JazzEcho Printausgabe 02_2009

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world’s

bestsounding magazine

Ausgabe 2 • 2009 Jahrgang 12

Manfred Eicher und ECM Vier Jahrzehnte leise Revolution.

Jan Garbarek Dresden: Das erste Livealbum der Jan Garbarek Group strotzt vor Energie.

ECM New Series Die „andere Bibliothek der Musik“ – künstlerisch offen und unverwechselbar. Außerdem: Manu Katchés erste Jazzplatte / Anouar Brahems moderne Märchen / Endlich Nachricht von dem verschwunden geglaubten Khaled / Wieder erhältlich: Till Brönners Fusionklassiker / Fünf Fragen zu Keith Jarrett / Stefano Bollani im Trio / Roy Hargrove, Berry, Melody Gardot, Steve Kuhn und, und, und. News, Tourdaten und Neuerscheinungen donnerstags neu auf www.jazzecho.de


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Kulturvision2015


Editorial Text: Astrid Kieselbach | Foto: Ben Wolf Liebe Jazzecho-Leser, in spon­taner Besonnenheit haben wir diesmal beschlossen, den Sommer mit einer außergewöhnlichen Ausgabe ausklingen zu lassen, die sich im Schwerpunkt dem vierzigsten Geburtstag von ECM widmet. Das Münchener Label, das der „New York Times“-Redakteur Ben Ratliff kürzlich als „ständiges Ideal für kontemplative improvisierte Musik“ bezeichnete, hat sich seinen guten Namen nicht nur mit den über eintausend Titeln seines Katalogs gemacht; schließlich stehen die drei Buchstaben für „Edition of Contemporary Music“. (Apropos contemporary, hier in Berlin wird man immer wieder mit einer großen Neonschrift

am Alten Museum daran erinnert: „all art has been contemporary“.) In bester Innovationstradition widmet sich Manfred Eicher, der Produzent und Macher von ECM, nach wie vor zeitgenössischer Musik mit hohem Zukunftspotential. Langjährige Weggefährten wie Keith Jarrett, Jan Garbarek und das Duo von Gary Burton und Chick Corea kommen in diesem JazzEcho deshalb ebenso zum Zug wie die relativen „Frischlinge“ Nik Bärtsch und Stefano Bollani sowie moderne ECM-Klassiker, etwa Anouar Brahem und Steve Kuhn. Zwei Seiten haben wir den bahnbrechenden und grenzüberschreitenden Produktionen der ECM New Series gewidmet.

Natürlich gibt es in diesem JazzEcho auch andere Themen. Sagenhafte Sängerinnen zum Beispiel, vom French-PopSternchen Berry bis zur Jazzverführerin Melody Gardot aus Philadelphia. Trompeter und Tausendsassa Roy Hargrove stellt ein umwerfendes Bigband-Album vor, seine Kollegen Nils Petter Molvær und Till Brönner zeigen sich von sehr unterschiedlichen Seiten und Diego El Cigala erkundet die Schnittmenge von kubanischer Musik und Flamenco.

Astrid Kieselbach Chefredakteurin

Viel Spaß beim Lesen und Hören, Ihre Astrid Kieselbach.

Inhalt dieser Ausgabe Mix Prof. Jazz beantwortet Ihre Fragen / Manu Katchés entscheidende Platte / Wirbel um ... und mehr Die leise Revolution des Manfred Eicher und seiner Edition of Contemporary Music Erhöhte Temperatur hatte Jan Garbarek bei seinem ersten Livealbum Ritas Augen haben es Anouar Brahem angetan 5 Fragen zu Keith Jarrett und Ein Klavier für die Herren Kuhn und Bollani! Kunst des Solos Ein Nachdruck des „Spiegel“ Zeitlos freie Klänge von Burton und Corea Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Eine ECM-Geschichte Der Gesang des Instruments András Schiff, Kim Kashkashian und Thomas Zehetmair Melody für Millionen JazzEcho deckt auf: Alle lieben Melody Gardot Perfektes Szenario für Roy Hargrove Naschen Sie von dieser bittersüßen Berry Second Coming für Brian Blade Späte Begegnung zwischen McLaughlin und Corea Kontraste schafft Nils Petter Molvær Chansons des Nordens singt Kristin Asbjørnsen Der spanische Eroberer ist Diego El Cigala Neuer, älter, Brönner Till Brönner Liberté, égalité, Khaledité Khaled ist wieder da Short cuts ausführlich und JazzEcho-Konzertführer findet man ab

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Fragen Sie Prof. Jazz Der diensthabende

Neulich, bei „Yesterdays“ von Keith Jarrett, dachte ich, „da stimmt was nicht“, als sich erst nach sechs Sekunden etwas auf der CD tat. Dann fand ich heraus, dass alle ECM-CDs mit ein paar Sekunden Stille beginnen. Warum? Diese Frage beschäftigt Guntram Franks, Eschweiler

Chefjazzer Professor Jazz beantwortet in jedem JazzEcho die interessantesten Leserfragen. Haben Sie auch eine? Dann schicken Sie diese bitte an prof.jazz@jazzecho.de.

Gute Frage, Guntram. Es liegt nahe, das nischen Progressionen und bleibe letztlangjährige ECM-Motto „The most beau- lich etwas Rätselhaftes. Diesem geheimnisvollen Ding begegnet man, besontiful sound next to silence“ zu zitieren. ders in unserer Zeit der akus­ti­ Man stellt der Musik also auf den schen Umweltverschmutzung, Veröffentlichungen von ECM „Ein tatsächlich am besten mit den gleichschönen Klang der der nötigen Ruhe und KonStille voran, sozusagen als Moment sind zentration. Die „stillen Ankurze Verbeugung. Im großdrei Sekunden“ fänge“ der ECM-CDs gehen en ECM-Buch „Horizons Der Plan auf einen Schweizer RadioTouched“ bezieht sich Labelsender zurück, den Manfred chef Manfred Eicher einmal auf Eicher schon in früher Jugend auch Albert Einstein, der ihm aus der Seele sprach, als er meinte, Musik sei gewiss deshalb sehr schätzte, weil zwischen den mehr als nur die Theorie von harmo- Sendungen immer ein paar Sekunden

Stille herrschte. Übrigens gibt es keinen Standard für die Stille bei ECM. So bezieht sich der Titel von Silvio Blatters Roman „Zwölf Sekunden Stille“ auf András Schiffs Aufnahme von Bachs GoldbergVariationen für ECM, deren anfängliche Stille den Protagonisten erst völlig aus der gewohnten Bahn wirft und anschließend in ein ganz neues Leben transportiert. „Silence is golden“, wie der amerikanische Volksmund weiß.

Meine erste Jazzplatte Manu Katché erinnert sich an „die“ entscheidende Platte. Foto: Jean Baptiste Mondino / ECM Vielleicht nicht die allererste, aber die Platte, die alles änderte: John Abercrombies ECM-Debüt „Timeless“ von 1975 mit Jan Hammer und Jack DeJohnette. Ich war 18 Jahre alt und schloss gerade meine klassische Perkussionausbildung am Conservatoire Supérieur in Paris ab. Zu fünft oder sechst trafen wir uns damals am Samstagnachmittag immer zum Musikhören. Einer meiner Freunde hatte diese unglaubliche Anlage, super Verstärker, wunderbare Lautsprecher. Bei runtergelassenen Jalousien hockten und lagen wir auf dem Boden. Es war wie ein Ritual: Schweigend hörten wir eine Platte, komplett, von Anfang bis Ende. Kommentiert wurde erst hinterher. Bei „Timeless“ war ich sprachlos. Ich hörte damals viel Rock, manchmal auch Bebop. Aber so was hatte ich noch nie erlebt. Die Musik hatte unglaubliche Power und Energie – und war doch so elegant und beweglich. Die Form war logisch, aber sie klang wie improvisiert. Und was für eine Interaktion: Die drei spielten zusammen, als folgten sie den Impulsen eines Einzelnen. Dann dieser Schlag­zeuger! Er klang so melodisch wie ein Pianist, er war zwischen den Linien, er schuf Atmosphären. Hier war meine Richtung, da wollte ich hin. Was mich aber am 4

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meisten fesselte, war der Klang der Pausen. Die Band kochte förmlich, doch die Pausen waren Teil der Musik. Das war Manfred Eichers Produzentenhandschrift, das war das Erkennungsmerkmal von ECM. www.manukatche.de


Wirbel um ...

Jubiläen Text: Kurt Kropp „Tradition sollte ein Sprungbrett sein, kein Sofa“, meinte der britische Premierminister Harold Macmillan, auch genannt „Super Mac“. In welchem Zusammenhang der erste Earl of Stockton, der sich besonders um die Auf- und Rückgabe der Kolonien des United Kingdom und einen internationalen Atomtest-Bann verdient machte, diesen schönen Ausspruch machte, ist nicht überliefert. Und auch nicht, wie oft sein sportlicher Leitsatz kopiert, aber nicht beherzigt wurde. Besonders Marketingstrategen sollten sich die Sache mit dem Sprungbrett mal durch den Kopf gehen lassen, wenn sie etwa das fünfzigste Jubiläum eines großen Soul-Labels um ein Jahr vorverlegen, nur weil es ihnen bes­ser in die Umsatzplanung passt

– und dann wieder nur dessen alte Helden feiern. Da stimmt doch was nicht, wenn die Vermarkter einen runden Geburtstag nur als Anlass für neu verpackte Best-of-Alben mit alten Nummer-Eins-Hits nutzen anstatt für frische Verträge und die Förderung junger Talente – was wahrscheinlich mehr im Sinne der ehemaligen Innovationen wäre. Vornehmlich schütteln sich die erbsenzählenden Nachlassverwalter der großen Gründer zum Jubeljahr ihre Sofakissen zurecht. Ist das Mastermind noch immer am Werk, sind die Chancen besser, dass auch nach wie vor dessen Sturm und Drang und Gründergeist den Ton angeben. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum 40. von ECM, Manfred Eicher. Und weiter so …

5 Fragen an Nik Bärtsch

Glückwwwünsche

Vor vierzig Jahren undenkbar, heute unverzichtbar: die Website. Auf www.ecm40.de wird anlässlich des Labeljubiläums alles gesammelt und gezeigt, was das Herz des Fans begehrt. Klar, übersichtlich und auf das Wesentliche reduziert – also ganz im Stil von ECM – präsentieren sich hier etwa der komplette Katalog mit Coverabbildungen, diskographischen Details und oft auch Hintergrundinformationen. Oben rechts wartet ein Player darauf, mit einem Klick Highlights aus dem Programm anzuspielen. Direkt darunter kann man mittels eines „Zeitstrahls“ vom Gründungsjahr 1969 bis in die Gegenwart der Firmengeschichte reisen. Zu jedem Jahr findet sich ein Hauptartikel, der die wichtigsten Ereignisse, die erfolgreichsten Künstler und ihre Alben vorstellt. Neben einem Porträt von ECM-Mastermind Manfred Eicher finden sich auf der Site außerdem regelmäßig aktualisierte „News“ und obendrein richtig alte, oft sagenhaft seltene Videos aus den Archiven des Labels. Da bleiben kaum Wünsche offen; höchstens Glückwünsche.

