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Stadtcasino Abo-Konzert 5
Do 15.2.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Hingehört um 18.45 Uhr – CHF 90.– | 65.– | 43.– | 30.–
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György Ligeti (1923 – 2006)
Konzert für Violine und Orchester
«Mysteries of the Macabre», drei Arien aus der Oper «Le Grand Macabre», arr. von Elgar Howarth
Gustav Mahler (1860 – 1911)
Sinfonie Nr. 4 in G-Dur für Sopran und Kammerensemble, arr. von Nicolas Bolens
Wenn einer die neue Musik süffig gemacht hat, dann er: György Ligeti. Und bei Mahler hängt der Himmel voller Geigen.
In seinem Violinkonzert schöpft György Ligeti aus den Vollen. Ein nur 25-köpfiges Orchester, aber das hat es in sich: jahrtausende alte Okarinas, asiatische Lotusflöten, viel Perkussion. Eine Musik, die sich Formen der mittelalterlichen Notre-Dame-Schule ausleiht, bei Renaissance- und Barockmusikfloskeln auskostet, sich in javanischer Harmonik oder ungarischer und bulgarischer Folklore badet. Neuartige Klangeffekte ausserhalb des abendländischen Tonsystems und verschachtelte Rhythmen – dieses Konzert ist ein so virtuoses wie lebendiges Puzzle. Wie auch die Arien aus «Le Grand Macabre» ein schlagendes Beispiel dafür sind, dass Ligeti, dessen Geburtstag sich nun zum hundertsten Mal jährt, einer der faszinierendsten Komponisten aller Zeiten ist.
Dazu Gustav Mahlers 4. Sinfonie in einer neuen Instrumentierung von Nicolas Bolens. Sie erinnert uns daran, dass die Kraft einer Musik auch in ihrer Fähigkeit besteht, in verschiedenen Kleidern hervorragend auszusehen, oder mehr noch: dass diese verschiedenen Kleider jeweils andere Charakterzüge herausstreichen, scheinbar Bekanntes in neuem Licht zeigen.
Mit freundlicher Unterstützung von
Isabelle Faust Violine
Giovanni Antonini Leitung
Stadtcasino Abo-Konzert 6
Sa 16.3.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Hingehört um 18.45 Uhr – CHF 90.– | 65.– | 43.– | 30.–
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61
Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 55 «Eroica»
Vorwärtsstürmen und dann: abheben. Isabelle Faust kann das. Und Beethoven sowieso. Klangschön, tonsicher, atemberaubend.
Sie kennen die Geschichte: Beethoven widmet seine dritte Sinfonie, die «Eroica», Napoleon. Als der sich dann zum Kaiser krönt, überkommt Beethoven ein solcher Zorn, dass er die Widmung auf dem Titelblatt zerfetzt. Aber seltsam: Wie oft hat Beethoven Napoleons Namen über die Noten geschrieben, wieder ausradiert, wieder hingeschrieben. Könnte heissen, dass er die Beziehung des Werks zu Napoleon äusserlich nicht mehr dokumentieren will, aber innerlich sehr wohl daran festhält, dass diese innere Beziehung zum Werk gehört. Weil in der Musik der Held drinsteckt, das Heldische als musikalische Idee. Weil wir Selbstwerdung, der selbstbewussten Selbstinszenierung von Musik zuhören können. Als Person ist Napoleon verschwunden, als Idee ist er geblieben. Oh und dann: Dornröschen! So heisst Isabelle Fausts Stradivari, sleeping beauty, weil sie 150 Jahre auf einem Estrich vor sich hin staubte, bevor sie wieder wachgeküsst wurde. Und nun Beethovens Prototyp des Violinkonzertes für das 19. und 20. Jahrhundert derart silbrig zum Glänzen bringt, dass Beethoven seine helle Freude daran gehabt hätte. Und wir wetten: Sie werden das auch!
