Physiotherapie
Volleyball-Nati Gut dosiert zum Erfolg Das Schweizer Volleyballerinnen haben sich 2019 erstmals für eine EMEndrunde qualifiziert. Grossen Anteil an dieser Glanzleistung hatte eine Spielerin, die eigentlich verletzt war. KSB-Leistungsdiagnostiker und Nati-Assistenztrainer Jürgen Schreier erklärt, wie die Spielerin gezielt auf das entscheidende Spiel vorbereitet wurde und wie man Folgeschäden mit einem dosierten Training vermeiden kann. AUTOR Jürgen Schreier, Volleyballtrainer und verantwortlicher Athletiktrainer
Die Ausgangslage
Die Vorbereitung
«Chronische Overuse Tendinopathie der Bizeps
An ein reguläres Training im Naticamp war für
Femoris Sehne:» Die Diagnose für die Volley-
die verletzte Spielerin nicht zu denken. In der
ball-Nationalspielerin, die seit Monaten über
ersten Trainingswoche machte sie nur Therapie
Knieschmerzen klagte, verhiess nichts Gutes. Ihr
und schmerzfreies Krafttraining. Sprünge, Squat,
Klubtrainer forderte, die Spielerin nicht für das
Stop-and-go oder schnelle Richtungswechsel –
Länderspiel zu nominieren und ihre eine Pause zu
alles Elemente, die im Volleyball abverlangt wer-
gönnen. Die Spielerin wiederum wollte die Chan-
den – waren tabu. In der zweiten Trainingswoche
ce für eine historische EM-Qualifikation mit der
wagte sie einige dosierte Volleyball-Übungen, al-
Schweiz unbedingt wahrnehmen. Die medizini-
lerdings ohne Sprünge. Zwei Tage vor dem Spiel
schen Betreuer standen vor der Frage, ob das ge-
erfolgten erstmals Übungen in Originaltempo
sundheitliche Risiko und allfällige Folgeschäden
und mit maximalen Sprüngen. Die Spielerin fühlte
verantwortbar waren. Der Entscheid lautete: Wir
sich fit für das entscheidende Qualifikationsspiel.
versuchen es!
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