umfeld so lebenswert wie möglich zu gestalten. Dennoch bedeutet der Umzug ins Heim immer auch, Abschied zu nehmen, einen neuen Lebensabschnitt in einem neuen Lebensraum zu beginnen.

Im Gespräch mit Jörg Conzelmann erläutert Heimleiter Jörg Schaber, was das heißt.

Diakon Jörg Schaber leitet das Haus am Salon

Herr Schaber, wenn Menschen ins Haus am Salon ziehen, bringen sie häufig liebgewonnene Gegenstände mit. Gibt es Gegenstände, die sich immer wieder finden?

Jörg Schaber: Bilder von Angehörigen finden Sie fast in jedem Zimmer. Ansonsten ist es ganz unterschiedlich – das kann ein bequemer Sessel sein, ein Sideboard, ein Schrank...

Warum Fotos von Angehörigen?

Jörg Schaber: Das hat natürlich mit der eigenen Identität der Menschen, mit ihrer Zugehörigkeit und Heimat zu tun. Die Angehörigen sind eine Konstante im Leben, es sind die Menschen, die das Leben mit einem teilen oder geteilt haben und die einem wichtig sind: Die Wohnung ändert sich – was bleibt, sind die Menschen und hoffentlich die Beziehungen.

Für wen ist es eigentlich schwerer, wenn man den Weg ins Heim antritt, für die Betroffenen selbst oder für die Angehörigen?

Jörg Schaber: Für die Betroffenen – sie müssen ihre gewohnte Umgebung verlassen. Es hängt sehr stark davon ab, ob die Betroffenen selbst verstehen, dass ein Umzug ins Altenheim gut ist. Angehörige tun sich dann schwer, wenn es die Betroffenen nicht einsehen, es aber notwendig ist.

Gibt es unterschiedliche Beweggründe, ins Heim zu gehen oder einen Angehörigen im Heim unterzubringen?

Jörg Schaber: Manche älteren Menschen fassen ganz selbständig den Entschluss, ins Heim zu gehen, z. B. wenn ein Ehepartner

stirbt oder Menschen spüren, dass ihre Kräfte nachlassen und sie nicht mehr für sich selbst sorgen können. In manchen Situationen gibt es einfach keine andere Lösung.

Zum Beispiel?

Zum Beispiel, wenn die Kinder voll berufstätig sind und selbst Kinder haben. Oder wenn die eigenen Kinder selbst schon in einem recht hohen Alter und womöglich krank sind. Oder wenn sie weit entfernt wohnen.

Oft treffen auch mehrere Faktoren gleichzeitig aufeinander.

Müssen Angehörige das Gefühl haben, ihre Verwandten abzuschieben und zu isolieren?

Jörg Schaber: Nein. Zum einen spielen natürlich die Angehörigen eine ganz große Rolle, ob und wie häufig sie sich Zeit für einen Besuch nehmen. Wenn keine Angehörigen da sind, die auf Besuch kommen, gibt es bei uns viele Ehrenamtliche, die die älteren Menschen auf ihren Zimmern besuchen oder sie auf Spaziergängen begleiten. Die gebrechliche Mutter oder der pflegebedürftige Vater sind weniger isoliert als in einer eigenen Wohnung, die ihnen über den Kopf wächst. Hier können sie Gemeinschaft erleben mit anderen Senioren. Hier gibt es nahezu jeden Tag verschiedenste Angebote, die es zu Hause nie gab und geben würde.

Musik kommt bei uns nicht nur aus dem Radio, die Leute können selbst singen oder Musik von Sängern und Instrumentalisten hören, es gibt jahreszeitliche Feste, Andachten, Gymnastik, Ausflüge – einfach viel Abwechslung.

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Bettlägerige Menschen haben davon aber nichts?

Jörg Schaber: Natürlich ist es bei bettlägerigen Menschen schwieriger, Abwechslung in den Alltag zu bringen. Dennoch können wir mit vielfältigen Methoden unterschiedliche Reize setzen, so dass die Sinne aktiviert werden. Zusammen mit den Angehörigen überlegen wir, was zur jeweiligen Person passt.

Wir versuchen es dann z. B. mit Musik, durch verschiedene Materialien zum Fühlen, durch Tiere, durch Vorlesen.

Gibt es denn Angehörige, die ihre Eltern abschieben?

Jörg Schaber: Sehr selten. Und wenn, dann liegt es oft in tiefen Beziehungsstörungen begründet, die vielleicht weit, sehr weit zurückreichen und deren Ursachen wir nicht kennen.

Sprechen Angehörige mit Ihnen manchmal darüber?

Jörg Schaber: Es kommt immer wieder zu Gesprächen, die diese Themen berühren. Die meisten wissen, dass ich Diakon und deshalb auch als Seelsorger ansprechbar bin.

Ist es überhaupt wichtig, dass die Menschen in ihrer Heimat sind oder können Angehörige sie zu einem Umzug in eine völlig neue Umgebung ermutigen?

Jörg Schaber: Das hängt ganz und gar vom Beziehungsgeflecht ab, in dem sich ein Mensch befindet. Der schwierigste Fall wäre es bestimmt, wenn ein Mensch aus seiner gewohnten Umgebung ganz und gar herausgerissen, von den Freunden getrennt und dann von den Angehörigen nur selten besucht wird. Umgekehrt kann auch ein alter Mensch an einen anderen Ort ziehen, wenn da Angehörige und Menschen sind, die sich liebevoll um ihn kümmern.

Würden Sie Ihre Eltern in einem Heim unterbringen?

Jörg Schaber: Ja. Natürlich würde ich innerhalb der Familie erst die Möglichkeiten der häuslichen Pflege besprechen. Aber als voll Berufstätiger könnte zumindest ich allein keine gute Versorgung gewährleisten.

Auf den nächsten 12 Seiten stellt Ihnen Fotograf Reiner Pfisterer sechs Karlshöherinnen und Karlshöher vor, die in den diakonischen Häusern oder im Studienwohnheim der Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg wohnen. Manche für einen kürzeren, andere über einen längeren Zeitraum. Sie haben ihre Türen für uns geöffnet, um uns einen Einblick in ihren Lebensraum zu gewähren. Bett, Schreibtisch, Regal, Garderobenhaken, Licht, Schrank. Doch in einem Zimmer finden nie nur die nützlichen Dinge ihren Platz. Immer ist Raum für ein Stück Traum, für ganz persönliche Kreativität und Ästhetik. Was würden Sie mitnehmen, wenn Sie ein einzelnes Zimmer bewohnten? Wäre Ihr Zimmer eher voll, eher leer? Systematisch geordnet oder chaotisch durcheinander oder läge es irgendwo dazwischen? Und gäbe es etwas, das Sie eigens für den Fotografen in den Vordergrund stellten? Lebensraum – Lebenstraum...

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Schwerpunkt: Inobhutnahme – Ein Beispiel der Hilfe

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hier kĂśnnen noch ein paar Zitate aus der jeweiligen Epoche stehen

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Dazugehören – Wünsche und Perspektiven von Menschen mit Behinderung beim Wohnen Dr. rer. Heidrun Metzler vom Forschungszentrum „Lebenswelt behinderter Menschen“ an der Universität Tübingen griff das Thema „Lebensraum – Lebenstraum“ in ihrem Vortrag bei der Eröffnung der Seniorentagesbetreuung für Menschen mit einer geistigen Behinderung am 24. April 2009 auf. Lesen Sie hier einige Auszüge.

Zur Einstimmung erzähle ich eine kurze Geschichte. Sie handelt von einer Frau, 1926 geboren, die im Alter von 2 Jahren ins Heim kam, weil – wie sie berichtet – ihre Mutter gelähmt war und sie nicht versorgen konnte. Sie sagt in einem Interview: „Aber sonst habe ich keine so Behinderung. Kann ich nicht sagen. Na ja, dass ich jetzt nicht so geschult bin wie die anderen. Das ist ja klar, wenn man nur so hier gelebt hat und so.“ 1938, im Alter von 12 Jahren, verlässt sie für einige Jahre das Heim. Soweit sie weiß, setzte sich ein Arzt, der mit ihrer Familie bekannt war, dafür ein, sie in Sicherheit zu bringen. Vier Jahre lebt sie bei der Pflegemutter, bei der sie sich sehr wohlfühlt. 1942 kehrt sie zurück ins Heim, in dem sie seitdem ununterbrochen lebt.

In den darauf folgenden Jahren ist ihr Leben geprägt von den konzeptionellen Veränderungen der Behindertenhilfe. Sie erlebt die große Not der Nachkriegszeit. Sie erfährt nach dieser Zeit die allmählichen materiellen Verbesserungen – für sie persönlich erfahrbar in der Abschaffung der Schlafsäle. Sie erlebt mit, dass sich die Regeln des Zusammenlebens ändern: (...)

Zum Zeitpunkt des Interviews lebt sie in einer Gruppe mit acht weiteren Menschen im Heim. (...) Große Bedeutung besitzt für sie ihr eigenes Zimmer, zentral ist aber vor allem ihre Freundschaft zu zwei Bekannten außerhalb des Heims, bei denen sie zwei Mal im Jahr jeweils drei Wochen verbringt. „Unter Normalen zu sein“ beschreibt sie als das Besondere dieser Beziehung und „Dass mir das bleibt“, das ist ihr innigster Wunsch. Das Interview mit Frau

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Müller hätte mit dieser Feststellung abgeschlossen werden können – doch wir stellten noch eine Frage: Was wäre, wenn Sie wie im Märchen drei Wünsche frei hätten? Ihre Antwort darauf: „Ach, so für mich hätte ich gerne gelebt. Eine Wohnung, wo ich machen kann, was ich möchte. Wo ich keinen mehr zu fragen brauche.

Das wäre schön. Aber leider, nun bin ich alt und das ist nicht mehr möglich...“.

Beeindruckend ist nicht allein, dass man an dieser Biographie gewissermaßen die Entwicklungen der Behindertenhilfe nachvollziehen kann. Beeindruckend ist vielmehr, wie deutlich sich hier Fremdbestimmung konkretisiert. Offenkundig kam im Verlauf der langen Jahre im Heim nie jemand auf die Idee, Frau Müllers (...)

