Musikfest Bremen 2009 Magazin

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VOM 22. AUGUST BIS 12. SEPTEMBER 2009


INHALT GRUSSWORTE EINE GROSSE NACHTMUSIK Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz

Winterträume

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2–5 6 – 11

IDOMENEO, RE DI CRETA Les Musiciens du Louvre-Grenoble I Solisten Estonian Philharmonic Chamber Choir Marc Minkowski/Dirigent I Olivier Py/Regie

12 – 13

LATIN NIGHT Carel Kraayenhof y su Sexteto Canyengue Absolute Ensemble l Kristjan Järvi/Dirigent

14 – 15

GAUTIER CAPUÇON/VIOLONCELLO Jérôme Ducros/Klavier

16 – 17

QUATUOR MOSAÏQUES

18 – 19

BACH COLLEGIUM JAPAN Masaaki Suzuki/Orgel und Leitung

20 – 21

KLAVIERABEND Arcadi Volodos/Klavier

22 – 23

COSÌ FAN TUTTE Le Cercle de l’Harmonie & Solisten Chœur Les Éléments l Jérémie Rhorer/Dirigent

24 – 25

DEE DEE BRIDGEWATER

26 – 27

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30 – 31

CANDIDE 40 – 41 Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen l Solisten l Chor des Theater Bremen l Otto Sander/Erzähler l Kristjan Järvi/Dirigent OTTAVIO DANTONE Ottavio Dantone/Orgel

42 – 43

ANTOINE TAMESTIT Markus Hadulla/Klavier

44 – 45

SAUL 46 – 47 Akademie für Alte Musik Berlin l Cappella Amsterdam & Solisten Daniel Reuss/Dirigent DIE ERSTE WALPURGISNACHT 48 – 49 Orchestre des Champs-Élysées l Collegium Vocale Gent & Solisten l Coro dell’Academia Chigiana l Philippe Herreweghe/Dirigent CLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE Epoca Barocca I Silvia Vajente/Sopran

50 – 51

BAROCKE SCHÄTZE

52 – 53

ANNE SOFIE VON OTTER 54 – 55 Concerto Copenhagen l Lars Ulrik Mortensen/Leitung

ABSCHLUSSKONZERT 58 – 59 Hélène Grimaud/Klavier I Philharmonia Orchestra London Vladimir Ashkenazy/Dirigent INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009

WAR REQUIEM 32 – 33 Bremer Philharmoniker l Tölzer Knabenchor l Tschechischer Phil. Chor Brno I Solisten l Markus Poschner/Dirigent MICHELANGELO 34 – 35 Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung L’INFEDELTÀ DELUSA Le Cercle de l’Harmonie & Solisten Jérémie Rhorer/Dirigent l Richard Brunel/Regie

38 – 39

A CHORAL EVENSONG 56 – 57 Choir of King’s College/Cambridge l Stephen Cleobury/Leitung

SWEELINCK - DER AMSTERDAMER ORPHEUS 28 – 29 Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung JANINE JANSEN & FRIENDS Janine Jansen/Violine Boris Andrianov/Violoncello l Itamar Golan/Klavier

SOL GABETTA/VIOLONCELLO Kammerorchester Basel l Julia Schröder/Leitung

36 – 37

MUSIKFEST-GALA Musikfest-Preis 2009 Förderpreis Deutschlandfunk

60 – 62 63 64 – 65

MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT

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PROGRAMMÜBERSICHT

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PREISE / ORTE / IMPRESSUM

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Einmal mehr ist es dem Intendanten und seinem Team gelungen, hochkarätige Interpreten für das Festival zu gewinnen. Die Konzerte bieten den Besuchern ein reichhaltiges musikalisches Spektrum, das sich zu einem beeindruckenden Gesamtprogramm fügt. Auch die beiden Opernaufführungen lassen höchstes künstlerisches Niveau erwarten. Eine große Bandbreite an Spielstätten trägt zusätzlich zur Attraktivität des Musikfest Bremen bei. Die »Große Nachtmusik« rund um den Marktplatz wird dies gleich am Eröffnungsabend eindrucksvoll unterstreichen. Zum 20. Geburtstag des Musikfest sende ich meinen herzlichen Glückwunsch. Allen Sponsoren und Partnern danke ich für ihr großes Engagement. Dem Publikum wünsche ich viel Vergnügen, angenehme Spätsommertage und musikalische Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben. Ich wünsche Ihnen ein anregendes, inspirierendes und stimmungsvolles Musikfest 2009!

Bernd Neumann MdB Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Auch im Jahr 2009 beschränkt sich das Musikfest nicht nur auf unsere Hansestadt, sondern erobert erneut den gesamten Nordwesten. Darüber freue ich mich sehr, denn wir verstehen uns als elementarer Bestandteil dieser Metropolregion. Die vielfältigen Aktivitäten des Musikfestes, etwa in Oldenburg, Ganderkesee oder auf Spiekeroog unterstreichen dieses Zusammenwachsen auch in kultureller Hinsicht. Große Sinfoniekonzerte, Solo-Abende oder szenische Opernproduktionen – auch das diesjährige Programm des Musikfest wartet wieder mit einem breiten musikalischen Programm auf. Es ist diese Vielfalt, die für mich das Musikfest zu einem besonderen Ereignis im kulturellen Kalender unserer Stadt macht. Ich freue mich sehr, dass sich auch im Jubiläumsjahr wieder eine Reihe von privaten Partnern und Sponsoren für das Musikfest einsetzen. Dieses Engagement, verbunden mit den öffentlichen Zuschüssen, ermöglicht ein Festivalprogramm auf solch hohem Niveau, wie wir es nun seit 20 Jahren in Bremen erleben dürfen – dafür meinen herzlichsten Dank. Ich wünsche allen Besuchern inspirierende Stunden bei den Konzerten des Musikfest Bremen. Dem Intendanten Prof. Thomas Albert und seinem Team danke ich sehr herzlich für die engagierte Arbeit und wünsche zum Jubiläum alles Gute!

hochkarätige Künstler, spannende Programme sowie Zeit und Raum für Begegnungen und intensive Hörerlebnisse – das ist das bewährte Erfolgsrezept, welches das Musikfest Bremen in den vergangenen 20 Jahren zu einem der zentralen kulturellen Leuchttürme der Hansestadt gemacht hat. Das konstant hohe künstlerische Niveau und die damit einhergehende ganz besondere Festivalatmosphäre tragen maßgeblich zur Attraktivität unserer Stadt bei. Eine lebendige Musikkultur ist auch wirtschaftlich und touristisch ein unverzichtbarer Standortvorteil. Das attraktive Gesamtprogramm des 20. Musikfest Bremen verspricht auch dieses Jahr wieder einmalige Ereignisse. Und das nicht nur in der Hansestadt und in Bremerhaven: Die seit 2002 behutsam ausgeweiteten Gastspiele in der jetzigen »Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten« setzen über die Landesgrenzen hinaus wieder willkommene Akzente. Neben dieser kulturellen Strahlkraft ist das Musikfest Bremen vor allem auch ein vorbildhaftes Beispiel für das erfolgreiche Zusammenspiel von öffentlicher Hand, privater Wirtschaft und Kultur. Nur das Sponsoring zahlreicher Unternehmen aus der gesamten Region und die öffentlichen Zuschüsse des Wirtschaftsressorts garantieren die Realisierung des Festivalprogramms. Diese gewachsene Zusammenarbeit ist eine gute Basis für die Zukunft des Musikfest Bremen. Mein Dank gilt den Sponsoren, Organisatoren und Partnern, die mit ihrem ideellen wie materiellen Engagement erst zum Gelingen beitragen. Dem Festival wünsche ich einen erfolgreichen Verlauf und allen Besucherinnen und Besuchern Abende, die lange in bester Erinnerung bleiben mögen. Ihr

Ralf Nagel Senator für Wirtschaft und Häfen

prof. thomas albert

Seit 20 Jahren ist das Musikfest Bremen ein Höhepunkt unseres kulturellen Lebens. Jahr für Jahr beeindruckt die »Große Nachtmusik« nicht nur mit besonderen Konzerten an ungewöhnlichen Orten, sondern auch mit einem festlich beleuchteten Marktplatz, der unser UNESCO-Weltkulturerbe Roland und Rathaus besonders zur Geltung kommen lässt. Es ist diese Mischung, die immer wieder aufs Neue einen außergewöhnlichen Abend verspricht. Neben der Eröffnung hat für mich die Aufführung von Benjamin Brittens »War Requiem« im Bremer Dom durch die Bremer Philharmoniker sicher eine besondere Bedeutung.

ralf nagel

in den 20 Jahren seines Bestehens hat sich das Musikfest Bremen eine herausragende Position im Kulturkalender der Hansestadt erworben. Es ist darüber hinaus aber auch in der ganzen Region fest verankert. Die Ausstrahlung des Festivals erreicht den gesamten Nordwesten und schafft damit Verbindungen weit über die Stadtgrenzen hinaus.

jens böhrnsen

bernd neumann

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Leserin, lieber Leser, aber vor allem: Liebe Musikfreunde!

Verehrte Musikfest-Freunde,

in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir am Vorabend des 1. Musikfest Bremen 1989 nicht vorstellen können, dass dieses – im Rückblick – aus rein idealistischen Visionen heraus geborene »Baby« jemals seinen 20. Geburtstag erleben würde. Daher gilt mein besonderer Dank Ihnen, den treuen und immer wieder neuen Besuchern, denn ohne Ihren stetigen Zuspruch und Ihre Begeisterung wäre es bei einer Vision geblieben.

Ein für mich wichtiges Schlagwort in Bezug auf die 20-jährige Entwicklung des Festivals ist Verstetigung. Die Herausforderung und besondere Motivation liegt für mich seit jeher in dem Spagat zwischen der Bewahrung des Tradierten und dem Aufbrechen des Bestehenden. Nur wenn man diese beiden als vermeintliche Gegensätze anmutenden Pole in einen kreativen Einklang bringt, entstehen Bewegung und Energie, die auf der Basis des Bekannten und Gelernten neue Perspektiven eröffnen. Und dies schlägt sich auch im diesjährigen Programm nieder – in einem spannenden Zusammenspiel aus regionalen und internationalen Kontexten. Als wir 2002 erstmals eine Gastspielreihe im Nordwesten durchführten, wurden wir durchaus kritisch und argwöhnisch beäugt. Doch ausgehend von dieser Plattform sind neue Kontakte und Partnerschaften entstanden, die in der gesamten Region für erfrischende Impulse gesorgt haben und heute den Nordwesten mehr denn je musikalisch strahlen lassen. Und nachdem wir 2005 und 2006 in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen erstmals szenische Opernproduktionen gewagt haben, krönen wir den 20. Geburtstag durch zwei Koproduktionen mit dem Festival d’Aix-en- Provence. Zu meiner großen Freude schließt sich damit ein Kreis, der noch viele spannende Optionen für die Zukunft bereit hält. Ich bedanke mich ganz herzlich für die treue Unterstützung: Die öffentlichen Zuwendungen und das Engagement der zahlreichen Sponsoren, Freunde und Förderer sowie unserer Medienpartner machen das 20. Musikfest zu einem besonderen Festival-Jahrgang – seien Sie mit dabei! Ihr

Herzlichst, Ihr Prof. Thomas Albert Intendant Musikfest Bremen Bürgermeister Jens Böhrnsen, Präsident des Senats und Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen 2|3


GLOCKE Sonderkonzert

© Decca-Andrew Eccles

Renée Fleming Sopran Royal Philharmonic Orchestra Charles Dutoit Dirigent

Freitag 30. Oktober 2009 20.00 Uhr

pia van nuland | www.vannuland.de

P. I. Tschaikowsky: Ouvertüre »Romeo und Julia«, Briefszene der Tatjana aus »Eugen Onegin« op. 24 Opernarien von U. Giordano, R. Leoncavallo und R. Zandonai A. Dvoˇrák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«

Ticket - Service in der Glocke Tel. 0421- 33 66 99 | www.glocke.de

landrat gerd stötzel

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers

Senator Dr. Reinhard Loske

1.Vorsitzender Landkreis Diepholz

2. Vorsitzender Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank

Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa

kulturbegeisterte Menschen, kreative Künstler – die Metropole Nordwest bekennt sich zu ihrer Tradition und ist offen für Neues, gleichermaßen inspiriert und vielseitig. Das Musikfest Bremen leistet dazu einen großen Beitrag. Immer mehr ist dieses hochkarätig besetzte Festival mit seinem vielfältigen Programm zu einem verbindenden kulturellen Element für die Metropolregion geworden. In diesem Jahr finden mehr als 30 Veranstaltungen an 22 Spielorten in der gesamten Region statt. Aufführungen unter anderem in Bremen, Oldenburg, Bremerhaven, Ganderkesee, Verden und Wildeshausen belegen auch hier das Zusammenwachsen der Region eindrucksvoll. Zudem genießen Veranstaltungsorte wie beispielsweise das Oldenburger Schloss, die evangelischlutherische Kirche Sengwarden, die St. Laurentius-Kirche Langförden oder das Jagdschloss Clemenswerth in Sögel höchstes kulturhistorisches Ansehen. Die europäische Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V. ist seit der Vereinsgründung im Jahr 2006 auf Wirtschaftsthemen fokussiert, um Wachstum und Innovation in der Region zu fördern, unterstützt aber stets auch künstlerisches Engagement. Kunst und Kultur sind wesentliche Elemente regionaler Identität und Lebensqualität. Die Förderung der regionalen Kooperation und die Profilierung mit den besonderen Kompetenzen der Region sind zentrale Anliegen der Metropolregion. Das Musikfest Bremen mit seiner außerordentlichen Qualität der Aufführungen steht für das Renommee als einzigartige Kulturregion und macht die Metropole Nordwest für ihre Bürgerinnen und Bürger erlebbar.

Wir wünschen allen Besuchern des Festivals einen unvergesslichen Kulturgenuss und hoffen, dass das Musikfest Bremen in den kommenden Jahren wachsen und weiter in die Metropolregion ausstrahlen wird.

Für den Vorstand der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.:

Landrat Gerd Stötzel 1.Vorsitzender, Landkreis Diepholz

Dr. Stephan-Andreas Kaulvers 2. Vorsitzender, Vorstandsvorsitzender der Bremer Landesbank

Senator Dr. Reinhard Loske Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa

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macht am 22. August seinem Namen alle Ehre und verführt zum Auftakt wieder mit 21 Konzerten an sieben Orten in drei Zeitschienen! Musik pur mit einer reizvollen Vielfalt an Epochen, Stilrichtungen, Genres und faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten – ein Spannungsbogen, der Sie adäquat auf den hochkarätigen 20. Festivaljahrgang einstimmt! Dazu zählen natürlich auch die magischen Illuminationen der Spielstätten von Lichtdesigner Christian Weißkircher, die dem festlichen Geschehen rund um Bremens »gute Stube« mit dem UNESCOWelterbe Rathaus und Roland eine leuchtende Krone aufsetzen.

SA 22. AUG I AB 19.30 UHR Einheitspreis 66 EUR (erm. 48 EUR) 7 Spielstätten rund um den Marktplatz EINE GROSSE NACHTMUSIK

22 08

Details siehe Übersicht S. 10/11

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TRADITION UND VERÄNDERUNG

LIEBE MUSIKFREUNDE, 20 Jahre Musikfest Bremen – das sind 20 Jahre voller musikalischer Highlights. In diesen Jahren ist das Musikfest Bremen zu einer Institution im kulturellen Leben des Nordwestens geworden.

1877 war Bremen der Geburtsort und über 100 Jahre lang gemeinsam mit Bremerhaven Heimat und alleinige Wirkungsstätte der Bremer Lagerhaus Gesellschaft.

Auch im Jahr 2009 können sich Musikliebhaber wieder auf eine Fülle großar tiger Darbietungen freuen. Zwischen Bach und Bernstein, kleinen Liedern und großen Sinfonien eröffnen sich ganz neue Blickwinkel auf altbekannte Werke und zeigen sich faszinierende Künstlerpersönlichkeiten von ihrer spielfreudigsten Seite.

2009 – 132 Jahre später – darf man getrost behaupten, die BLG LOGISTICS ist ein global player. Vertreten auf vier Kontinenten mit über 15.000 Beschäftigten. Unsere Wurzeln haben wir nicht vergessen. Bremen und Bremerhaven sind der Nukleus unserer Aktivitäten. Der Ort im Netzwerk weltweiter Standorte, von dem alles ausgeht und der alles zusammenhält. Tradition bewahren heißt sich verändern. Was für uns gilt, macht auch das Musikfest Bremen zu einem so faszinierenden Brückenschlag zwischen Jahrhunderten, Stilen und Milieus.

Wir sind stolz, als Partner mit dabei zu sein. Denn als regional verwurzelter Konzern machen wir uns für alles stark, was die Region noch lebenswerter macht - ob Wissenschaft, Sport oder kulturelle Events. Beim Musikfest Bremen wird diese Energie jetzt hörbar.

Allen Musikfreunden wünschen wir klangvolle Stunden! Dr. Werner Brinker Vorstandsvorsitzender der EWE AG 70 hochtalentierte junge Musiker aus allen zehn Ostseeanrainerstaaten und ein charismatischer Dirigent – das sind die aufregenden Zutaten für »die neue Stimme des Nordens«, das Baltic Youth Philharmonic von Kristjan Järvi! Sie treffen auf den Tastenvirtuosen Fazil Say, einen der spannendsten und unkonventionellsten jungen Künstler, der schon seit Jahren beispielhaft zeigt, wie Musik geografische und ethnische Grenzen überwindet und gemeinsame kulturelle Wurzeln fördert. Hervé Niquet und sein Concert Spirituel gehören heute zweifellos zu den besten Interpreten für Musik des 18. Jahrhunderts. Haydns Oratorium »Die sieben letzten Worte« bietet in der ursprünglichen Orchesterfassung die richtige Herausforderung: sieben bewegende langsame Sätze, abgeschlossen durch ein wild tobendes Erdbeben!

Christophe Coin und sein Ensemble Baroque de Limoges stellen ein Instrument in den Mittelpunkt, das heute nahezu vergessen ist: die Lira organizzata. Mit der kuriosen Mischung aus Drehleier und kleiner Orgel zelebrieren sie mit Werken von Haydn und Pleyel ein Fest der feinen Raritäten. Beispielhafte Ausgewogenheit und Stilkundigkeit prägen das Wiener Gesangsensemble Cinquecento. Spezialisiert auf Vokalmusik der Renaissance, macht das Quintett die vielschichtigen Klangwelten des 16. Jahrhunderts in England und Flandern zu einem Erlebnis: spannungsgeladen und meditativ zugleich! Das Amsterdam Loeki Stardust Quartet, das wohl innovativste und aufregendste Blockflötenensemble der internationalen Musikszene, verbindet in seinem Repertoire von der Renaissance bis zur Neuzeit technische Meisterschaft mit einer fantastischen Vielfalt an Klangfarben und Betonungsnuancen – jeder Hauch ein Treffer! In Frankreich wächst eine neue, aufregende Pianisten-Generation heran und Bertrand Chamayou ist einer ihrer führenden Protagonisten. Werke von Mendelssohn und Franck bündelt er mit großartiger Gestaltungskraft, Raffinesse, Anmut und Eleganz zu einem intimen Liederabend ohne Worte. Der grandiose Bandoneonist Carel Kraayenhof avancierte mit seinem Auftritt bei der Hochzeit des niederländischen Thronfolgerpaars Willem Alexander und Máxima zum Tango-Star. Mit Inspiration, Rhythmus, Melodienseligkeit und Passion gelingt ihm mit seinem Sexteto Canyengue hingebungsvoll der Spagat zwischen Tradition und Moderne!

In diesem Sinne sind wir dem Musikfest Bremen mit großem Vergnügen verbunden. Das Musikfest hat die ehemalige Staplerhalle der BLG am Speicher XI als hervorragende Kulisse und Bühne für Konzertinszenierungen entdeckt. Wir haben sie als BLG-Forum zu einer festen Größe gemacht. Wir wünschen den Besuchern des 20. Musikfest Bremen grandiose Konzerterlebnisse und dem Musikfest stets volle Häuser.