Was wären Sie geworden, wenn nicht Musiker? Comiczeichner. Das Leben könnte so schön sein, wenn … das Leben ist bedingungslos schön: „beautiful strange“. Es gibt nichts Schlimmeres als ... Humorlosigkeit und Machtmissbrauch. Der perfekte Song ... unperfekt. Nicht ohne meine ... Töchter. Nik Bärtsch‘s Ronin Holon ECM CD 174 8672

www.nikbaertsch.com

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Die leise Revolution 40 Jahre „Edition of Contemporary Music“, weit mehr als eintausend Veröffentlichungen, die kommerziell erfolgreichste Jazzaufnahme der letzten Jahrzehnte, wenn nicht gar der Jazzgeschichte. Und ein Gesamtkatalog, der Amerika aufrüttelt: Das muss doch einen Grund haben.

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Text: Wolfgang Sandner | Fotos: Marek Vogel / ECM

Hat Jan Garbarek ECM groß gemacht oder ECM Jan Garbarek?

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roduzenten muss man nicht sehen und nicht hören. nMan muss nur ihre Handschrift erkennen können. Das sollten die Macher im musikalischen Hintergrund mit denen gemeinsam haben, die im musikalischen Vordergrund stehen: mit den Dirigenten. Deren Aufgabe bestehe eigentlich darin, sich „augenscheinlich überflüssig zu machen und mit ihrer Funktion möglichst zu verschwinden“, meinte Franz Liszt, der schon im 19. Jahrhundert Probleme des Medienzeitalters vorausgesehen hat. Leider aber haben sich an seine Devise seither nur wenige Dirigenten und Produzenten gehalten. Das liegt allerdings nur zum Teil an ihnen selbst. Die Macht der Öffentlichkeit fordert ihren Tribut. Wer am Pult so offensichtlich mit den Händen herumfuchtelt und damit Wirkung erzielt, der zieht auch die – bisweilen ungerechtfertigte – Bewunderung der Massen auf sich. Und wer im Studiohintergrund die Fäden in der Hand hält und die Regler bedient, wird heutzutage nahezu unweigerlich irgendwann ins Rampenlicht gezerrt und selbst zum Star gemacht. Wohl dem, der dieser Versuchung widersteht und sich ausschließlich in den Dienst der Musik stellt. Manfred Eicher gehört zu diesen Okapis im Regenwald des kongolesischen Musikgeschäfts. Seit vierzig Jahren produziert er nun Schallplatten und CDs, als wolle er wie ein alter Handwerksmeister Stein auf Stein zu einem Tempel der Musik aufeinanderschichten. Und wenn man sich das anschaut, was er auf seinem Label mittlerweile herausgebracht hat und was ECM international darstellt, dann kann man eigentlich nur den virtuellen Hut ziehen. Man findet keine europäische und schon gar keine amerikanische Plattenfirma dieser anhaltenden Qualität, keinen Produzenten mit diesem internationalen Ruf, kein Produkt, das so ein charakteristisches Erscheinungsbild aufweist, und keine kontinuierliche Arbeit eines einzelnen Musikbesessenen, die so die aktuelle Musikentwicklung mitbestimmt hat, wie die von Manfred Eicher bei ECM. Es gibt Künstler, die einem Verlag, einer Plattenfirma, einem Produzenten zu Ansehen und kommerziellem Erfolg verhelfen. Bei ECM aber kann man ins Grübeln geraten, ob das nur als Einbahnstraße funktioniert. Hat Jan Garbarek ECM groß gemacht oder ECM Jan Garbarek? Hat Pat Metheny ECM etwas zu verdanken oder ECM Pat Metheny? Ist John Surmans Ruhm ohne ECM denkbar? Auch bei Keith Jarrett, dem wichtigsten Künstler des Labels, kann man nicht sicher sein, was Ursache und was Wirkung ist. Keith Jarrett hat ECM unwiderrufen auf die Landkarte des Jazz-Business gesetzt. Aber der Pianist wä-

re nicht geworden, was er mittlerweile ist, ohne die Seriosität und Loyalität von ECM, die – per Handschlag – alles von ihm akzeptiert hat, was ihm seine Intention und sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein eingegeben haben: das grandiose, mittlerweile zu Kultstatus gelangte „Köln Concert“ und seine aberwitzig voluminösen „Sun Bear Concerts“, die egomanischen Selbstbespiegelungen von „In The Light“ und sein pathologisch geprägtes „The Melody At Night, With You“. Und natürlich auch seine Ausflüge zu Bach, Schostakowitsch und den heiligen Hymnen von Gurdjieff. Aber Keith Jarrett ist nur die Spitze des glühenden Vulkans mit den Feuer speienden drei Buchstaben. ECM, noch immer ein relativ kleines Münchner Unternehmen mit wenigen Angestellten, aber hoher Effektivität, hat Jazzgeschichte und Tonträgergeschichte geschrieben. Zu Beginn der 70er Jahre war es eines der ersten in Europa, das amerikanische Jazzmusiker im großen Stil herausbrachte, in einer technischen Qualität allerdings und mit einer Produktionsakribie bis hin zur ästhetischen Cover-Gestaltung, die selbst für das Mutterland des Jazz ungewöhnlich blieben. Später, als vielen größeren Labels das Risiko mit avantgardistischer neuer und avantgardistischer alter Musik zu groß wurde, hat man die „New Series“ – mit Musik von Gesualdo bis Arvo Pärt – gegründet. Wer als Musiker nicht nur Wert legt auf eine Veröffentlichung, sondern auf eine mustergültige Edition, der ist seither bei ECM gut aufgehoben – neben Keith Jarrett im Grunde alle Musiker aus dem Künstler-Pool der Miles-Davis-Bands und dazu jene Improvisatoren, die ihre Töne nicht nach dem jeweiligen Wind richten, ob dieser nun zum Jazzrock bläst oder zu den Ufern eines New Age. Der Pianist Chick Corea und der Schlagzeuger Jack DeJohnette, die Gitarristen Ralph Towner, John Abercrombie, Egberto Gismonti und Bill Frisell, das ruppige Art Ensemble of Chicago um den allzu früh verstorbenen Trompeter Lester Bowie, die sanften Musiker der Gruppe Oregon und vom Trio Magico, nicht zu vergessen natürlich die unübersehbare Phalanx skandinavischer Musiker: Sie alle fanden in Manfred Eicher einen unbestechlichen und zugleich großzügigen Produzenten, der nie nur ein Ermöglicher gewesen ist. Eicher sucht mit Sorgfalt das jeweilige Setting für die Aufnahmen, bringt Künstler unterschiedlichster musikalischer Herkunft zusammen, nimmt auf die Musik insofern Einfluss, als dass er nicht nur den optimalen Klang hervorlockt, sondern den Musikern auch ein künstlerischer Berater und Partner ist. Sein ästhetisches Verständnis


Manfred Eicher

ist dabei das eines Kammermusikers. Das Schwatzhafte eines großorchestralen Klangs ist seinem Wesen im Grunde zuwider. Stimmen, Stimmengleichheit, Interaktion, Klarheit – dafür besitzt er ein untrügliches Gespür und sensibles Ohr. Dass viele Aufnahmen von ECM in einem Osloer Studio entstehen, ist kein Zufall. Die Stille, das Licht, die Klarheit des Nordens gehören zur Aura dieser Musik. Man kann es als asketisches Till Brönner Konzept und zugleich als Form des ästhetischen Widerstands

in einer akustisch aufreizenden Klangflut verstehen. Manfred Eicher hat mit ECM eine stille Revolution geschaffen. Die Aufnahmen von ECM gehören zur Kultur Deutschlands wie die Bücher von Suhrkamp: eine nationale Tat mit internationaler Ausstrahlung. www.ecm40.de

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Jan Garbarek 1947 Am 4. März geboren im norwegischen Mysen.

1968 George Russell, mit dessen Bigband der Saxophonist drei Alben aufnimmt, nennt Garbarek die originärste europäische Jazzstimme seit Django Reinhardt.

1970

Jan Garbarek

Erhöhte Temperatur

Garbarek spielt mit Terje Rypdal, Arild Andersen und Jon Christensen sein erstes ECM-Album ein: „Afric Pepperbird“.

1970er

Es ist sensationell, dabei eigentlich ganz einfach: „Dresden“ ist Jan Garbareks erstes Livealbum. Auf zwei CDs präsentiert der Saxophonist sich und seine Gruppe in absoluter Bestform – mit Klassikern von „12 Moons“ bis „Voy Cantando“. Text: Götz Bühler | Foto: Guri Dahl

Garbarek ist an Keith Jarretts Klassikern wie „Belonging“ (1974), „My Song“ (1977) und „Nude Ants“ (1979) beteiligt.

1994 Das genreüberschreitende Album „Officium“ ist weltweit ein Bestseller.

2005 Garbareks „In Praise Of Dreams“ wird für den Grammy nominiert.

Jan Garbarek Group Dresden ECM 2 CDs 270 9572 Veröffentlichung: 04.09.

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In Dresden ist öfter Premiere. Das Mundwasser feierte genauso in der sächsischen Landeshauptstadt seinen weltweiten Einstand wie die Zahnpastatube, der Bierdeckel, die Filterzigarette und das Mineralwasser. Dieser ehrwürdigen Debüt-Tradition der Elbestadt setzt Jan Garbarek jetzt die musikalische Krone auf. Sechs Jahre nach „In Praise Of Dreams“, seinem letzten Album als Leader, erscheint nun erstmalig ein Konzertmitschnitt des norwegischen Saxophonisten. Kritiker und Fans mögen es mindestens für sensationell halten, wenn ein Musiker von Garbareks internationalem (und nahezu historischem) Rang und Namen nach gut vierzig Jahren zum ersten Mal mit einem eigenen Werk live auf Tonträger produziert wird. Für den zum Zeitpunkt der Aufnahme eben 60-Jährigen, den George Russell einst als „originärste europäische Stimme seit Django Reinhardt“ bezeichnete, erscheint dieses Vorgehen ganz normal. Es wäre einfach die rechte Zeit und der rechte Ort gewesen, heißt es. Aufgenommen am 20. Oktober 2007 im „Alten Schlachthof“ in Dresden mit seiner immens populären, damals noch recht frischen Jan Garbarek Group mit

Rainer Brüninghaus an Klavier und Keyboards, Yuri Daniel am Bass und Manu Katché am Schlagzeug, bietet dieser Mitschnitt die Gelegenheit, einen denkbar perfekten Konzertabend wieder und wieder zu erleben. Über zwei CDs und ebenso viele Stunden spannen die vier Musiker nicht einen, sondern etliche Spannungsbögen. Wenn man beim Zuhören die Augen schließt, wie der Leader selbst es meistens beim Spielen tut, wird man schnell in den Bann dieser meisterlichen und ganz bestimmt mystischen Musik gezogen. Nicht, dass Garbarek selbst solche geschraubten Worte benutzen würde. So ekstatisch und emotional er mit seiner Musik und seinem Instrument auch sein mag, seine Gedanken dazu klingen nahezu nüchtern. „Bei Studioalben bevorzuge ich es, wenn die Musik eine durchgehende ‚Temperatur‘ hat“, meinte Jan Garbarek einmal in einem Interview. „Ein Album, das man eher zuhause hört, ganz für sich, sollte bei langsamen und schnellen Stücken eine beständige Grundstimmung verbreiten. Anders bei einem Konzert: Da ist die Temperatur naturgemäß höher und man braucht viel mehr Dynamik.“ Das ist, mit

