Ausgabe 51 / Dezember 2024

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Ausgabe 51 / Dezember 2024

Falls du dazu Ideen, hast, schreibe mir bitte vorab. Beiträge und Vorschläge hierzu werden ab sofort gern entgegen genommen! Texte (bitte vorher mit mir absprechen) im Format Times New Roman 12 pt, eineinhalbzeiliger Abstand, linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oder doc) an: redaktion@3ho.de.
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Redaktionsmitglieder: Barbara Becker-Rojczyk, Christine Bhajan Kaur Glander-Rieker, Christiane Gruhn, Helge Teg Sandeva Singh Haude, Karta Purkh Singh Pomarius, Bettina Sat Hari Kaur Stülpnagel-Pomarius.
Autoren dieser Ausgabe: Dr. Klaus Ram Rai Singh Alfert, Barbara Santjeet Kaur Becker-Rojczyk, Dr. Rebecca Sita Priti Kaur Fuchs, Christine Bhajan Kaur Glander-Rieker, Helge Teg Sandeva Singh Haude, Pritam Hari Kaur Khalsa, Clarissa Mandev Kaur Köpfer, Andrea Ledergerber, Kartar Kaur Mahler, Helmut Mathar, Ada Devinderjit Namani, Niranjan, Arne Dharma Singh Raap-Mehl, Alice Radha, Amrit Sadhana Singh, Ram Jivan Singh Schönwiese & Vikrampal Kaur Härmand, Bettina Sat Hari Kaur StülpnagelPomarius, Anna Adi Dasjeet Schöppner, Amrit Sadhana Singh, Paramjeet Singh, Sat Hari Singh Khalsa, Yasemin Tuna-Nörling.
Anzeigenakquise: Barbara Kuhls, anzeige@3ho.de Layout: Jan M. Kürzinger, grafik@3ho.de Coverfoto: Anja Escherich www.anja-escherich.de
Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immer die Meinung von Redaktion oder Herausgeber dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zu schieben oder abzulehnen.

ls der Vorschlag kam, das nächste Schwerpunktthema möge doch „Mantra und Musik“ sein, konnte ich kaum glauben, dass wir dieses Thema in den vielen Jahren, in denen wir Schwerpunktthemen wählen, noch nicht behandelt haben. Ich habe eine umfangreiche Liste mit den Themen seit 2005, die ich flugs durchforstete. Doch es war so. Und damit natürlich überfällig, denn „Mantra und Musik“ spielen eine so profunde Rolle beim Kundalini Yoga - vermutlich mehr bei allen anderen Yogarichtungen. Schon weil wir normalerweise im Kreis sitzen und singen, nicht aufgereiht oder gar vor einer Spiegelwand, hat Kundalini Yoga so etwas unvergleichlich Verbindendes, selbst für diejenigen, denen das Mantrachanten noch fremd ist. Wir kennen sie doch alle, die Teilnehmenden, die erst skeptisch-zurückhaltend kaum mitsummen mögen, um wenig später mit Inbrunst zu singen und das als Herzstück der Yogastunde zu betrachten.
Auch für mich hat Musik schon von klein auf eine bedeutende Rolle gespielt. Aufgewachsen bin ich mit zeitgenössischer Musik - meine Mutter liebte Pop und Rock - und klassischer Musik, inspiriert von meinem Vater. Unablässig lief bei uns der Plattenspieler, zwischen Ike & Tina Turners „Notbush Citiy Limits“ und Mozarts Requiem formte sich mein Musikgeschmack. Folglich habe ich verschiedene Instrumente erlernt - leider muss ich zugeben, dass ich nie große Lust zum Üben hatte. Selbst das Harmonium, während Corona gekauft und erst mit Begeisterung gespielt, verstaubt nun in der Ecke ... Mantras hingegen begleiten mich leichtfüßig seit meiner ersten Kundalini Yogastunde, besonders das Mulmantra, das während der Schwangerschaft mit meinem Sohn zu mir kam und mich durch Geburt, schlaflose Nächte und viele Herausforderungen getragen hat. Es gab Affären mit anderen Mantras, manche bloße Strohfeuer, andere dauerhaftere Liebschaften, aber keines hat das Mulmantra jemals abgelöst. Musikalische Adaptionen spielen natürlich eine Rolle, doch das Mulmantra ist auf einer tieferen, einer Zellularebene, in mir verankert - jenseits der Melodien. Mantras können pure Magie sein. „Magisches Mantr“ lautet der Artikel von Niranjan, die zum ersten, aber hoffentlich nicht zum letzten Mal für das Journal schreibt. Was gechantete Meditationen mit unserem meditativen Geist machen, darüber berichtet Pritam Hari Kaur, was es mit dem Nervensystem anstellt, hat Rebecca Sita Priti erforscht. Sat Hari Singh beleuchtet tiefgründig die Sadhana Mantras. Einen kritischen Blick wirft Barbara Santjeet Kaur auf eine mög-
liche kulturelle Aneignung. Was Naad und Yoga verbindet, erfahren wir von Kartar Kaur und Klaus Ram Rai Singh berichtet vom Workshop, in dem Naad erfahren wurde. Die Rolle des Kirtan im Yoga stellt Alice Radha dar. Yasemin philosophiert über die Entdeckung des OM und Helmut lässt uns daran teilhaben, wie der Ton des Großen Einen zu ihm kam. Amrit Sadhana Singh beschreibt seinen Weg hin zum Kundalini Musiker, das Duo Shakti & Shiva stellt die Synergie von Tanz und Meditation dar und Sat Hari Kaur hat mehrere Musiker kurz porträtiert. Sie beschreibt auch, wie sie ihre Yogagruppe zum Singen animiert. Clarissa Mandev Kaur betrachtet Klang und Schwingung in feinstofflicher Hinsicht. Andrea hat zum Einen die Soul Singing Ceremonies beschrieben, zum Anderen getanzte Mantras untersucht. Wie Mantras sie durch Schwangerschaft und Geburt getragen haben, teilt Anna mit uns, wie sie überhaupt wirken, hat Helge Teg Sandeva zu ergründen versucht. Bhajan Kaur beschreibt, wie sie mit ihrem Namen, der Klang bedeutet, umgeht. Gurbani und das daraus hervorgehende Seva Projekt liegt Paramjeet sehr am Herzen. Dharma rät zu drei wirksamen Mantras im täglichen Leben.
Buch- und CD-Tipps, ein Bericht über das Deutsche Kundalini Yoga Festival, Serviceseiten und Kurznachrichten vervollständigen das Heft.
Ich wünsche euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit. Lasst euch von Musik erfüllen und von Mantras durch die kalte Zeit tragen,

eure Kerstin Ravi Kirn Kaur.
Von Niranjan
as erste Mal begegnete ich dem Wort „Mantra“ in einem Spielfilm über ein indisches Epos. Dort wurde dem Schüler ein Mantr wie ein geheimes Zauberwort geschenkt, das ihn später aus seiner größten Not errettete. Im Laufe der Zeit begegnete mir dieses Wort immer mal wieder. „Mantra“ –etwas, das man unendlich oft wiederholt, um in einen meditativen Zustand zu gelangen und Weisheit zu erfahren.
Wann ein Wort zum Mantr wird
Doch Mantr ist kein Wort. Mantr bedeutet Lösung. Dass ein Wort allein keine Lösung ist, können wir tagtäglich beobachten. Ein Kind, das von seinen Eltern aufgetragen bekommt, es solle sich entschuldigen, sagt vielleicht zähneknirschend „Entschuldigung“, doch dies ist keine echte Lösung. Ein Wort wird dann zum Mantr, wenn wir es verkörpern, wenn wir es sind. Dann kann „Entschuldigung“ die Freundschaft erneuern, „Guten Morgen“ die Sonne aufgehen lassen und „Ja“ den Beginn einer wundervollen Verbindung markieren.
Werkzeug und Technik
Mantr kommt nicht allein. Es steht in Verbindung mit zwei anderen Worten: Yantr und Tantr. Yantr ist ein Werkzeug – in diesem Fall unsere Stimme und unser Gehör, gegebenenfalls auch ein Musikinstrument.Wie jedes Werkzeug muss ein Yantr gut in Schuss sein: Ein scharfes Messer schneidet besser, eine gesunde Stimme transportiert die Botschaft klarer und ein gestimmtes Instrument schenkt die größte Resonanz.
Tantr bedeutet Technik, in diesem Fall: Ausdruck (Gaviyai), und Zuhören (Suniyai). Ersteres beinhaltet besonders die Lehre der Aussprache, Santhiya. Dies ist der Grund, warum ich Mantr
schreibe, was der Gurmukhi-Aussprache dieses Worts am nächsten kommt. Zu Santhiya gehört jedoch noch eine weitere Dimension. Siri Guru Granth Sahib Ji ist durchwoben von und strukturiert von 60 Raags – 60 emotionalen Stimmungen. Diese Stimmungen im Herzen sowie in ihrer musikalischen Struktur zu durchdringen, ist ein essenzieller Teil von Santhiya, der Technik, die uns zum Mantr führt.
Die richtige Weise
Auch unser Zuhören (Suniyai) ist Tantr. Durch aufmerksames Zuhören nehmen wir emotionale Nuancen feiner wahr und können die Erfahrung eines Klangs als Mantr ermöglichen. Nur wenn Yantr und Tantr auf die richtige Weise zusammenkommen, kann eine Lösung entstehen.
Meine erste Berührung mit dieser Dimension von Mantr hatte ich, als ich dem Naad Yoga begegnete, dem Yoga des Klangs. Yogi Professor Surinder Singh sang Tu Hi Tu Sat Kartar in der Stimmung von Raag Sorath, die meine tiefe innere Suche nach dem EinsSein berührte. Das Mantr ist eine Ermutigung, in die größte Kraft des Universums zu vertrauen, die göttliche Kraft. Damals verstand ich kein Gurmukhi und wusste nichts über Raags. Und doch kam das Mantr immer wieder zu mir zurück und sang in mir, verband mich mit meiner Suche, dem Loslassen und dem tiefen Vertrauen ins Sein. Es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und rief mich auf den Weg des Klangs.
Eine ständig präsente Realität
Auf diesem Weg erlebte ich nach einiger Zeit, was ich bisher nur durchs Schlüsselloch sehen konnte. In meiner täglichen Praxis sang ich Gur Merai Sang Sadaa Hai Nale in Raag Asa –eine

erhebende Hymne an die Freundschaft zwischen Seele und Verstand. In einer Zeit, in der ich mich im Außen einsam fühlte, begann Gur Merai Sang in meinem Inneren zu einer ständig präsenten Realität zu werden. Ich wachte morgens auf und freute mich darauf, den Tag mit mir zu verbringen. Ich kaufte ein Eis und aß es mit mir selbst, als wäre es das schönste Date meines Lebens. Ich lachte, als sei ich nicht allein, sondern mit meinen besten Freunden unterwegs.
Die Komposition meines Lebens Seitdem hat die innere Konversation nie mehr aufgehört: Welche Worte und Stimmungen schwingen heute in mir? Wie kann ich sie hören, singen, leben? Als Naad-Yoga-Lehrerin und Klangtherapeutin bin nun oft ich in der Position, in der mein Lehrer bei unserer ersten Begegnung war: Wie kann ich die Stimmung eines ganzen Raums einfangen und neu komponieren? Wie kann ich die Wahrheit in den Worten meines Gegenübers hören, um ein Mantr zu finden? Jede dieser Begegnungen ist eine Bereicherung in der sich immer weiter entfaltenden Komposition meines Lebens.
Die Kraft des Klangs und die Wirksamkeit des Naad Yoga sind jenseits von allem, was ich mir vorstellen konnte. Mantr ist kein Hokuspokus. Wenn wir Yantr und Tantr respektieren, ist es der Weg ins Herz der Realität, nicht weniger als wahre Magie, eine Lösung, die alle Ebenen durchdringt – Mantr.



Einswerden mit dem Absoluten
Niranjan ist Lehrerin und Ausbilderin für Naad Yoga sowie Naad-Yoga-Klangtherapie. Sie unterrichtet und konzertiert seit vielen Jahren deutschlandweit und international in Zusammenarbeit mit der Raj Academy und Yogi of Sound. 2020 erhielt sie einen Lehrauftrag für nordindische Musik an der Musikhochschule Mannheim. 2022 veröffentlichte sie ihr Debut-Album „Five Conversations on Love“. 2023 gründete sie in Gaienhofen am Bodensee das Chardikala – Klangatelier und Raum für Musik, Mindset & Meditation. www.happinessthroughsound.com
Von Yasemin Tuna-Nörling
„Om“ (auch Aum geschrieben), eines der heiligsten Symbole im Hinduismus und Buddhismus, trägt den vedischen Schriften zufolge den Klang des Universums und die Kraft der Schöpfung in sich. „Om“ ist der Urklang, die Urschwingung, auch Pranava oder Omkara genannt, die alles durchdringt und das kosmische Bewusstsein widerspiegelt.
Gott Krishna offenbart sich in der Bhagavadgita Gita, Kapitel 7. Vers 8.: „Ich bin das eigene Wesen von allem und jedem. Im reinen Wasser bin ich der süße Geschmack. In der Sonne und dem Mond bin ich der Strahlenglanz. Im innersten Zentrum menschlicher Wesen lebe ich als Zeugungskraft und Mut: ICH BIN DIE HEILIGE SILBE OM, DIE DAS GÖTTLICHE BEZEICHNET, UND ICH BIN DEREN IM GANZEN UNIVERSUM VERNOMMENER KLANG.“
Vier Bewusstseinszustände
In der Mandukya Upanishad, werden die drei Buchstaben A,U und M, die phonetisch „Om“ bilden, verschiedenen Bewusstheitszuständen zugeordnet: „A“ repräsentiert den Wachzustand (Jagrat). Er steht für das bewusste, wache Erleben der äußeren Welt, die physische Realität und das gegenwärtige Leben. Das „U“ symbolisiert den Traumzustand (Swapna). Er repräsentiert den Bereich der inneren Welt, das Unbewusste und Träume sowie das kreative und intellektuelle Potenzial. „M“ steht für tiefen Schlaf oder den Zustand der Traumlosigkeit (Shushupti). In diesem Zustand gibt es keine bewusste Wahrnehmung.
Zusätzlich gibt es ein viertes Element, das in den drei Klängen implizit ist: Die Stille, die auf das OM folgt, repräsentiert den vierten Zustand (Turiya), der als Zustand der Erleuchtung oder des absoluten Bewusstseins gilt. Es ist das Ziel des spirituellen Strebens, das Einswerden mit dem Absoluten.
Alles ist im Symbol enthalten
Diese Bewusstseinszustände sind auch in den verschiedenen Teilen des Om-Symbols selbst enthalten: Die untere linke Kurve symbolisiert den Wachzustand, die obere linke Kurve den Zustand des traumlosen Schlafs, die mittlere Kurve rechts steht für den Traumzustand. Der Halbkreis darüber repräsentiert Maya, den Schleier, der uns von der Erleuchtung abhält und der Punkt darüber wiederum steht für den vierten Zustand, den Zustand der Erleuchtung.
Im Sikhismus ist der Klang „Ong“ Teil des Symbols „Ek Onkar“, was „Gott ist eins“ oder „Der Schöpfer und die Schöpfung sind eins“ bedeutet. Ek Onkar oder Ek Ongkar ist der Anfang des Mool-Mantras und der erste Satz im Siri Guru Granth Sahib, es drückt die Einheit und die Allgegenwart Gottes aus. „Ong“ innerhalb dieses Ausdrucks bezieht sich auf den Schöpfer und die universelle Schöpfungskraft. Es gibt also keinen Unterschied in der Bedeutung der Worte Om und Ong.
Die Lautverschiebung hängt mit Sanskrit-Regeln zusammen, bei dem das „m“ von Om in ein gutturales „n(g)“ verwandelt wird, wenn darauf ein „ka“ folgt, sodass der nasale Konsonant und das „ka“ beide im hinteren Teil des Mundes ausgesprochen werden.
In der Kundalini Yoga-Tradition heißt es, dass im Gegensatz zu „Om“ das „Ong“ eine dynamischere Bedeutung hat und die schöpferische Energie, die ständig in Bewegung ist, und die kontinuierliche Manifestation der Realität repräsentiert.
Keimsilbe mit Schwingungsenergie
Om/Ong ist ein Bij-Mantra, eine sogenannte Keimsilbe, die eine starke Schwingungsenergie enthält. Die Ärztin Mohani Heitel erklärt, dass sich durch die Intonation des „Om“ Vibrationen vom Hals zur Brust bis zum Schädel ausbreiten und das zentrale Nervensystem und die Drüsen in Schwingung bringen, bis alle Zellen davon betroffen sind. Chantet man „Om“ mit langen, tiefen Atemzügen, spürt man bald die tiefe meditative Wirkung. Die Erfahrung intensiviert sich erheblich bei wiederholten „Ong, Ong, Ong“-Chants, da die Vibration stärker ist und man den Körper tatsächlich als Klangkörper wahrnimmt.
Om/Ong ist das Bij-Mantra für das Ajna-Chakra, das Dritte Auge, das mit der Hypophyse in Verbindung gebracht wird. Hier treffen sich die Hauptenergie-Kanäle Ida, Pingala und Shushumna. Es ist das Zentrum der Intuition, Klarheit und Selbstbestimmung.
Die Maitri Upanishad besagt: „Es gibt zwei Wege, über Brahman zu meditieren: im Klang und in der Stille. Der Klang Brahmans ist Eins. Mit Om gehen wir zum Ende, nämlich zur Stille Brahmans. Das Ende ist die Unsterblichkeit, die Vereinigung und der Frieden.“
Möge jede*r Yogi*ni diese wunderbare Klagerfahrung mit Om/Ong machen und in die Stille kommen - am besten anhaltend …
Dr. phil. Yasemin Tuna-Nörling ist seit 2005 Kundalini Yoga Lehrerin (KRI), zudem Kinderyoga-Lehrerin, 2014/16 machte sie die Fachausbildung Yogatherapie (3HO-Deutschland)und 2019 erlernte sie Yin Yoga. Fortbildung zur Trainerin in Gewaltfreier Kommunikation nach Marschall Rosenberg. Sie leitet das Yogazentrum Heidelberg. www.yoga-zentrum-heidelberg.com

Von Clarissa Mandev Kaur Köpfer
Meine Gedanken, meine Ideen, meine Worte, selbst meine Gefühle - alles ist Energie. Und natürlich sind auch Musik, Mantra, Rhythmus, Melodie, Klang und Gesang sehr fühlbare Schwingungen. Zudem ermöglicht Klang in all seinen Varianten und Facetten einen Zugang in ein heiliges und heilendes Feld, ein Feld höheren Bewusstseins.
Das Prinzip von Ursache und Wirkung besagt: „Alles, was du denkst, fühlst und tust, hat eine Wirkung - du bist die Ursache für jede Veränderung in deinem Leben - welche Ursache möchtest du heute sein, um morgen … zu sein?“


