JazzEcho Printausgabe 2009 / 03 Jahrgang 12

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bestsounding magazine

Ausgabe 3 • 2009 Jahrgang 12

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Rebekka Bakken Schön, emotional, entspannt – das ist die Musik. Warten Sie nur ab, bis wir anfangen, von der Sängerin zu schwärmen.

Ryuichi Sakamoto Die einfachsten Dinge sind oft die besten. Diese Weisheit testet das japanische Multitalent gerade auf Herz und Nieren.

Bebel Gilberto Sie ist João Gilbertos Tochter und Chico Buarques Nichte. Aber Rio musste sie erst einmal verlassen, um in der Musik voranzukommen.

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Außerdem: John Scofields erste Jazzplatte war aus den falschen Gründen die richtige / Gerald Claytons Frisur / Stings liebste Jahreszeit / Rufus Wainwright als metaphorischer Fitzcarraldo in Milwaukee / Mari Boine verbindet samische Weisen mit den Rhythmen der Savanne und, und, und. News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de

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Darmstadt // Centralstation Dortmund // Konzerthaus Stuttgart // Theaterhaus München // Carl-Orff-Saal Hamburg // Schauspielhaus Düsseldorf // Tonhalle Karlsruhe // Tollhaus Kiel // Kieler Schloss Oldenburg // Kulturetage Berlin // Kammermusiksaal

Wolfgang haffner / silJe nergaard

pat Matheny 23.02.10 02.03.10 03.03.10 04.03.10 06.03.10 08.03.10 10.03.10 11.03.10

München // Deutsches Theater Berlin // Philharmonie Hamburg // Laeiszhalle Bremen // Glocke Köln // Philharmonie Dortmund // Konzerthaus Frankfurt // Alte Oper Baden-Baden // Festspielhaus

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Ulita KnaUs

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Stuttgart // Theaterhaus Mainz // Frankfurter Hof Karlsruhe // Tollhaus Ulm // Roxy Erlangen // E-Werk Kaiserslautern // Kammgarn Berlin // Postbahnhof Hamburg // Kampnagel

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Erlangen // E-Werk München // Carl-Orff-Saal Darmstadt // Centralstation Karlsruhe // Tollhaus Kaiserslautern // Kammgarn Mainz // Frankfurter Hof Mannheim // Alte Feuerwache Ulm // Roxy

Wollny / KrUse/ schaefer 12.10.10 13.10.10 14.10.10 15.10.10 17.10.10 18.10.10 20.10.10 22.10.10

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Bonn // Brückenforum München // Carl Orff Saal Düsseldorf // Savoy Theater Dortmund // Konzerthaus Mannheim // Alte Feuerwache Lübeck // MuK Bremen // Glocke Darmstadt // Centralstation

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Stuttgart // Theaterhaus Düsseldorf // Savoy Theater Lübeck // MuK Berlin // Postbahnhof Hamburg // Kampnagel K6 Oldenburg // Kulturetage Dortmund // Konzerthaus Bonn // Brückenforum

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Hamburg // Kampnagel Berlin // Postbahnhof Mannheim // Alte Feuerwache Mainz // Frankfurter Hof Kaiserslautern // Kammgarn Bonn // Brückenforum Dortmund // Konzerthaus Düsseldorf // Savoy Theater

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Darmstadt // Centralstation Freiburg // Jazzhaus Zürich // Kaufleuten Baden Baden // Festspielhaus Paris // Alhambra Bochum // Zeche Ulm // Theatro München // Muffathalle Nürnberg // Hirsch Halle // Steintor Köln // Gloria Berlin // Postbahnhof Kiel // Kieler Schloss Bremen // Glocke Hamburg // Fabrik

dee dee BridgeWater To Billie with Love – A Celebration of „Lady Day“ 01.03.10 02.03.10 04.03.10 12.04.10 15.04.10 26.04.10

Heidelberg // Stadthalle Düsseldorf // Tonhalle Berlin // Philharmonie Hamburg // Laeiszhalle Stuttgart // Liederhalle Frankfurt // Alte Oper

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Editorial Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf Liebe JazzEcho-Leser, wer über Musik schreibt, hat eigentlich immer ein Problem. Papier ist zwar geduldig, aber dem Leser mag man das nicht nachsagen. Wie erfasst man etwas schriftlich, das allein über den Weg des Gehörs einen Eindruck hinterlässt? Oft werden dabei Vergleiche zu Hilfe genommen: „Klingt wie …“ oder „Erinnert an …“, weil das einen schnelleren und nachhaltigeren Effekt hat als die noch so virtuose und kenntnisreiche Detailbeschreibung von Musik. Und doch wird das den Künstlern nie gerecht. Denn jeder Einzelne von ihnen hat seine eigene Stimme, ob Vokalist oder Instrumentalist. Keine

Darbietung ist durch die andere austauschbar, kein Song-Unikat ist wirklich mit einem anderen vergleichbar. Auch in diesem JazzEcho werden wir wieder mit Wort und Bild versuchen, Sie anzustecken, zu begeistern für Musik, die man nicht verpassen sollte. Aber wir haben natürlich einen Helfer: auf www.jazz­ echo.de können Sie regelmäßig in die vorgestellten Alben reinhören – nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre persönlichen Eindrücke mit unseren Artikeln abzugleichen. Dort finden Sie auch unsere täglich aktualisierten Tourhinweise. In der vorliegenden Ausgabe stellen wir Ihnen das hinreißende neue Rebekka-

Bakken-Album vor, erquicken uns auf Seite 12 an dem verheißungsvollen Jazznachwuchs Gerald Clayton und hoffen, dass Sie sich beim Lesen von Seite 15 darüber freuen, bereits im Oktober eines der raren Konzerte von Herrn Sakamoto besucht zu haben. Es gibt viel zu entdecken – im JazzEcho und auf www.jazzecho.de

Astrid Kieselbach Chefredakteurin

Viel Vergnügen, Ihre Astrid Kieselbach.

Inhalt dieser Ausgabe Mix Prof. Jazz beantwortet Ihre Fragen / John Scofields erste Jazzplatte / Wirbel um ... / 5 Fragen an Bobby McFerrin Musik für Morgen macht die norwegische Sängerin Rebekka Bakken Das neue Testament des Keith Jarrett und Dunkle Einblicke vom polnischen Trompeter Tomasz Stanko Eisige Tropen schafft sich mit ihrem neuen Album Mari Boine Diana de Luxe ist keine Geringere als Diana Krall. Außerdem neues über Gerald Clayton, Pianist und Dekonstruktivistischer Ästhet mit Dreadlocks Auf den Spuren Fitzcarraldos in Milwaukee ist Rufus Wainwright Der Wiedervereiniger heißt Raul Midón Schwarzweiß mit grüner Note das Multitalent Ryuichi Sakamoto Verliebt, verlobt, verführerisch gibt sich Bebel Gilberto Moderne Standards von Curtis Stigers The Sounds of Winter vereinen Sting und seine prominenten Gäste Dies war sein Land Woody Guthrie Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer zu finden ab

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Fragen Sie Prof. Jazz Der diensthabende

Sehr geehrter Herr Jazz-Kollege, welches sind wohl die fünf wichtigsten (also die am besten mit bekannten Musikern und Bands besetzten), regelmäßig stattfindenden Jazzfestivals in Europa? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus, mit freundlichen Grüßen, Prof. Dr. H. v. Puttkamer

Chefjazzer Professor Jazz beantwortet in jedem JazzEcho die interessantesten Leserfragen. Haben Sie auch eine? Dann schicken Sie diese bitte an prof.jazz@jazzecho.de.

Gute Frage. Schwere Frage. Da muss ich größen erleben. Aber warum in die Ferne wohl persönlich werden. Und den Kolle- schweifen? Enjoy Jazz in Heidelberg, gen Kästner sinngemäß zitieren und Mannheim und Ludwigshafen konnte im Oktober (und kann im November) mit dieses vorausschicken: „Es gibt nichts Namen wie Charles Lloyd oder Wichtiges, außer man besich­ Cassandra Wilson glänzen, tigt es.“ Soll heißen: Jedes und auch das Jazz Fest Festival wird erst gut, Berlin (4. – 8. Novemwenn man es besucht. ber) wurde in diesem Aber genau darum geht Jahr von Nils Landgren es ja. Das größte Jazzwieder bestens besetzt festival in Europa ist si– etwa mit dem Hank cherlich North Sea Jazz nach Kästner Jones Trio und Joe Lovain Rotterdam. Im südno, Sheila Jordan und Steve französischen Marciac, im Kuhn sowie Dave Hollands italienischen Perugia bei Um­ hochkarätigem Overtone Quartet. Da­ bria Jazz oder gelegentlich auch noch beim inzwischen einwandfrei verpopp- rüber hinaus werden Jazzfans jeglicher ten Jazzfestival in Montreux kann man Geschmacksnoten in Aalen, Frankfurt, regelmäßig einige der bekanntesten Jazz- Viersen, Hamburg, Dresden, bei WDR 3

„Es gibt nichts Wichtiges, außer man besichtigt es.“

Jazz Cologne oder dem Riverlounge Festival in Bonn auf ihre Kosten kommen. Schon im Sommer hatte man zwischen Jazz Baltica in Salzau, Jazzdor Berlin, ­Moers, VS Swingt, JazzOpen in Stuttgart und vielen, vielen mehr die quälende Wahl. Die Jazzfestivalsaison erstreckt sich mittlerweile europaweit über das ganze Jahr.

Wirbel um ...

American Roots Text: Wolf Kampmann Die Wiege des Jazz, das stand 100 Jahre lang unumstößlich fest, steht in New Orleans. Bis Präsident Bush kam und mit seinem Law-and-Order-Traditionalismus Widerspruch bei allen auslöste, für die „Roots“ noch positiv besetzt waren. Bill Frisell hatte bereits Mitte der Neunziger gezeigt, dass man auch als Jazzmusiker astreine Countryalben aufnehmen kann. Im Rock packten die wahren Punks nach 2000 Fiddle, Banjo und Akkordeon aus und besannen sich auf die Songs ihrer Urgroßväter. Und plötzlich geriet auch im Jazz das bislang line-

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are Kontinuum von Tradition und Moderne aus den Fugen. John Scofield mixt Gospel Music mit triefendem Southern Rock, Charlie Haden hüpft ungewohnt munter über blühende Bluegrass-Wiesen, Geigerin Jenny Scheinmann feiert die Ein­tracht von Appalachian Folk, Jazz und Klezmer, Drummer Brian Blade hängt sich die Gitarre um und skandiert Folksongs. Bonnie „Prince“ Billy, die Ikone des alternativen Country-Aufbruchs, rekrutiert seine neue Band fast ausschließlich aus Jazzmusikern, noch dazu aus solchen der frei improvisierenden

Garde, weil angeblich nur sie Country Music innovativ umsetzen können. Die Botschaft ist klar: Wir holen uns die Tradition von den Konservativen zurück. Dass dieser Roots-Jazz sich zu einem komplett neuen Strang des Jazz mit alternativem Stammbaum verdichten würde, hat dabei wohl niemand geahnt.

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5 Fragen an Bobby McFerrin Was wären Sie geworden, wenn nicht Musiker? Musiker. Okay, okay, okay – Bibliothekar. Okay, okay, okay, das Klosterleben hat mich schon angezogen. Das Leben könnte so schön sein, wenn … … ein Restaurant namens „La Taqueria“ nicht in San Francisco wäre, sondern in Philadelphia. Es gibt nichts Schlimmeres als … Neulich habe ich herausgefunden, dass Paul McCartney ein Roboter werden soll. Was?!?!?!?! Der perfekte Song … Jeder beliebige Beatles-Song. Nicht ohne meine … Bibel.