Carsten Preisler

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20 Jahre Begeisterung

EINE GROSSE NACHTMUSIK –

20 Jahre Musikfest Bremen, zwei Jahrzehnte voller Entdeckungen, Überraschungen und denkwürdiger Konzerte internationaler Stars – der WESER-KURIER war von Anfang an Partner dieses kulturellen Ereignisses mit überregionaler Ausstrahlung. Die ganz eigene Handschrift dieses Festivals, die Auftritte berühmter Orchester und Solisten neben jungen aufstrebenden Künstlern, boten und bieten für das Publikum in Bremen und im Nordwesten hohen musikalischen Genuss. Dieses gemeinsame Erleben einzigar tiger Momente verbindet. Es führt Menschen zusammen und bringt sie ins Gespräch miteinander. So wie der WESER-KURIER als eine der größten Regionalzeitungen Deutschlands. Als Leitmedium der Region mit täglich 455 000 Lesern sorgen wir für Gesprächsstoff, geben wir Impulse und sind ein Forum für Diskussionen. Wir versuchen, Ereignisse in der Region transparent zu machen, analysieren die Hintergründe. In der Politik, in der Wirtschaft, im Sport und natürlich in der so vielfältigen Kultur. Das Musikfest Bremen ist seit zwei Jahrzehnten ein regelmäßig wiederkehrender Höhepunkt im kulturellen Leben unserer Stadt und unseres Ver­ breitungsgebiets. Konzerte in großer stilistischer Vielfalt, die große Nachtmusik zum Auftakt – das sind Ereignisse, die Musikfreunde und -kenner gleichermaßen begeistern, sie beflügeln und für einige Stunden aus ihrem Alltag entführen. Von so einem Ereignis profitieren die Menschen, es stärkt die Stadt und die Region nicht nur in kultureller Hinsicht. Dieses Bemühen unterstützt der WESER-KURIER ebenso wie die anderen Partner des Musikfest nach Kräften – gerade auch im Jahr des 20-jährigen Jubiläums. Es lohnt sich. Für alle.

EINE GANZ SPEZIELLE BECK’S-EXPERIENCE

SO FUNKTIONIERT’S DIE GLOCKE/ GROSSER SAAL

ST. PETRI DOM

19.30 Uhr

21.00 Uhr

22.30 Uhr

BALTIC YOUTH PHILHARMONIC FAZIL SAY/Klavier KRISTJAN JÄRVI/Dirigent

BALTIC YOUTH PHILHARMONIC FAZIL SAY/Klavier KRISTJAN JÄRVI/Dirigent

BALTIC YOUTH PHILHARMONIC KRISTJAN JÄRVI/Dirigent

F. Mendelssohn: »Das Märchen von der schönen Melusine« op. 32; C. Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 22

L. van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37

LE CONCERT SPIRITUEL HERVÉ NIQUET/Leitung

LE CONCERT SPIRITUEL HERVÉ NIQUET/Leitung

J. Haydn: »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« Hob. XX:1 (Oratorium, Instrumentalfassung)

RATHAUS BREMEN/ OBERE HALLE

Stellen Sie sich nach Ihren Wünschen eine musikalische Route zusammen und wählen Sie je ein Konzert um 19.30 Uhr, um 21.00 Uhr und um 22.30 Uhr. Sie müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer Zusammenstellung muss im St. Petri Dom oder in der Glocke stattfinden sowie mindestens ein Konzert an einem der anderen fünf Orte. Die einzelnen Konzerte haben eine Länge von ca. 45 Minuten, so dass Ihnen zwischen den Konzerten jeweils genügend Zeit bleibt, den nächsten Ver­anstaltungsort aufzusuchen.

J. Haydn: »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« Hob. XX:1 (Oratorium, Instrumentalfassung)

P. I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

LE CONCERT SPIRITUEL HERVÉ NIQUET/Leitung

J. Haydn: »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« Hob. XX:1 (Oratorium, Instrumentalfassung)

ENSEMBLE BAROQUE DE LIMOGES CHRISTOPHE COIN/Leitung

ENSEMBLE BAROQUE DE LIMOGES CHRISTOPHE COIN/Leitung

Konzerte für Lire organizzate von I. Pleyel und J. Haydn

Konzerte für Lire organizzate von I. Pleyel und J. Haydn

HAUS DER BÜRGERSCHAFT

AMSTERDAM LOEKI STARDUST QUARTET

AMSTERDAM LOEKI STARDUST QUARTET

AMSTERDAM LOEKI STARDUST QUARTET

UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE

CINQUECENTO

CINQUECENTO

CINQUECENTO

Konzerte für Lire organizzate von I. Pleyel und J. Haydn (Uraufführungen)

Werke von G. P. da Palestrina, A. Vivaldi, J. S. Bach, S. Wonder u.a.

Werke von H. Ashton, T. Tallis, J. P. Sweelinck, H. Purcell, A. Piazzolla u.a.

ENSEMBLE BAROQUE DE LIMOGES CHRISTOPHE COIN/Leitung

Werke von G. P. da Palestrina, A. Vivaldi, J. S. Bach, S. Wonder u.a.

»Beauty and Dissonance«: Die Klangwelt des 16. Jahrhunderts in England und Flandern

»Beauty and Dissonance«: Die Klangwelt des 16. Jahrhunderts in England und Flandern

»Beauty and Dissonance«: Die Klangwelt des 16. Jahrhunderts in England und Flandern

HAUS SCHÜTTING

BERTRAND CHAMAYOU/Klavier

BERTRAND CHAMAYOU/Klavier

BERTRAND CHAMAYOU/Klavier

LANDGERICHT/ INNENHOF

CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE

CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE

CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE

F. Mendelssohn: Auf Flügeln des Gesanges, Auszüge aus »Lieder ohne Worte«, Variations sérieuses; Werke von C. Franck

»compassion I«

F. Mendelssohn: Auf Flügeln des Gesanges, Auszüge aus »Lieder ohne Worte«, Variations sérieuses; Werke von C. Franck

»compassion II«

Die Brauerei Beck & Co gehört zu Bremen wie der Roland und der SV Werder: Seit 1873 unterstreicht der Schlüssel auf dem Beck’s-Etikett die Verbundenheit mit der Stadt. Auch als Unternehmen des weltgrößten Braukonzerns Anheuser Busch-InBev, der seinen Deutschland-Sitz in Bremen hat, leistet die Brauerei weiterhin in zahlreichen Bereichen des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens ihren Beitrag – zur Freude von Bürgern und Besuchern und zur nachhaltigen Stärkung des Standortes Bremen. In der Tradition des guten Verhältnisses zwischen Kaufleuten und Kulturschaffenden fühlt sich der Braukonzern der Lebensqualität und der Attraktivität in der Region besonders verpflichtet. Die kulturelle Vielfalt stellt einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor Bremens dar und ist gleichzeitig Nährboden für ein lebendiges, lebenswertes Umfeld. Seit Jahren engagiert sich die internationale Premium Biermarke Beck’s im Bereich der Musik – sei es bei der Förderung junger Musiktalente »Beck’s On Stage« oder beim Sponsoring berühmter Festivals wie »Rock im Park«, »Hurricane« und »Southside«. Immer geht es um ein besonderes Erlebnis mit einer internationalen Marke und einem Produkt von höchster Qualität. Genauso beim fantasievollen Eröffnungsabend des Musikfest Bremen, der zusammen mit Beck’s neben einem Ohren- und Augenschmaus auch einen Gaumenschmaus bietet. Erneut hält »Eine große Nachtmusik« für jeden Besucher variantenreiche Klangkontraste bereit. Von unkonventionell bis feierlich – das Marktplatzensemble wird wieder zur musikalischen »Beck’s-Experience«.

F. Mendelssohn: Auf Flügeln des Gesanges, Auszüge aus »Lieder ohne Worte«, Variations sérieuses; Werke von C. Franck

»compassion III«

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KONTAKTE ZUR KUNST Unter diesem Slogan fördert die Bremer Landesbank Kunst und Kultur. Ein über viele Jahre gewachsenes Engagement für die Kultur in der Nordwestregion zeichnet Kontakte zur Kunst aus. Als führende Regionalbank zwischen Ems und Elbe fühlt sich die Bremer Landesbank nicht nur ihren Kunden, sondern auch ihren Standorten verbunden und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung durch die Förderung ausgewählter kultureller Projekte. So fördert die Bremer Landesbank Ausstellungen zeitgenössischer internationaler Kunst und herausragende Inszenierungen des Musiktheaters sowie hochkarätige Konzerte klassischer Musik mit Solisten und Ensembles von Weltniveau. Das Musikfest Bremen wird seit 1991 von der Bremer Landesbank kontinuierlich unterstützt. Die Bremer Landesbank präsentiert beim Musikfest: • Wolfgang Amadeus Mozart: »Idomeneo, re di Creta« KV 366 Musical-Theater Bremen, 23. und 25. August, 19.30 Uhr • Gautier Capuçon, Violoncello / Jérôme Ducros, Klavier Schloss Oldenburg, 26. August, 20 Uhr • »Michelangelo«: Geistliche Musik aus der Sixtina St. Laurentius-Kirche Langförden, 1. September, 20 Uhr Weiterhin werden im Jahr 2009 folgende Projekte von der Bremer Landesbank unterstützt: • Internationale Tanztage, Oldenburgisches Staatstheater • Norma, Oper von Vincenzo Bellini, Theater Bremen • Bernd Ribbeck und Claudia Wieser: Ich und Du Oldenburger Kunstverein • Marikke Heinz-Hoek: Siebenachtelhimmel Landesmuseum Emden • Guy Ben-Ner, Edith-Ruß-Haus für Medienkunst Oldenburg • Who killed the painting? Werke aus der Sammlung Block, Weserburg Museum für Moderne Kunst Bremen • Dolphins, Videoinstallation von Diana Thater in der Kulturkirche Bremen, eine Ausstellung der Kunsthalle Bremen Mit einem Geschäftsvolumen von rund 44 Mrd. Euro und ca. 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bremen und Oldenburg ist die Bremer Landesbank die führende Regionalbank im Nordwesten. Träger sind die NORD/LB Norddeutsche Landesbank sowie das Land Bremen. Die Bremer Landesbank versteht sich als regionale Geschäftsbank mit überregionalem Spezialgeschäft und nimmt gleichzeitig ihre Funktion als Landesbank und Sparkassenzentralbank wahr. Nordwestdeutschland ist der Kern ihres Geschäftsgebietes. Von hier aus unterstützt die Bank ihre regionalen und überregionalen Kunden mit erstklassigen Lösungen. Die Bank konzentriert ihre Vertriebsaktivitäten auf die vier Geschäftsfelder Firmenkunden, Spezialfinanzierungen, Privatkunden und Financial Markets.

Wie sich Dinge doch ändern! Nicht zuletzt dank der Mozart-Jubiläen 1991 und 2006 gerieten in den vergangenen Jahren alle Opern des Salzburger Meisters in den Fokus und ihr singulärer Wert in der Musikgeschichte wurde nachhaltig bestätigt. Doch nur wenige Jahrzehnte vorher hätte man meinen können, Mozart habe gerade einmal vier oder fünf relevante Bühnenwerke geschrieben: Außer »Le nozze di Figaro«, »Die Zauberflöte«, »Die Entführung aus dem Serail«, »Così fan tutte« und »Don Giovanni« fanden sich kaum andere Opern auf den Spielplänen der internationalen Bühnen. Auch »Idomeneo«, von Mozart im Auftrag des bayerischen Herzogs Carl Theodor als große Karnevalsoper des Jahres 1781 für den Münchner Hof geschrieben, war kaum präsent. Und das, obwohl belegt war, dass Mozart selbst gerade diese Oper außerordentlich geschätzt hatte. Erst 1980 erlebte »Idomeneo« seine wirkliche Wiederauferstehung. Als Beginn des heute legendären Mozart-Zyklus’ von Jean-Pierre Ponelle und Nikolaus Harnoncourt am Zürcher Opernhaus geriet diese Opera seria zur Sensation. So hatte man das Werk noch nie gehört und seitdem ist nichts mehr, wie es war – zum Glück! Denn tatsächlich zählt »Idomeneo« zum Besten, was Mozart geschrieben hat. Ein wahrer Opernthriller und das keineswegs allein aufgrund der bewegenden Handlung: Der antike Stoff erzählt vom kretischen König Idomeneo, der sich nach zehn Jahren im Trojanischen Krieg auf der Heimreise nach Kreta befindet. Zuhause hat sich inzwischen sein Sohn Idamante verliebt und zwar ausgerechnet in die Tochter des Königs Priamos, Prinzessin Ilia, die als Kriegsgefangene auf Kreta weilt. Eine tragische und unerfüllte Liebe, denn Idamante ist bereits Elettra versprochen, deren Liebe er nicht erwidert. Kurz vor seiner Landung erleidet Idomeneo im Sturm Schiffbruch. Er gelobt dem Meeresgott Poseidon, im Falle der Rettung den ersten Menschen zu opfern, der ihm am Strand begegne. Das ist ausgerechnet Idamante... Wie Mozart diese Geschichte in Musik packt, ist atemberaubend. Tief lotet er die seelischen Abgründe von Liebe, Hass, Hoffnung und Verzweiflung aus

OLIVIER PY Olivier Py, 1965 im südfranzösischen Grasse geboren, ist in der französischen Kulturszene ein Tausendsassa – Dramaturg, Schauspieler, Autor und Regisseur. Er studierte in Paris Schauspiel, Philosophie und Theologie und schrieb seine ersten Stücke im Alter von 25 Jahren. Nach Inszenierungen an den Opern von Nancy, Genf, Nantes, Edinburgh, Moskau und Paris gilt Py, seit März 2007 Leiter des Pariser Théâtre de l’Odéon, als einer der derzeit interessantesten Opernregisseure.

MARC MINKOWSKI UND LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE Marc Minkowski, 1962 geboren, machte sich mit seinen 1982 gegründeten Musiciens du Louvre zunächst einen herausragenden Namen für die Interpretation der französischen und der italienischen Barockmusik. 1996 mit dem Kammerorchester Grenoble zusammengeschlossen, sind Minkowski und sein Orchester ständiger Gast auf allen großen Festivals. Mit Werken von Händel, Rameau, Gluck, Haydn, Mozart, Berlioz, Bizet und Offenbach hatte der 2005 mit dem Musikfest-Preis ausgezeichnete Minkowski unvergessliche Auftritte bei vergangenen Festivals in Bremen.

SO 23. AUG I DI 25. AUG I 19.30 Uhr I Kat. A Musical-Theater Bremen

und zeigt vier Menschen am Rande des Abgrunds – vereint durch Leidenschaft, auseinandergerissen durch Staatsangelegenheiten und die Auflehnung gegen die Götter. Diese aufreizend expressive und zugleich betörend seelenvolle Darstellung der Pro- tagonisten gilt mit gewichtigen Choreinsätzen und packenden orchestralen Naturschilderungen als eindrucksvoller Beginn der künstlerischen Reife des damals erst 25-jährigen Mozart. Carsten Preisler

23/25 08

IDOMENEO, RE DI CRETA LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE COLIN BALZER Idomeneo YANN BEURON Idamante SOPHIE KARTHÄUSER Ilia MIREILLE DELUNSCH Elettra XAVIER MAS Arbace N. N. Gran Sacerdote LUCA TITTOTO La voce di Nettuno ESTONIAN PHILHARMONIC CHAMBER CHOIR MARC MINKOWSKI Dirigent OLIVIER PY Regie W. A. Mozart: »Idomeneo, re di Creta« KV 366

(Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen und der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg)

Mehr über die Bremer Landesbank und Kontakte zur Kunst finden Sie im Internet unter: www.bremerlandesbank.de

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Die SIKORA AG präsentiert die

latin night

mit Carel Kraayenhof und Kristjan Järvi

Bremer Unternehmer des Jahres 2009: Harald Sikora und Harry Prunk

Seit mehr als 3 Jahrzehnten setzt die SIKORA AG mit innovativen Mess- und Regelsystemen für den Einsatz in der Kabel- und Rohrindustrie, insbesondere in Ader- und Mantellinien wie auch in Rohr- und Schlauchextrusionsanlagen weltweit Maßstäbe. Dank der Präzision der SIKORA Mess- und Regelsysteme sparen Kunden im Jahr rund 1,5 Millionen Tonnen Rohöl. Das entspricht der Ladung von 4 Supertankern der Extraklasse – einzig und allein durch die Vermeidung von unnötigem Materialmehrverbrauch durch Prozessoptimierung. SIKORA trägt damit zu »grüner Technologie« bei. Denn nur durch Materialeffi­zienz und optimale Produktsysteme können Kabel- sowie Rohrund Schlauchhersteller ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, weiter ausbauen und gleichzeitig wichtige Ressourcen wie Rohöl einsparen. Dass wir als Unternehmen soziale und kulturelle Verantwortung übernehmen, ist für uns selbstverständlich. So fördert SIKORA seit vielen Jahren zahlreiche Institutionen und Veranstaltungen, wie auch das Musikfest Bremen, als bewusstes Engagement für die Region Norddeutschland.

KRISTJAN JÄRVI UND CAREL KRAAYENHOF ZELEBRIEREN EINE LATIN-NIGHT Versierte Besucher des Musikfest Bremen wissen es längst: Wenn Kristjan Järvi, seit 2002 Stammgast des Festivals, mit seinem Absolute Ensemble anreist, gibt es Quergedachtes, das Genregrenzen nicht toleriert, vielmehr spielerisch Jazz, Pop, Klassik und Avantgarde miteinander vermischt, immer auf der Suche nach einem neuen Klangresultat. Was hat diese New Yorker Kreativformation uns in den vergangenen Jahren nicht schon alles geboten: Ausflüge nach Kuba gemeinsam mit Paquito D’Rivera, einen Besuch in Frank Zappas Experimentierstube, wozu auch einige Original-»Mothers of Invention«-Musiker eingeflogen wurden, eine Reise in den Orient mit Marcel Khalife, dem großen Virtuosen auf der Oud, oder eine Hommage an und mit Jazzdenkmal Joe Zawinul. CAREL KRAAYENHOF Dieses Mal geht es nun wieder nach Südamerika, selbst wenn als Gäste keine Y SU SEXTETO CANYENGUE geborenen Südamerikaner, sondern mit Carel Kraayenhof und seinem Sexteto Carel Kraayenhof wurde 1958 Canyengue ein Ensemble aus den benachbarten Niederlanden auf das Absoim holländischen Aalst gebo- lute Ensemble treffen wird. Kraayenhof und sein Sextett sind in erster Linie ren. In seiner Kindheit begann Spezialisten für den Tango von der La Plata-Mündung. Der Bandoneonist Carel er Klavier zu lernen, wechselte Kraayenhof ist, man kann es nicht anders ausdrücken, ein Tangoverrückter, aber bald zum Akkordeon und der sich so lange und so intensiv mit dem Tango auseinandergesetzt hat, bis zur Concertina und spielte da- er schließlich die höheren Weihen von seinen Tangogöttern Astor Piazzolla und rauf zuerst Irish Folk. In den Osvaldo Pugliese erhielt. Mit ersterem durfte Kraayenhof in New York auftre80er Jahren entdeckte er das ten, mit letzterem durch Argentinien reisen. Unter Tango-Aficionados hat der Bandoneon, für dessen Klang Niederländer also schon seit vielen Jahren einen wohlklingenden Namen. Zum er sich begeisterte. Er erhielt Unterricht und übte geradezu echten Weltstar machte ihn aber etwas ganz anderes: Die Hochzeit des holbesessen. 1987 lud ihn Astor Piazzolla ein, am New Yorker ländischen Thronfolgers Prinz Willem Alexander mit der Argentinierin Máxima. Broadway den Bandoneon-Part in dem Tango-Musical »Tango Kraayenhof spielte zu diesem Ereignis Tango – und ein Gutteil der Welt schauApasionado« zu übernehmen. 1988 gründete Kraayenhof sein te bewegt via TV zu! Ensemble Sexteto Canyengue, das 1990 von Osvaldo Pugliese Sein Sexteto Canyengue ist ein klassisch besetztes Tango-Ensemble mit zwei nach Argentinien eingeladen wurde. Das Sexteto Canyengue Bandoneons, Geige, Bratsche, Kontrabass und Klavier. Wenn diese Tango-Spehat zahlreiche CDs veröffentlicht. zialisten nun auf das Absolute Ensemble treffen, wird es aber nicht allein um Tango gehen, sonst wäre Absolute nicht Absolute; vielmehr konfrontieren Järvi & Co. die Tangoexperten auch mit Salsa und Samba. Dazu werden »die üblichen KRISTJAN JÄRVI Verdächtigen« aus dem Absolute Ensemble oder seinem »Dunstkreis« wie UND DAS ABSOLUTE ENSEMBLE Daniel Schnyder, Gene Pritsker, Charles Coleman und Matt Herskowitz die entDas Absolute Ensemble wurde 1993 mit dem Ziel gegründet, sprechenden Kompositionen beisteuern. Ob passionierte Tangotänzer bei dieunterschiedliche musikalische Stile in Konzerten gegeneinander sen Stücken dann auch immer den Takt halten können, bleibt abzuwarten!

