DeinDing - Jugendbildungspreis Baden-Württemberg 2017

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WIE TICKEN JUGENDLICHE?

POLITISCHE THEMEN IM FOKUS

Bildquelle: SINUS/iStock, Pixabay, flickr – firesam!; Bearbeitung ydontu

ERGEBNISSE AUS DER AKTUELLEN SINUS-JUGENDSTUDIE 2016 ZU DEN SCHWERPUNKTEN „FLUCHT UND ASYL“ SOWIE „NATION UND NATIONALITÄT“

Mit der Bundeszentrale für politische Bildung als Projektpartner ist seit 2012 der Blick auf das gesellschaftliche und politische Interesse Jugendlicher ein fester Bestandteil der SINUS-Jugendstudie. In der aktuellen Studie wurde neben Geschichte nach den Themen „Nation und Nationalität“ und „Geflüchtete“ gefragt: Was denken Jugendliche über die Zuwanderung Geflüchteter? Wie stehen sie zur immer pluraler werdenden Gesellschaft Deutschlands? Und was verbinden sie heute noch mit dem Begriff Nation?

FLUCHT UND ASYL – „DIE KÖNNEN DOCH NICHTS DAFÜR“ Zum Zeitpunkt der Datenerhebung (Juli bis Oktober 2015) waren Flüchtlinge bereits über Wochen das zentrale Thema in den Nachrichten. Über alle Lebenswelten hinweg waren auch die 14- bis 17-Jährigen an diesem Thema interessiert und hatten sich eine Meinung dazu gebildet: Der überwiegende Teil der befragten Jugendlichen betrachtet die Aufnahme von Geflüchteten grundsätzlich positiv und als humanitäres Gebot: Wir leben in einem sicheren Land und müssen denen helfen, die in Not sind. Kritisiert werden diejenigen, die sich nicht solidarisch zeigen, sowie auch andere europäische Länder mit restriktiverer Asylpolitik. Besonders empathisch äußern sich Expeditive, Sozialökologische und Experimentalistische Hedonisten, aber auch aus allen anderen Lebenswelten ist Mitgefühl und Unterstützung erkennbar: „Und ich finde auch, dass die Flüchtlinge ja überhaupt nichts dafür können, dass die aus ihrem Land vertrieben werden. Und für die ist es ja egal, ob die in Deutschland oder einem anderen Land ankommen. Die wollen ja überhaupt nur Schutz.“ (männlich, 16 Jahre, Prekäre) Für diese weltoffenen Lebenswelten ist auch typisch, dass sie mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen die Hoffnung auf ein „bunteres Deutschland“ verknüpfen: „Warum sollte man ihnen kein Asyl gewähren hier in Deutschland, oder warum sollten die nicht hier leben? Ich finde, wenn man irgendwie eine bunte Kultur ist, ist das doch eigentlich viel spannender und viel interessanter zu leben.“ (männlich, 17 Jahre, Experimentalistische Hedonisten) 10


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