Verlaub, untertrieben. Die grandiose Group, nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Eberhard Weber nun mit dem Manfred Eicher 1966 geborenen Brasilianer Yuri Daniel am Bass, brilliert hier auf energische und inspirierte Art und Weise mit neuem und altem Repertoire – von „12 Moons“, über „There Were Swallows“ und „Voy Cantando“ bis „Paper Nut“. Garbarek selbst spielt in absoluter Bestform, inspiriert – ja, angeheizt – durch seine Mitmusiker, allen voran Pulsgeber Manu Katché. Es ist ein seltener Hochgenuss, wie kraftvoll die Musiker die „Temperatur“ an diesem Abend steigern, dann wieder entspannt abkühlen, um bald wieder tropischere Grade zu verbreiten. Wer das dringende Bedürfnis spürt, in den tosenden Beifall einzusteigen, sollte sich allerdings lieber noch etwas gedulden – im Herbst, etwa gleichzeitig mit der Veröffentlichung dieses Livealbums, ist die Jan Garbarek Group wieder in Deutschland auf Tour. Von Heidelberg bis Dresden gibt es dann, wie es sich für eine der besten Bands für improvisierte Musik gehört, reichlich Premieren – Nacht für Nacht. www.jan-garbarek.de


Ritas Augen Zarte Liebe und dramatische Gewalt vereint Anouar Brahem auf seinem neuen Album gemeinsam mit einem ungewöhnlichen Musikerkollektiv.

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Text: Wolf Kampmann | Foto: CF Wesenberg / ECM

er Oud, die arabische Kurzhalslaute, ist fast so alt wie die menschliche Zivilisation. Bereits die Sumerer und die alten Ägypter versüßten sich ihre Mußestunden mit der hölzernen Zupfzwiebel. Im 10. Jahrhundert wurde sie von den Arabern adoptiert, die darauf spontane Lieder begleiteten, einige Jahrhunderte später wurde sie von den Kreuzfahrern nach Europa getragen, wo sie bei Troubadouren und Minnesängern zum Einsatz kam, um während der Renaissance in Form der europäischen Laute zu europaweiter Beliebtheit zu gelangen. Der Tunesier Anouar Brahem ist nicht einfach nur ein weiterer Name auf einer jahrtausendealten Liste von Vir­tuosen dieses Instruments. Er ist ein Geschichtenerzähler, ein Poet, der die lange Wanderung und die geografische Ausbreitung seines Instruments verinnerlicht hat. In seinem Spiel werden Seele und Passion des Oud hörbar, ohne dass er seine Geheimnisse preisgeben würde. Auf seiner neuen CD „The Astounding Eyes Of Rita“ erzählt Brahem ein modernes Märchen. Um seiner Ge­schich­ te Vielschichtigkeit und Plastizität zu ver­leihen, hat er sich in Abstimmung mit Manfred Eicher ein ungewöhnliches Kollektiv von Musikern ins Studio geholt. Holzbläser Klaus Gesing kennt man aus dem Norma Winstone Trio. Im Spiel des besonnenen Melodikers fließen Kam­mermusik, Jazz und verschiedene Aspekte von Folklore zusammen. Der schwedischschweizerische Bassist Björn Meyer, be­kannt von Nik Bärtschs Ronin, ist ein stetig Suchender, der seinen informellen TranceFunk mit würzigen Zutaten des gesamten Planeten anreichert. Vierter im Bunde ist der libanesische Darbou­ka-Spieler Khaled

Yassine, dessen unauf­dringlich treibender Puls auf einem sagenhaften Reichtum an rhythmischen Ornamenten beruht. Dieses Quartett kann Landschaften zwischen Orient und Okzi­ dent, Vergangenheit und Gegenwart, Ahnung und Gewissheit ausschreiten, die noch nie zuvor ein Mensch betreten hat. Die Intentionen dieser vier Musiker verschmelzen zu modernen Arabesken, deren ursprünglichen Impuls man nur selten aus dem gemeinsamen Fluss filtern kann. Obwohl sich Brahem viel weiter in die arabische Tradition zurückfallen lässt als auf seinen letzten Alben, klingt diese neue CD doch auch ungewohnt druckvoll und zeitnah urban. Der Titel der Platte geht auf ein Gedicht des palästinen­ sischen Poeten Mahmoud Darwisch zurück, der in der ara­bi­ schen Welt bis zu seinem Tod 2008 wie ein Rockstar verehrt wurde. Darwischs Lyrik war provokant bis weit über die Schmerzgrenze hinaus. Das Gedicht „Rita And The Rifle“ vereint auf anrührende Weise zärtliche Liebe und brutale Gewalt und thematisiert die uneingelöste Sehnsucht, die sich aus diesem Konflikt ergibt. Brahems Musik ist keine lineare Vertonung von Darwischs Poesie und doch bewegt sie sich in einem emotional ähnlich aufgeladenen Feld. Mit sanfter Nachhaltigkeit bezieht Brahem in einer Welt voller Widersprüche Position. Doch statt Parolen zu skandieren oder sich auf programmatisches Glatteis zu begeben, löst er seine inneren und äußeren Konflikte offensiv in Magie und Grazie auf. Ein schönes, vor allem aber auch brisantes Album. www.anouarbrahem.de

Anouar Brahem The Astounding Eyes Of Rita ECM CD 179 8628 Veröffentlichung: 25.09.

Anouar Brahem

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Fragen zu Mr. Jarrett Foto: Rose Anne Jarrett / ECM

www.keithjarrett.de

Wann ist Keith Jarrett zum ersten Mal öffentlich aufgetreten? 1953, im Alter von acht Jahren in seiner Heimatstadt Allentown, Pennsylvania. Das abendfüllende Konzert vor zahlendem Publikum beendete der Klavierschüler im fünften Jahr mit zwei Eigenkompositionen. War er je als Sideman im Studio? Ist das eine Scherzfrage? Abgesehen von seinen Aufnahmen mit Art Blakey, Charles Lloyd oder Miles Davis, sind besonders „Gnu High“ von Kenny Wheeler und Paul Motians Debütalbum „Conception Vessel“ Paradebeispiele für Jarretts Studioarbeit. Wann hat Keith Jarrett sein erstes Solo-

Pianoalbum aufgenommen? Am 10. November 1971 in Oslo. Die Aufnahmen dieses Tages erschienen auf seinem ersten ECM-Album „Facing You“. Ted Gioia, Autor einer gefeierten „History Of Jazz“, schreibt über „In Front“ aus dieser Session: „Keith Jarrett half eine neue Sprache für improvisierte Musik zu formen, demonstrierte die Wunder seiner Erkenntnis von Konzeption und Anschlag, erforschte neuartige Wege der thematischen Entwicklung und stellte die Rollen der linken und rechten Hand im Pianojazz neu ein – alles innerhalb einer zehnminütigen Einspielung.“ Wann kommt endlich ein neues Solo-

album? Im Herbst hat das Warten eine Ende: „Testament“ (Paris/London), ein CD-Set mit Livekonzerten aus 2008, verspricht eine Art verspätete Fortsetzung von Jarretts ersten Live-Soloaufnahmen von 1973 zu werden, die damals auf der 3-LP-Box „Bremen/ Lausanne“ erschienen. Wann ist Keith Jarrett wieder live in Deutschland? Am 12. Oktober gibt Keith Jarrett sein einziges Deutschland-Konzert im Jahre 2009 – ein Solorecital in der Philharmonie Berlin. Es ist sein erster Liveauftritt in der Hauptstadt seit 1973.

Ein Klavier! Ein Klavier! Mit ihren neue Alben demonstrieren die beiden Pianisten Steve Kuhn und Stefano Bollani die ganze Bandbreite ihres gemeinsamen Instruments. Text: Götz Bühler | Foto: Robert Lewis

Steve Kuhn Mostly Coltrane ECM CD 270 1114

Stefano Bollani Stone In The Water ECM CD 179 4161 Veröffentlichung: 04.09.

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„Für uns bestimmen das aufzunehmende Repertoire und die Wahl der Musiker oder Ensembles den Sound eine Produktion“, erklärt Manfred Eicher auf der Website seines Labels. „Alles, was sich an diesem Punkt wirklich über einen ‚ECMSound‘ sagen lässt, ist, dass das, was man hört, der Sound ist, den wir mögen.“ Die Mär vom „typischen ECM-Sound“ ist trotzdem nicht auszumerzen. Vielleicht hilft es, wenn man sich die neuen Alben der Pianisten Steve Kuhn und Stefano Bollani anhört. Natürlich ist die Akustik der Aufnahmen, der Klang an sich, bei beiden großartig – trotzdem könnten sie kaum unterschiedlicher klingen. Kuhn, der Anfang 1960 für drei Monate der erste Pianist im John Coltrane Quartet war, legt mit „Mostly Coltrane“ eine energische, dichte und enorm vielschichtige Hommage vor. Mit seinem Trio mit Bassist David Finck und Drummer Joey Baron und dem ebenso mutigen wie berufenen Joe Lovano am Saxophon spielt Steve Kuhn dreizehn Trane-Interpretationen, von „Welcome“, über „Central Park West“ bis zu Songs vom postum veröffentlichten „Stellar Regions“. Genauso durchlässig und offen, aber deutlich entspannter und stilistisch sowieso in einer anderen Welt, stellt Stefano Bollani auf dem neuen Album „Stone In The Water“ sein dänisches Trio mit Bassist Jesper Bodilsen und

Drummer Morten Lund vor. Die Gruppe, die in den letzten sechs Jahren ihr nahezu traumwandlerisches Zusammenspiel perfektioniert hat, spielt Eigenkompositionen und ausgesuchte Interpretationen, etwa von Caetano Veloso, Antônio Carlos Jobim oder Poulenc. Es liegt hauptsächlich an den Musikern und der Art und Weise, wie sie das Repertoire spielen, dass sich der Sound dieser Aufnahmen schließlich doch kurz und knapp so kategorisieren lässt: fantastisch. www.ecm40.de

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Kunst des Solos Ein Deutscher produziert als Einmann-Firma Jazz-Schallplatten so perfekt, dass immer mehr prominente US-Musiker für ihn spielen wollen.