Freigeist trifft

tango-spezialisten

zu stellen. Folglich enthält das Repertoire des Ensembles klasJazz, Rock, Avantgarde und Elektronik. Zu diesem Zweck ist die Besetzung des Ensembles variabel und kann von 8 bis 18 Musikern reichen. Zugleich besteht das Ensemble aus einem Pool von Musikern, von denen viele selbst komponieren oder Arrange­ ments zum Repertoire des Ensembles beisteuern. Sein Leiter und Gründer, der in Tallinn, Estland, geborene Dirigent Kristjan Järvi, studierte am Mozarteum in Salzburg, an der Manhattan School of Music New York sowie an der University of Michigan. 2007 wurden Kristjan Järvi und das Absolute Ensemble mit

www.sikora.net

Christian Emigholz

sische Titel der Konzertmusik neben Stücken aus den Bereichen

dem Musikfest-Preis ausgezeichnet.

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke latin night CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE ABSOLUTE ENSEMBLE KRISTJAN JÄRVI Dirigent

26 08

»A Latin Night of Tango, Samba and Salsa«

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GAUTIER CAPUÇON

Als Ludwig van Beethoven im November 1792 nach Wien reiste, um bei Joseph Haydn in die Lehre zu gehen, hatte er die feste Absicht, in seine Gautier Capuçon wurde in Chambéry (Frankreich) geboren und rheinische Geburtsstadt zurückzukehren. Es sollte jedoch ganz anders erhielt bereits im Alter von fünf Jahren seinen ersten Violon­cello- kommen. Denn in der Wiener Adelsgesellschaft gab es für den jungen KomUnterricht. Später setzte er seine Ausbildung in Paris bei Annie ponisten und Pianisten eine ganze Reihe von Förderern, die ihm als Mäzene Chochet-Zakine und Philippe Muller fort, 2000 wechselte er in und Auftraggeber den Beginn einer freiberuflichen Karriere in der österreidie Meisterklasse von Heinrich Schiff in Wien. Der Werdegang chischen Metropole ermöglichten. des jungen Virtuosen ist gesäumt von unzähligen prestige- Beethovens späterer Privatsekretär Anton Schindler berichtete hierüber, dass trächtigen Wettbewerbspreisen. 1997 und 1998 war er Mitglied der Komponist seit seiner Ankunft in Wien »fast ausschließlich sich in den Zirdes European Union Youth Orchestra sowie des Gustav Mahler keln der hohen Aristokratie bewegend [...] von dieser in seltener Weise getraJugendorchesters und konnte seinen Erfahrungsschatz durch gen« wurde. Die Variationen über den Anfang des Duetts aus der »Zauberflödie Zusammenarbeit mit Bernard Haitink, Kent Nagano, Pierre te« »Bei Männern, welche Liebe fühlen« – sieben »Veränderungen«, in denen Boulez, Daniele Gatti, Seiji Ozawa und Claudio Abbado erweitern. in kontinuierlicher figurativer Abwandlung eine virtuos-brillante Musik entfalHeute konzertiert Gautier Capuçon in den wichtigen Musikzentren tet wird –, entstanden während dieser frühen Wiener Jahre, wahrscheinlich Europas. Als leidenschaftlicher Kammermusiker ist er regelmä- anlässlich einer Wiederaufnahme der bekannten Mozart-Oper. Die Druckausßig mit Partnern wie Martha Argerich, Daniel Barenboim, Yuri gabe ist dem Grafen Johann Georg von Browne gewidmet, dessen Musiksalon Bashmet, Hélène Grimaud, Stephen Kovacevich, Mikhail Pletnev, wie der des Fürsten Lichnowski zu Beethovens wichtigsten gesellschaftlichen Vadim Repin, Jean-Yves Thibaudet, Nikolaj Znaider sowie mit Bühnen jener Jahre gehörte. Bei Sergej Prokofjews 1949 komponierter Sonate für Violoncello und Klavier seinem Bruder Renaud Capuçon zu hören. handelt es sich um eines der populärsten Werke im gesamten Violoncello-ReJÉRÔME DUCROS pertoire. Das umfangreiche, expressive und kontrastreiche Stück demonstriert die vielseitigen melodischen und technischen Möglichkeiten des Instruments, Jérôme Ducros, Jahrgang 1974, von dem Prokofjew »fasziniert« war, wie er in einem Brief an den Cellisten studierte Klavier bei Françoise Mstislaw Rostropowitsch selbst schrieb. Virtuosität, emotionale Dichte und Thinat am Konservatorium in ein ausgeprägter Melodienreichtum zeichnen auch Sergej Rachmaninows SoOrléans und anschließend bei nate für Violoncello und Klavier op. 19 aus – ein Stück, das laut dem russischen Gérard Frémy und Cyril Huvé Komponisten Anton Arensky einen zentralen Wendepunkt in der künstleriam Pariser Konservatorium, wo schen Entwicklung Rachmaninows darstellt. Auch die zeitgenössische Kritik er 1993 mit dem »Premier Prix war begeistert und schätzte die mit seiner Spieldauer von über 30 Minuten avec félicitations« ausgezeich- ebenfalls recht umfangreiche Sonate hinsichtlich ihres Erfindungsreichtums net wurde. Er setzte seine Stu- sogar noch höher ein als Rachmaninows weltberühmtes Zweites Klavierkondien bei Gérard Frémy fort und arbeitete auch mit Leon Fleisher, zert. György Sebök und David Moroney. 1994 erhielt er den Zweiten Preis und den Spezialpreis für die beste Interpretation der für

Harald Hodeige

den Wettbewerb komponierten »Incises« von Pierre Boulez bei der ersten »Umberto Micheli International Piano Competition«, organisiert von Maurizio Pollini und mit Luciano Berio als Prä-

DIE

MAGIE des

CELLOS

sident der Jury. Er gab zahlreiche Recitals bei renommierten Festivals und arbeitete u.a. unter Dirigenten wie Emmanuel Krivine, Marc Minkowski und Christopher Hogwood. Als Kammermusiker spielt er u.a. mit Paul Meyer, Gérard Caussé, Tabea Zimmermann, Renaud und Gautier Capuçon, dem »Quintette Moraguès«, dem »Quatuor Parisii« und seit 1995 im Duo mit Jérôme Pemoo.

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. F Schloss Oldenburg DIE MAGIE DES CELLOS GAUTIER CAPUÇON Violoncello JÉRÔME DUCROS Klavier

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L. v. Beethoven: Sieben Variationen in Es-Dur WoO 46 über das Thema

präsentiert von der

»Bei Männern, welche Liebe fühlen« aus der Oper »Die Zauberflöte« von W. A. Mozart S. Prokofjew: Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 119 S. Rachmaninow: Sonate g-Moll für Violoncello und Klavier op. 19

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PHILHARMONISCHE GESELLSCHAFT BREMEN Als Kulturträger engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft Bremen ehrenamtlich seit fast 200 Jahren im Bremer Musikleben und hat maßgeblich zu dessen Entwicklung und Vielfalt beigetragen. Viele Musikliebhaber, Förderer und Firmen unterstützen als Mitglieder die Arbeit der Gesellschaft. Um in Zeiten knapper öffentlicher Kassen auch in Zukunft das Bremer Konzertleben in dieser Vielfalt, auf diesem Niveau und zu erschwinglichen Preisen halten zu können, wird es noch mehr auf eine starke Philharmonische Gesellschaft in Bremen ankommen. Mit der Philharmonischen Gesellschaft ist es möglich geworden, die historische Sauer-Orgel in der Glocke zu restaurieren. Darüber hinaus zählen Auftragskompositionen, Ur- und Erstaufführungen zu ihrem Selbstverständnis. In der Zusammenarbeit mit dem Musikfest Bremen unterstreicht die Philharmonische Gesellschaft ihr hohes Qualitätsbewusstsein. Wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr mit dem Quatuor Mosaïques wieder ein außergewöhnliches Konzert präsentieren zu können! Übernehmen auch Sie Verantwortung mit Ihrer Mitgliedschaft in der Philharmonischen Gesellschaft Bremen und fördern Sie damit deren vielfältige und anspruchsvolle Aufgaben: Bremer Philharmoniker Die Philharmonische Gesellschaft und der Freundeskreis der Philharmonischen Gesellschaft unterstützen als Gesellschafter und Partner aktiv die Bremer Philharmoniker. Philharmonische Kammerkonzerte Die Philharmonische Gesellschaft veranstaltet jährlich eine achtteilige Kammerkonzertreihe, die mit ihren hochkarätigen Künstlern im norddeutschen Raum einmalig ist. Musikbildung Mit der Förderung ausgewählter Musikinitiativen engagiert sich die Philharmonische Gesellschaft für die musikalische Bildung- und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. So fördert die Philharmonische Gesellschaft die Arbeit an verschiedenen Schulzentren mit Instrumenten und anderen Materialien. Für die »Größeren« bietet die Philharmonische Gesellschaft an der Universität Bremen, mit der eine vielfältige Zusammenarbeit gewachsen ist, bereits im fünften Wintersemester das Seminar »Philharmonic4all« innerhalb der General Studies an.

Nähere Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, über die Geschäftsstelle bei Dr. Ulrich Matyl, Telefon: 0421-25 75 180, matyl@philharmonische-gesellschaft-bremen.de und im Internet unter www.philharmonische-gesellschaft-bremen.de.

QUATUOR MOSAÏQUES Das Quatuor Mosaïques wurde 1987 gegründet. Die drei Österreicher Erich Höbarth (Violine), Andrea Bischof (Violine), Anita Mitterer (Viola) und der französische Cellist Christophe Coin lernten einander bei der Zusammenarbeit im Concentus Musicus Wien von Nikolaus Harnoncourt kennen. Dort entstand die Idee, die gemeinsamen langjährigen Erfahrungen im Bereich »Originalinstrumente« am klassischen Streichquartett zu erproben. Heute gilt das Quatuor Mosaïques längst als eines der führenden Streichquartette der Gegenwart, was durch viele preisgekrönte Einspielungen belegt wird. So wurde das Ensemble unter anderem für seine Haydn- und Mozart-Einspielungen mehrfach mit dem »Gramophone Award«, einem der wichtigsten Preise der Musikwelt, ausgezeichnet. Das Quartett musiziert in ganz Europa, in den USA, Australien, Japan und ist regelmäßig zu Gast bei wichtigen Festivals wie Edinburgh, Bath, Salzburg, Styriarte, Schubertiade, Luzern und Weimar.

»... VIELLEICHT ZU ÜBERBIETEN, ABER NICHT ZU ÜBERTREFFEN« Dass Joseph Haydn einmal als Begründer des Streichquartettgenres in die Musikgeschichte eingehen sollte, war nicht abzusehen. Denn es war ein »ganz zufälliger Umstand«, der den Komponisten dazu veranlasst hatte, »sein Glück mit der Komposition von Quartetten zu versuchen«, wie Georg August Griesinger in seinen »Biographischen Notizen über Joseph Haydn« schrieb: »Ein Baron Fürnberg [...] lud von Zeit zu Zeit seinen Pfarrer, seinen Verwalter, Haydn und Albrechtsberger (einen Bruder des bekannten Contrapunktisten, der das Violoncell spielte) zu sich, um kleine Musiken zu hören. Fürnberg forderte Haydn auf, etwas zu komponieren, das von diesen vier Kunstfreunden ausgeführt werden könnte. Haydn [...] nahm den Antrag an, und so entstand sein erstes Quartett [...]«. Dass Haydn diese zufällige Musizier-Situation zum Anlass nahm, die sich aus der Besetzung von vier Streichinstrumenten ergebenden komposito-

rischen Möglichkeiten ab den 1770er Jahren systematisch zu entfalten, ist bemerkenswert. Mit seinen »russischen« oder »Jungfern-Quartetten« op. 33, die der Komponist laut einem 1781 verfassten Brief auf eine »gantz neu Besondere art« komponiert hatte, sah der Musikwissenschaftler Ludwig Finscher »das klassische Streichquartett« erstmals vollauf verwirklicht. Die beiden 1799 entstandenen Quartette op. 77, die dem Fürsten Lobkowitz gewidmet sind, gehören demgegenüber zu den Höhepunkten in Haydns Streichquartettschaffen. Für sie gilt in besonderem Maß, was Goethe allgemein über Haydns Quartette geschrieben hat: »Diese seine Werke sind eine ideale Sprache der Wahrheit, in ihren Teilen notwendig zusammenhängend und lebendig. Sie sind vielleicht zu überbieten, aber nicht zu übertreffen«. Als sich Felix Mendelssohn Bartholdy, der von Goethe mit größter Herzlichkeit und Anteilnahme in Weimar empfangen wurde, dem Streichquartett-

genre zuwandte, griff er selbstverständlich auf jene Gattungsnormen zurück, die Haydn mit seinen Quartetten geschaffen hatte. Doch auch das zu diesem Zeitpunkt kaum verbreitete späte Streichquartettschaffen Beethovens beeinflusste Mendelssohn: Eine produktive Auseinandersetzung, die auch in dem im September 1829 entstandenen Streichquartett Es-Dur op. 12 ihre Spuren hinterlassen hat. Doch ungeachtet dieser und anderer Bezugspunkte hat Mendelssohn auch in seinem Opus 12 einen individuellen Weg gefunden – unter anderem deshalb, weil sich seine liedhafte Melodik einer motivischen und durchführenden Verarbeitung à la Beethoven entzieht.

Harald Hodeige

DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke QUATUOR MOSAÏQUES: ERICH HÖBARTH Violine ANDREA BISCHOF Violine ANITA MITTERER Viola CHRISTOPHE COIN Violoncello

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J. Haydn: Streichquartett G-Dur Hob. III:81 op. 77 Nr. 1, Streichquartett D-Dur Hob. III:42 op. 33 Nr. 6 F. Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett Nr. 1 Es-Dur op. 12

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präsentiert von

Mit den Kantaten 51, 55 und 170 erklingen drei der seit 1726 in Leipzig entstandenen, hochvirtuosen Solokantaten Johann Sebastian Bachs. Eindrücklich wird in ihnen der irdischen Unvollkommenheit die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes gegenübergestellt. Die Kantate 170 »Vergnügte Ruh’, beliebte Seelenlust« für Solo-Altstimme exponiert die typisch barocke Sehnsucht nach dem jenseitigen Heil auf besonders krasse Art und Weise. Sie schildert die Welt als »Sündenhaus«, voller Hass und Ungemach: »Wer sollte sich demnach wohl hier zu leben wünschen« heißt es in einem Rezitativ. »Ruh’« und »Seelenlust« sind hier nicht zu finden. Sie findet nur der, der in Eintracht mit dem Himmel lebt. Der plastische, madrigalische Text gibt Bach hier willkommene und reiche Gelegenheit, aus dem Fundus barocker Figuren und Symbole zu schöpfen. Als die zuerst entstandene Kantate dieser Reihe kommt ihr nicht nur hinsichtlich der Solobesetzung, sondern auch hinsichtlich der erstmaligen Verwendung eines selbständigen Orgelparts eine Schlüsselstellung in Bachs Kantatenschaffen zu. Aus dem gleichen Jahrgang stammt auch die Kantate »Ich armer Mensch, ich Sündenknecht« BWV 55. Sie ist die einzige bekannte Kantate für Tenorsolo, die Bach komponiert hat. Sie ist eine flehende Anrufung des sündigen Menschen an die Barmherzigkeit Gottes und erfährt durch die im ganzen Stück beibehaltene Ich-Form besondere Intimität und Tiefe. Vielerlei textliche, musikalische und symbolische Bezüge, die »Erbarme dich«-Arie und der Schlusschoral »Bin ich gleich von dir gewichen« scheinen die Matthäus-Passion erahnen zu lassen. Möglicherweise fußt der zweite Teil der Kantate auf Material eines 1717 in Gotha aufgeführten und seither verschollenen Passionsoratoriums Bachs. Dass jedoch die Glaubensgewissheit in der Welt Johann Sebastian Bachs siegt, davon zeugt unmissverständlich die einige Jahre später entstandene Kantate 51 »Jauchzet Gott in allen Landen«. Mit ihr brennt Bach zum Lobpreis Gottes geradezu ein Feuerwerk seiner musikalischen Möglichkeiten ab: Nicht weniger als fünf verschiedene Satztypen bringt er zum Einsatz, kombiniert hier einmalig einen Streichersatz mit einer virtuosen Trompetenstimme und führt den Solo-Sopran in Höhen, die in Bachs Œuvre kein zweites Mal vorkommen. Ulrich Matyl

BACH COLLEGIUM JAPAN und Masaaki Suzuki Ein Japaner als Spezialist für die urdeutsche Kantorenmusik Johann Sebastian Bachs? Das muss erst einmal irritieren. Doch die Irritation weicht schnell einer Begeisterung für die Interpretationen von Masaaki Suzuki. 1954 in Kobe geboren, lernte er mit zwölf Jahren Orgel spielen. Und auch das verwundert, denn Japan ist nicht gerade eine dicht bestückte Orgellandschaft. Aber Ma­saaki Suzuki gehört der Minderheit von Christen in Japan an, die etwa ein Prozent ausmacht. Genauer gesagt gehört er zur reformierten calvinistischen Kirche. Und hier kam er früh in Berührung mit der Musik Johann Sebastian Bachs, die, so Suzuki, »in Japan viel bekannter sei, als hierzulande vermutet«. Natürlich gibt es in Japan wenig Möglichkeiten, Bachs Musik professionell zu studieren, und so bereiste Masaaki Suzuki Deutschland und die Niederlande, wurde Cembalolehrer in Duisburg (wo er perfekt und nahezu akzentfrei Deutsch lernte!) und Schüler von Ton Koopman in Amsterdam. Mit Elan nach Japan zurückgekehrt, gründete er dort 1990 unter dem Namen Bach Collegium Japan zwei Ensembles in Tokio und Kobe und erregt seitdem internationales Aufsehen.

DO 27. AUG I 20 UHR I Kat. F Reformierte Kirche Leer BACH COLLEGIUM JAPAN RACHEL NICHOLLS Sopran ROBIN BLAZE Countertenor MAKOTO SAKURADA Tenor MASAAKI SUZUKI Leitung

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J. S. Bach: Kantate »Jauchzet Gott in allen Landen« BWV 51, Kantate »Ich armer Mensch, ich Sündenknecht« BWV 55, Kantate »Vergnügte Ruh’, beliebte Seelenlust« BWV 170 und weitere Werke

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die Sanglichkeit in der Musik Franz Schuberts, die Liszt dazu inspirierte, das Klavier zum Singen zu zwingen. Zum anderen schöpfte Liszt ähnlich wie Schubert seine musikalischen Inspirationen aus der Poesie, ja verstand Komponieren ausdrücklich als »Dichtung in Tönen«. In diesem Sinne schrieb Liszt mehrere große Klavierzyklen, zu denen die »Années de pèlerinage« und auch die beiden Legenden über seine Namenspatronen zählen. Die erste Legende, »La prédication aux oiseaux«, ist eine zauberhafte, ins Mystische streifende und durchaus religiös zu verstehende Komposition über die Vogelpredigt des heiligen Franz von Assisi. Die »Années de pèlerinage« bestehen aus zwei Zyklen, der erste, »Suisse«, enthält Impressionen, vornehmlich Naturschilderungen aus der Schweiz, der zweite, »Italie«, Inspirationen aus der italienischen Kunst

FIDES – 90 JAHRE IN BREMEN EINSATZ AUF DEN PUNKT.

Persönlichen Einsatz verstehen wir als wesentlichen Bestandteil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Deshalb engagieren wir uns auch auf vielfältige Weise in sozialen, kirchlichen, universitären und anderen gemeinnützigen Bereichen. Wir glauben, dass Wirtschaft und Kultur auf ihre Weise die Lebensqualität einer Region beeinflussen. Daher fühlen wir uns als Partner der Wirtschaft auch der Kunst und Kultur besonders verpflichtet, so auch als langjähriger Sponsor dem Musikfest Bremen und gratulieren ganz herzlich zum 20-jährigen Jubiläum.

ARCADI VOLODOS »Ein solches Talent wie Arcadi Volodos trifft man wohl nur einmal im Leben«, schwärmte die Sony Classical beim ersten Hören des russischen Pianisten und unterbreitete ihm sofort einen langjährigen Exklusivvertrag. Dabei begann der als »Genie am Klavier« Gefeierte erst mit 15 Jahren ein ernsthaftes Klavierstudium und nahm aus künstlerischen Gründen nie an einem Wettbewerb teil. Aufsehen erregt der 1972 Geborene immer wieder mit teilweise selbst geschriebenen Transkriptionen, die in ihrer Ausgewogenheit von höchster Virtuosität und durchdrungener Interpretation vielfach den Vergleich mit Vladimir Horowitz heraufbeschwören.

