Dd 2016

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Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

PROJEKTE UND PREISTRÄGER 2015

mit Fachbeitrag zum Engagement junger Menschen in Baden-Württemberg


IMPRESSUM

Durchführung und Organisation: Jugendstiftung Baden-Württemberg Schlossstraße 23 74372 Sersheim www.jugendstiftung.de www.DeinDing-BW.de

Im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Verantwortlich: Cornelia Hoßfeld, Jugendstiftung Baden-Württemberg Redaktion: Stefanie Glorian, Jugendstiftung Baden-Württemberg und Cornelia Hoßfeld, Jugendstiftung Baden-Württemberg unter Mitarbeit von Sabrina Nitschke, Jugendstiftung Baden-Württemberg Lektorat: Gisela Faller Bilder: Alle verwendeten Projektfotos wurden den jeweils dargestellten Projekten entnommen und mit Einverständnis der Projektträger veröffentlicht – sofern nicht nachfolgend anders vermerkt. FlowDorian („Jugendmigrationsrat aus Stuttgart“, S. 23, oben); Haydar Sakat („Beteiligung auf eine andere Art“, S. 30, gr. und kl. Foto); Konrad Fichter („Friedrich-Gymnasium im Wandel“, S. 32, kl. Foto); Frank Linke, Bad Säckingen („Funpark Hochrhein“, S. 33, gr. Foto oben); CM-PhotoWork, Carsten Marzina und Pangalactic Records, Margot Rosenberger („Heckengäu Band Contest“, S. 35, gr. Foto unten); Julian Mühlenhaus („Model United Nations BW – MUNBW – 2015“, S. 42); Marc Doradzillo („Wer ist Deutschland?“, S. 48); Koenig („Wildwuchs Abenteuerfreizeit 2014“, S. 50); Deney („Wir im Fokus“, S. 50); Rita Eggstein („Tunnelblick Freiburg“, S. 50, gr. Foto unten); M. Korbel („Tunnelblick Freiburg“, S. 50, kl. Foto); Tim Nikischin („Youth Media Challenge“, S. 51, gr. und kl. Foto); FoehneLa („YFF – Young Fashion Fair“, S. 52) sowie Thinkstock/iStock/RKaulitzki („Geigen- und Celloprojekt“, S. 17, rechts unten); Thinkstock/iStock/livepiccs („DJ/VJ-Werkstatt“, S. 31); Thinkstock/iStock/Jacob Ammentorp Lund („Jugendtreff Kirchhardt“, S. 40); Thinkstock/iStock/arcoss („Jugendtreff Weiler i. d. Bergen“, S. 43).

Gestaltung: Oliver Müller – Visuelle Kommunikation, Mainz Druck: Printmedien Karl-Heinz Sprenger, Vaihingen an der Enz März 2016


INHALTSVERZEICHNIS

Grußwort der Ministerin  Seite 2 Die Jury  Seite 3 Bewertungskriterien  Seite 4 Projekte 2015 – Landkarte des Engagements  Seite 5 Engagement – Auszüge aus den Ergebnissen der  Seite 6 aktuellen Jugendstudie Baden-Württemberg 2015 Die Preisträger  Seite 12 Nominierte Projekte  Seite 24 Weitere engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer  Seite 28

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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GRUSSWORT

Liebe Leserinnen und Leser, der im Jahr 2009 ins Leben gerufene Jugendbildungspreis Baden-­Württemberg – DeinDing ist auch in seinem siebten Jahr ein Erfolg: Wieder einmal haben viele Projektgruppen ihre Beiträge eingereicht und damit die Jury vor eine große Aufgabe gestellt. Diese hatte im Jahr der Landtagswahl schon vorab die Gelegenheit zu wählen: aus insgesamt 108 Projekten. Die Nominierungen und Preisträger stehen nun fest – mein besonderer Glückwunsch gilt den erfolgreichen Jugendlichen. Neben den drei DeinDing-Preisträgerprojekten konnte die Jury in diesem Jahr erstmalig den sogenannten Vielfalt-­Sonderpreis vergeben. Mit dem Vielfalt-Sonderpreis werden Projekte sichtbar gemacht, in denen es um Menschenrechte, Beteiligung und Stärkung demokratischer Werte und sozialen Engagements geht, sowie Projekte, die die Demokratie stärken und extremen, anti­ demokratischen Positionen, insbesondere dem Rechtsextremismus entgegenwirken. Hierbei wurde eng mit dem Demokratie­ zentrum Baden-Württemberg kooperiert. Mit dieser Schwerpunktlegung richten wir den Blick auf die guten Ideen und wollen Jugendliche in ihrem Engagement für Demokratie besonders fördern. Es wurden viele weitere Projekte, die einen

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Preis in dieser Kategorie verdient hätten, eingereicht. Dies ist für mich ein sehr motivierendes Signal. Was mich zusätzlich freut, sind die Vielfalt und Qualität der eingereichten Vorhaben. Sie sind oftmals wegweisend für die Jugendbildungsarbeit und haben Modellcharakter. Nach­ machen ist ausdrücklich erwünscht! In diesem Sinne danke ich allen am Jugendbildungspreis Beteiligten sowie allen in der Jugendbildung Engagierten. Ich freue mich auf die nächste Ausschreibungsrunde und bin sicher, dass die Erfolgsgeschichte des Jugendbildungspreises fortgeschrieben wird.

Katrin Altpeter MdL Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren


DIE JURY

Die Jury Da nicht alle eingereichten Projekte gewinnen können, bedarf es einiger Personen, die die Verantwortung übernehmen, eine Entscheidung zu treffen und zwölf Projekte aus 108 auszuwählen. 2015 bestand die Jury aus:

Ute Bayer

Jonas Gleiser

Ministerium für Arbeit und Sozial­ordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

Landesschülerbeirat Baden-Württemberg

„Ein Teil der Jury zu sein, war für mich

bildungspreis Baden-Württemberg hat

eine tolle Erfahrung. Einerseits war ich

sehr schön deutlich gemacht, wie un­

überrascht, wie viele wirklich anerkennenswerte Ideen eingereicht

glaublich vielfältig Bildung sein kann. Jedes einzelne Projekt hatte

wurden, andererseits hat mich begeistert, zu sehen, mit welcher

sein eigenes Thema und wurde mit sehr viel Engagement und

Hingabe in den einzelnen Projekten gearbeitet wird. Alle Projekte

Kreativität umgesetzt. Von den Projektergebnissen bin ich begeis­

haben große Anerkennung verdient und ich hoffe, dass die enga­

tert. Die Schülerinnen und Schüler haben tolle Ideen umgesetzt.“

„Der Wettbewerb DeinDing Jugend­

gierten Jugendlichen aus ihrem Einsatz viele positive Eindrücke mitnehmen können.“

Rebecca Notter Anne-Marie Berg Dachverband Jugendgemeinderäte Baden-­Württemberg e.  V.

Jugendpresse Baden-Württemberg „Der Jugendbildungspreis dient seit Län­ gerem als Plattform für Jugend­projekte. Sowohl Organisationen als auch Einzel­

„Der Jugendbildungspreis zeigt uns, dass

personen haben hier die Möglichkeit,

unsere Jugend oft unterschätzt wird. Man

sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und zu zeigen: gesell­

sollte und muss aktive Jugendarbeit unter­

schaftliches Engagement existiert nicht nur auf dem Papier!

stützen. Die Förderung engagierter Jugendlicher ist ein wichtiger

All die Arbeit und Anstrengung, die in den Projekten stecken, er­

Schritt in eine Zukunft, die jeder will. Ich bin sehr froh, dass ich ein

halten durch den Jugendbildungspreis ihre Anerkennung und die

Teil davon sein konnte, und freue mich für die Preisträger!“

Ermutigung, weiterzumachen – um anderen ein Vorbild zu sein.“

Halil Enes Cetin Deutsch-Türkisches Forum Stuttgart „Ich finde es bemerkenswert, was die Jugend­lichen Jahr für Jahr leisten. Ge­ rade wenn man denkt, dass alle Ideen aus­ geschöpft sind, werden wir von einer krea­ tiveren Idee überrascht. Die Projekte inspirieren uns immer wieder aufs Neue. Deswegen fällt es uns schwer, einen Preisträger zu wählen, denn im Grunde haben alle Projekte den Titel verdient.“ Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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BEWERTUNGSKRITERIEN

Bewertungskriterien Es steht auf jeden Fall fest, dass der Jugendbildungspreis herausragende Leistungen prämieren möchte. Doch woran erkennt man eine herausragende Leistung? Inwieweit soll das eine Projekt „besser“ und „auszeichnungswürdiger“ sein als das andere? Für die Vergabe des Jugendbildungspreises haben sich verschiedene Kriterien als relevant herauskristallisiert, die der Jury bei ihrer Bewertung als Leitfaden gelten:

BETEILIGUNG JUGENDLICHER:

Inwieweit ist dieses Projekt eine Idee von Jugendlichen selbst? Wie stark waren sie in die Konzeption und Durchführung eingebunden? Ist dieses Projekt von Jugendlichen für Jugendliche oder von Erwachsenen, die mit Jugendlichen zusammenarbeiten? INNOVATIONSGEHALT:

Wie viel Neues steckt in diesem Projekt? Ist es etwas Einzigartiges, Seltenes, noch nie vorher Dagewesenes? GRAD DER BETEILIGUNG DER ÖFFENTLICHKEIT:

Wie viele Menschen werden von dem Projekt angesprochen? Einzelne Personen oder eine ganze Gruppe? Wie öffentlich tritt das Projekt auf? Ist es eher für interne Zielgruppen oder für die breite Bevölkerung gedacht? Welche Bedeutung nimmt dieses Projekt in der Öffentlichkeit ein? DARSTELLUNG DES PROJEKTS:

Wie stellt sich das Projekt in seiner Bewerbung dar? Gibt es einen ausführlichen Beschreibungstext, der in das Projekt einführt? Wurde eventuell ein kleiner Einführungsfilm gedreht, wurden Bilder und weiteres Info­material beigefügt?

Der Sonderpreis der Jugendstiftung ermöglicht einer weiteren Jugendgruppe die Anerkennung ihrer herausragenden Leistung und vergibt an diese – neben den ersten drei Plätzen – einen weiteren Preis.

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PROJEKTE 2015

Projekte 2015 108 Projekte wurden für den Jugendbildungspreis eingereicht und bewerben sich damit für „DeinDing 2015“. Viele enga­gierte Jugendliche und Erwachsene stellten sich und ihre Projekte vor. Auf den folgenden Seiten soll diese Mühe belohnt und dem Herzblut, das in jedes einzelne Projekt eingeflossen ist, Achtung entgegen­gebracht werden.

LANDKARTE DES ENGAGEMENTS

Die Projektbewerbungen für den Jugendbildungspreis 2015 kamen aus den verschiedenen Teilen Baden-­Württembergs. Die Landkarten-Grafik zeigt anschaulich, wie sich die Bewerbungen um den Jugendbildungspreis auf Stadt- und Landkreise verteilen und woher die Gewinnerinnen und Gewinner kommen.

= 4 und mehr Teilnehmer/-innen im Stadt- oder Landkreis

= 2 – 3 Teilnehmer/-innen im Stadt- oder Landkreis

= weniger als 2 Teilnehmer/-innen im Stadt- oder Landkreis

= nominierte Projekte im Stadt- oder Landkreis

1

= Preisträger/-innen im Stadt- oder Landkreis

3 2

S

S

1

1 = 1. Preis, 2 = 2. Preis, 3 = 3. Preis, S = Sonderpreis

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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ENGAGEMENT

Engagement Auszüge aus den Ergebnissen der aktuellen Jugendstudie Baden-Württemberg 2015

Die Projekte Jugendlicher, die sich für den Jugendbildungspreis beworben haben, zeigen, wie vielfältig und einfallsreich das Engage­ment junger Menschen ist. Dieses Engagement ist für Jugendliche eine wichtige Form der Freizeitgestaltung, aber gleichzeitig ein Lernfeld und ein Erprobungsraum für eigene Fähigkeiten und Vorstellungen. Die Jugendstudie Baden-Württemberg liefert zum Engagement Jugendlicher aktuelle Daten und Informationen. Zunächst zur Begriffsklärung: Der Freiwilligensurvey im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat Kriterien entwickelt, wie sich aktive Jugendliche von engagierten Jugendlichen unterscheiden lassen. Diese Kriterien wendet die Jugendstudie an. Die Berichterstattung des Freiwilligensurvey verwendet, vereinfacht dargestellt, ein Schema von drei Bevölkerungsgruppen: – Aktive sind teilnehmend aktiv, sie haben darüber hinaus keine weitere freiwillige Verantwortung in Gruppen oder Vereinen übernommen. – Freiwillig Engagierte nehmen hingegen nicht nur aktiv öffentlich teil, sondern haben in diesem Zusammenhang mindestens eine freiwillige Tätigkeit verantwortlich übernommen. – Die verbleibende Gruppe übt keine öffentlichen Gemeinschaftsaktivitäten in Gruppen, Vereinen oder sonstigen Organisationen aus (weder teilnehmend noch in Form freiwilliger Verantwortlichkeit). Sich engagieren und Verantwortung übernehmen kann dabei für Jugendliche ganz unterschiedlich aussehen, hier einige Beispiele: Trainerin im Verein, Jungscharleiterin in der Gemeinde, Teamer einer Ferienfreizeit, Junior-Jugendbegleiter an der Schule oder Jugendgemeinderätin. „Ehrenamtliche Tätigkeiten nutzen nicht nur im sozialen Bereich, sie gehen auch mit Veränderungen in den Ansichten und Verhaltensweisen der Jugendlichen einher. Hier lassen sich vier Bereiche beschreiben, die im Zusammenhang zu einem Engagement stehen: Erleben von Handlungswirksamkeit, veränderte Selbstsicht, prosoziales Verhalten sowie politische Beteiligungsbereitschaft.“ 1 Durch die Freiwilligkeit der Aktivitäten werden vielfältige Kompetenzen erworben, für die das nonformale Bildungssetting prädestiniert ist. Gelernt wird leicht, leidenschaftlich und quasi nebenbei. Das macht auch die Sonderauswertung für Baden-Württemberg des bundesweiten Freiwilligensurveys deutlich.2 Nachfolgend einige ausgewählte Parameter aus der aktuellen Jugendstudie zur Engagementbereitschaft baden-württembergischer Jugendlicher.