Meine erste Jazzplatte John Scofield kam mit der falschen Platte auf den richtigen Trip. Foto: Joseph Astor

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s war 1963 und ich spielte bereits seit etwas mehr als einem Jahr Gitarre, als mein Vater – der sich eigentlich gar nicht für Musik interessierte – einen Artikel über Django Reinhardt las. Er meinte, sich erinnern zu können, dass ich Django einmal im Fernsehen gesehen und danach einen Monat lang von nichts anderem gesprochen hatte. Deshalb war er so nett und kaufte für mich „Djangology“. Was er nicht wusste: In Wahrheit hatte ich im Fernsehen eine Sendung mit Kenny Burrell (und nicht Django) gesehen, die mich dazu motivierte, das Gitarrespielen anzufangen. Das schien mir eine so coole Sache zu sein, dass ich mit elf Jahren den Entschluss fasste, mein Leben fortan als Gitarrist zu verbringen! Alles, was ich dazu brauchte, war eine Gitarre und ein bisschen Übung, und dann würde ich auch im Fernsehen Gitarre spielen können. Nun könnte man denken, dass der Erwerb einer Gitarre auch automatisch den Kauf von Platten nach sich gezogen hätte. Aber Elfjährige ticken da wohl manchmal etwas anders. So kam ich also schließlich dank meines Vaters in den Besitz der ersten Platte, die mich vom Folk und Rock weg- und wirklich zum Jazz hinführte. Ich habe mir das Album über Jahre hinweg oft angehört und bewundere bis heute seine Kreativität, Schönheit und Ausgewogenheit. Es ist immer noch ein Klassiker. Django war erstaunlich. Obwohl es 1949 eingespielt wurde, ist die Qualität der Aufnahme sehr gut. Es zeigt nicht nur Djangos Brillanz als Gitarrist, sondern enthält auch eine großartige Sammlung von Songs. Seine Interpretation von „La Mer“ („Beyond The Sea“) gehört zu den Stücken, die mich in konzeptioneller Hinsicht am meisten beeinflusst haben. Dieser Einfluss ist bis heute in meiner Musik zu spüren. Ich kannte „Beyond The Sea“ damals schon als Pophit von Bobby Darin. Als ich dann Djangos Version hörte, war mir schlagartig klar, was ein Stück zu einem

John Scofield Piety Street Emarcy CD 179 1136

John Scofield

Standard machte. Außerdem erkannte ich (und das war noch viel wichtiger!), dass es nicht nur möglich war, Songs auf persönliche Weise zu interpretieren, sondern für einen Künstler geradezu erstrebenswert. Wie viele Musiker am Anfang ihrer Karriere, hatte ich damit begonnen, die Darbietungen anderer so exakt wie möglich zu kopieren. Die Lektion, die ich durch Djangos Aufnahme lernte und die mich dazu verleitete, Musik nach meinem eigenen Geschmack und Stil zu formen, kann ich gar nicht hoch genug schätzen. Meine Freunde haben oft nicht begriffen, worauf ich hinauswollte, als ich mich während der Highschool-Zeit von der Covermusik der Rockbands abwendete. Aber ich wusste, dass ich mich auf dem Weg zum aufregendsten Ort der Welt befand: dem improvisierten Jazz. www.john-scofield.de www.jazzecho.de

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„Wir machen die Musik nicht. Wir ­sorgen nur dafür, dass sie Form annimmt.“ Rebekka Bakken

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Musik für Morgen „Morning Hours“ ist das schönste, emotionalste und entspannteste Album der norwegischen Sängerin Rebekka Bakken. Das liegt natürlich an der Musik, an den Songs und ihrer Stimme. Aber vielleicht hat es auch etwas mit der Produktion von Craig Street zu tun.

Text: Kurt Kropp | Fotos: Venetia Dearden

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erlin im späten August 2009. Ein sonniger Montagvormittag. Um eine Ecke von der grünen Wiese, auf der bis vor kurzem der Palast der Republik stand, empfängt Rebekka Bakken heute Journalisten. In einem Hotelzimmer soll sie den ganzen Tag über Interviews geben. Jeder und jede will diese Frau sprechen. Nicht nur, weil sie außerordentlich groß, schlank, langhaarig, gutaussehend, charmant, freundlich, talentiert und offenherzig ist. Sicher auch, weil die Norwegerin, die ihre Karriere in New York begann, jahrelang in Wien lebte und bald auf eine Farm nach Schweden ziehen will, ausgerechnet in Deutschland ihre größten Erfolge feiert. Vor allem aber, weil sie als Musikerin mit ihrem neuen Album endlich das enorme Potenzial auslebt, das die drei Vorgänger und ihre vie­ len umjubelten Konzertauftritte ahnen ließen. Schön war ihre Musik immer. Jetzt ist sie so unglaublich und umwerfend, dass die waghalsigsten und hilflosesten Vergleiche bemüht werden, von Carly Simon, über Carole King bis zu den Sirenen der griechischen Sage. Manch eingeschworener Langschläfer soll sich zum Frühaufsteher gewandelt haben, munkelt man, weil der Begleittext zu Rebekka Bakkens „Morning Hours“ so effektvoll die Morgenstunden und deren inspirierende Auswirkung auf ihre Kreativität beschwört. „Normalerweise bin ich um diese Zeit noch gar nicht wach“, sagt Rebekka Bakken um halb zwölf zur Begrüßung, mit einem Schmunzeln um die Funkelaugen, das gleichzeitig triumphiert, entwaffnet und

klarstellt, was sie von Marketingmythen hält. „Heute Morgen war eine echte Ausnahme. Die Coverfotos mit dieser schönen Taustimmung im Wald? Sind nachmittags entstanden. Wir sind dafür nach Somerset in England gefahren, ein paar Stunden außerhalb von London. Um dort frühmorgens anzukommen, hätte ich mitten in der Nacht aufstehen müssen, vielleicht um sieben oder acht. Niemals!“ Das letzte Mal, dass Rebekka Bakken früh aufgestanden ist, meint sie, war im Frühjahr. Sie wollte nach Los Angeles fliegen, um dort zum ersten Mal Craig Street zu treffen. Telefoniert und gemailt hatte sie sich mit dem Mann, der die schönsten Alben für Norah Jones, k.d. lang, Cassandra Wilson und Lizz Wright produziert hat, schon einige Male. Immerhin sollte er jetzt bei ihrer nächsten Studioaufnahme hinter den Reglern sitzen. „Ich habe einen Produzenten angeheuert und dadurch mehr denn je gearbeitet“, meint Rebekka Bakken mit einem Gesichtsausdruck, als habe sie gerade in eine salzige Zitrone gebissen. „Ich wollte immer schon mal mit einem externen Produzenten arbeiten. Aber ich habe nie den richtigen gefunden. Also musste ich meine Musik bisher immer selbst produzieren. Bis dieser Typ kam – der war der richtige. Das Lustigste daran ist, dass er eigentlich nur sehr wenig verändert hat. Das ist richtig cool.“ Es ist eine besondere Qualität des Craig Street, dieses gefühlvolle Herausarbeiten eines in sich schlüssigen Gesamtkunstwerkes, das am Ende nicht nur dem Künstler,

sondern auch dem Zuhörer gute Gefühle gibt. „Natürlich war es ein Luxus, mit diesem Mann zu arbeiten. Und mit seinen und meinen Musikern. Sie sind gut, weil sie den Songs Raum lassen. Aber keiner von uns macht die Musik allein. Wir sind ohnehin nicht ihre Macher, sondern eher die, durch die sie Form annimmt.“ Dass Rebekka Bakken trotzdem, und auch neben einem Produzenten, gerne selbst das Ruder in die Hand nimmt, zeigen scheinbar beiläufig erzählte Anekdoten. Zum Beispiel, wenn man das Gitarrensolo in „Ghost In This House“, dem einzigen Cover des Albums, erwähnt. „Ich wollte, dass Chris Bruce in diesem herzerweichend-traurigen Song ein Solo spielt. Er meinte: ‚Warum?‘ Solos haben für ihn keine Bedeutung. Aber ich habe ihn überredet, denn er ist ein Supergitarrist. Und sein Solo ist sehr geschmackvoll geworden.“ Wenig später freut sie sich, dass einem die männliche Hintergrundstimme in „I’m Not A Woman“ auffällt. „Das ist Sven Lindvall, mein Bassist. Auch er wollte anfangs nicht singen. Aber ich habe ihn darum gebeten. Er hat den Song so toll gesungen, dass auf einmal alles zusammengepasst hat. Jetzt ist der Song an erster Stelle des Albums.“ Bevor man den Eindruck bekommt, sie sei manipulierend und kontrollsüchtig, stellt Rebekka Bakken schnell noch ihr eigenes Licht unter den Scheffel. „Ich spiele nicht sehr gut Klavier. Das Instrument ist für mich hauptsächlich da, um einen harmonischen Background zu geben und die Atmosphäre zu stärken.

Rebekka Bakken Morning Hours Emarcy CD 271 2802

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Rebekka Bakken 1970 Rebekka Bakken kommt im norwegischen Städtchen Lier unweit von Oslo zur Welt.

1986 Eben hatte Rebekka noch artig Geige und Klavier gelernt, Kirchenchoräle und Volkslieder gesungen. Auf einmal schmettert sie Funk- und Rocksongs in Schülerbands.

1994 Nach dem Abbruch ihres Philosophie- und Wirtschaftsstudiums

zieht sie nach New York, um als Sängerin ihr Glück zu versuchen – erste Erfolge an der Seite des Gitarristen Wolfgang Muthspiel.

2001 „Daily Mirror“, ein gemeinsames Album mit Muthspiel (und u.a. auch Brian Blade),

Rebekka Bakken

begeistert Rezensenten auf der ganzen Welt.

2003 Im Januar erscheint „Scattering Poems“, ein Album des Julia Hülsmann Trios, auf dem Rebekka Gedichte von e.e. cummings singt. Wenig später wird sie für ihr erstes Soloalbum „The Art of How To Fall“ gefeiert.