Lebensperspektiven und –wünsche herauszufinden und sie dabei zu unterstützen. Sie partizipierte vielmehr an den fachlichen Entwicklungen, (...) ihr galt die Fürsorge der MitarbeiterInnen des Heims, die mit den jeweiligen Ressourcen und Konzepten ihr Leben gestalteten.

Dieses Versäumnis, die Menschen nicht nach ihren Wünschen und Perspektiven zu fragen, wird seit einigen Jahren zunehmend korrigiert. (...)

A. Wie wollen Menschen mit Behinderungen wohnen und leben?

1. „Wir wollen so wohnen wie alle anderen Menschen auch!“ Die Aussage beinhaltet zunächst die Frage, ob und inwieweit Menschen mit Behinde-

Die Fotos der vorherigen Seiten zeigen Zimmer und ihre BewohnerInnen: in der Altenhilfe „Haus am Salon“ (S. 12/13); im Studienwohnheim (S. 14/15); in der Jugendhilfe (S. 16/17); in der Kaufmännischen Ausbildung (S. 18/19); im Wohnheim für Menschen mit einer geistigen Behinderung (S. 20/21); im Haus auf der Wart/Doppelpunkt (S. 22/23)

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rung an gesellschaftlichen Standards teilhaben. „So wohnen wie alle anderen Menschen“ heißt dann: Gewährleistung der Grundrechte „Privatheit“ und „Freizügigkeit“, Verfügung über einen gewissen Wohnkomfort, Zugang zu Dienstleistungen, zu Bildung, zu Arbeit, zu Gesundheitsversorgung etc.

2. Was Wohnen bedeutet, wird offensichtlich kulturell vermittelt.

Eine Expertise belegt eindrücklich, wie einheitlich unter den Mitgliedern einer Gesellschaft die Vorstellungen davon sind, was Wohngebäude von öffentlichen Gebäuden unterscheidet, was als schön oder eher nicht schön anzusehen ist. Menschen mit Behinderung teilen das unserer Gesellschaft eigene ästhetische Empfinden. „So wohnen wie alle anderen auch“ bezieht sich auf die allgemeinen Vorstellungen, die sich dann in individuellen Wünschen ausprägen: sei es der Traum vom eigenen Häuschen, die Vorstellung vom Apartment im Stadtzentrum. Solche Vorstellungen vom eigenen Wohnen zu entwickeln gehört mit zu den Aufgaben, die den Prozess der Teilhabe an der Gesellschaft begleiten.

Für manche Menschen mit Behinderung ergibt sich jedoch eine Hürde zwischen dem allgemeinen Wissen darüber, was „Wohnen“ bedeutet und der Entwicklung einer Idee davon, wie Wohnen für sie persönlich aussehen soll. Eingeschränkte Erfahrungsräume, fehlende Informationen und weitere Handicaps können dazu beitragen, dass die individuelle Übersetzung des gesellschaftlich üblichen nicht gelingt. „So wohnen wie alle anderen auch“ beinhaltet dann die Frage, inwieweit Menschen mit Behinderung Gelegenheit und Unterstützung erhalten, sich selbst ein Bild von dem für sie passenden zu machen.

3. Mit dem Charakter von Gebäuden werden bestimmte Vorstellungen über die

Menschen in diesen Gebäuden assoziiert.

Die o. a. Untersuchungen weisen es nach: Man fällt recht schnell ein Urteil, ob in einem Haus eher reiche oder eher arme Menschen leben. (...). Einrichtungen für Menschen mit Behinderung können eine fatale Signalwirkung haben (Wolfensberger).

Ausstattungen mit Pforten, repräsentativen Foyers, Büros signalisieren, dass es sich hier eher um eine öffentliche Einrichtung als um ein privates Wohnhaus handelt – entsprechend werden die in solchen Wohnstätten lebenden Menschen nicht als Nachbarn wahrgenommen, allenfalls gilt die Wohnstätte selbst als – manchmal störend empfundener – Nachbar.

In diesen Zusammenhängen heißt „so wohnen wie alle anderen auch“ danach zu fragen, wie Stigmatisierungsprozesse durch die Form des Wohnens vermieden und wie die soziale Rolle von Menschen mit Behinderung im Bereich des Wohnens so aufgewertet werden kann, dass sie als NachbarInnen wahrgenommen werden.

B. Selbstbestimmt wohnen (...) Selbstbestimmung hat – so formuliert es Jörg Kastl – eine „kleine“ und eine „große“ Bedeutung: 1. „Ich bestimme etwas selbst“ Diese Aussage markiert den Unterschied zu „andere bestimmen es“ und lässt sich anwenden auf Situationen, in denen z.B. Entscheidungen über Art, Umfang und Zeitpunkt einer Assistenz getroffen werden müssen.

2. „Ich bestimme mich selbst“ Das heißt: „Ich entscheide, wer, was und wie ich sein will“. Mehr als bei der ersten Bedeutung kommen hier die großen Ideen der Freiheit und Autonomie ins Spiel, von denen der öffentliche Begriff der Selbstbestimmung getragen ist. Selbstbestimmung

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wechselt also zwischen: „der Bestimmer in Alltagsdingen zu sein“ und der ethischen Voraussetzung von der Freiheit des Menschen. Menschen mit Behinderungen beanspruchen mit dem Begriff der Selbstbestimmung beide Bedeutungen – und gewissermaßen etwas dazwischen.

Der „große“ Begriff der Selbstbestimmung ist Grundlage der Bürgerrechtsbewegung behinderter Menschen und meint die bedingungslose Anerkennung und Gewährleistung der Grundrechte. (Grundgesetzergänzung Art. 3, Abs. 3).

Der kleine Begriff der Selbstbestimmung als „der Bestimmer in Alltagsdingen“ gilt heute als selbstverständliche Grundlage jeder Betreuung und Assistenz. Es geht um – die Chance der Selbstdarstellung, der Inszenierung dessen, als der man gerne wahrgenommen werden möchte („Wohnstile“), der Gestaltung des Umfelds und der Alltagsroutinen nach eigenen Bedürfnissen – Wohnen heißt, in einem privaten Raum „so sein zu dürfen wie man ist“. An dieser Stelle setzen für manche Menschen mit Behinderung die Fragen ein: Wie kann ich so leben wie ich will? Wie finde ich überhaupt heraus, was ich will? Was muss geschehen, damit ich nicht mehr „der Behinderte“ bin, sondern zu Frau Müller oder Herrn Meier werde (...).

Wie also können die Selbst-Inszenierung und Identitätsfindung unterstützt werden?

C. In sozialen Beziehungen leben

Menschen sind auf Beziehungen angewiesen. Das Fehlen kann negative Konsequenzen haben. Umgekehrt kann soziale Unterstützung in Alltagsangelegenheiten oder in Krisenerfahrungen positiv wirken. Die Angehörigenarbeit, die Unterstützung von Freundschaften und Partnerschaften, die Vermittlung von Kontakten zu Vereinen

sind Beispiele. Was also ist hier neu? (...)

Wünsche nach einer eigenen Wohnung, nach selbstgewählten Mitwohnern, nach eigener Regie des Alltags, nach unterstützenden und nicht bevormundenden Betreuern waren schnell formuliert. Die eigentliche Schwelle offenbarte sich danach: Der Wunsch nach Inklusion, „richtig dazu zu gehören“, einer Gemeinde anzugehören, sinnvolle Arbeit in Wohnungsnähe zu finden, Nachbarschaftskontakte zu pflegen. Und hier kommen wir an die Grenzen. Es geht nicht nur darum, neue Angebote zu schaffen, – es geht um den Schritt vom „Dabei sein dürfen“ zum „Richtig dazu gehören“.

Und hier schließen sich viele Fragen an: – Ist es richtig, Hilfen allein auf professioneller Basis zu konzipieren – müssen nicht vielmehr auch sog. natürliche Unterstützungssysteme mit berücksichtigt werden?

– Was kann getan werden, um soziale Infrastrukturen zu unterstützen? Fehlt der Behindertenhilfe nicht ein Konzept der Gemeinwesenarbeit?

– Wie können Brücken geschlagen werden, insbesondere zu Bewegungen wie dem bürgerschaftlichen Engagement?

– Welchen Beitrag können Menschen mit Behinderung selbst im Gemeinwesen leisten?

Klaus Dörner hält „die tägliche Dosis Bedeutsamkeit für andere“ für eine der wichtigsten Erfahrungen, die Menschen benötigen. Daher zählt zum „Dazugehören“ zu überlegen, wie auch Menschen mit Behinderung vor allem diese Erfahrung ermöglicht werden kann.

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Schwerpunkt: Lebensräume – Lebensträume Ambulantes Wohnen – Chancen und Probleme

Gerhard Gasser ist Diakonischer Leiter und meint, dass für verschiedene Menschen mit Behinderung verschiedene Wohnformen in Frage kommen – immer entsprechend des individuellen Bedarfs.

Foto: Jörg Conzelmann

In dem Beitrag von Frau Dr. Metzler wird deutlich, dass behinderte Menschen ihre Wohnwünsche formulieren: „Ich will selbständig sein, eine eigene Wohnung haben, Balkon und Abendessen …“.

„Wohnen, wo, wie und mit wem ich will“, diese Rechte formulieren auch die Vereinten Nationen für Menschen mit Behinderung – übrigens mit weitreichenden Folgen für die sozialen Einrichtungen. Bewährte Betreuungskonzepte müssen neue überdacht werden. In der Folge haben sich Komplexeinrichtungen für behinderte Menschen stark verändert, indem sie räumlich modernisiert wurden und neue Betreuungskonzepte eingeführt haben. Zu den Angeboten gehört heute fast überall Ambulant Betreutes Wohnen (ABW) für Einzelne, Paare, Wohngemeinschaften ebenso wie besondere Angebote für Menschen mit sehr hohem Betreuungsaufwand. So findet sich auf der Karlshöhe seit Jahren eine sehr differenzierte Angebotspalette mit unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten einschließlich dem ABW bei den unterschiedlichsten Hilfearten.

Das ABW ist notwendig und muss weiter entwickelt werden, da sind wir uns mit der Sozialplanung des Landkreises einig. Es eröffnet Menschen mit Behinderungen die Chance auf mehr Selbstbestimmung, auf mehr Normalität. Aber es braucht auch bestimmte Voraussetzungen.