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1

Christoph, Gabriela/Reinders, Heinz: Jugend. Engagement. Politische Sozialisation. Deskriptive Befunde der ersten Erhebungswelle 2010. Schriftenreihe Empirische Bildungsforschung, Band 19. Würzburg 2011, S. 14

2

Zentrum für Zivilgesellschaftliche Entwicklung: Freiwilligensurvey 2009. Sonderauswertung Baden-Württemberg. Freiburg 2011


ENGAGEMENT

OHNE MOOS NIX LOS – ODER DIE FRAGE NACH DEM LIEBEN GELD

„Ich engagier mich im Sportverein ziemlich viel. Aber wegen dem Geld kann man das eigentlich nicht machen. Das ist so viel Aufwand. Das mach ich einfach so, weil ich hab früher selber in den Gruppen trainiert und ich weiß, wie es ist, wenn man keinen oder immer nur zeitweise Trainer hat. Ich hab da Zeit, keine Schule, dann kann ich das ja machen.“ Marie, 17 Jahre, Gymnasium

Abb. 48: Arbeitest du in deiner Freizeit ehrenamtlich mit, das heißt, ohne dafür „richtig“ Geld zu bekommen? N = 2.436    Alle Angaben in Prozent      ja

nein

keine Angabe

35,1 Gesamt

64,1 0,8 32,2

männlich

66,7 1,1 38

weiblich

61,6 0,5 0

20

40

60

80

100

Über ein Drittel der baden-württembergischen Jugendlichen engagiert sich ehrenamtlich, dabei sind es mehr Mädchen als Jungen. Diese holen aber auf.

35,1 Prozent der Befragten sind ehrenamtlich aktiv. Damit hat sich dieser hohe Wert im Fünfjahresvergleich stabilisiert. (2011 waren es 38 Prozent und 2013 gaben 32 Prozent an, sich ehrenamtlich zu engagieren.) Die baden-württembergischen Jugendlichen liegen damit in etwa gleichauf mit dem Bundesdurchschnitt: Laut Freiwilligensurvey sind hier 36 Prozent der 14- bis 19-Jährigen als engagiert zu bezeichnen. 3 Nach wie vor ist mit 38 Prozent der Anteil der Mädchen, die auf die Frage, ob sie sich ehrenamtlich engagieren, mit „Ja“ antworten, höher als der der Jungen mit 32,2 Prozent. Der Unterschied ist aber geringer geworden. 2011 betrug die Differenz noch 9 Prozent (34 Prozent Jungs und 43 Prozent Mädchen), jetzt beträgt die Differenz 5,8 Prozent.

3

Gensicke, Thomas/Geiss, Sabine: Hauptbericht des Freiwilligensurveys 2009: Zivilgesellschaft, soziales Kapital und freiwilliges Engagement in Deutschland 1999 – 2004 – 2009. TNS Infratest Sozialforschung. München 2010, S. 149

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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ENGAGEMENT

Gefiltert nach familiärem Hintergrund der Befragten zeigen sich weitere Unterschiede. Von den Jugendlichen, deren Eltern beide nicht in Deutschland geboren wurden, geben 24,5 Prozent an, engagiert zu sein, sonst sind es 35,1 Prozent. Abb. 49: Arbeitest du in deiner Freizeit ehrenamtlich mit, das heißt, ohne dafür „richtig“ Geld zu bekommen? (Ergebnisse nach familiärer Herkunft) N = 2.436    Alle Angaben in Prozent      beide Eltern nicht in Deutschland geboren

beide Eltern oder ein Elternteil in Deutschland geboren

24,5

ja

37,7 74,5

nein

61,6 1,1 0,7

keine Angabe 0

20

40

60

80

100

Ein Viertel aller Jugend­ lichen aus Einwanderer­ familien engagiert sich und übernimmt ehrenamtlich Verantwortung.

DIE GROSSE FRAGE NACH DEM WARUM

„Die Arbeit im Waldheim ist ehrenamtlich. Wir kriegen zwar ein bisschen Geld dafür, aber dafür machen es die wenigsten. Weil’s einfach so wenig ist, dass es sich eigentlich überhaupt nicht lohnt für drei Wochen. Das ist einfach der Spaß an der Freude, den man hier hat. Also wenn ich wirklich einen Ferienjob wollte, dann würde ich zu Daimler oder so gehen und dort Geld verdienen.“ Franziska, 18 Jahre, Realschule

Abb. 50: Warum machst du das – aktiv mithelfen?

N = 856    Alle Angaben in Prozent    Mehrfachnennungen möglich Ich will für andere Menschen da sein. Hier finde ich Freunde/Freundinnen und bin mit anderen zusammen.

48,7 30,6

Ich will dadurch etwas lernen.

46,3

Ich erhoffe mir dadurch bessere Jobchancen.

25,7

Es macht mir einfach Spaß.

77,7 0

8

20

40

60

80

100

Die meisten Jugendlichen haben ganz einfach Spaß an ihrer frei­ willigen Tätig­keit.


ENGAGEMENT

Die Gründe, warum sich Jugendliche ehrenamtlich engagieren, sind während der letzten fünf Jahre stabil geblieben. „Es macht einfach Spaß“ steht mit 77,7 Prozent an erster Stelle (2011: 74 Prozent, 2013: 78 Prozent), gefolgt von „Ich will für andere Menschen da sein“ mit 48,7 Prozent (2011: 47 Prozent, 2013: 48 Prozent). Als dritter wesentlicher Grund wird mit 46,3 Prozent „Ich will dadurch etwas lernen“ angegeben (2011: 46 Prozent, 2013: 47 Prozent).

GIBT ES FAVORITEN? DIE FRAGE NACH DEM WAS

„Ich spiele seit sechs Jahren Handball und seit einem Dreivierteljahr trainiere ich die E-Jugend. Mein Cousin spielt da mit und der Trainer, der davor da war, der ist zur jetzigen Saison gegangen. Dann wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, das zu machen. Und dann hab ich gesagt: ‚Ja, ich mach’s.‘“ Tim, 19 Jahre, Berufsschule

Abb. 51: In welchem Bereich hilfst du mit?

N = 856    Alle Angaben in Prozent    Mehrfachnennungen möglich 26,9

Schule

36,7

Sport 9

Kultur, Kunst und Musik

29,8

Kinder- und Jugendarbeit

28,9

Kirche und Religion 5,3

Natur- und Umweltschutz

6,4

Technik Feuerwehr und Rettungsdienste Politik

9,9 2,2

Gesundheit

4,4

Medien

4,1 19,2

Sonstiges 0

10

20

30

40

50

Mit 36,7 Prozent nimmt der Sport Platz 1 bei den Engagementfeldern der befragten Jugendlichen ein.

Die Felder, in denen sich Jugendliche engagieren, sind ebenfalls weitgehend stabil geblieben. Gleichwohl gibt es geringfügige Verschiebungen. Wieder ist es mit 36,7 Prozent der Sportbereich, der die meisten Jugendlichen anspricht (2011: 36 Prozent, 2013: 39 Prozent). An zweiter Stelle kommt die Kinder- und Jugendarbeit als solche mit 29,8 Prozent (2011: 30 Prozent, 2013: 35 Prozent), gefolgt von Kirche und Religion mit 28,9 Prozent (2011: 25 Prozent, 2013: 30 Prozent). An vierter Stelle nennen Jugend­liche mit 26,9 Prozent die Schule (2011 und 2013: 27 Prozent). An fünfter Stelle liegen Feuerwehr- und Rettungsdienste mit 9,9 Prozent (2011: 8 Prozent, 2013: 7 Prozent).

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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ENGAGEMENT

Abb. 52: Wen oder was unterstützt du? N = 856    Alle Angaben in Prozent    Mehrfachnennungen möglich

58,5

Kinder 46

Jugendliche Menschen mittleren Alters Senioren/Seniorinnen Menschen mit Behinderung politisch Verfolgte

9 8,1 4,6 0,9

Menschen in Not Menschen im Ausland, Entwicklungshilfeprojekte Umwelt/Natur

13 2,2 8,8 23

Sonstige 0

20

40

60

80

100

Jugendliche engagieren sich vor allem für Kinder und an­ dere Jugendli­ che.

Nach wie vor bedeutet sich zu engagieren für fast alle Jugendlichen, mit Jüngeren oder Gleichaltrigen zu arbeiten. 58,5 Prozent der Befragten antworten auf die Frage, wen sie unterstützen, „Kinder“ und 46 Prozent „Jugendliche“. Alle anderen Antwortmöglichkeiten wie „Menschen mit Behinderungen“ oder „Umwelt/Natur“ bleiben mit Nennungen von maximal 10 Prozent dahinter deutlich zurück.

IMMER WIEDER INTERESSANT – DIE FRAGE NACH DEM WIEVIEL

Abb. 53: Wie oft hilfst du aktiv mit? N = 856    Alle Angaben in Prozent    Mehrfachnennungen möglich

mehrmals wöchentlich

21,4 26,4

einmal wöchentlich 19,2

mehrmals im Monat einmal im Monat

11,3

mehrmals im Jahr

13,7

einmal im Jahr

6,7

keine Angabe

1,2 0

10

10

20

30

40

50

„Sich engagieren“ ist für viele ein fester Bestandteil des Alltags.


ENGAGEMENT

Das Ehrenamt hat im Wochenablauf von knapp der Hälfte der engagierten Jugendlichen seinen festen Platz. 26,4 Prozent helfen einmal wöchentlich aktiv mit (2011: 30 Prozent, 2013: 31 Prozent). Mehrmals wöchentlich tun dies 21,4 Prozent (2011: 23 Prozent, 2013: 24 Prozent). Diese Zahlen zeigen im Fünfjahresvergleich, dass die Anzahl der regelmäßig und intensiv engagierten Jugend­ lichen leicht rückläufig ist. „Ich könnte mir vorstellen, mich zu engagieren, aber im Moment geht die Schule bei mir vor und dann kommen die anderen Sachen.“ Lisa, 14 Jahre, Realschule

IST DIESER RÜCKLAUF BEDENKLICH? DIE FRAGE NACH DER BEWERTUNG

Insgesamt kann aber nicht von einer „Krise des Engagements“ Jugendlicher gesprochen werden, dafür bietet die Datenbasis keinen Anlass. In der Regel werden Verschiebungen oder rückläufige Tendenzen im ehrenamtlichen Engagement mit der Zeitknappheit Jugendlicher in Verbindung gebracht und hier die Ausweitung der täglichen Schulzeit (Stichwort Ganztagsschule) als Ursache angeben. Ein Vergleich mit anderen Faktoren wird in der Regel nicht vorgenommen. Das verwundert, erscheinen doch regelmäßig Studien, die die tägliche Mediennutzungszeit Jugendlicher darstellen, Tendenz bisher steigend. Wir haben deshalb untersucht, ob Jugendliche, die nach eigenen Angaben nicht in sozialen Netzwerken aktiv sind, sich ähnlich oder anders als der Durchschnitt engagieren. Immerhin 9 Prozent der 15- bis 16-Jährigen geben an, nicht in Facebook und vergleichbaren Netzwerken aktiv zu sein. Von dieser Gruppe sind 30,4 Prozent einmal wöchentlich und ebenfalls 30,4 Prozent mehrmals wöchentlich aktiv engagiert. Diese Werte sind knapp 5 Prozent bzw. 9 Prozent über dem Durchschnitt. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig es ist, das Freizeit- und Engagementverhalten Jugendlicher nicht nur mit der Schulart, sondern mit weiteren Faktoren zu korrelieren. Allerdings sei an dieser Stelle angemerkt, dass Korrelationen keine Ursachenzusammenhänge darstellen. Sie bieten nur Hinweise, die weiter untersucht werden sollten. Zudem ist der Begriff „Mediennutzung“ in Zeiten von Smartphones nicht mehr eindeutig. Hier handelt es sich doch oftmals um „Kommunikation“, medial vermittelt. Das ist etwas anderes, als einen Film anzuschauen. Die neuen Kommunikationsmöglichkeiten Jugendlicher werden mit Sicherheit ihr Freizeitverhalten weiter beeinflussen und verändern.

Die Jugendstudie wird bereits zum dritten Mal gemeinsam von der Jugendstiftung und dem Landesschülerbeirat Baden-Württemberg durchgeführt. Damit erhalten die Ergebnisse der Studien 2011, 2013 und 2015 besondere Bedeutung, da sie über einen Zeitraum von fünf Jahren vergleichbar sind. Es wurden jeweils rund 2.400 Jugendliche in Baden-Württemberg im Alter von 12 bis 18 Jahren befragt. Zudem wurden zwölf qualitative Intensivinterviews geführt, aus denen Zitate in der Studie veröffentlicht werden. Die Jugendstudie Baden-Württemberg wird durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und durch die Jugend­ stiftung finanziert. Die Studie ist im Buchhandel für 19,80 Euro oder im Shop der Jugendstiftung unter www.jugendstiftung.de erhältlich (Umfang 116 Seiten, Format DIN A4). Dort findet sich ebenfalls eine kostenfreie PDF-Version.