2009 Das wunderschöne „Morning Hours“ ist das vierte Album – ihr Meisterstück!

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In meinen Händen ist es kein besonders feines Instrument. Ich nutze es mit allem, was es für mich tun kann. Aber es ist nicht notwendig. Es könnte genauso gut Gitarre sein. Wenn ich sie nur spielen könnte.“ Die Berufsbezeichnung „Singer/Songwriter“ wird heute für jeden verwendet, der nicht nur singen kann, sondern auch ab und zu einen eigenen Text schreibt. Wenn es irgendwie folkig und vielleicht noch ein bisschen jazzy klingt, die Stimmung ruhig und die Worte gehaucht sind, kommt dieses Wortungetüm mit dem unschönen Schrägstrich ins Spiel. Bei Rebekka Bakken passt es ausnahmsweise perfekt – man kann sie sich nicht ohne ihre eigenen Lieder vorstellen und ihre eigenen Lieder kaum ohne sie. So tief

und ehrlich wie auf „Morning Hours“ hat sie allerdings noch nie gesungen, so sehr auch textlich und gesanglich bisher nicht ihr Innerstes nach außen gekehrt. Oder etwa nicht? „Als ich die Songs präsentiert habe, meinte jemand von der Plattenfirma, ob ich harte Zeiten hinter mir hätte. Wegen der Texte. Ich musste lachen: Im Gegenteil. Ich bin sehr, sehr glücklich. Endlich. Ich habe mein Glück gefunden, hier unten auf der Erde, am Boden. Liebe und Beziehungen sind immer meine Themen. Aber wenn ich mit anderen darüber spreche, merke ich, was für seltsame Auffassungen es da oft gibt. Vergiss die Illusion und beginne, wirklich zu lieben! Wenn etwas nicht funktioniert, wo ist das große Problem? Willst du etwa mit jemandem zusammen

sein, der nicht mit dir zusammen sein will, der dich nicht liebt? Trenne dich. Geh und hol dir etwas Besseres.“ Wenn man dieses Credo auf die Musik überträgt, hat es Rebekka Bakken erfolgreich vorgelebt. Gemeinsam mit Craig Street hat sie ihr bisher persönlichstes Album gemacht. „Morning Hours“ ist ein zeitlos moderner Klassiker, immer angebracht, wenn man musikalisches Mitgefühl gebrauchen kann. Manchmal sogar morgens. www.rebekka-bakken.de

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Das neue Testament Text: Götz Bühler „Es ist nicht natürlich, sich an ein Kla­vier zu setzen, kein Material mit­ zu­bringen, seinen Geist vollstän­dig von musikalischen Ideen freizu­ma­ chen und etwas zu spielen, das gleichz­ei­ tig von andauerndem Wert und brand­ neu ist“, schreibt Jarrett in den Liner Notes zu seinem neuen Album. Natürlich tut der Pianist genau das seit gut vierzig Jahren bei seinen selte­nen und sagenhaften

Soloabenden. Die Musik der drei CDs von „Testament“ entstammt Konzerten, die Jarrett Ende 2008 in der Pariser Salle Pleyel und Londons Royal Festival Hall gab. Über das Londoner Konzert, sein erstes in Großbritannien seit achtzehn Jahren, meint er: „Obwohl der Anfang ein düsterer, suchen­der, multitonaler me­ lodischer Triumph war, wurde es gegen Ende irgendwie eine herzklopfende, nie

zu wiederholende, pulsierende Rockband von Konzert (es sei denn, es war ein Gottesdienst, in diesem Falle: Halleluja!).“ Man kann die zwan­zig durchnummerier­ ten „Parts“ dieses Albums gar nicht hoch genug preisen. Wohl dem, der nicht nur eines der Solokonzerte dieses Herbstes in Brüssel und Berlin erleben durfte, sondern zudem auch noch dieses neue „Testament“. www.keith-jarrett.de

Keith Jarrett Paris/London – Testament ECM CD 270 9583

Dunkle Einblicke Der polnische Trompeter Tomasz Stanko sucht seine Inspirationen zur Not auch auf MTV. Für sein neues Album war ihm aber Oskar Kokoschka vertrauter.

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Text: Götz Bühler | Foto: Andrzej Tyszko/ECM ch höre viel gute Musik – Flamenco, Fado, Pop oder Klassik, von Bartók, über Mahler bis Richard Strauss. Und gerne auch mal Snoop Doggy Dogg, wenn er bei MTV läuft“, meinte Tomasz Stanko neulich in einem Interview. „Aber es muss nicht immer Musik sein. Einer der Gründe, warum ich eine Wohnung in New York habe, sind die vielen tollen Museen. Musik höre ich immer auch mit einem professionellen Ansatz. Kunst inspiriert mich mehr als alles andere – ich bin ein begeisterter Kunstkonsument.“ Auch auf seinem neuen Album lebt der polnische Trompeter seine Faszination für die bildenden Kunstkollegen aus. Das Titelstück „The Dark Eyes Of Martha Hirsch“ bezieht sich auf ein Gemälde von Oskar Kokoschka, das in diesem Sommer in der österreichisch-deutschen „Neuen Galerie“ in Manhattan zu sehen war. Die zehnminütige Komposition, die sich nach einem ausgedehnten, elegischen Vorspiel in einen seelenknirschenden Hard-BopGroove swingt, ist allerdings auch bezeichnend für Stankos neues „nordisches“ Quintett. Nach den gemeinsamen Erfolgsjahren mit den Musikern, die inzwischen als Marcin Wasilewski Trio bekannt sind (und deren Arbeit der „New York Times“Kritiker Ben Ratliff unlängst als „Referenzpunkt für den europäi­ schen Jazz“ bezeichnete), spielt Stanko seit nunmehr zwei Jahren hauptsächlich mit dem finnischen Pianisten Alexi Tuomarila, dessen Landsmann Olavi Louhivuori am Schlagzeug sowie den Dänen Jakob Bro, Gitarre, und Anders Christensen, Bass. Das erste gemeinsame Album dieser fabelhaften Formation produzierte Manfred Eicher im Frühjahr dieses Jahres in den „Studios La Buisonne“ in Südfrankreich. Neben der Musik für die dun-

keläugige (und ein wenig silberblickende) Martha enthält die CD sieben weitere Stanko-Stücke. Außerdem spielen Stanko und seine nordische Band zwei Kompositionen des polnischen Jazzatmosphärikers Krzysztof Komeda, darunter dessen „Dirge For Europe“. Ein Klagelied auf die alte Heimat? „Manchmal lebe ich in New York. Aber ich habe auch Wohnungen in Warschau und in der wunderschönen Stadt Krakau, in der ich aufgewachsen bin und studiert habe“, erzählt Stanko, bevor irgendwelche Missverständnisse aufkommen. „Überall herrscht eine andere Atmosphäre. Das gefällt mir.“ www.ecm40.de

Tomasz Stanko Dark Eyes ECM CD 271 1266

Tomasz Stanko

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Mari Boine

Auf ihrem neuen Album legt Mari Boine die gemeinsamen Wurzeln zwischen Polarkreis und Äquator frei.

Eisige Tropen

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Text: Wolf Kampmann | Foto: Carina Musk Andersen

Mari Boine Sterna Paradisea Emarcy CD 271 4543

ie samische Sängerin Mari Boine fasziniert seit mehr als zwei Jahrzehn­ ten mit ihren archaischen Gesängen aus der Arktis. Kaum vorstellbar, dass sie Teil der europäischen Tradition sind. Abgesehen von ihrer geografischen Heimat im Dauerfrost ist das nomadische Leben der Samen mit der Existenz vieler Völker in Afrika vergleichbar. Begegnungen in einer globalisierten Welt sind unausweichlich. Und nun dies. Die Frau mit dem ewigen Eis in der Stimme packte ihre Sachen und machte sich südwärts nach Afrika auf. Auf ihrem neuen Album „Sterna Paradisea“ gelingt ihr die Quadratur eines kulturellen Kreises, indem sie gemeinsame Wurzeln zwischen Afrika und dem äußersten Norden Europas freilegt. Es sei schon immer ihr Traum gewesen, diese Platte zu machen, betont Mari Boine, nur sei eben die Zeit noch nicht reif dafür gewesen. Woran sie aber den rechten Zeitpunkt für diesen musikalischen Aufbruch festmache, erklärt sie ausschließlich mit Magie. In der Tat, diese Art von Magie bedarf keiner Erläuterung, denn sie überträgt sich unweigerlich auf den Hörer.

Auch die Samin selbst scheint von der Allianz aus Eis und Savanne Kräfte in sich zu entdecken, von denen sie zuvor keine Ahnung hatte. Von den ersten Takten an verblüfft ihre gelöste, geradezu sprudelnde Melodik. Hier erfindet sich eine Künstlerin völlig neu, geht aus der Defensive in die Offensive. Erstaunlicherweise bleibt sie sich dennoch treu. „Mir ging es um die Seele. Ich glaube, Soul ist die Verbindung zwischen den Traditionen Afrikas und meiner Heimat. Da muss man nicht lange nach stilistischen Übereinstimmungen suchen. Wenn man sich offen diesem Aspekt stellt, ergibt sich der Rest von selbst. Ich kann es nicht in Worte fassen.“ Eigentlich sind es nur wenige Stücke, in denen Mari Boine geradlinig nach stimmigen Synthesen zwischen Nord und Süd sucht, doch diese präzise gesetzten Markierungen hinterlassen informelle Spuren in allen anderen Tracks des Albums. Sie vermittelt auch zwischen akustischen und elektronischen Prinzi­ pien der Klangerzeugung, zwischen Erinnerung und Ahnung sowie zwischen Aufbruch und Verharren. Stilistisch könnte man ihr unterstellen, neues Terrain zwi-

schen Jazz, Pop, Elektronik und Weltmusik abzustecken, doch so einfach funktionieren Mari Boines Welten nicht. Sie lassen sich nicht ohne weiteres in den Begriffskanon des westlichen Musikmarktes einordnen. Vielleicht besteht gerade in dieser Verweigerung gegenüber den schnöden Standards der Musikkartografie eine weitere Gemeinsamkeit mit ihren afrikanischen Gästen. Wer Mari Boine bisher mochte, wird auch die neue CD mögen. Sie ist noch genauso versponnen wie in der Vergangenheit. Nur wird sie mit ihren neuen Legenden, die sich in einem mysteriösen Nebel zwischen Gestern und Morgen abzuspielen scheinen, auch zahlreiche neue Hörer einfangen, die bislang zu ihrem borealen Garten noch keinen Zugang hatten. Mit „Sterna Paradisea“ rücken nicht nur die Sami ein Stück näher an den Rest der Welt heran. Wir lernen einmal mehr, dass es zwischen einzelnen Ethnien und Kulturen immer wieder über­ raschende Parallelen gibt. www.mari-boine.de

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unvergesslich: esbjörn svensson 1964 - 2008 unvergängliche meilensteine einer ausnahmeband 13 e.s.t. highlights / 80 minuten ausgewählt von dan berglund und magnus öström

cd: ACT 9021-2 doppel-vinyl lp: ACT 9021-1

kreativität kennt keine krise:

michael wollny / piano, celesta, u.a. tamar halperin / cembalo

vijay iyer / piano stephan crump / bass marcus gilmore / drums

bugge wesseltoft solo piano

allem warten wohnt ein zauber inne. der cd mit dem sound-trip in wundervolle klangwelten folgt die jazztoday-tour im oktober/ november

„spannungsgeladen und immer wieder überraschend.“ (zeit) cd des monats (kulturnews) 5.11. jazzfest berlin

die schönste weihnachts-cd, die der zeitgenössische jazz je hervorgebracht hat." (waz)

wolfgang haffner / drums hubert nuss / piano lars danielsson / bass, cello special guests: dominic miller & chuck loeb /guitar kim sanders / voc nils landgren / trombone and others

michael wollny’s wunderkammer ACT 9487-2

vijay iyer trio historicity cd: ACT 9489-2 / lp: ACT 9489-1

bugge wesseltoft platinum edition cd + dvd ACT 6003-2

wolfgang haffner round silence ACT 9605-2

der weihnachts-jazz-klassiker jetzt als special edition mit bonus dvd

ACT artists in concert: jazztoday-tour mit michael wollny & tamar halperin, ulf wakenius & youn sun nah: 30.10. leipzig, 31.10. hamburg 1.11. bremen, 3.11. osnabrück, 4.11. pforzheim, 5.11. darmstadt, 6.11. mannheim, 7.11. karlsruhe wolfgang haffner & lars danielsson: 25.11. altdorf 10.12. nürnberg, 11.12. darmstadt, 12.12. dortmund, 14.12. stuttgart, 15.12. münchen, 16.12. hamburg, 17.12. düsseldorf, 18.12. karlsruhe, 19.12. kiel 20.12. oldenburg, 21.12. berlin nguyên lê: 3.11. münchen, 4.11. frankfurt, 5.11. wien ACT artists @ jazz fest berlin: 5.11. vijay iyer trio, 6.11. helge sunde ensemble denada, 7.11. christof lauer

vertrieb: edel:kultur (D), edel musica (A), musikvertrieb (CH)