• ABW muss finanziell hinreichend ausgestattet sein • Die Kommunen müssen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen • Es muss zukünftig die Möglichkeit eines Trainingswohnens geben • Auch im ABW muss es unterschiedliche Hilfebedarfsgruppen bzw. differenzierte finanzielle Erstattungen geben • Die offenen Hilfedienste müssen finanziell so abgesichert sein, dass ein Gesamtangebot im Bereich der Freizeitgestaltung möglich wird.

Das bedeutet, dass das ABW auf das Lebensumfeld und die soziale Struktur eines Stadtteils oder einer Gemeinde angewiesen ist. Wenn die soziale Infrastruktur nicht stimmt, birgt diese Wohnform die Gefahr der Vereinsamung und der Ausgrenzung. Menschen mit Behinderungen müssen Freizeit- und Bildungsangebote, aber auch Einkaufsmöglichkeiten, medizinische und soziale Dienste nutzen können wie jeder andere Bürger. Das wiederum erfordert Investitionen in ein behindertengerechtes soziales Umfeld, in den Aufbau nachbarschaftlicher Netzwerke und die fachliche Begleitung der Integration in das Gemeinwesen.

Es erfordert auch besonders geschulte MitarbeiterInnen – denn Hilfe bei der Bewältigung des Alltags in einem normalen Wohnfeld ist etwas anderes als die Gestaltung des Tagesablaufs in einem Wohnheim.

Im Vordergrund steht immer die Qualität der Assistenzleistung, die der Einzelne benötigt – unabhängig von der Wohnform.

Der individuelle Unterstützungsbedarf eines Menschen mit Behinderung wird zum Maßstab. Es darf nicht sein, dass überlegt wird, wer in ein bestehendes Wohnmodell etwa des ABWs passen könnte. Umgekehrt bestimmt der Unterstützungsbedarf des Einzelnen wie die Betreuungs-, Pflege- und Wohnmöglichkeiten aussehen. Diese Individualisierung der Hilfen wird die bisherigen Versorgungsformen (stationär, ambulant, Familienpflege) aufbrechen und neu mischen.

Es lohnt sich zu investieren: in die Chancen einer unabhängigeren Lebensführung und in die Teilhabe an der Gemeinschaft.

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Die Abteilungen im Jahresrückblick Freundeskreis der Karlshöhe e.V.

Wie stellen sich die Lebensräume der Karlshöhe in fünf Jahren dar? Das entscheidet sich auch an den wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen. Deshalb hat der Vorstand einen umfangreichen Organisationsentwicklungsprozess in die Wege geleitet. Ziel dieses Prozesses ist es, dass die Karlshöhe auch im Jahre 2014 ihren diakonischen Auftrag an benachteiligten Menschen erfüllen kann. „Inneres Wachstum geht vor äußerer Expansion“ (aus den Rahmenzielen 2014).

Bereits 200 Mitglieder kann der Freundeskreis drei Jahre nach seiner Gründung aufweisen. Vorstand und Beirat sind stets aktiv, wenn es darum geht, die Karlshöhe und ihre Arbeit in allen Kreisen der Gesellschaft nachhaltig bekannt zu machen.

Allein beim Benefizkonzert am 30.11.2008, welches in Anwesenheit des Bundespräsidenten Horst Köhler und seiner Gattin Eva Luise ein voller Erfolg war, konnten 15 neue Mitglieder gewonnen werden.

Schwerpunktmäßig hat der Freundeskreis im vergangenen Jahr zwei Projekte mit rund 155.000 Euro gefördert: Den Umbau des Haus auf der Wart und den Anbau für die Seniorentagesbetreuung im Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung. Kleineren Projekten kamen ca.

10.000 Euro zu Gute. Vorstand und Beirat des Freundeskreises der Karlshöhe e.V. bedanken sich bei allen Spenderinnen und Spendern für die vielfältige Unterstützung.

Foto: Michael Fuchs

Die Karlshöher Vorstände begleiten Eva Luise Köhler beim Rundgang über das Karlshöher Gelände (s. Seite 41)

Vorstand

Dabei beschäftigen uns die Fragen nach der Strategie, der inhaltlichen Weiterentwicklung der Arbeitsgebiete, der Wirtschaftlichkeit, der Effektivität, der Aufbaustruktur und Leitung. Von einer Außendiagnose der Beratungsfirma Adveris versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse, die geprüft und in den Umsetzungsprozess einfließen werden. Wir sind gespannt, welche Veränderungen und neue Wege auf uns zukommen werden.

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Die Abteilungen im Jahresrückblick

Altenhilfe „Haus am Salon“

Foto: Ute Mannsdörfer

Jeden Tag ein anderes Angebot: Alte Menschen erleben in der Altenhilfe Abwechslung und Gemeinschaft

Der Einzug in eine Einrichtung der Altenhilfe ist immer ein großer Schritt. Man gibt die vertraute Wohnung auf, trennt sich von liebgewonnenen Gegenständen und wohnt plötzlich auf 15 bis 25 qm. Allerdings bieten sich auch neue Chancen.

Man lernt Menschen kennen, erlebt Gemeinsamkeit und gegenseitige Unterstützung (s. S. 10f). Ausgebildete Fach- und Pflegekräfte sorgen für Sicherheit. Der Sozialtherapeutische Dienst und Ehrenamtliche geben vielfältige Impulse für den Alltag, z. B. durch Ausflüge, Singen und Musizieren, Kochen und Backen, Spielrunden, Andachten und Begegnungen mit Kindern und Studierenden. Für die bessere Pflege wurden spezielle Duschstühle und Pflegewagen angeschafft. Das QM-Handbuch der Abteilung konnte Ende 2008 vorgestellt werden. Mehrere Qualitätszirkel sorgen für die Entwicklung und Anwendung von nationalen Expertenstandards.

Haus auf der Wart (HadW) Umzüge, die immer mit Stress, aber auch Freude über die neue Umgebung verbunden sind, haben uns das Jahr über begleitet. Eine Wohngruppe des Ambulant Betreuten Wohnens für psychisch kranke Menschen wurde in die Stadt verlegt. Die Nähe zum möglichen Arbeitsplatz und zu Ärzten, aber auch kulturelle Angebote und der Kontakt zu anderen Betroffenen machen diesen Standort für unsere Betreuten sehr attraktiv. In unserem stationären Wohngebäude auf der Karlshöhe werden nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts die neuen Räume bezogen.

In unterschiedlichen Wohngruppen können die Menschen entsprechend ihrer Problemlage pädagogisch und therapeutisch begleitet werden. Neu ist z. B. eine Notaufnahme für Frauen. Unser Haus Doppelpunkt für Menschen mit Suchtmittelabhängigkeit und psychischer Erkrankung ist seit dem Start voll belegt. In einem neuen Angebot werden in einer Wohngemeinschaft in der Ludwigsburger Innenstadt Menschen mit der extrem lebensbedrohenden Doppelerkrankung Sucht und Diabetes betreut.

MitarbeiterInnen: 48* Betreute: 220 Altersspanne der Betreuten: 19 - 70 Jahre

Foto: Manuel Scholz

Diakonische Einrichtungen

MitarbeiterInnen: 100* BewohnerInnen: 102 Altersspanne der Bewohner: 54 - 97 Jahre Viele fleissige Hände schaffen in den Therapeutischen Werkstätten wunderschöne Produkte aus Holz und Papier

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* MitarbeiterInnenzahlen beinhalten neben den Vollzeitkräften auch Teilzeitkräfte, ZDL, FSJ, Azubis und PraktikantInnen. (s. S. 47)

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Kinder- und Jugendhilfe Aufarbeitung der Vergangenheit, Unterstützung bei Problemen der Gegenwart und aktive Gestaltung der Zukunft – so kann man die vielfältigen Arbeitsgebiete der Kinder- und Jugendhilfe überschreiben. Die Thematik der Heimkindererziehung in den 50er und 60er Jahren hat uns – zeitlich und emotional – stark beschäftigt und in zwei Veranstaltungen, dem Begegnungstag im September 2008 und dem Diakonietag im Februar 2009 ihren Höhepunkt gefunden (s. S. 7-9). Heute unterstützen wir Jugendliche und Familien mit immer differenzierteren Angeboten, teilweise auch im Rahmen des Projektes Soziale Stadt. Stationäre Betreuung von Familien in Krisen, Individuelle Lernbegleitung, Hilfe bei der Berufsorientierung und Jugendarbeit wie z.B. auf dem Jugendgelände Pattonville sind ein paar Beispiele dafür. In die Zukunft weist die interne Zusammenarbeit mit der Kaufmännischen Ausbildung. Hier entstehen Projekte für junge arbeitslose Menschen unter 25 Jahren.

Foto: Karlshöhe/ Jugendhilfe

MitarbeiterInnen: 95* Betreuungen: ca. 180 Altersspanne der Betreuten: 0-25 Jahre

Foto: Hardy Sauer

Die Abteilungen im Jahresrückblick

Kaufmännische Ausbildung Aus dem Körperbehindertenzentrum wurde zum 1. Januar 2009 die Kaufmännische Ausbildung. Dieser Begriff spiegelt den derzeitigen Schwerpunkt unserer Arbeit wider, der sich durch neue Personenkreise und erweiterte Angebote stark verändert hat. Seit ca. zwei Jahren bilden wir auch junge Menschen mit psychischen Handicaps aus. Wir nehmen regelmäßig an Ausschreibungen des Regionalen Einkaufszentrums der Bundesagentur für Arbeit teil und haben so drei befristete Projekte erhalten. Die Abteilung befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, bei dem u. a. eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Karlshöhe angestrebt wird.