Was bedeutet das für mich im Bereich Klang, Musik und Mantra? Jede Schwingung ist Träger von Information und es macht einen Unterschied, welche Art Musik oder Klang ich höre oder selbst mache, ob ich in einem Zustand von Einheit, Liebe und in Verbindung zu meinem Herzen bin oder ob ich unbewusst und im Außen verweile. Was also möchte ich aussenden und verstärken – in mir und in der Welt? Was möchte ich zurückbekommen und erhalten?
MAN-TRA – den Geist befreien, mit Liebe und Achtsamkeit

Musik mit all ihren verschiedenen Richtungen und Mantra im Speziellen hat in sich selbst (z. B. durch die Bedeutung der Texte, die Melodie, den Rhythmus, die Intention des Sängers) einen eigenen Energiefluss. Und das bedeutet, es wird genau diese Information übertragen. Die jeweilige Energie verändert die Schwingung in mir und in meinem Umfeld und meist ist das sehr deutlich zu spüren. So merke ich, dass ich fröhlicher, leichter, liebevoller werde oder es kann auch sein, dass bestimmte Musik mich aggressiv, müde oder energielos macht.
Es macht fühlbar einen Unterschied, ob ich Hip-Hop, Jazz oder Mozart höre! Das hat auch Masaru Emoto mit Fotos von entsprechend bespielten und gefrorenen Wasserkristallen deutlich gezeigt.
Chante (oder spiele, singe, …) ich voller Leidenschaft und Hingabe?
Es kann sehr kraftvoll sein, ein Mantra zu singen oder Melodie und Rhythmus beim Zuhören wahrzunehmen. Manchmal sind lange Zeit später noch Klang und Rhythmus im Körper spürbar.
Mantras erinnern uns an die ursprüngliche Absicht unserer Seele und geben unserer Seele einen Anker inmitten der Welt und ihren Ablenkungen. „Nach den Perlen“ tauchen beginnt dann, wenn ich mich vor dem Klang einstimme. Wenn ich mich bewusst dem ONG und meinem Herz- und Seelenraum öffne. Dann kann ich eine tiefe Anbindung an die geistige Ebene und ein bewusstes Gewahrsein entstehen lassen und hierin den Klang wirken lassen.
Und so kann ich mit Klang und Schwingung die Welt verändern!
„Nada brahma“ - Am Anfang war der Klang und Klang erschafft die Welt. Die indischen Ragas entsprechen unterschiedlichen Naturgesetzen (wie den Tageszeiten), die in dem Moment, in dem der passende Raga gespielt wird, lebendig sind.
Klang – Kreativität und tiefe Regeneration erleben
Neben Musik, Gesang und Mantra gibt es ein weiteres und besonderes Feld der Schwingungen -das Reich der Klänge von Gongs und anderen obertonreichen und NaturtonInstrumenten.
Als Teilnehmer im Klangbad oder in einer Gong- und Klangnacht ist man, anders als beim Chanten, im rezeptiven, also aufnehmenden Zustand. In der Regel sitzt oder liegt man
Ein

ruhig und taucht bewusst in die Stille und einen Zustand der Meditation oder des Schlafes ein.
Auch hier ist es wichtig, eine angenehme Atmosphäre zu erschaffen, den Raum energetisch und einladend vorzubereiten, sich als Spieler zu erden und einzustimmen sowie eine Intention zu setzen.
Im Erleben der Klänge gibt es verschiedene Zustände, in die man eintauchen und die man unterschiedlich erleben und nutzen kann. Ein Wirk-Aspekt von Klang (den man auch in der Meditation findet) ist die Veränderung der Hirnfrequenz. Im täglichen Lebenschwingen wir in „BetaFrequenz“, im Alltagsbewusstsein, in dem wir aufmerksam, aktiv und im Verstand sind. Durch Musik und Klang können wir in die Bereiche der Alpha-Schwingung „abtauchen“, in der sich die Hirnfrequenz messbar verändert. In diesem Bereich herrscht Entspannung vor, aber auch innere, visuelle Wahrnehmung und kreative Ansätze können sich zeigen. Hier tritt der Verstand in den Hintergrund und ein Feld ungeahnter Möglichkeiten, die sich dem Verstand entziehen, ist greifbar. Noch tiefer gelangt man in den Theta-Bereich, der charakteristisch ist für Meditation und Intuition, vergleichbar mit dem Zustand kurz vor dem Einschlafen.
Im besten Fall kann sich ein angespannter Zustand auflösen. Wenn ungelöste Fragen oder Probleme „ans Universum geschickt werden“ erhält man manchmal Impulse oder Ideen dazu. Je nachdem, in welche Tiefe man gleitet. So oder so: Klang wirkt transformierend – und kann Zugang zu höchstem Glück ermöglichen.
www.yoga-augenblick.de
insta: yoga_und_klang
Clarissa Mandev Kaur liebt es, Menschen auf ihrem Weg und in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dabei nutzt sie Techniken wie Kundalini Yoga und Cantienica©, Stimme und (Gong-) Klang, Meditation und Stille, Zuhören und Gespräch und natürlich ihre Freude und Intuition für ein ganzheitliches Wirken.

Von Kartar Kaur Mahler

ine gute Freundin meinte vor Kurzem, dass sie es kaum aushalten könne, wenn in der Gruppe beim Mantrasingen oder beim Einstimmen manche Teilnehmenden nicht den richtigen Ton treffen und lauthals falsch singen. Sie fragte mich, was sie in solch einem Fall als Anleitende tun könne. Meine Antwort kommt hier: Yoga ist, was verbindet, und Naad ist der unendliche Klangstrom. Dies kann man an vielen Stellen nachlesen und auch unsere Leserinnen und Leser wissen es vermutlich. Doch wollen wir mehr in die Tiefe schauen: Was genau ist Naad, was ist dieser Klangstrom? Und woraus besteht das Verbinden?
Klang als Essenz
Zunächst eine kurze Erläuterung: Der Naad-Klangstrom hat keinen Beginn und kein Ende. Es ist der nicht-hörbare, alles durchdringende Klang/ Ton/Strom, oder wie immer man es bezeichnen möchte. Aus ihm heraus ist die Welt entstanden und wird wieder vergehen, doch der Klang als Essenz und Grundlage bleibt. Naad ist also in allem und jedem Ding dieser unendlichen Schöpfung zu finden.
Man muss nicht Musik studieren, ein besonders gutes Gehör oder Talent haben, um den Klangstrom wahrzunehmen. Sich darauf einzulassen genügt. Man findet ihn in tiefer Meditation.
Und hier sind wir auch schon mitten in der Praxis. Was macht den Unterschied zwischen banaler Musik oder sogar manchen Mantra-Gesängen, die flach bleiben und keine Wirkung haben? Welche Zutaten braucht es, damit Klänge, Mantras und Melodien tatsächlich auf tiefe Resonanz treffen?
Wo auch immer: Meditiere!
Natürlich wird oft bei sehr vielen Klängen und Kompositionen das Herz berührt. Die ganze Musik-Szene lebt vom Singen über sämtliche Lebenserfahrungen von Verliebtsein bis Tren-
nungsschmerz. Man findet sich in vielen individuellen Lebenssituationen in den Liedern wieder und doch bleiben tiefere Bewusstseinsebenen unberührt. Zu jenen Bewusstseinsebenen gelangt man durchs Meditieren. Und zwar nicht nur einmal am Tag für ein paar Minuten mithilfe einer Meditationsanleitung für diesen oder jenen Zweck oder mit irgendeinem vielversprechenden Mantra. Diese haben ihren Platz im täglichen Sadhana als Übung, um das Meditieren zu lernen und das Praktizieren zu festigen. Was wir aber anstreben, ist die immerwährende Meditation.
In der Technik des Naad Yoga benutzt man das intensive Lauschen und Tönen im Sinne von Pratyahara. Mit der kontinuierlichen Praxis entsteht ein Verschmelzen mit dem Klang. Innen und Außen werden zusammengeführt.
Wo immer du gehst und stehst oder gar schläfst: Meditiere! Gehe in deine Mitte, lausche, horche, nimm wahr! Lausche dem Klang des Regens, der Blätter im Wind, höre die Geräusche der Wesen dieser Erde. Ja, horche sogar nach den – für uns – nicht hörbaren Tönen. Durch beständiges Praktizieren wirst du hören, was nicht mit den Ohren zu hören ist, sehen, was nicht mit den Augen zu sehen ist und wahrnehmen, was jenseits deiner körperlich möglichen Sinneswahrnehmung liegt. Ein starkes Freisein von Wünschen oder Erwartungen wird sich einstellen und man kommt in den Zustand der Urteils-Freiheit. Man zer-teilt dann nicht mehr das Ur-sprüngliche.
Ich und Du verschmelzen
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem du keine Unterschiede mehr machst, wenn zum Beispiel jemand in der Gruppe einen anderen Ton singt als alle anderen. Du nimmst es einfach als Klang des Orchesters der Schöpfung wahr – unbeschreiblich schön! So entsteht die von uns Yogis erstrebte Neutralität und das Eins-Sein. Kein gut oder schlecht, kein richtig oder falsch, kein hier oder dort.
Ach ja, hier oder dort wird ebenfalls aufgelöst. Beim Komponieren verschmelzen das Ich und das Du. Es entstehen die feinsten Raags und Mantra-Chants. Die Schöpfungskraft kann durchdringen. Die Komposition entspringt aus deinem tiefsten inneren Wesen im Eins-sein mit der Unendlichkeit. Der Klangstrom wird sowohl durch den Erschaffenden, als auch den Zuhörer erfahrbar. Dies ist Naad und Yoga.
Kartar Kaur Mahler ist Tierheilpraktikerin und Ausbilderin in Naad und Kundalini Yoga. Seit ihrer Jugend widmet sie sich dem Erforschen der Spiritualität und Natur. Sie lebt, unterrichtet und leitet Ausbildungen auf einem idyllischen Bauernhof im Büdinger Land. info@satkartar.de

Mit großer Liebe und aus voller Seele
Von Amrit Sadhana Singh
Um das zu beantworten, muss ich in die Vergangenheit blicken, in die Zeit, als ich mit Kundalini Yoga begonnen habe, das war vor über 20 Jahren. Damals wandelte sich mein Leben auf verschiedenen Ebenen. Ich war auf der Suche nach etwas Neuem, nach etwas, das meinem Leben einen neuen Impuls geben sollte.

Ein besonderer Moment
Und so kam es, wie es kommen sollte, ich landete in einer Kundalini Yoga Klasse. Was mich total fasziniert hat, war, dass in dieser Yogastunde gesungen wurde. Es war ein besonderer Moment, ein Gefühl des Nachhausekommens. Damals habe ich schon Gitarre gespielt, Melodien kreiert, es gab jedoch keine Texte, die mich diese besondere Tiefe spürten lassen. Und als Songwriter oder Covermusiker sah ich mich nicht.
Als ich das erste Mal im Aquarian Sadhana saß, wo eine ganze Stunde lang Mantras gesungen wurden, war ich Feuer und Flamme, in den ambrosischen Stunden Stimme und Geist zu erheben.
Damals hat Volker Hari Singh in Berlin-Friedrichshain Sadhana angeboten, wo ich zu der Zeit auch mit meiner Familie gelebt habe. Es wurden Cassetten oder CDs von Kundalini Yoga Musikern gespielt und wir haben jeden Morgen dazu gesungen.
Was zusammengehören soll, hat sich gefunden
In der Kundalini Yoga Lehrer Ausbildung Stufe 1 habe ich zum ersten Mal
erlebt, wie ein Sadhana live gespielt wurde. Das hat mich inspiriert, mich zu Hause mit meiner Gitarre hinzusetzen und eigene Melodien zu kreieren. Es fiel mir ziemlich leicht und in kurzer Zeit hatte ich neue Melodien zu den sechs Sadhana Mantras gefunden und konnte sie präsentieren. Mir wurde bewusst, dass etwas zusammen gekommen ist, was zusammen gehören soll - nämlich meine Melodien und die Mantras.
Es hat nicht lange gedauert, bis ich die Gitarre zum täglichen Sadhana mitnahm und die Mantras live gespielt habe. Ich begann, auch für andere Mantras wie "Bhaje Mane Mere" oder "Sat Narayan" Melodien zu kreieren und es fühlte sich so richtig an – zu spüren, dass pure Schöpfungskraft durch mich fließt, mit großer Liebe und Hingabe aus der Seelenebene kommend. Dem bin ich nachgegangen, dem habe ich mich hingegeben oder vielleicht sogar ergeben - denn ich wusste, es gehört zu meiner Bestimmung.
Es gab diesen Moment auf dem ersten Berliner Yogafestival 2005, als ich auf dem Festivalgelände mit meiner Gitarre auf einer Wiese saß und begann, Mantras zu singen. Bei mir waren meine Frau Akasha und unsere drei Kinder. Meine Augen waren geschlossen, ich sang und sang und als ich nach einer Weile meine Augen öffnete, war ich erstaunt, als ich so viele Menschen um uns herum sah, die lauschten und mitsangen. Ich glaube, sie haben sogar applaudiert.
Segen und Suche
Bald fand das erste Mantrasingen in Berlin statt und Einladungen in andere Städte und Dörfer folgten. Am Ende des Mantrasingens wurde ich öfter gefragt, ob es CDs von meiner Musik gäbe. Also war die logische Schlussfolgerung, der Nachfrage gerecht zu werden und CDs aufzunehmen.
Und so nahm die Kundalini Yoga Musiker Laufbahn immer intensiver ihren Lauf. Ich veröffentlichte 2014 mit „Amrit Sadhana Aquarian Chants“ meine erste CD. Ein Jahr später folgte „Amana", 2017 mit „Akasha“ mein drittes Album und 2020 „Wake up, Elevate your Spirit“.
Um auf die Frage zurückzukommen, warum ich Kundalini Yoga Musiker geworden bin, kann ich sagen, dass es einerseits ein Segen war, der über mich gekommen ist und ich diesen Segen wie ein Geschenk angenommen habe. Andererseits war ich auch auf der Suche und habe gefunden, bin hinein gewachsen, habe mich entwickelt. Und diese Entwicklung ist immer noch im vollen Gange, da es in der Welt des Klanges, der Mantra und Shabads unendlich viel zu lernen und zu entdecken gibt.
Amrit Sadhana Singh bietet Mantrasingen und Konzerte individuell in Studios an, Gitarrenunterricht und Stimmtraining sind auch online möglich. Seine Musik ist auf allen gängigen Plattformen (Bandcamp, Spotify, etc.) als stream oder download zu finden, organische CDs gibt es beim Sat Nam Versand oder direkt bei ihm: amritsadhana@web.de oder https:// amritsadhanasingh.wordpress.com

Von Sigi Vikrampal Kaur Härmand und Ralf Ram Jivan Singh Schönwiese

“Just see how powerful a mantra can be. All the stars and the Universe are very powerful… But, by chanting a mantra, just see how powerful you can be.” (Yogi Bhajan)
„Dance and Meditate“ ist unser Motto, das der Musiker Shakti & Shiva, und der Name unseres ersten, beim Sat Nam Europe veröffentlichten Mantra-Musikalbums. Unsere Inspiration: Traditionelle und kraftvolle Kundalini Yoga Mantras mit modernen elektronischen Sounds und Rhythmen zu kombinieren. Wie passt das zusammen?

Rein in den Körper
Mantras als integraler Bestandteil der Yoga-Praxis sprechen durch ihre hohe Schwingung das Bewusstsein und das Herz an. Mantra-Musik ist erhebend, inspirierend und entspannend zugleich. Musik ist eine universelle Sprache. Zu allen Zeiten, in allen Kulturen galt und gilt Musik und Tanz auch als Heilmittel. Tanzmusik generell –gerade auch elektronische Tanzmusik - hat von Natur aus eine starke meditative Komponente. Sie richtet den Geist aus und sagt ihm ganz deutlich: „Raus aus dem Kopf, rein in den Körper“ Der hierfür typische kraftvolle und tiefe Bass löst körperliche und geistige Verspannungen.
Tanzen bedeutet, Musik in Bewegung umzusetzen. Und Mantra-Tanzen bedeutet, Mantras in Bewegung umzusetzen. Durch die Verbindung aus heiligen Texten und ganz-
heitlich wirkender Musik erfahren der spirituelle Kern und die Essenz der Mantras einen neuen und innovativen Ausdruck.
Den Beats Sinn geben
Wie bindet man das traditionelle Mantra und seine Bedeutung in moderne Musikstile ein?
Kurz gesagt: Indem man den Beats einen Sinn gibt. Das Mantra soll nicht nur als ein Sprachfetzen oder Sample „auf der Musik sitzen“. Die Herausforderung ist es, den heiligen Naad des Mantras in die neue Musikrichtung zu integrieren. Dabei ist es immens wichtig, die Bedeutung des Mantras zu kennen, sowie auf Aussprache, Phrasierung und Atmung zu achten.
Inspiriert von der höchsten Form des Bewusstseins, des universellen Bewusstseins, kreieren wir Musik, die dich mit dem „großen Ganzen“ verbindet. Die Melodien werden uns manchmal sogar im Traum „geschickt“ - und dann sofort in Kompositionen umgesetzt.
Harmonische Komposition aus Klang und Energie
Wir als Shakti & Shiva kreieren vielfältige musikalische Stilrichtungen: Orchestrale Musik, Trance, Dance, House, Pop, Chillout, klassische Mantramusik bis hin zu einer volkstümlichen Variante, die wir „Yogapolka“ nennen. Kraftvolle elektronische Sounds, meditative Klangfarben und akustische Instrumente kombinieren wir dabei mit der zeitlosen Kraft der Kundalini Yoga Mantras.
Die rhythmischen Stücke stellen die Verbindung mit dem kollektiven Bewusstsein über gemeinsames Singen und Tanzen her. Sie laden ein, das Herzzentrum zu öffnen, um mit Mitgefühl, Verständnis und Menschlichkeit zu agieren.
Die meditativen, ruhigen Stücke weisen den Weg nach innen. Sie dienen dazu, sich mit dem Höheren Selbst zu verbinden und der Führung der Seele zu folgen.
Diese „moderne“ Form der Musik soll traditionelle Mantramusik nicht ersetzen - sondern erweitern. Sie ist auch ein alternativer Zugang zu Yoga und Meditation: Menschen ohne „Yoga-Background“ singen plötzlich Mantras mit. Das ist Musik, die mitten ins Herz und in die Füße geht und gleichermaßen zum Entspannen, Meditieren, Mitsingen oder Mittanzen einlädt! Eine Mischung aus kraftvollen Beats und inspirierenden Melodien, mit denen der Rhythmus des Lebens zelebriert wird und die (Rück)-Verbindung zu Herz und Seele stattfindet.
Es ist für uns eine große Ehre und Freude, Musik in die Welt zu bringen. Wir bezeichnen es auch gerne als unsere „göttliche Mission“. Mantras dienen uns gleichermaßen in Zeiten der Unruhe und Orientierungslosigkeit wie in Zeiten des Friedens und Glücks. Möge Musik zu allen Zeiten Inspiration, Freude, Fülle und Hoffnung geben.
Von Sat Hari Singh
In den Mantra-Meditationen erfahren wir die Essenz des Kundalini Yoga in einer Nussschale. Die Rezitation des Jap Ji Sahib hat zu Beginn des Sadhana das Tor zur Seele geöffnet. Das Kundalini Yoga Set hat die Chakras im Körper aktiviert. Der Grundstein ist gelegt, um mit den sieben Mantras in Bereiche des höheren Bewusstseins vorzudringen. Sie wurden bewusst ausgewählt und stellen eine Einheit dar.
Wir sitzen also mit gerader Wirbelsäule und chanten sehr akzentuiert, um die Meridianpunkte in Lippen und oberem Gaumen zu stimulieren. Wenn wir dabei die Bedeutung der Mantras kontemplieren, vermögen wir jenseits der Gedanken zu gelangen. Im hingebungsvollen singenden Einschwingen auf den Klangstrom öffnet sich das Herz.
Das Kundalini Mantra der fließenden Lebensenergie
Das erste Mantra - das „Adi Shakti Mantra“ IK ONG KAR - SAT NAM - SIRI WAHE GURU ist seit 55 Jahren im Gebrauch. Es wird präzise durch die Chakras geführt und bewegt den Fluss der Kundalini aufwärts. Hier findet eine Verkörperung der ungeheuren geistigen Energien im Adi Shakti Mantra statt. Es wird zu Recht „Morning Call“ genannt, weil es am besten lautstark gechantet wird und so unser ganzes System elektrisiert.
Nach tiefem Einatmen erschüttert der erste ‚Ausruf‘ IK das Muladhara Chakra und den gesamten Beckenraum. Der