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ie derzeit besten Jazz-Aufnahmen sind in den meisten Plattenläden nicht zu bekommen. Nur im Postversand und durch ausgesuchte Spezialgeschäfte werden die (bislang 20) Langspielplatten der „Edition for Contemporary Music“ (ECM) vertrieben. Denn die zwischen London und Tokio als „mustergültig in Klang, Präsenz und Pressung“ (Fachblatt „HiFi Stereophonie“) gerühmte Produktion stammt nicht aus der Werkstatt eines großen Konzerns, sondern von einem – deutschen – Einzelgänger. Toningenieur, Aufnahmelei­ter und Produzent der „ECM Records“ ist der Münchner Manfred Eicher, 29. Der frühere Kontrabass-Spieler hatte sich schon lange über „künstlerische Inkompetenz, technische Nachlässigkeit und kommerzielle Arroganz“ der Weltfirmen erbost. 1969 beschloss er darum, die Improvisationen seiner Freunde selbst auf Platten zu edieren. Das tat er von Anfang an so vorzüglich, dass nun immer mehr prominente US-Musikanten wie beispielsweise die Pianisten Chick Corea, Keith Jarrett und Paul Bley, die Saxophonisten Marion Brown und Robin Kenyatta oder die Kontrabassisten Dave Holland und Barre Philips für Eicher musizieren. Selbst der Vibraphonist Gary Burton, Exklusiv-Star der führenden amerikanischen Jazzfirma „Atlantic Records“, verhandelt gegenwärtig mit seinen Produzenten um „Freistellung für eine Platte bei ECM“. Eicher, der die Herstellung jeder einzelnen Plattenmatrize selbst überwacht, bürgt nämlich nicht nur für die beste Aufnah-

me- und Pressqualität. Trotz dürftiger Vertriebsmöglichkeiten kann er mittlerweile auch Auflageziffern nennen, die seine mächtigen Konkurrenten bei Avantgarde-Jazz nur selten erreichen. Von der Chick-Corea-Platte „Piano Improvisations“ zum Beispiel wurden in zehn Monaten mehr als 12.000 Exemplare verkauft. An dem Gewinn sind die Musiker direkt beteiligt. Um Kosten zu sparen, lässt Eicher die Bands nicht nach München einfliegen, sondern reist zu ihnen und nimmt ihre Stücke in gemieteten Studios auf. Auf diese Weise hat sich der Solo-Produzent bereits ein Repertoire angelegt, das den Stand des zeitgenössischen Jazz einigermaßen korrekt wiedergibt – vom robusten, stilistisch vielseitigen Jazz-Rock der Norweger Jan Garbarek (Tenorsaxophon) und Terje Rypdal (Gitarre) bis zu den schwer verständlichen, ästhetisch problematischen Geräuschteppichen der „Music Improvisation Company“ aus London und den Elektronik-Experimenten des Stuttgarter Pianisten Wolfgang Dauner. Programm-Schwerpunkte sind freilich die leisen, kammermusikalischen Improvisationen. Mit seinen Soloplatten der Pianisten Chick Corea und Keith Jarrett hat Eicher sogar schon einen Trend ausgelöst. Von diesen erfolgreichen Produktionen angeregt, spielen neuerdings so viele Jazzmusiker allein, dass der Musikveranstalter Joachim Ernst Berendt demnächst bei einem Olympiade-Jazzfestival in München und bei den Berliner Jazztagen Konzerte unter den Titeln „Solo Now“ und „Die Kunst des Solos“ offerieren will.

Nachdruck aus „Der Spiegel“ Ausgabe 29/1972.

Zeitlos freie Klänge Text: Jörg Eipasch „Die Musik dieser CDs ist im besten Sinne der Worte zeitgenössisch und frei; mehr noch: sie ist zeitlos“, schreibt Schoof im Begleittext zur Doppel-CD „Resonance“. „Der Begriff ‚frei‘ steht hier nicht nur für einen spezifischen Jazzstil, der in seinen Anfängen mit revolutionärer Gestik gegen alles war, was nach Vergangenheit und Tradition roch, sondern vielmehr für die Freiheit, aus einer Vielfalt von sehr verschiedenen Ausdrucksmitteln zu wählen.“ Diese Freiheit schöpfte der Trompeter auf den drei JAPO-Alben „Scales“, „Light Lines“ und „Horizons“ aus, die nun von ECM auf der Doppel-CD „Resonance“ neu aufgelegt werden. Aufgenommen hatte er die Alben zwischen 1977 und 1980 mit Bassklarinettist Michel Pilz, Keyboarder Jasper Van’t Hof (der bei der letzten Session durch Rainer Brü-

ninghaus ersetzt wurde), Bassist Günter Lenz und Schlagzeuger Ralf Hübner. Schoofs Anmerkung könnte allerdings genauso gut auch auf die Musik von Gary Burton und Chick Corea gemünzt werden. Als Duo sind die beiden zwar naturgemäßen Beschränkungen ausgesetzt, genießen andererseits aber noch mehr Freiheiten. Zwischen 1972 und 1979 nahmen sie für ECM einige Klassiker des kammermusikalischen Jazz auf: „Crystal Silence“, „Duet“ und das Live-Doppelalbum „In Concert“. Nun werden diese zeitlosen Aufnahmen mit zwei zuvor unveröffentlichten Tracks von dem Züricher Auftritt („I’m Your Pal/Hullo Bolinas“ und „Love Castle“) auf vier CDs in der Box „Crystal Silence – The ECM Recordings 1972–79“ wieder herausgebracht. www.ecm40.de

Gary Burton & Chick Corea Crystal Silence – The ECM Recordings 1972–79 ECM 4 CDs 176 8057

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Zwischen den Stilen und zu allen Zeiten Die ECM New Series versammelt die Avantgarden von einst und jetzt. Seit genau 25 Jahren findet man in der Serie alles, was man nicht sucht, weil es keinen Namen hat und in kein Kästchen passt.

„Manfred Eicher denkt nicht in Stilen und Epochen.“

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Text: Wolfgang Sandner ie Quadratur des Kreises besteht auch darin, einer künstlerisch offenen Sammlung einen unverwechselbaren Cha­­rakter zu geben. Wer eine Ausgabe der New Series in Händen hält, weiß, es kann sich nur um eine Produktion von ECM handeln: Es wurde sorgfältig gear­beitet, die Klangqualität ist über jeden Zweifel erhaben und die Beschäftigung mit dem Gegenstand wird sich lohnen. Was da aber klingt, aus welchem Jahr­hundert die Musik stammt, ob es sich überhaupt um Musik oder nicht doch eher um Poesie oder eine andere Kunst­form handelt, kann man nicht voraus­sagen. Offiziell begann die Serie mit der Veröffentlichung von Arvo Pärts neu-alter Musik Anfang der 80er Jahre. Die Grenz­überschreitung vom Jazz zur Neuen Musik aber hatte sich zuvor schon angekündigt: mit den Aufnahmen von Steve Reichs irisierenden Klangmustern etwa oder den Klaviertranskriptionen der Hymnen von G. I. Gurdjieff. Im Grunde zeigt sich auch hier die unverwechselbare Physiognomie des Produzenten Manfred Eicher, der nicht in Stilen und Epochen denkt, vielmehr ein Wertesystem unabhängig von künst­le­ri­ 12

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schen Genres verkörpert. Recht gibt ihm dabei auch die Aufführungspraxis Alter Musik, die – mehr als man dies lange wahrhaben wollte – von Freiheiten des Vortrages und improvisatorischen Ele­ menten geprägt wird. Jedenfalls haben die Interpreten bis zum Barock den Notentext, vergleichbar den Jazzmusikern unserer Zeit, als Vorlage und Aufforderung zur individuellen Auszierung und Varia­tion verstanden. Es sind diese Ge­ mein­samkeiten der lebendigen Wiedergabe, die die Nachbarschaft zwischen John Dowland und John Surman so plausibel machen. Im Katalog der New Series finden sich neben András Schiffs Gesamt­auf­ nahme aller Beethoven-Sonaten sowie mehreren Einspielungen des Wohltem­pe­rierten Klaviers (unter anderem durch Keith Jarrett) die fast vergessene, aber historisch so unermesslich wichtige Kunst eines Perotin oder die expressive Renais­sancemusik Gesualdos. Man findet die grandiosen Geräuschkaskaden eines Helmut Lachenmann neben den neo-archaischen Lautmalereien von Meredith Monk, Gedichte von Hölderlin und von T. S. Eliot, gelesen von Bruno Ganz, ne-

ben den Klangspuren aus Filmen von Jean-Luc Godard. Und immer wieder In­ terpreten, die das unbekannte Neue wagen und das vergessene Alte bele­ben: die Bratschistin Kim Kashkashian und das Rosamunde Quartett, die Pianisten Herbert Henck und Thomas Larcher, den Dirigenten Dennis Russell Davies und das Trio Mediaeval, das Hilliard Ensemble und die Cellisten Patrick und Thomas Demenga. Kann man das alles auf den Begriff bringen? Man kann es mit Hans Magnus Enzensberger: ECM New Series, das ist „die andere Bibliothek der Musik“. www.ecm40.de


Der Gesang des Instruments Eröffnung des Neuheiten-Herbstes bei ECM New Series: Drei Aufnahmen mit herausragenden internationalen Solisten demonstrieren die programmatische Breite des Labels.

András Schiff Bach: Sechs Partiten BWV 825–830 András Schiff

Kim Kashkashian

Thomas Zehetmair

ECM New Series CD 476 6991

Text: Georg Grün | Fotos: Dieter Mayr, Silvia Lelli, Keith Pattison / ECM „Um gut zu spielen, muss man gut singen“, predigte Giuseppe Tartini schon im 18. Jahrhundert. Noch heute ist dies das höchste Ziel aller Musiker: die be­seelte Weitergabe einer Botschaft, ohne dass etwas Mechanisches dazwi­schen­träte. Kim Kashkashian kann gar nicht anders als auf dem Instrument zu singen. Ihre Liebe zur Musik wurde einst vom Bariton des Vaters geweckt. Mit „Hin­ga­be, Be­geis­terung und einer allumfas­ senden Liebe“ habe der armenische Emigrant in den USA in ihrer Kindheit Volkslieder aus der Heimat gesungen, sagt die Bratschistin. Ihr eigenes Spiel war denn auch immer von dem Drang bestimmt, „einen noch so kleinen Teil der emotionalen Mög­lich­keiten der Stim­me zum Ausdruck zu bringen“. Seit Beginn ist Kashkashian eine zen­trale Gestalt der New Series; das ein­gespielte Repertoire reicht von Bach bis György Kurtág, von Brahms bis zu Luciano Berio. Ihr neues Album „Neharót“ stellt fünf konzeptionell verwandte Werke von Betty Olivero, Tigran Mansurian und Eitan Steinberg vor. Die Kom­ ponisten aus Israel und Armenien verbinden eine dezidiert zeitgenössische Klangsprache jeweils mit suggestiven An­klän­ gen an Musiktraditionen Europas und des Orients. Besonders berührend ist dies bei Olivero zu erleben, wenn sich inmitten dichter Streicherklänge wie eine Fata Morgana kurdische Lieder oder Arien von Monte­verdi abzuzeichnen beginnen. Kim Kash­ kashians inniger Gesang transportiert viel mehr als Melodien – er formt eindringliche Worte. Das bisher umfangreichste Aufnahmeprojekt der New Series wurde im vergan­genen Herbst abgeschlossen: András Schiffs Interpretation der 32 Klavier­so­n­aten von Beethoven, live aus der Züricher Tonhalle – nach Einschätzung des bri­-

ti­schen „Guardian“ die „herausragende und gedankentiefste Übersicht seit vielen Jahren“. Spontanes Temperament und intellektuelle Durchdringung, Sinnlichkeit des Klangs und absolute technische Meisterschaft prägen auch die Neuein­ spielung der sechs Bach’schen Klavierpartiten, in denen der Leipziger Meister eine Synthese der gesamten Suiten­tra­dition des Barock zieht. Wieder hat sich der ungarische Weltbürger für eine Liveeinspielung entschieden, und wieder projiziert er die Konzertsituation auf ein ausgefeiltes gestalterisches Konzept, das hier auch von der Erfahrung des Dirigenten Schiff mit Bachs Chorwerken profitiert. Ähnliches gilt für Thomas Zehetmairs Deutung der 24 Capricen für Violine solo von Niccolò Paganini. Zehetmair ist Chefdirigent bei der Northern Sinfonia in England, er leitet eines der besten Streich­quartette und als Solist ist er bei Mozart ebenso zuhause wie bei Heinz Holliger. Für die zentrale Herausforderung an den Geiger aber hält er Paganinis hals­bre­ cherisch schweres Kompendium: Der 48-Jährige begreift die Capricen als impro­visatorische Charakterstücke, in denen sich all die Irrlichter und seelischen Ab­gründe der Schauerromantik wieder­finden. Sensationelle Farbnuancen und ein fast toll­ kühner manueller Zugriff beschwören Paganinis Dämonie; Zehet­mairs Lust, den virtuosen Aberwitz auf die Spitze zu treiben, macht die Auf­nahme umso fesselnder. Dass das Singen dabei nicht auf der Strecke bleibt, versteht sich von selbst … www.klassikakzente.de