Robert Schumann bewunderte Schuberts Sonate op. 84 als die »vollendetste in Form und Geist«. »Hier ist alles organisch, atmet alles dasselbe Leben«. »Himmlische Längen« schrieb man der Schubertschen Musik zu. Sie wurden von denen kritisiert, die sie an der Dramatik und den Verarbeitungstechniken Beethovens maßen. Die, die sie verstanden, erkannten sie als Ausdruck des ruhelosen romantischen Wanderers, erkannten, wie Wilhelm Kempff, Schuberts fragile, feinsinnige Monologe als »Bekenntnisse einer höchst verletzlichen Seele«. Nur weniges von Schuberts Klaviermusik wurde zu seinen Lebzeiten gedruckt. Die Sonate op. 84, die wegen ihres schweifenden Charakters auch als »Fantasie« bezeichnet wurde, gehört dazu. Ist Virtuosität und brillantes Glänzen Schuberts Musik absolut fremd, so war sie für Franz Liszt geradezu ein Lebenselixier. Doch trotz dieses äußerlichen Gegensatzes – es war Franz Liszt, der als einer der Ersten Schuberts Musik in ihrer wahren Erscheinung erfasste, der sich für die Aufführung seiner Werke stark machte und zahlreiche Lieder für sich transkribierte. Vielleicht war es zum einen

und Literatur. »Vallée d’Obermann«, das sechste und ausgedehnteste Stück aus dem Schweiz-Zyklus nimmt Bezug auf den damals beliebten Briefroman »Obermann« von E. J. de Senancourt, »Il Penseroso« aus dem Italien-Zyklus meditiert über Michelangelos berühmte Figur »Der Sinnende«. Eine ganz besondere Anziehung auf Liszt hatte Zeit seines Lebens die »ungarische« Musik, die mit ihrer eigentümlichen Harmonik den klassischen Dur-Moll-Tonarten eine ganz neue Farbe hinzufügte. Dass Liszt (und alle anderen Komponisten mit ihm) dabei die Musik der Zigeunerkapellen fälschlicherweise für ungarische Volksmusik hielt, tut der zündenden Musik auch heute noch keinen Abbruch. Ulrich Matyl

FR 28. AUG I 20 UHR I KAT. C Die Glocke klavierabend ARCADI VOLODOS Klavier

28 08

F. Schubert: Sonate G-Dur op. 84 D894 F. Liszt: »Vallée d’Obermann« (aus: »Années de pèlerinage I«, S. 160, Suisse, Nr. 6), »Il Penseroso« (aus: »Années de pèlerinage II«, S. 161, Italie, Nr. 2), »St. François d’Assise: la prédication aux oiseaux« (aus: »Deux Légendes«, S. 175, Nr. 1), Ungarische Rhapsodie Nr. 13 a-Moll (Version: Arcadi Volodos)

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cosÌ fan tutte DEM STANDORT VERBUNDEN Ob als Norddeutscher Lloyd, Hapag-Lloyd Werft oder Lloyd Werft – seit 1857 prägt die Passagierschifffahrt im weitesten Sinne das Unternehmensprofil der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH. Mit mehr als 150 Jahren Schiffbaugeschichte die älteste noch existierende Werft am Standort Bremerhaven, zählt die Lloyd Werft heute zu den weltweit mit Abstand führenden Schiffbauunternehmen im Bereich Reparatur, Umbau und Fertigbau von Kreuzfahrtschiffen, Fähren und Frachtschiffen. Nach Inbetriebnahme des ersten Reparaturschuppens 1857 in Bremen wurde bereits im Jahre 1862 eine weitere Reparaturwerkstatt an der Westseite des Neuen Hafens in Bremerhaven errichtet. Nach der Inbetriebnahme des Kaiserdocks I (1899) und des Kaiserdocks II (1913) am Kaiserhafen ist die heutige Lloyd Werft als Nachfolgerin des Norddeutschen Lloyd eng mit dem Standort Bremerhaven verknüpft. Spektakuläre Aufträge haben vor allem in den vergangenen 20 Jahren immer wieder weltweit das Augenmerk der Medien und Fachwelt auf die Lloyd Werft und damit auch auf Bremerhaven gerichtet. Doch ein Standort lebt nicht von wirtschaftlichen Erfolgsmeldungen allein und daher engagieren wir uns gern bei den Konzerten des Musikfest Bremen in der Seestadt Bremerhaven. Hier treffen Tradition und Avantgarde aufeinander. Das verspricht inspirierende und damit unverzichtbare Impulse für Kultur und Wirtschaft, die ein gemeinsames Ziel haben: beste Qualität und zufriedene Kunden!

Der

Mythos der

Treueprobe

JÉRÉMIE RHORER UND LE CERCLE DE L’HARMONIE Der junge Dirigent Jérémie Rhorer ist von der französischen Kritik zur Entdeckung des Jahres 2008 gekürt worden. Wo immer er auftritt, bescheinigt man ihm Theatersinn, subtile Musikalität und hervorragendes handwerkliches Können. Rhorer, 1973 in Paris geboren, studierte Cembalo, Theorie und Komposition am Conservatoire National Supérieur de Paris. Früh wurde er Assistent von Marc Minkowski und William Christie. 2005 rief er zusammen mit dem Violinisten Julien Chauvin Le Cercle de l’Harmonie ins Leben, ein Orchester, das auf historischen Instrumenten musiziert und sich der Periode des ausgehenden 18. Jahrhunderts widmet. Das Jahr 2008 stand unter dem Eindruck des gefeierten Debüts beim Festival von Aix-en-Provence, wo Rhorer auch mit dem Prix Gabriel Dussurget geehrt wurde, der an herausragende junge Mozart-Interpreten verliehen wird.

CHŒUR LES ÉLÉMENTS Der 1997 ins Leben gerufene Kammerchor Les Éléments unter der Leitung seines Gründers Joël Suhubiette ist ein Ensemble, das aus professionellen Sängern in wechselnder Besetzung besteht. Innerhalb weniger Jahre hat er sich als einer der wichtigsten Chöre Frankreichs etabliert und erhielt zum Beispiel 2006 bei den Victoires de la Musique Classique die Auszeichnung »Ensemble des Jahres«.

»Così fan tutte«, eine der drei großen da PonteOpern, heißt im Untertitel »Die Schule der Liebenden« und der Komponist bezeichnet sie als ein »Dramma giocoso«, eine »komische Oper«. Hatte Mozart 1786 mit »Le nozze di Figaro« noch die Utopie einer wieder funktionierenden Gesellschaft gezeigt, wenn man sich verzeihen kann, und hatte er 1787 mit »Don Giovanni« die nicht mehr heilbare Erschütterung des Sozialen gezeigt, so schrieb er »Così fan tutte« 1789 in einer Zeit, in der für ihn zunehmend alles dunkler wurde. »Es ist alles kalt für mich – eiskalt« und es ist die Zeit der Geldbettelbriefe an den Logenbruder Johann Michael Puchberg. Bis heute ist das geniale Werk eine Provokation für das damals sich gerade einrichtende Bürgertum geblieben: Der Philosoph Alfonso wettet mit seinen beiden Freunden Ferrando und Guglielmo, dass ihre Verlobten Dorabella und Fiordiligi ihnen in kürzester Zeit untreu würden, sobald sie nicht da wären. Diese Situation wird nun von den Männern simuliert. In den ersten Kritiken stand »das albernste Zeug der Welt« und »ein elendes Ding, das alle Weiber herabsetzt«. Doch die Musik zeigt ganz andere, tief existentielle und beunruhigende Erfahrungen, die die jungen Charaktere in »Così« durchmachen, weil sie sich nämlich wirklich nach endlosen Treuebekundungen in die neuen Männer verlieben. Und diese Musik zeigt einen Einfalls-

reichtum und eine Kraft, die in einer konzertanten Aufführung vielleicht viel deutlicher werden kann als in einer Inszenierung, die sich in ihrer Interpreta­ tion ja festlegen muss. Die Musik gewordenen psychologischen Feinheiten, mit denen Mozart die »Möglichkeit von Liebe auf Dauer in dieser Welt« (Leo Karl Gerhartz) darstellt, sind von fast nicht vorstellbarem innovativem Formen- und Instrumenta­ tionsreichtum: »Mozarts vielleicht extremstes, sicher radikalstes Werk musste dem 19. Jahrhundert und vielen Zeitgenossen fremd bleiben« (Stefan Kunze). Heute stehen wir immer wieder ebenso staunend wie fassungslos vor der seelischen Tiefenschärfe dieser Musik. Ute Schalz-Laurenze

FR 28. AUG I 19.30 Uhr I Kat. D Stadttheater Bremerhaven cosÌ fan tutte LE CERCLE DE L’HARMONIE CORNELIA GÖTZ Fiordigili RENATA POKUPIC Dorabella STEFANO FERRARI Ferrando ANDREAS WOLF Guglielmo RICCARDO NOVARO Don Alfonso CLAIRE DEBONO Despina CHŒUR LES ÉLÉMENTS JÉRÉMIE RHORER Dirigent

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W. A. Mozart: »Così fan tutte« KV 588 (konzertant)

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VISIONEN IN MUSIK – VISIONEN IN GLAS:

Dee dee bridgewater Dee Dee Bridgewater wurde 1950 als Denise Garrett in Memphis, Tennessee, in eine überaus musikalische Familie geboren. Ihre Mutter war Sängerin, ihr Vater Musiklehrer und Trompeter. Schon

DEE DEE BRIDGEWATER AUS DEN USA – DIE »FIRST LADY DES JAZZ«

als Teenager trat sie in lokalen Clubs als Soul- und Jazzsängerin auf. Während einer Russland-Tournee lernte sie den Trompeter Cecil Bridgewater kennen, den sie 1970 heiratete. Er brachte das Gesangstalent zur Thad Jones/Mel Lewis Big Band, in der er selbst spielte. Hier feierte Dee Dee Bridgewater erste größere Erfolge, bis sie 1974 ihr erstes Album »Afro Blue« unter eigenem Namen aufnehmen konnte. Schon in diese Zeit fällt auch der Beginn ihrer Karriere als Schauspielerin. 1986 zog sie nach

FRERICHS GLAS ist mit seiner über 130-jährigen Unternehmensgeschichte in der Nord-Region zwischen Bremen – Hamburg – Hannover als kompetenter und innovativer Flachglasveredeler verwurzelt. Die Förderung kultureller und gesellschaftlicher Ziele gehört dabei zur Unternehmensphilosophie. Ebenso facettenreich wie das Repertoire der Jazzsängerin und zweimaligen Grammy-Gewinnerin DEE DEE BRIDGEWATER ist das Produktspek­ trum des Unternehmens. Von der Isolierglasproduktion über sehr unterschiedliche Verfahren der Glasveredelung und Oberflächenbeschichtung bis zur Kunststoffveredelung bietet FRERICHS GLAS anspruchsvolle und ästhetische Lösungen für die moderne Glasarchitektur im Fassaden- und Indoorbereich. Es bedarf einer sensiblen Feinabstimmung, um Wünsche der Architekten und Bauherren mit den technischen Möglichkeiten der Umsetzung in Einklang zu bringen – ebenso wie sich die Sängerin mit Leidenschaft und Perfektion immer wieder aufs Neue musikalischen und künstlerischen Herausforderungen stellt. Das Umsetzen neuer Ideen aus Glas, die Menschen erfreuen und begeistern, verbindet die VISIONEN von FRERICHS GLAS mit dem Charme und der expressiven Persönlichkeit der diesjährigen Künstlerin Dee Dee Bridgewater, »First Lady des Jazz«.

Paris um, wo sie ihren zweiten Ehemann kennen lernte, aber

DEE DEE BRIDGEWATER INTERPRETIERT STANDARDS VON BILLIE BIS ELLa

den Namen Bridgewater beibehielt. Während ihrer 15 Jahre in Europa stieg der Ruf und Ruhm der Sängerin regelrecht kometenhaft in den Himmel. Mittlerweile ist sie zum dritten Mal verheiratet und lebt inzwischen wieder in den USA. Die Sängerin ist Mutter von drei Kindern. Im Laufe ihre Karriere wurde Dee Dee Bridgewater bisher achtmal für den Grammy nominiert und gewann ihn schließlich zweimal. 1999 wurde sie zur UNBotschafterin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) ernannt.

Als Dee Dee Bridgewater vor etwas mehr als zwei Jahren ihr Album »Red Earth« veröffentlichte, war das sicherlich für den einen oder anderen Fan der oftmals als »legitime Nachfolgerin der Jazzlegende Ella Fitzgerald« gefeierten Sängerin eine Überraschung. Hier lässt sich die Scat-Spezialistin nämlich nicht wie sonst üblich von einer Combo oder gar von einem großen Orchester begleiten. Bei diesem Album gibt es zwar auch ein normales Begleittrio aus Piano, Bass und Schlagzeug, musikalisch definiert wird es aber von Balafon- und Kora-Klängen, also den traditionellen Instrumenten Westafrikas.

Die große Dame des Jazz hat sich also auf Spurensuche nach den Wurzeln von Jazz und Blues in Afrika begeben. Dee Dee Bridgewater ist keineswegs die erste, aber ihre Auseinandersetzung mit afrikanischen Wurzeln und amerikanischem Jazz ist erstaunlich gelungen. Schon ihre vorletzte CD hatte angedeutet, dass sich die Sängerin auf einer Suche nach neuen Herausforderungen befand, denn da hatte sie ausschließlich französische Chansons von »La mer« bis zu »La vie en rose« interpretiert. Dabei war Dee Dee Bridgewater einst unter etwas anderen Zielen angetreten, denn 1992 definierte sie ihre Absichten noch so: »Mein Ziel ist es, die Tradition einer Ella [Fitzgerald], einer Sarah [Vaughan] weiterzuführen, auch einer Billie [Holiday]. Und dazu greife ich Standards auf, die neu arrangiert sind und mir die Möglichkeit geben, ihnen mein eigenes Gesicht zu verleihen«. Viele ihrer Alben seit 1974 befassen sich intensiv mit der Jazztradition, legen sie neu aus, behandeln geradezu exemplarisch das Repertoire der Jazzstandards. Neben ihrer Karriere als Sängerin hat Dee Dee Bridgewater fast von Anfang an auch als Schauspielerin gearbeitet. Schon in den 70er Jahren spielte sie am Broadway, bevor sie sich in den 80ern in Paris niederließ und hier sowie in London riesige Erfolge als »Lady Day« in einem Musical über das Leben von Billie Holiday feierte. In ihrem Musikfest-Konzert wird die »versierteste Sängerin des Jazz der Gegenwart« zwei unterschiedliche Aspekte anbieten: Zum einen durchforstet sie ihr gesamtes Schaffen, zum anderen singt sie Ausschnitte aus ihrer aktuellen Hommage an die nach wie vor vielleicht größte Jazzsängerin überhaupt, an Billie Holiday!  Christian Emigholz

SA 29. aug I 20 Uhr I kat. d Die Glocke Dee dee bridgewater & band

29 08

Songs von Billie Holiday sowie weitere Jazz-Standards

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Beim Namen Jan Pieterzoon Sweelinck schwingt vor allem ein Instrument in Resonanz mit: die Orgel. Der Ruf als Lehrer des seit spätestens 1581 an der Oude Kerk in Amsterdam wirkenden Organisten war so groß, dass Schüler aus vielen Ländern Europas den Weg in die politisch durchaus unsicheren Niederlande suchten, um bei Sweelinck zu studieren. Zu den späterhin berühmtesten Eleven Sweelincks gehörten Heinrich Scheidemann und Samuel Scheidt. Wegen dieser musikpädagogischen Höchstleistung verlieh der Musikschriftsteller und Komponist Johann Mattheson noch mehr als 100 Jahre später Sweelinck den etwas ironischen Titel, ein »Orgelmacher« gewesen zu sein. Auch diesem »typischen« Sweelinck werden Harry van der Kamp und sein Gesualdo Consort Gehör verschaffen. Der Kern des Programms gehört aber dem heute eher unbekannten, oder besser gesagt: unterrepräsentierten Vokalwerk des Jan Pieterzoon Sweelinck. Und auch für diese vokale Seite des Komponisten hatten die Zeitgenossen einen Ehrennamen parat: »Orpheus von Amsterdam«.

geistliche und weltliche

vokalmusik

Denn die Qualität und die Innovationskraft der Motetten, Chansons, Kantaten und Lieder Sweelincks stehen denen seiner Instrumentalwerke in nichts nach. Der ambitionierteste Zyklus mit Chorwerken ist die Vertonung aller Psalmtexte, die Sweelinck über viele Jahre hinweg bis zu seinem Tod in Arbeit hielt. Bedauerlicherweise gingen viele dieser Werke verloren. Das Gesualdo Consort Amsterdam wird jedoch mit vier Bearbeitungen an die Fleißarbeit erinnern und mit einem Ausschnitt aus dem letzten, dem vierten Buch der Psalmen, zudem eine der reifsten Vokalkompositionen Sweelincks interpretieren. Dass der berühmteste Tonsetzer des Frühbarock in den Niederlanden nicht nur für kirchliche Anlässe zu komponieren verstand, zeigen zudem Auszüge aus den säkularen Sammlungen wie den »Guirlanda de Madrigali«, den »Rimes Françoises et Italiennes« und natürlich aus dem frühen Zyklus »Buch der Chansons«, das Sweelinck 1594 herausgab. Der »Orpheus aus Amsterdam« fand für jede Form der Liebe den richtigen Ton, für die himmlische wie die weltliche.

Stephan Cartier

des niederländischen

meisters

GESUALDO CONSORT AMSTERDAM

Harry van der Kamp

Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561-1613) ist der Na-

Der niederländische Bassist

mensgeber des Vokalensembles, das Harry van der

Harry van der Kamp ist einer

Kamp 1984 gründete. Das gesamte Madrigalœuvre

der international bedeutends-

des 16. und 17. Jahrhunderts gehört zum festen Reper-

ten Interpreten für Alte Musik.

toire des Gesualdo Consort, das in seinen Programmen

Auf europäischen und ameri-

auch immer wieder Verbindungen zu späteren Epo-

kanischen Bühnen sang er 30

chen aufzeigt, wie z. B. in der Gegenüberstellung von

Opernrollen von Monteverdi

Gesualdo und Strawinsky oder Monteverdi und Hindemith. Derzeit erarbeitet das Ensemble

bis Mozart und im modernen

die Gesamtaufnahme aller Vokalwerke Sweelincks. Die bereits vorliegende Einspielung der

Bereich. Weit über 100 CD-

weltlichen Werke wurde erst kürzlich mit dem renommierten Edison Classical Music Award

Einspielungen belegen van der Kamps expressive Gesangs-

ausgezeichnet.

kunst in Oper, Oratorium, Monolog und Solokantate. Mit dem

SA 29. AUG I 18 UHR I KAT. F St. Georgskirche Sengwarden

wissenschaftliche Erforschung der Musik um 1600 ein und

SWEELINCK – DER AMSTERDAMER ORPHEUS GESUALDO CONSORT AMSTERDAM HARRY VAN DER KAMP Leitung

leitet Meisterklassen an vielen europäischen Akademien.

Vokalwerke von J. P. Sweelinck

Gesualdo Consort Amsterdam sowie als Professor für Gesang an der Bremer Hochschule für Künste tritt er für die musik-

29 08 28|29


WIE DIE STADT – SO DAS MUSIKFEST

Während des Musikfest wird Bremen zu einer einzigen großen Bühne der Vielfalt. Wie die Stadt – so das Fest der Musik. Traditionell und modern, Raum für Raritäten, aber auch für das Liebgewonnene. Der Norden hat seine ganz eigene Art, Feste zu feiern. Eine ganze Region ist Gastgeber für ein Festival, das seinen festen Platz im Kalender der Musikliebhaber hat. Mit dem Musikfest macht Bremen in gutem Sinne von sich reden. Solche Botschafter brauchen Stadt und Land. Wir freuen uns sehr auf den inspirierenden Funken des Musikfest Bremen und wünschen den Künstlern und allen Besucherinnen und Besuchern viel Erfolg, Freude und unvergessliche Tage an der Weser.