MitarbeiterInnen: 63* Betreute: ca. 96 Altersspanne der Betreuten: 16-27 Jahre

In der Jugendhilfe erfahren die Jungen und Mädchen ganz neu, was es bedeutet, Kind sein zu dürfen

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Foto: Manuel Scholz

MitarbeiterInnen: 116* BewohnerInnen: 147 stationär , 20 ambulant Altersspanne der Bewohner: 22-82 Jahre

Die MitarbeiterInnen im Wohnheim verstehen es immer wieder die Kreativität der BewohnerInnen zu aktivieren

Foto: Jörg Conzelmann

Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung Mit Vollbelegung und positivem Ergebnis ist die Abteilung wirtschaftlich gut aufgestellt. Das Ambulant Betreute Wohnen wird entsprechend dem Bedarf noch ausgeweitet. Offen ist die Entwicklung der „persönlichen Assistenz“ für Menschen mit einer Behinderung. Daran werden sich die weiteren Angebote im Wohnheim orientieren müssen. Wichtig im Alltag unserer BewohnerInnen sind die Elemente des geistlichen Lebens. Sie besuchen Gottesdienste, Taizé-Abendgebete und Hausandachten. Sie sind beteiligt an der Gestaltung der kirchlichen Feste und finden seelsorgerliche Hilfe, Begleitung bei Trauerfeiern u.v.m. Herausragendes Ereignis im laufenden Jahr war die Einweihung des Anbaus der Seniorentagesbetreuung im Theodor-Lorch-Weg am 24. April 2009. Mit diesem Neubau sind die räumlichen Voraussetzungen für eine sinnvolle Tagesbetreuung von alten und älter werdenden Menschen mit geistiger Behinderung geschaffen worden.

Sachspenden und Gebrauchtwaren Der Sachspendenbereich – eine „weit geöffnete Tür der Karlshöhe“. Durchschnittlich finden ca. 500 Kundenkontakte (Spender, Anrufe, Käufer) täglich statt. Wenn BürgerInnen aus der nahen und ferneren Umgebung im Laden einkaufen, Spenden abgeben oder unsere Flohmärkte besuchen, haben sie immer auch die Möglichkeit, das Gelände und die Arbeit der Karlshöhe kennenzulernen.

Erfreulich ist die stabile wirtschaftliche Weiterentwicklung, die einen hohen Überschuss in die Karlshöher Kasse eingebracht hat. Unterstützt durch Förderprogramme des Arbeitsamtes wurden vier auf zwei Jahre befristete Arbeitsplätze geschaffen.

Dies stabilisiert die Arbeitssituation im Gebrauchtwarenladen und ist zugleich ein sehr erfreulicher Fortschritt für die betroffenen MitarbeiterInnen.

MitarbeiterInnen: 5,5* bis zu 15 Betreute

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Die Abteilungen im Jahresrückblick

Verwaltungs-/RegiemitarbeiterInnen: 8* betreute MitarbeiterInnen: 119 (durchschnittlich)

Ein Haus in den Bergen: Auf dem Lauchbühl ist jeder willkommen – als Nachbar von Eiger, Mönch und Jungfrau

Foto: Jörg Conzelmann

Köstliche Gastronomie und gedeihende Gärten: Im ISAK Besen kann man sich verwöhnen lassen

Erholungseinrichtung

Foto: Wilfried Brandt

ISAK gGmbH 2008 war für die ISAK ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr – eine gute Voraussetzung, um die allgemeine Wirtschaftkrise, die auch wir im letzten Quartal zu spüren bekamen, unbeschadet zu überstehen. Bisher war die ISAK zu 60 % für die Automobilbranche tätig. Wir haben auf den Umsatzrückgang in diesem Bereich rechtzeitig reagiert. Das derzeit stark im Vordergrund stehende Großprojekt „Schaffung alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten für stark leistungseingeschränkte Schwerbehinderte“ wird konsequent vorangetrieben. Dadurch sollen neue Tätigkeitsfelder geschaffen werden, u. a. ein Gastronomiebetrieb mit 10 bis 13 Arbeitsplätzen für Schwerbehinderte. Der „Probelauf“ in Form einer Sommerbesenwirtschaft im neu gestalteten Außenbereich der ISAK war 2008 ein voller Erfolg.

Lauchbühl/Grindelwald Der Lauchbühl ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ziel. Das Ferienheim war 2008 über Silvester, in den Faschings- und Osterferien und von Juni bis Oktober mit 518 Gästen und 3017 Übernachtungen fast durchgängig belegt. Auch für 2009 sind nur noch wenige Plätze frei. Bei einer Kundenbefragung haben wir von 221 Gästen viel Lob, Anregungen und Verbesserungsvorschläge erhalten. Anfang des Jahres hat Helke Sartorius als Nachfolgerin von Annemarie Pfäfflin-Krenkel die hauswirtschaftliche Leitung übernommen.

MitarbeiterInnen: 2*

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Eine kleine, fast exotische Abteilung meldet sich zu Wort – eine aber, von der man sagen kann, dass sie zum Urgestein der Karlshöhe gehört. Mit der Gründung der Karlshöhe als Rettungsanstalt anno 1876 ging nämlich von Anfang an die geistlichpädagogische Schulung der „Brüder“ einher, die auf der Karlshöhe arbeiteten und lebten. Heute ist der Weg zum Diakon, zur Diakonin ein differenziertes Ausbildungssystem.

Neben der grundständigen Ausbildung, die ihren Platz an der Evang. Hochschule hat, gibt es zwei weitere Wege ins Amt der Diakonin/des Diakons, mit der die Karlshöhe durch die Landeskirche beauftragt ist: In der berufsbegleitenden Qualifizierung zum Diakon/zur Diakonin erlangen Führungs- und Fachkräfte aus diakonischen Einrichtungen und Werken in berufsbegleitenden Kurswochen eine umfassende diakonische und theologische Bildung.

In der Aufbau-Ausbildung werden AbsolventInnen von diakonisch-missionarischen Ausbildungsstätten, die meist in der Jugendarbeit von Kirchengemeinden oder in Bezirksjugendwerken tätig sind, in einem zweijährigen Curriculum auf die Berufung ins Diakonenamt vorbereitet.

Beide Ausbildungsgänge sind stark nachgefragt – im Bereich der Aufbau-Ausbildung sogar so sehr, dass ab Herbst 2009 ein Parallel-Kurs anboten wird.

Ausgebildet, eingesegnet, angestellt: Die DiakonInnen 2009 freuen sich auf neue Aufgaben

Allen Zugängen ins Diakonat der Landeskirche ist gleich, dass es dabei um eine Doppelqualifikation von theologisch-religionspädagogischer und diakonie-/sozialwissenschaftlicher Kompetenz geht. Diakonische Bildung will die Verknüpfung von Wort und Tat und die Vernetzung von Kirche, Diakonie und Sozialwesen fördern.

Eine Fachkraft aus einer Einrichtung, die an einer Bildungsmaßnahme teilnahm, beschreibt den Gewinn für sich so: „Diakonische Bildung hat mir gebracht, dass ich mich traue, in Glaubensfragen selbstbewusster zu diskutieren. Diakonische Bildung bedeutet, mich gelassener im Alltag und am Arbeitsplatz zu bewegen.“ Bildung ist kein Alleinunterhalterprogramm – vielmehr geht es darum miteinander, aneinander und füreinander zu lernen. Im Brüderhaus gehen wir das in der Büro-, Lehr- und Lerngemeinschaft von Diakonen-Ausbildung, Diakonieverband und Karlshöher Fort- und Weiterbildung an. Im zukünftigen „Haus der Bildung und Begegnung“ sollen sich noch mehr (Bildungs-) Wege kreuzen: Wege von Studierenden, Kursteilnehmenden, DozentInnen, ReferentInnen, Gästen, Mitarbeitenden, KooperationspartnerInnen und BesucherInnen – ganz im Sinne dessen, um was es bei diakonischer Bildung grundlegend geht: um eine Kultur des Miteinanders, die der Menschenfreundlichkeit Gottes entspricht.

Hauptamtliche MitarbeiterInnen: 3* (und ca. 15 Lehrbeauftragte auf Honorarbasis) Foto: Zimmermann

Diakonische Bildung

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Die Abteilungen im Jahresrückblick

Foto: Jörg Conzelmann

Hochschulgemeinde Zum ersten Mal feierten 15 Menschen gemeinsam die Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag mit der kreativen Gestaltung eines ca. zwei Meter hohen Kreuzes, mit liturgisch-besinnlichen Stationen zum Kreuzweg Jesu, mit gemeinsamem Essen und einem Ostermorgengottesdienst auf der Karlshöhe.

Eine Paddelfreizeit und die Begegnung mit den Moritzburger Studierenden, die mit dem Chor „Moritzburger Klangschale“ beim Jahresfest mitwirkten, waren weitere Höhepunkte.

Man kann, muss aber nicht Württemberger sein, um DiakonIn zu werden

Studienwohnheim Steigende Studierendenzahlen bedeuten höhere Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Mit einer neuen WG im Wernerhaus konnten wir diesen Wohn(t)räumen gerecht werden. Notwendige Brandschutzmaßnahmen kamen uns teuer zu stehen, so dass für die Verbesserung der Wohnqualität nur wenig Mittel übrig blieben. Trotz der hohen finanziellen Belastung für die Karlshöhe konnte das Gebäude Paulusweg 4 (Seminar) als neues Zentrum des Studienwohnheims gekauft, geplant und die Umbaumaßnahmen in Gang gesetzt werden. Im September 2009 wird der Umzug in zwei neue WGs, das Büro und die Gemeinschaftsräume stattfinden.

Vorsitzender Friedrich Weissinger (links) und Geschäftsführer Jörg Beurer – die beiden Diakone leiten den Diakonieverband

Foto: Diakonieverband

BewohnerInnenstudienwohnheim: 111 MitarbeiterInnen SWH + HSG: 4* (+ 4 JobberInnen)

Diakonieverband Ein Jahresrückblick unter dem Motto „Lebensräume – Lebensträume“. Da komme ich zuerst einmal ins Nachdenken. Unser Lebensraum ist mit über 1000 Mitgliedern in ganz Baden und Württemberg, mit einiger Berechtigung könnte man auch sagen: in der ganzen Welt. Und der Lebens–traum?