Kim Kashkashian Olivero/Mansurian/ Steinberg: Neharót ECM New Series CD 476 3281

Thomas Zehetmair Paganini: 24 Capricen für Violine, op.1 ECM New Series CD 476 3318

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Hörzu 09.04.09

Stern 23.04.09

Life and Style 23.04.09

.04.09

Freundin 22

Melody Gardot My One And Only Thrill Verve CD 179 6781

Melody für Millionen JazzEcho dokumentiert: Ein seltener Schulterschluss zwischen Fach-, Publikums- und Nachrichtenmagazinen – alle lieben Melody Gardot. Infos, Tourdaten und mehr unter www.melodygardot.de

Neue Presse 15.05.09

Der Spiegel 25.05.09

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Perfektes Szenario Text: Jörg Eipasch | Foto: Chris Schmitt

Roy Hargrove

Die Finanzmarktturbulenzen der letzten Monate führten dazu, dass einige Schwarzseher schon eine Welt­ wirtschaftskrise wie in den 30er Jahren her­­aufdämmern sahen. Die Große De­ pres­­sion wirkte sich damals auch auf die Jazzszene aus und trug nicht unwesentlich

zum massiven Bigband-Sterben im darauf­folgenden Jahrzehnt bei. Ein „perfekteres“ Szenario hätte sich der Trompeter Roy Hargrove also kaum aussuchen können, um seinen Traum von einem Album mit einer veritablen Bigband zu verwirklichen. Zwar ist er mit seiner Großformation schon seit den frühen 90ern immer mal wieder live zu erleben gewesen, aber erst jetzt ging er mit der aktuellen 19köpfigen Besetzung aus etablierten Recken und jungen Talenten (u.a. Darren Barrett, Justin Robinson, Norbert Stachel, Gerald Clayton und Montez Coleman) ins Studio, um unter dem Titel „Emergence“ acht Originale und drei Standards ein­zu­spie­ len. Dabei setzte Hargrove auf eine aus­

gewogene Mischung aus Balladen, Swing-Nummern, Latin-Titeln sowie TinPan-Alley-Schlagern, auf Traditionspflege und gleichzeitige Erneuerung. Das Album ist eine Hommage an Bigband-Leader wie Dizzy Gillespie, Count Basie, Duke Ellington, Maynard Ferguson und Gerald Wilson, aus deren Orchestern sich einst die kleineren Ensembles herausschälten, die seit den 50er Jahren im Jazz ton­an­ gebend sind. Als Gast präsentiert Roy Hargrove bei zwei Titeln die Italienerin Roberta Gambarini, die von der Jazz Jour­ nalists Association gerade für die Wahl zur Jazzsängerin des Jahres nominiert wurde. www.royhargrove.de

Naschen Sie von dieser bittersüßen Berry

Roy Hargrove Emergence Emarcy CD 270 7924

Berry

Text: Götz Bühler | Foto: Ramon Palacios Pelletier Die Streicher machen Drama. Während sie ihre Achtel schieben, geleitet vom brasilianischen Maestro Eumir Deodato, steigt die Spannung. Wer ist diese hübsche Berry, fragt sich der Hörer, die ihr Album „Mademoiselle“ nennt und auf dem Cover so keck auf ihrer Unterlippe kaut? Schon setzt das Titelstück ein, zart und tänzelnd und verführerisch, in bester Nouvelle-Pop-Manier mit Jazz in den Harmonien und Singer-Songwriter-Soul im Groove. Da kommt schon die Stimme – entspannt wie Jane Birkin, präsent wie Françoise Hardy und sogar im sanften „da-di-dam“ noch tiefgründig. Schon stockt der Atem gleich noch für ein paar Züge. Dass Berry mehr ist als nur ein funkelndes Sternchen am Chanson-Himmel haben ihre Landsleute sofort gemerkt. 42 Wochen in den französischen Charts, gefeierte Live- und TV-Auftritte und je eine „disque d’or“ und eine Nominierung für den „Victoire de la musique“-Preis später, erscheint „Mademoiselle“ auch bei uns. Zwölf Songs hat die kleine

Charmeurin mit Theater-Erfahrung und „dichterischem Talent“ („Le Figaro“) auf ihrem Debüt versammelt. Eingespielt und produziert mit dem Gitarristen Lionel Dudognon, den Jazzpianisten Manou und Laurent de Wilde, dazu Musikern und Arrangeuren, die auch schon mit Benjamin Biolay, Keren Ann und Portishead zu hören waren, modernisieren diese scheinbar leichtfüßigen, textlich eher bittersüßen Chansons die Traditionen eines Serge Gainsbourg. Die Musik lullt ein und lässt mitsingen, die vielschichtigen Texte mit allerhand Mut und Poesie becircen bittersüß. Aus gutem Grund hat sich Elise Pottier ihren Künstlernamen nach der Region Berry gegeben, in der die französische Schriftstellerin George Sand viele ihrer Romane platziert hat. Dabei geht es weniger um Sands Affären mit Berlioz, Balzac, Liszt oder Chopin, sondern vielmehr um ihre – im Rahmen ihrer Zeit – nahezu emanzipatorischen Schriften. So viel ist sicher: Es bleibt spannend, egal wie oft man Berry und ihren Liedern zuhört. www.berry-music.de

Berry Mademoiselle Mercury CD 530 6271

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Second Coming Text: Wolf Kampmann | Foto: Megan Holmes

Brian Blade Mama Rosa Verve CD 179 7457

Brian Blade hätte selbst nie geglaubt, dass er dieses Album je machen würde. Als Schlagzeuger und Leader der Gruppe Fellowship ist er eine Art Pat Metheny des Schlagzeugs. Im Wayne Shorter Quartet beweist er seit Jahren, dass er zu den Rhythmus-Ikonen des zeitgenössischen Jazz gehört. Und nun das! Mit seinem neuen Album „Mama Rosa“ geht Blade unter die Singer/Songwriter. Muss das sein? Sind an dieser Hürde nicht schon ganz andere Jazzgrößen gescheitert? Doch der hagere Drummer hat eine besondere Geschichte. Er sammelte Er­ fah­rungen an der Seite von Trouba­dou­ ren wie Joni Mitchell, Bob Dylan und Emmylou Harris. Auf dem mit Gitarrist Wolfgang Muthspiel eingespielten Duo­ album „Friendly Travelers“ griff er schließ­

lich auch selbst zur Gitarre. Grenzen zwi­ schen Jazz, Folk und anderen Genres kennt er nicht. „Wenn ich über Stilistiken nachdenke, fallen mir immer nur einzelne Namen ein. Thelonious Monk, John Coltrane oder Joni Mitchell haben stets ihren eigenen Weg beschritten und sich allgemeinen Kategorien entzogen.“ Trotz dieses Bekenntnisses erforderte es von Blade Überwindung, seinen ei­ge­ nen Songs zu trauen. „Ursprünglich habe ich sie ganz nebenbei im Wohnzimmer eingespielt. Doch das hätte keinen Men­ schen interessiert. Sie klangen leer und belanglos. Erst durch die Mitarbeit von Daniel Lanois, Greg Leisz und all die an­ de­ren wurden echte Songs daraus.“ Understatement war schon immer eine Tugend von Brian Blade. Auf „Mama Rosa“ hilft ihm diese Zurückhaltung, den

Songs exakt zu geben, was sie brauchen. Das Album ist nicht weniger als die gran­ diose Selbstfindung eines All­roun­ders, der eben viel mehr ist als ein fantastischer Trommler. www.brian-blade.de Brian Blade

Späte Begegnung John McLaughlin und Chick Corea

Chick Corea & John McLaughlin Five Peace Band Live Concord CD 723 1397

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Man mag es kaum glauben, aber es ist tatsächlich so: Obwohl Chick Corea und John McLaughlin seit den 60er Jahren aktiv sind, ist es zwischen diesen beiden Jazz- und Fusion-Legenden nie zu einer engeren Zusammenarbeit gekommen. ­Dies überrascht umso mehr, wenn man bedenkt, wie viele musikalische Berührungspunkte es über die Jahrzehnte zwischen ihnen gab. Beide erlebten ihren Durchbruch in der Jazz-RockÄra an der Seite von Miles Davis und gründeten danach eigene revolutionäre Fusion-Bands, mit denen sie in den 70ern sogar Stadien füllten. Dennoch mussten die Fans bis heute auf ein gemeinsames Album der beiden Größen warten. Aber vielleicht war dies auch besser so. Denn beide durchliefen in ihrer Karriere immer wieder Phasen, in denen die pure Virtuosität die Musikalität an den Rand drängte. Wäre es da zu einer Begeg-

Text: Jörg Eipasch | Foto: C. Taylor Crothers nung zwischen ihnen gekommen, hätte das Unternehmen leicht in einer erschlagenden technokratischen Klangorgie enden können. Doch Corea und McLaughlin sind im Laufe der Jahrzehnte klüger geworden und können ihre Pferde nun im Zaum halten. Was nicht heißt, dass sie ihre Virtuosität auf dem Doppel-Livealbum „Five Peace Band Live“ nicht aufblitzen lassen. Fast so prominent wie die beiden Leader ist auch der Rest der Band: Altsaxophonist Kenny Garrett, Bassist Christian McBride sowie die alternierenden Schlagzeuger Brian Blade und Vinnie Colaiuta. Gekrönt wird diese Supergroup-Session schließlich noch mit einem Gastauftritt von Keyboarder Herbie Hancock.


