Strünzer Magazin - Ausgabe 02/2012

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STRÜNZER MAGAZIN Ausgabe 2/2012

Sommerzeit

Linz, Deine Künstler

Linzer Leben

Linzblicke mal anders


EDITORIAL / Thomas Herschbach: Sommerliches Linz

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TITELTHEMA / Sommerzeit: Geheimtipps in der Bunten Stadt

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LINZER Kร NSTLER / Klaus Krumscheid

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LINZER LEBEN / Antik- und Trรถdelmarkt lockt Besucher

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FRITZBOX / Linzer Ecken , neu entdecken

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LINZ HISTORISCH/ Die Burg Linz

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IMPRESSUM

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Editorial 03

Modell der Stadt Linz im Ratssaal des Rathauses

Nachdem sich der Sommer nach hinten raus noch von seiner besten Seite präsentiert, gilt dies auch für die Bunte Stadt in diesen Monaten: Beeindruckende Stadttore, verträumte Winkel, pittoreske Gassen. Die farbenfrohen Fachwerkhäuser aus fünf Jahrhunderten, die mittelalterliche Burg Linz, die faszinierende Martinskirche – das ist Linz und noch viel mehr. Denn inmitten unserer Bunten Bilderbuch-Stadt entfaltet sich in Cafès; Restaurants und Kneipen eine Atmosphäre wie am Meer. Willkommen an der „Costa Colorada“ der Bunten Küste(nstadt) am Rhein! In dieser Ausgabe des Strünzer Magazins gehen wir wieder an Stellen, die nicht viele kennen – unter anderem in den Pulverturm. Gleichzeitig Herzlich Willkommen in berichten wir aber auch über Events, die Linz weit über die StadtgrenLinz am Rhein. Mit som- zen bekannt machen wie die Antik- und Trödelmärkte. merlichen Geschichten und Themen ist auch die zweite Wichtig für Sie als Leser: Diese Ausgabe wird nun auch zum ersten Mal Ausgabe des Strünzer Maga- gedruckt zur Auslage in der Stadtentwicklungs- und Touristikgesellzins die perfekte Mischung schaft angeboten. Blättern Sie sich also durch Linzer Geschichten und für Einheimische und Gäste Hintergründe – egal ob analog oder digital. mit Stories und SchauplätViel Spaß beim Lesen! zen, die selbst Ur-Linzer nicht unbedingt kennen. Ihr Thomas Herschbach


SOMMERZEIT Geheimtipps in der Bunten Stadt

Aber was bietet die Bunte Stadt im Sommer und was sind die Geheimtipps? Strünzer Magazin auf Spurensuche.

Linz ist der ideale Ausgangsort für das Flanieren in der malerischen Altstadt, gleichzeitig aber auch für einen Aktiv-Urlaub. Denn für viele Sportarten und Freizeitaktivitäten bestehen in unmittelbarer Umgebung die besten Voraussetzungen: Ein beheiztes Familien-Freibad steht während der Saison im Stadtkern von Linz zur Verfügung – beste Abkühlung also während der heißen Tage. Für Gäste, die die Stadt „erwandern“ wollen, hält die Tourist-Information einen kostenfreien Stadtführer mit allen Sehenswürdigkeiten bereit. Der Rheinsteig, eine 320 km lange Wanderstrecke von Wiesbaden bis Bonn, stets hoch über dem Rhein gelegen, führt durch die Linzer Altstadt.


Sommerzeit 05 Rheinabwärts geht es etwa 22 km weit nach Bonn, rheinaufwärts knapp 300 km bis nach Wiesbaden, auf schmalen Wegen und zum Teil kraxeligen Teilstrecken. Den Rhein immer im Blickfeld, durch Wälder und Weinberge, hinauf und hinab. Mittelrhein, Ahr- und Wiedtal bieten sich an für entspannende Tagestouren per Auto, Schiff oder zu Fuß. Schöne Landschaften, historische Bauwerke und nicht zuletzt die leckeren rheinischen Spezialitäten und Weine machen den Aufenthalt in Linz zu einem erholsamen Erlebnis.