Ram Jivan Singh und Vikrampal Kaur bilden gemeinsam Shakti & Shiva. Live erleben kann man sie auf dem Europäischen Yoga Festival, dem Deutschen Kundalini Yoga Festival Oberlethe sowie dem Kundalini Yoga Fest Odenwald. Eine Klangprobe findet ihr hier: https://open.spotify.com/intl-de/artist/ 3pp0U5FlN9k7cCtqWggsFa

Weg der Energie durch die Chakras hat begonnen. Achtung, ONG vibriert - so Yogi Bhajans klare Anweisung- intensiv am Dritten Auge. Es wird im zweiten Chakra nur reflektiert. Mit dem verbleibenden Prana wird die Silbe KAR kraftvoll in den Nabel, den Sitz der Kundalini, hinein gechantet. Der zweite tiefe Atemzug füllt mit dem Klang von SAT den gesamten Brustraum. Dann schwingt NAM lang ausdauernd im Halschakra, öffnet die Tür nach oben. SIRI touchiert lediglich noch einmal kurz das Dritte Auge.
Mit einem halben Atemzug geleiten wir WAHE GURU vorsichtig durch das kaum noch erkennbare Zehnte Tor ins leuchtende Allbewusstsein. Dann fließt die Energie auf unsichtbare Weise in die Aura.
Im Adi Shakti Mantra, dem Kundalini Mantra der fließenden Lebensenergie, liegt Guru Nanaks Vision von der Einheit allen Lebens. Sie reißt seit 500 Jahren die Mauern von Trennung und falschem Bewusstsein ein. In dieser Meditation integrieren wir sie lebendig in unseren Körper. Sie führt uns in die fünfte Dimension, in die Einheit mit dem Universum. Wir sind Eins. Es gibt keine Trennung. Das ist unsere heilige wahre Identität. Sat Nam.

Feier der erwachten Lebensenergie
Das zweite Mantra WAH YANTI - KAR YANTI - JAG DUTH
PATHI - ADIK IT WAH - BRAHMA DETRESCHE GURU - IT WAHE GURU feiert die erwachte kreative Lebensenergie. WAH (wunderbares) YANTI (Bewusstsein) KAR (kreatives) YANTI (Bewusstsein), du umschließt alles, selbst die drei Gottheiten des Erschaffens, Erhaltens und Transformierens, BRAHMA, VISHNU und SHIVA. Alles ist gespeist, gefördert vom alles liebenden ‚großen Geist‘ (GURU), dem Wundervollen (WAHE), der stets daran wirkt, aus Menschen Engel zu machen.
Die Wurzeln der Welt
Im dritten Mantra berühren wir die Wurzeln der Welt. IK ONG KAR - SAT NAM - KARTA PURKH - NIRBOA - NIRVÄR- AKAAL MURAT - AJUNI SÄBANGH - GUR PRASAD - JAP - AAD SACH - JUGAD SACH - HÄBHI SACH - NANAKHOSIBHI SACH. Gott, Wir sind Eins. Mein wahres Selbst ist heilig, ist ohne Furcht und ohne Zorn. DU, mein Gott handelst vollständig in allem, was ich tue. (Wie kann ich es fassen?) Immer, ewig jenseits aller Inkarnationen, bin ich ungeboren, ein lebendiges leuchtendes Licht. Guru hat mir diese ewige, immer gegenwärtige Wahrheit anvertraut. Sie ist wahr selbst in diesem Augenblick.
Wir sind unendlich
Das vierte Mantra prägt uns die neue Wahrheit des Wassermannzeitalters ein: AKAAL. Wir sind unendliche Wesen. Das ist ab jetzt unsere Wahrheit, unser wahres Wesen. SAT SIRI - SIRI AKAAL - SIRI AKAAL - MAHA AKAAL - MAHA AKAAL - AKAAL - AKAAL Murat - WAHE GURU. Wir sind Teil von etwas Großem, Gesegneten, Teil des größeren Universums, vor dem Aufstieg in die fünfte Dimension.
Geborgen in Gottes Schoß
Das fünfte Mantra beruhigt: Wir sind nicht verloren im unendlichen zeitlosen Raum. Wir sind immer geborgen in ‚Gottes Schoß‘. RAKHE RAKHENAHAR - AAP UBARIAN - GURU KE PÄRI PA-I -A KATSCHE SAVARIAN - HOA
AAPE DIALE MAN-HO NA VISARIAN - SADHE DJANAA KÄ SANGA BHAVAJALE TAARIAN - SAKATE NINDHAKE
DUSHTE KHINE - MAAHE BIDARIAN - TIS SAHIB KI
TÄKE - NANAK MAN MAHE - DJIS SIMRAT SUKH HOE
SAGALE DUKHE DJAHE. „Gott, Du selber bist es, der uns überall beschützt. Du lässt uns vor dem Guru knien und tun, was richtig ist. Durch Deine Gnade wissen wir, dass Du uns nie vergisst. Du zeigst uns in der Sangat, wo das andere Ufer ist. Du zerstörst die Macht von jedem Feind, jedem Tyrann. Nanak sagt, dass man Dich im eigenen Geiste finden kann. Wenn wir Dich erinnern, fängt das Herz zu schlagen an.“
Das sechste Mantra zelebriert, dankt, schwingt sich ein in die Jubelstürme aller hohen Wesen im Universum WAHE GURU. Es fühlt den großen Geist in der eigenen Seele WAHE JIO.
Lehrer in der Goldenen Kette
Im siebten Mantra umarmen wir unseren Ansprechpartner in den himmlischen Welten für alle Stunden des Tages, unseren Lehrer in der Goldenen Kette, das heilende, liebende, alles verstehende, persönliche, unpersönliche Herz. Guru Ram Das. GURU, GURU, WAHE GURU, GURU RAM Das GURU.

Eine
Von Sat Hari Kaur Stülpnagel-Pomarius
Chardikala Jatha (Neu Mexiko)
Chardikala Jatha ist eine Gruppe, die mich inspiriert hat, vor allem durch ihre kraftvollen Sadhana-Mantras. Ich erinnere mich noch gut an ihre Anfänge, als meine Söhne in Indien lebten und ich zum ersten Mal von ihnen hörte. Die Gruppe besteht aus drei amerikanischen Sikhs: Jugat Guru Singh Khalsa, Sada Sat Simran Singh Khalsa und Hari Mander Jot Singh Khalsa. Sie spielen klassischen Gurbani Kirtan in traditionellen Raagas, wie sie es in Indien von ihrem Lehrer Ustaad Narinder Singh Sandhu gelernt haben. Besonders beeindruckt mich, wie sie den Begriff „Chardikala“, die positive, immer optimistische Lebenseinstellung, durch ihre Musik verkörpern. Ihre Auftritte versetzen mich in einen Zustand tiefer Meditation, und ich fühle mich immer gestärkt und inspiriert, wenn ich ihren Klängen lausche.
Die Jatha hat das Privileg, an vielen bedeutenden Orten aufzutreten, unter anderem im Goldenen Tempel in Amritsar. Ihre Musik trägt diese besondere spirituelle Energie in die Welt hinaus und es ist mir eine Freude, sie zu hören und mit ihnen zu meditieren.
https://play.sikhnet.com/artist/chardikala-jatha
Guru Singh (Los Angeles)
Das Lied „Wake Up, Rise Up“ von Guru Singh hat mein Leben nachhaltig geprägt. Zum ersten Mal hörte ich es 1982 auf dem französischen Yogafestival und später noch einmal, als Guru Singh selbst es auf dem Summer Solstice Festival in New Mexico sang. Dieses Lied inspirierte nicht nur mich, jeden Morgen um 3.30 Uhr aufzustehen und Sadhana zu praktizieren.
Die wiederholte Aufforderung „rise up“ weckt in mir jedes Mal den Wunsch, mein volles Potential zu entfalten und im Einklang mit meiner inneren Wahrheit zu leben.

Guru Singh ist ein bekannter Yogalehrer und Musiker aus Los Angeles. Er verbindet in seiner Musik östliche Spiritualität mit westlichen Einflüssen. „Wake Up, Rise Up“ ist eine kraftvolle Mischung aus Folk, Weltmusik und spirituellen Klängen, die eine starke Energie freisetzt und Menschen auf der ganzen Welt verbindet. Für mich bleibt dieses Lied ein Anker der Inspiration und spirituellen Kraft.
https://gurusingh.com/
Siri Sadhana Kaur (London)
Siri Sadhana Kaur aus London inspiriert mich, weil sie eine unglaubliche Kombination aus Musikerin, Tänzerin und Yogalehrerin verkörpert. Ich habe sie auf den großen Kundalini Yoga Festivals getroffen und ihre Kreativität beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue. Sie versteht es, Bewusstheit und Weite durch Bewegung, Melodie und Rhythmus lebendig werden zu lassen.
Mit ihren acht Mantra-Alben, die auf Spotify erhältlich sind, zeigt Siri, wie Musik als Werkzeug für Heilung und Transformation eingesetzt werden kann. Ich bin besonders fasziniert von ihrer Fähigkeit, Menschen durch ihren Gesang und ihre Lehren dazu zu ermutigen, ihre eigene Ausdruckskraft zu entdecken. Ihre Arbeit verbindet die Intelligenz des Körpers mit der Weisheit der Stimme, was in ihren Konzerten deutlich spürbar ist.
Mit ihrem Hintergrund im Theater und ihrer Ausbildung bei Jacques Lecoq in Paris bringt Siri eine einzigartige künstlerische Tiefe in ihre Arbeit ein. Darüber hinaus arbeitet sie seit über 20 Jahren mit der Heilerin Sobonfu Somé zusammen, was ihre Verbindung zu Ritualen und indigenen Heiltechniken vertieft hat.
Siri Sadhana Kaur ist für mich eine Quelle der Inspiration, die Musik, Yoga und Heilung auf so vielfältige Weise verbindet und das Licht der Seele erweckt.
https://www.sirisadhana.com/about
Guru Shabad Singh (USA)
Guru Shabad Singh Khalsas schöne Stimme begleitet mich seit Jahrzehnten in meinen Yoga-Klassen. Seine Musik hat eine tiefe Bedeutung für mich, insbesondere die Vertonung des Pavan Mantras. Pavan, der Träger von Prana, der Lebenskraft, erinnert mich immer wieder daran, wie wichtig Atem und Lebensenergie für die Praxis des Kundalini Yoga sind. Seine Musik schafft es auf wunderbare Weise, diese Lebenskraft spürbar zu machen.
Guru Shabad Singh ist ein wahrer Pionier der Kundalini Yoga Musik. Stücke wie „Sa Re Sa Sa“ und „Pavan Pavan“ sind Klassiker und werden in Yogastudios auf der ganzen Welt gespielt. Diese Songs sind nicht nur Ohrwürmer, sondern auch wertvolle Begleiter für Meditation und Sadhana.
Sein Stil, geprägt von eingängigen Melodien und seiner weichen, getragenen Stimme, berührt mich jedes Mal aufs Neue.
Unterstützt von seiner Frau Sarab Shakti Kaur und seinem Sohn Hargo macht er Musik, die über die Jahre nichts von ihrer Kraft verloren hat.
Für mich ist er der Kundalini YogaMusiker schlechthin, dessen Werke mich Tag für Tag inspirieren und durch meine Yoga-Praxis tragen.
https://play.sikhnet.com/playlist/ guru-shabad-singh-10
Singh Kaur (Hawaii, 1955 - 1998)
Singh Kaur, auch bekannt als Laura Drew oder Lorellei, war eine Künstlerin, die mein Leben tief geprägt hat. Ihre wunderschöne Stimme begleitete mich während der Geburten meiner Söhne und war der Klangteppich meines zehnjährigen Ashramlebens. Sie hatte eine Gabe, spirituelle Texte und Mantras in so eindringliche Musik zu verwandeln, dass man sich sofort getragen fühlte.
Als Pionierin der New-Age-Musik veröffentlichte sie 23 Alben und arbeitete eng mit den Musikern der 3HO-Community zusammen. Besonders ihre „Crimson Series“ bleibt mir in Erinnerung. Diese Mantra-Aufnahmen sind auch heute noch beliebte Begleiter in Krankenhäusern und Geburtshäusern.
Singh Kaur zog später nach Hawaii, wo sie in den letzten Jahren ihres Lebens zurückgezogen lebte. Trotz gesundheitlicher Probleme blieb sie bis zum
Ende kreativ. Ihre Stimme, die oft mit der von Enya oder Loreena McKennitt verglichen wurde, bleibt für mich unvergesslich. Singh Kaur verstarb 1998 auf Hawaii, doch ihre Musik wird für immer ein Teil meiner spirituellen Reise bleiben.
Ihre Musik kannst du auf YouTube oder Spotify anhören.
Kamari und Manvir
Kamari und Manvir sind ein Duo, dessen Musik mich besonders in meinen Yogastunden inspiriert. Ich liebe es, ihre Stücke zu verwenden, um Bewegung und Tanz in meinen Unterricht zu integrieren und einen fließenden Rhythmus zu schaffen. Ihre Musik verbindet hohe, energetische Tanzelemente mit akustischen und spirituellen Klängen, was eine tiefe Erfahrung für mich und meine Schülerinnen und Schüler ermöglicht.
Besonders ihre Songs „Bountiful Blissful and Beautiful“ und „Ong Namo Guru Dev Namo“ haben eine starke Wirkung auf mich und sind auch auf Plattformen wie Spotify und Apple Music leicht zugänglich. Mehr als 37.000 monatliche Hörer auf Spotify zeigen, wie beliebt ihr einzigartiger Stil ist.
Kamari und Manvir haben auf vielen Konzerten und Festivals gespielt und ich freue mich jedes Mal, wenn sie ihre Musik live präsentieren. Ihre Auftritte strahlen eine besondere Energie aus, die das Publikum zum Tanzen einlädt. Ihre Musik ist für mich ein unverzichtbarer Begleiter in der Yogapraxis und verleiht meinen Klassen den perfekten Flow.
Sat Hari Kaur ist keine Musikerin, aber ihre Familie ist musikalisch: Sohn Sadhana hat in Indien Gesang studiert, Sohn Simran spielt Tabla, ihr Mann Karta Purkh singt und spielt Gitarre, Tochter Siri beherrscht mehrere Instrumente und singt im renommierten Hamburger Mädchenchor. So ist ihre Umgebung Musik - und sie hört Musik, die sie an traurigen Tagen aufmuntert und wenn die Sonne scheint, lässt sie sie tanzen.






Kreativer Sound
Von Pritam Hari Kaur Khalsa
Das Universum ist durchwoben von kreativem Sound. Unser Kundalini-Weg bereichert uns durch die Möglichkeiten, den Sound forschend, ja, spielerisch zu erfahren und damit zu arbeiten. Zunächst sind die Mantras Klangvorlagen, mithilfe deren der kosmische Klangstrom, der Naad, sich verdichtet und mitteilt. Die Mantras selbst laden uns ein, mit einem Sammelsurium an Vielfalt und Anwendungsmöglichkeiten. Wir mögen zelebrieren, betrauern, würdigen, um Geleit bit-








ten, jemanden beschützen, die Aura stärken und in die Kraft und den Mut kommen. Wir alle können etwas finden, das uns anspricht und berührt!
Wie wir chanten
Ich sehe es immer wieder in den Ausbildungen: Jene von uns, die eine Chorpraxis hatten, sind freier darin, gleich
loszulegen und die Kehle zu öffnen. Im Chor können wir leuchten, aber auch uns verstecken oder verschwinden, und sogar ‚falsch’ singen. Alles ist gestattet, je nach Naturell, und am Ende lernen wir, korrekt den Ton zu halten. Dabei ist es nicht das wichtigste Kriterium, ‚falsch’ oder ‚richtig’ zu singen. Es mag einem leidtun wegen der anderen in der Gruppe, wenn eine*r schräg singt, aber es ist ausschlaggebender, ob es von Herzen kommt.
Yogi Bhajan, der ein Naad-Meister war, sang auch ganz schön schief, und dennoch hatte es Durchdringungskraft. Wir wollen das Herz Gottes berühren, und die Innigkeit des Herzens ist ‚es‘! Im Englischen heißt es so schön; „From your mouth to the ears of God!” – es ist der Wunsch, dass unser Gebet Gehör finden möge.
Mantras lieben
Wenn wir eine besondere Verbindung zu einem Mantra aufbauen, nimmt es Platz im Lauten und im Stillen in uns ein.
Ein stilles Mantra ist keine qualitative Minderung; eigentlich soll alles Mantra-Chanten in der Stille weitergehen, quasi wie eine heilige Hintergrunds-Fahrstuhl-Musik, die uns hält und ein Fundament gibt. Lass es gerne deine Gedanken einnehmen, so dass wir für Sekunden oder Minuten darin absorbiert sind. Dies schafft kreative Pausen, wo Weite und Stille des Kosmos uns erreichen und erfrischen können, nach dem Motto, im Gebet reichen wir zu Gott hinaus, in der Mediation berührt Gott uns.
Es ist lebendig in mir
Gibt es ein Mantra, das du besonders magst? Das vielleicht schon als erstes in deinem Geist spielt, zum Beispiel am Morgen, wenn du aufwachst? Welch ein Geschenk ist das!
Lass es bewusst spielen, singe gerne, und erforsche deine Stimme in diesem magischen Zwiegespräch.