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PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

Die Preisträger Alle eingegangenen Projekte waren gelungene Beispiele für jugendliches Engagement. Doch die Jury hat entschieden! Auf den folgenden Seiten findet sich eine ausführliche Vorstellung unserer Gewinnerprojekte, jeweils mit einer kurzen Zusammenfassung sowie dem Statement eines Jurymitglieds.

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

STATEMENT REBECCA NOTTER

„‚Zurück in die Zukunft‘ stand von An­ fang an auf meiner Liste und es war schnell klar, dass dieses Projekt zu­ mindest unter die Nominierten gehört. Denn es spricht ein Thema an, das in der Öffent­lichkeit trotz seiner Präsenz noch nicht wirklich angekommen ist. Ich be­ haupte einmal, dass jeder mindestens eine/-n Mitschüler/-in hatte, der/die mit der Schule haderte. Damals hat man das so hingenommen. Aber was kann man da­ gegen tun? Dieses Projekt hat eine Lö­ sung gefunden: Anstatt mit er­hobenem Finger zu mahnen, wie wichtig Schule ist, packt es Probleme indirekt an und ermög­ licht Schulverweigerern auf sanfte Art und

1. PREIS ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT AUS KEHL

Fast jeder kennt die Atmosphäre einer Autowerkstatt. Es riecht nach Benzin, Öl und Lack. Der Lärm von Schleifmaschinen und das Klappern der Werkzeuge hallt von den Wänden wider. In dieser Werkstatthalle fallen zwei Besonderheiten auf: Zum einen die halb auseinandergenommenen Oldtimer, die herumstehen. Zum anderen die zwei 14-jährigen Jungen, die sich ganz selbstverständlich zwischen Gesellen und Auszubildenden bewegen. André setzt sich eine Schutzmaske auf und nimmt eine Schleifmaschine in die Hand. Konzentriert bearbeitet er eine alte Milchkanne, sein ganz persönliches Projekt. Ronny scharrt mit den Füßen. „Mir ist langweilig.“ „Dann schaff was“, grinst Oliver Reisinger. 12

Weise einen Weg zu­ rück in die Zukunft.“


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

Reisinger ist Arbeitserzieher bei Riverside Kustomz e. V. Der Verein hat ein ungewöhnliches Konzept. Er betreibt eine Autowerkstatt, die auf Lackier­ arbeiten spezialisiert ist und auch Oldtimer restauriert. Das Besondere: Der Verein ist gleichzeitig ein freier Träger der Jugendhilfe und bietet Schulverweigerern und langzeitarbeitslosen jungen Menschen neue Perspektiven. Die Ausbildungsplätze zum Fahrzeuglackierer werden grundsätzlich mit „schwierigen Fällen“ besetzt, die es anderswo schwer hätten. Mit einer individuellen Betreuung und viel Verständnis und Geduld werden diese jungen Frauen und Männer auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

Ein anderes Projekt fängt Jugendliche ab zwölf Jahren auf, die starke Schwierigkeiten in der Schule haben. Mit „Zurück in die Zukunft“ bekommen Schulverweigerer die Chance, einige Wochen abseits der Schule zu verbringen. Hier werden sie immer noch jeden Tag zwei Stunden von Lehrerin Birgit Kehrer unterrichtet. Der Schwerpunkt liegt aber auf praktischer Handwerksarbeit und Sportpädagogik. Maximal sechs Schülerinnen und Schüler werden gleichzeitig aufgenommen. So wird eine individuelle Betreuung gewährleistet, eine besondere Stärke des kleinen Trägers. Ein anderer Vorteil sind die unbürokratischen Strukturen des Vereins. Eine Schülerin oder ein Schüler wird durch die Schule, die Schulsozialarbeiter oder das Jugendamt an Riverside Kustomz vermittelt. Nach einem Gespräch zwischen Projektverantwortlichen, den Eltern und dem Jugendlichen selbst muss dieser der Teilnahme zustimmen. Danach kann der oder die Jugendliche schon nach wenigen Tagen dazustoßen.

Kehl

Das Projekt begleitete und qualifizierte jugendliche Schulverweigerer. Jugendliche erhielten die Chance, durch die Restaurierung von Oldtimern handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen und einen geregelten Wochenplan ein­ zuüben. Das Projekt konnte 13 Schüler mit erheblichen Schulproblemen zwischen 8 Tagen und 29 Schulwochen betreuen. Ziel war es, eine Rückvermittlung in die bisher besuchte Schule oder eine andere Bildungsmöglichkeit aufzuzeigen.

Mittagspause. Im Klassenzimmer spielen Alina, André und Marvin, die zurzeit das Programm durchlaufen, mit den Ehemaligen Ronny und Cem zusammen

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

Karten. Scherze und gut gemeinte Sticheleien fliegen hin und her, es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Die familiäre Atmosphäre ist allen Mitarbeitern besonders wichtig. Sie sorgt für gute Stimmung und hilft den Jugendlichen, ihre ganz unterschiedlichen Probleme in den Griff zu kriegen. Da ist Alina, 14 Jahre alt, die ein halbes Jahr gar nicht zur Schule gegangen ist. Irgendwann hatte sie genug vom Nichts­ tun und nahm das Angebot von Riverside Kustomz an. Marvin (15) ist von der Schule geflogen. Warum, das will er nicht so genau sagen. „Ich hab halt Mist gebaut“, meint er schulterzuckend. André saß zwar regelmäßig im Unterricht, konnte sich aber nie darauf konzentrieren. Hier kann er sich wieder langsam an das Lernen gewöhnen und nebenher praktisch arbeiten. Diese Woche darf er ein Praktikum in der Werkstatt machen und an der Milchkanne das Schleifen üben. „Die müssen in die Arbeitswelt, die müssen was Handwerkliches machen, dann sind das super Jungs!“, beurteilt Oliver Reisinger seine Schützlinge André und Marvin. Aber wer Arbeit sucht, braucht meistens einen Schulabschluss. „Zurück in die Zukunft“ ermöglicht den Spagat zwischen Handwerk und Schule. Wie kommt man auf die Idee, Jugendhilfe ausgerechnet mit einer Lackierwerkstatt zu kombinieren? Gründer Markus Sansa hatte schon immer eine Schwäche für Oldtimer. Früher arbeitete er als Schulsozialarbeiter und schraubte nach Feierabend in der heimischen Garage. Als immer mehr Schüler ihre Freizeit auch mit dem Schrauben und Basteln verbringen wollten, war die Idee zu Riverside Kustomz geboren. Das war 2007. Drei Jahre später konnte der Verein seine Werkstatt eröffnen. Nach einem weiteren Jahr starteten die ersten Azubis und das „Zurück in die Zukunft“-­ Projekt. Ein voller Erfolg: Rund 37 Schulverweigerer hat Riverside Kustomz bisher aufgenommen. Der Großteil von ihnen kann wieder an die Schule vermittelt werden. Eine leichte Aufgabe ist das nicht. Viele der Teilnehmer sind gar nicht mehr an einen festen Tagesablauf gewöhnt. Fällt es Alina, André und Marvin nicht schwer, morgens aufzustehen? Nein. Aber es ist schon anstrengend, vier Tage die Woche bis 16 Uhr Programm zu haben? Nein. Macht ja Spaß. Dafür nehmen sie auch mühsame Anfahrtswege in Kauf. André fährt jeden Tag drei Kilometer mit dem Fahrrad zur 14

Werkstatt, bei Ronny waren es vier. Marvin muss sogar zehn Kilometer fahren. Morgens hin und später wieder zurück. Alina hat es weniger anstrengend, aber auch nicht sehr bequem: Ihr Freund nimmt sie jeden Tag auf dem Gepäck­ träger mit. Beschweren würde sich trotzdem keiner. „Ich bin davon überzeugt, dass jeder gerne hierher kommt und eine gute Zeit verbringt“, meint Oliver Reisinger. Dafür tut er auch einiges: Bogenschießen steht auf dem Programm, genauso wie Ausflüge in den Klettergarten. Letzten Sommer fuhr die Gruppe an einen See und baute ein Floß, im Winter fuhren sie auf selbstgebauten Schlitten. Besonders stolz ist Reisinger auf die Stühle aus alten Skiern, die seine Schützlinge in Handarbeit zusammenbauen und verkaufen. Die eigene Arbeit schätzen lernen, das ist ein wichtiges Ziel des Projekts. „Viele fühlen sich das erste Mal richtig ernstgenommen“, sagt Reisinger. Bei manchen genügt das schon, um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Alle schaffen das leider nicht. „Natürlich bekommen manche wieder Probleme“, bedauert Birgit Kehrer. „Wir können weder heilen noch zaubern.“ Trotzdem, die Arbeit des Riverside-Teams hat schon vielen perspektivlosen Jugendlichen zu einem Neuanfang verholfen. Cem ist auf einem guten Weg. Seine Schule schlug ihm damals ein Praktikum bei Riverside Kustomz vor. Nach sechs Wochen im Programm arbeitet er jetzt auf seinen Schulabschluss hin. Ronny wechselte nach „Zurück in die Zukunft“ auf eine neue Schule. Während er früher ständig den Unterricht störte, verhält er sich nun vorbildlich. Das nächste Ziel: bessere Noten. Auch André, Alina und Marvin machen große Fortschritte. Schon allein der Wille, morgens aufzustehen und pünktlich in der Werkstatt zu sein, ist ein Riesenerfolg. „Ich habe meinen Rhythmus wiedergefunden“, sagt Alina. Und strahlt.


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

2. PRE

IS

SCHNITT-/BLICKWECHSEL! SCHNITT-/BLICKWECHSEL! AUS STUTTGART STATEMENT

HEIMAT UND FREMDE

ANNE-MARIE BERG

„Es hat mich immer gestört, wenn gerade in Theater oder Film immer der Finger in die Wunde gelegt wurde. Erzähl mal dein Schicksal, wie hast du gelitten? Ich wollte keine solche Mitleidsnummer abziehen, stattdessen sollten die Geflüchteten von dem positiven Begriff ‚Heimat‘ erzählen. Vielleicht sogar von der Heimat, die sie hier schon neu gefunden haben“, erklärt Malena Große ihren ungewöhnlichen Ansatz im Theaterprojekt „Schnitt/Blickwechsel“. Hierfür trommelte sie sechs junge Asylbewerberinnen und -bewerber sowie sechs einheimische Stuttgarter zusammen. Die Geflüchteten erarbeiteten eine Woche lang in Film und Schauspiel das Thema „Heimat“, die Deutschstämmigen befassten sich mit der „Fremde“.

„Heimat ist so ein großes Wort. Man kann sie verlieren, neu finden, aber sie bleibt und begleitet einen immer­zu. Die Fremde bildet dazu fast einen harten Gegensatz, und das ist das Geheimnis des Projektes Schnitt-/ Blickwechsel. Jugendliche Flücht­ linge er­arbeiteten im Rahmen von Film und Theater das Thema Heimat. Gleich­zeitig widmeten sich Stuttgarter

GROSSER ANDRANG VON GEFLÜCHTETEN JUGENDLICHEN

Jugend­liche dem Thema Fremde. Die­

Das Projekt organisierte Malena im Rahmen ihres FSJ Kultur im Jungen Ensemble Stuttgart (JES). Ein eigenständiges Projekt ist Bestandteil jedes FSJ Kultur und Malena wollte unbedingt mit Flüchtlingen arbeiten. Hinzu kam ihr Interesse für Film, also entschied sie sich, Film und Theater zu kombinieren. Die sechs Stuttgarter Teilnehmer waren schwierig zu finden, konnten dann aber mühelos bis zum Ende dabeibleiben. Im Gegensatz dazu kam zunächst ein großer Andrang in den Flüchtlingsunterkünften, in denen die Freiwillige nach Teilnehmern suchte. Für die sechs Teilnehmer mit Fluchterfahrungen war es dann jedoch schwierig, bis zum Ende dabeizubleiben. Eine Teilnehmerin sagte vor dem Workshop ab, zwei wurden abgeschoben und zwei weitere mussten aus anderen Gründen

ses Projekt schafft nicht nur Freund­ schaften, sondern öffnet jedem die Augen. Ein Blickwechsel tut uns allen gut und bringt uns manchmal auch wieder auf den richtigen Weg.“

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

aufhören. Malena hat dafür Verständnis: „Familiäre Probleme, Verbote der Eltern, kein Geld fürs Ticket. Solche Probleme können da auftauchen, ganz abgesehen davon, dass die Flüchtlinge auch so viel anderes im Kopf haben.“ „AUF EINMAL BEFREUNDET“

Das übrige Mädchen aus der Flüchtlingsgruppe wurde trotzdem nicht alleine gelassen. Von den anderen war immer jemand zum Erklären oder Übersetzen bereit. Auch ein guter Grund, ein Theaterprojekt zu machen, meint Malena: „Es gab auf jeden Fall Vorbehalte am Anfang, ich glaube nicht, dass es ganz ohne geht. Die sprechen eine andere Sprache, sehen anders aus, da herrscht erst einmal eine gewisse Distanz. Und dann macht man Theater. Da hat man dann einen Moment zusammen auf der Bühne und ist auf einmal befreundet.“ DEUTSCHE JUGENDLICHE IM FLÜCHTLINGSHEIM

Malena tat viel, um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Mit den Stuttgarter Teilnehmerinnen und Teilnehmern fuhr sie zum Beispiel auf einen Besuch in die Flüchtlingsunterkunft, damit sie ihre neuen Freunde besser verstehen konnten. „Die mussten das einmal sehen, wie die anderen zurzeit leben, wie es da aussieht und abläuft. Das war mir sehr wichtig.“ Zum Abschluss standen alle gemeinsam auf der Bühne und führten vor, was sie die Woche über gemeinsam erarbeitet hatten. Eine besondere Erfahrung für Malena: „Zu sehen, wie sich alles zusammenfügt, alles auf einmal klappt, das war ein krasser Moment.“ 16

SCHNITT-/BLICKWECHSEL! Stuttgart

Das Junge Ensemble Stuttgart hat mit Jugendlichen szenisch die Themen Heimat und Fremde behandelt. An einem Workshop nahmen je zur Hälfte einheimische Jugendliche und Jugend­liche aus Flüchtlingsfamilien teil. Schauspiel- und Medienarbeit wurden abwechselnd eingesetzt.