Welchen Traum tragen wir mit uns? Für welchen Traum stand und steht der Verband? Wir träumen von einer Kirche, Diakonie und Gesellschaft, die für Lebensräume kämpft und Lebensräume schafft. Davon, dass Menschen wieder Hoffnung schöpfen und den Mut zu eigenen Lebensträumen finden. Wir träumen davon, dass unsere Kirche aus einem halbherzigen „Ja“ zu ihren DiakonInnen einen vollständiges „Ja“ macht. Wir träumen einen Verband, in dem wir miteinander unterwegs sind und in dem keiner vergessen wird. In dem wir uns gegenseitig erinnern, korrigieren und beflügeln. Dass wir uns in Schwierigkeiten beistehen, aushelfen, begleiten und Rückhalt geben. Dass wir uns in der beruflichen und persönlichen Entwicklung weiterhelfen und uns gemeinsam einbringen und einmischen. Dass wir den Spannungsbogen unserer Unterschiedlichkeit im gemeinsamen Auftrag – vor Gott und in der Welt stehend – durchhalten. Diesen Lebenstraum haben wir gelebt. Diesen Lebenstraum wollen wir leben. Wie wir das getan haben, von der Mitwirkung in der Ausbildung bis zum Besuchsdienst in den Bezirken, vom Fachtag bis zum Engagement in Gremien unserer Kirche, von Spenden, Fürbitten, Postkarten, der Stellenbörse, der beruflichen oder seelsorgerlichen Beratung u.v.m. erzähle ich Ihnen gerne. Ich höre aber auch gerne zu, wenn Sie dazu etwas fragen oder sagen möchten. Kommen Sie auf eine Tasse Kaffee bei uns im Brüderhaus auf der Karlshöhe vorbei. Sie sind herzlich eingeladen.

MitarbeiterInnen: 3* Mitglieder: ca. 1030 im Alter von 20 bis 106 Jahren

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Zentrale Abteilungen Rechnungswesen Die Zeiten zwischen Verbuchung der Belege und Bereitstellung der Monatsberichte werden weiter verkürzt. Ermöglicht wird das durch die Verbesserung der internen Abläufe. Der Abteilungsleiter unterstützt derzeit als einer der Projektkoordinatoren den Karlshöher Organisationsentwicklungsprozess.

MitarbeiterInnen: 9*

EDV Die Anforderungen an die Informationstechnologie (IT) nehmen immer mehr zu.

Es werden nur noch große Servergeräte gekauft, auf denen mehrere kleine „virtuelle“ Server laufen. Virtuell bedeutet, dass ein Computerprogramm dafür sorgt, dass auf einem Gerät mehrere Server gleichzeitig laufen können. Vorteil ist zum einen die kontinuierliche Sicherung des Betriebs, da bei einem Schaden der virtuelle Server nur auf ein anderes Gerät „umgesetzt“ wird. Zum anderen ist das der Einstieg in die „grüne IT“, da die Auslastung der Geräte und damit der Strom-, Energie und Materialverbrauch optimiert werden.

MitarbeiterInnen: 3*

Telefonvermittlung/Poststelle Neben der Vermittlung von Anrufenden, Postverteilung, Frankierung und Postversand werden im 1. OG des Verwaltungsgebäudes auch Essenmarken an Mitarbeitende und Studierende verkauft sowie Briefmarken für Briefe und Päckchen als besonderer Service angeboten.

Qualitätsmanagement (QM) Im Rahmen einer Qualitätsoffensive in der Altenhilfe wurde das QM-Handbuch für das „Haus am Salon“ inzwischen fertig gestellt und eingeführt. Somit liegen weitere Bausteine zu einer nachhaltigen Qualitätssicherung für die BewohnerInnen vor.

Gemeinsam mit der Technik und der Zentralen Hauswirtschaft konnte mit der Erarbeitung eines Handbuches zum „Arbeitsund Gesundheitsschutz“ begonnen werden, das abteilungsübergreifend Regelungen zu den Themen „Gesundheit und Hygiene, Arbeitssicherheit und Brandschutz“ enthält. In den Einrichtungen wird die Verbesserung der Qualität weiter unterstützt.

Fortbildungsreferat (FBR) Schulungen in Erster Hilfe, zum Infektionsschutzgesetz, Veranstaltungen für neue KollegInnen und die Jubiläumsfeier für langjährige MitarbeiterInnen wurden 2008 organisiert. Weitere Aktionen waren die EDV-Kurse, der Tag zum Auftanken in Hoheneck (in zweiter Auflage), ein FitMixAngebot für KollegInnen aus der Zentralküche sowie ein Kommunikationstraining für Frauen. 831 Personen nahmen insgesamt an internen Kursen teil. 103 MitarbeiterInnen besuchten externe Schulungsveranstaltungen.

MitarbeiterInnen QM/FBR: 5*

MitarbeiterInnen: 3*

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Die WohnheimseniorInnen freuen sich, dass der neue Anbau so schön wurde – dazu hat der Freundeskreis wesentlich beigetragen

Fundraising Es ist gut Freunde zu haben – auch und gerade, wenn die gesellschaftlichen Entwicklungen schwierig sind. Die Karlshöhe Ludwigsburg hat viele gute Freunde. Ob über den Freundeskreis der Karlshöhe oder viele andere kreative Unterstützungsformen – wir haben auch im vergangenen Jahr durch Geld-, Online-, Zeit- oder Sachspenden ein breites Maß an Hilfen erfahren. Gerne informieren und beraten wir Interessierte bei allen Fragen zu Vermächtnissen, Anlassspenden, Spendendosen, konkreten Förderungen, Projektspenden und begleiten bei der Umsetzung des Spendenvorhabens. Spenden an die Karlshöhe helfen. Konkret und direkt.

Öffentlichkeitsreferat (ÖR) Im Öffentlichkeitsreferat haben sich 2008/2009 wieder rund zehn an einem Ehrenamt interessierte Frauen und Männer vorgestellt. Nach den Kontaktgesprächen wurden fünf von ihnen in verschiedene Abteilungen vermittelt und sind dort nun eine Bereicherung für die Bewohner und Entlastung für die Mitarbeitenden.

Auch das Öffentlichkeitsreferat wird von fünf Ehrenamtlichen unterstützt, vier von ihnen begleiten Besuchergruppen (ca.

1000 Personen pro Jahr), einer übernimmt ganze Projekte wie die Vorbereitung von Festveranstaltung oder die Entwicklung von Broschüren. Besonders erfreulich für das ÖR: Das Jahresfest 2009 erreichte mit rund 5000 BesucherInnen einen neuen Rekordbesuch. Das Heimkinderprojekt wird nach dem Höhepunkt am Diakonietag im Februar und dem damit verbundenen großen Medieninteresse bis hin zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Herbst 2009 abgeschlossen und dann noch sporadisch aufgegriffen (s. S. 7-9).

MitarbeiterInnen: 3*

Foto: Manuel Scholz

Foto: Manuel Scholz

Die Abteilungen im Jahresrückblick

MitarbeiterInnen: 2* Bei Pressegesprächen kann die Karlshöhe die MedienvertreterInnen intensiv informieren – wie hier beim Heimkinderprojekt gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Württemberg

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Personalabteilung

Foto: Jörg Conzelmann

Personalleiter Marc Schaaf (mitte) im Gespräch mit der MitarbeiterInnenvertretung

Viel Arbeit gab es in diesem Jahr in der Personalabteilung. Nachdem die Verhandlungen zur Übernahme des Tarifvertrages im öffentlichen Dienst abgeschlossen waren, ging es daran, die Tarifreform in die Tat umzusetzen. In verschiedenen Veranstaltungen wurden die MitarbeiterInnen über alle Veränderungen informiert und im Februar gab es dann die erste Gehaltsabrechnung nach neuem Tarif. Außerdem wurden gesetzliche Änderungen im Arbeitsrecht und in der Sozialversicherung wie z.B. das Jahressteuergesetz und die Pflegeversicherungsreform umgesetzt.

Technische Abteilung Das Jahr stand ganz im Zeichen verschiedenster Um- und Anbauten. Im Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung war der Anbau der Seniorentagesbetreuung in vollem Gang, im Haus auf der Wart wurde der erste Bauabschnitt fertig gestellt und bezogen, der zweite Bauabschnitt begonnen. Um die Vergrößerung von Unterrichtsräumen im Brüderhaus wurde lange gerungen. Als zwei verschiedene Ausschreibungen zu keinen vertretbaren Ergebnissen führten, konnten nur die WCs und der Bachsaal auf Vordermann gebracht werden. In Besigheim wurde der erste Stock der Außenwohngruppe Enzweg 3 umgebaut und renoviert, so dass diese jetzt auch Mutter-Kind-tauglich ist.

MitarbeiterInnen: 12*

MitarbeiterInnen: 3*

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www.karlshoehe.de LANCASTER HALL HOTEL 35 Craven Terrace, London W2 3EL England Tel: +44 20 7723 9276 Fax: +44 20 7706 2870 info@lancaster-hall-hotel.co.uk www.lancaster-hall-hotel.co.uk

Karlshöhe Ludwigsburg Spendenkonto 55 Kreissparkasse Ludwigsburg BLZ 604 500 50 Ihr Ansprechpartner Diakon Jochen Brühl Tel. (0 71 41) 965-111

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Foto: Jörg Conzelmann

Die Abteilungen im Jahresrückblick

Besonders beliebt bei den MitarbeiterInnen: Das sommerliche Grillen der Zentralküche

Zentralküche Im Herbst war es soweit – das interne QMHandbuch der Zentralküche wurde eingeführt und damit die täglichen Abläufe erfolgreich beschrieben. Im Jahr 2008 hat die Zentralküche etwa 200.000 Essen zubereitet. Die Mahlzeiten werden täglich an bis zu 18 unterschiedliche Einrichtungen geliefert. Bei der Gästebewirtung konnte ein Zuwachs verzeichnet werden.

2008 wurden ca. 7000 Personen auf der Karlshöhe bewirtet. PraktikantInnen aus Schulen und verschiedenen Arbeitsmaßnahmen wird ein Einblick in den Alltag einer Großküche gewährt.

Dienstleistungszentrum Hauswirtschaft Die Hauswirtschaft arbeitet in vielen unterschiedlichen Bereichen. Sei es in der Wäscheversorgung, dem Reinigungsmitteleinkauf, der Reinigung der Zentralen Betriebe, dem Geschirrverleih und vielem mehr. Mit viel Flexibilität und Engagement bewältigen die MitarbeiterInnen ihre zahlreichen Aufgaben und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität auf der Karlshöhe.