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e -mail: info@actmusic.com

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Diana de Luxe Text: Götz Bühler | Foto: Robert Maxwell

Diana Krall Quiet Nights (Deluxe Edition) Verve CD & DVD 271 7977

Diana Krall

Diana Kralls aktuelles Album trägt den Titel „Quiet Nights“. Allen Anzeichen nach steckt dahinter pures Wunsch­ denken. Von ruhigen Nächten kann im Leben der singenden Superpianistin momentan kaum die Rede sein. Die „AntiDiva“ ruht sich weder auf ihren reichlichen Lorbeeren aus, noch kümmert sie sich als Heimchen am Herd um Ehemann Elvis Costello und die Zwillinge Dexter Henry Lorcan und Frank Harlan James. Im vergangenen Sommer produzierte die mehrfache Grammy-Gewinnerin gemeinsam mit „ihrem“

Starproduzenten und Mentor Tommy LiPuma etwa „Love Is The Answer“, das neue Album von Barbra Streisand. Nebenbei fand die gebürtige Kanadierin außerdem die Zeit für ein grandioses Fernsehspektakel mit dem treffenden Titel „Spectacle“. Das Sendeformat für den amerikanischen Sundance-Channel wird von Elton John produziert und von Elvis Costello präsentiert. Was lag da näher, als Diana und ihr De-Luxe-Trio mit Christian McBride am Bass und dem Schlagzeuger Karriem Riggins gegen Ende der Show zum Stelldichein mit Ehemann Elvis und Hausfreund Elton zu bitten? Eben. „Makin’ Whoopee“, die gut achtzig Jahre alte und noch immer wenig beherzte Warnung vor den unausweichlichen tragischen Nebeneffekten der Ehe, findet sich in der spektakulären Version mit Diana, Elvis und Elton jetzt auch auf der Bonus-Live-DVD, die Teil der limitierten Deluxe Edition von „Quiet Nights“ ist. Addiert man dazu noch die enorme Europa-Tournee, die Diana Krall in diesen Tagen auch nach Deutschland führt, ergibt sich ein prächtiger Gabentisch für ihre Fans – aber sicher kaum eine ruhige Nacht für Diana Krall selbst. www.diana-krall.de

Dekonstruktivistischer Ästhet mit Dreadlocks Text: Jörg Eipasch | Foto: Emra Islek

A Gerald Clayton Two-Shade Emarcy CD 270 7144

ls der Pianist Gerald Clayton vor einiger Zeit mit seinem Trio durch Europa tourte, feierten ihn die Kritiker dafür, dass es ihm gelang, seine „de­kon­struktivistische Ästhetik“ mit ei­ nem „aus­geprägten Swing-Faktor“ unter einen Hut zu bringen. Was man darunter zu ver­stehen hat, macht das gleich im An­ schluss an diese Tournee auf­genommene Debüt­album „Two-Shade“ deutlich. Auf dem versucht Clayton mit seinen beiden New Yorker Kompagnons – Bassist Joe Sanders und Schlagzeuger Justin Brown –, die rechte Balance zwischen Tradition und Innovation zu finden. Es geht ihm nicht darum, die Traditionen des Jazz außer Kraft zu setzen, sondern innerhalb ihres Rahmens auf konstruktive Weise

neue Grenzen abzustecken. „Ich habe von klein auf eine Menge unterschiedlicher Stile gehört“, erklärt der 25-jährige Sohn des Bassisten John Clay­ton seine Aufgeschlossenheit. „Noch heute sauge ich die verschiedensten Ein­ flüsse auf und versuche meine eigene Stimme zu finden, indem ich all diese Kräfte zu einem harmonischen Ganzen bündele. Ich bemühe mich, die verschie­ denen Stile und Klänge, die ich mag, so miteinander zu vermischen, dass dabei eine ausgewogene, geschmackvolle musi­ kalische Sprache herauskommt.“ Kostproben seines Könnens gab der dreadlockige Pianist, der gelegentlich an den großen Ahmad Jamal oder Ramsey Lewis erinnert, bisher unter anderem auf

Gerald Clayton

Alben von Diana Krall, Roy Hargrove, Michael Bublé und Roberta Gambarini. Mit „Two-Shade“ tritt Gerald Clayton nun aus dem Windschatten dieser arrivierten Stars, um sein eigenes musikalisches Profil ins rechte Licht zu rücken. www.gerald-clayton.de

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Fitzcarraldo in Milwaukee Der notorische Grübler und Zweifler Rufus Wainwright hat ein durchweg fröhliches Livealbum aufgenommen. Seine Inspiration: Brian Sweeney Fitzgerald, auch bekannt als Fitzcarraldo. Text: Wolf Kampmann | Foto: Alex Lake

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o gelöst und positiv hat man die Primadonna des männlichen Popgesangs noch nie gehört. Ausgerechnet auf einem Livealbum präsentiert sich der notorische Perfektionist Rufus Wainwright in völlig neuer Verfassung. Die Songs auf „Milwaukee At Last!!!“ kennt man, selbst die Arrangements sind nicht unbedingt überraschend, und doch wirken das Album und die dazugehörige DVD wie ein Befreiungsschlag des sensiblen Troubadours. „Es mangelt mir ja nicht an neuem Material“, frohlockt er während der Arbeiten zu einem neuen Studioalbum, „aber ich liebe dieses Theater in Milwaukee. Ich musste dort einfach ein Konzert aufnehmen, denn es hat eine besondere Atmosphäre. Da ist zunächst einmal diese Umgebung, diese deutsche Enklave mitten im Nichts, die so ein bisschen wie das alte Europa wirkt. Wer dort auftritt, fühlt sich wie Fitzcarraldo.“ Dabei hat Wainwright durchaus auch enge Bindungen zum neuen Europa. Zum Beispiel Berlin, das in den letzten Jahren zu einer zweiten Heimat geworden ist. Zwar wohnt er inzwischen wieder in New York, doch Berlin war der Ort, an dem die von Depressionen geplagte Diva zu sich selbst fand und neu durchstarten konnte. „Irgendwann werde ich auch ein Album in Berlin aufnehmen, aber bevor ich in Europa bekannt wurde, hatte ich schon eine Karriere in Amerika. Ich war also zunächst meinen Hörern und Fans verpflichtet und musste dort eine Liveplatte aufnehmen.“ Allerdings hat er seit seiner Rückkehr in die USA immer ein Stück Berlin bei sich. Denn in der deutschen Hauptstadt fand er die Liebe seines Lebens. Jörn Weisbrodt begleitete ihn nicht nur nach New York, sondern ist auch auf Tour immer bei ihm. „Natürlich ist es schön, zu wissen, dass nach dem Auftritt jemand im Hotel wartet, mit dem man über alles reden kann. Das gibt mir Sicherheit. Aber da kommt auch noch ein anderer Aspekt ins Spiel. Im Studio arbeitet man stets an neuen Klängen und Harmonien. Man taucht viel tiefer in die Musik ein. Eine Performance vor Publikum ist ein viel physischeres Ereignis. Man muss mit den Songs einen Dialog suchen, ihnen eine fast athletische Dimension geben. Meine Stimme und meine Bühnenpräsenz haben sich in den letzten Jahren extrem verbessert. Endlich geht die Blüte auf, die so viele Jahre knospte.“ In gewisser Weise ist „Milwaukee At Last!!!“ auch der Schlusspunkt einer Arbeitsphase. Wainwright denkt zwar nicht in einzelnen Kapiteln seiner Laufbahn, und doch hat er bereits

Rufus Wainwright Milwaukee At Last!!! Decca CD 271 3497 CD & DVD 271 3499

Rufus Wainwright

neue Horizonte im Visier. Im Juli wurde seine erste Oper „Prima Donna“ in Manchester aufgeführt. „Ich würde mal sagen, die Liveplatte beschreibt die Dämmerung meiner Pop-Karriere. Sicher gibt es da noch einiges zu tun, aber Opern schreiben sich auch nicht von selbst. Man muss ihnen die ganze Persönlichkeit widmen. Immerhin stelle ich mich dem Vergleich mit Wagner und Verdi. Es macht mir Spaß, Opern zu schreiben, aber wenn ich mich nachhaltiger darauf einlasse, werde ich das Mikrofon für einige Zeit aus der Hand legen müssen.“ Seine theatralischen Qualitäten bringt der schrille Paradiesvogel auch schon auf „Milwaukee At Last!!!“ ins Spiel. Als eine skurrile Mischung aus Frank Sinatra und Shirley Bassey nimmt er das Publikum mit auf eine faszinierende Zeitreise. www.rufus-wainwright.de

Rufus Wainwright Milwaukee At Last!!! Decca DVD 271 3498

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Der Wiedervereiniger Raul Midón ist ein „musician’s musician“. Mit dem von Larry Klein produzierten Album „Synthesis“ könnte der blinde Sänger, Songschreiber und Gitarrist endlich auch über die Insiderkreise hinaus von sich hören machen.

Raul Midón Synthesis Emarcy CD 271 9536

Raul Midón

E

Text: Götz Bühler | Foto: Mac Brown ine „Synthese“ ist noch vor ihrer chemischen Bedeutung laut Lexikon die „Vereinigung mehrerer (selbständiger) Elemente zu einem (höheren) Ganzen, einer Ganzheit“. Dass dieses Prinzip auch in musikalischer Hinsicht bestens funktioniert, macht Raul Midón nicht erst auf seinem neuen Album „Synthesis“ vor, sondern eigentlich schon Zeit seines Lebens. Der 43-jährige Sänger und Gitarrist kombiniert Soul und Reggae, Rock und Flamenco, Jazz und Blues und Pop und was ihm sonst noch so in den Sinn kommt. Wer ihn einmal live erlebt hat oder auch nur von seinen YouTube-Clips kennt, etwa dem Auftritt bei David Letterman, ist fasziniert von der Virtuosität und Spielfreude, die dieser Hüne auf die Bühne bringt. Es ist berührend und begeisternd, wie er singt und die Saiten slappt und irgendwann unweigerlich eine Art Kornettsolo mit dem Mund „spielt“. Wie es dazu kam, wie der blinde Musiker aus New Mexico zum gefeierten Insidertipp zwischen New York und dem North Sea Jazz Festival wurde, liest sich wie ein Groschenroman: Raul und sein Zwillingsbruder Marco waren Frühgeborene, die wegen eines medizinischen Fehlers noch im Inkubator erblindeten. Als Söhne eines Argentiniers und einer Afroamerikanerin (die starb, als die Zwillinge eben vier Jahre alt waren) wuchsen sie mit einer wilden Mischung aus allen möglichen Musiken auf, von Soul bis Tango, von Stockhausen, über Stevie Wonder bis Charlie Parker. „Wenn wir bei uns zu Hause eine Platte aufleg-

