gelebter Friedlichkeit mutiert. Die Feierlichkeiten zum 10. Oktober haben ihre martialischen Absurditäten verloren, gefeiert wird diesseits und jenseits der „Blutgrenze“, entspannt und im Sinne unserer gemeinsamen mitteleuropäischen Wurzeln. Zuversichtlich darf Manfred Posch seinen Asteroiden in die Tiefen des Kosmos lenken und sich auf den 10. Oktober 2120 freuen ... ● Bertram Karl Steiner * 1948 in Niederösterreich. Lebt und arbeitet in Kärnten, war Lehrbeauftragter an der Universität Brest, später Kulturchef der KTZ. Verfasser mehrerer Bücher über Kärnten.
sc hrä g.l ag e
bezwungen, würde ihn zu einem melancholischen Kommentar zu amerikanischen Zustän den inspirieren, Trump etc. Heitere Bilder steigen auf, als der Asteroid über Rom schwebt, denn hier besitzt Manfred Posch ein verbrieftes Heimatrecht, seit er von Papst Benedikt XVI. zum Ritter des Silvesterordens ernannt wurde (nach den Statuten desselben wäre ihm damit das Recht zugestanden gewesen, in Galauniform und Degen auf einem Rosse die Stufen zum Petersdom hinaufzureiten. Zu schade, dass er es doch nicht hat ausüben wollen ...). Bleibt die Aussicht über sein Kärnten, wo er sich daheim fühlte. Und siehe da, Manfred Posch würde mit Genugtuung einen fast kosmischen Umschwung im Umgang der Menschen miteinander feststellen, die in diesem Lande Platz gegriffen hat. Als er noch Journalist war, erschien dieses Land über Jahrzehnte politisch zerrissen, „Ortstafelstürme“ tobten über die an sich paradiesische Landschaft, infantile Ressentiments brachten Kärntner *innen gegen Kärntner*innen auf, die die alte, zweite Sprache hochhielten und sprechen wollten, absurde „Kulturskandale“ kochten hoch, wie die Lava des Popocatépetl. Plötzlich, wie durch einen überirdischen Gnadenakt, ist das Land zu einem raren Ort
Di e od Bab e ic wa r Ts a i s e cha m K m rin cho ell us n e r we s er ert. itsc r. D h E ni ir r o er ein sch gen wei der Feu e b e W dw ß a Tu erw d b o a e e di stim rt m nn s er n erits hrm el c i c i c a m h t h se eide te S unte on ht, a od nn M a lbs r e p e n r u Au tv in rac no s s wa r so otsc ch ers e u he ch ein s. D zw hil im An tänd nive zu s lebe er H er eisp nig od e U r p n r V de li di erp rssp che sale rech sgef rkun nbew achi er M es fle r r T S ä g e ft u p n h e a h o lis s S gun chi eil d rac – i rlich aus sste ätt tsch e he m ch low gs ge g i e G wa etr ka be un b r i k e z se önn nis elt a emü Zere st. A ege r. A ete nn s sch ig o Bi it 1. en. ch i uf d hte mo ls d nte ber n se ich rifte der il sc 00 E n d em n ni i t j M ho 0 in si e. er K : St heu n, a a s we et e slo f. E Jah ged r M Dom ch r Ers ärn ets te m ber eine rde sch i n r n w r u e e t Re wen ne z en h ldig sse plat dlic aunl tner ird uss das Un sol ina de isc we ie er ve z: ich Sl be ni we be len od h r u E r de an hen ispr . Di Her lore ine m vie owe ton ema iß e wus . Da er s e n t, w nd r a sth s o i n da ac e s r e n l H g s s a h k s h u in e i e u i sa tark Slow ček ige nd d rklä abe t 70 paa m D Jose ie v meh ch eit l onn t au e o r lbu en r n f B . s t i o j r o t vie ng zw enis m N ach ch e ih Den ähr vers m b Mar rteil au icht ider e M der i s . m d h n ge tä eh ke ch am sv e l m F e r s .V n a m Trac olle iten sei en ann- r zw in al wer Fra ndl err tz z ft M eine iell icht it s euer an h . i s e P l n b u L ch c na u e W ic r ei e ein w e E u t m eh r de che , vie ort nge r K in K eist te F r Kü ch mac e W hten Bi rsp Her ht h wus em ehr e, nn er l är rä lü rz En h n in s o G au o sc ra ku a Au no sch Brim viel flüg dhe ntn geri gel e de gla te m rte, hne hof chi nft ben t sei ewi sge i g n ö u ’s e e e a n s a n t t g fk ch i lär al pfen bori Bes l? Im erin r No . Ei nse n Sa d au t ho ls Z Müh ew keit ust sei . Be sen rete r e n r n e c c n un les d um ch v n i s e b e e i n s i h h er elp Kä r K v wa ro ch sl ht t. ten e E or ich , w w Ju g . . se Fa ? Au ..?