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

3. PREIS

GEIGEN- UND CELLOPROJEKT

GEIGEN- UND CELLOPROJEKT AUS HÜGELSHEIM Interview Nils Braun STATEMENT

Wie bist du auf die Idee gekommen? Ich hatte schon von früher Kindheit an Geigen- und Cellounterricht bekommen und mir war immer bewusst, wie viel die Musik bewirkt. Diese Erfahrungen wollte ich Kindern ermöglichen. Hinzu kam, dass ich von der Ganztags­ betreuung in meiner ehemaligen Grundschule wusste und es dort die Möglichkeit gab, ein solches Projekt zu initiieren. Du hättest mit dem Unterricht viel Geld verdienen können, warum hast du ihn kostenlos angeboten? Mir war es ein Anliegen, den Kindern eine kostenlose Möglichkeit zu geben, Geigen- und Cellounterricht zu erhalten. So hatte ich Schüler aus sozial schwachen Haushalten oder auch Schüler, deren Eltern die regelmäßigen Fahrdienste in die nächste Stadt (Rastatt oder Baden-Baden) nicht leisten konnten. Musik soll kein „Luxusgut“, sondern vielen Menschen zugänglich sein. Geld zu verdienen war nicht der Beweggrund für dieses Projekt.

UTE BAYER

„Die Idee hat mich begeistert! Seine Freude an der Musik weiterzugeben, sein Wissen und seine Fähigkeiten einzubringen, um Bildung zu schaf­ fen, ist ein ganz einfacher und umso genialerer Gedanke. Und die positive Wirkung von Musik ist ja erwiesen!“

Woher kamen die Instrumente? Hier hatte ich eine Kooperation mit der Geigenbauerin Frau Böhm aus Bühl, die die Instrumente gestellt hat. Die Eltern haben gegen eine monatliche Leihgebühr von ca. zwolf Euro ein gutes Schülerinstrument leihen können. Auch die Versicherung für die Instrumente wurde über Frau Böhm abgeschlossen. War einmal etwas an den Geigen kaputt, hat sie es gleich repariert. Es war sehr Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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schön, dass Frau Böhm dieses Projekt dadurch unterstützt hat, und es war eine gelungene Zusammenarbeit. Wie viel Zeit hast du in dein Ehrenamt investiert? Anfangs war es sehr viel Arbeit, da ich sehr viel konzipieren musste. Sonntags habe ich immer den Unterricht vorbereitet. Dies umfasste neben Notenzusammenstellen und -kopieren auch das Erstellen von Übungsblättern für Notenkunde, ein wenig Gehörbildung und Spiele. Montag nachmittags waren dann die Unterrichtsstunden, die insgesamt drei Stunden umfasst haben. Das Projekt lief über zwei Jahre. Mussten die Schüler bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um von dir unterrichtet zu werden? Nein, jeder konnte teilnehmen. Anfangs haben die Kinder erst einmal die Grundlagen der Musiknotation gelernt, Noten-

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längen und Notenhöhen, das haben wir dann auf die Instrumente umgesetzt. Durch Spiele haben die Schüler auch einen Ausblick auf andere Instrumente und wichtige Werke der Musikwelt bekommen. Welche Bedeutung hat Musik für dich? Musik ist einer der Bestandteile meines Lebens, wenn nicht der wichtigste. Seit Jahren bin ich im Theater und in der Oper tätig, wo Musik als Transmitter von Gefühlen eine wichtige Rolle spielt. Gerade in der Oper steht Musik mit dem Text auf gleicher


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

Ebene. Aber auch im Film ist Musik überlebenswichtig, man überlege sich, was ein Tatort ohne Musik wäre?! Musik ist überall, egal ob wir heute einkaufen, Auto fahren, Fernsehen, sogar unser Wecker ist eine durchkomponierte Musik. Deswegen ist Musik für mich die einzige Kunst, die es schafft, unterbewusst etwas zu schaffen, ob es ein Gefühl ist oder eine Erinnerung, die man mit einer bestimmten Musik verbindet. Jeder Mensch weltweit versteht dazu diese Sprache, egal mit welcher Vorbildung. Welche Bedeutung hat Musik für die Entwicklung von Kindern? Eine ganz große! Ein Regisseur hat mir erzählt, dass seine Tochter (9 Monate) die Arie des Papageno singen kann, nur die Tonhöhen, keinen Text, aber diese den ganzen Tag vor sich hersingt. Ich finde es fantastisch, wie schnell sich ein Mensch anhand von Tonhöhen orientiert, aus dieser Sicht ist unsere Sprache nichts anderes als Gesang. Um auf die Grundschüler zurückzukommen, mir fällt auf, dass Menschen, die Musik machen, egal ob hauptberuflich oder als Hobby, ausgeglichener sind in der Lebensweise. So auch bei den Kindern. Zusätzlich ist im Hinblick auf unsere zunehmend von Computern und Internet beeinflusste Welt eine aktive Beschäftigung mit Musik und das „Selbermachen“ von Musik enorm wichtig. Werden die Schüler mit dem Geige-/Cellospielen weitermachen? Ein paar auf jeden Fall. Viel schöner fand ich es, dass jetzt in unserem Dorf eine Reihe von Kindern mit dem Instrument anfangen wird, weil sie so begeistert von den „Großen“ waren. Mich hat es immer sehr berührt, wenn ein Kind, das gerade sprechen konnte, eine Geigengeste machte und die Mutter dann nur sagte „Genau das ist der Nils“ und das Kind sich dann freute, solche Momente kann man nicht mit Geld bezahlen, diese Momente sind einfach für einen selber sehr bewegend.

GEIGEN- UND CELLOPROJEKT Hügelsheim

Bei dem Initiativprojekt erhielten Grundschüler der zweiten und dritten Klasse wöchentlich kostenlos Instrumentalunterricht durch einen Jugend­ lichen (19 Jahre). Der Unterricht fand in drei Gruppen mit insgesamt zehn Kindern statt. Besonders wichtig war es, Kindern die Möglichkeit zum Musik­unterricht zu geben, für die die regelmäßige Anfahrt zur Musikschule nicht zu bewerkstelligen ist und die Kosten für die Musikschule zu hoch sind.

Wie geht es bei dir weiter? Nach dem Projekt war ich in Berlin für zwei Monate und habe an der Komischen Oper hospitiert. Im Januar 2016 habe ich in gleicher Position am Teatro Real Madrid gearbeitet und werde im Juni eine Premiere in Amsterdam haben. Mein Ziel ist es, Opernregisseur zu werden, der mit Inszenierungen und Projekten um die Welt reisen kann und mit vielen Menschen arbeiten kann. Im Jahr 2016 werde ich außerdem als Regisseur in zwei Werbefilmen tätig sein, hier ist der absolut gezielte Einsatz von Musik überlebenswichtig. Aber es gibt schon neue Projektideen.

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

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SONDERPREIS

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Diese Fragen hatten sich fünf Mitglieder der Armenischen Gemeinde Baden-­ Württemberg e. V. gestellt. Als Antwort riefen sie das Jugendforum „Arche Noah“ ins Leben. Die Idee: Jugendliche mit armenischen und deutschen Wurzeln zusammen­ bringen, Referenten zu wichtigen Fragen des Alltags einladen und die Jugend­ lichen nach den Vorträgen Raum für Diskussionen geben. Das Ziel: Integration und Toleranz fördern, jungen Menschen Raum geben, ihre eigene Meinung und Stimme zu entwickeln und ihnen praktische Tipps für Alltag und Beruf geben.

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Wie können wir die Integration fördern und gleichzeitig die Identität von Menschen mit Migrationshintergrund bewahren? Wie lernen Jugendliche, Diskussionen zu führen? Wie können sie andere Kulturen, Geschichten und Wertvorstellungen kennenlernen? Wie gewinnen wir junge Menschen für das ehrenamtliche Engagement? Und wie können wir Brücken bauen zwischen armenischen und deutschen Jugendlichen?

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JUGENDFORUM ARCHE NOAH AUS GÖPPINGEN

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JUGENDFORUM ARCHE NOAH

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STATEMENT JONAS GLEISER

„Hierbei hat mich fasziniert, wie im Rahmen dieses Projektes eine Platt­ form für den interkulturellen Austausch zu ganz unterschiedlichen Themen ent­

Letztendlich erreichte das Projekt noch mehr, als angestrebt war. Junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, deren Eltern aus Armenien, der Türkei, dem Irak und Deutschland stammten, trafen sich zweimal im Monat zum Lernen und Diskutieren. 20

standen ist. Gut gefallen hat mir auch, dass die Jugendlichen mit in das Ge­ meinwesen einbezogen wurden.“


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

JUGENDFORUM ARCHE NOAH

Dabei wurde viel Wert auf die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit gelegt. Die Jugendlichen lernten, sowohl mit Respekt zuzuhören als auch bestimmt ihre eigene Meinung zu vertreten. Doch es blieb nicht allein beim Reden: Einzelne Treffen wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selber geplant. Dadurch konnten sie ihr Organisationstalent erproben und wuchsen spürbar an der übernommenen Verantwortung. Und wer sich einmal im Kleinen ehrenamtlich engagiert hat, lässt sich auch gerne mal auf längere Projekte ein. Ganz nebenbei konnten die Jugendlichen sich auch austauschen und Freundschaften schließen. Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen schlossen sich in einer entspannten Atmosphäre zusammen, konnten angeregt diskutieren und ihre Erfahrungen austauschen – eine Gemeinschaft der Vielfalt.

Göppingen

Das Forum bietet sowohl jungen Armenierinnen und Armeniern als auch den Jugendlichen aus verschiedenen Jugendorganisationen in Baden-Württemberg die Möglichkeit, wichtige berufsbezogene und gesundheitliche Themen sowie Themen aus Geschichte, Kultur, politischer Bildung und Wertvorstellungen miteinander zu diskutieren und Meinungen auszutauschen. Das Jugendforum Arche Noah konnte mit Jugendlichen, deren Eltern aus Armenien, Deutschland, der Türkei oder dem Irak stammen, durchgeführt werden. Ziel war es, den Kontakt zwischen den einzelnen Gruppen zu verstärken und gemeinsame Aktionen zu ermöglichen. Insbesondere ist es gelungen, Jugend­liche an die ehrenamtliche Arbeit in der Gemeinde heranzuführen.

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

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SONDERPREIS •

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JUGENDMIGRATIONSRAT

JUGENDMIGRATIONSRAT AUS STUTTGART „Junge Migranten aus Isolation holen“ Alessa Becker, Stuttgarter Nachrichten, 17.11.2014 STATEMENT ANNE-MARIE BERG

Das Thema Migration stand im Mittelpunkt eines Treffens von Experten aus aller Welt in Feuerbach. In regem Austausch stellten sie die Situation von Flüchtlingen und Asylbewerbern in ihren Ländern vor und entwickelten Handlungsempfehlungen für deren Integration.

„Die Welt fordert eine offene und ver­ ständnisvolle Gesellschaft. Noch nie waren Toleranz und Respekt so wich­ tig.

Stuttgart – Das Büro des Stadtjugendrings in Feuerbach ist von konzentrierter Spannung erfüllt. Einer redet, sechzehn Menschen lauschen mit Kopf­hörern den Stimmen der Dolmetscher. Aus Ägypten, Tunesien, Marokko, Spanien, Frankreich und Italien sind Vertreter von Organisationen angereist, die sich mit Migranten, Flüchtlingen und den gesellschaftlichen Umbrüchen am Mittelmeer befassen.