Mantras sind kraftvoll
Auf der physischen und energetischen Ebene läuft viel ab: Mantras zu chanten ist ein Gleitmittel für die Prana-Kanäle. Es öffnet und massiert die Nadis und erlaubt so dem Prana, überall hinzufließen. Ein Mantra hat die Fähigkeit, die Worte kraftvoller und die Stimme weicher, liebevoller, heilender

und schöner werden zu lassen. In der Unterrichtspraxis in der Lehrerausbildung erinnern wir die Azubis daran, unnötige Füllwörter wegzulassen (So wie das häufige, fragende ‚Ne’ hinter einem Satz, das unnötig provokant wirkt). Auch geübte Tischredner, die einem beibringen, Reden aus dem Stegreif zu zaubern, betonen dies! Aus der Geschichte der Sikhs wird uns erzählt, dass ein Mantra ein Extrakt einer gewissen Passage des Siri Guru Granth Sahibs oder eines Shabds ist, so wie das Mul Mantra energetisch das ganze Japji enthält.
Lernen wir dadurch, fokussierter zu sein? Ja, wir plappern und nuscheln weniger, stattdessen verlangsamen wir den Redefluss und kommen beharrlich zum Thema. Sprache ist schöpferisches Manifestieren. Yogiji sagt hierzu, wenn deine Energie nicht effektiv ist, sind Worte die nächstbeste Ebene der Kommunikation. Auch dieser Satz mag uns suggerieren, dass die Kommunikation – und das Naad – im Hörbaren wie in der Stille arbeiten.
Die großen Meister*innen sagten uns, dass das Kehlkopfchakra Vak Siddhi beherbergt, nämlich die Fähigkeit, über die Kraft des Wortes zu manifestieren. Und die Meister*innen sagten ebenso, verlass dich nicht aufs Siddhi, die Kraft kommt von alleine - und allein - durch die Gnade Gottes. Was wir tun können, ist, einen Hauch Nabelenergie einzubringen. „Ohne Nabelenergie werden wir nicht gehört oder verstanden.“ (Dies muss nicht anstrengend sein – du kannst den Nabel so einziehen und aktivieren, als würdest du den Hosenknopf zumachen!)
Wie ist Mantra-Chanten für dich? Was liebst du daran? Über einen Austausch freue ich mich.
Schreib mir gern an pritam.khalsa@gmail.com
Pritam Hari Kaur ist Stufe Eins und Zwei Leadtrainerin. Sie kreierte den „Kundalini Yoga Fan“ (erhältlich beim Sat Nam Versand) und lebt auf einer Farm in Afrika.
Von Alice Radha
In Indien ist Kirtan als Bestandteil von Bhakti-Yoga fest im Alltag der Gläubigen verhaftet. Im Kirtan kommt die Sangha, die Gemeinschaft, zusammen und besingt das Göttliche. Für uns im Westen ist Kirtan meist eine Zusatzveranstaltung zum klassischen Asana-Yoga. Je nach Yoga-Richtung werden verschiedene Mantras, oft in Begleitung von Harmonium, Gitarre, Tabla und weiteren Instrumenten gesungen. Oft wird ein Kirtan auch als Mantra–Singen angekündigt, da sich viele Menschen unter dem Begriff Kirtan nichts vorstellen können. Das ändert sich gerade, da Kirtan eine immer beliebtere Praxis auch bei uns wird.
Meistens ist ein Kirtan an eine Yogastunde angeschlossen oder wird als Extra-Veranstaltung in ein Yoga-Studio eingeladen. In der Regel findet er einmal die Woche oder im Monat statt.
Eine eigene Yoga-Praxis
Im Grunde ist Kirtan jedoch eine eigene Yoga-Praxis. Es ist eine Praxis des Bhakti-Yoga, die vor allem Hingabe beinhaltet. Hier geht es nicht darum, perfekt zu singen, sondern sich dem Göttlichen hinzugeben. Ich zum Beispiel gestalte meinen Kirtan meist wie eine Yoga-Stunde. Am Anfang gibt es eine kleine Einstimmung mit Meditation und Om/Ong. Dann erfolgt ein Einsingen mit einem einfachen Mantra. Im Mittelteil werden die Mantras nach aktuellen Themen ausgewählt und es gibt dann auch einen ekstatischen Moment. Nach diesem Peak wird der Kirtan wieder ruhiger und am Ende schließe ich ihn mit einem Friedens-Mantra. Das ist auch das Gefühl, das die meisten Teilnehmer mit nach Hause nehmen. Die Wirkung eines Kirtan kann daher identisch mit jeder anderen Yoga-Praxis sein.
Die Energie der gemeinsam gesungenen Mantras ist für manche Menschen deutlich spürbar. Auch wenn man es nicht wahrnimmt - Mantras wirken. Die Soundsprachen und die energetischen Aufladungen der Mantras wirken direkt auf das Nervensystem. Das Singen erzeugt Vibrationen, die den gesamten physischen Körper massieren. Die heiligen Laute reinigen die Nadis, die 72.000 Energiebahnen in unserem Körper. Durch den Prozess der verschiedenen Mantras wirken sie am Ende beruhigend auf das gesamte Nervensystem und unterstützen uns auf dem Weg zum Ziel des Yoga: Das Beruhigen der Gedankenwellen. Daher wird Kirtan auch als eine Form der MantraMeditation bezeichnet.
Die Stille nach einem Mantra ist magisch. Auf einmal ist es ganz leicht, in die Stille zu gehen. So wie man in der Asana-Klasse erst den Körper bewegt und dann in Shavasana geht, so wird im Kirtan erst gesungen und dann folgt nach jedem Mantra Stille. Das schönste an dieser Praxis: Sie ist für jeden sofort erlernbar und funktioniert sehr schnell. Am besten funktioniert es in der Gemeinschaft, wenn die Mantras im Kirtan gesungen werden. Daher würde ich sagen: Der Kirtan spielt eine sehr wichtige Rolle im Yoga. Ich kann nur jedem empfehlen, es einfach mal auszuprobieren und sich selbst von der Wirkung zu überzeugen. Suche einfach Kirtan oder Mantra-Singen in deiner Nähe.
Alice Radha gibt einmal monatlich einen Kirtan mit Sanskrit-Mantras in Hamburg. Yogalehrende, die selbst einen Kirtan anbieten möchten, unterstützt sie mit Lehrmaterialien und Privatunterricht in Singen, Harmonium- und Ukulele-Spielen. Aktuell entsteht ihre erste Kundalini-Mantra-Sammlung mit Akkorden. Videos dazu gibt es auf youtube.com/aliceradhayoga Alle weiteren Mantra-Angebote auf www.aliceradhayoga.com.

Von Helmut Mathar

Ich bin ein begeisterter Yogaschüler, allerdings ohne jede systematische Ausbildung und schon gar kein Kundalini Yoga Lehrer. Vor acht Jahren, im Alter von 65 Jahren, kannte ich Yoga nur als Wort, auch wenn einige Bekannte Yoga praktizierten. Ich kam eher zufällig zum Yoga, weil ich an meinem Gleichgewicht arbeiten wollte und Kerstin Leppert, eine Yogalehrerin in meiner Nachbarschaft, bereit war, mir dabei zu helfen.
Spirituelle Texte aus der Sikh Tradition erschließen
Obwohl es in unseren Einzelstunden zunächst um Gleichgewicht ging, wurde mein Interesse an Kundalini Yoga schnell geweckt. Mir gefiel die Verbindung von körperlichen Übungen, Entspannung, Meditation, Mantras und Spiritualität. Bisher war ich eher in der westlichen Psychologie und Philosophie verankert, deren Erschließung eher kopflastig ist, zumindest nicht über den Körper geht. Aus der Familie des Kundalini Yoga faszinierte mich auch Sat Nam Rasayan und wie man es zum Erschließen spiritueller Texte nutzen kann. Während ich bald in einen Gruppenkurs zum Kundalini Yoga eintrat, entwickelten sich unsere Einzelstunden zum Erschließen spiritueller Texte aus der Sikh Tradition. Für solche Stunden wählte ich mich ansprechende Textpassagen aus, zu denen Kerstin entsprechende Meditationen, Mantras oder Kriyas aussuchte, die wir zusammen kontemplierten, um sie sich abschließend – nachdem sie im Raum waren – im Zuge einer SNR Behandlung vertiefen zu lassen.
Nach der Erschließung von Sätzen wie ‚Everything is pervaded by God‘, ‚Everything happens according to the will of God‘ und ‚See God, the Divine Essence, everywhere‘ war die Frage im Raum, ob man Gott, Brahman, das alldurchdringend Große Eine, auch hören könnte. Ein starker Wunsch war
geweckt, mein Interesse nun darauf ausgerichtet.
Beständig auf Gott ausgerichtet sein
Ich stieß auf das ‚Anand Sahib‘ (Song of Bliss) von Guru Armar Das, dritter Guru der Sikhs, übersetzt von Ek Ong Kar Kaur Khalsa. In den Versen des Anand Sahib wird ausgeführt, dass man ewiges Glück erreicht, wenn man sich beständig auf Gott ausrichtet, in welchen Umständen man auch gerade sei. Dazu sei es hilfreich, Gott über Seinen Ton zu hören, so dass man Ihn überall hören kann. Über das Hören Seines Tons könne man die göttliche Essenz in Allem erleben, könne man erfahren, dass es letztlich nichts anderes als die alles durchdringende göttliche Präsenz gäbe. Auf diese Weise würden die Ketten des Egos gesprengt, man würde frei von Anhaftungen und könne durch den Schleier von Maya schauen.
Den Ton empfangen, im Tonfeld sein
Natürlich war nun die nächste Frage: Wie findet man den Ton Gottes oder Brahmans oder des Großen Einen? Kerstin entdeckte im Anand Sabib den Satz ‚The Shabad (sacred sound) has to come to you through Hari‘. Der Zugang zum Ton sollte also durch Hari erfolgen. Aber wie? Kerstin empfahl das Mantra ‚Har, Har‘ in der Vertonung von Tera Naam. In dieser Version kann man sich vorstellen, wie ‚Har, Har‘ in eindringlich bittender Weise in die Ferne ausgesandt wird, in der Hoffnung, dass der Ton als Antwort gegeben würde. Unser erstes Chanten erfolgte im Schneidersitz mit wie in einer Gebetsschale geöffneten Händen vor dem Herzchakra. Ich war überrascht, danach im Nachhall eine erste leise Ahnung von dem erbetenen Ton zu erfahren: Ein sehr, sehr hoher, alles durchdringender intensiver Ton, auf immer gleicher Höhe und in immer
gleicher Intensität. Der Ton hat gewisse Ähnlichkeiten mit einem Tinnitus–Ton, nur ist er viel wärmer, in wohlwollender Weise umhüllend, einfangend, beglückend und natürlich schön. Der Ton kam aus der Ferne. Zugleich hatte ich den Eindruck, von einem Tonfeld umgeben zu sein. Dieser Eindruck, im Tonfeld zu sein, nicht einen fernen Ton zu hören, nahm im Laufe der Zeit zu.
Um den Ton deutlicher werden zu lassen, übten wir mehrere Wochen auf unterschiedliche Weise weiter: Dem Mantra im Gurpranam lauschen und danach Zeit geben, den Ton im Nachhall kommen zu lassen. Wir bevorzugten Haltungen, in denen sowohl das Herzchakra als auch die Handflächen (Handherzen) aufnahmebereit geöffnet waren. Wichtig war, immer wieder Zeit für den Nachhall zu geben. Denn der Ton erschien im Nachhall auf Har, wurde intensiver, je mehr Zeit man diesem Nachhall gab und je mehr man sich auf den Nachhall ausrichtete.
Die
Nun, rund sechs Jahre später, ist es so, dass ich den Ton zwar nicht ständig höre, ihn mir aber immer kommen lassen kann oder er auch von selber kommt, wenn ich nach Aktivitäten zur Ruhe komme. Der Ton nimmt an Intensität und Lautstärke zu, wenn ich darum bitte, verbunden mit einer subjektiven Gewissheit, so wie alle im Tonfeld des Großen Einen zu sein. Das Mantra Har würde ich heute nicht mehr aussenden wollen. Es war für mich ein Türöffner, der das Tor für den Ton im Nachhall öffnete. Jetzt, wo der Ton da ist und ich mich bewusst im Tonfeld befinde, würde ich es eher als unangemessene Undankbarkeit empfinden, über ein weiteres Har um mehr zu bitten. Statt Har höre ich heute gerne Suniai in der Version von Snatam Kaur.
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Ein eindringlicher Wunsch wurde erfüllt
Wenn ich mich im Nachhinein frage, warum mir der Ton auf die beschriebene Weise gekommen ist, so sehe ich es in erster Linie als Geschenk und nicht als sich automatisch ergebendes Ergebnis eines technischen Ablaufs. Der von mir beschriebene Weg setzte den starken Wunsch voraus, den Ton zu hören. Es musste ein eindringlicher Wunsch sein, nicht einer von vielen. Er musste aus der beschriebenen Motivation, nicht einer sensationslustigen Neugier entstammen. Der Wunsch musste in bittender und akzeptierender Weise über Har ausgesandt werden, akzeptierend, dass es aus Sicht

des Großen Einen auch besser hätte sein können, wenn ich ihn (jetzt noch?) nicht höre (‚Everything happens according to the will of God‘). Der von mir beschriebene Weg hätte nicht in einer einfordernden Erwartungshaltung gewirkt. Er unterstützte eher, dass eine Bitte an das Große Eine wahrgenommen und erfüllt wird. Schließlich mag auch meine Lebenssituation eine Rolle gespielt haben. Ich bin nicht mehr aufgewirbelt im Trubel eines aktiven (Berufs)lebens, sondern habe mehr Zeit für die ruhigen und kontemplativen Momente des Lebens, was ich sehr zu schätzen weiß.
Helmut Mathar ist verheiratet und hat drei Kinder sowie fünf Enkelkinder. Er interessiert sich für Philosophie, Yoga, Politik und vieles mehr.

Heilsame Frequenzen
Von Dr. Rebecca Sita Priti Kaur Fuchs
„Mantra” bedeutet die schöpferische Projektion des Geistes durch Klang („man” bedeutet „Geist” und „trang” heißt „Welle” oder „Projektion”). Mantras sind Formeln, die aus Silben, Worten oder Versen bestehen und spirituelle Symbole, Darstellungen oder magische Beschwörungen evozieren.
Kraftvolle Effekte
Durch den Klangstrom, der uns beim Chanten von Mantras erfüllt, fühlen wir uns erhoben, beruhigt und entspannt. Meditationen mit dem Mantra „Ek Ong Kar Sat Gur Prasad Sat Gur Prasad Ek Ong Kar”, dem „magischen Mantra”, sollen einen besonders kraftvollen Effekt haben. Das „mächtigste aller Mantras” ist so stark, dass es das Selbst über die Dualität hinaus erhebt und den Fluss des Geistes festigt. Der Geist soll so mächtig werden, dass er alle Hindernisse aus dem Weg räumt. Es wird gesagt, dass die Macht dieses Mantras sogar so weit geht, dass es mit Ehrerbietung gechantet werden muss, um keine heftige Gegenreaktion auszulösen. Was wir beim Chanten wahrnehmen, ist eine tiefe Vibration unseres Körpers bis in die Zellen hinein.
Unser Körper wird zur Klangschale und vibriert mit den heiligen Lauten, ja, die Zellen scheinen mit einzustimmen. Insbesondere in Gruppen, wenn wir zu dem Klang unserer eigenen Stimme und den anderen Stimmen im Raum in Resonanz gehen, wird die Vibration potenziert und erzeugt eine gemeinsame Frequenz, die höher und höher schwingt - den Naad.
Was passiert eigentlich im Körper beim Chanten?
Die Vibrationswellen, die beim Singen entstehen, wirken nicht nur auf unsere Sinne, sondern bis in die Tiefen unserer Körpersysteme hinein. Nerven- und Drüsensystem werden besonders stimuliert. Vor allem in Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und im Hypothalamus, die nah am Gaumen liegen, können wundersame Effekte beobachtet werden. Wenn die Hypophyse, die Meisterdrüse, die alle anderen Drüsen im Körper steuert, durch den Klang „massiert“ wird, schüttet sie vermehrt Sekrete aus. Diese Sekrete optimieren wiederum die Funktionen aller anderen Körperdrüsen, was einen enormen Effekt auf unsere Gesundheit hat, deren Wächter die Drüsen sind.
In denjenigen Bereichen des Gehirns, die durch das Chanten angeregt werden, laufen außerdem zahlreiche Hirnnerven zusammen, unter anderem der Vagus-Nerv, der zehnte Hirnnerv, der den Hauptteil des parasympathischen Nervensystems ausmacht. Der Vagus wird beim Chanten zusätzlich dadurch stimuliert, dass wir lang ausatmen. Die Vertiefung der Atmung löst einen tiefen Ruhe- und Entspannungszustand aus, in dem nicht nur das Gedankenkarussell unterbrochen wird. Wir werden zugleich präsenter. Durch das gemeinsame Singen in der Gruppe steigt der Gehalt des Bindungshormons Oxytocin im Blut. Wir synchronisieren uns sowohl mit der Musik als auch mit der Gruppe.
Spielt es denn eine Rolle, was wir singen?
Ja, das tut es tatsächlich. Die uralten Mantras, manche mehrere tausend Jahre alt, wurden nach spezifischen Klangmustern kreiert. Diese Muster enthalten vor allem Vokale, die mehr vibrieren als Konsonanten (wie Maaaaaa, Sa Ta Na Ma). Manche Konsonanten haben jedoch auch eine besonders kraftvolle Wirkung aufgrund der Berührungspunkte der Zunge am Gaumen. Am Gaumen gibt es 84 Meridianpunkte, deren Stimulation direkt auf das Gehirn wirkt. Aufgrund dieser machtvollen Effekte ist das Chanten bestimmter Mantras oder spezifischer Klänge ein wichtiger Teil der spirituellen Praxis quasi aller Kulturen zu allen Zeiten überall auf der Welt. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir die Bedeutung der Mantras verstehen oder nicht. Unsere Zellen verstehen sie und vibrieren in ihrer heilsamen Frequenz.
von Angststörungen und Verbesserung des Immunsystems sind noch weitere Forschungen erforderlich.
Weitere Forschungen sind notwendig
Bei aller Würdigung des Mantra-Chantens darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass es wissenschaftlich schwer nachzuweisen ist, ob die heilsamen und positiven Wirkungen von Mantra-Meditationen vom Mantra an sich, dem Chanten oder der Meditation generell kommen. Verschiedene Formen von Meditationen haben denselben oder einen ähnlichen Effekt wie das Singen von Mantras, wie die Verlangsamung der Atmung. Daher ist auch hier noch weitere Forschung notwendig, um genauer zu verstehen, wie das Mantra-Chanten wirkt und welche Heilkräfte ihm konkret zugeschrieben werden können.