ten, dann setzten wir uns alle hin und lauschten gebannt“, erinnert sich Raul Midón. „Musik diente uns nicht als Klangkulisse im Hintergrund oder zur Untermalung anderer Beschäftigungen. Wenn die Midóns Musik hörten, war es jedes Mal ein Ereig­ nis!“ Vom Vater, einem Folkloremusiker, lernte Raul schon als kleiner Junge Percussion-Instrumente. Auf der Blindenschule kam die Gitarre dazu. Nach dem Jazzstudium an der University of Miami verdiente sich Raul seinen Lebensunterhalt als OneMan-Show in Restaurants, bald darauf als Backgroundsänger für Shakira und Ricky Martin. 2002 löste er sich endlich aus der zweiten Reihe; er zog nach New York und begann noch einmal von vorn, diesmal allerdings mit den eigenen Songs und seiner originellen Art zu spielen und zu singen. Die Clubs waren klein, aber wenigstens stand Raul vorne, im Rampenlicht. Lil’ Louie Vega von den Masters at Work und der Regisseur Spike Lee gaben ihm 2004 die ersten echten Chancen, auf einem Album der Elements Of Life respektive dem Soundtrack zu „She Hate Me“. Als Midón in der Carnegie Hall an einem Abend mit der Filmmusik von Spike Lee das Publikum begeisterte, „entdeckte“ ihn Arif Mardin, der sich auch schon um die Karrieren von Aretha Franklin, Donny Hathaway und Norah Jones verdient gemacht hatte. Noch am selben Abend, gleich hinter der Bühne, nahm der Altmeister den jungen Tausendsassa unter Vertrag. Erst jetzt, drei Alben und einen Label-Wechsel später, erfüllt sich auch auf einer Studioaufnahme das Versprechen, das Raul Midón live schon immer gab. „Synthesis“, produziert von Wunschkandidat Larry Klein und eingespielt mit Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, Percussionist Paulinho da Costa, Gitarrist Dean Parks und Keyboarder Jamie Muhoberac, bündelt die Energie und bewahrt die Eleganz, die man von den Auftritten dieses Ausnahmemusikers gewohnt ist. „Invisible Chains“, ein sozialkritischer Song zu eben jenem Reggae-Groove, den Raul Midón schon für Spike Lees „Adam’n Eve’n Eve“ so effektvoll einsetzte, ist nur eines der Highlights. Der Ohrwurm „These Wheels“ handelt zu westcoastigen Sounds von Lügen und Frustrationen. „About You“, ein treibender Uptempo-Stepper, wird sogar regelrecht krass. Der Hook dieses Abgesangs an alle Neider und Kritiker, die ihm im Weg standen und stehen, vervollständigt sich wie folgt: „I never really gave a fuck about you.“ Manchmal muss man eben sehr deutlich werden, um sich Gehör zu verschaffen. Hauptsache, es bringt Raul Midón endlich den verdienten Erfolg. www.raulmidon.de

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Schwarzweiß mit grüner Note Ryuichi Sakamoto

Ryuichi Sakamoto geht es um mehr als Musik. Darum besinnt er sich auf das Wesentliche. Text: Rainer Pfeffer | Foto: Kazunali Tajima

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icht selten sind die einfachen Dinge die besten. So auch hier. Ryuichi Sakamoto, das japanische Multitalent, der Workaholic aus Tokio, der auf eine schwindelerregend vielseitige Musikkarriere zurückblickt, schaltet auf seinem neuen Album einen Gang zurück und besinnt sich auf das Wesentliche. Nach Elektronik, Pop und großangelegter Filmmusik nun also das Instrument aller Instrumente, das Klavier, und die Grundlage aller Musik, die Melodie. Für „Playing The Piano“ hat er einige seiner prägnantesten Kompositionen, in mehr als drei Jahrzehnten für Kino und eigene Alben entstanden, solo noch einmal neu eingespielt. So wird aus Wiederhören Neuentdecken. Aber Sakamoto geht es inzwischen um mehr als nur Musik. Die Special Edition seines Albums erweitert das traumverloren schöne Klavierwerk um ein ganzes zusätzliches Album, „Out Of Noise“. Das entfernt sich auf leisen Pfoten vom Schönklang des Hauptwerkes und offenbart eine Facette, die dem Künstler in den letzten Jahren immer bedeutender gewor-

den ist: die des sozialen und politischen Kommentators. Sakamoto ist aktives Mitglied der More Trees Foundation (www. more-trees.org), seine gerade laufende Welttournee ist CO2-neutral, für alle anfallenden Emissionen lässt der Künstler Bäume pflanzen. „Out Of Noise“ erweitert „Playing The Piano“ also nicht nur musikalisch in Richtung moderne Klassik, Minimalismus und Elektronik, sondern bezieht auch in seinen Subtexten Stellung. Der Titel „Glacier“ (Gletscher) verwendet beispielsweise die vor Ort gesampelten Geräusche eines schmel­zenden Eisberges und ist so nicht nur Musik-Experiment, sondern auch inhaltliche Meditation über das Thema Erderwärmung. Aber selbst der Hörer, an dem diese Inhalte vorbeigehen sollten, kann viel auf diesem Album entdecken, auf dem der 57-Jährige seine brillante Karriere noch einmal Revue passieren lässt. Im Repertoire findet man unter anderem das Titelstück von Sakamotos 1979 erschienenem Solodebütalbum „Thousand Knives“, „Amore“ vom 1990er-Album „Beauty“, die Titelstücke der Soundtracks zu den

beiden Bertolucci-Filmen „Himmel über der Wüste“ und „Der letzte Kaiser“ und natürlich den Song „Merry Christmas, Mr. Lawrence“ aus dem gleichnamigen ¯ shima, in dem Ryuichi Film von Nagisa O Sakamoto an der Seite David Bowies sogar eine Hauptrolle spielte. Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ reduzierte Sakamoto diese Stücke ganz auf ihre Essenz: die Melodien, die – selbst wenn sie einst eigentlich zur Untermalung von Filmszenen konzipiert wurden – auch ohne visuelle Unterstützung ihre volle Wirkung entfalten. Diese Motive umspielt und variiert er mal in geradezu minimalistischer Weise, mal mit improvisatorischem Furor. Dabei entdeckt der kundige Hörer auch immer wieder Anklänge an die Musik von modernen Klassikern wie Claude Debussy und Erik Satie, europäischen Filmkomponisten wie Ennio Morricone oder auch Bossa-Nova-Vater Antônio Carlos Jobim. Das Resultat ist pure schwarzweiße Magie von einem der vielseitigsten Künstler unserer Zeit! Nun auch mit einer Prise Grün. www.ryuichi-sakamoto.de

Ryuichi Sakamoto Playing The Piano Decca CD 476 3609 Special Edition 2 CDs 271 7098

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Verliebt, verlobt, verführerisch Bebel Gilberto ist die Bossa Nova schon in die Wiege gelegt worden – jetzt ist sie im richtigen Alter, das Erbe zu würdigen. Bebel Gilberto

PS

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LIV Bebel Gilberto All In One Verve CD 271 6690

Text: Rainer Pfeiffer | Fotos: Henrique Gendre

V

or etwas mehr als fünf Jahren sorgte eine junge Brasilianerin mit einem runderneuerten Bossa-Nova-Sound weltweit und nahezu im Alleingang für ein musikalisches Brasilien-Revival. Ihre zart swingenden Songs, irgendwo zwischen Astrud Gilberto und Elektro-Lounge zu verorten, erklangen in Clubs und CoffeeBars und sorgten für ein Gefühl von endlosem Sommer. „Tanto Tempo“ hieß das Album, das Bebel Gilberto bis in die PopCharts spülte. Der Wunsch nach einem Sommer ohne Ende ist geblieben, und zumindest akustisch verspricht ihn jetzt Bebels neues Album „All In One“. Dafür, dass das in New York lebende „Girl from Ipanema“ auf dem Cover über beide Wangen strahlt, gibt es eine simple Erklärung: Die Sängerin hat sich in ihren Produzenten Didiê Cunha verliebt und wird mit ihm schon bald vor den Traualtar treten. Diesen positiven Nebeneffekt der Studioarbeit hört man dem nun erschienenen Album an: Es sprüht vor Lebensfreude und vermischt brasilianische Rhythmen mit Pop und elektronischen

Beats. Neben Bebels zukünftigem Ehemann haben erstklassige Produzenten wie Mark Ronson (Amy Winehouse), Mario Caldato Jr. (Beastie Boys) und John King (Dust Brothers) ihren Teil dazu beigetragen. Dem Spross einer außergewöhnlich musikalischen Familie (Bebels Vater ist kein Geringerer als der Bossa-Nova-Mitbegründer João Gilberto, ihre Mutter die Sängerin Miúcha und ihr Onkel die Brasil-Pop-Ikone Chico Buarque) mag die musische Begabung zwar schon in die Wiege gelegt worden sein, auf den großen Durchbruch im Jahre 2004 musste sie trotzdem recht lange warten. Dabei war die 1966 in New York zur Welt gekommene, überwiegend in Rio de Janeiro aufgewachsene Isabel Gilberto de Oliveira eigentlich keine Spätzünderin. Schon als Neunjährige trat sie an der Seite von Stan Getz und ihren Eltern in der New Yorker Carnegie Hall auf, nahm mit ihrer Mutter Miúcha und Onkel Chico ein Kindermusical auf und sang 14-jährig mit ihrem Vater dessen Hit „Chega de sauda-

de“ ein. Dennoch verliefen ihre Versuche, in Brasilien eine Solokarriere zu starten, zunächst eher glücklos. 1991 zog Bebel in ihre Geburtsstadt New York zurück, wo sie Anschluss an angesagte Künstler wie Arto Lindsay, David Byrne und die Thievery Corporation fand. Dort, mit 34 Jahren und dem insofern treffend betitelten Album „Tanto Tempo“ („So viel Zeit“), schaffte es Bebel Gilberto dann auch, sich auf eigene künstlerische Füße zu stellen. Auch der neue Albumtitel „All In One“ will dem Hörer etwas mitteilen: Es ist Bebels bislang vielseitigstes Album geworden. Einige der Arrangements ver­­zü­cken mit sanften Streichern und Holzbläsern, während andere Stücke mit treibenden Grooves auftrumpfen. Das Re­ pertoire enthält neben Songs, die Bebel Gilberto zusammen mit ihren Produzen­ ten schrieb, auch fantasievolle Coverversionen von Bob Marleys „Sun Is Shining“ und Stevie Wonders „The Real Thing“. So hält man den Sommer fest! www.bebel-gilberto.de

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T

Em Jos und Sie Sou

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C.A.R.E. MUSIC GROUP GMBH PRÄSENTIERT KIM SANDERS

DON GRUSIN

Das Album hat bereits eine Grammy-Nominierung für das “Best Contemporary Jazz Album“ bekommen. Jetzt in einem besonderen Package zusammen mit der DVD von dem Konzertmitschnitt. Mit Lee Ritenour, Dave Grusin, Harvey Mason, Ernie Watts, Alex Acuña, Nathan East, Abraham Laboriel, Patti Austin, Nelson Rangell, Sadao Watanabe u.v.a. Funk, Fusion, akustischer Jazz und eine Prise Weltmusik!