Im Projekt ‚Jugendmigrationsrat‘ wird die Möglichkeit eines offenen Erfah­ rungsaustausches geschaffen und somit auch die Voraussetzung für ge­ genseitiges Verständnis. Wenn man gemeinsam an Projekten arbeitet und die Herkunft keinerlei Relevanz hat,

„Man spürt eine Verbundenheit zwischen den Landesvertretern, denn das Thema Migration liegt ihnen allen am Herzen“, sagt Projektleiter Jörg Sander. Das Projekt „Jugendmigrationsrat“ des Stadtjugendrings Stuttgart läuft seit drei Jahren. Und nun treffen sich die Experten zum letzten Mal. Drei Jahre lang haben sie die Umwälzungen am Mittelmeer und ihre Konsequenzen für die Migrationsbewegungen von Jugendlichen beobachtet und in einer Studie 22

führt das nicht nur zu einer besseren Integration, sondern auch zu der Ge­ meinschaft, die wir auf der ganzen Welt brauchen. ‚Wer in der Demokra­ tie schläft, wacht in der Diktatur auf.‘“


PROJEKTE 2015  –  DIE PREISTRÄGER

dokumentiert. Nun stellen sie die Situation in ihren jeweiligen Ländern vor. Wie geht ihre Regierung mit Flüchtlingen und Zuwanderern um? Wie kann man die Situation verbessern? Das Ziel des Projektes ist es, internationale Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung zu erarbeiten. „Durch den arabischen Frühling steht uns eine Flüchtlingsbewegung bevor, auf die wir vorbereitet sein müssen“, sagt Jörg Sander. Die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen liegt nach dem Stuttgarter Flüchtlingsbericht bei über 42 Millionen. Mehr als die Hälfte der Asylantragsteller in Deutschland sind unter 25 Jahre alt, viele von ihnen sind minder­ jährig und kommen ohne Begleitung ihrer Familie. „Wenn die jungen Migranten hier sind, müssen wir sie begleiten und beschäftigen“, sagt Sander. Eine Möglichkeit sei beispielsweise, die Jugendlichen in Vereine zu integrieren. Und das funktioniere am besten in Zusammenarbeit mit deutschen Jugendlichen, die bereits in den Vereinen Mitglied sind. „Die Jugendlichen müssen miteinander in Kontakt treten“, sagt Jörg Sander. Parallel zur Expertentagung findet ein Jugendforum statt, bei dem sich 25 Jugendliche aus verschiedenen Ländern über konkrete Praxismöglichkeiten für Migranten austauschen. Am Ende stellen sie ihre Ergebnisse dem Expertenrat vor.

JUGENDMIGRATIONSRAT Stuttgart

Das Projekt „Jugendmigrationsrat“ wird zum Teil von der EU gefördert. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 800.000 Euro. Rainer Mayerhoffer, Projektverantwortlicher und Geschäftsführer des Stadtjugendrings, sieht in einem solchen Projekt viele Chancen. „Junge Flüchtlinge sind motiviert. Sie saugen alles auf wie ein Schwamm“, sagt er. „Sie zu fördern ist eine Chance für die ganze Bevölkerung.“ Die öffentliche Wahrnehmung habe sich in den letzten Jahren bereits positiv verändert. So gebe es zahlreiche Flüchtlingsfreundeskreise. Stuttgarter Bürger würden die Ankömmlinge unterstützen und integrieren. „Wir müssen junge Migranten aus der Isolation herausholen und den Zugang zu geregelter Arbeit möglich machen“, sagt Mayerhoffer. Das sei von großer Bedeutung für ein friedliches Miteinander und eine bunte, tolerante Stadtgesellschaft.

Die Projektgruppe wollte die Voraussetzungen für künftige jugendliche Immigranten, insbesondere aus dem nordafrikanischen Raum, verbessern. Dazu wurden mit bereits hier lebenden eingewanderten Jugendlichen, aber auch mit deutschstämmigen Jugend­ lichen Methoden entwickelt, die in sogenannten Erprobungsprojekten ge­ testet und ggf. verbessert wurden. Es wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet und Anregungen formuliert, die in konkrete Aktionen und Jugendprojekte mündeten. Zudem sind Handlungsempfehlungen und Handreichungen für politische Gremien erarbeitet worden.

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  NOMINIERTE PROJEKTE

Nominierte Projekte Auch wenn sie nicht zu den Preisträgern gehören, haben diese Projekte ihre Nominierung verdient. Diese sechs Projekte gehörten zur engeren Auswahl, weshalb sie im Folgenden näher erläutert und von einem Jurymitglied beurteilt werden:

Buchprojekt „Nur wegen eines Mädchens“

BUCHPROJEKT „NUR WEGEN EINES MÄDCHENS“ Mannheim

STATEMENT JONAS GLEISER

„Beeindruckend, was die Klasse 6b der Seckenheimschule geleistet hat. Cybermobbing ist ein sehr aktuelles Thema, bei dem Prävention wichtig ist. Die Klasse hat dies selbst erkannt und zur Präventions­ arbeit beigetragen. Das Buch als Endergebnis ist sehr gelungen.“

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Schulaufsätze übers Cybermobbing wurden schon viele geschrieben, aber gleich ein ganzes Buch? Die Klasse 6b der Secken­heimschule recherchierte zu den Themen Cybermobbing, soziale Netzwerke und Hacken und setzte die gewonnenen Informationen zu einer spannenden Geschichte um. Mit ihrem Buch nehmen die Schülerinnen und Schüler an Autoren­lesungen teil, informieren andere Schulklassen über die Gefahren des Cybermobbings und klären über Präventions­möglichkeiten auf.


PROJEKTE 2015  –  NOMINIERTE PROJEKTE

Jongomero 15+

FAHRRADWERKSTATT GEPÄCK-TRÄGER Tübingen

STATEMENT ANNE-MARIE BERG

„‚Gepäckträger‘ ist keine normale Werkstatt. Jugendliche hatten die Idee, eine unkommerzielle, offene Fahrradwerkstatt einzurichten. Neben der Reparatur werden auch viele Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche angeboten. Das Engagement der jungen Leute und ihrer ehrenamtlichen Helfer finde ich sehr beeindruckend! Das Projekt schafft ein angenehmes Miteinander, bietet Hilfe zur Selbsthilfe und fördert mit Aktionen rund ums Fahrrad auch das Umweltbewusstsein.“

Vier Jungen betreiben seit April 2015 gemeinsam mit ehren­ amtlich tätigen Fahrradexperten und Mitarbeitenden der Martin-­Bonhoeffer-Häuser eine kleine, aber feine Fahrradwerkstatt in der Tübinger Nordstadt. Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ helfen die Kunden bei der Reparatur mit oder kommen währenddessen im kleinen Café mit anderen Besuchern ins Gespräch. Nach Absprache reparieren die engagierten Jugendlichen und Erwachsenen Fahrräder auch außerhalb der Öffnungszeiten. Zusätzlich bietet die Werkstatt immer wieder Mitmach-Aktionen für Kinder und Jugendliche an.

JONGOMERO 15+ Friedrichshafen

STATEMENT UTE BAYER

„Das Projekt ist mir wichtig, weil über das Thema ‚Sterben‘ oft ge­ schwiegen wird. Trotzdem sterben täglich Mütter, Väter, Geschwister und andere Angehörige. Durch einen solchen Verlust geht Sicherheit verloren und dann beginnt das ‚große Schweigen‘. Da braucht es An­ gebote wie dieses, um mit der neuen Situation besser umzugehen und

Fahrradwerkstatt Gepäck-Träger

zurechtzukommen.“

Jugendliche ab 15 Jahren, die selbst eine schwere Krankheit überwunden haben oder deren Eltern schwer erkrankt oder verstorben sind, erhielten die Möglichkeit, eine Wildnis­ pädagogik-Ausbildung mit Zertifikat zu machen. Damit können sie als Co-Trainer bei Jongomero-Wildniscamps ehrenamtlich mitarbeiten. Der Projektgruppe ist es gelungen, eine Gruppe Jugendlicher zwischen 16 und 21 Jahren zum Naturmentor auszubilden. Das Besondere an dieser Ausbildung ist, dass die Praxisphasen in Naturcamps geleistet werden, die sich an Kinder und Jugendliche mit einer besonders schwierigen Situation aufgrund des Todes oder der schwerwiegenden Erkrankung eines Familienangehörigen wenden. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  NOMINIERTE PROJEKTE

Kicken gegen Rechts

KICKEN GEGEN RECHTS Aalen

STATEMENT ANNE-MARIE BERG

„Eine Welt – eine runde Kugel – ein Fußball?

MOUNTAINBIKESTRECKE Herrenberg

‚We are the world, we are the children.‘ Manchmal sagt ein Lied mehr als tausend Worte und ein Projekt­titel

STATEMENT JONAS GLEISER

auch: ‚Kicken gegen Rechts‘ ist eine Initiative, die rechte Struktu­ ren bekämpfen möchte, während ein Fußballturnier ausgerichtet wird.

„Bei diesem Projekt wurde deutlich, worauf es bei Bildung ankommt.

Dabei kann wirklich jeder teilnehmen. Außerdem gibt es Infostände

Die Jugendlichen haben selbst den Konflikt zwischen Mountainbiker

und Workshops, denn man möchte an diesem Tag auch über die rechte

und Wanderer erkannt und durch ihr Engagement eine Lösung gefun­

Problematik aufklären, sensibilisieren und den Jugendlichen eine Dis­

den, die allen gerecht wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“

kussionsplattform bieten.“

Die Projektgruppe führte im Ostalbkreis einen Aktionstag durch, der das Thema „Rechtsradikalität bei Jugendlichen“ leichter durchschaubar machte. Die vom Kreisjugendring Ostalb e. V. veranstalteten Fußballturniere „Kicken gegen Rechts“ setzen Zeichen gegen Vorurteile und bieten eine gute Plattform der Begegnung unterschiedlicher Kulturen.

Im Raum Herrenberg gab es keine Möglichkeit für Mountainbiker, ihren Sport legal und ohne Gefährdung anderer Waldnutzer zu

Mountainbikestrecke

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PROJEKTE 2015  –  NOMINIERTE PROJEKTE

betreiben – bis sich sechs Jugendliche des Problems an­nahmen und gegen alle Widerstände eine Mountainbikestrecke realisierten. Nachdem alle rechtlichen und organisatorischen Hürden überwunden waren, bauten die engagierten Radsportler eine interessante und herausfordernde Strecke aus Natur­ materialien. Durch ihr Projekt haben die Jugend­lichen nicht nur eine legale Möglichkeit für ihren Sport geschaffen, sondern auch den Konflikt zwischen Mountainbikern und Wanderern entschärft.

Junges und Altes Gemüse

JUGENDREDAKTION ALL INCLUSIVE Tübingen

STATEMENT ANNE-MARIE BERG

JUNGES UND ALTES GEMÜSE Reutlingen

„Eine Radiosendung entsteht nicht von alleine. Ein omnipräsentes Medium, über das sich aber praktisch niemand mehr Gedanken macht.

STATEMENT REBECCA NOTTER

Wer dahintersteht, weiß man oft nicht, wenn man mal wieder wie selbstverständlich das Radio einschaltet. Umso interessanter, dass hin­

„Wir alle spüren, dass die Kluft zwischen Jung und Alt wächst. Wo,

ter dem Projekt ‚Jugendredaktion All inclusive‘ Jugendliche stecken,

außer im familiären Umfeld, haben Jugendliche und Senioren in unse­

die ganz alleine eine Radiosendung managen und ihre ganz persön­

rer heutigen Gesellschaft schließlich noch Berührungspunkte? Dabei

lichen Erfahrungen zum inklusiven Zusammenleben verarbeiten. Die

könnte man voneinander so viel lernen, von den Erfahrungen des an­

Jugendredaktion erarbeitet sich sowohl Hintergrundarbeit und Technik

deren profitieren, sich Gesellschaft leisten. Das Projekt ‚Junges und

als auch die vielseitigen Themen und setzt sie eigenständig um. Inklu­

altes Gemüse‘ greift ebendiese Problematik auf und lässt ein Konzept

sion und Politik sind wichtige Themen, denn die Jugendlichen möchten

entstehen, welches so simpel und nützlich ist, dass es hoffentlich bald

etwas verändern. Ganz unter dem Motto ‚Inklusion im Radio‘ werden

Nachahmer findet.“

kommunalpolitische Themen behandelt und das Bewusstsein geschaf­ fen: Es ist völlig normal, dass Menschen Handicaps haben.“

Nein, All Inclusive gibt es nicht nur im Reisebüro. All Inclusive nennt sich auch die inklusive Jugendredaktion des Radio­ senders Wüste Welle, aber nicht nur, weil ihr Programm so vielfältig ist. Das Ziel der bunt gemischten fünfköpfigen Truppe ist die Förderung der Inklusion im Sendegebiet. Ihre Sendungen produzieren die Jugendlichen komplett selbstständig, das Ergebnis sind interessante Radiosendungen zum Thema Leben mit Handicap und Inklusion.

Es gibt verschiedene Orte, an denen sich Menschen unterschiedlicher Kulturen und Generationen treffen und voneinander lernen können. Die Küche ist für einen solchen Austausch besonders geeignet. 35 Personen, vom Jugend- bis ins Seniorenalter, bauten in einem Schrebergarten Kräuter und Gemüse an und verarbeiteten die Ernte in ihrer Multi-Kulti-Küche. Aber nicht nur beim Kochen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voneinander lernen, auch Medienkompetenz wurde untereinander vermittelt, indem die Aktionen im Internet dokumentiert und ein Online-Kochbuch erstellt wurde. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Weitere engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viele junge Menschen sich mit den verschiedensten Themen aus­einandersetzen, soziale Verantwortung übernehmen und sich voll und ganz in einem Projekt engagieren. Jedes einzelne dieser Projekte beweist, dass Jugendbildung, Teilhabe und Toleranz schon in jungen Jahren eine große Rolle spielen.

AFRICAN KISS FESTIVAL – KINDERCAFÉ

BALLETT „DER NUSSKNACKER“

Freiburg www.africankiss.de

Urbach

Das African Kiss Festival ist ein interkulturelles Benefizfestival von Jugendlichen für Jugendliche, dessen Erlös einem Ausbildungszentrum in Ghana zugutekommt. In jedem Jahr finden zudem herausragende interkulturelle Angebote für die Besucherinnen und Besucher statt, die zu einem Austausch zwischen den Kulturen beitragen. Besonders gut kam in diesem Jahr unser afrikanisches Kindercafé an, welches unser Festival jetzt auch als familienfreundlich auszeichnet.

