KSB-Update 01/21

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Hepatologie / Radiologie

TIPS Kurzschluss in der Leber Leberzirrhose-Patienten mit portaler Hypertension, therapierefraktärem Aszites und rezidivierenden Varizenblutungen können neu am KSB mittels TIPS behandelt werden. AUTOR Dr. med. Claudia Keerl, Leitende Ärztin Stv. Gastroenterologie; Dr. med. Michael Kostrzewa, Leitender Arzt, Schwerpunkt interventionelle Radiologie

Bei Herrn F. kam es in den 80er Jahren zu einer

transjugulären intrahepatischen portosystemi-

Hepatitis C Infektion im Rahmen einer Bluttrans-

schen Shunt – kurz TIPS. Hierbei erfolgt über

fusion. Diese konnte zwar im Jahr 2015 erfolg-

einen jugulären Zugang mit einem langen

reich behandelt werden, er entwickelte jedoch

Punktionsset von einer Lebervene aus eine

aufgrund der Hepatits im weiteren Verlauf eine

transhepatische Punktion bis in die Pfortader.

Leberzirrhose und hierdurch bedingt eine por-

Über einen dann vorgelegten Draht wird ein

tale Hypertension. Zuletzt litt Herr F. stark unter

spezieller mit PTFE beschichteter Stent zwi-

den Folgen der portalen Hypertension: Er musste

schen Pfortader und Lebervene eingelegt. Der

wöchentlich punktiert werden, um Aszites, bzw.

Stent «shuntet» nun Blut von der Pfortader in

auch einen ausgeprägten rechtsseitigen Pleura-

die Lebervene – das Blut umgeht also die Le-

erguss zu entlasten. Ausserdem kam es danach

ber. Dies führt dazu, dass der portosystemi-

zu Varizenblutungen. Darum schlug man ihm am

sche Druckgradient abnimmt, was wiederum

KSB vor, einen TIPS Eingriff vorzunehmen.

die Entwicklung von Aszites und Pleuraergüssen verhindert. Ausserdem werden durch die

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Ein interdisziplinäres Team am KSB stellte da-

Drucksenkung die häufig lebensbedrohlichen

raufhin die Indikation für einen sogenannten

Varizenblutungen vermieden.


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