Kim Sanders ist eine fantastische, selbstbewusste, ehrliche und sagenhaft sinnliche Musikerin, Komponistin und Interpretin, eine moderne Protagonistin des „Electronic Soul“, wie sie ihre Musik gern nennt. Die vierzehn Songs dieses sensationellen Albums halten jedes Versprechen, das ihre erfolgreichen Gastauftritte mit Stars wie Schiller, Nicola Conte oder Till Brönner je gemacht haben. Feat. Roberto di Gioia und Christian Prommer

THE HANG (CD & DVD) · 0198870GLA

A CLOSER LOOK · 0198879GLA

PSP

Philippe Saisse hat mit seinen Wegbegleitern von PSP, “The Who“-Bassist Pino Palladino und „TOTO“-Schlagzeuger Simon Phillips ein Power-Trio gegründet und kommt auf Tour. Vorab erscheint der vor Power strotzende Mitschnitt aus Japan. LIVE · 0198878GLA

CLARA PONTY

Pianistin Clara Ponty hat mit „Mirror of Truth“ das lange erwartete dritte Album eingespielt. Tiefe Gefühle entstehen beim hören ihrer Musik. Ohne beeindrucken zu wollen entführt Sie den Hörer relaxt in ihre musikalische Welt von Atmosphäre und traumhaften Klangbildern. Wie eine Bootsreise auf einem Fluss aus Jazz und dem Duft von Blüten und Natur. Als Gastmusiker ist ihr Vater Jean-Luc Ponty mit dabei, der auch das Album mit ihr zusammen Produziert hat. MIRROR OF TRUTH · 0198873GLA

CORYELL AUGER SAMPLE TRIO

3ERGEZIMMER

Es sind nicht die Väter, die für „Coryell Auger Sample Trio“ stehen, es sind die Söhne Julian Coryell (git), Karma Auger (dr) und Nicklas Sample (b), die in Amerika mit ihren Auftritten für Aufsehen sorgen. Dieses groovende Album wurde in nur drei Tagen aufgenommen und gemischt. Grandioser Jazz mit leichten Anleihen aus dem guten alten Rock.

Kann man Instrumentalmusik mit Improvisation aus Jazz, Funk und Rock-Einflüssen spielen, ohne in 80er Klischees abzusinken? Ja, man kann! Pure Power Fusion! Peter Wölpl mit gefühlvollen aber kräftigen Klangkaskaden und der Groove von Benny Greb am Schlagzeug und Frank Itt am Bass. 3erGezimmeR überraschen und begeistern mit ihrem Spaß am Grooven und Fusionieren der unterschiedlichsten Stile und Sounds! Anschnallen und sehr laut hören!

COOLIDGE RETURNS · 0198875GLA

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TOWER OF POWER

Emilio Castillo und Stephen „Doc“ Kupka mit den Gästen Joss Stone, Huey Lewis, Sam Moore, “Tiger“ Sir Tom Jones und als ganz besonderen Gast: Stefanie Heinzmann! Sie alle singen Soul-Klassiker aus dem “Great American Soulbook“! GREAT AMERICAN SOULBOOK · 0198871GLA

JAZUL

Ein grooviger Mix aus gefühlvollem Soul und Jazzigen Harmonien, der seit seinen Ursprüngen bei den Crusaders oder Freddie Hubbard selten so mitreißend klang. Mit ihrem dreistimmigen Gesang erweitert Jazul ihr beeindruckendes Klangarsenal um eine weitere Facette. Jazul nehmen sich alle Freiheiten und machen Musik, die aus dem Inneren kommt und viel Spaß verbreitet! THAT... · 0198876GLA

JONATHA BROOKE

PHILLIPE SAISSE

Ein musikalischer Gedichtband. Unentdeckte und unveröffentlichte Woody Guthrie Gedichte hat Jonatha Brooke in zeitgenössische musikalische Gewänder verpackt. Mit Joe Sample, Steve Gadd, Christian McBride, Keb‘ Mo‘, Derek Trucks, Glen Phillips und Eric Bazilian! Ein poetisches Meisterwerk!

Was haben die Rolling Stones, David Bowie, Tina Turner, Billy Joel, Rod Stewart, Chic, Al DiMeola, Chaka Khan oder Al Jarreau gemeinsam? Sie alle haben mit Philippe Saisse Alben aufgenommen oder waren mit ihm auf Tour. Fernab von Trends hat er sich wieder seinen Wurzeln zugewandt. Jazz in all seinen Variationen, ob Smooth Jazz oder Funk. Ein in sich geschlossenes, relaxt groovendes aber auch tanzbares Album ist hier entstanden.

THE WORKS · 0198872GLA

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· Vertrieb: edel kultur 19.10.2009 16:41:02 Uhr


Curtis Stigers

Auf seinem neuen Album „Lost In Dreams“ berührt und beglückt Curtis Stigers mit alten Songs in nagelneuen Versionen.

Moderne Standards D Text: Götz Bühler | Foto: Andy Lawless

Curtis Stigers Lost In Dreams Concord CD 723 1527

ie Wege des Herrn sind unergründlich. So führte der musikalische Weg des Herrn Curtis Stigers Anfang der Neunziger direkt in die Charts. „I Wonder Why“ hieß der Hit, der den damals 25-jährigen Entertainer aus Boise in Idaho über Nacht und mit voller Emotionswucht in die Top Ten bugsierte. Der engelslockige Charmeur, nebenbei auch kein schlechter Saxophonist, genoss seinen Erfolg und lebte ihn auf den großen Bühnen dieser Welt aus – wer wollte ihm das verübeln? Doch während seine wundersame Schmachtballade noch immer in den einschlägigen Radiostationen zum Besten der Neunziger zählt, hat sich Curtis Stigers längst auf eine neue Karriereroute begeben. Seit mindestens drei Alben pflegt der inzwischen schneidig ergraute Crooner das Song-Erbe seiner geistigen Vorfahren. Im perfekt sitzenden Maßanzug und mit einer ebensolchen Band im Rücken beschwört er Jazzstandards, Bluesklassiker und dazu handverlesene Popsongs der letzten fünf Jahrzehnte, die er so klingen lässt, als hätte sie ein BebopTrio eben vom schwülen Broadway in die Coolness eines Jazzclubs gerettet. Mal wie „Dean Martin auf LSD“ (wie er selbst meint), dann wieder wie eine Promenadenmischung aus Johnny Hartman und Otis Redding, immer im höchsten Maße unterhaltsam, lebt und liebt dieser Mann offensichtlich seinen antizyklischen Werdegang vom Popstar zum „eleganten Pop-Jazz-Hipster“, als den ihn die „New York Times“ erkennt. Dass er obendrein in Jazzkreisen akzeptiert ist, zeigen seine Aufnahmen und Auftritte mit dem einstigen „Three Sounds“Chef Gene Harris, dem Organisten Brother Jack McDuff oder der Sängerin Nancy Wilson.

„Lost In Dreams“ heißt der aktuelle Beweis des konsequenten und stetigen Jazz-Weges des Curtis Stigers. Neben neuen Eigenkompositionen gibt der Lieder-Leader darauf auch einige Dauerbrenner des „Great American Songbook“ zum Besten. Aber, ob man will oder nicht, so wie dieser vokale Verführer seine Reibeisenstimme in „My Funny Valentine“, „Bye Bye Blackbird“ oder sogar „In The Wee Small Hours Of The Morning“ einsetzt, wie gekonnt er die Vokale dehnt oder mit den Konsonanten leidet, erlebt man diese Standards völlig neu. Damit nicht genug, unterzieht der Interpret auch einige sehr unterschiedliche Popsongs der Stigers-Methode. Das Album beginnt gleich mit so einem mutierten Pophit, der dramatischen Ballade „Cold“, die die Eurythmics-Frontfrau Annie Lennox 1992 für ihr erstes Soloalbum aufnahm. Der Song bietet sich an; die Originalversion ist, abgesehen von wenigen Synthi-Schrecksekunden, im Arrangement gar nicht so weit von Stigers‘ entfernt. Doch ist diese Fassung nicht nur wärmer im Klang und organischer in der Instrumentierung, sie erwischt einen auch viel kälter und schwerer, etwa wenn Stigers mit leidgeprüfter Grabesstimme singt „Dying is easy, it’s living that scares me“. Ähnlich behandelt unser Held anschließend auch John Lennons „Jealous Guy“ und Ron Sexsmiths „Reason For Our Love“. Ob unergründlich oder nicht – letzten Endes kommt es nur darauf an, ob es der richtige Weg ist. Herr Stigers hat seinen gefunden. www.curtis-stigers.de

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The Sounds of Winter Auf seinem neuen Album huldigt der Allroundkünstler Sting mit prominenten Gästen seiner größten Leidenschaft: dem Winter. Text: Dagmar Leischow | Foto: Toni Molina

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in kalter Februartag in der Toskana. Eisig pfeift der Wind ums Haus, drinnen, am Kamin, sitzt Sting mit sieben Musikern. Die Folk-Spezialistin Kathryn Tickell spielt ihre Fidel, Julian Suttons Finger gleiten über sein Melodeon. Dominic Miller stimmt seine Gitarre, während Mary MacMaster ihre Harfe zupft. Trompeter Ibrahim Maalouf schaut verträumt in die Ferne, Vincent Ségal bringt sein Cello in Positur, Daniel Hope entlockt seiner Geige virtuose Klänge. Am Fenster steht Produzent Bob Sadin. „Sollen wir beginnen?“, fragt er. Dann erklingt Henry Purcells „The Cold Song“, eines der Stücke, das Sting für sein Album „If On A Winter’s Night …“ ausgewählt hat. Es ist, wie alle Lieder, der kalten Jahreszeit gewidmet. Weil der ehemalige Sänger der legendä­ren Rockpopband Police den Winter schon als Junge abgöttisch liebte. Vor allem den Schnee: „Er verwandelte meinen Heimat­ort Newcastle, eigentlich eine graue Industriestadt, stets in eine magische Landschaft.“ Ein nahezu perfektes Werk hat der Super­­star mit dieser Sammlung von Weih­ nachts-, Wiegen- und Volksliedern aus verschiedenen Jahrhunderten eingespielt, abseits des Mainstreams. Es beweist: Sting, Jahrgang 1951, gehört fraglos zu den besten Musikern der Gegenwart. Nicht umsonst wurden ihm mehrere Gram­mys verliehen, allein mit seinem John-Dowland-Projekt „Songs From The Labyrinth“ bewies er 2006 nicht nur Mut, sondern auch Meisterschaft. „Als Künstler bin ich stets abenteuerlustig“, resümiert er. „Ich lerne eben gern dazu, bei jedem neuen Projekt schöpfe ich mein musikalisches Potenzial hundertprozentig aus. Das ist wohl das Geheimnis meines Erfolgs.“ Folgerichtig entwickelt er sich als Songschreiber, als Komponist, als Arrangeur und als Sänger stetig ein wenig wei-

ter. Heute weiß er genau, was er will – oder was er nicht will: „Weihnachtsklas­ siker wie ‚Rudolph the Red-nosed Rein­ deer‘ waren für meine CD von vornherein tabu. Sie haben meine Fantasie einfach nicht beflügelt.“ Stattdessen hat er Robert Louis Stevensons Gedicht „Christ­mas At Sea“ vertont: „Es beschreibt, dass es an den Festtagen alle Reisenden nach Hause zieht. Mit diesem Gefühl kann ich mich durchaus identifizieren.“ Auch er pflegt Weihnachten, die Zeit der Besinnlichkeit, stets mit den Menschen zu verbringen, die ihm am wichtigsten sind: seine Frau Trudie Styler und seine sechs Kinder: „Ich denke über das nach, was mir die Vergangenheit gebracht hat. Und frage mich, was ich wohl vom kommenden Jahr erwarten kann.“ Langweilig wird es bei Sting jedenfalls

nie, dafür sorgen seine zahlreichen Projekte. 2008 trat er sogar im Pariser Théâtre Châtelet an der Seite von Elvis Costello in der Oper „Welcome To The Voice“ auf: „Das war eine spannende Erfahrung. Hoffentlich kann ich dieses Genre in Zukunft noch weiter erforschen.“ Rockmusik indes reizt ihn derzeit nicht: „Sie ist reaktionär, konservativ, dogmatisch. Alles wiederholt sich, es entsteht wenig Neues.“ Deswegen ist es ihm wichtig, sich jenseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen: „Ich muss nicht einen Rocksong nach dem nächsten schreiben. Es gefällt mir, ab und zu in die Rolle eines Interpreten zu schlüpfen, der die Musik aus vergangenen Jahrhunderten wiederaufleben lässt.“ www.sting-winter.de