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Es handelt sich um ein klassisches Ballett, das von Kindern und Jugendlichen getanzt wird. Ballett und Tanz e. V. ist ein Förderverein, der jedem und jeder Jugendlichen die Möglichkeit gibt, unsere wie auch fremde Kulturen mittels verschiedener Aktivitäten zu erleben. Unsere jungen Künstlerinnen und Künstler – teilweise mit Migrationshintergrund – arbeiten mit sehr viel Engagement an diesem Projekt mit anspruchsvollem und hohem Niveau.

African Kiss Festival – Kindercafé


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Aktion Dein Tag für Kids in Deutschland

25 JAHRE MAUERFALL Wendlingen

25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer wurde in Ost­ fildern von Jugendlichen zu diesem Thema umfangreich recherchiert. Geplant war die Eröffnung eines DDR-Museums, eine DDR-Club-Night, ein Erzählcafé mit Zeitzeugen und ein Theaterstück.

AKTION DEIN TAG FÜR KIDS IN DEUTSCHLAND Ulm

An einem Tag im Schuljahr bleiben die Klassenzimmer der Albert-­Einstein-Realschule leer. Stattdessen arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Betrieben und spenden ihren Lohn für einen guten Zweck. Dieses Jahr ging die stolze Summe von 10.000 Euro an den ambulanten Kinder- und Jugendhospiz­ dienst Ulm und weitere 1.000 Euro an die humanitäre Hilfe für Erdbebenopfer in Nepal.

AUSEINANDERNEHMWERKSTATT Emmendingen

In der Grundschule Reute wurde eine „Auseinandernehmwerkstatt“ aufgebaut. Aus Elektroschrott wurden neue Geräte und Skulpturen gebaut, die in einer Ausstellung gezeigt werden. ACTION-DAYS ENGSTINGEN Engstingen

Die Projektgruppe führte erstmals in Engstingen „Action-­ Days“ durch. Trial Bike, Skaten, Free-Running, Breakdance, Slooter, Rap und Beatboxen standen dabei im Vordergrund.

Auseinandernehmwerkstatt

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

EUROPA NUR MIT UNS! Ludwigsburg www.europa-nur-mit-uns.eu

Die Europawahl 2014 stand an und die politische Debatte hatte bereits begonnen. Themen wie Mobilität, Bildung, Umweltschutz und Bürgerbeteiligung waren sehr präsent. Diese Themen betreffen ganz besonders die junge Generation. Das Deutsch-Französische Institut und die Stadt Ludwigsburg unterstützten sie dabei, konkrete Vorschläge an die politische Öffentlichkeit zu tragen. Auf der Online-Plattform fanden virtuelle Workshops statt zu folgenden Themen: Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Mobilität durch Bildung, Partizipationsmöglichkeiten und Kommunikation.

Beteiligung auf eine andere Art

BETEILIGUNG AUF EINE ANDERE ART Stuttgart

Der Landesschülerbeirat produzierte eine Videodokumentation seiner Arbeit. Ziel ist es, über diesen Imagefilm Jugendliche für die Beteiligung in der Schule und darüber hinaus zu gewinnen.

DIE STARKMACHER-SCHULE Pforzheim http://starkmacher-les-pforzheim.jimdo.com/

Die Ludwig-Erhard-Schule in Pforzheim und Starkmacher e. V. setzten für Jugendliche das „Heidelberger Kompetenztraining“ ein. In diesem Zusammenhang wurden Workshops, eine Projektwoche und ein Musical durchgeführt. In weiteren außer­ unterrichtlichen Aktivitäten haben Jugendliche ihre festgestellten Talente und Kompetenzen eingesetzt. 30

EINE RATTE KANN MAN TÖTEN Stuttgart

Die Projektgruppe drehte einen Spielfilm über die sechs Jahre alte Nele, deren Mutter an Krebs erkrankt ist und wahrscheinlich sterben wird.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

FREIZEITPLATZ IM STRANDBARSTIL

DJ/VJ-WERKSTATT

Tauberbischofsheim

Künzelsau

Eine jugendliche Initiativgruppe hatte weitgehend in Eigen­ initiative einen Bolzplatz zu einem Freizeitplatz für Kinder und Jugendliche im Strandbarstil ausgebaut.

Jugendliche wurden in einer eigens eingerichteten Werkstatt zu DJs bzw. VJs ausgebildet und können das Erlernte bei eigenen Veranstaltungen umsetzen. Das Erlernen der Techniken und Kompetenzen erfolgte durch unterschiedliche Formate und mit Unterstützung von Profis.

DEADLINES Ludwigsburg

In einer Kreativwerkstatt wurden mit Jugendlichen ein Kunstcamp vorbereitet und Module für Tanz, Musik und Kunst konzipiert.

DIE VIER JAHRESZEITEN Urbach

In Kooperation mit der Musikschule Schorndorf entstand ein Ballettstück. In gemeinsamen Workshops arbeiteten die jugend­ lichen Tänzerinnen und Tänzer mit der Musikschule zusammen, um das Stück einzustudieren. In Urbach haben Jugend­ liche das Ballettstück „Die vier Jahreszeiten“ umgesetzt und erfolgreich aufgeführt.

Deadlines

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

FÖRDERUNG DER KULTURELLEN TEILHABE II

FASZINATION ISLAMISCHER STAAT

Offenburg

Singen

Ziel der „AWO Kinder- und Jugendakademie Kunst-Kultur-­ Natur“ war es, an unterschiedlichen Standorten in der Orte­ nau aktiv zu einer lebendigen Bildungslandschaft bei­zutragen und Kindern und Jugendlichen im Rahmen von vielfältigen kreativen Angeboten Gelegenheit zu geben, in positiver Gemeinschaft eigene Stärken und Talente zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Der Fachtag im Landkreis Konstanz wollte der Motivation Jugend­licher nachspüren, die sich zum islamischen Extremismus bekennen. Es wurden Hilfestellungen gegeben, wie möglichst frühzeitig erkannt werden kann, wenn die Entwicklung eines Jugendlichen diese Richtung nimmt.

FRIEDRICH-GYMNASIUM IM WANDEL

Fachleute der Inklusion

FACHLEUTE DER INKLUSION Karlsruhe

Die Projektgruppe entwickelte im Stile des Dokumentar­ theaters ein Theaterstück zum Thema „Inklusive Gesellschaft“. 32

Freiburg www.fg-freiburg.de

Jugendliche erforschten die 100-jährige Geschichte des Friedrich-Gymnasiums in der Wechselwirkung zur Entwicklung des umgebenden Stadtteils. Die Jugendlichen lernten dabei die Grundlagen fernseh-journalistischer Medienarbeit, selbstständiger Recherche und Interviewtechniken mit Zeitzeugen kennen. Es entstand ein Dokumentarfilm über den Stadtteil und das Friedrich-­ Gymnasium im Wandel der letzten Jahrzehnte.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Funpark Hochrhein

FUNPARK HOCHRHEIN GRAFFITI-WORKSHOP

Rickenbach-Egg

Wangen www.jugendhaus-wangen.de

www.altesgefaengnis.de

Die Jugendlichen des Jugendhauses Wangen nahmen die Neugestaltung ihres Jugendcafés selbst in die Hand. Dafür organisierten sie einen Workshop mit einem Graffitikünstler, der ihnen theoretische Grundlagen zur Graffitikunst erklärte und sie ihre eigenen Skizzen erstellen ließ. Im Anschluss setzten die Teilnehmenden ihre Ideen selbst um und verschönerten die Wände des Jugendcafés mit Graffiti.

Eine jugendliche Initiativgruppe hat in Hochrhein mit großen Engagement einen Funpark aufgebaut, der feierlich eröffnet werden konnte.

GORODKI LERNEN IM BILD UND SCHRITT Karlsruhe Friedrich-Gymnasium im Wandel

Gorodki ist ein altes russisches Mannschafts-Wurfspiel. Die Projektgruppe produzierte für die Qualifizierung ehrenamt­ licher Trainerinnen und Trainer einen Lehrfilm. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

für junge Gehörlose und damit für diese die Möglichkeit, ein selbstständiges und kommunikatives Leben zu führen.

Hin & weg – Jugendmesse für Auslandsaufenthalte

HOFFNUNG KINDHEIT Kißlegg www.hoffnung-kindheit.de

HIN & WEG – JUGENDMESSE FÜR AUSLANDSAUFENTHALTE Ulm www.hinundweg-ulm.de

Jugendliche halfen Kindern und Jugendlichen am anderen Ende der Welt, nach dem Motto: „Kein Kind soll ohne echte Kindheit aufwachsen.“ Die Projektgruppe „HOFFNUNG KINDHEIT“ unterstützt durch verschiedene Aktionen den El Shaddai Charitable Trust und dessen Kinderheime, Schulen, Nachtasyle und Projekte für Straßenkinder und benachteiligte Jugendliche in Indien. Bei diesen Aktionen wurden Gelder erarbeitet – nicht gesammelt. Die Erlöse kamen ohne bürokratische Umwege direkt El Shaddai zugute.

In der Region Ulm ist ein festes Beratungsangebot für Auslandsaufenthalte Jugendlicher aufgebaut worden. Bestandteile sind eine regelmäßig stattfindende Messe „hin & weg“, eine Auslandssprechstunde sowie ein Kinospot.

GRAFFITI-WORKSHOP IM JUGENDTREFF WEINGARTEN Weingarten www.jugendinfo-weingarten.de

GUTE BILDUNG BRAUCHT VERSTEHEN Heidenheim

Das Projekt hatte durch verschiedene Bildungsaktionen junge Menschen mit Hör- und Sprachschädigung gefördert. Projektziel war die Schaffung einer adäquaten Verständigung 34

Die Jugendlichen in Weingarten hatten die kahlen, weißen Wände ihres Jugendtreffs satt. Also luden sie kurzerhand einen Graffitikünstler ein, der mit ihnen gemeinsam die Neugestaltung des Raumes in Angriff nahm. Obwohl sie das erste Mal mit der Spraydose arbeiteten, hatten sie den Dreh schnell heraus und sind nun stolz auf ihren ganz individuell gestalteten Jugendtreff.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

HAST DU DEN RICHTIGEN DURCHKLICK?

HIKIKOMORI

Sigmaringen www.ju-max.de

Freiburg

Das Wissen bei den Zehn- bis Fünfzehnjährigen zu den Themen „Gefahren im Internet“ und „Urheberrechte“ sollte mit dem Projekt deutlich gesteigert werden. Jugendliche wurden zu Multiplikatoren ausgebildet, die dann peer to peer die Inhalte weitervermitteln. Die Projektgruppe hatte ein Konzept zum Jugendmedienschutz für Jugendliche entwickelt, das in Schulklassen durchgeführt werden kann. Bisher konnten an acht Schulen 24 Veranstaltungen mit insgesamt 460 Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden.

Ziel des Projekts war es, eine jugendgerechte Theateraufführung zum Thema „Ausgrenzung, Mobbing und Angst durch Internetnutzung – Online-Sucht“ zu inszenieren. Das Theaterstück wurde drei Jahre lang, jeweils mit anschließenden Diskussionsveranstaltungen und Expertenanhörungen, aufgeführt.

IN + OUT Freiburg

HECKENGÄU BAND CONTEST Rutesheim www.hgb-contest-2013.de

Die Projektgruppe hat im länd­lichen Raum einen Band-­ Contest mit guter Resonanz durch­ geführt. Zwölf Bands präsentier­ ten sich unter professionel­len Bedingungen.

Die Jugendredaktion von Freistunde-FM hat mit Jugendlichen eine Hörspielaktion zum Thema Mobbing durchgeführt und begleitendes Material für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erarbeitet und zur Verfügung gestellt.

Heckengäu Band Contest

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

JUGENDRAUM HUSSENHOFEN

JUGEND BEWEGT EHNINGEN

Schwäbisch Gmünd

Ehningen

http://www.schwaebisch-gmuend.de/8008-Jugendraum-­

Es gibt einen offiziellen Auftrag seitens der Gemeinde, ein „Modell“ der Jugendbeteiligung aufzubauen. Vorüberlegungen in Arbeitskreisen fanden vor einigen Jahren statt, beim Bau einer Skateranlage brachten sich Jugendliche ein. Die Entwicklung einer strukturierten, nachhaltigen Form der Jugend­ beteiligung steht noch am Anfang. Das Jugendkulturcafé BOING ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Jugendliche im Ort. Darüber in direkter Ansprache, aber auch über Postkarten und später über Facebook sollen Jugendliche angesprochen werden. Aus der Nähe zu Böblingen, Sindelfingen und Stuttgart (VVS-­Anschluss) resultiert die Schwierigkeit, Jugendliche vor Ort zu halten. Mehr Beteiligung soll sie stärker einbinden und das Leben vor Ort attraktiver gestalten.

Hussenhofen.html

Jugendliche aus drei Stadtteilen von Schwäbisch Gmünd haben seit Langem Initiativen für einen offenen Treffpunkt gegründet. Jetzt soll ein gemeinsamer Jugendraum aus Containern entstehen, der mit ihrer wesentlichen Mithilfe renoviert und gestaltet wird. Der Jugendraum ist inzwischen gut integrierter Bestandteil des Angebots im Stadtteil. Über 40 verschiedene Jugendliche haben an dem Projekt mitgewirkt und sich ehrenamtlich engagiert. Jugendraum Hussenhofen

KINDER HABEN RECHT(E)! Göppingen

ISRAELPLATTFORM Dußlingen www.israelplattform.de

Mit dem Ausbau einer Israelplattform sind Jugendprojekte mit jüdischen und nichtjüdischen Jugendlichen durchgeführt worden. 36

Im Rahmen der Angebote im SOS-Treffpunkt wurde das Thema „Kinderrechte“ aufgegriffen und die Kommunikation der Kinder und Jugendlichen untereinander zu dem Thema angeregt. Die Fragen „Welche Rechte habe ich eigentlich?“, „Was bedeutet das in meinem Alltag für mich?“ und „Wo werden meine Rechte bislang gut umgesetzt und wo gibt es noch Veränderungsbedarf?“ sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Spielerisch und mit kreativen Methoden wurden die einzelnen Kinderrechte vertieft.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Hier geht’s uns gut

HIER GEHT’S UNS GUT Mönchweiler

Als Projektprüfungsarbeit legten fünf Schüler der GMS Mönchweiler einen Barfußpfad an. Dabei nahmen sie Planung, Kontakt zur Gemeinde, Material­ beschaffung und den Bau selbst in die Hand und schrieben zum Abschluss noch eine detaillierte Dokumentation.