Bei einer gemütlichen Radtour auf den Rhein-Radwegen zwischen Remagen, Königswinter und Linz können sich Gäste über die Audio-Tour „Drachenfelsblick“ an elf Haltepunkten vielfältige Beiträge zu der besonderen Faszination dieser Landschaft am Fuß des Siebengebirges anhören. Doch es geht noch mehr: Die Natur ursprünglich und mit eigenem Körpereinsatz erleben und trotzdem nicht auf modernste Mittel verzichten? Diesen Brückenschlag ermöglicht die Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz, die gemeinsam mit Outdoor-Experten eine Software produziert hat, in dem die Linzer Wegstrecken quasi an jeder Stelle online abrufbar sind. Die GPS-Module bieten Multi-Media-Navigationen zu den vielen Wanderwegen rund um Linz, den Rheinradstrecken, sowie drei Mountainbike-Karten „Linz und Region“ mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an.


06 Linz, Deine Künstler

LINZ, DEINE Werke und Werdegänge

Er führt ein Wechsel-Leben zwischen Kunst und kommunaler Verwaltung: Klaus Krumscheid. Der studierte Grafikdesigner und freischaffende Künstler ist in der Linzer Künstlerszene nicht nur auf Grund seiner Arbeiten, sondern auch für seinen spartenübergreifenden „Blick über den Tellerrand“ und das Gespür für Netzwerke geschätzt. Für Klaus Krumscheid, Jahrgang 1950, schien der Weg vorgezeichnet: nach der Schule begann er seine Ausbildung bei der Verwaltung in Linz. . Doch zu dieser Zeit merkte er, dass es auch andere Bereiche gab, die ihn interessierten und vor allem inspirierten: die Kunst. So entschloss er sich nach der Ausbildung für ein Studium mit dem Schwerpunkt Illustration an der der Bergischen Universität Wuppertal. Speziell das Grafikdesign war für Krumscheid die perfekte Mischung zwischen Kreativität – gleichzeitig aber die Verknüpfung von handwerklichem Geschick.

Diese Leidenschaft hält bis heute: In seinem Atelier im Linzer Moltigebäude ist ein Utensil kaum zu übersehen – seine Radierpresse, in der er viele Radierungen, meist in der Auflage von 25 Stück, druckt. Dabei ist jedes Werk ein Unikat, denn immer verteilt sich die Farbe anders in den Vertiefungen der Radierplatte, immer ist es auch für den Künstler selbst ein spannender Moment, wenn das fertige Werk aus der Presse hervor geholt werden kann. Klaus Krumscheid ist kein Einzelkämpfer: schon früh hat er sich mit Künstler-Kollegen zusammen getan – so auch mit dem verstorbenen Künstler und Grafiker Bernhard Hofer mit dem er über Jahre hinweg gemeinsam in dessen Atelier im Linzer Rheintor arbeitete, oder Peter Meilchen, mit dem Krumscheid eine enge Freundschaft und künstlerische Verbundenheit in vielen Projekten führte.


KÜNSTLER So auch erste Kunstprojekte in der Linzer Stadthallte Anfang der 70er Jahre in denen die Künstler in der Ausstellung „Bild/Ton/Schrift“ bereits ihre Fähigkeiten und die von Künstlern anderer Sparten zusammenbrachten. Oder die fast schon legendären „Auftritte“ im damaligen „Café Pepper“ in Linz. Krumscheid war schon immer klar: Nur im Verbund sind die Künstler stark. Somit war er auch Gründungsmitglied des 2010 entstandenen Kunstvereins Linz, in dem er auch Beisitzer des Vorstandes ist. Auch dort legt er Wert auf den „Blick über den Tellerrand“: In regelmäßigen Abständen organisiert der Verein Kunst-Ausstellungen unter seiner tatkräftigen Mitarbeit. Gelegentlich bietet der Kunstverein in seinen Räumen auch kleine Konzerte an. Durch sein Wirken hat es der Linzer Kunstverein schon zu einem Ruf gebracht der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist: Gäste und Künstler aus dem Bonner-, Kölner- und Düsseldorfer-Raum schätzen die Qualität und die Ernsthaftigkeit gleichzeitig aber die familiäre Atmosphäre hinter den Ausstellungen in Linz. Aktuell ist Klaus Krumscheid an der Ausstellung „Reliquien, Zeichen des Unsichtbaren“ in der Linzer St. Martin – Kirche beteiligt. Diese Ausstellung geht noch bis zum 13. September.


08 Linzer Leben

LINZER LEBEN Antik- & Trödelmärkte Die Linzer Antik- und Trödelmärkte haben sich über die vielen Jahre einen unverwechselbaren Ruf bei Liebhabern nostalgischer Schätze erworben. Der Reiz des Schauens, Suchens und Stöberns ist dem entsprechend ungebrochen. Mit ihrem bunten Angebot an antiken Möbeln, Kleinantiquitäten und Trödel schaffen es die Aussteller aus dem In- und Ausland immer wieder neu, die Liebhaber nostalgischer Schätze zu überraschen.