Drei russische Komponisten – also drei Mal typisch russische Musik? Wohl kaum. Dagegen spricht schon der Titel von Igor Strawinskys »Suite italienne«. Strawinsky, der große Meister des Neoklassizismus, hatte 1920 mit seinem Bühnenstück »Pulcinella« nach Motiven Giovanni Battista Pergolesis eine beschwingte Parodie barocker Glückseligkeit abgeliefert. Angesichts des großen Erfolges schuf der Komponist mehrere Varianten des Stoffes für kleinere Besetzungen, darunter auch 1932 und 1933 jeweils eine »Suite italienne«, die einige der ursprünglich 22 Musiknummern des Tanzwerks zusammenfassten. Für die Fassung, die an diesem Abend zu hören sein wird, komponierte er sechs Stücke für Violine und Klavier um. Strawinsky verstand es hierbei, durch die spezielle Klangwirkung der Besetzung die Kerngedanken seiner Orchesterkomposition neu und überraschend zu deuten. Auch Sergej Prokofjew, von Strawinsky stilistisch stark beeinflusst und ebenso wie dieser ein Heimatflüchtling aus dem bolschewistischen Russland, suchte nach universellen, von Nationalismen freien musikalischen Ausdrucksformen. Daran änderte auch seine Rückkehr Anfang der 30er Jahre in die Sowjetunion nichts. Dass seine erste Sonate für Violine und Klavier ein sehr melancholisches Werk ist, war jedoch dem schlechten gesundheitlichen Zustand des Komponisten geschuldet, weniger dem Klischee der ewig traurigen russischen Seele. Zehn Jahre hatte Prokofjew für das Werk benötigt, bevor es 1947 aufgeführt werden konnte. Im ersten Satz, so hatte er selbst gefordert, solle man »den Wind über einen Friedhof« wehen hören. Da passt es in die Dramaturgie des Abends, dass das Klaviertrio a-Moll op. 50 Pjotr Tschaikowskys als musikalisches Totendenkmal für seinen Freund und Förderer Nikolai Rubinstein gedacht war. Das Stück gehört zu den Perlen des kammermusikalischen Repertoires. Es verbindet das Tschaikowsky eigene Pathos mit einem Anflug dessen, was die Zeitgenossen des Komponisten unter »russischer Klassik« verstanden – und darin doch vielmehr eine einmalige Synthese westeuropäischer und slawischer Tradition erlebte. Der zweite Satz glänzt als funkelnder Variationsrausch eines Themas in zwölf Metamorphosen. Stephan Cartier

janine jansen Nur wenige Violinistinnen ihrer Klasse sind gleichermaßen als Solistin wie auch als Ensemblespielerin so erfolgreich wie Janine Jansen. Die Niederländerin stieg 1997 nach ihrem Debüt im Amsterdamer Concertgebouw wie ein Komet am Konzerthimmel auf und hat seit dieser Zeit ein Spielniveau der Sonderklasse erreicht. Die mit vielen Preisen ausgezeichnete Jansen spielt eine Stradivari aus dem Jahr 1727.

boris andrianov Boris Andrianov, 1976 in eine Moskauer Musikerfamilie geboren, war mit 22 Jahren preisgekrönter Teilnehmer des 11. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs sowie des Rostropowitsch-Wettbewerbs. Diverse Preise bei weiteren internationalen Wettbewerben folgten und seitdem arbeitet er mit vielen renommierten Partnern und unter anderem mit so berühmten Komponisten wie Krzysztof Penderecki zusammen.

janine jansen & friends itamar golan Der gebürtige Litauer Itamar Golan hat eine im wahrsten Wortsinn internationale Biographie. Seine Eltern emigrierten nach Israel, er selbst studierte später in den USA. Als Kammermusiker arbeitete er mit vielen anderen namhaften Künstlern wie Tabea Zimmermann oder Shlomo Mintz zusammen. Golan unterrichtet aber auch: Als Professor lehrte er bis 1994 an der Manhattan School of Music und ist derzeit am Konservatorium in Paris tätig.

So 30. aug I 20 UHR I Kat. D Die Glocke janine jansen & friends janine jansen Violine BORIS ANDRIANOV Violoncello ITAMAR GOLAN Klavier

30 08

I. Strawinsky: Suite italienne S. Prokofjew: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 f-Moll op. 80 P. I. Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50

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WAR REQUIEM GEDENKKONZERT ZUM 70. JAHRESTAG DES AUSBRUCHS DES 2. WELTKRIEGS

werden. Diese großartige Lyrik, voller Hass auf die Zerstörungswut, bildet eine Art Kommentar zum Requiem«. Auf der Titelseite der Partitur finden sich als Motto die Zeilen Owens: »Mein Thema ist der Krieg und das Leid des Krieges. Die Poesie liegt im Leid... Alles, was ein Dichter heute tun kann, ist: warnen«. Auch Britten wollte mit seinem »War Requiem« vor dem Leid und der Sinnlosigkeit des Krieges warnen, weshalb er das Stück – eine Synthese von Oratorium und Liederzyklus – auch im Andenken an die Millionen Toten komponierte und jegliche Transzendierung vermied. In seiner formalen Disposition weist das Werk drei verschiedene Ebenen auf: Im Vordergrund stehen sich zwei Soldaten gegenüber (ein Engländer und ein Deutscher), die in den Worten Owens von den Gräueln des Krieges berichten. »Die Gedichte«, so Britten in einem Brief an den Bariton Dietrich Fischer-Dieskau, der auch die Uraufführung mitgestaltete, »werden für Tenor und Bariton gesetzt, zur Begleitung eines Kammerorchesters, das mitten unter den anderen Instrumentalisten sitzt. Sie erfordern einen Gesang von äußerster Schönheit, Intensität und Ernsthaftigkeit«. Die Ausführung der eigentlichen Totenmesse, in deren ritualisiertem Ausdruck der Trauer zugleich eine liturgische Bitte um Erlösung mitschwingt, übernehmen Sopranistin, Chor und großes Sinfonieorchester. Scheinbar wie aus dem Hintergrund hervortretend erklingt schließlich die atmosphärische Musik von Orgel und Knabenchor, welche mit gewisser emotionaler Distanz der Hoffnung auf eine bessere Welt klanglichen Ausdruck verleiht.

TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRNO Der Tschechische Philharmonische Chor Brno wurde 1990 gegründet und gehört heute zu den besten und meist gefragten professionellen Chören Europas. Das Ensemble arbeitet mit allen tschechischen und vielen ausländischen Orchestern zusammen. Partner am Pult waren Dirigenten wie Jirí Belohlávek, Sir Charles Mackerras, Sir Roger Norrington, Bertrand de Billy, Zubin Mehta, Nikolaus Harnoncourt und Kurt Masur.

TÖLZER KNABENCHOR Der Tölzer Knabenchor, 1956 von dem Dirigenten und Gesangspädagogen Prof. Gerhard Schmidt-Gaden in Bad Tölz gegründet, gehört heute zu den renommiertesten Knabenchören weltweit. Die breite musikalische Palette des Chores umfasst Vokalmusik aus dem Mittelalter bis in die Moderne, wobei Volkslieder ebenso zum Repertoire zählen wie kunstvolle Madrigale und Motetten.

MARKUS POSCHNER Markus Poschner, 1971 in München geboren, ist Gewinner des Deutschen Dirigentenpreises 2004 und wurde damit vom Deutschen Musikrat und der Deutschen Orchestervereinigung mit einem der wichtigsten internationalen Dirigentenpreise ausgezeichnet. 2005 wurde er Erster Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin, seit der Saison 2007/2008 ist er Bremer Generalmusikdirektor. Markus Poschner steht für eine grenzüberschreitende Arbeit zwischen Tradition und Moderne, überzeugt als Fachmann für das klassische und romantische Repertoire und ist zudem ein exzellenter Jazz-Pianist.

präsentiert vom

Harald Hodeige

Benjamin Brittens »War Requiem«, das wohl bekannteste Werk des britischen Komponisten und erklärten Pazifisten, entstand für die Wiedereinweihung der Kathedrale von Coventry, die zusammen mit der Stadt in der Nacht vom 14. zum 15. November 1941 von der deutschen Luftwaffe nahezu vollständig zerstört worden war. In dem Werk wird der traditionelle lateinische Text der Missa pro Defunctis mit Gedichten von Wilfried Owen kombiniert – Werke jenes bekannten englischen Antikriegslyrikers, der im April 1917 beim Trommelfeuer im Grabenkrieg einen psychischen Zusammenbruch erlitt und am 4. November 1918 wenige Tage vor dem Waffenstillstand im Alter von 25 Jahren fiel. »Was ich schreibe«, so Britten, »wird wohl eines meiner wichtigsten Stücke

BREMER PHILHARMONIKER Die Bremer Philharmoniker sind nicht nur eines der ältesten Berufsorchester Deutschlands. Mit einem Repertoire von großer Sinfonik, Oper oder Kammermusik bis hin zu »Crossover-Projekten« mit Jazz, Klezmer und HipHop ist es auch eines der vielseitigsten Orchester. Innerhalb der Spielzeit sind die Bremer Philharmoniker mit rund 175 Opernvorstellungen im Theater Bremen und 24 Philharmonischen Konzerten im Bremer Konzerthaus »Die Glocke«, dazu rund 30 Sonder-, Familien- und Kammerkonzerten und zahlreichen Projekten zur Förderung von Kindern und Jugendlichen nahezu täglich in der Hansestadt zu erleben.

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Einheitspreis 15,- EUR St. Petri Dom WAR REQUIEM – GEDENKKONZERT ZUM 70. JAHRESTAG DES AUSBRUCHS DES 2. WELTKRIEGS BREMER PHILHARMONIKER SUSANNE BERNHARD Sopran THOMAS COOLEY Tenor THOMAS E. BAUER Bariton TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRNO TÖLZER KNABENCHOR MARKUS POSCHNER Dirigent

01 09

B. Britten: War Requiem op. 66

32|33


GESUALDO CONSORT AMSTERDAM Sie haben das 16. und 17. Jahrhundert im Griff – musikalisch versteht sich. Das Gesualdo Consort Amsterdam kann von sich behaupten, den gesamten Bestand der überlieferten Madrigale jener Epochen zu beherrschen. Auch »großformatige« Werke wie die »Lamentationi Jeremiae Prophetae« Emilio de‘ Cavalieris oder Messen und Kantaten anderer Komponisten jener Zeit gehören zum festen Repertoire des Gesualdo Consort. Ein Vierteljahrhundert des gemeinsamen Musizierens hat aus den Musikern eines der namhaftesten Vokalensembles Europas für Alte Musik gemacht. Ebenso wie ihr Namenspatron, der Neapolitaner Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561 – 1613), versuchen sie, durch Kontraste in ihren Programmen den Ausdrucksraum der Musik zu erweitern.

michelangelo geistliche musik aus der

sixtina

Vier Jahre benötigte Michelangelo Buonarroti, um das Deckengewölbe der Sixtinischen Kapelle im Vatikan mit seinen Fresken zur biblischen Genesis zu schmücken. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das Ewigkeitswert besitzt. Das künstlerische Programm der Sixtina mit seinen zu Ikonen der Renaissancekunst gewordenen Bildern wie der Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies oder der missglückten Berührung Gottes und Adams hat bildende Künstler auf Jahrhunderte hin inspiriert – und ebenso Musiker zu großen Kompositionen angeregt. Das Programm »Michelangelo« des Gesualdo Consort Amsterdam versammelt einen bildmächtigen Reigen von Motetten und Messevertonungen, deren Motive eng mit Michelangelos Bildkompositionen verbunden sind. Dies gilt besonders für die Vertonung von Sonetten und anderen Gedichten des Maler-Genies. Denn Michelangelo ließ seine Kreativität in mehreren Medien sprechen. Jacques Arcadelt gehört zu den Musikern im Umfeld der beiden päpstlichen Hofkapellen »Sixtina« und »Julia«, die sich dieser auch von weltlichen Freuden sprechenden Texte annahmen. Neben zwei Motetten nach Michelangelos Gedichten wird auch das Kyrie seiner Missa » Ave Regina coelorum« zu hören sein. Mit Motetten und einer Fassung der Lamentationi Jeremiae Prophetae von Constanzo Festa und Andreas De Silva stehen weitere Werke prominenter Musiker auf dem Programm, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts das römische Musikleben entscheidend prägten. Bezeichnend ist die Kunst dieser Komponisten, die biblischen Themen in einem ausgefallenen und teilweise extrem ornamentierten Musikstil zu vertonen. Zudem begleiten Werke der beiden Stars jener Zeit, Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da Palestrina, diesen musikalischen Wandelgang durch die Sixtinische Kapelle. Stephan Cartier

HARRY VAN DER KAMP In seinen vielen Rollen des Bass-Solisten, Ensemblesängers und schließlich auch Chorleiters ist Harry van der Kamp hinreichend als Vollblutmusiker ausgewiesen. Da nimmt es nicht Wunder, dass er seit 1994 als Professor für Gesang an der Hochschule für Künste in Bremen auch pädagogisch tätig ist. Zehn Jahre zuvor gründete er das Gesualdo Consort

präsentiert von der

Amsterdam. Hiervor wiederum war Harry van der Kamp über viele Jahre Mitglied berühmter Ensembles wie der Cappella Amsterdam und dem Nederlands Kamerkoor. Van der Kamp brillierte in mehr als 30 Opernrollen und seine Arbeit führte ihn mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, John Eliot Gardiner und Ton Koopman zusammen. Sein Schaffen spiegelt sich auf mehr als 100 CD-Einspielungen wider.

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Kat. F St. Laurentius Kirche Langförden michelangelo GESUALDO CONSORT AMSTERDAM HARRY VAN DER KAMP Leitung

01 09

Geistliche Musik aus der Sixtina: Werke von G. P. da Palestrina, O. di Lasso u.a.

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Entdeckung im haydn-jahr:

L’infedeltà Delusa

JÉRÉMIE RHORER UND LE CERCLE DE L’HARMONIE 2005 gründete der junge Komponist und Dirigent Jérémie Rhorer, ausgebildet bei Marc Minkowski und William Christie, mit befreundeten Musikerkollegen das auf historischen Instrumenten musizierende Orchester Le Cercle de l’Harmonie. Seit seiner Gründung wurde das Ensemble zu zahlreichen Festivals eingeladen, darunter in Beaune, Deauville, Amsterdam und zum Chaise-Dieu Festival in der Auvergne. Hinzu kamen Auftritte an bedeutenden Bühnen wie dem Théâtre des Champs-Élysées und der Opéra Comique in Paris, dem Théâtre du Capitole in Toulouse und dem Theater an der Wien.

RICHARD BRUNEL Ausgebildet an der École du Centre Dramatique Nationale de Saint-Etienne, hat Richard Brunel sein Handwerk bei Regie-Größen wie Robert Wilson, Ludovic Lagarde, Alain Françon und Peter Stein vervollkommnet. Zu seinen Musiktheaterprojekten der letzten Jahre zählen »Der Ja- sager / Der Neinsager« von Brecht/Weill und »In The Penal Colony« von Philip Glass an der Opéra National de Lyon sowie »Albert Herring« von Benjamin Britten an der Opéra de Rouen und der Opéra Comique Paris.

präsentiert von

Große Jubiläen von Komponisten bieten die willkommene Gelegenheit, Werke in den Mittelpunkt zu rücken, die eben nicht seit jeher schon zum gängigen Repertoire zählen, sondern einer Wiederentdeckung harren. Joseph Haydns »L’infedeltà delusa« zählt ohne Zweifel zu dieser Gruppe der entdeckenswerten Raritäten und man kann nur hoffen, dass das Haydn-Jahr 2009 diesem Juwel des komödiantischen Musiktheaters des 18. Jahrhunderts zu einer neuen Blüte verhilft. Während heute unumstritten ist, dass Haydn mit seiner Instrumentalmusik Bahnbrechendes schuf, fallen seine 24 Bühnenwerke zumeist unter den Tisch – und das, obwohl er als langjähriger Kapellmeister der Fürsten Esterházy auch als Intendant für gleich zwei Opernhäuser zuständig war. »L’infedeltà delusa« – »Liebe macht erfinderisch« hat man den Titel dieser Oper passenderweise übersetzt, wörtlich heißt er »Die vereitelte Untreue« – ist die erste Oper Haydns, die vollständig erhalten ist. Er komponierte sie im Auftrag von Fürst Nikolaus Esterházy als Geschenk für ein festliches Ereignis: Am 26. Juli 1773 galt es den Namenstag der verwitweten Fürstin Maria Anna Louise Esterházy zu feiern, der Gattin des 1762 verstorbenen Fürsten Paul Anton, der Haydn am 1. Mai 1761 als Vizekapellmeister nach Eisenstadt engagiert hatte. Leider sind von der Premiere keinerlei »Publikumsstimmen« bekannt, aber als nur wenige Wochen später im September 1773 Kaiserin Maria Theresia ihren Besuch auf Schloss Esterháza ankündigte, setzte Haydn, der zuerst an seine Oper »Acide« gedacht hatte, im letzten Moment doch »L’infedeltà delusa« an. Nach der Aufführung fiel der berühmte Ausspruch von Maria Theresia: »Wenn ich gute Opern hören will, gehe ich nach Esterháza«. Kein

Wunder, dass die Kaiserin Gefallen an der Oper fand, denn an der im Florentiner Bauernmilieu angesiedelten deftigen Burleske überzeugen sowohl das witzige Libretto von Marco Coltellini, der auch Mozarts »La finta semplice« verfasst hatte, als auch die spritzig-geistreiche Musik Haydns. Zum Inhalt: Die junge Bäuerin Vespina liebt den reichen Bauern Nencio, der seinerseits aufgrund eines verlockenden Erbes das Bauernmädchen Sandrina heiraten will. Sandrina wiederum aber liebt Vespinas Bruder Nanni und möchte ihn gegen den Willen ihres Vaters heiraten. Die schlaue Vespina spinnt darauf hin ein Netz von Intrigen, schlüpft in zahlreiche Rollen und erreicht, dass es statt einer aus Geldgier geplanten Zweckheirat letztlich zu einer Doppelhochzeit aus Liebe kommt. In Richard Brunels unbeschwerter und kurzweiliger Inszenierung, die im Rahmen des Festival d’Aix-en-Provence 2008 ihre Premiere feierte, kommt neben der mitreißenden musikalischen Umsetzung dank einer stringenten Personenführung grandios zur Geltung, dass »L’infedeltà delusa« zweifellos ein Höhepunkt in Haydns vielseitigem, aber immer noch vernachlässigtem Opernschaffen ist. Carsten Preisler

MI 02. SEPT I FR 04. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. D Oldenburgisches Staatstheater

02/04 09

L’INFEDELTÀ DELUSA LE CERCLE DE L’HARMONIE CLAIRE DEBONO Vespina INA KRINGELBORN Sandrina JULIAN PRÉGARDIEN Nencio IAIN PATON Filippo THOMAS TATZL Nanni JÉRÉMIE RHORER Dirigent RICHARD BRUNEL Regie

J. Haydn: »L’infedeltà delusa« (»Liebe macht erfinderisch«) Hob. XXVIII:5 Burletta per musica in zwei Akten (Koproduktion Académie européenne de musique/Festival d’Aix-en-Provence, Opéra Toulon Provence Méditerranée, Grand Théâtre de Luxembourg, Opéra de Lille und Musikfest Bremen)

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ARBEIT IST UNSERE ARBEIT, KULTUR UNSERE KRAFTQUELLE Qualifizierte Arbeitskräfte, moderne Infrastruktur, politische Stabilität – zweifellos wichtige Faktoren eines attraktiven Wirtschaftsstandortes. Doch die Qualität einer Region wird genauso von Angeboten bestimmt, die außerhalb der Arbeitszeit genutzt werden können. Einen Standort ganzheitlich zu fördern, heißt daher für den Arbeitgeberverband NORDMETALL nicht nur, seine Mitgliedsunternehmen professionell zu beraten, für Fach- und Führungsnachwuchs zu sorgen und die Interessen der Wirtschaft gegenüber der Politik zu vertreten, sondern auch: Projekte im Kultur- und Sozialbereich zu unterstützen. Dies tun wir umfassend in ganz Norddeutschland als Verband und mit unseren Stiftungen. Und so freut sich NORDMETALL, auch 2009 wieder ein besonderes Highlight des Musikfest Bremen präsentieren zu dürfen: die Cellistin Sol Gabetta und das Kammerorchester Basel. Wir sind gespannt auf dieses Kulturerlebnis und auf die Begegnung mit Ihnen.

haydn hungaria

Jochen Brünner

sol gabetta Die Cellistin Sol Gabetta gehört nicht nur zu den aufstrebenden Topstars ihres Instruments, sondern der gesamten

VERGESSENE SCHÄTZE UND FRÜHE MEISTERWERKE

Klassik-Szene. 1981 in Cordoba, Argentinien, als Tochter französisch-russischer Eltern geboren, gewann sie diverse Preise, unter anderem beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau,