Weitere physiologische Wirkungen des Chanten sind:
• Verbesserung der Immunfunktion
• Verstärkung der Balance zwischen den Gehirnhälften
• Energetisierung der Nadis (Energiekanäle)
• Erhöhte Durchblutung der Organe
• Stabilisierung des Blutdrucks

Darüber hinaus wirkt Chanten sehr heilsam auf die Psyche. Beim Singen werden Hormone wie Serotonin (Glücksgefühl) und Noradrenalin (Schmerzreduktion) ausgeschüttet. Daher wird das Chanten von Mantras auch als nicht-medikamentöse Behandlung bei zahlreichen Beschwerden verwendet (siehe die Medical Meditations von Dharma Singh Khalsa). Insbesondere bei Stress und hohem Blutdruck konnten laut Studien gute Ergebnisse erzielt werden. Für die Wirkungen von Mantra Meditationen auf die Lösung
Literatur:
Khalsa, Dharma Singh und Cameron Stauth: Meditation as Medicine - Activate the Power of Your Natural Healing Force. New York: Atria, 2001.
Matko, Karin, Peter Sedlmeier und Holger C. Bringmann: Embodied Cognition in Meditation, Yoga, and Ethics-An Experimental Single-Case Study on the Differential Effects of Four Mind-Body Treatments. Int J Environ Res Public Health. 2022 Sep 17;19(18):11734. doi: 10.3390/ijerph191811734.
Unterschiedliche Effekte auf das Wohlbefinden
In einer Studie wird sogar hervorgehoben, dass eine Praxis, die aus reiner Mantra-Meditation besteht, negative Effekte auf Emotionen haben könne. In Kombination mit physischen Yoga-Übungen sowie mit der Vermittlung ethischer Prinzipien sei die Mantra-Meditation jedoch hauptverantwortlich für die Verbesserung des Körperbewusstseins, des Selbst-Mitgefühls und der Stress-Resistenz. Die Studie hebt die zentrale Rolle der Mantra-Meditation hervor in Bezug auf die Erhöhung der Interozeption, Selbst-Wahrnehmung und körperliche Verarbeitungsprozesse (siehe Matko und andere). Die Autoren führten weitere Studien durch mit dem Ergebnis, dass die Zusammenstellung der Komponenten einer spirituellen Praxis individuell sehr unterschiedliche Effekte auf das Wohlbefinden haben kann. Es kann jedoch angenommen werden, dass eine ganzheitliche Praxis, die Mantra-Meditation, Körperübungen und yogisches Wissen umfasst, eine sehr förderliche Auswirkung auf den Gesamtzustand des Menschen hat.
Dr. Rebecca Fuchs Sita Priti Kaur lebt in Frankfurt am Main, ist Kundalini Yoga Lehrerin, Coach und Breathwalk-Trainerin. Sie bietet Kundalini Massage und Havening-Behandlungen an. Ihre Schwerpunkte sind der Vagus-Nerv und polyvagalinformiertes Yoga, Stressreduktion, Entspannungs- und Heiltechniken, Ernährung, Massage und Akupressur, Psychologie (Humanologie) und yogische Philosophie. Mehr über sie unter: https://www.be-the-light-kundalini-yoga.de
Shannahoff-Khalsa, David: Sacred Therapies - The Kundalini Yoga Meditation Handbook for Mental Health. New York: Norton, 2012.
Tseng, Ampere A.: Scientific Evidence of Health Benefits by Practicing Mantra Meditation: Narrative Review. Int J Yoga. 2022 May-Aug; 15(2): 89–95. Published online 2022 Sep 5. doi: 10.4103/ijoy.ijoy_53_22
Kulturelle Aneignung?

Von Barbara Santjeet K.Becker-Rojzyk
Mantras haben mich zu Beginn meiner Yogapraxis vor über zwanzig Jahren sofort in ihren Bann gezogen: Die gleichförmige Melodie, häufige Wiederholungen - ich habe es sofort geliebt, mit anderen zu „chanten“.
Einmal infiziert, habe ich viel über das Thema gelesen, mir manches, was vergriffen war, gebraucht besorgt, unter anderem „Mantram - Hilfe durch die Kraft des Wortes“ von Eknath Easwaran, „Die Macht des heiligen Lauts“ von John Blofeld und natürlich „Nada Brahma“ von Joachim-Ernst Berendt. Zweifel über den Umgang mit Mantras
Erste Zweifel über unseren Umgang mit den alten Texten, nämlich ihnen einfach eine Melodie aus unserem Kulturkreis zu verpassen, kamen mir während der Ausbildung. Im Unterricht wurde dies nie problematisiert. Ich stellte die Frage, ob Mantras nicht in Raags gesungen werden müssten, per E-Mail direkt nach Ende der StufeEins-Ausbildung unserem musikalisch bewanderten Co-Lehrer, der sich als Raagi vorstellte und zur Schlafenszeit immer seine Stimmübungen machte. Leider erhielt ich keine Antwort. In der Folgezeit merkte ich, wie gut es mir tat, ein Mantra über eine längere Zeit zu chanten. Die Unsicherheit über diese Technik legte sich.
Bedarf es bestimmter Melodien oder Raags?
Ich lernte dann in Frankfurt die Inderin Mohani Heitel kennen, die einen Mantrakurs plante. Ihr Vater war in Nordindien Mantraheiler gewesen, daher stammte ihre Verbindung zu den Mantras. Sie veröffentlichte verschiedene CDs und das Buch „die heilenden klänge der mantras“, in dem mit keinem Wort erwähnt wird, ob oder dass es bestimmter Melodien oder Raags bedarf. Da der von ihr geplante Kurs nicht zustande kam, bat ich sie eines Tages, meine Lehrerin zu werden. Sie sagte jedoch, dass das nicht nötig sei, ich bräuchte keine Lehrerin.
Vielleicht verunsicherte mich das viele xvLesen von Büchern zum Thema zusätzlich. So heißt es bei Pandit Rajmani Tigunait in seinem „The Power
of Mantra“, dass eine Initiation in ein Mantra auf jeden Fall erforderlich sei, was ich im Rahmen des Kundalini Yoga noch nie gehört hatte. Ich beschloss für mich, dass es einfach verschiedene Schulen und Traditionen gibt, und machte es mir in meiner täglichen Manta-Meditation bequem.
Ehrfurcht und Respekt vor der Musiktradition
Erneut verunsichert wurde ich, als ich mir die Homepage des indischen Musikers Manish Vyas ansah, der auch mit Snatam Kaur unterwegs war. Er weist darauf hin, dass die alte Musiktradition Indiens Ehrfurcht und Respekt verdiene. Es sei eine Beleidigung, wenn Mantras im Rockstil gesungen würden, vorzuziehen sei der Raga. Im Übrigen meint er, dass viele Texte, die als Mantras präsentiert werden, keine seien, zum Beispiel diejenigen, die aus dem „US-Kundalini-Yoga“ stammen. Es seien sehr schöne Texte aus heiligen Büchern, aber eben keine Mantras.
Das würde Professor Surinder Singh, der sich der Tradition der Sikh-Musik verschrieben hat, vermutlich anders sehen. Er hat eine CD mit dem Titel „Mantr“ herausgebracht, die sicherlich vielen bekannt ist. Denn die Mantras aus dem Kundalini Yoga sind Mantras aus der Sikh-Tradition.
Offensichtlich sind sich selbst die unterschiedlichen indischen Traditionen diesbezüglich uneins. Nach Manish Vyas brauchen Mantras keine Musik, sie werden eben nicht gesungen, sondern „gechantet“, in einer Art Sprechgesang. Professor Surinder Singh erklärt ebenfalls, dass nur die Sprechstimme dafür zuständig sei, und lässt Übungen zur Stärkung der mittleren Stimmlage machen.
Der individuelle Grundton
Der indische Musiker Vemu Mukunda bestimmt sogar den individuellen Grundton, um eine unmittelbare Anbindung an das eigene Körperbewusstsein einer Person zu finden. Wie Manish Vyas hebt auch er hervor, dass das Mantra nicht den Intellekt anspricht, sondern den Mind, eine bestimmte Bewusstseinsschicht. Mukunda nennt seine Therapie, die dar-
auf aufbaut, den Raga vom jeweiligen Grundton aus zu singen, das „NadaBrahma-System“. Auch Professor Surinder Singh baut auf dem Raag, was auch Emotion bedeutet, ein Therapiesystem auf. Soweit ich weiß, geht es dabei nicht um die Arbeit mit einem individuellen Grundton, aber der Grundton ist bei ihm für Frauen anders als für Männer.
Was bedeutet das nun für unser Verhältnis zu Mantras? Offensichtlich sind alle genannten indischen Musiker*innen durchaus dazu bereit, ihr Wissen über Mantras an uns Menschen im Westen weiterzugeben. Sowohl Manish Vyas als auch Surinder Singh halten entsprechende Kurse ab. Vemu Mukunda ist bereits verstorben, zu Lebzeiten hat er sein System in ganz Europa vorgestellt und andere in der „NadaBrahma-Methode“ ausgebildet.
Auch in unserer Kultur gibt es Methoden, bei denen das Chanten von Mantras praktiziert wird, zum Beispiel in der katholischen Praxis des Rosenkranzbetens mit dem „Ave Maria“. Mantras sind Werkzeuge zur Beruhigung des Geistes, in Verbindung mit dem Raag arbeiten sie gezielt an Emotionen.
Sorgsamer Umgang
Trotz der bewussten Verbreitung durch indische Musiker selbst in unserem Kulturkreis bleibt bei mir das merkwürdige Gefühl, dass wir uns etwas zu eigen machen, was uns nicht zusteht, was in eine andere Kultur und Religion gehört, dass wir etwas aus dem Kontext reißen und anders für unsere Zwecke verwenden. Letztlich gehört es zwar zu unserem Leben, dass wir kulturelles Fremdgut nutzen und es nicht mehr von unseren eigenen Entwicklungen trennen können, man denke nur an Kleidungsstücke wie die Jeans oder Mokassins. Doch zumindest sollten wir mit diesen Werkzeugen aus einer fremden Kultur sorgsam und respektvoll umgehen und daran denken, woher sie kommen und welchen Sinn sie dort haben.
Barbara Becker-Rojczyk unterrichtet Kundalini Yoga in Frankfurt am Main und befasst sich mit allen Aspekten des Mantra-Yoga.
Von Andrea Ledergerber

Om Shrim Maha Lakshmiyei Namaha … Die Klänge des Lakhshmi Mantras umhüllen und durchdringen mich. Mein Atem, meine Stimme, die Bewegungen meiner Hände und Arme, die Schritte meiner Füße verbinden sich zu einem Tanz, der ein bewegtes Bild malt, eine lebendige Architektur entstehen lässt. Jede Geste eine Knospe, welche die Schönheit der Blüte erahnen lässt. Sowie Lakshmi selbst auf einer Lotosblume steht, als Symbol von Reinheit und Vollkommenheit. Sie ist die Göttin von Glück, Fülle, Schönheit und Wohlstand. Mein Tanz verknüpft sich mit dem Tanz der anderen zu einer Choreographie, ein beseeltes dreidimensionales Mandala entsteht. Getanzte Geometrie. Vertiefung durch Japa. Aus der Hingabe an Rhythmus, Klang, Form und der inneren Berührung von Lakshmi entspringt eine tief in der Mitte ruhende Kraft. Harmonie geschieht - Swara Rasa.
Nada Brahma – die Welt ist Klang. Shiva Nataraja - Die Welt ist Tanz. Klang erschuf die Welt. Shivas kosmischer Tanz kreiert das Universum. Und zuvor ist die Welt Stille. Geheimnisvoller Ursprung von jedem Laut. Aus ihr heraus beginnt das Universum zu schwingen und zu klingen. Jeder Klang wird aus Stille geboren. Jede Bewegung entspringt der Bewegungslosigkeit. Jeder Ton löst eine schöpferische Vibration aus, jede Geste gebiert einen kreativen Impuls. Stille und Ruhe - das Prinzip von Shiva. Klang und Gestejenes von Shakti.
Ein Reigen voll sinnlicher Fülle
Mantras sind Symbole des Urklangs, sind Urmusik. „Alle Musik, die sich ihrer spirituellen Herkunft bewusst ist, ist stets
eine Variation des Urmantras OM (AOUM). Die Ursilbe, die immer wieder es werde spricht.“ (Joachim Behrendt, Musiker und Autor und des Standardwerkes Nada Brahma). Auch jede Geste sagt, ich werde. ‚Sein’ und ‚Werden’, zu Lebensstoff verwoben. Auch hier wieder die zwei existentiellen Prinzipien: Shiva (Sein) und Shakti (Werden). Shakti schillert und vibriert in unzähligen Formen, Farben, Düften, Eigenschaften – ein buntes und temperamentvolles Spektrum ausgehend von den drei Gunas, sich verzweigend bis in alle elementaren Tattwas und deren Variationen und Kombinationen hinein. Ein Reigen an unendlicher Mannigfaltigkeit und sinnlicher Fülle.
Im Shakti Dance werden Mantras einzeln, aber auch als Gruppe getanzt. Dreidimensionale Gebilde lebendiger Architektur entstehen. Inspiriert durch die harmonischen Gesetze wird sakrale Geometrie am eigenen Leib verkörpert und verinnerlicht. Der Rhythmus und die Melodie der jeweiligen musikalischen Interpretation eines Mantras geben oft den Impuls für die Choreographie, sowie natürlich auch dessen Bedeutung in die Kreation der Bewegungen und deren Abfolge einfließt. Die inhärente Sinn- und Sinneswelt eines Mantras laden zu einer bestimmten Form ein. Sie bedingen eine gewisse Resonanz, eine harmonische Frequenz. Mantrische Schwingungen sind heilig und heilend. Ihre symbolische Kraft liegt jenseits der kognitiven Sprache. So wie unserem Körper eine präverbale Weisheit innewohnt, deren Quelle im Reich des Unbewussten schlummert. In unseren Knochen ist evolutionäre Lebensweisheit verankert. Das Echo des Urmeeres pulsiert in der Flüssigkeit unserer Zellen. Die Vibration von Mantras beeinflusst die Schwingung unserer Nerven, Ganglien und Zellen (in der yogischen Anatomie heißen die Energiebahnen nicht umsonst Nadis, Klangströme).
Im Tanz einer Gruppenchoreographie kann die Wirkung und Heilkraft eines Mantras durch die Dynamik des Miteinanders noch verstärkt werden.


Zusammenhalt und Verbindung mit dem All-Einen entsteht. In der gemeinsamen Ausrichtung und Hingabe an das Mantra keimt ein intensives kollektives Energiefeld auf. Die regelmäßige Praxis einer mantrischen Choreographie wirkt transformierend und kann eine ersehnte Eigenschaft verstärken, Ängste lindern, ein Gebet vertiefen. Das Echo der Macht ritueller Tänze und der Archetyp der tanzenden Hohepriesterin schwingen hier mit.
Im Shakti Dance spielen die klassischen Gurmukhi Mantras des Kundalini Yoga eine zentrale Rolle. Aber auch Mantras anderer Traditionen finden vermehrt Eingang in die Welt von Shakti Dance. Sara Avtar hat kürzlich The Somatic Godess Matrix entwickelt, einen Zyklus von zwölf Göttinnen aus dem mythologischen und kulturgeschichtlichen Schatz der ganzen Welt. Dabei sind „westliche“ Mantras wie Kyrie Eleison und Halleluja. Auch Amen ist eine Ableitung der Ursilbe Om.
Vielleicht noch kraftvoller als Om ist die Stille. Die namenlose, formlose Stille (Ong Kar Nirankar – Sirgun Nirgun). Vielleicht noch kraftvoller als der Tanz ist die Ruhe, in der wir den Tanz des Lebens durch uns fließen spüren. Wenn Tandava alles vereint. Ek Ong Kar.

Beispiele von getanzten Mantras auf Youtube: Aadays Tisai ( https://www.youtube.com/watch?v=yYqXV0JIld4) & Om Shrim ( https://www.youtube.com/watch?v=MOJhLnSM7TI)


Andrea Ledergerber ist Lehrerin für Kundalini Yoga, Yin Yoga, Shakti Dance und Atemcoach, www.devotionyoga.ch. Mehr Infos: shaktidanceacademy.online. Die nächste Shakti Dance Ausbildung im deutschsprachigen Raum beginnt in Luzern im Januar 2025: www.ayurvital.ch

Ein Seva Projekt, initiiert und beschrieben von Paramjeet Singh

Gurbani ist ein Klang, der uns an uns selbst erinnert. In der Lockdownzeit haben wir angefangen, uns einmal wöchentlich online zum Japji Kurs zu treffen. In Vorbereitung zu diesem Kurs habe ich das Japji Wort für Wort aus der Originalschrift Gurmukhi ins Deutsche transkribiert und übersetzt. Im Kurs haben wir gemeinsam über die verschiedenen Bedeutungsebenen reflektiert und am Ende immer eine Japa Meditation gemacht.
Nach Ende des Japjkurses waren wir so inspiriert, dass wir direkt mit dem zweiten Morgenbani, Guru Gobind Singhs Jaap Sahib, weitergemacht haben. Der Rest ist Geschichte. 2024 haben wir das Projekt mit der Übersetzung des Ardas vollendet. Die Kurse enthalten Verweise zum Kundalini Yoga und zeigen, woher bestimmte Mantras kommen und was sie ursprünglich bedeuten.
Gurbani sollte jedem/r zugänglich sein
Ich selbst habe durch diese Arbeit soviel über die Schönheit und Weisheit der Poesie der Gurus gelernt und bin unendlich dankbar dafür. Mein Wunsch und Gebet ist es, durch die Übersetzung und Bedeutung Gurbani für jeden zugänglich zu machen. In einer Zeit der Halt-, Rast- und Orientierungslosigkeit, der inneren Leere und kalten Depression, kann Gurbani der Balsam für deine Seele sein. Denn hier spricht kein Mensch oder menschlicher Guru als Person, hier spricht der Klang des Kosmos.
Tausend Dank für die Kräfte und Menschen, die an das Projekt geglaubt und den Weg dafür frei gemacht haben: an Guru, meine Frau Paramjeet Kaur, die meine minutiöse stundenlange Arbeit erduldet und befürwortet hat, alle Kursteilnehmer, Petra Darshan, die das schöne Logo mit dem amritdurstigen Chatrik-Vogel entworfen hat. Möge Gurus Bani das Licht der Seele in uns erstrahlen lassen!
Danke an Shivcharan Kaur, die das schöne Intro auf ihrer Dilruba eingespielt hat, welches am Anfang und Ende jeder Videoklasse zu hören ist. Mein besonderer Dank gilt Charan Kamal Singh und Dassunder Singh, die bis zum Amrit-süßen Ende durchgehalten haben, so dass jetzt alle Nitnem Banis
(täglichen Sikh Gebete) erstmalig in deutscher wörtlicher Übersetzung als 96 kostenfreie Selbstlern-Videoklassen zur Verfügung stehen:
Japji Sahib - Gesang des Lebens
Jaap Sahib - Namen des Namenlosen
Tva Prasaad Savaiye - Segen der Liebe
Tschaupai Sahib - Gebet des spirituellen Kriegers
Anand Sahib - Lied der Glückseligkeit
Rehras Sahib - Weg der Wahrheit
Kirtan Sohila - Entspannt in die Nacht
Ardas - Das universelle Sikh Gebet
Dazu gibt es einen eigenen Youtube Kanal, der sich seit dem 5.5.2024 darüber freut, gesehen, abonniert, kommentiert und geteilt zu werden: https://www.youtube.com/@gurbanifuerdich
Paramjeet Singh Khalsa ist Kundalini Yogalehrer & Ausbilder, Karam Kriya Lehrer & Ausbilder, Linguist & Mantra Musiker, Leiter der Yoga JapaSchule für bewusstes Leben. Sein tiefster Wunsch ist es, ein kompaktes deutsches Nitnem als Buch zu produzieren. Dazu wird finanzielle und professionelle Unterstützung benötigt, für die Verlagssuche, Lektorat & Korrektorat, Satz & Druck, Marketing und Vertrieb. Anregungen, Vorschläge und konkrete Hilfsangebote erbittet er an: info@yogajapa.com

Von Anna Schöppner
Als ich im vergangenen Jahr auf meiner Reise durch Indien und Nepal bemerkte, dass ich schwanger war, waren Mantras meine erste Wahl, um mich neu auszurichten und innerlich zu unterstützen. Ich bin sowieso schon seit Jahren ein kleiner Mantrajunkie, doch in dieser völlig neuen Situation habe ich mich nochmal ganz neu auf die Magie der heiligen Klangströme eingelassen.
Es gibt nur wenige Erfahrungen im Leben, die so transformierend sind wie Schwangerschaft und Geburt eines Kindes. Diese besondere Zeit ist geprägt von körperlichen Veränderungen, einer Achterbahnfahrt der Gefühle und tiefem spirituellen Erwachen. Wir betreten die Schwelle zwischen zwei völlig verschiedenen Lebensabschnitten und haben die einzigartige Möglichkeit, uns tiefsitzende Muster aus Kindheit und Jugend anzuschauen und zu verarbeiten. Die Schwangerschaft ist meinem Empfinden nach eine Zeit, in der wir dazu aufgerufen sind, die Vergangenheit endgültig ruhen zu lassen und uns neu zu (er)-finden. Auf emotionaler Ebene kann es da schon mal herausfordernd werden. In diesen intensiven Momenten der Dualität - des Lichts und der Dunkelheit - können Mantras als mächtige Werkzeuge dienen, um Balance und inneren Frieden zu finden.