JUGENDKULTURBUS Gammertingen

JUGEND BEWEGT LEINFELDEN-ECHTERDINGEN II Leinfelden-Echterdingen www.deine-idee-fuer-le.de

Es bestand bereits eine gute Kommunikations- und Koopera­ tionsbasis zwischen der Stadtverwaltung und dem SJR. Im Rahmen des Programmcoachings „Jugend BeWegt“ sollte jedoch ein stadtübergreifendes Partizipationskonzept entwickelt werden, sodass nach Programmende nachhaltige Strukturen zur Beteiligung junger Menschen in Leinfelden-­ Echterdingen ver­ ankert sind.

Mit dem Kulturbus werden Theateraufführungen, Bandprojekte, Konzerte, Tanzcontests, Medienprojekte, Integrationskurse, Beratung, Veranstaltungen und Partys im ländlichen Raum in den Landkreisen Sigmaringen, Zollernalb, Reutlingen und Biberach ermöglicht. Es wird eine Kooperation mit bestehenden Strukturen, Angeboten und Vereinen angestrebt. Die Idee eines Jugendkulturbusses konnte mit einer Vielzahl von Veranstaltungen in der Region rund um Balingen umgesetzt werden.

Jugend BeWegt Leinfelden-Echterdingen II

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

einbezogen werden. Zusätzlich bieten Runder Tisch und Internet-Plattform einen offenen Zugang an, der den Kreis der entsandten Jugendlichen erweitert. Es werden bestehende Strukturen genutzt und gezielt neue ergänzt (Internet-Plattform, Runder Tisch).

I ROCK MY LIFE! Freiburg www.rockyourlife.de

Die Projektgruppe initiierte Tandems zwischen Haupt- und Werkrealschulen und Studenten. Diese Tandems erörterten aktuelle Fragen zu Themen wie Freundschaft, Schule und Beruf.

JUGEND BEWEGT BÜHL II Bühl www.jugend-in-buehl.de

I ROCK MY LIFE!

In Bühl gab es bereits Beteiligungserfahrung mit jungen Menschen. Im Rahmen des Programmcoachings „Jugend BeWegt“ sollte durch die Entwicklung eines Ideen- und Prioritätenkatalogs die Beteiligungsmotivation junger Menschen neu entfacht werden und das Thema Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eine höhere Priorität entfalten.

JUGEND THEATER-PERFORMANCE LEUTKIRCH Memmingen JUGEND BEWEGT LEUTKIRCH Ravensburg

In vielen Landgemeinden stellt sich das Problem, wie Teilorte in die Jugendbeteiligung einbezogen werden können. Der über die Schulen gewählte Weg in Leutkirch spricht für eine hohe Erreichbarkeit der Jugendlichen. Da alle Schularten vertreten sind und es mehr Werkrealschulen als Gymnasien gibt, ist gewährleistet, dass Jugendliche aus bildungsferneren Schichten 38

Die Projektgruppe baute in Leutkirch ein Jugendtheater auf. Das Teilnehmerfeld ist sehr unterschiedlich: Die Schauspielerinnen und Schauspieler stammen aus den unterschiedlichsten sozialen Situationen und Bildungshintergründen. Es nahmen Schülerinnen und Schüler aller Schularten teil. Auch die Inklusion eines 14-jährigen Jungen mit Down-Syndrom wurde von der Gruppe geleistet. Der soziale Integrationsfaktor war sehr hoch!


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

JEDER MUSS STERBEN

JUGEND BEWEGT RIELASINGEN-WORBLINGEN

Stuttgart

Rielasingen-Worblingen www.rielasingen-worblingen.de

Eine jugendliche Initiativgruppe hat einen Jugendspielfilm zum Thema Krebserkrankung gedreht.

Die Kommune ist bereits auf einem guten Weg, Jugendbeteiligung zu etablieren. Durch das Coaching wurde der Prozess der Jugendbeteiligung verstetigt.

INTERKULTURELLES SCHWARZLICHTTHEATER Ravensburg

Eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Theater wurde den Internationalen Klassen der Schule am Martinsberg ermöglicht. Mit Masken und Schwarzlicht konnten sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und nebenbei ihre Deutschkenntnisse verbessern.

JUGEND BEWEGT REMSECK II Remseck am Neckar

In Remseck a. N. gibt es bereits Beteiligungserfahrung mit jungen Menschen. Im Rahmen des Programmcoachings „Jugend BeWegt“ wurden die bisherigen Einzelmaßnahmen zu einer zusammenhängenden, dezernatsübergreifenden Beteiligungsstrategie entwickelt.

Jugend BeWegt Remseck II

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

JUGENDTREFF KIRCHHARDT

KULTUR MACHT LAUNE ROTTWEIL

Kirchardt

Rottweil

Die Projektgruppe konnte mit maßgeblicher Beteiligung Jugend­licher einen Jugendtreff in Kirchardt einrichten und regelmäßig verschiedene Aktionen anbieten.

Der Projektträger wollte niederschwellig Jugendkulturinitiativen fördern, die Projekte durchführen, die ausschließlich von Jugend­ lichen geplant und umgesetzt werden.

Kultur macht Laune Rottweil

JUGENDTREFF HOCHDORF Calw www.kjr-alw.de

Eine jugendliche Initiativgruppe baut in Hochdorf einen Jugend­treff auf, der ehrenamtlich betrieben wird.

KONZERT-LESUNG Epfenbach

Die Klasse 10c der Realschule Waibstadt organisierte eine Lesung der jungen Autorin Nocoleta Craita Ten’o mit ihrem Buch „Man bezahlte den Kuckuckseiern den Rückflug“. Zusätzlich zur eigentlichen Lesung schufen die Schülerinnen Jugendtreff Hochdorf

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

und Schüler aus allen Klassenstufen ein tolles Rahmenprogramm mit Moderation, Musik und Bewirtung. Die Veranstaltung wurde intensiv beworben und war ein voller Erfolg.

MIT DER JUGENDFARM DURCHS BIENENJAHR Kusterdingen

In der Jugendfarm Kusterdingen werden Bienenvölker angesiedelt und von Kindern und Jugendlichen gepflegt. MUSIK IST DER SCHLÜSSEL Biberach www.jugendaktiv-biberach.eu

Die Projektgruppe hat einen Film über das Leben Jugend­ licher gedreht, eine CD mit Songs von Jugendgruppen herausgebracht und eine Hip Hop-Performance durchgeführt, die sich u. a. mit Texten von Christoph Martin Wieland auseinandersetzt.

KESS Vaihingen/Enz http://www.drehscheibe-juk.de/projekte/kess

Die Initiative KESS (Kultur Erleben zur Sozialen Sinnstiftung) hat eine Serie von Einzelprojekten in Kooperation mit Schulen gestartet. Es handelt sich dabei beispielsweise um ein Hörspiel oder um ein Musical. MODE ZUR ZEIT DER ROMANTIK UNTER KÖNIG WILHELM I. VON WÜRTT. Ludwigsburg

In der Kostümakademie Ludwigsburg können Kinder und Jugend­liche Mode nach historischem Vorbild entwerfen. Dieses Jahr war ganz der Epoche der Romantik gewidmet und die fertigen Kostüme und Schmuckkreationen wurden von ihren Schöpfern am Schlosserlebnistag präsentiert. Dabei wurden die Kostüme in Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ eingebettet und mit Musik und Tanz kombiniert. Eine märchenhafte Erfahrung! KESS

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Respekt

RESPEKT

MODEL UNITED NATIONS BW (MUNBW) 2015

Kronau

Filderstadt www.munbw.de

Die Projektgruppe hat sich in Kronau mit dem Thema „Respekt“ auseinandergesetzt. Dazu sind ein Film, eine Ausstellung und ein Katalog geplant.

KONZEPTENTWICKLUNG

ON THE RUN – EINE INTERRELIGIÖSE SCHNITZELJAGD

UNTERNEHMENSKOOPERATIONEN

DURCH FREIBURG

Göppingen

Freiburg www.orient-netzwerk.de

Fünf Träger hatten sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Jugendlichen in einem Workshop und einem begleitenden Coaching neue Strategien zur Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen zu entwickeln und umzusetzen. 42

Rund 60 junge Menschen aus Deutschland und Europa organisierten die Simulation einer Konferenz der Vereinten Nationen.

Die Spuren der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam in Freiburg waren der rote Faden unserer Schnitzeljagd. Mit jungen Leuten zwischen 12 und 18 Jahren


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

erfuhren wir u. a., wo einst die alte Synagoge stand, wo die neue heute ihren Platz findet, wie das Freiburger Münster finanziert wurde und dass in der Partnerstadt Isfahan hauptsächlich Schiiten leben. Diese und viele andere Fragen und Antworten gab die Schnitzeljagd an Gruppen von bis zu 30 Jugendlichen weiter.

JUGENDRAUM AISTAIG Oberndorf am Neckar

In Aistaig, einem Teilort von Oberndorf am Neckar, soll im Rahmen eines Jugendprojekts ein Wohncontainer als Jugend­ raum aufgestellt werden. Die Jugendlichen wollen den Container selbst ausbauen und auch den Vorplatz herrichten. MANGÙLA-AG Weil der Stadt-Merklingen www.wts.bb.bw.schule.de/index.php?id=334

In der Mangùla-AG pflegten die Schülerinnen und Schüler der Würmtalschule die Partnerschaft mit der Forest Zone School in Tansania. Es wurden Schüleraustauschprogramme organisiert und mit verschiedenen Spendenaktionen mit­finanziert. Auch außerhalb des direkten Austausches organisierten die Schülerinnen und Schüler finanzielle Unterstützung für ihre Partnerschule. KINDER UND JUGEND­L ICHE Triberg

JUGENDTREFF WEILER I. D. BERGEN

Kinder und Jugend­ liche lernen die Kultur Kambodschas kennen. Durch Tanz und Musik wird das Lebens­gefühl der kambodschanischen Menschen vermittelt.

Schwäbisch Gmünd

Jugendliche beteiligen sich aktiv am Um- und Ausbau von Räumlichkeiten für einen offenen Treff. Ziel ist es, dass Jugend­ liche, die sich in Vereinen und in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren bzw. deren Angebote nutzen, mit Jugendlichen, die dies nicht tun, gemeinsam den offenen Treff betreiben und ihn gemeinsam nutzen.

Kinder und Jugendliche

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

sports neue Wege der Aggressions- und Stressbewältigung auf. Themen waren dabei Chancengleichheit in der Gruppe, Mobbing und die Vermittlung von Handlungskompetenzen im Alltag. An zwei Schulen in Kornwestheim wurde das Gewaltpräventionsprojekt konzeptionell entwickelt, erprobt und modifiziert. Soundnerds an die Macht

MUSIK UND TANZ BRINGEN ETWAS Freiburg

SOUNDNERDS AN DIE MACHT Schallstadt

Das Projekt qualifizierte Jugendliche im Rahmen von Ten Sing in der Ton- und Lichttechnik für ein großes Jugendkonzert. Zusätzlich entstand ein Reader zum Thema Eventmanagement.

Kurdische Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien haben in Freiburg mit Musik, Tanz und Theater aus ihrem Heimatland erzählt. Das Programm wurde gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen erarbeitet und in einer Reihe von Veranstaltungen präsentiert. Das Projekt wurde von kurdischen Vereinen durchgeführt. Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen konnte in Freiburg ein breites Publikum erreicht werden.

NETZWERK BILDUNG KUNST Bad Boll http://www.henning-hauke.de/kulturwerkstatt/uncategorised/ SCHLAG BRÜCKEN

institut

Kornwestheim www.schlagbruecken.de

Die Projektinitiative hatte sich zum Ziel gesetzt, im Landkreis Göppingen ein Netzwerk unterschiedlicher Professionen aufzubauen und damit kulturelle Angebote für und mit Jugendlichen zu entwickeln.

Die Projektgruppe zeigte Kindern und Jugendlichen im Raum Ludwigsburg/Stuttgart durch die Vermittlung des Box44


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Mitmachen Ehrensache inklusiv

MITMACHEN EHRENSACHE INKLUSIV Backnang www.jugendarbeit-rm.de

Mitmachen Ehrensache ist ein Projekt, das es schon länger in unserem Landkreis gibt. Wir wollen in diesem Jahr aber mehr Jugendliche mit Behinderung einbinden. Gemeinsam in Tandems bestritten Jugendliche mit und ohne Behinderung den Aktionstag und erarbeiteten zusammen Geld für die Jugendarbeit im Landkreis. PUBERTÄT INKLUSIV Neckargerach Spiel-SuchtKunst-Projekt

Zehn Jugendliche einer Förderschule erarbeiteten Theater­ szenen, die Einblicke in die Erlebniswelt eines behinderten Jugendlichen geben. Parallel erhielt das Jugendensemble eine Ausbildung zum Inklusionsscout.