Sting If On A Winter‘s Night Deutsche Grammophon CD 270 1743 LP 271 3943 Deluxe Edition CD 271 3940

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Dies Land war sein Land Text: Jörg Eipasch

Woody Guthrie My Dusty Road Rounder 4 CDs im Koffer 611 1622

Woody Guthrie wusste, wovon er sang. Anders als viele gesellschaftskritische Singer/Songwriter heutiger Tage kannte Guthrie, der sein halbes Leben als Hobo verbrachte, Not, Elend und Entbehrungen aus erster Hand. Das verlieh seinen Songs eine seltene Authentizität und machte den Folksänger zum großen Vorbild der Protestliedermacher der 60er Jahre. Sein Einfluss reichte aber weit über Bob Dylan, Joan Baez und Donovan hinaus. Guthries bekanntestes Stück, das auch in viele andere Sprachen übertragen wurde, war „This Land Is My Land“, eine Art Nationalhymne all jener, die ihr Leben auf der Schattenseite des amerikanischen Traums fristeten. Das 1940 geschriebene Lied wurde auch schon von Dylan, Bruce Springsteen und den Counting Crows gesungen. Als Guthrie 1967

im Alter von 55 an Chorea Huntington starb, einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems, war er längst eine der größten Ikonen der amerikanischen Popularmusik. Das rührige Label Rounder Records, das auf sogenannte Rootsmusik spezia-

lisiert ist und einen fast schon institutionellen Status besitzt, bringt nun eine feine Woody-Guthrie-Box mit vier CDs heraus, die in einen typischen 40er-Jahre-Hobo-Koffer gepackt wurden: Die erste CD enthält „Woody’s Greatest Hits“, die zweite beschäftigt sich mit „Woody’s Roots“, die dritte präsentiert „Woody The Agitator“ und die vierte richtet den Fokus schließlich auf Guthries Kollaboration mit zwei weiteren Legenden der amerikanischen Rootsmusik: Cisco Houston und Sonny Terry. Abgerundet wird die stilvolle Kofferbox mit einem liebevoll gestalteten, 68-seitigen, vierfarbigen Buch mit ausführlichen Liner Notes, Originalzeichnungen von Guthrie, vielen unveröffentlichten Fotos sowie Faksimiles von Guthrie-Erinnerungsstücken. www.woody-guthrie.de

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• 2009 Ausgabe 3 Jahrgang 12

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ô Club-/Dance-Jazz (z.B. Mojo Club, Tok Tok Tok, Jazzanova) ô ECM-Label (z.B. Jan Garbarek, Keith Jarrett, Wasilewski Trio) ô Andere Jazzmusik, z.B. _____________________________ ô ____________________________________________________ ô Weltmusik (Afrika, Asien, Lateinamerika) ô Hörbücher (Belletristik, Krimis, Gedichte, Sachbücher)

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Neuerscheinungen CDs • www.jazz-neuerscheinungen.de Der Trompeter mit fulminantem Hard Bop und atmosphärischen Balladen. Mit NeoSoul-Sänger Bilal. Terence Blanchard / Choices / Concord CD 723 1736

Nach fünf Jahren Pause meldet sich der 74-jährige Soul-Jazz-Pionier mit neuen Eigenkompositionen zurück. Ramsey Lewis / Songs From The Heart: Ramsey Plays Ramsey / Concord CD 723 1313 Tribut mit Saxophonist Ernie Watts als Partner. Kurt Elling / Dedicated To You: Kurt Elling Sings The Music Of Coltrane And Hartman / Concord CD 723 1314

Musikalisches Feuerwerk von Gonzalo Rubalcaba, Dave Holland, Chris Potter und Eric Harland. The Monterey Quartet / Live At The 2007 Monterey Jazz Festival / Concord CD 723 1244 Die Singer/Songwriterin mit Aufnahmen von Liedern, die sie im Laufe von 20 Jahren schrieb. Gäste: Ben Harper, Alison Krauss u.v.a. Rickie Lee Jones / Balm In Gilead / Fantasy CD 723 1760 Josh Joplin und Garrison Starr modernisieren behutsam Klassiker der traditionellen Musik der Appalachen. Among The Oak & Ash / Among The Oak & Ash / Verve Forecast CD 270 4938 Der „afrikanische Sting“ präsentiert modernen Blues in zehn ganz unterschiedlichen Formen und Schattierungen. Richard Bona / The Ten Shades Of Blues / Emarcy CD 532 0225 Die Filmmusik zum Johnny-Depp-Gangsterfilm. Orchestraler Score, historischer Jazz und ein exklusiver Song von Diana Krall. Various Artists / OST Public Enemies / Decca CD 270 9010 Der Saxophonist Miguel Zenón mischt modernen Post-Bop mit den afrokaribischen Traditionen seiner Heimat Puerto Rico. Miguel Zenón / Esta Plana / Marsalis Music CD 460 0120

DVDs • www.jazz-neuerscheinungen.de

Live in L.A.: Die Sängerin mit Songs ihres aktuellen Albums „Bare Bones“ sowie grandios neu interpretierten Standards. Madeleine Peyroux / Somethin’ Grand / Rounder DVD 074 33683

ECM • www.ecm-sounds.de • www.ecm40.de Das vierte Album der seit Jahren für ihren abenteuerlustigen Jazz geschätzten Formation um Gitarrist Abercrombie. John Abercrombie Quartet / Wait Till You See Her / ECM CD 179 8630 Dunkle Ensembleklänge und kontemplative Erkundungen von Harmonien und Texturen. Christian Wallumrød Sextet / Fabula Suite Lugano / ECM CD 271 1269

Wiederveröffentlichungen www.jazz-neuerscheinungen.de Compilation zum 100. Geburtstag des Pianisten, der seiner Zeit musikalisch oft Jahrzehnte voraus war. Art Tatum / Centennial Celebration / Concord CD 723 1463 Der Saxophonist galt als der erste Hipster des Jazz. Zur Feier seines 100. Geburtstages erscheint diese Best-of-CD. Lester Young / Centennial Celebration / Concord CD 723 1460 Das Quintett mit John Coltrane und Donald Byrd gehörte zu den aufregendsten Jazzensembles der 50er Jahre. Red Garland Quintet / Dig It! (RVG Remaster) / Prestige CD 723 1592

Short cuts Weitere aktuelle Veröffentlichungen im Überblick

Der eigenwillige Pianist spielte 1953/54 u.a. seinen Klassiker „Hackensack“ und „Smoke Gets In Your Eyes“ ein. Thelonious Monk / Monk (RVG Remaster) / Prestige CD 723 1593 Rollins in hochkarätigen, swingenden Sessions mit Kenny Dorham, Thelonious Monk, Percy Heath, Art Blakey u.a. Sonny Rollins / Moving Out (RVG Remaster) / Prestige CD 723 1594 Der soulgetränkte Weihnachtsalbumklassiker aus dem Jahr 1985. Bringt selbst die dickste Schneedecke zum Schmelzen. Ray Charles / The Spirit Of Christmas / Concord CD 723 1671

Die 30-jährige Geschichte des Montreal Jazz Festivals anhand Konzert-Highlights von Miles Davis, Pat Metheny, Ella Fitzgerald u.v.a. Various Artists / Jazz Expressions / Spectra 2 DVDs 820 9434

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Originals • www.verve-originals.de Für einen R’n’B-Exkurs verpflichtete Ayers 1975 ausdrucksstarke Vokalisten wie Dee Dee Bridgewater, Edwin Birdsong u.a. Roy Ayers Ubiquity / A Tear To A Smile / Polydor CD 270 6881 1978er-Album mit einer mitreißenden SaxophonInterpretation von Ravels „Bolero“. Als Gast: Carlos Santana. Gato Barbieri / Tropico / A&M CD 270 6860 Das einzigartige Duett-Album eines der produktivsten und populärsten Musikergespanne der Jazzgeschichte. Dave Brubeck & Paul Desmond / 1975: The Duets / A&M CD 270 6863 Voller Leidenschaft interpretiert Getz pop-jazzige Kompositionen von Eddie del Barrio und Herb Alpert. Stan Getz / Apasionado / A&M CD 270 6872 Dem Tenoristen gelang es 1997, an die Klasse der legendären Version von Miles Davis anzuknüpfen. Gäste: Chaka Khan & Sting. Joe Henderson / Porgy And Bess / Verve CD 271 0416 Mit diesem eingängigen Bigband-Album unternahm Quincy Jones einen ersten erfolgreichen Ausflug ins Soul-Fach. Quincy Jones / Smackwater Jack / A&M CD 270 6890 Spätwerk des Baritonsaxophonisten mit einem Mix aus West-Coast- und Cool Jazz, brasiliani­ schen und klassischen Klängen. Gerry Mulligan / Lonesome Boulevard / A&M CD 270 6875 Außergewöhnliche musikalische Hommage mit Phil Woods & Hank Jones. Oliver Nelson / Musical Tribute To JFK: The Kennedy Dream / Impulse CD 270 6999

Rolf-Kühn-Jubiläum www.mps-label.de Im September feierte Rolf Kühn seinen achtzigsten Geburtstag. Fünf bedeutende Alben des international anerkannten Klarinettisten und Bandleaders werden aus diesem Anlass erstmals digital remastert auf CD wiederveröffentlicht. Der historische Rahmen spannt sich von 1962 bis 1978, der stilistische von swingendem Modern Jazz, über Free bis hin zu Fusion Jazz. Eine längst überfällige Wiederentdeckung von europäischen Albumklassikern auf Weltniveau. Legendäre Session von 1962 mit Ingfried Hoffmann (Orgel) u.a. Rasanter, moderner Swing nach amerikanischem Vorbild. Rolf Kühn Feat. Klaus Doldinger / Brunswick CD 272 2477 Zusammen mit seinem Bruder Joachim nahm Rolf Kühn dieses von Fans heiß gesuchte Album 1967 in New York auf. Rolf & Joachim Kühn Quartet / Impressions Of New York / Impulse CD 532 2757 Ein europäischer Modern-Jazz-Klassiker für das legendäre Saba-Label, jetzt erstmals auf CD erhältlich! Rolf & Joachim Kühn Quintet / Transfiguration / Saba CD 272 2478 Zusammen mit Spitzenmusikern wie Philip Cathérine und Albert Mangelsdorff lotete Kühn 1975 groovenden Fusion Jazz aus. Rolf Kühn Group / Total Space / MPS CD 272 2479 Atmosphärisch und mitreißend ist Rolf Kühns elegante Mixtur aus Jazz und Symphonik aus dem Jahre 1978. Rolf Kühn Orchestra / Symphonic Swampfire / MPS CD 272 2120

Rolf Kühn

„Reed Seed“ war eines der ersten „Smooth Jazz“Alben und wird bis heute als eines der besten Werke des Genres geschätzt. Grover Washington Jr. / Reed Seed / Kudu CD 270 6884

Foto: Universal Music Classics & Jazz

Das zwei Sessions mit unterschiedlichen Bands vereinende Album gilt als Tyners abwechslungsreichstes für Impulse. McCoy Tyner / Today And Tomorrow / Impulse CD 270 6888

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Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuelle Tournews donnerstags neu auf www.jazzecho.de