MitarbeiterInnen Zentralküche und Hauswirtschaft: 24*

Kantorei „Ein grandios musiziertes Meer musikalischer Emotionen“ – nur eine der Pressestimmen, die zeigen, dass hinter der Kantorei ein Jahr voller Höhepunkte liegt. In einer bestens gefüllten Ludwigsburger Friedenskirche begeisterte die Kantorei mit Francks „Seligpreisungen“. Die Gesamtaufführung des Bachschen Weihnachtsoratoriums an den sechs Feiertagen der Weihnachtszeit sorgte überregional für Aufsehen. Als Prediger waren die Prälaten der Landeskirche dabei. Die teilweise überfüllten Aufführungen in den drei großen Ludwigsburger Kirchen wurden ausschließlich durch sachbezogene Spenden finanziert.

SängerInnen: 100 zwischen 17 und 75 Jahren MitarbeiterInnen: 3*

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Streiflichter aus dem Jahr 2008 August 2008

2008

Hermann Koch hat seine Lebenserinnerungen geschrieben – die Geschichte des Bauernjungen, der vor 84 Jahren geboren ist und über viele Um- und Irrwege zum geachteten Dozenten für Religionspädagogik auf der Karlshöhe wurde.

Dazwischen liegt das Leben eines Mannes, der als überzeugter Nationalsozialist in der Wehrmacht Karriere macht, sich dann aber durch eine schwere Kriegsverletzung und Begegnungen mit KZ-Häftlingen von Hitler abwendet und einen Wandel zum bekennenden Christen vollzieht. „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“ ist das beeindruckende Buch eines beeindruckenden Mannes.

Die Kaufmännische Ausbildung kann stolz sein auf ihre Azubis. 34 junge Frauen und Männer mit einer Körperbehinderung verlassen die Karlshöhe als IHK-geprüfte Bürofachhelfer oder Bürokaufleute. Drei der Absolventinnen, Nadine Kawan, Natalia Kermanidou und Annette Nägele, erhalten den mit jeweils € 200 dotierten Preis des Rotary-Clubs Bietigheim-Vaihingen für ihre persönliche Leistungsbereitschaft und sozialen Kompetenzen.

In Pattonville soll allen ein Licht aufgehen: Die Karlshöher Jugendhilfe, die Remsecker Realschule in Pattonville und der Verein Bürgerstrom e.V. starten das „Jugend-Solarstrom-Projekt“. Die Jugendlichen werden eine kleine Solaranlage planen, sie erstellen und betreiben. So liefert die Anlage weitaus mehr als Strom: bei Themen wie Kalkulation, Verträge, Technik, Finanzierung, Verwaltung und Betrieb sammeln die Jugendlichen wertvolle Erfahrung für ihr Berufsleben. Klimawandel und neue Formen der Energiegewinnung rücken auf ganz natürliche Weise in ihr Bewusstsein.

Normalerweise werden sie nirgends eingeladen, die Menschen, die in den Therapeutischen Werkstätten auf der Karlshöhe beschäftigt sind. Umso mehr freuen sie sich über die Einladung einer Möglinger Clique von Jugendlichen. Gestärkt von einem herzhaften Essen macht man sich auf zu einem gemeinsamen Spaziergang.

Anschließend geht es am Tischkicker so richtig rund. Offen erzählen die Karlshöher ihre Lebensgeschichten, auch als Warnung, damit andere nicht in den Teufelskreis von Alkohol, Wohnungslosigkeit und Krankheit geraten. Obendrauf gibt es noch eine Spende, mit der eine geeichte Waage für den Verkauf des Karlshöher Honigs angeschafft werden soll.

September 2008 Land unter in der Verwaltung! Nach heftigen Regengüssen in der Nacht erleben die MitarbeiterInnen am Morgen eine böse Überraschung. Der Teppich im Vorraum hat sich völlig mit Wasser vollgesaugt und auch einige Büros sind betroffen. Es dauert Wochen, den Schaden mit Hilfe von aufwändig installierten Trocknungsmaschinen zu beheben.

Am 26. September gibt es Grund zum Feiern. Seit 100 Jahren werden auf der Karlshöhe Pflegediakone ausgebildet. Das Jubiläum beginnt mit einem Gottesdienst in der Karlshöher Kirche. Beim Empfang kommen AbsolventInnen verschiedener Jahrgänge zu Wort und berichten über die Höhen und Tiefen der letzten Jahrzehnte.

Mit der Feier die Verdienste der PflegediakonInnen in vielen Einrichtungen des Landes zu würdigen, ist ein besonderes Anliegen von Jörg Beurer, Geschäftsführer des Karlshöher Diakonieverbandes.

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Foto: Karlshöhe/Jugendhilfe

Streiflichter aus dem Jahr 2008 September 2008

Sie haben keine Lust, Ihre Kehrwoche zu machen, können keine schweren Einkaufstaschen tragen, Gartenarbeit fällt Ihnen schwer? Kein Problem, wenn Sie in Grünbühl wohnen. Das Haus auf der Wart bietet mit seinem „Rund ums Haus Service“ zahlreiche haushaltsnahe Dienstleistungen an. Weitere Standorte in den Stadtteilen Ossweil und Schlösslesfeld sind in Planung.

Oktober 2008 Der Sommerbesen der ISAK war ein großer Erfolg. Nachschub ist dringend erforderlich. Am 7. Oktober steht die Weinlese in den vier Weinbergen der ISAK an.

Zwölf Beschäftigte der ISAK ernten über 3.400 kg Trauben, die noch am selben Tag gekeltert werden. Nach getaner Arbeit gibt es zur Belohnung ein deftiges Lesevesper.

Ehrenamt mit Nadel und Faden: zwei Damen kommen zweimal im Monat am Donnerstagvormittag in den Speisesaal des Haus am Salon und erledigen in der Altenhilfe kleine Näh- und Reparaturarbeiten an Kleidungsstücken unserer BewohnerInnen. Außerdem haben sie kleine Säckchen genäht, die bei Übungen im Rahmen der Sturzprophylaxe zum Einsatz kommen.

Die glücklichen Ziegen Feeli Blümchen und Carlos Schumacher, eine Kletterwand, ein Tunnelsystem und ein Basketballfeld sind einige der Attraktionen, die Besucher bei der Eröffnung des Jugendgeländes in Pattonville bewundern können.

Unermüdliche ehrenamtliche Helfer haben in 2300 Arbeitsstunden dazu beigetragen, aus dem 1,2 Hektar großen Gelände einen Ort der Kommunikation der Generationen und der Nationen zu machen.

Trägerin ist die Karlshöhe, die für die Jugendarbeit verantwortlich zeichnet.

November 2008 Ein Team des SWR hält zwei Tage lang die Atmosphäre und die Dynamik des bunten Treibens im Gebrauchtwarenmarkt mit der Kamera fest und sendet kurz vor dem Karlshöher Flohmarkt einen 8-minütigen Beitrag in der Landesschau.

Foto: Conzelmann

Dank einer großzügigen Spende des Rotary-Clubs Bietigheim-Vaihingen wird im Bistro im Wernerhaus eine zunächst auf zwei Jahre befristete Stelle für eine Absolventin der Kaufmännischen Ausbildung eingerichtet. Im Ambulant Betreuten Wohnen wird die junge Frau weiter von der Karlshöhe betreut.

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Dezember 2008

Auf dem Spielplatz bei der Karlshöhe an der Königinallee steht eine neue Schaukel. Das Gerät ist keine gewöhnliche Schwingschaukel, sondern eine für Rollstuhlfahrer mit Auffahrrampe und Halterungskorb für den Rolli. Die Stadt hat auf Vorschlag der Gruppe „Selbstbestimmt mobil“ die Anlage aus Eigenmitteln und mit Geld aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ finanziert.

Zum ersten Mal öffnen sich auf der Karlshöhe Türen des „Lebendigen Adventskalenders“. Im Haus am Salon, in der Außenwohngruppe des Wohnheims für Menschen mit geistiger Behinderung in der Aldinger Straße und im Reitstall treffen sich Menschen zum Singen und Geschichten hören.

Foto: Manuel Scholz

Beim Verbandstag des Karlshöher Diakonieverbandes ist der Tischtennis-Paralympics-Teilnehmer Rainer Schmidt zu Gast. Als Mensch ohne Arme ruft er uns zu: „Lieber Arm ab – als arm dran“. Er erzählt von Erniedrigungen, die er in seinem Leben durch wohlwollende und dennoch entmündigende Hilfe erfahren hat.

Weg von Sonderbehandlungen für Menschen mit Behinderungen, hin zu einem Miteinander in den ganz „normalen“ Lebenswelten, ist sein Appell.

Das Bundespräsidentenpaar ist am letzten Novemberwochenende in Ludwigsburg und besucht die Benefiz-Matinee des Freundeskreises der Karlshöhe. Das Jugendsinfonieorchester der Stadt unter Leitung von Ute Kabisch musiziert mit der Sopranistin Kirsten Blaise, dem Fagottbläser Johannes und dessen Bruder, dem Cellisten Julius Himmler. Der Erlös wird für die Innenausstattung des renovierten Haus auf der Wart verwendet.

Foto: Michael Fuchs

November 2008

Beim Besuch von Eva Luise Köhler auf der Karlshöhe am 1. Dezember freuen sich die BewohnerInnen des Haus am Salon über den Gast aus Berlin. Nach herzlicher Begrüßung mit persönlichem Handschlag und einem kleinen „Schwätzle“ singt der spontan gebildete Chor aus Bundespräsidentengattin, BewohnerInnen und MitarbeiterInnen das Adventslied „Macht hoch die Tür“. Später besucht Eva Luise Köhler die Jugendhilfe und das Haus auf der Wart. Dabei wird sie vom SWRFernsehen begleitet.

Die Karlshöhe erreicht eine außergewöhnliche, aber durchaus zur Jahreszeit passende Spende. Von 20th Century Fox Germany werden 400 Schlitten angeliefert, die zuvor bei Filmaufnahmen benötigt wurden. Jetzt werden sie im Gebrauchtwarenmarkt angeboten und finden rasch interessierte Abnehmer (s. Bild Seite 31).

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Streiflichter aus dem Jahr 2008/09 Dezember 2008 Ein ganz besonderes Weihnachtsfest erleben die BewohnerInnen vom Haus auf der Wart. Der Freundeskreis hat im Speisesaal ein festliches Essen gesponsert. Gemeinsam mit Frieder Grau und Gattin sowie den Ehepaaren Ruetz und Meyer vom Freundeskreis lassen sich alle kulinarisch verwöhnen. Der ebenfalls gesponserte Weihnachtsausflug geht nach Zürich und ins Technorama bei Winterthur: Ein unvergessliches Erlebnis für die BewohnerInnen.