Das Alleinstellungsmerkmal des Linzer Antik- und Trödelmarktes gründet vor allem auf einem in Deutschland wohl einmaligen und reichhaltigen Angebot an antiken Möbelstücken aus verschiedenen Epochen, egal ob unrestauriert oder im Bestzustand. Ob Weichholz oder Eiche, Nussbaum- oder Kirschholz: der bunten Bandbreite an Möbeln vom Biedermeier bis zum Jugendstil scheinen keine Grenzen gesetzt. Für jeden Geschmack ist auf den großzügigen wettergeschützten Flächen unter den vielen Bahnviadukten sowie auf dem freien Marktgelände rund um Rheintor und Burg Linz stets Außergewöhnliches für jeden Geldbeutel zu finden.

Neben erstklassiger Qualität und Edeltrödel bietet der Linzer Antik- und Trödelmarkt auch Kitsch und Krempel aus den Zeiten, als Großmutter noch in den Windeln lag: Kameras, Uhren, Gemälde, Werkzeuge und Messgeräte, Grafiken, Porzellane, Bücher, alte Öfen, Gläser und Bronzen erfreuen das Herz der Besucher, Liebhaber und Sammler. Auch die Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre aus dem Bereich der Verbandsgemeinde Linz haben bei den Teenie-Trödel-Tagen Gelegenheit, sich kostenfrei in den Antik- und Trödelmarkt „einzuklinken“ und Marktwirtschaft im Kleinformat zu betreiben.


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R(h)ein ins Vergnügen ... Join the Pleasure ... Special Events 11.-12.08.2012 Antik- und Trödelmarkt / Antique and Flea Market 07.-10.09.2012 Winzerfest im Weindorf / Wine Festival in the Wine Village 13.-14.10.2012 Kunsthandwerker-Markt / Arts and Crafts Market 25.-28.10.2012 1. Linzer Martini-Markt / 1st Martini Market Linz Weinprinzessin Wiebke Weinkönigin Carolin I Weinprinzessin Vanessa

www.linz.de

Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz am Rhein mbH · Rathaus · D-53545 Linz · Fon +49 (0)2644 2526 · Fax +49 (0)2644 981126 · info@linz.de

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Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz am Rhein mbH Marktplatz / Hist. Rathaus · 53545 Linz · Tel. 02644 2526 info@linz.de


LINZBLICK Linzer Ecken , neu entdeckt: Der Pulverturm Er ist der Mann, der Touristen und Linzern sonst die Ecken zeigt, die sie selbst nicht kennen. Doch in dieser Rubrik kann selbst der stadtbekannte Fremdenführer und das wandelnde Linz-Lexikon, Fritz Ockenfels, noch Neues entdecken: So ist der Linzer Pulverturm doch wesentlich spannender, als man von außen erahnen mag. Die dicke hölzerne Türe am Eingang lässt vermuten, dass lange Zeit niemand mehr in dem Bau zu Besuch war, der in Linz eher „stiefmütterlich“ behandelt wird: Der Pulverturm. Sind Gebäude wie das Rathaus und die Burg begehbar, ist der von weitem sichtbare, zylindrische Bau grundsätzlich verschlossen. Und das, obwohl gerade hier die Linzer Geschichte und Geschichten hinter Linz hautnah erlebbar sind: Der Linzer Pulverturm ist im Zuge des Baus der Stadtmauer im 14. Jahrhundert entstanden. Er beherbergte das städtische Pulvermagazin und diente zeitweilig auch als Gefängnisturm. Der Legende nach wurde hier der „Schwarze Peter“, Ziehvater und Freund des berüchtigten Schinderhannes, gefangen gehalten. Fritz Ockenfels betritt den Bau mit gemischten Gefühlen: „Als Kind war ich einmal hier drin – ich bin mir aber nicht sicher, ob der Bau noch in einem guten Zustand ist.“ Seine Sorgen sind unbegründet. Außer Laub und Spinnweben macht der Pulverturm eine „gute Figur“: Eine steile Wendeltreppe führt direkt in das erste Stockwerk.