Kontraste Nils Petter Molvær – das ist viel mehr als ein Name. Der norwegische Trompeter gehört zu jenen Genies des Jazz, die sich von allen stilistischen Vorgaben und Einschränkungen freimachen und ihr ureigenes Terrain abstecken. Text: Wolf Kampmann | Foto: Anja Basma

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ein archaischer Ton erweckt den Eindruck, er wäre schon viel älter als die Menschheit. Auf seinem neuen Album „Hamada“ gelingt es ihm einmal mehr, jene emotionalen Urzustände abzubil­ den, die mit Angst, Sehnsucht, Hoffnung oder Freude nur höchst unzureichend beschrieben sind. „Hamada“ beschreibt in gewisser Weise eine Reise des passionierten Klangmalers in die eigenen Abgründe. Momente von betörender Schön­ heit werden von krassen Störgeräuschen torpediert. Doch in Molværs Universum finden diese vermeintlichen Antagonismen zu einer überraschenden Einheit. Ausgangspunkt für diese Reise war die Frage, was sich für ihn seit seinem Debüt­ album „Khmer“ verändert hat. Dass daraus sein bislang intimstes Album resultieren würde, ahnte er nicht. „Wenn man im Voraus den Grund für ein Stück Musik kennt, geht die Magie verloren“, bekennt der Norweger. „Über diese Dinge wird man sich meist erst retrospektiv klar. Der ganze Prozess selbst ist ja eine Reise. Ich begann mit einem Song, der für mich das Hauptthema der CD war und es am Ende nicht aufs Album schaffte. Viele Entscheidungen trifft man erst bei der Arbeit. Man gibt sich dem Fluss der Musik hin. Diese Hingabe ist ja auch im Leben wichtig. Akzeptiere die Prozesse des Lebens, ohne die Kontrolle über sie zu verlieren.“ Nie zuvor rang sich Molvær auf einem sei­ner Alben eine derart weite Spann­breite von Zärtlichkeit und Bruta­ lität ab. Es bleibt kaum aus, dass diese gefro­renen Seelenlandschaften zunächst ein­en Schock auslösen. Doch gerade auf diesen Effekt setzt der leidenschaftliche Querulant. „Kontraste und Reibung sind sehr wichtig im Leben. Diese Reibung bringt Elektrizität und Energie hervor. Man muss nur die richtige Balance zwi­

schen Spannung und Harmonie finden. Ich glaube, heute gibt es nicht mehr genug Raum für Gefühle. Bestimmte Emo­tionen werden einfach nicht mehr zugelassen. Erst wenn etwas Schreckliches passiert, entsteht ausreichend Platz für ehrliche Gefühle. Innerhalb echter Emo­ tionen gibt es jedoch immer große Kontraste.“ So vergleicht der weitgereiste Musiker die extremen Gegensätze des Albums mit einem guten Essen. Dieses besteht aus verschiedenen Komponenten, aber erst zusammen ergeben sie einen Ge­ schmack, der für das Essen charakteristisch ist. „Ein gutes Thaifood zum Beispiel hat maximal sieben Ingredienzen, aber daraus werden etliche Kombinationen

hergestellt. Und wieder ist Kontrast ein wichtiger Aspekt, der zur Vervoll­komm­ nung führt.“ Die Ingredienzen von „Hamada“ sind vor allem die beteiligten Musiker. Die Beiträge von Keyboarder Jan Bang, Gitarrist Eivind Aarset und Drummer Audun Kleive sind zwar sehr zurück­haltend, doch verleihen sie diesem unge­wöhnlichen Trip die besonderen Farb­tupfer. Am Ende der Reise kommt Molvær bei sich selbst an. „Das hat etwas mit dem Älterwerden zu tun. Man muss nicht mehr der Konfrontation mit sich selbst ausweichen, macht seinen Frieden mit sich selbst und kann sich daran erfreuen, wer man ist und woher man kommt.“ Reife Leistung! www.nilspettermolvaer.de

Nils Petter Molvær Hamada Emarcy CD 270 2041

Nils Petter Molvær

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Kristin Asbjørnsen

Chansons des Nordens Keine andere Musikkultur kennt so viele Facetten von Melancholie wie die norwegische. Zwischen Nils Petter Molvær, Susanna & The Magical Orchestra und Madrugada liegen Welten, und damit sind noch lange nicht alle Aspekte norwegischer Sehnsucht abgedeckt. Kristin Asbjørnsen fügt diesem Spektrum mit ihrer neuen CD „The Night Shines Like The Day“ eine weitere Spielart hinzu.

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Text: Wolf Kampmann | Foto: Hans Fredrik Asbjørnsen

Kristin Asbjørnsen The Night Shines Like The Day Emarcy CD 178 9904

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an kennt die rotgelockte Sängerin von den Bands Krøyt und Dadafon, mit denen sie Aggre­gatzustände zwischen Folk und Electronic austestet, und als stimmgewaltige Sängerin von Ketil Bjørnstad. Egal in welchen Kontext sie sich mit ihrer gebündelten Sinnlichkeit und Leidenschaft eingibt, ihr rauhes Timbre ist nur ein Medium ihrer Seele. Zuletzt transformierte sie ihre tiefe Spiritualität auf dem Album „Wayfaring Stranger“ in die Gospel-Tradition des MississippiDeltas. Jetzt kehrt sie in die Heimat zurück und findet auf „The Night Shines Like The Day“ ein Scharnier zwischen Glauben und Alltag, Naturverbundenheit und urbaner Sehnsucht. „Das ist eine schmerzhaft persönliche Platte. Ich singe von meinen eigenen Erfahrungen, von Enttäuschungen, aber auch von den Hoffnungen, die sich daraus ergeben. Es kommt mir auf die Komplexität dieser Gefühle an, denn sie sind niemals nur eindimensional. Manchmal sind gerade die verzweifeltsten Momente jene, in denen man auch die meiste Kraft schöpft.“ Wie nahezu alle norwegischen Musiker und Vokalisten treibt Kristin Asbjørnsen ein hintergründiges Spiel mit Licht und Dunkel. Doch es wäre zu platt, das Licht der Hoffnung und die Dunkelheit dem Kummer zuzuordnen. In Norwegen ändert das Licht fast jede Minute seine Beschaffenheit, ja man ist versucht, von Stofflichkeit zu sprechen. Die Sängerin mit der

Brandung in der Stimme macht Licht physisch greifbar. Kein Schatten, der nicht von gleißenden Sonnenstrahlen durch­drun­ gen wäre, kein Licht, durch das sich nicht ahnungsvolle Fäden von Finsternis ziehen würden. „Ich hatte bestimmte Farben vor Augen, als ich die Songs aufnahm. Blau, Gelb, Grün – eben die Farben, die auch auf dem Cover zu sehen sind. Es sind sommerliche wie winterliche Farbtöne, was sicher daran liegt, dass ich über den Zeitraum eines ganzen Jahres an diesen Songs gearbeitet habe. Mag sein, dass diese Farben etwas mit Norwegen zu tun haben, aber das spürt man nicht, wenn man zu Hause ist. Je mehr ich reise, desto stärker fühle ich jedoch auch die Verbindung mit meinen heimischen Wurzeln.“ In Asbjørnsens neuen Liedern kommen alle Charak­teristika zusammen, die ihre bisherigen Alben ausgezeichnet haben. Da ist eine tiefe Verbundenheit mit der norwegischen Folklore, ohne dass ihre Lieder Folksongs wären. Da tanzt die Freiheit und Expressivität des Jazz einen Reigen mit der Intimität und mondänen Verzweiflung des Chansons. Und da ist die Demut ihres Ausflugs in die Welt der Spirituals. So ist ihr ein ungewöhnliches Album gelungen, das auf seine eigene Weise ganz konventionell ist und sich doch allen Klischees entzieht. Sie zieht sich ganz in sich selbst zurück und bricht aus diesem inneren Exil in die bunte Unendlichkeit der Welt auf. www.kristin-song.de


Der spanische Eroberer Text: Götz Bühler | Foto: Juan Aldabaldetrecu/David Sirvent

Diego El Cigala

Wenn er in Spanien vor ausverkauften Häusern spielt, dann ist das für Diego El Cigala nichts Besonderes. Wenn aber im fernen Havanna die Menschen auf den Stufen des Teatro Karl Marx übernachten, um zwei Monatsgehälter für ein Ticket des Spaniers zu bezahlen, dann ist das nahezu revolutionär. Dabei ist der Mann eigentlich nur in zwei-

ter Linie Spanier. In erster ist Diego Ramón Jimé­nez Salazar ein Gypsy und Weltbürger. Im Dezember 1968 in Madrid geboren, bekam der Flamenco-Sänger bald den Spitznamen „El Cigala“, der Kaiser­hum­mer. Gefeiert und gefeatured von Camarón de la Isla, Paco de Lucía und Tomatito, wagte er sich bald an eigene Aufnahmen. Zu seinen Bewunderern zählen auch Künstler wie der Schriftsteller Gabriel García Márquez, der Schauspieler Javier Bardem und der Regisseur Fernando Trueba. Durch Truebas KubaDokumentation „Calle 54“ entdeckte El Cigala schließlich den Pianisten Bebo Valdés, mit dem er 2003 das Album „Lágrimas negras“ aufnahm, auf dem die beiden so logisch wie leidenschaftlich Flamenco und kubanische Musik vereinten. Es war der Durchbruch, eine international millionenfach verkaufte und gefeierte Heldentat, die ihm in Amerika sogar

Grammys und den Titel „Sinatra des Flamenco“ einbrachte – und eben auch ausverkaufte Konzerte im Teatro Karl Marx. Den nächsten Schritt und auch eine Art Fortsetzung dieser „Weltmusik“, im besten Sinne, legt El Cigala jetzt mit seinem neuen Album „Dos lágrimas“ vor. Ohne den inzwischen 91-jährigen Bebo, dafür mit dem auch nicht mehr ganz jungen ­Guillermo Rubalcaba am Klavier und Richard Galliano am Bandoneon, singt der Kaiserhummer Klassiker wie „Dos cruces“, „Caruso“ und „Dos gardenias“. Im September ist er damit sogar live in Düsseldorf, Mainz, Hamburg und Berlin zu erleben. Sie können ja mal in Havanna nachfragen, ob sich das Schlangestehen für die Karten lohnt. Aber ein oder zwei Takte des atemberaubenden „Dos lágrimas“ reichen wahrscheinlich auch. www.deutschegrammophon.de/ cigala

Diego El Cigala Dos lágrimas Edge CD 477 8333

Neuer, älter, Brönner! Text: Otto Westermann | Foto: Pablo Leonardo Viele Till-Brönner-Fans dürften schon sehnsüchtig auf die Wiederveröffentlichung seines 1997 in New York aufgenommenen Albums „Midnight“ gewartet haben. Nun ist es so weit: Das frühe Fusion-Meisterwerk, das der deutsche Trompeter mit amerikanischen Koryphäen wie Tenorsaxophonist Michael Brecker, Altsaxophonist David Mann (Tower of Power), Keyboarder George Whitty (Brecker Brothers), Gitarrist Dean Brown, Bassist Anthony Jackson und Schlagzeuger Dennis Chambers einspielte, wird zwölf Jahre nach seiner Erstveröffentlichung remastert auf CD wiederaufgelegt. Trotz hervorragender Kritiken fand das Album aufgrund mangelnder Promotion vor zwölf Jahren nicht die verdiente Aufmerksamkeit, dabei waren

mit souligen Covern von Marvin Gayes „What’s Going On“ und Stevie Wonders „Don’t You Worry ’Bout A Thing“ sogar zwei potenzielle Radiohits dabei. Zwar war Brönner nicht der erste deutsche Jazzmusiker, der sich mit Musikern der Crème de la crème der internationalen Szene in ein Aufnahmestudio gewagt hatte, zu seinen Vorläufern gehörten unter anderen Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Wolfgang Dauner. Aber sie alle waren zu diesem Zeitpunkt schon gestandene Größen. Brönner sprang, trotz seiner bereits beachtlichen Spielerfahrung und einer früheren Plattensession mit der Jazzlegende Ray Brown, ins kalte Wasser und musste erst einmal beweisen, dass er mit den großen Fischen mithalten konnte.