KAMMERORCHESTER BASEL und JULIA SCHRÖDER

beim ARD-Wettbewerb oder den Natalia-Gutman-Preis Mün-

www.nordmetall.de

Wenn das nicht den internationalen Anspruch des Musikfest Bremen dokumentiert: Ein Schweizer Orchester spielt mit einer argentinischen Solistin in Ostfriesland Kompositionen aus Ungarn und Österreich. Während die junge Star-Cellistin Sol Gabetta die künstlerischen Akzente setzen wird, bildet Ungarn den programmatischen Schwerpunkt dieses Konzerts. Der ungarische Komponist Leó Weiner (1885-1960) ist trotz aller modernen Tendenzen stets den Prinzipien der Tonalität treu geblieben. Dies gilt auch für sein Divertimento Nr. 2, das 1938 zunächst für Streichquartett entstand. Die vier Sätze basieren auf Volksliedern, die – im Gegensatz zu vielen anderen zeitgenössischen Werken, denen man den Einfluss von Volksmusik zuschreibt – im Charakter des Werkes auch deutlich herauszuhören sind. Der Ruhm Leopold Hofmanns (1738-1793) gründet sich heute vor allem auf ein Flötenkonzert, das man lange für ein Werk von Haydn hielt. In den 60er und 70er Jahren des 18. Jahrhunderts gehörte Hofmann jedoch zu den einflussreichsten Komponisten Wiens. Er schrieb mehr als 60 Konzerte, darunter mindestens sechs Cellokonzerte, obwohl das Violoncello damals keineswegs ein gefragtes Soloinstrument war. Sein Konzert in D-Dur darf deshalb als echte Rarität gelten. Zwischen 1761 und 1765 ist auch das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 C-Dur von Joseph Haydn entstanden – kurz bevor der Komponist die Stelle als Kapellmeister am Hofe des ungarischen Fürsten Esterházy antrat. Das Werk galt lange als verschollen und wurde erst 1961 in einem Notenarchiv in Prag wiederentdeckt. Zweifellos ist das technisch anspruchsvolle Konzert das bedeutendste Werk aus Haydns früher Schaffensphase: Mutet es in einigen Passagen noch »spätbarock« an, so weist vor allem der Schlusssatz in die Zeit der Wiener Klassik voraus. Nur zwei Wochen benötigte Béla Bartók im Sommer 1939, um während eines Arbeitsaufenthalts im Berner Oberland sein Divertimento für Streichorchester zu komponieren. Das Werk, in dem sich Bartók deutlich auf die Traditionen der Wiener Klassik bezieht, wurde explizit für das Basler Kammerorchester und dessen musikalischen Leiter Paul Sacher geschrieben.

chen. 2007 wurde sie für ihre CD »Il progetto Vivaldi« mit dem

Das 1984 von Absolventen verschiedener Schweizer Musik-

»ECHO Klassik« als »Instrumentalistin des Jahres« ausge-

hochschulen gegründete Kammerorchester Basel gehört zu

zeichnet. Inzwischen lebt sie in der Schweiz, wo sie ein eige-

den international gefragten Kammerorchestern. 2008 gewann

nes Kammermusikfestival gegründet hat, und ist als Dozentin

das Ensemble, dessen Repertoire unterschiedliche program-

in Basel tätig. Mit ihrer aktuellen CD »Cantabile«, die Bear-

matische Schwerpunkte vom Barock bis zur Moderne umfasst,

beitungen italienischer Opernarien für Cello enthält, schaffte

den »ECHO Klassik« in der Kategorie »Bestes Orchester«. Die

sie es sowohl in die Klassik- als auch in die Pop-Charts. Sol

35 Musiker arbeiten mit wechselnden musikalischen Leitern

Gabetta spielt auf einem seltenen Guadagnini-Cello aus dem

zusammen. Das Musikfest-Konzert in Emden wird die Konzert-

Jahr 1759.

meisterin Julia Schröder dirigieren.

MI 02. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Johannes a Lasco Bibliothek Emden HAYDN HUNGARIA KAMMERORCHESTER BASEL SOL GABETTA Violoncello JULIA SCHRÖDER Leitung

02 09

L. Weiner: Divertimento Nr. 2 L. Hofmann: Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur J. Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1 B. Bartók: Divertimento für Streichorchester Sz 113 (1939, für Paul Sacher und das Basler Kammerorchester geschrieben)

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in Kooperation mit

Partner und Förderer der musikstadt bremen

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, laut Tageszeitung »Die Welt« einer »der transparentesten und sensibelsten Klangkörper, die es zurzeit gibt«, ist eines der weltweit

Schon seit mehr als 185 Jahren ist es selbstgestecktes Ziel und Aufgabe der Sparkasse Bremen, neue kulturelle Möglichkeiten zu fördern und Innovation und Wagnis zu belohnen; dies ist die Basis unseres kulturellen Engagements.

führenden Orchester. Gemeinsam mit ihrem Künstlerischen Leiter Paavo Järvi sowie renommierten Gastdirigenten und international gefragten Solisten ist die Formation regelmäßig auf bedeutenden Festivals und Konzertpodien im In- und Ausland zu erleben.

Eine Grundvoraussetzung für Innovation ist Kreativität. Damit Kreativität jedoch gedeihen kann, braucht es einen gut bereiteten kulturellen Boden.

OTTO SANDER Otto Sander, geboren 1941 in

Vor diesem Hintergrund ist es fast schon selbstverständlich und gute Tradition, dass die Sparkasse die Musikstadt Bremen auf intensive Art und in all ihren Facetten von Jazz bis Klassik tatkräftig fördert.

Hannover, gilt als einer der bes-

LEONARD BERNSTEIN

CANDIDE

ten Schauspieler Deutschlands. Sein erstes Engagement erhielt er an den Düsseldorfer Kammer-

Die Spannweite ist groß: Das Musikfest Bremen genauso wie den Sommer in Lesmona oder den Bremer Klavierwettbewerb. Auch die Reihe »sparkasse in concert« – eine Kooperation mit Nordwestradio – bereichert mit international renommierten Interpreten aus Jazz, Blues und World Music die Bremer Kulturlandschaft.

spielen, wo er 1965 debütierte. 1968 wurde er von Claus Peymann an die Freie Volksbühne Berlin berufen, später wurde er von Peter Stein an die 1970 gegründete Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer geholt. Seit 1980 gastiert er an diversen

So ist die Sparkasse Förderer des Musikfest Bremen – von Beginn an – und fester Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die den musikalischen Ruf Bremens so erfolgreich in die weite Welt trägt. Auf diese Weise haben sich aus Sponsoringaktivitäten kreative Partnerschaften mit innovativen Projekten entwickelt: zum beiderseitigen Nutzen und zur Freude des Publikums!

Theatern, synchronisiert und spielt für Kino, Fernsehen und Radio und tritt bei Lesungen auf.

KRISTJAN JÄRVI Als Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters und des Absolute Ensembles ist Kristjan Järvi für sein Repertoire von der Klassik bis hin zur Musik der Gegenwart bekannt. Als energischer Anwalt der zeitgenössischen Musik hat er bereits über 60 Uraufführungen dirigiert. In der Saison 2008/2009 debütierte Järvi, Artistic Adviser des Kammerorchester Basel, bei den Londoner Proms mit dem BBC National Orchestra of Wales sowie beim Symphonieorchester des BR, beim RSO Stuttgart, dem Orchestre National de Lyon und dem NHK Symphony Orchestra in Tokio.

»Wir befinden uns«, schrieb Leonard Bernstein 1956 in einem Manuskript zu einer Fernsehsendung mit dem Titel »Das amerikanische Musical«, »in einer Situation, die ungefähr der des volkstümlichen musikalischen Theaters in Deutschland kurz vor Mozart entspricht. Damals, im Jahre 1750, war die große Attraktion das ›Singspiel‹, was nichts anderes war als das ›Annie Get Your Gun‹ jener Tage [...]. Nur durch den Genius Mozart wurde aus dem Singspiel ein Kunstwerk. [...] Wir sind jetzt in der gleichen Situation: alles was wir brauchen, ist unseren Mozart. Von ihm bekämen wir sicher keine ›Zauberflöte‹, sondern etwas Neues, für das ›Oper‹ vielleicht nicht das richtige Wort wäre. Es müsste ein aufregenderes Wort sein für so ein aufregendes Ereignis. Und dieses Ereignis kann jeden Moment eintreten. Es ist beinahe, als wäre dies unser großer Moment in der Musikgeschichte, als gäbe es eine historische Notwendigkeit für unseren Reichtum an schöpferischen Talenten gerade in dieser Zeit«. Bernsteins Ausführungen erwiesen sich geradezu als prophetisch, da sich das Musical Anfang der 1950er Jahre als eine neue Kunstgattung des amerikanischen Musiktheaters etablierte – woran

er selbst mit seiner »West Side Story« und der zuvor komponierten »comic operetta« »Candide« erheblichen Anteil hatte. Über letzteres Werk urteilte die zeitgenössische Kritik: »Es ist ein spektakuläres, opulentes und pikantes Musical [...] mit großem Ensemble und glänzender Musik« – und das, obwohl die Vorlage keine idealen Voraussetzungen für ein zugfähiges Libretto lieferte, handelt es sich hierbei doch um eine Adaption von Voltaires Schelmenroman »Candide ou L’optimisme« aus dem Jahr 1759, in dem, wie der Satiriker John Wells es ausdrückte, »jede Seite in einem anderen Land spielt und jeder Absatz ein neues Abenteuer bringt.« Beschrieben wird das abenteuerliche Leben von Candide und Kunigunde, die von ihrem Lehrer, dem Philosophen Dr. Pangloss, in dem Glauben erzogen wurden, in der besten aller Welten zu leben, schließlich werden jedoch alle drei hoffnungslos desillusioniert. Dessen ungeachtet sah Bernstein in Voltaires satirischen Angriffen die Möglichkeit, dem Amerika der McCarthy-Ära einen kritischen Spiegel vorzuhalten und dabei gleichzeitig ein in sich geschlossenes Bühnenwerk zu kreieren. Dass die neuen Zwischentexte von Loriot das Werk um eine Vielzahl von hintergründigen Pointen bereichern werden, kann als sicher gelten. Harald Hodeige

DO 03. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. C Theater am Goetheplatz CANDIDE ANDREW STAPLES Candide PATRICIA PETIBON Cunegonde KIM CRISWELL Old Lady weitere Solisten DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN CHOR DES THEATER BREMEN OTTO SANDER Erzähler THOMAS KIEMLE Szenische Einrichtung KRISTJAN JÄRVI Dirigent

03 09

L. Bernstein: »Candide«, Komische Operette in 2 Akten (halbszenische Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Zwischentexten von Loriot)

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OTTAVIO DANTONE AN DER ARP-SCHNITGER-ORGEL IN GANDERKESEE

Verstärkt widmete sich Ottavio Dantone während der vergan-

Auf Johann Sebastian Bach läuft alles hinaus: Das ist die Essenz des Orgelsoloprogramms, das Ottavio Dantone zusammengestellt hat. So stehen der Meister aus Eisenach und seine Vorgänger im Zentrum dieser Bilanz deutscher Orgelkunst an der Wende zum 18. Jahrhundert. Sie endet mit einem großen Block von Werken Bachs, doch sie zeigt auch auf beeindruckende Weise den Kontext seiner Orgelrevolution. Matthias Weckmann beispielsweise gehört zur Vorläufergeneration. In Hamburg wirkte er bis 1674, und seine Werke gehörten zum Fundus, mit dem Bach groß wird. Gleiches gilt, auch persönlich, für Dietrich Buxtehude, einen der größten Organisten seiner Zeit, zu dem Bach nach Lübeck pilgerte, um ihm zuzuhören und bei ihm zu studieren; nur dessen Tochter wollte er nicht heiraten. Mit Johann Krieger, Johann Pachelbel und Georg Böhm sind darüber hinaus drei Zeitgenossen Bachs vertreten, mit denen er sich kompositorisch messen wird, denn sie entwickeln an ihren jeweiligen Wirkungsstätten in Nord- und Süddeutschland ganz eigenständige Œuvres. Die Werke Johann Sebastian Bachs wie etwa »Vater unser im Himmelreich« BWV 682 oder das Praeludium und Fuge in d-Moll BWV 539, die Ottavio Dantone ausgewählt hat, spiegeln zeitlich passend zu diesem Panorama der barocken Orgelmusik die wirkungsmächtige mittlere Phase im Leben des Komponisten. Mit dem besonderen Augenmerk auf den Gattungen des Präludiums mit Fuge, der Toccata und Ciaccona wendet sich Dantone dem Feld der säkularen Orgelarbeit jener Zeit zu. Als Variationen des freien Vorspiels luden sie die Solisten zur Improvisation ein und befreiten sie vom strengen Regelkanon der Formalismen. Gleichwohl zeigen einige Choralbearbeitungen aber ebenso, wie die Organisten jener Epoche mit der sonntäglichen »Fronarbeit« umgingen und mit welchem Erfindungsreichtum sie sich der Komposition auch solcher »Gebrauchswerke« hingaben – alles zur höheren Ehre Gottes, wie Bach immer betonte.

genen Jahre jedoch wieder dem Orgel- und dem Cembalospiel.

Stephan Cartier

Ottavio dantone Er führt gern den Taktstock – aber die Liebe zu den Tasten lässt Ottavio Dantone immer wieder ins Solistenfach zurück wechseln. Studiert hat er am Mailänder Konservatorium ohnehin beides, das Dirigat wie auch das Cembalo- und Orgelspiel. Es war der entscheidende Wendepunkt in der erfolgreichen Solistenkarriere für Dantone, 1996 die Leitung der Accademia Bizantina in Ravenna übernommen zu haben. Fortan konzentrierte er sich auf die Karriere als Dirigent und wechselte 1999 auch ins Opernfach. Unter anderem leitete er Händels »Rinaldo« und 2007 Mozarts »Così fan tutte« an der Mailänder Scala.

Er ist europaweit als Solist bei großen Festivals der Alten Musik zu hören, womit er an seine frühen Erfolge anknüpft, die sich in

03 09

Preisen für die beste Continuo-Begleitung beim Internationalen Wettbewerb in Paris sowie dem Gewinn des großen Barock-Wettbewerbs in Brügge spiegeln. Dantone hat auch viele Preise für seine Einspielungen erhalten, darunter für die CDs mit Sonaten

DO 03. SEPT I 20 Uhr EINHEITSPREIS 22 EUR (HÖRPLÄTZE 15 EUR) St. Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee

Pietro Domenico Paradisis sowie den Sonaten für Cembalo und Violine von Johann Sebastian Bach.

Ottavio Dantone

OTTAVIO DANTONE Orgel M. Weckmann: Praeambulum in d D. Buxtehude: Komm, Heiliger Geist, Herre Gott BuxWV 200, Ciaccona e-Moll BuxWV 160 J. Krieger: Toccata D-Dur G. Böhm: Praeludium, Fuge und Postludium g-Moll, Vater unser im Himmelreich J. Pachelbel: Toccata C-Dur, Ciaccona f-Moll

J. S. Bach: Vater unser im Himmelreich BWV 682, Praeludium und Fuge in d-Moll BWV 539, Allein Gott in der Höh’ sei Ehr’ BWV 663 und weitere Werke

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Recital mit Antoine Tamestit Franz Schubert ist 1797 in einer Wiener Vorstadt als Sohn eines kaisertreuen und frommen Schulmeisters und einer Köchin geboren. Er wuchs im Unterschied zum 1770 geborenen Beethoven, dessen geistiges Umfeld die Ideale der Revolution waren, direkt in die Restauration hinein: Der Wiener Kongress 1814 und die Karlsbader Beschlüsse 1819 besiegelten eine erbarmungslose Diktatur in Wien unter dem Fürsten Metternich. 1822 schwer krank, hatte Schubert am 31.3.1824 an seinen Freund Leopold Kuppelwieser geschrieben: »... ich fühle mich als den unglücklichsten, elendsten Menschen auf der Welt. Jede Nacht, die ich schlafen geh’, hoffe ich nicht mehr zu erwachen und jeder Morgen kündet mir nur den gestrigen Gram«. In diesem Jahr schrieb er die Sonate für Arpeggione und Klavier. Das Arpeggione hatte der Instrumentenbauer Georg Stauffer 1823 gebaut und es wäre wohl vergessen worden, gäbe es nicht Schuberts Werk, das heute meist mit der Bratsche oder dem Cello gespielt wird. Das Arpeggione verbindet die Spielweise des Cellos mit Form, Stimmung und Bünden der Gitarre. Es blieb ein Unikum seiner Zeit. 1890 hatte der 61-jährige Johannes Brahms gegenüber Clara Schumann angekündigt, nicht mehr zu komponieren, sicher auch als Folge gesamtgesellschaftlicher Enttäuschung. Doch dann lernte er 1891 Richard Mühlfeld, den Soloklarinettisten der Meininger Hofkapelle kennen und es entstanden in kürzester Zeit zwei Klarinettensonaten, ein Klarinettentrio und ein Klarinettenquintett. Mit den beiden Klarinettensonaten op. 120 endet das Instrumentalschaffen von Brahms: auch hier wieder die meisterliche Metamorphose der traditionellen Sonatensatzform und die in die musikalische Zukunft weisende Variationstechnik.

»Bitte setzen Sie sich dieser Musik aus, wann immer Sie ihr begegnen«, sagte der Komponist Wolfgang Rihm in Bezug auf die Musik von Dmitri Schostakowitsch. Der russische Komponist, dessen Leben wie viele andere in die Mühlen der sozialistischen Ästhetikwärter geriet, war immer wieder Repressionen ausgesetzt. 1960 wieder 1. Sekretär des sowjetischen Komponistenverbandes, gelangte er zu Ruhm und Ehren – aber als ein gebrochener Mann. Angesichts des Elends seines Volkes bezeichnete er seine 15 Sinfonien als »Grabdenkmäler«. Als er 1975 kurz vor seinem Tod die Bratschen-Sonate schrieb, ist der Widerspruch der Linken zwischen dem Ideal des Sozialismus und der Realität der sowjetischen Staaten besonders krass und der Komponist todkrank: »Ich befinde mich jetzt im Krankenhaus«, schreibt er an den polnischen Komponisten Krzysztof Meyer. »Ich habe Ärger mit meinem Herzen und mit den Lungen. Meine rechte Hand schreibt nur mit großer Mühe... Obgleich es sehr schwierig war, habe ich die Sonate für Bratsche und Klavier doch zu Ende geschrieben«. Lew Arnschtam 1977 über das Werk: »Das ist eine Sonate über das Leben und zum Ruhm des Lebens. Der letzte, der dritte Satz hat in seiner gespannt-eigensinnigen Lyrik in Schostakowitschs ganzem übrigen Schaffen nichts Vergleichbares aufzuweisen«. Ute Schalz-Laurenze

ANTOINE TAMESTIT

MARKUS HADULLA Antoine Tamestit wurde 1979

Der in Köln geborene Pianist Markus Hadulla begann sein Studium in der gemeinsamen Lied-

geboren und studierte bei Jean

klasse von Mitsuko Shirai und Hartmut Höll in Karlsruhe. Dem Preis für den besten Liedpianis-

Sulem am Pariser Conservatoire,

ten beim VII. Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb in Stuttgart 1994 folgte eine Einladung von

an der Yale University (USA) bei

Dietrich Fischer-Dieskau in dessen Berliner Liedklasse. Mit dem Bratscher Antoine Tamestit ver-

Jesse Levine und dem Tokyo

bindet ihn eine jahrelang gewachsene Partnerschaft, die 2005 zur Auszeichnung in der Reihe

String Quartet und bei Tabea Zim-

»Rising Stars« der European Concert Hall Organization (ECHO) durch die Cité de la Musique Paris

mermann in Berlin. Er wurde mit

geführt hat. Markus Hadulla ist Dozent an der Hochschule für Musik Berlin »Hanns Eisler« und

den wichtigsten internationalen

unterrichtet eine Liedklasse an der Hochschule für Musik Karlsruhe.

Preisen ausgezeichnet, zuletzt im Januar 2008 mit dem Credit Suisse Young Artist Award. Innerhalb weniger Jahre ist er zu einem der gefragtesten Solisten seines Instruments geworden. Im vergangenen Jahr wurde er im Rahmen des Musikfest Bremen zum Förderpreisträger Deutschlandfunk ernannt. Tamestits Repertoire reicht vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken. Sein besonderes Interesse für die Musik unserer Zeit hat zu Begegnungen mit vielen Komponisten geführt sowie zu diversen Uraufführungen und Ersteinspielungen zeitgenössischer Werke. Seit Oktober 2007 ist er Professor an der Kölner Musikhochschule. Der Musiker spielt die Viola »Mahler« von Antonio Stradivari, Cremona 1672, die ihm von der Habisreutinger-Stiftung zur Verfügung gestellt wird.