SPIEL-SUCHT-KUNST-PROJEKT Waiblingen

Während unserer Projektwoche im öffentlichen Raum haben wir Bewegungs-, Gedächtnis- und Geschicklichkeitsspiele für alle – unabhängig von Alter, Bildung, Religion und Kultur – angeboten. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich über Spielsucht informieren. Nicht zuletzt gab es viele Kunst­ angebote. Jeder konnte mitmachen. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Schülerfirma Wolldüngwunder

SCHÜLERFIRMA WOLLDÜNGWUNDER Bad Säckingen www.wollduengwunder.de

Als Schülerfirma einer Förderschule lernten wir mit dem nachhaltigen Schafwolldünger und der nachhaltigen Verpackung den Schritt in die Selbstständigkeit als Kleinunternehmen zu wagen. Für die Mitglieder der Schülerfirma aus mehreren Nationen bedeutete das Projekt eine große Herausforderung: Vermarktung, Werbung, Kontaktaufnahme mit Kunden, Pflanzversuche, Finanzwesen, die verschiedenen Bereiche erforderten großen Einsatz eines jeden Projektmitglieds und stärken die Beziehungen untereinander (Integration). REDBOX Bad Urach www.redbox-heidenheim.de

In Heidenheim konnte ein ausrangiertes Feuerwehrauto zum Jugendmobil umgebaut werden.

THEMENWOCHE „MY TIME“ – JUGENDKIRCHE JOEL Ravensburg www.jugendkirche-ravensburg.de

In der Themenwoche „My time. Meine Deine Unsere Zeit“ beschäftigten sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Wandel der Zeit, Generationenunterschieden und ihren eigenen Wünschen und Träumen. Alltagsgegenstände der Vergangen­heit wie Kaffeemühlen, Telefone mit Drehscheiben oder Schreib­ maschinen konnten bestaunt und auch ausprobiert werden und bei einem Begegnungsabend konnten sich Jugend­liche und Seniorinnen und Senioren über Vergangenheit und Gegenwart austauschen. Abgerundet wurde das Programm durch ein Konzert und einen Kinoabend. 46

LESEWELT-THEMENKOFFER Offenburg

Die Projektgruppe erstellte zur Leseförderung verschiedene Themenkoffer. Diese können von Jugendlichen oder Trägern der Jugendbildung ausgeliehen werden. Die Projektgruppe hat die Lesewelt-Themenkoffer entwickelt, erprobt und bei verschiedenen Anlässen mit großem Zuspruch eingesetzt.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Geräten ausgestattet. Die jugendliche Initiativgruppe engagierte sich hierbei intensiv. Sei es bei der Sponsorensuche, über die Planung des Platzes bis hin zur konkreten handwerklichen Umsetzung. Unterstützung erfuhren sie von den Mitarbeitenden des Jugendhauses in Laupheim.

RUND UM DIE NEUE SKATER-ANLAGE Simmozheim www.kjr-calw.de

Jugendliche in Simmozheim bauten und gestalteten eine Skateranlage.

The Jam Session

THE JAM SESSION Stuttgart www.facebook.com/THEJAMSESSION.stgt

Die Stuttgarter Breakdance-Szene wurde durch neue Jam Sessions und weitere Aktionen vitalisiert.

VINZ-UNTERRICHT Albstadt – Lautlingen www.lautlingen.de/vea

SKATERPLATZ LAUPHEIM Laupheim

Der vor etwa 15 Jahren aufgebaute Skaterplatz wird neu belebt, soweit möglich in Eigenleistung restauriert und mit aktuellen

Mit dem Vinz-Unterricht werden Schülergenerationen der Klassen 1 – 4 verbunden. Der Vinz-Unterricht findet wöchentlich statt. Ziel: Schülerinnen und Schüler werden sensibilisiert, „Not“ von Menschen zu sehen, und zu christlichem Handeln inspiriert. Dafür werden „Unterrichtseinheiten“ mit verschiedenen theoretischen, praktischen, sozialen und spielerischen Projekten angereichert. Dabei soll das ganz persönliche Talent eines jeden Kindes entdeckt und gefördert werden. Es wird mit verschiedenen Kooperationspartnern gearbeitet. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

WildBlind

WILDBLIND Stuttgart

Der Projektträger Kubus führte für blinde, sehbehinderte und sehende Kinder eine Jugendfreizeit mit verschiedenen Sportworkshops durch.

WER IST DEUTSCHLAND? Freiburg www.element3.de

T-DANCE Mössingen www.jugendagentur-tuebingen.de

Für den Landkreis Tübingen wurde gemeinsam mit Jugendlichen und beteiligten Trägern der Jugendarbeit ein Konzept „Teenie-Disco“ entwickelt. Ziel war es, eine Marke zu gestalten, die für Verlässlichkeit, Transparenz und Engagement steht.

Wer ist Deutschland?

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Wie sehen heutige Jugendliche Deutschland? Was macht es heute aus, deutsch zu sein und in Deutschland zu leben? Jugend­liche aus 13 Nationen gehen den Fragen dramaturgisch, theatralisch und musikalisch auf den Grund, entwickeln einen Einbürgerungstest aus ihrer Sicht und eine deutsch-globale National­hymne. In einer insgesamt dreijährigen Phase wurden State­ments von Jugendlichen zum Thema „Typisch deutsch“ in einem Blog gesammelt. Aufgrund dieses Materials ist eine Bühnenshow „Heim- und Fluchtorchester“ entstanden. Das gesamte Projektvorhaben ist in einem Blog ausführlich dokumentiert.


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

VIDEOSESSIONS Künzelsau

Die Jugendinitiativgruppe des Vereins Koko­ lores in Künzelsau veranstaltet einmal im Monat ein Konzert mit zwei bis drei Bands. Am Ankunfts- oder Abreisetag der jeweiligen Band wird ein Video gedreht. Die Band soll sich mit Ideen selber einbringen und somit ihr Video mitgestalten. Die entstandenen Videos werden geschnitten und auf einer Internetplattform veröffentlicht.

SITZSKULPTUREN FÜR UNSERE SCHULE Rottweil-Neufra www.kunstschule-hohenstein.de/

An der Grundschule in Neufra finden sich auf dem Schulhof keine Sitzangelegenheiten. Dieser Zustand brachte uns auf eine Idee. Wir wollten mit dem Projekt fantasievolle Sitz­ gelegenheiten für den Schulhofbereich in Neufra herstellen. TEENIE-TURN-TEAM Schorndorf

Das SG-Turn-Team stellt seit zehn Jahren erfolgreich jugendliche Sportlerinnen und Sportler zusammen, versucht diese frühzeitig an den Verein zu binden und somit die Basis für Zukunftsfähigkeit zu schaffen. Im sog. SG-Teenie-Turn-Team unterstützen die jungen Sportlerinnen und Sportler als Teil der sportlichen Leitung Vereinsfunktionäre in konzeptionellen und organisatorischen Bereichen. Ihr sportfachliches Wissen, gepaart mit ihrer Nähe zum Trainingsbetrieb bilden zudem die Basis für die Unterstützung der ausgebildeten Trainer und Übungsleiterinnen in der Praxis. In einer Art „Jobbörse“ vernetzt die Projektleitung zudem ihre „Serviceleistung“ über verschiedene Bereiche und Sportgruppen und leistet damit einen wertvollen sozialen Beitrag für die Vereinsjugendarbeit der gesamten SG Schorndorf.

TEUFLISCH GUT! FAUST FÜR’S AUGE Karlsruhe www.tiyatrodiyalog.de

In 50 Schulklassen wurden Elemente des Faust mit aktuellen Themen als Sprechtheater, Improvisationstheater und mit Musik verbunden. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

WILDWUCHS ABENTEUERFREIZEIT 2014

WERKSTATTTAGE

Wangen im Allgäu

Ulm

Der Verein Wildwuchs Westallgäu führte eine Abenteuerfreizeit durch. Der junge Verein konnte damit sein Angebot konsolidieren und auf eine unabhängige Basis stellen.

Der CVJM Ulm weitete seine schulbezogene Jugendarbeit aus. Es wurden sogenannte Werkstatttage ab der 7. Klasse angeboten, die sich jeweils mit einem für Jugendliche wichtigen Thema beschäftigten.

WIR IM FOKUS Stuttgart www.didf-jugend.net

Jugendliche aus Einwandererfamilien führten einen Videoworkshop durch und drehten dabei einen Film über ihr Leben in Deutschland.

TUNNELBLICK FREIBURG Freiburg www.facebook.com/Tunnelblickfreiburg

Wohnungslose und ehemals wohnungslose junge Menschen unterwegs als musikalische Botschafter: Die Musikerinnen und Musiker von Tunnelblick ziehen mit ihren selbstkomponierten Songs durch Freiburg. Sie erzählen ihren Zuhörerinnen und Zuhörern von der schwierigen Situation Jugendlicher und junger Erwachsener auf der Straße, von ihren Träumen und Wünschen für die Zukunft.

Tunnelblick Freiburg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

Youth Media Challenge

YOUTH MEDIA CHALLENGE Stuttgart www.jpbw.de

Die Youth Media Challenge war der erste 24-stündige Wettbewerb für junge Journalisten in Baden-Württem­ berg. In Teams mit drei bis fünf Jugendlichen wurde von Samstag auf Sonntag innerhalb der 24 Stunden zunächst in Intensivworkshops journalistisches Handwerk erlernt und danach ein eigener Medienbeitrag zu dem vorgegebenen Thema „Integration“ erstellt. Am Ende wurden die Beiträge von einer professionellen Jury intensiv bewertet und mit Preisen (z. B. Recherchefahrten nach München oder Berlin) prämiert. ZEITUNGS THEATER PERFORMANCE Memmingen

In Kooperation mit dem Jugendhaus Leutkirch und im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ erstellten Jugendliche eine „Theater-Collage“, die sich mit internationalen Medien auseinandersetzt.

YOUNG CRITICS Tübingen www.dai-tuebingen/bibliothek/young-critics/young-critics.html

Das Projekt „Young Critics“ ermöglicht Jugendlichen einmal im Monat, in offener Atmosphäre aktuelle Spielfilme zunächst gemeinsam anzuschauen und danach in der Gruppe kritisch zu analysieren. Das Besondere: Die Idee, Planung und Durchführung der einzelnen Treffen übernahm ein Bundesfreiwilliger des Deutsch-Amerikanischen Instituts, der dieses Projekt auch nach seinem Dienst weiter betreut. Ziel der Abende ist, eine rege Diskussion unter den Teilnehmenden zu erreichen, um sich intensiv über die Filme auszutauschen und die journalistische Form von Filmkritik zu erlernen.

WIKIJUPLAN – WINNENDER-KINDER-JUGEND-STADTPLAN Winnenden

Die Projektgruppe entwickelte für Winnenden einen Kinderund Jugendstadtplan. Dazu wurden Städteforschungsteams eingesetzt. Eine Online-Version ist geplant. Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

TINKERTANK

VOLK AUF DEM WEG

TINKERTANK

Karlsruhe http://www.jugendhaus-karlsruhe.de/volk-auf-dem-weg.html

Ludwigsburg www.tinkertank.de

Die Projektgruppe arbeitete medial die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Manifest Katharinas II. von Russland auf. Das Manifest von 1763 führte insbesondere zur Einwanderung Deutscher in Russland.

Das Projekt Tinkertank zeigte Kindern und Jugendlichen, wie aus kaputten Geräten neue funktionierende Objekte hergestellt werden können. Das Projekt versteht sich als Vermittler von technischer Jugendbildung.

WOCHE GEMEINSAMEN LEBEN – WGL

YFF (YOUNG FASHION FAIR)

Weil der Stadt – Merklingen

Stuttgart www.young-fashion-fair.de

Die Idee ist, eine Woche lang das Leben zu „teilen“. Das heißt, wir gründen eine Wohngemeinschaft auf Zeit. Wir wohnen zusammen, machen den Haushalt gemeinsam, verbringen Zeit zusammen … Tagsüber geht jede/jeder der üblichen Tätigkeit nach (Arbeit, Schule, Vereine …) 52

„Es gibt zu wenig Fair-Trade-Kleidung, die Jugendliche anspricht“, dachten sich vier Schülerinnen und entwarfen kurzer­hand selbst ein T-Shirt. Aus mehreren Skizzen wählten die jungen Designerinnen ihren Favoriten aus, setzten ihn in


PROJEKTE 2015  –  WEITERE ENGAGIERTE TEILNEHMERINNEN UND TEILNEHMER

einen Schnitt um, entwarfen noch einen Aufdruck und ließen ihr T-Shirt in Hamburg produzieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und ist ein toller Beitrag zur nachhaltigen Mode.

SCHMUCKE BAKTERIEN Heidelberg http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2012/dkfzpm-12-37-Schmucke-Bakterien-gegen-Hautkrebs.php

ZUKUNFTS-ARCHITEKTUR Stuttgart www.jukus-kulturserver.de

Fünf Jugendliche entwickelten am Life-Science Lab Heidelberg, unterstützt von fünf studentischen Mentoren an der Universität Heidelberg, ein kostengünstiges Frühwarnsystem für gefährliche Strahlung.

Die Projektgruppe erarbeitete mit Kindern und Jugendlichen Architektur­modelle für künftige Stadtentwicklungen und baute diese als Modelle in Ton. 79 Kinder und Jugendliche haben sich künstlerisch damit auseinandergesetzt, wie die Stadt, in der sie leben wollen, später aussehen könnte.

Zukunfts-Architektur

Jugendbildungspreis Baden-Württemberg

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Realisiert von der Jugendstiftung Baden-Württemberg Telefon: (0 70 42) 83 17- 0 E-Mail: info@jugendstiftung.de

Eine Aktion des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg


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