Bilder: Lisa Marie, Schelato
STÄNDIG AUF DER SUCHE NACH ULTIMATIVEN EISREZEPTUREN: LUCIANO RAIMONDI UND PHILIPP BLIHAL
GASTRO 7/2018 | KULINARIK | SOMMERLICHE DESSERTS
Schokolade, Vanille oder Erdbeere mit Mehlwürmern?
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Sobald die Temperaturen steigen, gehen unzählige Becher und Stanitzel mit Eis in allen Farben und Sorten über die Theken der österreichischen Eissalons. Neue und kreative Eisgeschäfte kommen und gehen, doch mit ihrem Wiener Eissalon „Schelato“ hatten die beiden Freunde Philipp Blihall und Luciano Raimondi nicht nur einen richtigen Riecher, sondern beweisen auch einen besonderen Geschmack. Wie sich die Idee von einem Eissalon in die Wirklichkeit umsetzen ließ, vor welchen Herausforderungen die beiden Gelatieri im Eis-Alltag stehen und welche Zutaten für ein gutes Eis vonnöten sind, erzählen die jungen Eismacher bei einem Gespräch mit GASTRO Redakteurin Katharina Baumhakel.
Das Schelato ist seit der Eröffnung zu einem Geheimtipp vieler Eisliebhaber geworden. Meterlange Schlangen vor den liebevoll gestalteten Eisdielen zeichnen die Wege zu den süßen Pilgerstätten. Begonnen hat die professionelle Eislaufbahn der beiden Freunde Anfang 2015 mit einem kleinen Lokal in der Lerchenfelderstraße, seit Mai 2017 gibt es eine zweite Filiale in der Schleifmühlgasse. Auf die Frage, was sich mit der Gründung des Eissalons in ihrem Leben geändert hätte, antworten die beiden Neo-Unternehmer mit Humor: „Leben? Welches Leben?“ und ergänzen: „Die Eröffnung des Eisgeschäftes hat unser Leben total verändert.“ Ob das Eisgeschäft ein lukratives sei? Wahrschein-
MEHLWÜRMER, VERPACKT IN EINE KNUSPRIGE KARAMELLHÜLLE, GERÜHRT IN ERDBEEREIS: FÜR BESONDERS EXPERIMENTIERFREUDIGE KREIERTEN DIE SCHELATO-KÜNSTLER GEMEINSAM MIT ZIRP INSECTS (WIENER NASCHMARKT) „INSEKTENEIS“
lich nicht, wenn man die laufenden Kosten und die relativ kurzen Saisonen bedenke, sind sich Blihall und Raimondi einig: „Es gibt viele Hürden: Ein geeignetes Lokal in einer passenden Lage zu finden, hohe Investitionskosten für Eismaschinen, sehr strenge Auflagen für die Eisherstellung und eine harte Konkurrenz. Wien hat im Übrigen die meisten Eisgeschäfte pro Einwohner in Europa. Und im Sommer, wenn die Sonne scheint und alle frei haben, ist das Geschäft am intensivsten.“
Auf den Geschmack gekommen Es wirkt dennoch so, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Von der Pike auf gelernt haben die Unternehmer das Eis-