“ in, Die öru biläu te. B rei rntn ärn erha nde tem en d owe wur Bed . Es lter M. t ve eil d s a M w n r m ili farb ir ird Zah gen msj rau träg er B tner lt: „D re, m Kop er W nisc de, w ohl ist n sc us d rein as F f e? c i * 1 h b l h a e ie e m f L i ü d e d hr ht e L ar ch ei on er bar eue r u 9 ● Tra itun le n an er er F i e , d rg un e S ss ih rt u am 72 i e ue g? oc che Ve Ein 202 s n er i thea ge!“ low e ja rem schä iede die st v ns geta eue n. D rwe Wö n B r C h o s i r n 0 r u h r n e r t D h e r s n t Ä l c a ist ? a hr e w E s He r the ck n i z o c l e h e g n , ia Wu r B ein töh lf r r s an sta it, ab m sein r-D in z en hli rge un und we me cht da eh s ha hau e i n d e i g do d, e, e t? lic ge nen ltu vie un eh er ire we sin eßl r L . A da nis hr me ma r a t i s i ct Ro Ka r M Hö u u d n h Tr k i s e c l d r d i or n l h S k , L te - N bare ur, l lbl än n in lass gen We gib Hin toc tor m ispr do ch a ft, w nsch s „O he S ie D r b s, al sget n an Tin i ied a t t eb n d : a i e c e u k g re o p u e r s e n ist, t i n n? ie Bi en w hra t e we ho it ch h s ch as lie če d s ma - C Ku S eig ldu : „W ird uc s v ise lm ei ige ch E de ße na rach mm roh das ten irge wits c h low ns c hi n š n n n h l i e n s t er n h o i r i e e ele au e em eit ch lo- st, d- ch d, “. n n g. n ‑ f igu f l i n ne g? as für , g f r r , ,
zu Lebzeiten ein Privileg zuteil, auf welches nur wenige Ster bliche pochen dürfen: Für seine Verdienste um astronomische Forschungen, vornehmlich um die Sternwarte am Kreuzbergl und um das Klagenfurter Planetarium, hat ihm die „Internationale Astronomische Union“ mit Hauptsitz in Harvard einen vordem anonymen Asteroiden „geschenkt“, der fortan seinen Namen trägt. Nehmen wir also an, dass sich Manfred Posch, der jetzt „im Himmel“ ist, kraft der dortselbst herrschenden Raum-/Zeitlosigkeit mitunter auf „seinen“ Asteroiden begibt, um zu betrachten, was aus den zu seinen Lebzeiten geliebten Stätten geworden ist. Zunächst dürfte er auf Wien herunterschauen, wo er 1943 geboren wurde. Vor sich hinsingend wird er seiner Tant’ gedenken, der Maly Nagl, legendäre Sängerin herber Wienerlieder ... Gut, wird er feststellen, da hat sich nix zum Schlechteren verändert, in Ottakrings Heuringen versammeln sich die Adepten des g’mischten Satzes, aus dem Elysium weht es sachte „A klans Laternderl und a klane Bank ...“ Was aber ist aus dem Kilimandscharo geworden, den er zwei Mal erklommen hat? Mit leiser Bekümmernis gewahrt er den Schnee nicht mehr, welcher dort liegen sollte, den haben die steigenden Temperaturen weggefressen. Dafür toben ringsum die Dämonen und Lemuren unserer Gegenwart: Islamistischer Terror frisst sich durch die Staaten Ostafrikas, löst Fluchtströme von Zehntausenden aus, die nach Europa drängen. Lösung ist nirgendwo in Sicht. Der Asteroid zieht über den gleichfalls erklommenen Elbrus. Das grandiose Panorama, Schwarzes Meer und Kaspische See und weit im Süden der Berg Ararat, wo Noahs Arche gestrandet sein soll, täuscht nicht über die auch hier am Werke befindlichen Dämonen hinweg. Die Mullahs des Iran sammeln Sprengstoff für apokalyptische Kriege, desgleichen träumt Erdoǧan von seiner Machtergreifung im östlichen Mittelmeerraum. Der mexikanische Vulkan Popocatépetl, auch diesen hat Posch
DIE BRÜCKE Nr. 20 | Brückengeneration 5
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