Schutz und Entspannung

Eine Reise der Selbstfindung
Oft erleben schwangere Frauen eine Zeit intensiver Selbsterkenntnis, wenn auch gleichzeitig verwundbarer Verwirrung. Der Körper wandelt sich, und damit oft auch das Selbstbild, das Weltbild und die Beziehung zu den eigenen Emotionen. Mantras können in dieser aufwühlenden Phase unterstützend wirken, indem sie Stabilität und Ruhe vermitteln. Egal, ob es sich um ein traditionelles Sanskrit Mantra, ein Kundalini Mantra oder auch eine persönlich kreierte Affirmation handelt – das regelmäßige Hören, Sprechen oder Singen stellt sich als Quelle der inneren Stärke heraus.
Emotionen, Emotionen, Emotionen
Die Zeit der Schwangerschaft ist oft ein vielfältiger Tanz der Gefühle. Momente der puren Freude, des Glücks und der Dankbarkeit wechseln sich ab mit Unsicherheit und Ohnmacht. Ein Lieblingsmantra kann in diesem, manchmal echt stürmischen Kapitel deines Lebens dein Anker im sicheren Hafen sein. Zeitgleich finde ich es wichtig, die Emotionen auch wirklich fließen zu lassen und sich diesen hinzugeben, sich zu erlauben, zu fühlen, zu weinen, zu lachen und wirklich in der Wahrnehmung dieser abwechslungsreichen Wellen zu baden.
Der Höhepunkt der Transformation
Die Geburt selbst ist ein intensiver und oft überwältigender Prozess. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Ich habe mich in der Schwangerschaft sehr viel mit dem Thema Geburt auseinandergesetzt und trotzdem kann man sich auf dieses krasse Erlebnis nur bedingt vorbereiten. Wir überschreiten die Schwelle von Schwangerschaft zur Mutterschaft. Gefühlt stirbt ein Teil unseres Selbst und ein neuer wird geboren. Es ist also nicht nur die Geburt eines neuen, kleinen Menschenwesens, sondern auch die Geburt einer Mama.
Mantras können während der Wehen und Geburt eine unglaubliche Kraftquelle sein. Ich habe in unserem 26stündigen Geburtsprozess geweint, gelacht, gestöhnt, geschrien, mich wohlgefühlt, entspannt und angespannt, Schmerz empfangen und erlebt, ein grenzenlos glückseliges High erfahren und aus tiefstem Herzen gesungen. Ohne Mantras an meiner Seite hätte ich mir diesen einzigartigen, zeitlosen Moment nicht vorstellen können. Die Kraft und Schwingung unserer eigenen Stimme sowie die Heiligkeit der einzelnen Klangströme sind ein direkter Zugang zur Quelle, die während der Geburt sowieso noch um einiges greifbarer ist als in anderen Momenten dieses Lebens. Wenn wir es schaffen, uns dem Prozess völlig hinzugeben, spüren wir in jeder Zelle unseres Körpers die bedingungslos-göttliche Liebe, die uns alle im Kern verbindet und ausmacht. Wie
Mantras sind nicht nur Worte oder Klänge, sondern starke, in sich sehr wirkungsvolle Schwingungen, die unsere Gedanken zur Ruhe bringen und unsere inneren Energien harmonisieren können. Während der Schwangerschaft wird innere Ruhe und Entspannung ganz besonders wichtig. Mantras können uns helfen, Ängste zu lindern und eine tiefe, vertrauensvolle Verbindung zum Göttlichen, sowie zum in uns heranwachsenden Leben aufzubauen. Aad Guray Nameh, Jugad GurayNameh, Sat Guray Nameh, Siri Guru Devay Nameh – wir wachsen gemeinsam, sind beschützt und umsorgt. Es gibt so viele tolle Mantras, die uns mit ihrer Bedeutung und Wirkung erhellen.


Ein Hoch auf uns
Die weibliche, Leben erschaffende, austragende und gebärende Spezies ist für mich einfach das Stärkste auf diesem Planeten. Wir sind gottgleich gebaut, es liegt in unserem Design, lebendige Wesen in Ganzheit und Perfektion zu kreieren. Unsere Körper sind ein wahres Wunderwerk. Wir sind so wandelbar, facettenreich und magisch – ich möchte noch einmal betonen, wie großartig es ist, dass wir in diesem Leben die Rolle der Mutter erfahren und lebendig gestalten dürfen. Die göttliche, allumfassende Mutter stets an unserer Seite, hingebungsvoll nährend und bedingungslos überbordend mit Liebe. Die Geburt der Mutter in uns kommt so überraschend - auch wenn man knapp zehn Monate Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten, fühlt es sich an, als wäre es nur ein kleiner Augenblick. Und trotzdem meistern wir (jede auf ihre eigene, wundersame Art und Weise) diesen herausfordernden Übergang mit Mut, Hingabe und Zuversicht. Ein Hoch auf uns!
Meine liebsten Mantras in der Zeit
Ich habe während meiner Schwangerschaft und dem Geburtsprozess vor allem folgende Mantras sehr genossen und geliebt:
I bless myself – I am. – Ein Segen für mich selbst.
Om Mani Padme Hum – Mitgefühl für mich und andere.
Sat Nam – Ich bin Wahrheit, meine Essenz ins pur.
Bhand Jammeeai – Wir Frauen sind das Leben.
Adi Shakti – Das Weibliche in mir.
Ardas Bhaee – Wunder werden wahr.
Ein neues Leben
Auch wenn die Voraussetzungen speziell sind und meine Tochter und ich es in der Schwangerschaft nicht leicht hatten, bin ich dankbar für jeden einzelnen Stein, der uns in den Weg gelegt wurde, denn wir sind nun ein ganz besonders starkes Team und für jede Herausforderung gewappnet.
Ich habe die Ehre, dieses kleine Bündel voller Glück, dieses Wesen voller Bewusstsein und Liebe zu begleiten, zu umsorgen und auf eine Art und Weise zu lieben, die mir nie zuvor begegnet ist.
Mit indischen und deutschen Wurzeln macht sich die kleine Maya Devi auf den Weg, ihre ganz eigene Lebensreise zu
gestalten und Erfahrungen auf dem Planeten Erde zu sammeln. In diesem Leben habe ich die Ehre, als Mama immer da zu sein. Danke, Danke, Danke, Danke, Danke!!!
Seitdem das kleine Wunder da ist, bin ich erfüllter und herausgeforderter als jemals zuvor. Auch jetzt begleiten uns Mantras täglich und ich bin grenzenlos dankbar, dass Maya jetzt schon von diesen wertvollen Schwingungen umgeben ist. Singen für die Kleine schenkt mir Klarheit, Geduld und Gegenwärtigkeit – die Grundsteine der Mutterschaft.
Aktuell begleiten uns unter anderem:
Kirtan Kriya – emotionales Gleichgewicht
2. Pauri – Geduld und Stabilität
Ong Namo Guru Dev Namo – Offenheit und Demut Sat Narayan– innerer Frieden
Ich kann jeder (werdenden) Mama ans Herz legen, Mantras in den Alltag zu integrieren und die Babys und Kinder mit der Heiligkeit des Klanges in Verbindung zu bringen. In ewiger Liebe und Hingabe wir sind Klang!
Anna Schöppner ist aktuell wieder in Deutschland, genießt die Herausforderung, frisch gebackene Babymama zu sein und ihr bisheriges Leben in Liebe zu reflektieren. Das nächste Abenteuer lässt jedoch sicher nicht lang auf sich warten. Auch mit Kind wird Anna reisen und die Welt entdecken.

Von Ada Devinderjit Kaur Namani
„Dein Gong hat mich wütend gemacht!“„Ich war so glücklich, als du laut gespielt hast, warum ging das nicht länger?“„Ich habe Angst bekommen!“ - „Es hat mich an eine schlimme Erfahrung erinnert, die ich glaubte, schon hinter mir gelassen zu haben.“ - „Ich habe mich gefühlt wie an den Boden gepresst, während eine Kaskade von Emotionen durch mich gegangen ist. “
Der Elfte Körper Vielleicht bin ich die einzige, aber ich fand es schon in der ersten Stufe meiner Kundalini Ausbildung merkwürdig: Ein derart ausgefeiltes System dessen, was einen Menschen ausmacht, die Zehn Körper, von denen einige recht knifflig energetisch-gefühlt auseinanderzuhalten sind, hat keinen eigenen

Bei solchen Feedbacks zur Gong-Erfahrung kann ich nichts weiter tun als den Raum zu halten, mein Herz zu öffnen und zu wissen: Der Gong hat nichts in dich hinein getan, es war alles schon da. Aber wahrscheinlich haben sich ein paar alte Dinge aufgelöst, oder du siehst einiges nun in einem anderen Licht. Warte ab, wie du die Erfahrung verdaust und integrierst.
Schwingungsübertragung
Der Gong überträgt seine Schwingung in die fein- und grobstofflichen Körper der Zuhörenden und wirkt dort als unspezifischer Verstärker all dessen, was schwingt. Da im inneren Kern alles „Ong“, also Schwingung ist, bedeutet das: Er verstärkt alles. Von der Zell-Schwingung bis zu den höchsten des Gottesbewusstseins. Und dazwischen die niedrig- bis hochschwingenden Emotionen, besonders die steckengebliebenen, welche wir normalerweise nicht spüren wollen – vielleicht um eine Situation zu überstehen.

Körper für die Gefühle parat. Jeder kann sein Gemüt täglich wahrnehmen. Gefühle interagieren mit allen anderen Körpern, führen zudem ein recht beeindruckendes Eigenleben mit eigenem Stoffwechsel. Hätte man nicht so viele Gefühle oder einen Mangel daran, hätte man vielleicht nie das Bedürfnis entwickelt, einen meditativen Weg zu beschreiten. Ich möchte die Gesamtheit der Gefühle hier den Elften Körper nennen.
Wir nehmen diesen Elften Körper auf einer Ebene der Beschwingtheit wahr. Es heißt, Angst, Wut und Gier seien Gefühle niederer Schwingung. Jeder kennt auch festsitzende Gefühle, deren Schwingung mangels Ausdrucksmöglichkeit eingeschlossen sind. So das Prickeln, wenn man gern losprusten würde vor unangebrachtem Lachen: Gefühle, die in einem weiterwirken. Fehlgeleitete Gefühle sind auch gut bekannt: vorgeblich witziger Zynismus zu jemandem, auf den zornig zu sein man sich nicht erlaubt. Der Elfte Körper lässt sich nicht wirksam überdecken.
Vielfache Schwingung weckt Verborgenes
Die Schwingung des Gongs, die sich auf das Wasser in uns und unser Gewebe überträgt, in uns fortwirkt, auch die Frequenz der Hirnströme beeinflusst, lässt spüren, was im Verborgenen ist oder feststeckt. Das ist der Grund, warum Menschen manchmal schwierige Erfahrungen haben, wenn Gongmeditationen von ungelernten Kursleitenden gespielt werden: Ein lebenslang verdrängtes Gefühl kommt hoch, in einem Raum ohne Ablenkungen, verstärkt durch noch mehr Klangschwingungen.
Wenn nun die Person, die den Gong spielt, nicht durch die Meditation zu leiten gelernt hat, überschwemmt der Elfte Körper die Kapazitäten der übrigen Zehn Körper. Doch auch der oder die Erlebende muss ausreichende Integrationsfähigkeiten haben. Manchmal energetisiert der White Sound Gong zu sehr und erdet zu wenig.
Normalerweise ist es eine Chance, wenn ein eingefrorenes Gefühls auftaut – sofern der Rahmen stimmt. Wird der Gong von jemandem gespielt, der über die nötigen Techniken und das Einfühlungsvermögen verfügt, können Gefühle zu Ende durchlebt werden, die zur Zeit des eigentlichen Erlebens keinen Raum hatten.
Wie der Gong auf den Elften Körper wirkt
Gongmeditation wirkt auf den Elften Körper auf vielfältige Weise. Sie ist eine Reise, ein gelenkter Prozess mit Phasen der Steigerung und des Loslassens. Auf dem Weg ins Einssein werden Klang und Schwingung angehoben. Die Trance wird intensiviert und auf ein immer höher schwingendes Niveau gebracht.
Die ersten Klangimpulse sprechen die Schwingungsmuster der Gefühle im Nervensystem und limbischen System an. Die Körper werden an eine gesunde Schwingung erinnert, indem dieselbe Frequenz und auch weitere
frei fließende Frequenzen die Körper erschüttern. Dann werden höhere Zentren von höheren Schwingungen erfasst und an den Zustand von Einssein erinnert.
Im White Sound ist alles eins, das Ek Ong Kar ist unmittelbar erlebbar. Wir können inneren Bildern und Gefühlen ausgeliefert und zugleich in Gott sein. Für die nötige Hingabe, um dieses Tantra, dieses ganzheitliche Verbundensein erfahren zu können, braucht es viel Halt. Diesen baut, wer die Meditation spielt, sorgsam auf: mit vollständiger, passgenauer Vorbereitung, dem achtsam gesteigerten Klang und der wissend kanalisierten und geleiteten Trance. Meist kommen Lauschende dabei in eine tiefe Entspannung und Regeneration, in der Hormone, Botenstoffe der Gefühle, ausgeglichen und neutralisiert werden.
Die einzige Aufgabe der Lauschenden besteht darin, sich bewusst ins Jetzt zu bringen. Gefühle könnten zugehörige Erinnerungen hervorrufen und umgekehrt … es ist gut, beides da sein zu lassen … und weiter zu lauschen. So kann man mit dem Gong bestens das Auf und Ab im 11. Körper beobachten.
Wenn es gelingen soll, befreite Gefühle zu integrieren, ist ein gutes Gerüst aus erdender Struktur wichtig. Von Vorbereitung über Abflug bis zur Landung zurück in der Maya muss alles bewusst geführt werden. Und danach? Nach der Gongmeditation sollte man tanzen, in die Natur gehen, Wasser trinken und ruhen.
Ada Stefanie Namani* Devinderjit ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und Ausbilderin für White Sound Gongmeditation in Hamburg und Malente.