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Die Glocke FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2008 ANTOINE TAMESTIT Viola MARKUS HADULLA Klavier

06 09

F. Schubert: Sonate für Arpeggione und Klavier a-Moll D821 J. Brahms: Sonate für Viola und Klavier f-Moll op. 120 Nr. 1 D. Schostakowitsch: Sonate für Viola und Klavier C-Dur op. 147

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G. F. Händel

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

saul

Gegründet in den frühen 80er Jahren in Ost-Berlin, hat sich die Akademie für Alte Musik Berlin in den letzten Jahren an die Weltspitze der Kammerorchester gespielt. Das

seelische abgründe eines königs

Mit seinem biblischen Oratorium »Saul«, in dessen Zentrum die Selbstzerstörung des israelitischen Königs aufgrund seiner tiefen seelischen Zerrüttung steht, schuf Georg Friedrich Händel ein musikalisches Seelendrama, das hinsichtlich seiner Stringenz und musikalischen Vielfalt in der Geschichte der Oratoriengattung wohl einzigartig ist. Das vom 23. Juli bis 27. September 1738 in nur 67 Tagen komponierte dreiaktige Werk nach einem Libretto von Charles Jennens, der den an sich schlichten Bibeltext aus dem Alten Testament einer bemerkenswerten Dramatisierung unterzog, wurde am 16. Januar 1739 im King’s Theatre am Haymarket in Anwesenheit des Königshauses unter Händels Leitung mit großem Erfolg uraufgeführt. An diesem Erfolg hatte die ungewöhnliche Orchesterbesetzung einen nicht zu unterschätzenden Anteil: So fügte Händel dem konventionellen Theaterorchester Instrumente bei, von denen der mit ihm befreundete Rechtsanwalt James Harris meinte, es wären »alte Instrumente, wie sie in der Zeit von König David verwendet wurden«. Auch Katherine Knatchbull, James Harris’ Halbschwester, wusste schon vor der Erstaufführung zu berichten, sie hätte von Händel erfahren, dass er in »Saul« ein neues

Ensemble gastiert regelmäßig in den musikalischen Zentren Europas wie Paris, Amsterdam, Wien, Zürich, London und Brüssel. Tourneen führten bislang in fast alle europäischen Länder sowie in die USA, den Nahen Osten, nach Japan und Südostasien. Weit über eine Million verkaufte Tonträger, von denen zahlreiche Produktionen mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet wurden, bürgen für den Weltruhm des Ausnahmeensembles.

CAPPELLA AMSTERDAM

Instrument verwenden werde, »eine Art Trompete« von »sieben oder acht Fuß Länge«, die »sich wie ein Fernglas zusammenschieben lässt, so dass es auf drei Fuß verkürzt wird, oder auf volle Länge ausgezogen werden kann, ganz nach Belieben des Spielers«. Bei diesen »biblischen« Instrumenten handelt es sich einerseits um die im frühen 18. Jahrhundert in England aus der Mode gekommenen »sackbuts«: Vorläufer heutiger Posaunen, die meist dreifach in der Kombination mit TrompetenEnsemble und Kesselpauken auftreten und von Händel zur Charakterisierung einer festlichen oder kriegerischen Szenerie eingesetzt werden. Andererseits führte der Komponist das von Harris als »tubal cains« bezeichnete Carillon ein, ein Glockenspiel von zwei bis drei Oktaven, das am Anfang des Werkes Davids Freude über den Sieg über die Philister ausdrücken soll. Dass sich Händel weiterhin, zumindest für die Erstaufführung des Werkes, die größten verfügbaren Kesselpauken »of His Majesty’s Stores« im Tower ausgeliehen hat – Pauken, die unter dem Herzog von Marlborough 1709 in der Schlacht von Malplaquet verwendet worden sein sollen und laut zeitgenössischen Berichten über einen beeindruckenden Klang verfügten – dürfte zu dem ungewöhnlichen Erfolg des Werkes ebenfalls nicht unerheblich beigetragen haben.

Die Cappella Amsterdam entwickelte sich unter der Leitung von Daniel Reuss innerhalb der letzten Jahre zu einem der führenden Kammerchöre sowohl auf dem Gebiet der Alten Musik als auch im Bereich der Moderne. Die Formation, die bei zahlreichen OpernProduktionen von Purcell bis Tan Dun mitwirkte, arbeitet mit renommierten Orchestern, Instrumentalensembles und Chören zusammen und trat unter anderem auf Festivals in Turin, Nantes, Brüssel, Lissabon, Tokio und Berlin auf.

DANIEL REUSS Daniel Reuss, 1961 in den Niederlanden geboren, übernahm 1990 die Leitung der Cappella Amsterdam, die er zu einem der gefragtesten Kammerchöre der Niederlande formte. Von 1995 bis 2000 leitete Reuss, dessen Repertoire vom Mittelalter bis zur Gegenwart reicht, den Fachbereich Chorleitung an der Musikhochschule in Amsterdam. Darüber hinaus wird er regelmäßig als Gastdirigent von Kammerorchestern und Vokalensembles (u. a. Niederländischer Rundfunkchor, Colle-

Harald Hodeige

gium Vocale Gent, Balthasar-Neumann-Chor, SWR-Vokalensemble) in ganz Europa eingeladen.

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. D Dom zu Verden

präsentiert von

saul AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN JOANNE LUNN Merab FFLUR WYNN Michal ROBIN BLAZE David THOMAS WALKER Jonathan MATTIJS VAN DE WOERD Saul CAPPELLA  AMSTERDAM DANIEL REUSS Dirigent

06 09

G. F. Händel: »Saul« HWV 53, Oratorium in drei Akten (in englischer Sprache)

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DIE KBC BANK DEUTSCHLAND AG PRÄSENTIERT EIN STARKES DUO – PHILIPPE HERREWEGHE UND FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

Es ist uns eine große Freude, mit Ihnen in diesem Jahr einen ganz besonderen Geburtstag feiern zu können: Vor 200 Jahren wurde der große Komponist, Pianist und Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdy in Hamburg geboren. Sehr früh zeigte sich sein außergewöhnliches Talent und als hätte er geahnt, dass ihm nur eine kurze Schaffenszeit gegeben sei, komponierte er bereits als Elfjähriger fast 60 Lieder und Klaviersonaten. Bereits in seiner Jugendzeit lernte er auch die Geistesgrößen seiner Epoche kennen und daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Ballade seines väterlichen Freundes Goethe die Inspirationsquelle für »Die Erste Walpurgisnacht« op. 60 ist. Impressionen seiner zahlreichen Reisen durch ganz Europa verarbeitete er ebenfalls in seinen Werken und so atmet die Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 die Weite des schottischen Hochlandes. Herauszuheben ist auch, dass er sich der Tradition verbunden fühlte und Werke von Bach, Händel oder gar Mozart zur Wiederaufführung brachte. Der Tradition verpflichtet ist auch unser Haus, das seit 1863 das Bankgeschäft betreibt und der Kreis schließt sich damit, dass der Vater von Felix Mendelssohn Bartholdy ein angesehener Bankier war. Wir freuen uns mit Ihnen auf ein einzigartiges Konzert unter der Leitung von Philippe Herreweghe, dessen Name seit vielen Jahren für höchste internationale Qualität steht und der ein gern gesehener Gast an der Weser ist.

banking for business

Mit seiner Ballade »Die erste Walpurgisnacht« schuf Johann Wolfgang von Goethe im August 1799 – zehn Jahre bevor Felix Mendelssohn Bartholdy das Licht der Welt erblickte – eine milde Satire auf den kirchlichen Aberglauben. Im Zentrum stehen heidnische Bräuche, die durch Verwendung von Feuer und Teufelsmasken den »christlichen Wächtern« Angst einjagen und die »Bekehrer« auf diese Weise auf Distanz halten. Obwohl Goethe die Ballade von Anfang an als Material für eine Chorkantate vorgesehen hatte, dauerte es mehr als 30 Jahre, bis das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte. Eigentlich hatte der Dichter für diese Aufgabe seinen Freund Carl Friedrich Zelter vorgesehen. Der aber konnte »die Luft nicht finden, die durch das Ganze weht«, und entschied, »es soll lieber noch liegen bleiben«. Zelters Schüler Felix Mendelssohn Bartholdy nahm das Projekt erst kurz vor dessen Tod 1831 wieder in Angriff. »Was mich seit einigen Wochen fast ausschließlich beschäftigt, ist die Musik zu dem Gedicht von Eur. Exzellenz, welches die erste Walpurgisnacht heißt«, schrieb der Komponist aus Rom an Goethe. »Ich will es mit Orchesterbegleitung als eine Art großer Kantate komponieren. (...) Ich weiß nicht, ob mirs gelingen wird, aber ich fühle, wie groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung und Ehrfurcht ich sie angreifen muß.« Die Uraufführung im Januar 1833 in Berlin erlebte Goethe nicht mehr. Zehn Jahre später überarbeitete der Komponist das Werk noch einmal grundlegend, so dass es im Februar 1844 in Leipzig zu einer zweiten Uraufführung kam. »Die Walpurgisnacht ist eines der seltenen Großwerke, in denen Humor, Geist, Majestät und Anmut untrennbar miteinander verflochten sind«, schreibt Mendelssohn-Biograph Eric Werner, der das Werk als bedeutendstes weltliches Oratorium des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Zur Einstimmung auf das Hauptwerk des Abends steht mit der »Schottischen« Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 eines der populärsten Werke Mendelssohn Bartholdys auf dem Programm. Seinen Beinamen hat das Werk aufgrund der atmosphärischen Färbung und der folkloristischen Bezüge. Erste Skizzen entstanden unmittelbar nach der England- und Schottlandreise des Komponisten im Jahr 1829, aber erst 1842 vollendete er das Werk. Jochen Brünner

KBC Bank Deutschland AG . Zentrale . Wachtstraße 16 . 28195 Bremen . Telefon (0421) 3684-0 . Fax (0421) 3684-473 Internet: www.kbcbank.de . e-mail: kbc.bank.deutschland.ag@kbc.be

Philippe herreweghe

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES

Philippe Herreweghe,

Den historischen Radius seiner Aktivitäten erweiterte Herreweghe 1991 mit der Gründung des

Jahrgang 1947, absol-

sowohl in Paris als auch in Brüssel ansässigen Orchestre des Champs-Élysées. Ursprünglich

vierte an der Universi-

konzentrierte es sich auf französische Musik des 18. und 19. Jahrhunderts in historischen

tät seiner Heimatstadt

Spielweisen, mittlerweile reicht das Spektrum bis zu Bruckner und Mahler.

Gent ein Studium der Medizin und der Psych-

COLLEGIUM VOCALE GENT UND CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA

iatrie und studierte parallel am Konservatorium Klavier, Cembalo und Orgel. Schon

Das Collegium Vocale Gent wurde 1970 auf Initiative Herreweghes gegründet und genießt vor

1970 hatte er das Collegium Vocale gegründet, mit dem er auf

allem auf dem Gebiet der Barockmusik mit zahlreichen preisgekrönten Einspielungen einen ex-

Einladung von Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt

zellenten Ruf. Sein Repertoire reicht von der Chorpolyphonie der Renaissance bis zur Musik der

an der gemeinsamen Gesamteinspielung aller Bach-Kantaten

zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Um auch großangelegten Werken der Klassik und Roman-

mitwirkte. 1977 rief Herreweghe die Chapelle Royale ins Le-

tik besser gerecht zu werden und Sänger von europäischem Format heranzubilden, kooperiert

ben, mit der er sich auf die Interpretation französischer Musik

das Collegium Vocale Gent seit diesem Jahr mit dem Chor der Accademia Chigiana in Siena, einer

des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisierte.

der renommiertesten Musikakademien Italiens.

die erste

walpurgisnacht von heidnischen

bräuchen und

schottischem hochmoor mo 07. SEPT I 20 UHR I Kat. B Die Glocke Die erste walpurgisnacht orchestre des champs-Élysées ANNA zander Alt maximilian schmitt Tenor florian boesch Bariton Matthew brook Bass collegium vocale gent coro dell’accademia chigiana philippe herreweghe Dirigent

07 09

F. Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische«, »Die Erste Walpurgisnacht« op. 60

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ein kurfürst als förderer der schönen künste

EPOCA BAROCCA Sie sind Spezialisten für das Ausgefallene, für das Vergessene einer großen Musikepoche. Sergio Azzolini, Alessandro Piqué, Christoph Lehmann und Margarete Adorf bürgen sowohl als Interpreten wie auch als Musikwissenschaftler für außergewöhnliche Konzerte, die Alte Musik auf originalen Instrumenten des Barock und in authentischen Programmzusammenstellungen näher bringen. Dabei mischen die vier Musiker Repertoire-Perlen mit Werken, deren Komponisten zu ihrer Zeit hoch berühmt waren, jedoch nach ihrem Tod in Vergessenheit gerieten. Das Ensemble Epoca Barocca wurde 1994 gegründet und war seitdem bei vielen wichtigen europäischen Festivals zu Gast, darunter bei den Amici della Musica di Firenze, bei den Bodensee Festspielen oder dem Rheingau Musik Festival.

SILVIA VAJENTE Die aus Arezzo stammende Sängerin passt in vielerlei Hinsicht zum Ensemble Epoca Barocca, mit dem sie häufig zusammenarbeitet. Zum einen besitzt Silvia Vajente, die am Konservatorium in Bologna studierte, ein großes Faible für die Zeit des Barock, das sie durch zusätzliche Studien bei Jill Feldmann

Ein Bayer in Köln – das war Clemens August. Als Kurfürst und Erzbischof der Rheinmetropole wurde der aus dem bayrischen Herzogsgeschlecht stammende Mann zu einem der einflussreichsten Kirchenpotentaten seiner Zeit. Denn nur ein Bischofsamt war dem weltgewandten und feinsinnigen Kirchenfürsten nicht genug: Am Ende seines Lebens war er Herzog von Westfalen, Bischof von Münster, Paderborn, Hildesheim und Osnabrück, schließlich auch Hochmeister des Deutschen Ordens. Trotz dieser vielen Verpflichtungen, die seinen Hang zur weltlichen Macht erkennen lassen, blieb Clemens August zeitlebens ein Freund und Förderer der schönen Künste. Er beschäftigte Maler, Architekten und eben auch Musiker an seinen Höfen. An der Grenze zwischen Barock und Rokoko stehend, spiegelte sich in seinem Musikgeschmack ein epochaler Übergang. Dies zeigt sich auch in dem Programm, das Epoca Barocca als »Hofkonzert« zusammengestellt hat. Es vereint Komponisten, die zu jener Zeit ganz en vogue waren, auch wenn man ihre Namen – mit Ausnahme derer Christoph Schaffraths und natürlich Georg Friedrich Händels – heute kaum noch kennt oder erst seit kurzer Zeit beginnt, sie wieder zu entdecken. Das Konzert verdeutlicht auch, wie sich französischer und italienischer Stil an den Fürstenhöfen Deutschlands in jener Zeit, der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, einen Wettkampf um die Gunst des Publikums lieferten. Antonio Lotti, Francesco Mancini und Alessandro Stradella bezeugen die Vorliebe Clemens Augusts für letzteren. Johann Christoph Pez als »Lullyst« vertritt die französische Linie, und Schaffrath und Händel wiederum stehen für Œuvres, die ganz individuell von beiden Quellen profitierten. Die umsichtige Mischung von Kantaten und instrumentalen Werken gibt zudem einen runden Blick über das kammermusikalische Timbre am Hofe des »Herrschers über fünf Kirchen«, wie Zeitgenossen den umtriebigen Clemens August nannten. Stephan Cartier

und Gloria Banditelli professionalisiert hat. Zum anderen ist sie Musikwissenschaftlerin mit Freude an historischen Entdeckungen und als Oboistin zudem noch eine ausgezeichnete Instrumentalistin. Silvia Vajente überzeugte auf vielen internaauch als Protagonistin bei großen Opernproduktionen.

DI 08. SEPT I 18.30 Uhr I 22 EUR (ERM. 19 EUR) Jagdschloss Clemenswerth, Sögel

präsentiert von

CLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE EPOCA BAROCCA SILVIA VAJENTE Sopran

tionalen Bühnen sowohl als kammermusikalische Solistin wie

08 09

Kammerkantaten und Sonaten von A. Lotti, J. Chr. Pez, F. Mancini, A. Stradella, Chr. Schaffrath und G. F. Händel

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SIEMENS PRÄSENTIERT PHILIPPE JAROUSSKY Siemens ist einer der größten Arbeitgeber in der Region Bremen. Seit über 100 Jahren tragen die Siemens Niederlassung in Bremen und die mit ihr verbundenen Unternehmen nachhaltig dazu bei, die Hansestadt Bremen als Wirtschaftsstandort und internationale Handelsdrehscheibe zu stärken. Siemens bietet seinen Kunden als zuverlässiger Partner vor Ort innovative Produkte und individuelle Lösungen der Elektrotechnik und Elektronik in den Geschäftsfeldern Industry, Energy und Healthcare aus einer Hand. Die Nähe zu unseren Kunden spielt dabei für uns in der gesamten Region eine entscheidende Rolle. Engagement für die Region begrenzt sich bei Siemens aber nicht nur auf die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts. Auch in zahlreichen gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Projekten übernehmen wir unternehmerische Verantwortung und leisten unseren Beitrag für Bremen. Als Sponsor der ersten Stunde des Musikfestes Bremen freuen wir uns besonders, im 20. Jubiläumsjahr diese erfolgreiche und erstklassige Konzertveranstaltung in bewährter Tradition und Partnerschaft unterstützen zu können. Dieses Jahr haben wir uns für einen außergewöhnlichen Künstler der internationalen Musikelite entschieden – den französischen Countertenor und Echo Klassik Preisträger 2008 – Philippe Jaroussky und das Ensemble Concerto Melante. Erleben Sie mit uns einen außergewöhnlichen Konzertabend!

Es sind die brillanten Höhen, die in diesem Konzert den Ton angeben. Die Kunst des Countertenors ist es, so hoch wie eine Frauenstimme zu singen; aber nicht wie sie zu klingen. Der üblichen Stimmlageneinteilung entrückt, ist er ein stimmliches Phänomen. Ursprünglich als Kompromiss in jenen Zeiten gefunden, in denen Frauen nicht auf der Bühne oder gar in der Kirche tragende Partien singen durften, entwickelte sich der Countertenor später zu einem eigenen Genre, als die musikalische Emanzipation so weit gediehen war, dass es bereits streitbare Primadonnen gab.

Vor allem in Italien stand diese wortwörtlich hohe Kunst ganz hoch im Kurs. Hier schwangen sich die Komponisten im Barock zu immer gewagteren Ka­­ priolen für die männliche Stimme auf – und fanden darüber zu ganz eindringlichen Werken. Philippe Jaroussky und Concerto Melante warten mit kompositorischen Perlen auf, wobei sie Kantaten und Sonaten bekannter Komponisten wie Antonio Vivaldi und Alessandro Scarlatti mit Werken solcher Ton- setzer kombinieren, die Helden ihrer Epoche waren, aber heute fast vergessen sind. Nicola Antonio Porpora beispielsweise galt damals nicht nur als

bedeutendster Gesangslehrer, sondern er schaffte es auch, mit seinen Opern und seinem Unternehmergeist Georg Friedrich Händel in London auf das Ärgste Konkurrenz zu machen. Als Vertreter der Opera seria gehört er zudem zu den Impulsgebern der Oper seiner Zeit. Seine Arien und Kantaten wie etwa »Perdono, amata Nice« zählten zu den Bravourstücken des Genres. London war auch für den Italiener Giovanni Battista Bononcini eine wichtige Karrierestation – bis ihn ein Plagiatsvorwurf aus England vertrieb. Seine Vokalwerke galten als Krönung der kunstvollen weltlichen Kantate – von denen er immerhin 300 schrieb. Eine Programmrarität ist, dass ausgerechnet von den für ihre Instrumentalwerke so hoch gerühmten Komponisten Vivaldi und Scarlatti an diesem Abend vokale Werke im Zentrum stehen. Der Stimmwechsel bleibt Motto dieses außergewöhnlichen Programms. Stephan Cartier

BAROCKE SCHÄTZE WENN ENGEL

SINGEN

PHILIPPE JAROUSSKY Der Countertenor ist eine tra- di­tionsreiche Profession, doch während der Klassik und Romantik geriet diese Kunst außer Mode. Die historische Aufführungspraxis unserer Tage ließ sie jedoch wieder aufblühen. Zum kleinen Kreis der Stars dieser so anspruchsvollen Stimm- lage zählt der 30 Jahre junge Franzose Philippe Jaroussky. Erst im vergangenen Jahr erhielt er den ECHO Klassik Preis. Obwohl der Großteil seines Repertoires naturgemäß aus der Renaissance und dem Barock stammt, gehört Philippe Jarousskys Augenmerk auch der modernen Musik, die den Counter­tenor als Protagonisten wieder entdeckte. Gemeinsam mit dem Pianisten Jérôme Ducros hat Philippe Jaroussky erfolgreiche Programme mit Stücken aus dem 19. und 20. Jahrhundert zusammengestellt. Sein Favorit als Komponist bei Konzerten und für CD-Aufnahmen bleibt jedoch Antonio Vivaldi.