Was ihm glänzend gelang.  Till-Brönner-Fans, deren Zahl seit 1997 exponentiell gewachsen ist, gibt die Wiederveröffentlichung von „Midnight“ nun Gelegenheit, ein verpasstes frühes Meisterwerk neu oder wieder zu entdecken. Es lohnt sich so oder so. www.till-broenner.com Till Brönner Midnight Verve CD 270 6791

Till Brönner

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Liberté, égalité, Khaledité Text: Jörg Eipasch | Foto: Seb & Enzo

Khaled Liberté AZ CD 531 7987

Khaled

„Zurück zu den Wurzeln“ lautete das Motto, das Produzent Martin Meissonier für „Liberté“, Khaleds erstes Album nach fünfjähriger Aufnahmepause, ausgab. Der französische Produzent hat-

te den algerischen Sänger 1985 in Oran kennengelernt. Es war das goldene Zeitalter des Raï und Khaled verkaufte in jenem Jahr von seiner Musikkassette „Hada Raikoum“ sagenhafte drei Millionen Exemplare. Nun wollte Meissionier Khaled musikalisch wieder dort anknüpfen lassen. Dazu nahm er neben vielen brandneuen Songs auch drei Hits aus dieser Phase noch einmal ganz neu auf: „Raikoum“, „La liberté“ und „Yamina“. Waren diese damals mit synthetischen Klängen überfrachtet gewesen, so kommen sie hier erstmals in entschlackten und dadurch wesentlich spannenderen Versionen daher. Auch der Schmalzfaktor bei den balladesken Nummern, der auf Khaleds früheren Alben schon mal ge-

fährliche Höchstwerte erreichen konnte, wurde hier – die Wattestäbchenindustrie mag’s bedauern – deutlich heruntergefahren. Darüber hinaus kreierte Meissionier im Studio eine Liveatmosphäre, die dem ganzen Album einen lebendigeren, raueren Charakter gibt. Wie in seiner bes­ ten Zeit präsentiert Khaled den Raï als den musikalischen Bastard, der er immer schon war: Dabei reichen die stilistischen Außeneinflüsse von knalligem Latin-Rock („Yamina“), über Reggae („Sidi Rabbi“) bis hin zu marokkanischer Gnawa-Musik und ländlichem Blues („Gnaoui“). Ein weiteres Highlight ist „Ya Minoun“, das der fabelhafte Schlagzeuger Julien Tekeyan zum rasanten Schlusspunkt des Albums voranpeitscht.

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er und ECM Manfred Eich rek Jan Garba ries Se ECM New leise Revolution. Vier Jahrzehnte

vor Energie. rek Group strotzt der Jan Garba erste Livealbum Dresden: Das

wechselbar. Endlich offen und unver ne Märchen / “ – künstlerisch r Brahems moder Brönners hek der Musik Jazzplatte / Anoua r erhältlich: Till Katchés erste Die „andere Bibliot Khaled / Wiede ve, Außerdem: Manu n geglaubten Trio / Roy Hargro i im dem verschwunde / Stefano Bollan Nachricht von zu Keith Jarrett / Fünf Fragen und. Fusionklassiker Kuhn und, und, iV °`i Gardot, Steve ÕvÊÜÜÜ° >ââ Berry, Melody Ìi ÊÕ iÜÃ]Ê/ ÕÀ`>

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Neuerscheinungen CDs

www.jazz-neuerscheinungen.de Mit Chorinhos, Sambas, Valsas und Tangos porträtiert der Pianist das Rio der Vor-BossaNova-Ära. Stefano Bollani / Carioca / Emarcy CD 177 4817 Für dieses Livealbum wurde das Gary Burton Quartet der 70er Jahre wieder zum Leben erweckt. G. Burton, P. Metheny, S. Swallow & A. Sánchez / Quartet Live! / Concord CD 723 1303 Digital remastert! Die 21 wichtigsten RayCharles-Hits aus den Jahren 1955 bis 1972. Ray Charles / Genius: The Ultimate Collection / Concord CD 723 1293 / Deluxe Edition CD 723 1351 Mit T Bone Burnett nahm Costello schon die Klassiker „King Of America“ und „Spike“ auf. Elvis Costello / Secret, Profane & Sugarcane / Concord CD 723 1612

Seine Klasse beweist der Soul-Crooner u.a. mit Interpretationen zeitloser Songs von Marvin Gaye und Barry White. Will Downing / Classique / Concord CD 723 1278 Sänger und Pianist Feinstein zeigt, wie man ein Idol würdigen kann, ohne es zu kopieren. Michael Feinstein / The Sinatra Project / Concord CD 723 0819

Moderne wie traditionelle Fados von Stars wie Misia, Amália Rodrigues, Carlos do Carmo u.a. Various Artists / Fado Anthologia / Emarcy CD 178 5956

24 Klassiker von Coltrane, Miles, Monk u.a. zum sechzigsten Jubiläum des bedeutenden Jazzlabels. Various Artists / The Very Best Of Prestige Records / Concord 2 CDs 723 1239 Wie jedes Jahr: Lernen Sie Highlights des aktuellen Verve-Programms zum Schmunzelpreis kennen. Various Artists / Verve Today 2009 / Verve CD 531 9048

Das neue Album des Gitarren-Crooners ist SpitzenSongwritern und Spitzen-Songs gewidmet. George Benson / Songs & Stories / Concord CD 723 0364

Ein vielseitiges Bass-Feuerwerk des US-Virtuosen, unterstützt von Joe Lovano und Brian Blade. John Patitucci / Remembrance / Concord CD 723 1018

Bluesy, funky und live mit seiner Tourband – so wie hier ist die US-Gitarrenlegende am besten. Robben Ford / Soul On Ten / Concord CD 723 1528

ECM-Neuerscheinungen

www.ecm-sounds.de

Atemberaubender Scat und jazzige Lovesongs von der Vocal-Senkrechtstarterin. Gäste: James Moody, Roy Hargrove & Al Foster. Roberta Gambarini / So In Love / Emarcy CD 179 6010

Stil-, Kultur- und Zeitgrenzen überschreitet Jon Balke in seinem Projekt mit Jon Hassell, Amina Alaoui u.a. Jon Balke / Siwan / ECM CD 178 0151

Auf ihrem 12. Album feiern João und Laginha, dass sie seit 25 Jahren ein musikalisches Paar sind. Maria João & Mário Laginha / Chocolate /

Vollkommene Gleichberechtigung streben Mark Turner (sax), Larry Grenadier (b) und Jeff Ballard (dr) im Fly Trio an. Fly Trio / Sky & Country / ECM CD 179 5041

Emarcy CD 178 9783

Heiß diskutiertes Album des jüdisch-palästinensischen Gesangsduos. Noa & Mira Awad / There Must Be Another Way / Emarcy CD 270 6342

Nach über zehn Jahren meldet sich der Brasilianer bei ECM zurück. Egberto Gismonti / Saudações /

Nach ihrem 20-jährigen Jubiläum bricht die FusionJazz-Band zu neuen musikalischen Ufern auf. The Rippingtons / Modern Art /

Gratwanderung zwischen jazziger Improvisation, Electronica und moderner Kompositionsmusik. Evan Parker Electro-Acoustic Ensemble / The Moment‘s Energy / ECM CD 177 4798

Concord CD 723 0635

Ihre Klasse beweist die Pianistin mit Material von Keith Jarrett und John Coltrane sowie eigenen Songs. Chihiro Yamanaka / Abyss / Emarcy CD 531 2284

Short cuts Weitere aktuelle Veröffentlichungen im Überblick

ECM 2 CDs 179 7280

Auf seiner abenteuerlichen musikalischen Odyssee folgt Sclavis diesmal den Spuren Homers. Louis Sclavis / Lost On The Way / ECM CD 179 8497

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ECM-Debüt des Saxophonisten mit melodischer Intensität und federnden Rhythmen. Andy Sheppard / Movements In Colour /

Nach dem Ausstieg von Wayne Henderson wandten sich die Crusaders stärker dem Funk und Rhythm’n’Blues zu. The Crusaders / Images / Blue Thumb CD 179 9571

ECM CD 179 5042

Seine Rückkehr zum Jazz zelebriert Surman mit John Abercrombie, Jack DeJohnette und Drew Gress. John Surman / Brewster’s Rooster /

Tenorsaxophonist Stan Getz und Posaunist Bob Brookmeyer mit coolen Bebop-Sessions von 1954. Stan Getz / At The Shrine / Verve CD 179 6707

ECM CD 270 1112

Den Improvisationsgeist seiner ehemaligen Band beschwört Vitous auf diesem Meisterwerk herauf. Miroslav Vitous Group with Michel Portal / Remembering Weather Report / ECM CD 178 8137 Boxen Highlights aus den fünf NCoJ-Alben, unveröffentlichte Takes, Remixe und Liveaufnahmen. Bugge Wesseltoft / New Conception Of Jazz Box / Jazzland 3 CDs & 1 DVD 178 8021 Komplettmitschnitt vom Montréal-Jazzfestival 1989 mit Henderson, Rubalcaba, Cherry u.a. Charlie Haden / The Montréal Tapes Box / Emarcy 6 CDs 530 9996

Originals

www.verve-originals.de

Verve CD 179 6700

In den Swinging Sixties brillierte Vibraphonist Terry Gibbs mit einem swingenden BigbandAlbum. Terry Gibbs / Swing Is Here / Verve CD 179 6713 An der französischen Riviera begeisterte Dizzy das Publikum 1962 u.a. mit Bossa-Nova-Hits. Dizzy Gillespie / Dizzy On The French Riviera / Mercury CD 179 6693

Exzellentes 1954er-Soloalbum des Ellington-Altsaxophonisten. Mit John Coltrane & Louie Bellson. Johnny Hodges / Used To Be Duke / Verve CD 179 6715

Die Inspiration zu diesem Album verdankte Ayers dem erfolgreichen Broadway-Musical „Jesus Christ Superstar“. Roy Ayers / He’s Coming / Polydor CD 179 6630

1962 aufgenommenes frühes Soloalbum, zeigt bereits das ganze Können der Trompeterlegende. Freddie Hubbard / The Artistry Of Freddie Hubbard / Impulse! CD 179 8447

Das wohl nuancenreichste Album von Roy Ayers’ Band Ubiquity. Gast: Dee Dee Bridgewater. Roy Ayers / Virgo Red / Polydor CD 179 9569

Zweites Impulse!-Album von Jarretts US-Band der frühen 70er. Mit Dewey Redman, Charlie Haden & Paul Motian. Keith Jarrett / Treasure Island / Impulse! CD 179 6718

