
1 minute read
Gesundheitspolitik
Näher dran sein:
Spitäler brauchen Innovationsstrategien
Spitäler, welche die Digitalisierung und Vernetzung proaktiv angehen, werden in der integrierten Gesundheitsversorgung die Nase vorne haben. Die im Raum stehenden technologischen Möglichkeiten stehen sowohl für ein effizienteres als auch auf den Patientennutzen ausgerichtetes Gesundheitswesen.
AUTOR Dr. Daniel Heller, Präsident des Verwaltungsrates der KSB AG
Durch die zunehmenden technologischen Innovationsprozesse wird die Gesundheitsbranche in einigen Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein. Sofern die Digitalisierung der Medizin und der Gesundheitsversorger gelingt, bringt diese viele Vorteile sowohl für die Patienten als auch für die Dienstleister. Der Weg dorthin birgt allerdings zahlreiche Herausforderungen – gerade auch für Spitäler. Aus einer Perspektive der Spitalführung genügt es in Zukunft nicht mehr, ein einfaches Krankenhaus zu sein, nach vorgegebenen Tarifen abzurechnen und den Wandel über sich ergehen zu lassen. Vielmehr geht es darum, die Herausforderungen proaktiv zu meistern.
Spitäler brauchen Innovationsstrategien. Das Spital als Arbeitgeber, welcher seine Mitarbeiter fachlich und persönlich auf den Wandel vorbereitet; das Spital als Innovationsplattform, wo neue Therapien und Behandlungen mit Bildungsinstitutionen und Jungunternehmen entwickelt, getestet und schliesslich angewendet werden; das Spital und seine Exponenten als Think Tank, welcher sich in Diskussionen einbringt und den Wandel mitgestaltet. Innovative Häuser werden den Anspruch, zum ganzheitlichen Dienstleistungszentrum rund um das Thema Gesundheit und Wohlbefinden zu werden, zum Nutzen der Patienten eher erfüllen und im Wandel der Spitallandschaft zu den Gewinnern gehören. Bei der Frage nach dem «Wie und Warum» ergibt sich eine klare Antwort: Nähe. Durch die zunehmende Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung muss die Spitalführung – will sie Schritt halten – näher am Geschehen sein als je zuvor. Als Gesundheitsversorger muss ein Spital auf dem Radar haben und präsent sei, wo der Wandel passiert, und wo disruptive Entwicklungen absehbar sind. Dazu müssen wir bereit sein, Veränderungen an uns herankommen zu lassen und nicht vor dem Wandel zurückzuschrecken.
Darüber hinaus können nur in enger Zusammenarbeit mit den eigenen Mitarbeitenden und externen Partnern aus verschiedensten Disziplinen neue Konzepte, Prozesse, Diagnosen und Behandlungswege zum Wohl der Patienten entwickelt werden. Ausserdem sollte ein Spital dort präsent sein, wo die Therapien und Diagnosen der Zukunft gestaltet und vorangetrieben werden, sprich in den Hochschulen, Forschungszentren und Startups unserer Gesellschaft.