Hier fallen besonders die Raumhöhe und die Rundbogendecke ins Auge. Auch das vergitterte Fenster lässt erahnen, welche unbequemen Zeiten Gefangene hier hatten. Im zweiten Stock ein weiterer Raum, der wohl als Hauptgefängnis gedient hat – ob hier der „Schwarze Peter“ seine Spuren hinterlassen hat? Bei der Suche im Taschenlampen-Licht kommt tatsächlich etwas zum Vorschein: Auf einem Mauerfortsatz ist etwas eingeritzt. Es handelt sich um das Linzer Stadtwappen und ein Kreuz. Kein Datum, keine Signierung. „Wer das wohl geschrieben hat““, fragt Fritz Ockenfels. Dieses Geheimnis wird der Turm mit seiner jahrhundertealten Geschichte wohl für sich behalten. Es zieht Fritz Ockenfels weiter nach oben, vorbei an Schießschächten im Gemäuer hinauf auf das Dach. Was überrascht: Der Turm steht sprichwörtlich offen und bietet des Zugang zu einem Rondell, das wie gemacht ist für eine Aussichtsplattform. „Dieser Blick über Linz ist einmal was ganz anderes“, sagt Fritz Ockenfels. Wenn es nach der Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz geht, sollte der Pulverturm genauso wie die anderen historischen Türme von Linz für die Öffentlichkeit begeh- und damit erlebbar gemacht werden. Dies ist auch im Tourismuskonzept entsprechend festgehalten – frei nach der Devise der Gast möchte Sehenswürdigkeiten nicht nur von außen sehen, sondern auch von innen bestaunen können.“


Fritzbox 11


MODERNES LEBEN IN HISTORISCHEN RÄUMEN Die Burg Linz

Hier waren schon das Königspaar von Malaysia, Raissa Gorbatschowa sowie Staatsmänner und Diplomaten zu Gast, doch eigentlich wurde sie errichtet, um als Zoll- und Zwingburg zu fungieren – heute ist diese ganz „besondere“ Burg ein Publikumsmagnet für Linzer und Nicht-Linzer. Was Touristen und Einheimische heute besonders an der Linzer Burg schätzen, sind wohl die vielfältigen Möglichkeiten innerhalb des historischen Gemäuers:

Im Osttrakt befindet sich die römische Glashütte mit Schauglasbläserei am Ofen und auf über 350 qm eine Verkaufsgalerie mit ganzjährigem Weihnachtsmarkt. Außerdem bietet die Kurfürstliche Burggastronomie den idealen Rahmen für ein Rittermahl ̶ Der große Rittersaal mit offenem Kamin, das Turmstübchen mit Kurfürstlicher Tafelrunde oder der Biergarten im Burghof laden zum geselligen Beisammensein ein.

Dass das historische Gemäuer aber nicht immer zum Vergnügen genutzt wurde, zeigt der historische Werdegang: Die Burg wurde 1365 durch den Erzbischof von Köln, Engelbert von der Mark, errichtet. Einerseits bildete sie die nordwestliche Ecke der Stadtbefestigung, andererseits diente sie als Zwingburg gegenüber der Linzer Bevölkerung, die sich früh erdreistet hatte, ohne Erlaubnis des Erzbischofs ein eigenes Städtebündnis zu organisieren. Die Burg schützte außerdem den Linzer Rheinzoll, den der Kölner Erzbischof ebenfalls 1365 nach Streitigkeiten mit der Stadt Andernach von dort nach Linz verlegt hatte. Die Linzer Zolleinnahmen wurden damals auf 3000 Gulden geschätzt, was heute einem Gegenwert von rund 170.000 Euro entspricht.


Linz historisch 13

Von der ersten Burg sind heute nur die Fundamente, der Torbogen und der Eckturm erhalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Teile der die Anlage zerstört und neu errichtet– beispielweise wurde der westliche Flügel in seiner heutigen Form 1707 erbaut. Der nördliche und östliche Teil entstanden erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Linzer Burg gelangte 1821 durch Kauf in Privatbesitz der Familie Feith, der die Burg bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges gehörte; dann kaufte sie die Stadt Linz. Nach einem Dachstuhlbrand am 12. Februar 1973 begann die Stadt mit der Außenrenovierung, bei der das Fachwerk an den Giebeln zur Stadtseite hin freigelegt wurde.

Weitere Informationen unter www.burg-linz.de oder www.linz-burg.de

Anfang 1985 kam die Burg wieder in Privatbesitz. Die fünf Burgherren mit Investor und Linz-Gönner Burkhard Krings an der Spitze hatten schon nach nur neun Monaten im September 1985 die Renovierung der gesamten Burg abgeschlossen. Seitdem ist die Burg ein Schmuckstück im Linzer Stadtbild. Die Burg um 1930 - Blick von Norden mit Garten


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