Interventionelle Kardiologie
Mit dem Diamantbohrer gegen Kalkablagerungen Seit fast zwei Jahren wird das Herzkatheterlabor am KSB personell sowie von der Infrastruktur massiv ausgebaut. Neu sind in Baden auch STEMIBehandlungen möglich. Igal Moarof, stv. Leiter invasive Kardiologie, bringt die wichtigsten Neuerungen auf den Punkt. AUTOR Dr. med. Igal Moarof, Leitender Arzt Interventionelle Kardiologie
Im Herzkatheterlabor des Kantonsspitals Baden
• Impella-Pumpe: Die Impella-Pumpe ermöglicht
werden bereits seit mehreren Jahren Patienten
eine
mit koronarer Herzkrankheit mittels Ballonen und
Herzens, da sie für kurze Zeit die Funktion des
Stentimplantionen behandelt. Seit Oktober 2019
Herzens übernimmt. Dabei saugt sie Blut aus
schnelle
hat ein Team aus fünf interventionellen Kardiolo-
ginnen und Kardiologen zudem damit begonnen,
aszendens.
perkutane
Entlastung
des
dem linken Ventrikel und pumpt es in die Aorta
das diagnostische und therapeutische Angebot weiter auszubauen und interventionelle Eingriffe in Kooperation mit der Hirslanden Klinik Aarau durchzuführen. Wurden im Jahr 2018 noch 525 Eingriffe vorgenommen, konnten die Fallzahlen in
• Rotablator: Der Diamantbohrer zerkleinert
2020 auf 786 gesteigert werden. Ein bedeuten-
Kalkablagerungen in den Herzkranzgefässen
der Faktor beim Ausbau war die Erhöhung des
bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung,
Personals mit Pflegefachkräften aus der Notfall-
bei welchen eine Ballonerweiterung der Herz-
und Intensivpflege, die bereits langjährige Erfah-
kranzgefässe nicht weiterhilft. Der Bohrerkopf
rung im Herzkatheterlabor mitbringen. Selbst-
hat einen Durchmesser von 1,5 mm und dreht
verständlich wurde auch in die Infrastruktur
mit 180'000 Umdrehungen pro Minute, um die
investiert – beispielhaft anhand von vier Devices:
Ablagerungen zu verkleinern.
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