Dieses Kapitel der musikalischen Autobiographie spielte der argentinische Saxophonist 1973 ein. Gato Barbieri / Chapter Two: Hasta Siempre /

Meisterwerke des großen Mancini in swingenden Versionen eines ebenso genialen Bandleaders. Quincy Jones / Explores The Music Of Henry Mancini / Mercury CD 179 9574

Impulse! CD 179 6633

Die Arrangements für diese hochkarätige LatinJazz-Session schrieb der legendäre Chico O’Farrill. Gato Barbieri / Chapter Three: Viva Emiliano Zapata / Impulse! CD 179 9570

Eines der letzten Alben des legendären Gitarristen. Und eines seiner poppigsten! Wes Montgomery / Down Here On The Ground /

Mit Hilfe des Komponisten und Arrangeurs Billy Byers modernisierte Basie 1963 den Sound seiner Bigband. Count Basie / Basie Land / Verve CD 179 9572

Inspirierte 1957er-Session der Saxophonlegenden, nur von Bass und Schlagzeug begleitet. Gerry Mulligan & Paul Desmond Quartet / Blues In Time / Verve CD 179 9578

Hard-Bop, Soul-Jazz, Bossa Novas und afro-kubanische Musik von ihren ersten Botschaftern. Art Blakey’s Jazz Messengers / Soul Finger /

Das erste der neun fabelhaften Songbook-Alben, die Peterson in den 50ern einspielte. Oscar Peterson / Plays The Jerome Kern Songbook / Verve CD 179 9576

Emarcy CD 179 6639

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Gut gelaunt und in Höchstform eroberte Ella Fitzgerald 1961 das Publikum am Sunset Strip. Ella Fitzgerald / Ella In Hollywood /

CTI CD 179 9573


Coole Grooves gehen hier mit wunderbaren Arrangements und expressiven Soli einher. Max Roach / As Quiet As It‘s Kept /

Entspanntes Meisterwerk zwischen Jazz, Soul und Rhythm’n’Blues. Mit Dave Grusin & Steve Khan. Grover Washington Jr. / A Secret Place /

Emarcy CD 179 9575

Kudu CD 179 9566

JazzEcho-Konzertführer Alle Angaben ohne Gewähr. Aktuelle Tournews donnerstags neu auf www.jazzecho.de

Arild Andersen 28.08. Wuppertal 18.09. St. Wendel, Jazzfestival Kristin Asbjørnsen 16.09. München, Unterfahrt 19.09. Neuhardenberg, Schloss 22.09. Köln, Stadtgarten 23.09. Hamburg, Stage Club 25.09. Jena, Volksbad 26.09. Halle, Ulrichskirche 08.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, Karlstorbahnhof 09.10. Nürnberg, Stimmenfang Festival Rebekka Bakken 04.10. Hannover, Landesfunkhaus – Niedersächsische Musiktage 08.10. Coesfeld, Konzerttheater – Münsterland Festival 25.11. Mainz, Frankfurter Hof 26.11. Köln, Gloria 27.11. Hamburg, Fabrik 28.11. Berlin, Quasimodo 29.11. Dresden, Schlachthof Fortsetzung unter www.jazzecho.de

Nik Bärtsch’s Ronin 28.08. Leipzig, Jazztage, Oper 18.09. Kassel, Minimal Music-Festival, Ständesaal 11.10. Mannheim , Enjoy Jazz, Alte Feuerwache (Bärtsch solo) 24.10. Dortmund, Domicil Ketil Bjørnstad 16.09. Langenau, Pfleghofsaal 17.09. Köln, Altes Pfandhaus 18.09. Münster, Haus der Begegnung 06.11. Neuwied, Jazz In Neuwied 19.11. Hamm, Kurhaus Mari Boine 21.10. Hamburg, Fabrik 22.10. Berlin, Passionskirche 23.10. Plauen, Malzhaus 25.10. Marburg, KFZ 27.10. Helmbrechts, Bürgersaal 28.10. Freiburg, Jazzhaus 29.10. Zürich (CH) 31.10. Ludwigsburg, Scala 01.11. Karlsruhe, Tollhaus 03.11. Kaiserslautern, Kammgarn 04.11. Bochum, Bahnhof Langendreer 05.11. Ingolstadt, Altstadt-Theater 06.11. Neuwied, Jazzfestival 08.11. Leverkusen, Jazzfestival Richard Bona 12.10. Basel (CH), Stadtcasino 13.10. Zürich (CH), Moods 14.10. Bern (CH), Bee-Flat 15.10. Innsbruck (A) Treibhaus 20.10. Wien (A), Porgy & Bess 30.10. Berlin, Quasimodo 31.10. Berlin, Quasimodo 01.11. Ludwigshafen, Enjoy Jazz, BASF-Feierabendhaus 04.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 06.11. Ravensburg, Kantine Dee Dee Bridgewater 29.08. Bremen, Die Glocke Till Brönner & NDR-Big Band 27.08. Hamburg, Schuppen 52 28.08. Lübeck, MuK 29.08. Salzau, Konzertscheune

Till Brönner 30.08. Minden, Kultursommerbühne 02.09. Weimar, Kunstfest/Viehauktionshalle 03.09. Füssen, Jazzfestival 12.09. Baden-Baden, Mr. M‘s Jazz Club 19.09. Viersen, Jazzfestival Diego El Cigala 24.09. Düsseldorf, Savoy Theater 26.09. Mainz, Frankfurter Hof 28.09. Hamburg, Fabrik 29.09. Berlin, Haus der Kulturen der Welt Chick Corea & Lenny White & Stanley Clarke 31.10. Zürich (CH), Theaterh. Gessnerallee 02.11. Wien (A), Konzerthaus 04.11. Düsseldorf, Tonhalle Cyminology 19.09. München, Black Box, Gasteig 13.10. Heidelberg, Enjoy Jazz 25.11. Erlangen, E-Werk 02.12. Berlin, Volksbühne Mathias Eick 04.10. Mannheim, Enjoy Jazz, Alte Feuerwache Jan Garbarek 17.10. Offenburg, Oberrheinhalle 18.10. Aachen, Audimax der Universität 20.10. Heidelberg, Enjoy Jazz, Stadthalle 21.10. Bremen, Die Glocke 23.10. Osnabrück, Kongresssaal 25.10. Mülheim, Stadthalle 26.10. Paderborn, Paderhalle 27.10. Erlangen, Heinrich-Lades-Halle 28.10. Frankfurt/M., Alte Oper 29.10. Karlsruhe, Konzerthaus 30.10. Trier, St. Maximin 31.10. Hamm, Alfred-Fischer-Halle

Fortsetzung unter www.jazzecho.de

Julia Hülsmann 17.09. Spiekeroog, Künstlerhaus 02.10. Langenau, Pfleghofsaal 29.10. Elmau, Schloss Sophie Hunger 24.09. Freiburg, Jazzhaus 25.09. Stuttgart, Theaterhaus 26.09. Hamburg, Reeperbahnfestival 28.09. Mannheim, Alte Feuerwache 29.09. Köln, Kulturkirche 30.09. Berlin, Lido 03.10. Dresden, Tante Ju 04.10. Leipzig, Moritzbaste 05.10. Erlangen, E-Werk 05.11. München, Backstage 06.11. Frankfurt, Das Bett 08.11. Ravensburg, Trans4 Jazz Festival, Konzerthaus 09.11. Karlsruhe, Jubez Keith Jarrett 12.10. Berlin, Philharmonie Diana Krall 14.09. Hamburg, Laeiszhalle 04.10. Wien (A), Konzerthaus 06.10. Luzern (CH), KKL 18.10. Köln, Lanxess Arena Teatro 19.10. Berlin, Philharmonie 20.10. Frankfurt/M., Alte Oper 09.11. München, Philharmonie 10.11. Basel (CH), AVO Session Charles Lloyd Quartet 02.10. Heidelberg, Schloss

Branford Marsalis 05.11. Mannheim, Enjoy Jazz, Alte Feuerwache Nils Petter Molvær 28.08. Gronau, Festival 29.10. Zürich (CH), ewz-Unterwerk Selnau 31.10. Elmau, Schloss 02.11. Linz (A), Posthof 03.11. Wien (A), Porgy & Bess 04.11. Karlsruhe, Tollhaus 06.11. Ingolstadt, Jazztage 07.11. Neuwied, Jazz in Neuwied 09.11. Leverkusen, Jazztage 12.11. Jena, Volksbad 17.11. Gleisdorf (A), Forum Kloster 19.11. Berlin, Fritzclub am Postbahnhof Enrico Rava & Stefano Bollani 24.10. Murnau, Kultur- und Tagungszentrum Terje Rypdal 23.09. Nottbeck, Kulturgut Curtis Stigers 02.11. Berlin, Postbahnhof 03.11. Düsseldorf, Tonhalle 05.11. Aalen, Jazzfest 06.11. München, Carl-Orff-Saal 07.11. Ingolstadt, Jazztage 10.11. Mainz, Frankfurter Hof 11.11. Kaiserslautern, Kammgarn 12.11. Karlsruhe, Tollhaus 15.11. Kiel , Schloss 16.11. Hamburg, Fabrik 17.11. Darmstadt, Centralstation 18.11. Lörrach, Stimmen Festival Tok Tok Tok 07.10. Hann.-Münden, Festival Kunst und Denkmal 09.10. Köln, Pfandhaus 16.10. Berlin, Quasimodo 21.10. Stuttgart, BIX 22.10. Freiburg, Jazzhaus 04.11. Münster, Hot Jazz Club 05.11. Osnabrück, Lagerhalle 06.11. Bremen, Kuba 07.11. Hamburg, Kaispeicher 12.11. Leipzig, Spizz 13.11. Kassel, Relounge 20.11. Siegen, Oase 21.11. Düsseldorf, Tonhalle Ralph Towner 17.10. Würzburg Ralph Towner & Paolo Fresu 13.12. Neuburg a.d. Donau Christian Wallumrod 10.09. Rüsselsheim 11.09. Berlin, A-Trane 01.11. Ingolstadt, Jazzfestival 03.11. Nürnberg, Tafelhalle Wasilewski Trio 05.10. Darmstadt, Centralstation 06.10. München, Unterfahrt 10.12. Singen, GEMS Bugge Wesseltoft 28.08. Gronau, Münsterlandfestival, Popmuseum 30.08. Berlin, Badeschiff 04.11. Aalen, Jazzfest Migeul Zenon 20.10. Damstadt, Centralstation 21.10. Berlin, A-Trane 03.11. Saarbrücken

Impressum Herausgeber: Universal Music Classics & Jazz Stralauer Allee 1 10245 Berlin www.jazzecho.de Konzept und Gestaltung: G9 Design GmbH Hamburg www.G9.com Litho: RAWA, Hamburg Druck: Mediaprint Percom GmbH & Co. KG, Westerrönfeld Alle Rechte vorbehalten. Nach­druck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Herausgebers: Fax: (030) 52007–2597 E-Mail: webteam@jazzecho.de Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte Ihre alte und neue Adresse sowie Ihre Kundennummer (die Sie auf dem Adressetikett finden) per Post an: JazzEcho A.-Nr. 5285 Postfach 90 06 41 06058 Halle oder per E-Mail an aboservice@jazzecho.de

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