Vom
„Welche drei Mantras können mich am wirksamsten im täglichen Leben unterstützen?”
Sat Nam, nun wir haben ja in unserem All tag schon einige Mantras auf den Lippen oder im Sinn, die uns so durch den Tag begleiten: Sh*t, LOL, F*ck und andere. An diesen Mantras sehen wir schon, wie schnell unser Gehirn verinnerlichte kurze Worte automatisiert wiederholt. Diesen Automatismus mit anderen Worten zu substituieren, ist unser Ziel.
Der Musikforscher Joachim Ernst Berendt hat Mantra so definiert: „Ein Mantra ist dann ein Mantra, wenn die Schwingung, die wir erzeugen, deckungsgleich ist mit dem, was wir beschreiben.“

(Joachim Ernst Berendt, „Nada Brahma, die Welt ist Klang“, Suhrkamp 2007)
Meine drei Favoriten sind Mantras aus der alten indischen Kunstsprache Sanskrit, die wir auch im Kundalini Yoga benutzen. Sie sind gerade in diesen polaren, stürmischen Zeiten mein Anker und meine Wegweiser:
Wahe Guru – Wie wunderbar ist es, sich auf die Richtung anzubinden, die zur Lichtheit führt.
Ang Sang Wahe Guru – Angebunden in mir, verbunden mit allen, die angebunden sind, finde ich die Richtung, die zur Lichtheit führt.
Humi Hum Brahm Hum – Vom begrenzten WIR zum allumfassenden, nicht trennenden WIR erfahren wir das göttliche WIR.
Diese drei Mantras sind wie eine Schrittfolge, die dir vielleicht die oben genannten „Alltagsmantras“ auf Dauer ersetzen können. Es gibt so viele schönen Vertonungen davon. In Kombination mit den musikalischen Schwingungen sind die Mantras noch wirksamer.
Viele Freude am Leben und beim Ausprobieren, Dharma Singh
Von Helge Teg Sandeva Singh Haude


Auf einem meiner ersten Yoga Retreats wurden nach den Yogastunden immer Mantras gesungen. Noch bevor der erste Ton erklang, war ich samt Matte aus dem Yogaraum verschwunden. Yoga? Na klar! Mantra singen? Nein, danke!
Doch dann kam Kundalini Yoga in mein Leben. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie ich geschaut habe, als das erste Mal das Adi Mantra angestimmt wurde. Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Mantra beschäftigt, die Wirkung skeptisch hinterfragt und ergründet. So viel ist klar – ein Mantra ist nicht „nur“ die Rezitation einer heiligen Silbe oder eines heiligen Verses –, es ist sehr viel mehr.
Die Wirkung eines Mantras entfaltet sich auf mehreren Ebenen:
* Das Wort, beziehungsweise der Vers. Durch das Rezitieren eines bestimmten Wortes oder Verses, entweder laut, flüsternd oder im Geiste, kommt der „Crazy Monkey“, unser Egoverstand, zur Ruhe und die gechanteten oder gesungenen Worte und Laute breiten sich in Kopf, Herz und Seele aus. Durch die stete Konzentration auf das gesprochene, gesungene oder gedachte Wort oder die Wortfolge haben destruktive Gedanken keine Chance. Wenn ich mit einem Mantra meditiere, beobachte ich bei mir selbst, dass ich auf eine Reise gehe. Es fühlt sich an wie ein Urlaub von mir selbst. Jede*r, der/die zum Beispiel „Akhan Jor“ oder „Ajai Alai“ 40 Tage lang für elf Minuten rezitiert hat, weiß, was ich meine.
* Die Wirkung der Frequenzen. Das Mantra wird in einer bestimmten Frequenz gesungen oder gesprochen. In den Melodien werden die Frequenzen vorgegeben. Beim gesprochenen Wort wählt der Meditierende intuitiv die für ihn angenehmste Frequenz. Masaru Emoto, wenn auch bei einigen umstritten, untersuchte die Wirkung verschiedener Frequenzen durch Schockfrosten von Wasser, während dieses mit Tönen oder Musik beschallt wurde. Danach wertete er das kristallisierte Wasser aus. Das kristallisierte Wasser wies, je nach Musik oder Frequenz sehr unterschiedliche Merkmale auf. So waren die Wasserkristalle bei Lärm und heftiger Musik wie zerrissen. Bei harmonischen Frequenzen und sanfter, meditativer Musik muteten sie harmonisch an und sahen aus wie Kunstwerke. Es ist unbestritten, dass Frequenzen unseren Körper und Geist stark beeinflussen kön-
nen. Wir bestehen vorwiegend aus Wasser. Wasser reagiert auf Schwingungen. Je nach Frequenz beeinflussen diese Schwingungen unseren Körper und Geist. Wenn ich beispielsweise an einigen LKWs vorbeigehe, die mit niedertourig laufenden Motoren an der Straße stehen, habe ich das Gefühl, erdrückt zu werden. Diese Frequenz stört mich nicht wegen der Lautstärke, sondern sie bringt meinen ganzen Körper durcheinander. So gibt es viele störende Frequenzen. Den umgekehrten Effekt haben Mantras. Sie harmonisieren die Eigenfrequenzen des Körpers und beruhigen und heilen so Körper und Geist.
* Bewegungen während der Mantra Meditation. Neben der steten Wiederholung des Mantras in der Meditation gibt es bestimmte Hand- und Armhaltungen oder bestimmte Bewegungsabläufe, wie bei der Kirtan Kriya. Hier fließen bewusste Bewegungen in Harmonie mit dem gesprochenen, geflüsterten und gedachten Mantra. Die Bewegungen oder Haltungen wirken wie ein Verstärker. Hier hat selbst der hartnäckigste Gedanke keine Chance mehr. Es ist erwiesen, dass diese Meditation Demenz vorbeugen kann.
Mantras sind also weit mehr als nur gesprochene oder gesungene Worte. Mantras befähigen uns, klarer, resilienter und entspannter zu sein. Das „Ra Ma Da Sa“-Mantra hat bei Schülern, die krank waren, tatsächlich zu einer Besserung geführt. Ob dies nun durch die Magie des Mantras selbst, die aktivierten Selbstheilungskräfte oder einen Placebo-Effekt (oder alles) resultierte, sei dahin gestellt. Ich beobachte, dass Mantras bei meinen Schülern durchweg positive Wirkungen zeigen - auch wenn ich ihnen nicht die unmittelbare Wirkung erkläre.
Mantras wirken nicht nur im Yogaraum Manchmal ist es von Vorteil, dass unser Gehirn in vielerlei Hinsicht einfach gestrickt ist. So auch bei den Mantras. Wenn du regelmäßig ein Mantra in deine Yogapraxis einbaust, dies dadurch verinnerlichst, assoziierst du die Entspannung, das Wohlgefühl und die jeweilige Wirkung mit dem Mantra. Hörst oder singst du das Mantra dann in einer alltäglichen Situation, dann glaubt dein Gehirn, du wärst in deiner Meditation und so entfaltet sich die Wirkung in gleicher Weise. Ich höre regelmäßig Mantras im Auto, bei der Arbeit, oder summe ein Mantra in der Warteschlange an der Kasse. Glaub mir, so kurz hast du noch nie an der Kasse gewartet und schenkst der Kassiererin ein entspanntes Lächeln – probiere es einfach mal aus …!
Helge Teg Sandeva Singh Haude ist Yogalehrer der Stufe 1, Atemcoach nach Buteyko und Yogacoach.
Weitere Informationen findest du unter www.seelenwerkstatt.yoga
Von Klaus Ram Rai Singh Alfert
Es ist fast 18 Uhr, der Workshop „Experiencing the NAAD” von Priya Jotdev Kaur und mir beginnt gleich. Der Musikraum im Schloss vom Jambville ist gerichtet und sieht einladend aus. Die Instrumente sind gestimmt, die Unterlagen liegen bereit. Nun müssen nur noch unsere Gäste ihren Weg vom Essenbereich zu uns finden. Am großen Zelt vorbei, wo die Gongmediation zum Bleiben verführt. Heute Mittag war bei Mata Mandirs Naad-Workshop der Raum ganz voll. Gespannte, freudige Erwartung, wir sind gut vorbereitet.
Eigene Schöpfungen entstanden
Dass wir hier nun sitzen, hätten wir vor einem Jahr nicht erwartet. Und doch begann die Reise schon damals Formen anzunehmen. Im Frühjahr 2023 hatte sich unsere kleine Mantraband gegründet. Wir haben regen Zuspruch und gutes Feedback bei unseren ersten Auftritten in der Bonner Region bekommen. Die Liebe zu den Mantras, zum Gesang, zur Musik und zur Meditation hatte uns zusammen geführt. Waren es anfänglich noch bekannte Versionen der Mantras, entstanden im Sommer erste eigene Schöpfungen. Es wurde immer deutlicher, dass nicht musikalische Virtuosität, sondern das Berühren der Herzen und die damit verbundene meditative Erfahrung im Vordergrund stehen. Konsequenterweise haben wir uns dann im Spätherbst den Namen Naad Project gegeben: Wir wollen den Naad, dem Urklang, die kosmische Schwingung, die alles durchdringt, tiefer erkunden und den Menschen näher bringen und erfahrbar machen.
Als dann der Aufruf zur Einreichung von Workshops für das europäische Yoga Festival 2024 kam, hatte Priya direkt den Impuls, einen eigenen Workshop anzubieten. Nach kurzer Diskussion war es ein irgendwie selbstverständlicher, aber auch aufregender Schritt, einen eigenen Workshop anzukündigen.
Die profunde Wirkung von Klang Öffnet man sich dem Naad, tun sich ganz unerwartete Wege auf. Ein wichtiger Wegpunkt war der Besuch des Naad Yoga Council Retreats über Pfingsten 2024. Die Naad Yogis haben enge Bezüge zum Kundalini Yoga, weil auch sie sich auf Guru Nanak beziehen, insbesondere musikalisch. Wir sind dort zum ersten Mal tief mit klassischer indischer, spiritueller Musik in Kontakt gekommen. Haben die Wirkung von Klang (“Sound”) auf unsere Gefühle studiert und erfahren, dass Klang nicht nur schöne Musik sein muss, um eine profunde Wirkung zu erzeugen. Ein Mantra in seiner emotionalen Wirkung zu analysieren und darauf abgestimmt Melodien und Harmonien zu kreieren, ist eine wirkungsvolle Methode: Es intensiviert das Mantra und die Musik gleichermaßen.
“Chattr Chakkr Varti” schließen wir den Workshop und schauen in beseelte Gesichter, die in Stille den Mantras und Klängen nachlauschen.

Eine wunderschöne Erfahrung auf dem Festival! Unser eigener Workshop. aber auch die vielen kleineren und größeren Sessions mit Gleichgesinnten, die heiligen Klänge in der Gurdwara. Überall wird der Naad erfahrbar.
Zurück in Jambville füllt sich der Musikraum. Ein Klangteppich von Harmonium und Gitarre, gefolgt vom gechanteten “Ek Ong Kar” laden zum Ankommen und Einstimmen ein. Langes Pranayama öffnet den meditativen Erfahrungsraum und schärft gleichzeitig die Sinne. Die Intensität der Erfahrung der Teilnehmer*innen wird im Raum spürbar. Aber Naad ist nicht nur selber chanten, sondern auch zuhören. Wir tönen sehr langsam die Noten der Tonleiter gegen den Grundton, lassen die Teilnehmer Konsonanz, Dissonanz, Reibung und ihre Auswirkung auf den eigenen Geist, Körper und Gefühle erleben. Und dann Stille. Erfahre den Klang der Stille und in der Stille. Die Sharing-Session erlaubt, die Eindrücke in Worte zu fassen und den Abgleich mit der Gruppe. Mit “Ra Ma Da Sa” und
Dr. Klaus Ram Rai Singh Alfert ist Kundalini Yoga Lehrer Stufe 2 und Trainer in Ausbildung bei der Peace Within Schule (www. peacewithin.eu). Mit Nadine Priya Jotdev Kaur Diederich hat er den Workshop "Experiencing the Naad" gegeben. Zusammen sind sie 2/3 der Mantraband “Naad Project” aus Bonn (naadproject.de).

Von Andrea Ledergerber
Tränen fließen, Augen leuchten, Herzen singen, Körper tanzen, Seelen beten – die Soul Singing Ceremonies sind Klangheilräume viszeraler Katharsis und beflügelnder Lebensfreude. „Be as you are“, sei du selbst, das ist Netanels Einladung. Immer. Bei jedem Konzert. In jedem Moment.
Verbindung im Dreiklang Stets bin ich aufs Neue beeindruckt, wie es Netanel gelingt, in kürzester Zeit die Anwesenden in ihre eigene Stille zu begleiten: Mit wenigen Worten, einigen Akkorden auf seiner Gitarre. Manchmal auch nur mit seinem Atem. Seiner Präsenz. Aus diesem Raum der Ruhe heraus beginnt er zu singen, beginnt das Publikum zu lauschen. Verwandlung geschieht. Netanels Stimme hat etwas zutiefst Berührendes. Sie schafft Verbindung im Dreiklang: Zu sich selbst, zu allen Menschen, die da sind, zum Göttlichen. Jedes Konzert eine Ganzkörpererfahrung. Durch Mark und Bein. Mitten ins Herz. Die Verbindung vertieft sich noch zusätzlich, sobald Netanel zum gemeinsamen Singen einlädt. Langsam verweben sich Netanels Stimme und jene der Anwesenden zu einem Chor, der alle Herzen verbindet. Herzkraft wirkt. Ein Klangheilraum enthüllt sich – aus Stille geboren.
“Together Alive, Holy, Breath, Simplicity, Pure Emotion, Waves back Home, Suffering, Shadows, Sacred Sigh, Ocean of Love, River of Light, Prayer for Peace, Truth of Now.” In den Titeln und Texten seiner Lieder und Alben offenbart sich ein ganz eigenes Universum von Worten. Wie eine Familie von Seelenverwandten stehen alle diese Begriffe miteinander



in Beziehung und verkörpern die essenziellen Fäden des Lebensnetzes. Eine symbolische und mystische Wortwelt wird evoziert. Wie die keltischen Druiden ist auch Netanel ein Vermittler zwischen den Welten. Diesseits. Jenseits.
„Gebet ist der schönste Gesang der Seele“ (John O’Donohue)
In seinen Ceremonies praktiziert Netanel Religion im wortwörtlichen Sinne. Zersplitterte Anteile verbindet er wieder (re-ligere) zu einem Ganzen. Er kreiert einen rituellen Raum, wo alle Fragmente, seien sie noch so unerwünscht, willkommen sind. Vielleicht liegt gerade hier die Voraussetzung und der fruchtbare Boden für Frieden: Vereinigung. Heilwerden im Sinne von Ganzwerden. Frieden als Heilungsprozess. Gebete sind Blüten unserer Verletzlichkeit und Hoffnung auf Wunder. Netanels Kraft des Gebets liegt in seiner Sensibilität. Eine aus Sanftheit geborene Kraft ist besonders stark. Ihr Mut entsteigt der Demut. Netanels Musik ist eine Hymne an dieses heilige Leben.
Andrea Ledergerber ist Lehrerin für Kundalini und Yin Yoga, Shakti Dance, Atemcoach. Mehr über sie unter www.devotionyoga.ch.
Weitere Infos über die Soul Singing Ceremonies gibt es unter www.netanelgoldberg.com (Bio, Musik, Konzerte, Retreats)
Von Sat Hari Kaur






Das Mitsingen in einer Kundalini Yoga Stunde kann für Anfängerinnen und Anfänger eine große Herausforderung darstellen. Während erfahrene Yogaschülerinnen und Yogaschüler das Singen als natürlichen Bestandteil der Praxis betrachten, fühlen sich Neulinge häufig unsicher oder überfordert. Um den Einstieg zu erleichtern, verwende ich eine behutsame Herangehensweise.







Vorteile herausstellen















Geistige Vorbereitung









Am Anfang jeder Kundalini Yoga Stunde steht das Singen des Einstimmungs-Mantras. Da dies jedoch für viele ungewohnt ist, beginne ich vor dem Einstimmen mit Aufwärmübungen, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur körperlich, sondern auch geistig vorzubereiten. Während der Aufwärmübungen führe ich bereits den Begriff „Mantra“ ein, ohne gleich zu singen. Ich lasse die Gruppe beispielsweise beim Ein- und Ausatmen still in Gedanken das Mantra „Ich bin“ wiederholen. Auf diese Weise wird das Konzept eines Mantras auf eine einfache und zugängliche Weise eingeführt, ohne den Druck, gleich laut singen zu müssen.


















Nach den vorbereitenden Übungen folgt die Einstimmung mit dem Mantra „Ong Namo Guru Dev Namo“. Um die Hemmschwelle zu senken, erkläre ich kurz die Vorteile des Singens: Beim Singen kann man den Beckenboden anspannen, was ihn stärkt und zu einer














dem Yin-Yang-Symbol. Dies vermittelt die Idee, dass das Singen von Mantras eine Möglichkeit ist, Gegensätze in Harmonie zu bringen und eine Einheit im Bewusstsein zu erfahren. Das Singen bleibt immer freiwillig. Ich möchte aber alle ermutigen, zumindest mitzusummen. Summen ist oft eine gute Alternative für diejenigen, die sich unsicher fühlen oder ihre Stimme nicht gerne laut einsetzen. Es ermöglicht, am gemeinsamen Klang teilzuhaben, ohne das Gefühl zu haben, sich zu sehr zu exponieren.















In der nächsten Aufwärmübung stelle ich das Mantra „Sat Nam“ vor. Ich gebe den Teilnehmenden die Freiheit, zu entscheiden, welches Mantra ihnen zusagt oder ob sie das überhaupt möchten. Wichtig ist hierbei die Möglichkeit der freien Wahl – niemand wird gezwungen, aber jede und jeder ist eingeladen, es auszuprobieren.



















Kleine Schritte zum Erfolg Oft führen kleine Schritte, wie das Summen, später zu mutigerem Mitsingen. Durch diese behutsame Herangehensweise wird das Mantra-Singen schrittweise in die Praxis integriert und kann nach und nach zu einem freudvollen Bestandteil der Kundalini Yoga-Stunde werden. Der Fokus liegt darauf, den Schülerinnen und Schülern Raum zu geben, sich wohlzufühlen und ihre eigene Verbindung zum Mantra und zum Klang zu finden, ohne Druck, sondern mit Freude und Neugier.


bewussteren Körperwahrnehmung beiträgt. Außerdem betone ich das Gemeinschaftserlebnis beim Singen: Viele Menschen stimmen sich aufeinander ein, singen mit einer Stimme und schaffen so eine Verbundenheit in der Gruppe.



Gegensätze ausgleichen

Das Mantra „Ong Namo Guru Dev Namo“ erkläre ich als Einladung zu Kreativität und unendlicher Weisheit. Die Bedeutung von „Guru“ als „Dunkel-Licht“ erläutere ich als Aufhebung von Polaritäten, ähnlich wie im Taijitu,





Bettina Sat Hari Kaur Stülpnagel unterrichtet seit 41 Jahren Kundalini Yoga. Sie liebt es, zu singen und Musik in ihrem Unterricht einzusetzen.





