Broschüre Jugendbegleiter.Schule.Jugendbildung.

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Jugendverbände als starke Bildungspartner im Jugendbegleiter-Programm

Schnittstelle zwischen Schule und Jugendarbeit Netzwerkarbeit beim Stadtjugendring Frank Stüber

Unter der Regie des Stadtjugendrings (SJR) entwickelte sich in Leinfelden-Echterdingen ein enges Netzwerk zwischen schulischer und außerschulischer Bildung. Projekttage, ergänzende Angebote im Ganztagsbetrieb, Mittagspausenbetreuung, Kooperationen von Schulen und Vereinen, Qualifizierungsmaßnahmen für Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter sowie Schülermentorinnen und -mentoren – der Stadtjugendring ist die Schnittstelle für alle Aktivitäten zwischen Jugendarbeit und Schule in der Großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen mit ihren knapp 40.000 Einwohnern.

Die Ziele Seit seiner Gründung im Jahr 1988 war es für den Stadtjugendring wichtig, dass die Jugendarbeit eng mit den Schulen zusammenarbeitet. Im Sinne eines ganzheitlichen Bildungsansatzes sollte ein Brückenschlag zwischen Schule und verbandlicher bzw. offener Kinder- und Jugendarbeit erreicht werden.

Gestaltung der Bildungspartnerschaft Im Lauf der Jahre entstanden eine Vielzahl von Projekten zwischen Schulen, Vereinen und offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen: Von einzelnen Projekttagen bis hin zu dauerhaft angelegten Partnerschaften der Schulen mit außerschulischen Partnern aus der Jugendarbeit in Form „Ergänzender Bildungsangebote“ – ob Sport, Erlebnispädagogik oder Kultur- und Medienarbeit. In der Folge wurde der Stadtjugendring auch mit der Trägerschaft betraut, als es um die Einrichtung von pädagogisch betreuten Mittagspausenangeboten an den Schulen ging: Seit 2004 ist der Stadtjugendring für die „Kreative Pause“ am Immanuel-Kant-Gymnasium verantwortlich. 2007 folgten die Ludwig-Uhland-Haupt- und Förderschule in Leinfelden und das Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium in Echterdingen.

Frank Stüber, Geschäftsführer des SJR, beschreibt die Entwicklung: „Anfangs waren wir ein oder zwei Wochen mit einem Projekt an einer Schule, haben alles aufgewirbelt, und danach gingen Schule und Jugendarbeit wieder ihre eigenen Wege. Das hat sich geändert: Heute kooperieren wir dauerhaft. Da wird dann manches grundsätzlich ausgehandelt und auf eine solide Basis gestellt.“ Mittlerweile ist der Stadtjugendring in Leinfelden-Echterdingen die zentrale Anlaufstelle, wenn es um Fragen der Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule geht. Im Herbst 2007 wurde gemeinsam mit der Stadtverwaltung ein „Forum Ganztagsbildung“ veranstaltet, bei dem erfolgreiche Projekte vorgestellt und die Schulen mit potenziellen Partnern zusammengebracht wurden.

Breite Mitarbeit zeigt gute Ergebnisse In allen Projekten sind von jeher bürgerschaftlich Engagierte eingebunden – seit 2006 auch im Rahmen des Jugendbegleiter-Programms: Von älteren Schülerinnen und Schülern über Übungsleiterinnen und -leiter aus Vereinen bis zu engagierten Eltern und Seniorinnen und Senioren reicht die Palette der Aktiven. Voraussetzung für das kontinuierliche Engagement sind Schulung und Anleitung, Motivation und Anerkennung durch hauptamtliches pädagogisches Personal. Auch wenn es darum geht, in Krisen zu intervenieren, ist professionelles sozialpädagogisches Handeln gefordert. Nur so kann Verlässlichkeit und Qualität der Programme gewährleistet werden. Diese Aufgabe wird durch sozialpädagogische Fachkräfte des Stadt­ jugendrings und anderer Partner übernommen.

Zentraler Erfolgsfaktor Der Stadtjugendring trägt Sorge für stadtübergreifende fachliche und organisatorische Standards. Ein zentraler Erfolgsfaktor darf nicht unterschätzt werden: Die Koppelung der Angebote mit dem schulischen Betrieb. Dies steht und fällt nicht zuletzt damit, wie die Schulleitung sich für eine entsprechende „KooperationsKultur“ an der Schule einsetzt. Nur so kann es ein wirkliches Miteinander werden, und nicht nur ein Neben­einanderher.

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