Januar 2009

2009

Für die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen des Haus auf der Wart geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Dank einer großzügigen Spende der Paul-Lechler-Stiftung kann ein neuer Therapieraum eingerichtet werden. Mit unterschiedlichen Therapie-Angeboten, Schulungen, Gesprächskreisen, Bibelstunden, Entspannungsübungen ist der Raum schon jetzt gut ausgelastet. „Übergänge ins Berufsleben gestalten“ war der Titel einer Fachtagung, welche die Kaufmännische Ausbildung gemeinsam mit der Evangelischen Hochschule durchführte. Als interessantes Nebenprodukt entstand eine Broschüre mit sieben Portraits von AbgängerInnen der KAB. Die Fotos zeigen anschaulich, mit welchen Hürden behinderte Menschen beim Übergang ins Berufsleben zu kämpfen haben.

Die abwechslungsreiche und stimmungsvolle CD der Pfister Sisters ist für Euro 20 auf der Karlshöhe erhältlich (Tel. 07141 - 965-117) – der Erlös ist für die diakonische Arbeit

Die Stimmung ist nicht mehr zu toppen, als die „New Orleans Jazz Swingers“ und die „Pfister Sisters“ beim Benefizkonzert am 31. Januar zu Hochform auflaufen. Das passende Ambiente im Reithaus und das von ehrenamtlichen HelferInnen der Karlshöhe gekonnt servierte gute Essen tragen zu einem rundum gelungenen Event bei. Organisiert wird die Veranstaltung vom Freundeskreis der Karlshöhe, der mit dem Erlös die Tagesbetreuung von Senioren mit geistiger Behinderung unterstützt.

Februar 2009 Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Wilfried Brandt! Der ehemalige Direktor der Karlshöhe feiert seinen 70. Geburtstag. Von 1989 bis 2002 lenkte er die Geschicke der Karlshöhe. Deutschlandweit und international machte er sich einen Namen als theologischer Vordenker für das Diakonat in Kirche und Diakonie.

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Februar 2009

März 2009

Auf dem Lauchbühl steht ein Abschied an. Nach 28 Jahren übergibt Annemarie Pfäfflin-Krenkel die hauswirtschaftliche Leitung an Helke Sartorius. Mit viel Engagement und Liebe versorgte Annemarie Pfäfflin gemeinsam mit den ehrenamtlichen Küchenteams die Gäste und trug entscheidend dazu bei, dass sich auf dem Lauchbühl alle im Urlaub und doch wie zuhause gefühlt haben.

Am 1. März wird Bruder Karl Zehender 106 Jahre alt und ist damit der älteste Diakon in Deutschland – vermutlich auf der ganzen Welt. Bruder Zehender war außerhalb seines langjährigen Dienstes als Diakon u.a. auch ein wichtiger Zeitzeuge bei der Aufarbeitung der Geschichte der Karlshöhe im Dritten Reich („Das Rauschen der Zeit“).

Die Jugendhilfe nimmt mit einem Projekt, das sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf befasst, erstmals an der Berufsausbildungsmesse im Forum Ludwigsburg teil. Jugendliche können sich über Trainingsmöglichkeiten und Hilfestellungen für erfolgreiche Bewerbungen informieren. Von Schulen kommen Anfragen nach Berufsreifetraining, Individueller Lernbegleitung und Jugendberatung für Schüler.

Foto: Jörg Conzelmann

Diakonietag (s. Seite 7)

Die Poststelle ist wichtige Anlaufstelle für alle Abteilungen und als Telefonzentrale gleichzeitig das Portal für Anrufer

Geld ist Geld, sagt sich unser Fundraising und freut sich auch über ausländische Münzen in den Spendendosen.

Mitarbeiterin Birgit Weber an der Telefonzentrale (Bild links) hilft gerne dabei, USDollar, britische Pfund und Schweizer Franken zu sortieren. Young Life (amerikanische Partnerorganisation der Landeskirche) und die Erholungseinrichtung Lauchbühl können diese Münzen direkt und ohne Abzug in Ware umsetzen.

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Streiflichter aus dem Jahr 2009

Die BewohnerInnen im Haus am Salon freuen sich auf ihre Heimzeitung. Und sie können sich darauf verlassen, dass es jeden Monat eine neue Ausgabe gibt. Dafür sorgt seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert Irmtraut Koch. Mit Aktuellem, Geschichten, Bildern und Gedichten versorgt sie ihre treuen Leser und es macht ihr immer noch Spaß. Ans Aufhören denkt die 74-Jährige noch lange nicht.

Der Wohnheimzirkus mit seinem neuen Programm war beim Jahresfest wieder ein Publikumsmagnet

Foto: Hans-Ulrich Schulz

Unter dem Motto „Gute Geschäfte“ treffen sich Unternehmen und gemeinnützige Organisationen. Geld fließt dabei nicht.

Bei der Dienstleistungstauschbörse schließt die Karlshöhe einen Vertrag mit einer Schreinerei: Mitarbeiter aus dem Sachspendenbereich bewirten bei einem Fest der Schreinerei, diese behebt im Gegenzug einen Tag lang Mängel im Laden. Im Haus am Salon gibt es kostenlose Fotos für die MitarbeiterInnentafel im Empfangsbereich.

Stell dir vor, es ist Karlshöher Jahresfest und alle gehen hin! Groß und Klein, Jung und Alt feiern bei sonnigem Wetter und angenehmen Temperaturen das 133. Jahresfest. Vielfältige Angebote und Köstlichkeiten für den Gaumen gibt es an allen Ecken. Gottesdienste, musikalische Darbietungen und eine gelungene Nachmittagsveranstaltung zum Thema „Lebensräume – Lebensträume“ sorgen für ein rundum gelungenes Fest.

Foto: Manuel Scholz

Foto: Traude Weber

April 2009

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Juni 2009

Musik und Tanz: Im Haus am Salon ist immer etwas geboten. Zwei nähbegeisterte Ludwigsburgerinnen führen ihre venezianischen Kostüme vor. Die „Sängerlust Hoheneck“ und der „Städtische Seniorenchor“ erfreuen die BewohnerInnen mit altbekannten Melodien.

Am Ende des Projekts „Soziales Lernen“ steht ein Theaterstück: Auszubildende der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Stuttgart und der Kaufmännischen Ausbildung (KAB) für körperlich behinderte Menschen zeigen „Szenen aus dem Alltag der vier Temperamente“. Seit 2003 gibt es einmal im Jahr solche Projekte, bei denen nicht behinderte und behinderte Menschen voneinander lernen und einen unbeschwerten Umgang miteinander einüben können. Seit rund 30 Jahren ermöglicht es der Sozialversicherungsträger den Azubis der KAB auch, bei der DRV im Rahmen eines Praktikums Alltagsluft zu schnuppern.

Jochen Brühl, Fundraiser der Karlshöhe, hat am 9. Mai neben Promis wie Alfred Biolek und Ulrich Wickert einen Auftritt im Fernsehen. In der ARD-Show „Deutschland tut was“ ist er in seiner Funktion als ehrenamtlicher 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Tafeln Telefon-Ansprechpartner für Zeitspender.

Foto: Manuel Scholz

Engagiert wie immer und mit unermüdlichem Elan führt Dr. Albert Sting, Karlshöher Direktor von 1979 bis 1989, im Rahmen einer Karlshöher Veranstaltung durch die Sozialgeschichte der Stadt Ludwigsburg. Durchhaltevermögen ist auch einige Tage später an seinem 85. Geburtstag gefragt: zuerst wird privat gefeiert, dann bei einem Empfang, zu dem die Stadt und die Karlshöhe einladen.

Dass die Karlshöher Bienen fleißig Honig sammeln wissen wir. Aber wie kommt der Honig von der Wabe ins Glas?

Diese Frage beantworten die Therapeutischen Werkstätten beim Schauschleudern im Speisesaal der Karlshöhe. Während der Honigaktion stellt Dora Müller, die auf der Karlshöhe wohnt, ihren immerwährenden Kalender „Biene und Natur“ vor.

Foto: Manuel Scholz

Foto: Ute Mannsdörfer

Foto: Hans-Ulrich Schulz

Mai 2009

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Juli 2009 Die Karlshöher Kantorei und der Musikverein Breitenthal unter Leitung von Kantor Tobias Horn bringen in einem Gottesdienst in der Ludwigsburger Friedenskirche die „Missa Katharina“ zur Aufführung. Jacob de Haan komponierte dieses Werk im Auftrag der Dr.-DazertStiftung. Die Welturaufführung des Werkes, das sowohl für katholische als auch evangelische Liturgie gedacht ist, war im Oktober 2007 in der ausverkauften Basilika von Ottobeuren. Dr. Franz-Josef Dazert und seine Frau Dr. Gisela Dazert sind der Arbeit der Karlshöhe seit langem verbunden.

Die Karlshöher Imkerei erhält den Naturschutzpreis 2009

Oft sind es kleine Veränderungen, die bei Problemen im Alltag Abhilfe schaffen.

Als im Haus am Salon bemerkt wird, dass die BewohnerInnen bei den Morgenandachten die schweren Gesangbücher oft nicht halten können und dass die Lieder zu klein gedruckt sind, wird ein spezielles Liederheft entwickelt. Das handliche und gut lesbare Heft mit den bekanntesten Morgen- und Lobliedern und einigen Psalmen ist so beliebt, dass manche es nach der Andacht gar nicht mehr zurückgeben möchten.

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium und die Caritas haben dem Bietigheimer Buch- und Pressegroßhändler Umbreit den Titel „Sozial engagiert 2009“ verliehen. Damit wird die Kooperation zwischen Umbreit und der Kaufmännischen Ausbildung der Karlshöhe gewürdigt, die seit 2006 erfolgreich umgesetzt wird. Körperlich behinderte Jugendliche werden zu Bürokaufleuten und als Fachkräfte für Lagerlogistik ausgebildet.