Von Christine Bhajan Kaur Glander-Riecker
Seinerzeit wurde die Mitteilung des spirituellen Namens noch per Luftpost zugestellt. Ich war durchaus ambivalent. Immerhin hatte ich von Haus aus schon die stolze Auswahl von vier Vornamen. Aber dann siegte die Neugierde und so erfuhr ich eines schönen Tages, dass ich Bhajan Kaur heißen sollte, die Prinzessin des göttlichen Gesangs. Meine Ambivalenz fand so seine Fortsetzung. Ich hatte einen starken Teil, der nicht so heißen wollte wie der Lehrer, auch nicht ähnlich. Dieser Part setzte sich durch und ich behielt den Namen für mich, nutzte ihn erst nach dem Tod von Yogi Bhajan und auch dann nur in 3HO Kreisen. Ein anderer Teil lachte sich kaputt: göttlicher Gesang. Wenn die wüssten, wie meine Stimme klingt!
Kehlchakra und Wahrhaftigkeit
Aber ein neuer Name verfängt sich irgendwo in der Gedankenwelt und so begann ich mich innerlich mit dem Begriff Bhajan zu befassen, der ja weit mehr bedeutet als Gesang. Es geht um Klang, um Stimme, um Ausdruck, darum, ob und was man zu sagen hat und wie man das tut, also um Kommunikation. Es gibt den Zusammenhang mit dem Kehlchakra und der Wahrhaftigkeit. Wichtige Fragen also, die mich bis heute immer wieder neu beschäftigen und die zu einer Art Gratmesser für mein Verhalten geworden sind. Irgendwann hörte ich von dem Gedanken, dass der spirituelle Name weniger beschreiben würde, wer man ist und mehr erzählt von der, die man werden soll und möchte. Seine Funktion ist also die Orientierung.
Der Soundtrack des Augenblicks Fein, denke ich also und setze mich auch jetzt einen Moment in Stille, um der Erzählung des Namens zu lauschen. Ich atme ein, ich atme aus, ich verbinde mich einatmend mit dem Selbst und erlaube ausatmend, was mich belastet oder dem Kontakt im Wege steht, zu gehen. Ich besinne mich auf den Klang, der in Form von Geräuschen von außen zu mir kommt. Es gibt solche, die in meiner Nähe entstehen und lauter zu sein scheinen und andere, die von weiter weg zu mir kommen. Ich nehme sie einfach als den Soundtrack dieses Augenblicks wahr und richte mich dann aus auf den Klang in meinem Inneren. Da drängen sich zunächst die Geräusche des Körpers in den Vordergrund, die des Atems, die des Herzschlags, ein Grummeln im Bauch. Auch sie gehören zum Soundtrack des Augenblicks. Alles darf da sein, nichts wird ausgeschlossen.
Kontakt zu inneren Klängen
So bleibe ich einen Moment und ich muss nicht viel tun, dann kommen innere Stimmen in Form von Gedanken oder Erinnerungen. Ich spüre ihnen nach, um sie besser kennenzulernen und erlebe Empfindungen, die mit ihnen verbunden sind, vielleicht von Dichte oder von Weite, von Druck oder erleichternder Schwere. Später kommen vielleicht auch Bilder, Musik oder einfach Stille, Farbe, Licht. So verweile ich von Moment zu Moment bis mich etwas, das aus meinem Alltag kommt, ruft. Nochmal in Ruhe einatmen, ausatmen, noch einmal den inneren Blick
schweifen lassen und mir erlauben, dass ich auch im Alltagsbewusstsein den Kontakt zu den inneren Klängen erlaube. Ein Moment von Dankbarkeit.
Bhajan Kaur betreibt eine private Praxis für systemische Beratung und Coaching, sie ist Kundalini Yoga Ausbilderin und Sat Nam Rasayan Heilerin.
christinebhajankaur@ googlemail.com


„Mein Lieblings Mantra ist ‚Sat Nārāyan Wāhe Gurū - Hari Nārāyan Sat Nām‘, obwohl ich von der traditionellen Ausfüh- rung dieses Mantra ehe genervt war. Vor rund vier Jahren habe ich es für mich neu entdeckt und ins Herz geschlossen. Alles dank meiner Medi-Jaap für Leichtigkeit und Selbstliebe. Dabei saß ich mit der linken Hand im Gyan Mudra vor dem Herzzentrum. Es kam ein inneres Bild von einer Blume, die ich in Daumen und Zeigefinger halte. Mit der Blume ein Ge- fühl einer zarten Lebensliebe, als ob mein Herz von Lebens- freude hüpfte. Da fing ich an, ‚Sat Nārāyan Wāhe Gurū - Hari Nārāyan Sat Nām‘ wie ein Schlaflied zu chanten. Ich spürte die tiefe Bedeutung dieses Mantra, das die reine Essenz eines Menschen, von innerem Frieden und Lebens- freude ist.“
(Felicja Faustyna)

CD-Tipp

“Anhad – Beyond Sound” von Prof. Surinder Singh
Anhad heißt übersetzt soviel wie „der ungespielte Klang“, der jenseitige Klang, das Ungehörte, die Essenz des Klangstroms Naad. Der Untertitel der CD lautet „reviving the forgotten art“. Es ist die erste CD überhaupt, auf der alle sechs Instrumente gespielt werden, die von den Sikh-Heiligen zu historischen Zeiten erfunden, gefördert und selbst gespielt wurden. Sie heißen Rabab (auf Guru Nanak zurückgehend), Saranda (Guru Arjan Dev), Jori (ebenfalls von Guru Arjan Dev erfunden), Sarangi (Guru Har Gobind Sahib), Taus (ebenfalls Guru Gobind Singh) und Dilruba (dito).

Die CD umfasst sieben Stücke: Shaan & MangalacharanRag Majh (3:54), How Gholi Jeeo Ghol Ghumaee (Mera Man Lochai) - Rag Majh (12:52), Aisay Laalan Paiyo Ree Sakhi - Rag Asa Asawari (7:39), Gopal Tera Aarta - Rag Dhanasri (6:36), Raam Simar Pachtayaehga mann - Rag Maru (11:02), Man Tan Tera Fhan Bhi Tera - Rag Majh (12:44) und How Bal Bal Bal Bal Saadh Jana Kow - Rag Kanra (12:20).
Für westlich orientierte Hörer*innen, die bislang eher gefällige Mantra-Musik von Snatam Kaur und anderen gelauscht haben, ist die CD recht gewöhnungsbedürftig.
Man sollte der klassischen indischen Musik gegenüber offen sein, sich vielleicht schon damit befasst haben, um sie genießen zu können.
Die CD ist der Wiederbelebung von Gurmat Sangeet, der wahrhaften Sikh Musik, gewidmet, so der Klappentext. In den letzten Jahrzehnten seien die fundamentalen Grundregeln des Kirtan ignoriert worden, da es in der Sikh Community an einer veritablen Sikh Musik Ausbildung hapere. Auf den vielen tausend erhältlichen CDs würden die meisten Ragis die Vorschriften der Gurus bezüglich der Shabads im Guru Granth Sahib ignorieren, So sei Kirtan nicht länger ein direkter Pfad zu Gott und Guru, sondern eine Form der Unterhaltung für den Geist. Es sei jedoch die Pflicht eines jeden Sikhs, das reiche musikalische Erbe wiederzubeleben, indem die oben benannten klassischen Instrument verwendet würden, um das Vermächtnis der großen Sikh Gurus zu erhalten. Diese CD trägt dazu bei. (khl)
Erhältlich ist sie für 11,95 € unter der Bestell-Nummer CD-501 beim Sat Nam Versand.

Vom 19. bis 23. Juni hat in Oberlethe das Deutsche Kundalini Yoga Festival stattgefunden – zum ersten Mal mit einem Tag „Weißes Tantra“. Das diesjährige Festival stand unter dem Motto „Dein Selbst erfahren – Liebe & Stärke“. Das Festival ist eine Veranstaltung von 3HO Deutschland, organisiert wird sie seit Anbeginn von Sat Hari Singh und dem Team der Guru Ram Das Aquarian Academy.
Sat Hari Singh hat dem Kundalini Yoga Journal dankenswerterweise einige Stimmen von Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt:
„Ich bin noch sehr neu in der Welt der Yogis und Yoginis. Umso schöner empfand ich die offene Atmosphäre auf dem gesamten Festival, sowohl der Teilnehmer, als auch der Workshop Leiter mir gegenüber. Dies ermöglichte mir ein schnelles Ankommen, erst auf dem Festival, dann bei mir. Ich durfte viel über die drei Teile meines Selbst erfahren, meinen Körper besser kennen und schätzen lernen und viele tolle Bekanntschaften knüpfen. Das White Tantric am Sonntag war das besondere Highlight. Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, würde ich gern beschreiben - das ist mir allerdings nicht möglich: Eine Reise in eine Welt, die sehr weit weg erscheint,
schlussendlich aber genau vor der Nase liegt. (Im fast wahrsten Sinne des Wortes.) Kundalini Yoga lebt, wie ich mir selbst bestätigt habe, von der Erfahrung. Und ich habe Lust bekommen auf mehr! Vielen Dank an die Veranstalter und Guru Angad, die Tantric Facilitator.“
(Anton)

„Das diesjährige Kundalini Yoga Festival hatte einen ganz besonderen Zauber. Es erschien mir alles so harmonisch und im Fluss, auch wenn ich nachts manchmal wach lag und grübelte, ob ich an alles gedacht habe. Ich war verantwortlich für die Gurdwara und es gibt immer etwas zu überlegen. Letztendlich lief alles glatt und am Samstagmorgen war die Gurdwara
so voll, dass wir gefühlt anbauen mussten. Es ist einfach so schön, in Gemeinschaft zu singen und zu beten. Das Herz geht mir sehr weit auf. Die Konzerte und die Gongs am Abend haben diese Herzöffnung verstärkt und konnten in herrlichen Tänzen Ausdruck finden. Ein weiterer Höhepunkt für mich war der 'Sister-Circle' im roten Haus, an dem sogar einige Mädchen teilnah-

men. Ihre offenen Beiträge haben den 'Circle' ungemein belebt. Ein anderes Mal durfte ich im Kindercamp Yoga anleiten. Wir machten die Kinder-Meditation „Ich bin glücklich, ich bin gut.“ Am nächsten Tag hat Amrit Sadhana die Meditation kreativ verändert in „Ich mag Eiscreme - ich mag Sonne.“ Die Sonnenwende haben wir morgens beim Sadhana mit einer zweieinhalbstündigen Meditation am Feuer gefeiert. Die Frösche und die Vögel sangen genauso laut wie wir und es gab eine göttliche Symphonie. Sat Nam Sat Nam Sat Nam ji - Wahe Guru Wahe Guru Wahe Guru ji.“
(Guru Amrit Kaur, Foto Mitte)
Eine neue Perspektive, eine neue Vision, eine neue Version
Auch dieses Jahr ging das deutsche Kundalini Yoga Festival nicht an mir vorbei, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Und damit meine ich nicht nur die Freude und Liebe, die man zumindest für die nächsten Tage nach Hause und in den Alltag mitnimmt. Vorab, natürlich gab es wie immer viele spannende und interessante Workshops, von denen ich auch einige besucht habe. Aber worauf ich mich jedes Jahr am meisten freue, ist viel mehr das liebevolle Miteinander, die spannenden Gespräche, und haufenweise wundervolle Menschen, bei denen man sich schon lange auf ein


Wiedersehen gefreut hat. Dies ist zumindest für mich persönlich der Kern geworden, um den es dort im Großen und Ganzen geht und weswegen ich auch nächstes Mal wieder dabei sein werde.
Weshalb würdet ihr zum deutschen Kundalini Yoga Festival kommen? Ich bin mir sicher, egal wie ihr diese Frage für euch beantwortet, ihr werdet dort die individuelle Erfahrung machen nach der ihr sucht, wenn ihr offen dafür seid. Sei es Stille in der tiefen Meditation, sei es ein Hochgefühl durch das Herausfordern und Überwinden des eigenen Egos.
Oder neue Impulse für euer Leben oder eure Yogapraxis. Für mich hat sich dieses Jahr gezeigt, dass es keine Erwartungen braucht. Wenn man den Sprung vom Suchenden zum Erfahrenden machen möchte, bedarf es vielmehr einer Offenheit und Aufmerksamkeit für die kleinen Momente. Kleine Gesten der Liebe und Verbundenheit. Das habe ich dieses Mal besonders wahrgenommen.
Und wenn man dies ganz bewusst auf sich wirken lässt, fällt man im Laufe der Zeit dort wirklich ein gutes Stück aus seinem alltäglichen Bewusstsein heraus - im besten Sinne. Und bringt damit auf jeden Fall frischen Wind und Wandel in sein Leben.“
(Tobias Urner)

Von Barbara Becker-Rojczyk
„The wolf, with its animalistic nature, projects its essence out into the infinite in a most transcendant way by using it‘s breath and body“ , so heißt es im Vorspann des Buches. Der Wolf als Leitbild in einem wunderbaren Buch, das mir so richtig aus dem Herzen spricht. Es enthält alles, was ich mir im Laufe der letzten zwanzig Jahre durch Nachdenken und Nachlesen erarbeitet habe, in komprimierter Form: Vom Hören auf Stimmen und Klänge schon im Mutterleib, von der Ausschüttung von Endorphinen beim Singen, von Planetentönen und Walgesängen bis zur Frage der Verwendung von Raags beim Mantrasingen. Eine Zusammenfassung der reichen Erfahrungen eines seit Jahrzehnten praktizierenden Yogis und Musikers.


Nach der Einleitung ist das Buch eingeteilt in vier große Themenbereiche: The Science of Chanting, Listening, The Realm of Music and Communication. In der Einleitung erklärt uns der Autor, dass es im Naad Yoga um das Einstimmen in den ewigen Klangfluss geht, in den Anahad oder Shabd Guru. Ein Ziel von Meditation sei es, den Akaal zu erreichen, also den primären vibrierenden Klangfluss, der sich jenseits von Raum und Zeit befindet.
Mata Mandir Singh nutzt die Einleitung vor allem dazu, einige Grundbegriffe zu erklären. Er stellt die zehn Energiekörper vor und die Bedeutung der fünf Elemente (Tattvas) im Zusammenhang mit dem Klang-Yoga. Den weitaus größten Teil macht das Kapitel über das Chanten aus, wobei der Autor betont, dass es für das Praktizieren von Naad Yoga vollkommen unwichtig ist, ob und welcher Religion man angehört. Es gebe im Übrigen in jeder Religion Klang, Mantras und stille Meditation.
Er empfiehlt, durch Chanten die ursprünglichen Klänge (primal sounds) zu erkunden und stellt in diesem Zusammenhang eine Meditation mit der Silbe „Saaa …“ vor. In dem dem Buch angehängten Teil mit zweiundzwanzig Meditationen wird vorgeschlagen, auf „Sa“ drei bis elf Minuten zu meditieren. Da mich die Technik faszinierte, probierte ich die Meditation aus, in dem Glauben, dass ich als erfahrene Yogini gleich elf Minuten praktizieren könnte. Nach fünf
Minuten war die Vibration in meinem Körper so stark, dass ich Kopfschmerzen bekam. Demütig geworden baue ich die Dauer der Übung nun langsam auf. Sie hat es trotz ihrer Einfachheit wirklich in sich.
Im Rahmen des Chanting-Kapitels werden körperliche Funktionen erklärt, sehr schön mit Schaubildern, Aufbau des Gehirns mit seinen Drüsen, Verlauf des Vagusnervs. Im Zusammenhang mit den körperlichen Funktionen empfiehlt Mata Mandir Singh, täglich langen tiefen Atem zu üben. Er hält dies für wichtiger als andere Atemformen der Pranayama-Lehre. Anschaulich erklärt er, wie ein purer Gedanke oder ein Wort eine Kaskade von biochemischen Reaktionen hervorrufen. Er hebt hervor, welche Auswirkungen Gewohnheiten und Gedankenmuster in diesem Zusammenhang haben, und dass sie durch neue Muster ersetzt werden können.
Im Kapitel über das Hören geht es darum, dass wir das Ohr zugunsten des Auges, das in unseren derzeitigen Lebensgewohnheiten ständig gefordert wird, vernachlässigen, und wie wichtig es ist, genau hinzuhören. Er beruft sich hier, wie an anderen Stellen auch, auf Guru Nanak und Texte aus dem Japji Sahib, in diesem Fall natürlich auf „Suniai …“, mit dem sich mehrere Verse befassen (Pauri acht bis elf), die im voliegenden Text große Bedeutung haben.
Im Kapitel „The Realm of Music“ geht es um unterschiedliche Musikstile, er berichtet über die Entwicklung der Musik, in der zunächst alles gesungen wurde, was später durch verschiedene Instrumente nachgeahmt wurde. Insbesondere bei den Sikhs spielte und spielt dies noch heute eine große Rolle, da der gesamte Adi Granth gesungen oder gechantet wird. Unser von Yogi Bhajan entwickeltes Kundalini Yoga basiert auf den Lehren des Sikhismus, in dem die Gurus sowohl Yogis als auch Musiker waren. Der Autor gibt einen kurzen Abriss des für uns schwierigen indischen Raga-Systems. Er schildert, dass letztlich die indische wie auch unsere westliche Musik auf sieben Tönen beruhen, wie sie sich in unserer Tonleiter darstellen. In Indien werden nur sehr viel mehr Zwischentöne verwendet als bei uns, die wir das „wohltemperierte Klavier“ mit zwölf Halbtönen in einer Oktave gewohnt sind.
Es gäbe noch viel mehr zu berichten zum Inhalt dieses spannenden Buches. Mata Mandir Singh bietet zum Naad Yoga auch einen Online-Kurs an. Ich bin gespannt, was ich dort von ihm lernen werde. Das Buch ist im Jahr 2024 im Eigenverlag in englischer Sprache erschienen, es umfasst 230 Seiten und ist unter der Bestellnummer EN-145 beim Sat Nam-Versand zum Preis von 24,95 € erhältlich.

Gefunden von Barbara Becker-Rojcyk 1
Bei dieser Meditation handelt es sich um eine Celestial Communication, eine Bewegungsmeditation. Die gesamte Choreographie umfasst vier Durchgänge des Mantras.
1. Hammi Ham
Nimm die Hände vor dem Herzzentrum zusammen und bewege sie kreisförmig nach vorne und wieder auf dich zu, so dass schließlich die Handrücken aneinander liegen. Dies wiederholt sich jeweils bei den ersten beiden Silben.





2. Brahm Ham
Bei den letzten beiden Silben wird an die oben dargestellte Bewegung Folgendes angefügt:
a) Arme zu den Seiten auf Schulterhöhe, der rechte Unterarm bewegt sich schräg nach oben, die Handfläche nach oben, den Kopf dorthin drehen und zur Hand blicken, dann dasselbe mit dem linken Arm.
b) Arme kreisförmig in großem Bogen nach außen führen bis vor das Herzzentrum, dort die Hände aufeinander legen, rechte Handfläche auf dem linken Handrücken.
c) Hände vor dem Herzzentrum zusammenlegen in der Grußposition.
d) Arme im Sechzig-Grad-Winkel zu den Seiten nach oben strecken, Hände abgewinkelt, Handflächen nach oben.

3HO Deutschland bedankt sich herzlich für eine posthume Spende in Höhe von 10.000 Euro. Christina Eiba, die eine Kundalini
Yoga Lehrerausbildung bei 3HO machte, hatte diese Verfügung in ihrem Testament getroffen. „Wir sind sehr gerührt darüber“, so Geschäftsführer Karta Purkh Singh.
Christina wurde am 16. März 1991 geboren und hat bereits am 1. Mai 2024 ihren irdischen Körper verlassen. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen und Freunden, besonders ihrem Mann Johannes, die viel zu früh Abschied von der jungen Kundalini Yoga Lehrerin nehmen mussten. Christina galt als liebevoll, weltoffen und optimistisch. Wir wünschen ihr, dass sie für die Transformation gut vorbereitet war und ihren Lieben Kraft und Zuversicht.
3HO Deutschland e. V.

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Auch in diesem Jahr findet in der Guru Ram Das Aquarian Academy ein Silvester Retreat statt, und zwar vom 28. Dezember 2024 bis zum 1. Januar 2025. Küche, Gurdwara, Yogaraum und Nivaas (Community Haus mit Kids Corner) stehen allen offen, die sich für die Lebensweise der Yogi*nis interessieren oder als Yogi*nis und/oder Sikhs endlich mal wieder zusammenkommen wollen.
Details und Kontakt: www.guru-ram-das-aquarian-academy.com/programm/
Dieser Meditationstag findet am 8. Februar 2025 von 8 bis 18 Uhr wieder im Sasel-Haus in Sasel statt. Einlass ist um 7 Uhr. Das Weiße Tantra wird in langen Reihen sitzend als Gruppenmeditation mit einer/m Partner*in ausgeführt und besteht aus etwa sechs bis acht Meditationsübungen (Kriya). Diese Übungen bestehen aus einer Yoga- oder Handhaltung, einer Konzentrationsform und/oder einem Mantra. Die Länge der Kriyas variiert zwischen einundreißig und zweiundsechzig Minuten, dazwischen gibt es Pausen. Ohne Voranmeldung und nur Barzahlung möglich.
Details und Kontakt: www.3ho.de/service-termine/weisses-tantra.html, weissestantra-hh@3ho.de


Save the Date für das 15. Festival auf dem Hof Oberlethe vom 18. bis zum 22. Juni 2025. Mit dabei sind deutsche und internationale Musiker*innen und Yogalehrer*innen. Infos unter https://kundalini-yoga-festival.de/

Das Geburtsrecht jedes Menschen ist es, glücklich zu sein.