» Woher du kommst, darf nie entscheiden, wohin du gehst.«
nATALiA CORRALes-DieZ Schon sehr früh erlebte die Argentinierin was grundlegend wichtig ist im Leben, vor allem für uns Frauen. Deshalb hat die 2-fache Mutter und Finanzexpertin einen weltweit einzigartigen Fonds für Bildung ins Leben gerufen. Wie herausfordernd die Doppelrolle als Mutter und Karrierefrau sein kann und warum ihre Töchter schon jetzt kleine Feministinnen sind, erzählt uns Natalia Corrales-Diez in einem sehr leidenschaftlichen Interview.
JubelMoments: Natalia, du hast den „Fund of Excellence“ ins Leben gerufen. Wie kam es zu der Idee? Natalia Corrales-Diez: Als Jugendliche war ich einmal in einem Kaffeehaus in Buenos Aires. Als ich mich hinsetzte und einen Kaffee und ein Weckerl bestellte, hatte ich gerade genug Geld eingesteckt, um zu bezahlen. Als ich fertig war und zahlen wollte, hat das Geld aufgrund der rasanten Inflation nicht mehr gereicht. Mich hat das so schockiert, dass ich mir überlegt habe, welche Investition im Leben werthaltig ist, nicht weginflationiert werden kann und mir nicht weggenommen werden kann. Und das ist Bildung. Aber nicht jeder hat Zugang zu seiner Wunschausbildung, weil es – außer der eigenen Familie – kaum Finanzierungsmöglichkeiten gibt. So ist dann Jahre später der Fund of Excellence entstanden. Es ist ein Fonds, der nicht in Aktien und Anleihen investiert, sondern in die Ausbildung und damit in die Zukunft von Menschen.
JubelMoments: Du machst dich stark für Bildung und unterstützt auch als Mentorin junge Unternehmerinnen auf ihrem Gründungsweg. Was bedeutet dir Empowerment? Natalia Corrales-Diez: Bildung ist Empowerment. Ich möchte dazu ein Beispiel geben: Die durchschnittliche Pension einer Frau liegt bei € 1.107. Damit liegt der Pensionsunterschied im Vergleich zu einem Mann bei 42 %. Das heißt, dass die durchschnittliche Frau in Österreich ein Riesenproblem hat: Altersarmut. Das bedeutet, wir brauchen in Österreich nicht nur besser ausgebildete Frauen, damit deren soziale Mobilität steigt, sondern auch Frauen, die verstehen, dass sie ohne eine eigene finanzielle Absicherung sehr riskant leben. Wenn eine Frau sich über ihre eigene Erwerbstätigkeit nicht erhalten kann und finanziell von ihrem Mann abhängig ist, dann kann das gut gehen, muss es aber nicht. Denn die Scheidungsrate in Österreich liegt immerhin bei ca. 41 %. Das bedeutet nicht, dass wir mehr
JubelMoments - 103