JazzEcho-Konzertführer

John Abercrombie Organ Trio 19.11.09 Bad Aibling Arild Andersen Trio 06.11.09 Göppingen, Odeon 08.11.09 Berlin, Jazzfestival 12./13.11.09 Hamburg, NDR-Studio Rebekka Bakken 25.11.09 Mainz, Frankfurter Hof 26.11.09 Köln, Gloria 27.11.09 Hamburg, Fabrik 28.11.09 Berlin, Quasimodo 29.11.09 Dresden, Schlachthof 03.12.09 Wien (A), Konzerthaus 12.01.10 Friedrichshafen, Bahnhof Fischbach 13.01.10 Offenburg, Reithalle 14.01.10 Koblenz, Café Hahn 15.01.10 Darmstadt, Centralstation 16.01.10 Mülheim, Stadthalle 17.01.10 Oldenburg, Kulturetage 19.01.10 Osnabrück, Lagerhalle 20.01.10 Burgwedel, Altes Haus 21.01.10 Worpswede, Music Hall 22.01.10 Kiel, Kulturforum 23.01.10 Hannover, Raschplatz 24.01.10 Soest, Alter Schlachthof 26.01.10 Erlangen, E-Werk 27.01.10 Leipzig, Spiegelzelt 28.01.10 Lübeck, MuK 29.01.10 Hameln, Hefehof 30.01.10 Kreuztal, Stadthalle Weitere Termine unter www.jazzecho.de Ketil Bjørnstad 06.11.09 Neuwied, Jazz in Neuwied 19.11.09 Hamm, Kurhaus Terence Blanchard 06.11.09 Neuburg, Birdland 10.11.09 Zürich (CH), Widderbar Carla Bley & Paolo Fresu 24.11.09 Stuttgart 25.11.09 Berlin, Babylon Anouar Brahem 15.11.09 Offenburg, Reithalle Cristina Branco 25.11.09 München 01.12.09 Basel (CH), Schauspielhaus 03.12.09 Darmstadt, Centralstation 04.12.09 Wien (A), Konzerthaus Wolfert Brederode & Susanne Abbuehl 06.11.09 Würzburg, Juliusspital Michel Camilo 08.11.09 Leverkusen, Jazzfestival Gerald Clayton 19.11.09 Stuttgart, Bix 21.11.09 Minden, Jazzclub 22.11.09 Bremen, Sendesaal 23.11.09 Hannover, Jazzclub 24.11.09 Berlin, Verve Club 25.11.09 Hamburg, Stage Club Cyminology 25.11.09 Erlangen, E-Werk 02.12.09 Berlin, Volksbühne

Dave Holland‘s Overtone Quartet 06.11.09 Berlin, Haus der Berliner Festspiele 11.11.09 Luzern (CH), KKL Matthias Eick 06.11.09 Berlin, Quasimodo Kurt Elling 08.11.09 München, Unterfahrt Robben Ford 14.11.09 Berlin, Quasimodo 15.11.09 Memmingen 17.11.09 Tuttlingen, Rittergarten 18.11.09 Stuttgart, Bix 19.11.09 Bensheim, Theater Rex 20.11.09 Siegen, Jazz Club 21.11.09 Köln, Altes Pfandhaus 24.11.09 Arberg (CH), Moonwalker 25.11.09 Rubingen (CH), Mühle Hunziken 26.11.09 München, Bayerischer Hof 27.11.09 Worpswede, Music Hall 28.11.09 Lüneburg Jan Garbarek 06.11.09 Neuwied, Jazz in Neuwied 08.11.09 Saarbrücken, Congresshalle 09.11.09 Freiburg, Konzerthaus 10.11.09 Leverkusen, Jazzfestival 11.11.09 Lingen, Theater an der Wilhelmshöhe 14.11.09 Jena, Volkshaus 15.11.09 München, Philharmonie im Gasteig 17.11.09 Berlin, Philharmonie 18.11.09 Dresden, Schlachthof 19.11.09 Ludwigsburg, Forum Weitere Termine unter www.jazzecho.de Melody Gardot 09.11.09 Köln, Gürzenich 10.11.09 München, Herkulessaal 11.11.09 Zürich (CH), Theater Spirgarten Bebel Gilberto 08.11.09 Berlin, Admiralspalast/Studio Tord Gustavsen Ensemble 07.11.09 Mannheim, Enjoy Jazz, Alte Feuerwache 08.11.09 Landsberg, Stadttheater Weitere Termine unter www.jazzecho.de Sophie Hunger 06.11.09 Frankfurt/M., Das Bett 07.11.09 Innsbruck (A), Treibhaus 08.11.09 Ravensburg, Trans4 Jazz Festival/ Konzerthaus 09.11.09 Karlsruhe, Jubez Diana Krall 09.11.09 München, Philharmonie 10.11.09 Basel (CH), AVO Session Julian Lage 20.01.10 Bonn, Brückenforum 21.01.10 München, Carl-Orff-Saal 22.01.10 Düsseldorf, Savoy Theater 23.01.10 Dortmund, Konzerthaus 24.01.10 Mannheim, Alte Feuerwache 26.01.10 Lübeck, MuK 27.01.10 Bremen, Glocke

8.01.10 Darmstadt, Centralstation 2 29.01.10 Stuttgart, Theaterhaus 30.01.10 Mainz, Frankfurter Hof 31.01.10 Karlsruhe, Tollhaus 01.02.10 Ulm, Roxy 02.02.10 Erlangen, E-Werk 03.02.10 Kaiserslautern, Kammgarn 04.02.10 Berlin, Postbahnhof 06.02.10 Hamburg, Kampnagel Raul Midón 08.11.09 Wien (A), WuK Café 09.11.09 München, Atomic Café 10.11.09 Zürich (CH), Jazz No Jazz 11.11.09 Hamburg, Stage Club 22.11.09 Köln, Studio 672 23.11.09 Berlin, Quasimodo

Impressum

Nils Petter Molvær 06.11.09 Ingolstadt, Jazztage 07.11.09 Neuwied, Jazz in Neuwied 09.11.09 Leverkusen, Jazztage 12.11.09 Jena, Volksbad 17.11.09 Gleisdorf (A), Forum Kloster 19.11.09 Berlin, Fritzclub am Postbahnhof

Stralauer Allee 1

Sonny Rollins 08.11.09 Salzburg (A), Großes Festspielhaus

Hamburg

Louis Sclavis 06.11.09 Tübingen, Sudhaus Wayne Shorter 08.11.09 München, Philharmonie 11.11.09 Heidelberg, Enjoy Jazz, Stadthalle 12.11.09 Baden-Baden, Festspielhaus 15.11.09 Frankfurt/M., Alte Oper 16.11.09 Düsseldorf, Tonhalle Curtis Stigers 06.11.09 München, Carl-Orff-Saal 07.11.09 Ingolstadt, Jazztage 10.11.09 Mainz, Frankfurter Hof 11.11.09 Kaiserslautern, Kammgarn 12.11.09 Karlsruhe, Tollhaus 14.11.09 Minden, Jazzclub 15.11.09 Kiel, Schloss 16.11.09 Hamburg, Fabrik 17.11.09 Darmstadt, Centralstation 18.11.09 Lörrach, Stimmen Festival Steve Swallow 03.12.09 Essen, Philharmonie Tok Tok Tok 06.11.09 Bremen, Kuba 07.11.09 Hamburg, Kaispeicher 12.11.09 Leipzig, Spizz 13.11.09 Kassel, Relounge 20.11.09 Siegen, Oase 21.11.09 Düsseldorf, Tonhalle 01.12.09 München, Unterfahrt 02.12.09 Karlsruhe, Jubez Ralph Towner & Paolo Fresu 13.12.09 Neuburg/Donau Marcin Wasilewski Trio 10.12.09 Singen, GEMS Miguel Zenón 21.11.09 Memmingen, Foyer der Stadthalle

Herausgeber: Universal Music Classics & Jazz 10245 Berlin www.jazzecho.de Konzept und Gestaltung: G9 Design GmbH www.G9.com Litho: RAWA GmbH, Hamburg www.rawa-online.de Druck: Mediaprint Percom GmbH & Co. KG, Westerrönfeld Alle Rechte vorbehalten. Nach­druck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Herausgebers: Fax: (030) 52007–2597 E-Mail: webteam@jazzecho.de Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte Ihre alte und neue Adresse sowie Ihre Kundennummer (die Sie auf dem Adressetikett finden) per Post an: JazzEcho A.-Nr. 5285 Postfach 90 06 41 06058 Halle oder per E-Mail an: aboservice@jazzecho.de

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Lieber Weihnachtsmann: Limitiert! Jetzt neu bei Verve – und streng limitiert! Diese begehrenswerten Box-Sets sollten besser noch dieses Jahr in den Sack, denn das remasterte Jazz-Vergnügen gibt es nur so lang der Vorrat reicht!

Ellaa Fitzgerald elve Nights In Hollywood Twelve Verve 2704 402 (4 CDs)

Zwölf Nächte trat die legendäre Ella 1961 im Crescendo Club in Los Angeles auf. Nur 12 Titel wurden damals auf der LP „Ella In Hollywood“ veröffentlicht, ganze 75 unveröffentlichte Tracks finden sich jetzt hier. Ella live at her best! 4 CDs in reich illustriertem Hardcover-Buch (19x19 cm) mit Schutzhülle.

Oscar Peterson The Complete Clef/Mercury Duo Recordings 1949-1951

Billie Holiday The Complete Commodore And Decca Masters

Verve 2705 640 (3 CDs)

Verve 2710 997 (3 CDs)

Bevor der kanadische Pianist seine weltberühmten Trio-Aufnahmen begann, spielte er im Duo mit den Bassisten Ray Brown und Major Holley. Diese Box dokumentiert erstmals die bislang viel zu unbeachtete Phase des Klavier-Genies. 3 CDs in reich illustriertem Hardcover-Buch (19x19 cm) mit Schutzhülle.

Erstmals sämtliche 50 von Milt Gabler produzierten Mastertakes von 1939 bis 1950 in einem Set, eine Phase in der Holiday stimmlich am besten war. Mit Klassikern wie „Fine And Mellow“, „Strange Fruit“, „Good Morning Heartache“ u.v.a. 3 CDs in reich illustriertem Hardcover-Buch (19x16 cm).

Alte und neue Boxen-Klassiker John Coltrane Fearless Leader Prestige 7230 059 (6 CDs)

Neu!

John Coltrane Interplay Neu!

Prestige 7230 204 (5 CDs)

John Coltrane Side Steps Prestige 7231 345 (5 CDs)

Diese Edition von drei luxuriös ausgestatteten BoxSets versammelt Coltranes Aufnahmen für das Prestige-Label: „Fearless Leader“ - Coltrane als Bandleader, „Interplay“ - Coltrane in Kollaboration mit Prestige-Labelkollegen, „Side Steps“ - Coltrane als Sideman von Größen wie Sonny Rollins, Gene Ammons, Red Garland, Tadd Dameron und anderen.

Woody Guthrie My Dusty Road

Miles Davis Quintet The Legendary Prestige Quintet Sessions

Rounder 6111 622 (4 CDs)

Prestige 1844 442 (3 CDs)

Guthrie war der einflussreichste amerikanische Folkmusiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies ist die erste maßgebliche Edition seiner Aufnahmen aus den 40er Jahren. 54 Titel auf 4 CDs inkl. 6 unveröffentlichter Songs, alles in herausragender Sound-Qualität von neu entdeckten Mastern.

Die kompletten Aufnahmen des Miles-DavisQuintetts mit John Coltrane, Red Garland, Paul Chambers und Philly Joe Jones (1955/56). Plus Bonus-CD mit Liveaufnahmen, sowie als Enhanced-Material Noten-Transkriptionen der Solos von Miles.

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