R e i sen & Lebensar t
Foto: M. Böcker
platz an der Unterelbe zu werden. Hamburg erklärte der unbequemen Konkurrenz die Fehde, und mit einer gefälschten Urkunde Kaiser Barbarossas gelang es 1267 schließlich, das Privileg auszuhebeln. Was erstens zeigt, dass Papier und Pergament schon immer geduldig waren, und zweitens, dass der Hamburger schon damals seinen hanseatischen Anstand über Bord schmiss, wenn es um seinen Geldbeutel ging.
So blieb Stade zum Glück für alle Touristen, Romantiker und Beschaulichkeitsuchenden der Aufstieg zur Großstadt erspart. Und auch die Stader selbst scheinen alles andere als traurig darüber zu sein. Regina Böcker lebt seit rund 30 Jahren hier und darf damit getrost als eingebürgert gelten. Sie jedenfalls kann sich kaum einen schöneren Ort zum Leben und Arbeiten vorstellen.
Alte Fachwerkhäuser und enge Gassen bestimmen das malerische Stadtbild von Stade.
A ngekommen im P aradies
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eine runde Tagesreise näher am Meer als die Konkurrenz Hamburg. Der Bischof von Bremen verlieh der Stadt das Stapelrecht, das heißt das Privileg, alle elbaufwärts fahrenden Kaufleute zu zwingen, ihre Waren drei Tiden lang hier anzubieten. Damit war Stade auf bestem Wege, der zentrale Warenumschlag-
Nach dem Lehramtsstudium in Göttingen wurde ihr in den 80ern eine Referendariatsstelle in Stade zugewiesen. „Nicht mal eine Uni gibt es da“, dachte sich die von der lebendigen Göttinger Studentenszene verwöhnte Jungakademikerin. „Heute will ich hier nicht mehr weg“, erzählt sie als wir in dem kleinen gut sortieren Weinladen unten am Hansehafen mit ihr ins Gespräch kommen. Sie liebt diese Stadt ebenso wie ihren Beruf als Deutschlehrerin. Ihr Mann Martin pflichtet ihr bei. Auch er hat hier seinen Traumjob gefunden. Seit 1987 ist er Organist der Kirche Ss. Cosmae et Damiani in Stade. Die Arp-Schnitger-Orgel dort ist eines der berühmten Instrumente, die das Land zwischen Elbe und >>
Stade Tourismus Tourist-Information am Hafen Hansestraße 16 21682 Stade Tel. (04141) 40 91 70 Fax (04141) 40 91 50
urbanes 4|2013
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