Mit freundlicher Unterstützung von
Sol Gabetta Violoncello
Heinz Holliger Leitung
Stadtcasino Abo-Konzert 7
Do 2.5.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Hingehört um 18.45 Uhr – CHF 90.– | 65.– | 43.– | 30.–
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
«Die Hebriden» Ouvertüre, op. 26
Benjamin Britten (1913 – 1976)
Sinfonie für Cello und Orchester, op. 68
Robert Schumann (1810 – 1856)
Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 97 «Rheinische»
Sol Gabetta und Heinz Holliger. Selbst wenn sie Kinderlieder sängen: wir würden zuhören. Bei Britten tun wir es erst recht.
Die Freundschaft zwischen dem Jahrhundertcellisten Mstislaw Rostropowitsch und dem neuen «Orpheus Britannicus» Benjamin Britten beginnt harzig: der junge Rostropowitsch ist auf Europatournee, der schon sehr berühmte Britten hört sein Konzert in London, besucht den Cellisten in der Künstlergarderobe, der erkennt ihn nicht. Macht sich noch lustig. Und ist dann dermassen peinlich berührt, dass er Britten um neue Kompositionen bittet – was Britten zum Glück macht und das Cellorepertoire auf ganz besondere Art erweitert – wie, das hören Sie in diesem Konzert.
Etwas ganz Besonderes dann von Schumann: Der brachte das Manuskript der Schubert’schen Sinfonie in C-Dur («Grosse») zu Felix Mendelssohn Bartholdy, der 1839 die Uraufführung dirigierte. Schumann nun inspiriert, begann kurze Zeit später selbst, Sinfonien zu schreiben. Die «Rheinische» entstand kurz nach dem Umzug nach Düsseldorf und ist seine letzte Sinfonie. Die neue romantische Form, auf die Gefühle abzielend, macht die Musik fürs Publikum leicht zugänglich. Und die lautmalerische Umsetzung der schottischen Inselgruppe der Hebriden von Mendelssohn Bartholdy verspricht Donnergrollen.
Unterstützt von
Franco Fagioli Tolomeo
Giulia Semenzato Seleuce
Giuseppina Bridelli Elisa
Christophe Dumaux Alessandro
Andrea Mastroni Araspe
Giovanni Antonini Leitung
Il Giardino Armonico und Kammerorchester Basel
Stadtcasino Abo-Konzert 8
Di 4.6.2024 – 19.00 Uhr, Stadtcasino Basel
Hingehört um 18.15 Uhr – CHF 105.– | 78.– | 55.– | 38.–
Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)
«Tolomeo, Re di Egitto», HWV 25 Oper in drei Akten. Konzertante Aufführung
Die Basler Erfolgsgeschichte geht weiter: konzertante Oper. Mit Händel, Countertenor und Kammerorchester Basel: Ihre Ohren werden staunen.
Wenige Wochen vor dem Zusammenbruch seiner «Royal Academy» schreibt Georg Friedrich Händel mit «Tolomeo, Re d’Egitto» im April 1728 seine letzte Londoner Oper. Kurz zuvor hatte John Gay mit seiner äusserst erfolgreichen «Beggars’s Opera» eine beissende Satire auf die unglaubwürdige italienische Barockoper geschrieben, und Händel reagiert mit einer geradezu aristotelischen Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
Ein junger König ohne Thron, ins Exil verbannt, seiner Geliebten beraubt: Der Tolomeo in Händels Oper ist ein zweifelnder Antiheld. Eigentlich hat er mit dem Leben abgeschlossen, doch gleich zu Beginn wird er vom Leben überflutet und so positiv überrascht, dass er in die Welt zurückkehrt. Das Setting dabei ist das übliche: Verwirrungen durch Verkleidungen, Wut und Eifersucht. Und Händels geniale Musik leuchtet tief in die seelischen Abgründe der Personen hinein. Wirklichkeit vermischt sich mit Sehnsüchten, Verzweiflungen und innere Kämpfe scheinen die Protagonisten zu zerreissen. Bis zum Happy End.
Mit freundlicher Unterstützung von Jeanne Lüdin-Geiger und Hanspeter Lüdin
Konzept: Clemens Birnbaum (Intendant Händel-Festspiele Halle), Koproduktion zwischen den HändelFestspielen Halle, dem Kammerorchester Basel und Il Giardino Armonico
Stadtcasino Abo-Konzert 1