Dabei übernimmt die Karlshöhe die Funktion der Berufsschule, Umbreit ist für die praktische Ausbildung zuständig. Eine gute Nachricht in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

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Zahlen und Fakten Die folgenden grafischen Darstellungen zeigen die wichtigsten Daten aus dem Lagebericht 2008 zur Mitarbeiterschaft und zur wirtschaftlichen Situation der Karlshöhe Ludwigsburg.

Mitarbeitende in den Abteilungen 2008

Studienwohnheim: 7 Sachspendenmarkt: 9

Diakonische Bildung: 2

Direktion, Verwaltung Stabsstellen: 34

Diakonieverband: 6

Zentrale Hauswirtschaft: 26

Kinder- und Jugendhilfe: 101

Technik: 11

Hilfen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten inkl.

Arbeitshilfen: 60 Erholungseinrichtung Lauchbühl: 1 Körperbehindertenhilfe: 70

Altenhilfe: 100 Geistigbehindertenhilfe: 116

Summe: 543 (2007: 505)

Art der Anstellung 2007/2008 2008

207

2007

185

Vollzeit

2008 2007

180

179

Teilzeit

2008 2007 70

57

geringfügig beschäftigt

2008 2007 86

84

Azubis, ZDL, Praktikanten, FSJ

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Zahlen und Fakten G + V 2008 – Betrieblicher Aufwand

Lebensmittel: 4% Wasser, Energie, Brennstoffe: 3% Wirtschaftsbedarf Verwaltungsbedarf: 9% Steuern, Abgaben Versicherungen: 1%

Personalaufwand: 71%

Mieten, Pacht, Leasing : 3% Instandhaltungen : 9%

Zinsen und ähnliche Aufwendungen : 1%

Erholungseinrichtung Lauchbühl

Erträge in ausgewählten Arbeitsfeldern [in T�] 2008

Diakonieverband

123

Studienwohnheim Diakonenausbildung und Aufbauausbildung Wohnheim Käthe-Koch-Haus

456

277 313

697

Hilfe für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten (inkl. Arbeitshilfen)

3.964

Körperbehindertenhilfe

3.338

Altenhilfe

3.612

Kinder- und Jugendhilfe

4.779

Geistigbehindertenhilfe

4.091

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22

2006

+ 5,4%

2007

23.895.000�

22.665.000�

+ 2,7%

.0 65

.0 00 �

Betriebliche Erträge 2006 bis 2008

2008

Bilanz 2007 und 2008

Spenden 2006 bis 2008

31.12.2008

31.12.2007

Aktiva [in T�] Anlagevermögen davon Anlagen im Bau

319.000�

318.500�

383.000�

Umlaufvermögen

2006

2007

2008

Rechnungsabgrenzung

25.821,2

23.875,4

3.345,6

1.266,5

10.028,9

9.828,6

78,9

32,1

35.929,0

33.736,1

Eigenkapital

13.170,4

13.448,2

Sonderposten

9.618,3

9.748,4

Rückstellungen

3.244,0

2.386,4

Verbindlichkeiten

9.869,6

8.028,1

Summe Passiva [in T�]

Rechnungsabgrenzung Summe

26,6

125,0

35.929,0

33.736,1

Wirtschaftliche Kennzahlen 2008

2007

Anlagendeckung

Verhältnis Eigenkapital sowie mittel- und langfristiges Fremdkapital zum Anlagevermögen

117,5%

125,4%

Eigenkapitalquote

Anteil Eigenkapital und Sonderposten an der Bilanzsumme

63,4%

68,8%

Personalaufwandsquote

Personalaufwand [in T�]

17.292 T�

16.238 T�

70,9%

73,4%

Anteil Personalaufwand an Betrieblichem Aufwand (in %)

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Anschriften Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg

Diakonische Einrichtungen

Diakonische Bildung

Altenhilfe „Haus am Salon“

Verantwortlich von Seiten der Karlshöhe

Hausadresse,

Paulusweg 2

Auf der Karlshöhe 3

Leitung: Diakon Jörg Schaber

Verwaltung, Zentrale Hauswirtschaft:

Auf der Karlshöhe 3

Telefon: 0 71 41 965-301 • Fax: -339 altenheim@karlshoehe.de

Pfarrer Frieder Grau, Direktor

Telefon 07141 965-100 • Fax: -578 grau@karlshoehe.de

71638 Ludwigsburg

Kaufmännische Ausbildung

Aufbauausbildung, Berufsbegleitende Ausbildung

71603 Ludwigsburg

Wichernstraße 2-4

Leitung: Pfarrer Dr. Dietmar Merz

Postfach 3 49

Telefon 0 71 41 965-0

Telefax: 0 71 41 965-199 Öffentlichkeitsarbeit

Diakon Jörg Conzelmann Telefon 0 71 41 965-115

Telefax: 0 71 41 965-113

Leitung: Diakon Hubert Gaus Telefon: 0 71 41 965-472 • Fax: -539

behindertenzentrum@karlshoehe.de

für DiakonInnen

Auf der Karlshöhe 1

Telefon: 0 71 41 965-270 • Fax: -299

Haus auf der Wart

Studienwohnheim

Bodelschwinghstraße 16

Auf der Karlshöhe 1

Leitung: Diakonin Ursula Eberwein Telefon: 0 71 41 965-360 • Fax: -399 hausaufderwart@karlshoehe.de

Leitung: Diakon Christof Mayer Telefon: 0 71 41 965-240 • Fax: -234

studienwohnheim@karlshoehe.de

Fundraising/Sponsoring

Kinder- und Jugendhilfe

In Trägerschaft der Evang. Landeskirche

Telefon 0 71 41 965-111

Auf der Karlshöhe 11

Rektor: Prof. Dr. Norbert Collmar

Diakon Jochen Brühl

Telefax: 0 71 41 965-113

www.karlshoehe.de

info@ karlshoehe.de

Bankverbindung und Spendenkonto

Leitung: Diakon Hans Fischer Telefon: 0 71 41 965-340 • Fax: -359 jugendhilfe@karlshoehe.de

Wohnheim für Menschen mit

Evangelische Hochschule Ludwigsburg Paulusweg 6

Telefon: 0 71 41 9745-201 • Fax: -400 n.collmar@eh-ludwigsburg.de

geistiger Behinderung

Diakoninnen- und Diakonenausbildung

Theodor-Lorch-Weg 12-14

Paulusweg 6

Leitung: Diakon Günter Bernhardt Telefon: 0 71 41 965-401 • Fax: -449 wfmmgb@karlshoehe.de

Ausbildungsleiterin: Prof. Dr. Annette Noller Telefon 0 71 41 9745-275 • Fax: -234 a.noller@eh-ludwigsburg.de

Kreissparkasse

Gebrauchtwarenmarkt/Sachspenden

Erholungseinrichtung

Konto: 55

Mößnerweg 1 (Ecke Königinallee)

Lauchbühl Grindelwald

sachspenden@karlshoehe.de

CH-3818 Grindelwald / Schweiz

Ludwigsburg

Leitung: Diakon Jürgen Diehl

Bankleitzahl: 604 500 50

Telefon: 0 71 41 965-265 • Fax: -266

Leitung: Diakon Harald Reith Telefon 0 71 41 965-365 reith@karlshoehe.de

ISAK gGmbH

Karlshöher Diakonieverband

Siemensstraße 19

Leitung: Diakon Jörg Beurer

Telefon: 0 71 47 96 90-0 • Fax: -29

Telefon: 0 71 41 965-290 • Fax: -299

Leitung: Diakon Manfred Renk 74343 Sachsenheim

info@isakggmbh.de

Auf der Karlshöhe 1

diakonieverband@karlshoehe.de

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Die Leitung Verwaltungsrat und Vorstand Vorsitzender

Diakon Friedrich Weissinger, Tettnang

Vorstand i. R. (seit 2003)

(2005)

Hans-Ulrich Schulz, Ludwigsburg

Vorsitzender des Karlshöher Diakonieverbandes

Vorstand

Werner Baur, Stuttgart Oberkirchenrat (2007)

Pfarrer Helmut Beck, OKR, Stuttgart

Beratend nehmen an den Sitzungen

Dieter Kaufmann, OKR

Diakonin Ursula Eberwein

Dr. Wolfgang Frank, Ludwigsburg

Ira Umbach-Eckmaier

Vorstandsvorsitzender DWW (bis 31.08.2009)

Vorstandsvorsitzender DWW (ab 08.10.2009)

Rechtsanwalt (2003)

Ursula Keck, Kornwestheim

Oberbürgermeisterin (2007)

des Verwaltungsrates neben dem Vorstand teil:

Leiterin des Haus auf der Wart (2001)

Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (2008)

Theologischer Leiter Pfarrer Frieder Grau, Direktor Tel. 0 71 41 965-100

Anita Klett-Heuchert, Ludwigsburg Kunsterzieherin (2005)

Bruno Kneisler, Besigheim

Leitender Kreisverwaltungsdirektor i. R. (1990) Werner Link, Mundelsheim

Abteilungsdirektor i. R. (2007) Helmut Mäule, Ludwigsburg Geschäftsführer i. R. (1996)

Claus-Dieter Meyer, Ludwigsburg Apotheker (1993)

Diakonischer Leiter Diakon Gerhard Gasser Tel. 0 71 41 965-102

Regina Mühlbayer, Ludwigsburg Konrektorin (2008)

Prof. Dr. Norbert Collmar, Ludwigsburg Fotos: Michael Fuchs (3)

Rektor (2009)

Werner Spec, Ludwigsburg Oberbürgermeister (2003)

Winfried Speck, Ludwigsburg Dekan (2007)

Wirtschaftliche Leiterin Heide-Rose Weber Tel. 0 71 41 965-104

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Foto: Karlshöhe

Für Dich Ich schenke dir kein Buch, denn klug bist du genug, ich schenk‘ dir keine Nelken, die werden nur verwelken, ich schenk‘ dir keine Creme, du bist auch ohne schön, ich schenke dir mein Leben, kann ich was Bess‘res geben? © sheepworld

Dieses Gedicht finden Sie auf dem Foto S. 18/19

Karlshöhe Ludwigsburg Auf der Karlshöhe 3 71638 Ludwigsburg Tel. 0 71 41 965 - 0 Fax 0 71 41 965 - 199 info@karlshoehe.de www.karlshoehe.de

Foto Luftbild: Riemann Aerophoto

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