NOIR - Ausgabe 6: Nachts wenn alle schlafen

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SPRACHROHR DER JUGEND Die Jugend von heute hat null Bock auf Politik und ist völlig desinteressiert an gesellschaftlichen Belangen. Sollten diese Gerüchte stimmen, sind Astrid und Nico das komplette Gegenteil.

Astrid Astrid liegt die Anerkennu ng nonformaler Bildung besonders am Herzen. Sie bezeichnet sich selbst als absoluten „Europafreak“. An der Arbeit als Jugend delegierte macht ihr bes onders Spaß, unterschiedliche und motivierte jun ge Menschen zu treffen und sich mit neuen Themen auseinander zu setzen.

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strid und Nico sind Jugenddelegierte. Sie werden von der deutschen Regierung zur UN-Generalversammlung in New York als „Sprachrohr der Jugend“ entsandt. Dort sollen sie die Interessen von Jugendlichen vertreten. Obwohl eine UN-Resolution das Modell der Jugenddelegierten seit über 20 Jahren empfiehlt, kommen nur etwa 25 Mitgliedsstaaten dieser Empfehlung nach. „Die Aufgabe der Jugenddelegierten“, so erklären die beiden, „besteht vor allem darin, die deutsche Delegation in Jugendfragen zu beraten“. Als Vorbereitung für diese Tätigkeit gehen Astrid und Nico ein Jahr lang auf Deutschlandtour. Sie treffen in verschiedenen Städten mit Jugendlichen zusammen und diskutieren mit ihnen über Themen, die diese begeistern und interessieren. Interessierte Jugendliche aus Berlin und Umgebung können sich übrigens an dem Projekt beteiligen, indem sie im Jugenddelegierten-Team bei der Organisation

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der Deutschlandtour mitarbeiten und die Jugenddelegierten in ihrer Arbeit unterstützen. Für das Amt des Jugenddelegierten können sich Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren bewerben, die Erfahrung in der Jugendarbeit, gute Englischkenntnisse und Interesse an den Vereinten Nationen mitbringen. „Jugendliche diskutieren motiviert und engagiert, sind wissbegierig, langweilen sich bei politischen Themen keineswegs und lassen sich für viele Themen begeistern“, kann Nico nach der bisherigen Tour feststellen. „Die meisten interessieren sich für das, was in ihrem Land vorgeht, und wollen daran teilhaben.“ Meist wüssten sie jedoch nicht über Möglichkeiten der aktiven Bürgerschaft Bescheid, oft sei der Zugang zu Politik einfach nicht jugendgerecht gestaltet, erklären die Jugenddelegierten. Junge Leute „fühlen sich oft übergangen“, sagt Astrid. Aus diesem Grund haben die beiden es sich auf die Fahne geschrieben,

mehr Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten der Jugendarbeit zu lenken und haben diese als eine ihrer Schwerpunktthemen festgelegt. Denn bei der Jugendarbeit „wird letztlich die Identifikation mit dem gesellschaftlichen und politischen System gefördert“, sagen die beiden. Die Arbeit eines Jugenddelegierten ist vielfältig und interessant, jedoch sehr zeitaufwändig. Astrid und Nico haben sich ein Freisemester genommen, um den Aufgaben gerecht werden zu können. Mehr jedoch, als die Jugenddelegierten mit einem Semester verlieren, gewinnen sie an persönlichen Erfahrungen und neuen Perspektiven.

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Viktoria Kling

Jugenddelegierte bei den UN Mehr Infos und alle Kontakte unter www.jugenddelegierte.de

Foto: Nicolas Klein


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