MEIN PROGRAMM ZUR KANDIDATUR ALS VERBANDSVORSITZENDE DER SOZIALISTISCHEN JUGEND ÖSTERREICH | JULIA HERR
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2.4 DROGENPOLITIK „LEGALIZE IT! HEMP FOR VICTORY!“ a
„Der Krieg gegen Drogen ist gescheitert“,
wie die AkteurInnen der internationalen
so das nüchterne und eindeutige Fazit
Drogenkartelle. Der ausgerufene „Krieg
einer aktuellen Studie der University of
gegen Drogen“ hatte ein recht deutliches
British Columbia (Kanada). Nicht die erste
Programm: Prohibition (die schon bei
ihrer Art und wahrscheinlich auch nicht die
Alkohol katastrophale soziale wie öko-
letzte, falls nicht endlich ein Umdenken in
nomischen Folgen nach sich zog), Mili-
auszunutzen und stellen die Weichen für
der Drogenpolitik stattfindet.
tarisierung und eine Führungsrolle der
einen fortschrittlichen und aufklärenden
USA. Der „War on Drugs“ füllte die ideo-
Umgang bei diesem weitgehend noch
WIE KAM ES ÜBERHAUPT SOWEIT?
logische Leere des Kalten Krieges und
immer tabuisierten Thema. Den Besitz
Die internationale Ächtung von Canna-
wurde zur Jahrtausendwende vom noch
kleiner Mengen Cannabis
bis ist noch relativ jung. Gesundheitliche
viel umfangreicheren „Krieg gegen den
unter Strafe zu stellen, ist zum Beispiel
oder soziale Gründe gab und gibt es da-
Terror“ abgelöst. Der bewaffnete Krieg
eine Möglichkeit, das international fest-
für nicht. Cannabis war ursprünglich eine
gegen Drogen in den ProduzentInnenlän-
geschriebene Legalisierungsverbot formal
bedeutsame und universell verwendba-
dern (meist ein Vorwand zur Erreichung
einzuhalten, sich aber gleichzeitig auch
re Nutzpflanze, die für die Papier- und
geopolitischer Ziele) und die staatliche
vom Geist dieser Politik zu verabschieden.
Chemieindustrie (Kunstfasern) aber eine
Repression und Kriminalisierung in den
Andere Staaten wie Uruguay brechen ganz
große Konkurrenz darstellte. Mit der in-
KonsumentInnenländern sind gescheitert.
offen mit der internationalen Drogenpoli-
ternationalen Ächtung, verlor die Pflanze
Drogenkartelle, die es ohne Prohibition
tik. Am bisherigen Battleground Südame-
großteils auch ihre wirtschaftliche Bedeu-
nie geben würde, sind (finanziell) mäch-
rika will man sich generell vom aussichts-
tung als wichtiger Rohstoff. Mit absurder
tig wie nie zuvor. Zur Profitmaximierung
losen Drogenkrieg verabschieden, der den
Anti-Cannabis Propaganda wurde zuerst
werden KonsumentInnen durch qualitativ
Staaten nur Kriminalität, Korruption und
ein Verbot in den USA und dann weltweit
schlechte Produkte gefährdet wie nie zu-
unzählige Tote bringt. Die Prohibition als
durchgebracht. Viele Negativ-Mythen, die
vor. Und der Drogenkonsum ist so hoch
wichtigstes Mittel der Drogenpolitik wird
in dieser Zeit in Umlauf gebracht wurden,
wie noch nie. Obendrein forderte dieser
zunehmend infrage gestellt, doch mittel-
halten sich auch heute noch immer hart-
unsinnige Krieg zehntausende Todesopfer
fristig werden diplomatische Kräftever-
näckig (Stichwort: Einstiegsdroge). Die Ruf-
– 60.000 allein in Mexiko. Wohlgemerkt
hältnisse und Wirtschaftsinteressen über
mord-Kampagne hatte nicht nur ökono-
nicht
sondern
die weitere drogenpolitische Entwicklung
misch-politische Hintergründe, sondern
durch dessen bewaffnete Bekämpfung.
entscheiden. Deshalb ist es umso wichti-
durch
Drogenkonsum,
nicht mehr
ger, uns für eine progressive Drogenpolitik
hatte vor allem auch einen rassistischen und antisozialistischen Background (aber
stark zu machen.
LEICHTE TRENDWENDE
das würde den hier verfügbaren Rahmen
IST ERKENNBAR! DIE
sprengen). Mit der internationalen Äch-
INTERNATIONALE FRONT
tung, verlor die Pflanze jedenfalls groß-
DER REPRESSIVEN DROGENPOLITIK
STATT „JUST SAY NO“
teils ihre wirtschaftliche Bedeutung als
UND DES PROHIBITIONSDOGMAS
Wir brauchen ein neues Konzept, welches
wichtiger Rohstoff und fristet seitdem ein
BRÖCKELT IN DEN LETZTEN JAHREN
sich grundlegend unterscheidet zu den
Dasein zwischen Tabu und Mythisierung.
ABER GEWALTIG.
derzeit vorherrschenden abstinenzorien-
WAR ON DRUGS?
Viele (Bundes-)Staaten (Colorado, Was-
keit statt Repression soll im Vordergrund
Nur wenige haben die Aufforderung der
hington,
Brasilien,
stehen. Ein Beitrag dazu ist die Schaffung
Weltbank, die „enormen Chancen der
Tschechien,…)
Spiel-
von sachlicher Aufklärung über Rausch-
wirtschaftlichen Globalisierung wahr-
raum, den ihnen internationale Ver-
mittel und ihre Folgen. Berauschende
zunehmen“, so konsequent umgesetzt
träge und Verpflichtungen aufbürden,
Substanzen bergen immer ein Risiko von
„JUST SAY KNOW“
tierten Glaubenssätzen. DrogenmündigSpanien,
Portugal,
beginnen
den