CONCERTO MELANTE Noch weitaus jünger als der Solist des Abends ist das Ensem- ble »Concerto Melante«. Die Gruppe aus erfahrenen Musikern der Berliner Barock Solisten hat sich erst im vergangenen Jahr konstituiert. Die acht Mitglieder verstehen sich nicht als Konkurrenz zum eigenen Ur-Ensemble, sondern sehen in der Zusammenstellung als »Concerto Melante« die Möglichkeit, in dieser kleineren Besetzung andere Werke der Alten Musik für sich und das Publikum zu entdecken. Dazu gehören vor allem die Kompositionen Georg Friedrich Telemanns. Die Zuneigung zu diesem Komponisten ist eng: Aus den Silben seines Namens lieh sich die Gruppe »Melante« den ihren als Anagramm.

MI 09. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Unser Lieben Frauen Kirche Bremen BAROCKE SCHÄTZE PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor CONCERTO MELANTE

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G. B. Bononcini : Siedi amarilli A. Vivaldi: Konzert für Streicher und Basso continuo g-moll RV 156 N. Porpora: Cantata »Perdono, amata Nice« A. Scarlatti: Ombre tacite e sole D. Gallo: »La Follia« für Streicher und Basso continuo g-Moll A. Vivaldi: Cessate, omai cessate

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ANNE SOFIE VON OTTER Die Schwedin Anne Sofie von Otter wird als eine der vielseitigsten Gesangskünstlerinnen der Gegenwart gefeiert und gilt als führende Mezzosopranistin ihrer Generation. In Stockholm und London ausgebildet, führte sie ihr erstes festes Engagement an das Opernhaus Basel, von wo aus sie ihre internationale Karriere startete. Der Durchbruch gelang ihr mit der Interpretation des Oktavian in Strauss’ »Rosenkavalier«, den sie an den weltweit führenden Opernhäusern sang. Kaum eine Sängerin unserer Tage verfügt in der Oper wie im Konzert über ein so vielfältiges Repertoire: Ob Weill, Schubert, Händel, Bizet, Mozart, John Dowland, Abba oder Elvis Costello, Anne Sofie von Otter überzeugt mit Musikalität und Authentizität – dafür wurde sie 2006 mit dem Musikfest-Preis Bremen ausgezeichnet.

CONCERTO COPENHAGEN UND LARS ULRIK MORTENSEN Das 1991 durch dänische und schwedische Musiker gegründete Concerto Copenhagen, auch liebevoll »CoCo« genannt, gilt als das führende Barockorchester Skandinaviens. Insbesondere nachdem der bekannte Cembalist Lars Ulrik Mortensen 1999 die Künstlerische Leitung übernahm, gelang es dem Ensemble, durch eine unkonventionelle Programmgestaltung auf sich aufmerksam zu machen.

Skandinaviens Barockmusik-Elite Johann Sebastian Bach (1685-1750) war 1723 städtischer Musikdirektor, d.h. Kantor der Kirchen St. Thomas und St. Nikolai in Leipzig geworden, eine Stelle, die er trotz erheblicher Konflikte mit Kollegen und Obrigkeiten bis zu seinem Tode beibehalten hat. Zu seinen Aufgaben gehörte die sonntägliche Neukomposition von Kantaten für den Gottesdienst. Ein schier unvorstellbarer Aufwand, den Bach in fünf vollständig erhaltenen Kantatenjahrgängen erledigte, d.h. er sorgte Sonntag für Sonntag und an Festtagen für 60 (!) Kantatenaufführungen pro Jahr. In der Kantate wurde das Evangelium ebenso vertont wie ausgelegt – so die Auffassung der lutherischen Kirchenmusik. In Bezug auf ihre Funktion bilden die Kantatenkompositionen Bachs den »großartigen geistes- und musikgeschichtlichen Versuch, den Gottesdienst in Musik zu setzen« (Oskar Söhngen). Georg Friedrich Händel, wie Johann Sebastian Bach 1685 geboren, studierte zunächst einmal nach dem Wunsch seines Vaters Jura, aber die Liebe zur Musik war nicht zu unterdrücken. Er schrieb, gerade 19 Jahre alt, für Hamburg mit beispiellosem Erfolg »Almira«. Die Beschäftigung mit der geliebten Oper führte ihn in deren Ursprungsland Italien. Bei der Uraufführung von »Aggripina« 1709 in Venedig zeigen die Ereignisse recht gut, wie beliebt Händel war und – mehr noch – wie zutiefst italienisch er komponierte. In einem zeitgenössischen Bericht heißt es: »So oft eine kleine Pause vorfiel, schrien die Zu-

schauer »Viva il caro Sassone!« - Es lebe der liebe Sachse! - nebst anderen Ausdrücken ihres Beyfalls, die so ausschweifend waren, dass ich ihrer nicht gedenken darf«. Ab 1712 versuchte er in London, als Unternehmer die »opera seria« durchzusetzen mit ihrer beispiellosen Gesangskunst des Bel Canto. Händels Arien gehen jedoch weit über das konventionelle Affektenschema hinaus. 1723 entstand »Giulio Cesare« und 1738 »Xerxes«. Das daraus stammende Largo »Ombra mai« wurde und blieb weltberühmt, auch als die Oper bis zu ihrer Wiederentdeckung 1924 nahezu vergessen war. Auch Händels Concerti grossi mit ihren typischen Wechseln von Soli und Tutti sind italienischer Provenienz, Händel hatte mit Arcangelo Corelli den »Erfinder« der Gattung kennengelernt. Ute Schalz-Laurenze

präsentiert von

FR 11. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Johanneskirche Tostedt CONCERTO COPENHAGEN ANNE SOFIE VON OTTER Mezzosopran LARS ULRIK MORTENSEN Leitung

11 09

J. S. Bach: »Geist und Seele wird verwirret« BWV 35, Sinfonia aus »Weinen, klagen, sorgen, zagen« BWV 12, Aria aus »Widerstehe doch der Sünde« BWV 54, Aria aus »Schläfert alle Sorgenkummer« BWV 197 G. F. Händel: Concerto Grosso op. 3 Nr. 2 und Nr. 5 und Arien aus »Giulio Cesare«, »Agrippina« und »Xerxes«

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CHOIR OF KING’S COLLEGE Hier macht die Tradition den Ton; und beide sind von bemerkenswerter Qualität. Der Choir of King's College aus Cambridge kann seine Geschichte auf König Heinrich VI. zurückführen, der das Ensemble im Jahr 1441 einrichten ließ, um die musikalische Versorgung seiner Kapelle an der Universität Cambridge zu sichern. Eine Aufgabe, die der Chor auch heute noch tagtäglich versieht. Zwar haben sich die organisatorische Struktur des Ensembles und die extremen Leistungsanforderungen

legendär: die britische tradition des Chorgesangs Als Heinrich VIII. sich zur Reformation der Kirche seines Landes entschloss, trieben ihn vielerlei Motive – nicht nur der Wunsch nach Scheidung von seiner damaligen Frau Katharina von Aragon. Allzu tiefe theologische Überzeugung steckte jedoch nicht hinter der Trennung von Rom, so dass die eigentliche Umgestaltung der katholischen Gottesdienstordnung hin zu einer originär anglikanischen sich über mehr als 120 Jahre hinzog. Eine der wichtigsten Neuerungen des anglikanischen Gottesdienstes und seiner musikalischen Umrahmung wurde der Choral Evensong, eine liturgische Zusammenstellung unterschiedlicher Gattungen von Anthems, Hymnen und auch größerer Kompositionen wie etwa einem Magnifikat zu einer Art Messe. Auch die Gemeinde war gehalten, hierin einzustimmen. Der »Choral Evensong«, den Stephen Cleobury und der Choir of King's College für den Konzertabend zusammengestellt haben, ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Denn mit der Auswahl der elf Werke, die von Christopher Tye über Benjamin Britten bis zu Jonathan Harvey reicht, beginnt dieses »Abendlied« in der Spätrenaissance und endet in der zeitgenössischen Postmoderne. Der musikalische Gang durch die Jahrhunderte verdeutlicht die liturgische Emanzipation der anglikanischen Kirchenmusik besonders durch die Werke von Komponisten wie Christopher Tye und Thomas Tallis, die noch in »katholischen Zeiten« groß geworden waren. In ihnen spiegelt sich die stilistische Tradition der alten Gottesdienstordnung, die durch Verzierungen und Ornamente geprägt waren, während sich die anglikanische Kirchenmusik im späteren Gang durch Einfachheit und klare Strukturen auszuzeichnen versuchte. Wie sehr sich Liturgie und musikalische Stilistik in den folgenden Jahrhunderten erneut voneinander emanzipierten, wird sich dann im Credo der g-Moll-Messe Ralph Vaughan Williams’ oder durch »A Hymn to the Virgin« Benjamin Brittens zeigen – auch Musik ist nicht vor Reformation sicher. Stephan Cartier

an die Mitglieder des Chores seit seiner Gründung kaum verändert, aber dennoch ist man mit der Zeit gegangen. Zur enormen Popularität des Choir of King's College trägt zum Beispiel seit einem Jahrhundert die Rundfunkübertragung ihres Festival of Nine Lessons and Carols an Heiligabend bei, die für viele Millionen Menschen ebenfalls schon Tradition ist.

STEPHEN CLEOBURY Der 61-Jährige leitet den Chor des King‘s College seit 1982 und ist zugleich Chef des Orchesters und Chores der Universitätsgesellschaft zu Cambridge. Begonnen hatte Cleobury seine Karriere als Organist an der Kirche St. Matthew's, Northampton, bevor er an die Westminster Abbey nach London kam und hier zum Musikdirektor avancierte. Cleoburys Wirken als Leiter des Choir of King's College ist programmatisch geprägt von der Zusammenführung alter und zeitgenössischer Musik.

präsentiert von

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. F Alexanderkirche Wildeshausen A CHORAL EVENSONG CHOIR OF KING’S COLLEGE/CAMBRIDGE STEPHEN CLEOBURY Leitung

12 09

Werke von T. Tallis, C. Tye, W. Byrd, B. Britten, R. Vaughan Williams, J. Harvey u.a.

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NORDMETALL PRÄSENTIERT VLADIMIR ASHKENAZY

Der beeindruckende musikalische Werdegang Vladimir Ashkenazys lässt sich in zwei Phasen unterteilen. Nach dem zweiten Preis beim ChopinWettbewerb 1955 in Warschau, dem Gewinn des Concours Reine Elisabeth 1956 in Brüssel und schließlich des Tschaikowsky-Wettbewerbs 1962 in Moskau avancierte er zu einem der wichtigsten Pianisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als für ein Konzert Anfang der 1970er Jahre der Dirigent überraschend ausfiel, übernahm Ashkenazy die Leitung – und startete so seine Laufbahn am Pult. Helfer war Daniel Barenboim, der sich als Ersatzmann ans Klavier setzte. Obwohl die ersten Kritiken »miserabel« ausfielen, wie Ashkenazy später offen bekannte, ließ der Russe nicht locker und kann heute als weltweit gefragter Dirigent auf eine nicht minder erfolgreiche zweite Karriere zurückblicken. Wir von NORDMETALL freuen uns, mit diesem faszinierenden Dirigenten und dem ihm bestens vertrauten Philharmonia Orchestra, komplettiert von der großartigen Pianistin Hélène Grimaud, den glanzvollen Schlusspunkt des 20. Musikfest Bremen zu setzen. Der Offenheit, Flexibilität, Energie und Beharrlichkeit Vladimir Ashkenazys fühlen wir uns verbunden. Diese Eigenschaften sind auch für die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie oberste Maxime, denn Stillstand ist in einem sich ständig wandelnden Markt undenkbar. Kulturelle Vielfalt ist hier ein wichtiger Impulsgeber, um durch neue Perspektiven und Sichtweisen die eigene Weltoffenheit und Motivation für Innovationen zu stärken. Daher ist es uns als Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie vor Ort ein besonderes Anliegen, mit der Unterstützung des Musikfest Bremen die Lebensqualität in unserer Region zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu stärken!

Das zweite Klavierkonzert Sergej Rachmaninows bedurfte nicht unbedingt der schmachtenden Blicke Marilyn Monroes, die sich im Kinoklassiker »Das verflixte siebte Jahr« werbewirksam zu dessen Klängen räkelt – geschadet hat es der Popularität des Werks aber keinesfalls. Das Stück, das im Jahr 1901 seine Uraufführung erlebte, fesselt durch seine Klangwucht und seine großen melodischen Erfindungen. Dies ist umso bemerkenswerter, als das Konzert die Frucht besonders schwerer Jahre im Schaffen Rachmaninows ist. Vier Jahre zuvor war Rachmaninows 1. Sinfonie beim Publikum und bei der Kritik durchgefallen, und so plagten das bis dahin erfolgsverwöhnte Wunderkind größte Selbstzweifel. Erst die Behandlung durch einen Neurologen und Hypnotiseur half Rachmaninow, seine künstlerische Blockade zu überwinden. So entstand eines der beliebtesten Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts. Schon die wuchtigen Anfangsakkorde, die wie Glockengeläut klingen, zeigen an, dass hier ein Komponist vor musikalischen Ideen und Spielfreude überfloss. Dass er das Werk schlussendlich seinem Nervenarzt widmete, spricht zudem für Rachmaninows Fähigkeit zur Selbstbescheidung. Weniger von psychischen Zweifeln als vielmehr durch die existenzielle Bedrohung seines Lebens durch den kulturpolitischen Apparat der UdSSR geplagt, bewegte sich Dmitri Schostakowitsch 40 Jahre später auf ähnlich schwerem Boden wie Rachmaninow. Die von Stalin geforderte Nähe der Kunst zu den Belangen und dem Kunstverständnis der arbeitenden Bevölkerung beschwerte Schostakowitsch, und so ist die achte Sinfonie Teil dieser Auseinandersetzung. Sie steht heute noch immer – zu Unrecht – im Schatten ihrer Vorgängerin, der »Leningrader Sinfonie«, die avancierter vom Leid des russischen Volkes während des Zweiten Weltkrieges erzählt. Mit diesem Idiom drohte Schostakowitsch jedoch in Ungnade bei den Machthabern zu fallen, und so komponierte er 1943 mit der achten Sinfonie ein stilistisch eingängigeres Monument gegen den Krieg. Dieses ästhetische Zugeständnis haben ihm manche Kritiker übel genommen. Aus dem Zugeständnis des Komponisten resultierte jedoch ein Werk von hoher Emotionalität und großer Impressionskraft. Stephan Cartier

www.nordmetall.de

Abschluss

konzert PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON

Der Rang eines Englischen Nationalorchesters ist zwar nicht offiziell vergeben – obwohl doch gerade im Vereinigten Königreich die Freude an Titeln sehr ausgeprägt ist. Aber wenn ein Klangkörper Anspruch hierauf hätte, dann wäre es zweifellos das Philharmonia Orchestra London. Seit mehr als 60 Jahren steht das Orchester mit seinem Gründungsdatum 1945 symptomatisch für einen Neuanfang des Orchesterwesens in England nach dem Zweiten Weltkrieg.

HÉLÈNE GRIMAUD Sie verkörpert wie keine zweite Pianistin ihrer Generation die Verbindung musikalischer Brillanz mit tiefer philosophischer Ausdeutung der Werke. Hélène Grimaud gehört spätestens seit dem Jahr 2000, als sie ihr Debüt mit dem Boston Symphony Orchestra gab, zur Weltspitze in ihrem Fach. Ihr Weg dorthin führte sie bereits kurz nach dem Diplom 1986 durch die renommiertesten Konzertsäle. Seit Grimaud ihre erste CD – schon vor dem Studienabschluss! – unter anderem mit Rachmaninows zweiter Klaviersonate bestritt, verbindet sie eine innige Beziehung zu dem russischen Komponisten.

VLADIMIR ASHKENAZY Er ist ein Mann mit zwei Karrieren: Vladimir Ashkenazy begann als Pianist mit außergewöhnlichem Talent und ebensolchen Erfolgen und brillierte bis zum Beginn der 70er Jahre als Solist. Danach entwickelte sich Ashkenazy zusehends zum gefragten Dirigenten. So war er musikalischer Leiter des Royal Philharmonic Orchestra, des DSO Berlin und der Tschechischen Philharmoniker. Neben seinen derzeitigen Chefpositionen beim NHK Symphony Orchestra und beim European Union Youth Orchestra pflegt er vor allem eine enge Beziehung zum Philharmonia Orchestra, dessen Ehrendirigent er auch ist.

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. A Die Glocke ABSCHLUSSKONZERT PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON HÉLÈNE GRIMAUD Klavier VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent

12 09

S. Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18 D. Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65

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NEUE HORIZONTE ... Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog lassen sich neue Horizonte leicht erschließen. Die autofreie, grüne Nordseeperle erlaubt Weitblick, befreit den Geist und beflügelt ihn. Seit Eröffnung des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog im Juni 2007 werden Künstler und Kunstinteressierte in rund 385 Kreativkursen pro Jahr aktiv. Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Schmuckgestaltung, Druckgrafik, Keramik usw. – auf 2.500 qm befinden sich die schönen Künste unter einem Dach. Angeleitet von erfahrenen Dozenten, staunen hier viele über ihr eigenes Können. Wer sich erst einmal ausprobieren möchte, kann alle Workshop-Angebote nachmittags für drei Stunden als »Offenes Atelier« buchen. Junge Künstler sind im Kinder-Atelier willkommen.

JULIA HÜLSMANN TRIO Sie zählt zu den originellsten Jazz-Pianistinnen Deutschlands: Julia Hülsmann. Die Wahl-Berlinerin arbeitet seit vielen Jahren mit

Bassist

Marc

Muellbauer und Drummer Heinrich Köbberling zusammen und ihre Vertrautheit kommt im Zusammenspiel überzeugend zum Ausdruck. In ihrem aktuellen Programm »The End of a Summer« machen sie die Verwandlung und den Schmerz, den der Abschied vom Sommer hervorruft, musikalisch erlebbar: Mit

Mit 120 Veranstaltungen pro Jahr ist das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog auch Bühne eines facettenreichen Kulturprogramms. Konzerte,Jazzfestivals, Lesungen, Talkrunden oder Theateraufführungen sind ein Erlebnis für Kopf und Sinne. Die über drei Ebenen gehende Galerie ist mit jährlich rund 20 Ausstellungen zeitgenössischer Kunst Herzstück des kreativen Domizils. Nicht nur in Kunst und Kultur eröffnet das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog neue Horizonte. In Weiterbildungsseminaren zu Lebensthemen wie Bewegung, Entspannung, Ernährung etc. spüren Interessierte im Campus am Meer innere Kraftquellen für den Alltag auf.

filigranen Klanglandschaften, deren leise Melancholie nie ins Sentimentale kippt, und die so pur und schnörkellos daherkommen, dass gerade darin die Kraftquelle liegt!

Arrangements zum insel-musikfest im galerie- und künstlerhaus spiekeroog

»insel-Musikfest« kompakt Do 17. - So 20. September 2009 Kombi-Ticket Insel-Musikfest (17. - 20.09.09), 3 Übernachtungen, 3x Frühstück und Mittagsbuffet

Auch die Business-Welt weiß die Vorzüge der entspannten, kleinen Inselidylle zu schätzen. In den modern ausgestatteten Räumlichkeiten im Forum des Künstlerhauses sind Tagungsgäste willkommen.

Preis pro Person im DZ: ab 317 Euro *

Das 20. Musikfest Bremen lässt sich Seeluft um die Nase wehen! Nach dem dreiwöchigen Konzertmarathon in Bremen und im Nordwesten gönnt es sich Erholung und macht vom 17.-20. September mit einem Insel-Musikfest Station auf Spiekeroog. Die Vorzüge der Insel – unberührte Natur, weite Strände und Wattlandschaften – lassen sich dann entspannt und harmonisch mit hochkarätig besetzten Konzerten verbinden. Seien Sie dabei!

Pianist Sebastian Knauer und Schauspielerin Martina Gedeck erzählen in ihrem Wort-Musik-Programm »Auf Flügeln des Gesanges« die Verbindung zwischen Felix Mendelssohn Bartholdy und Jenny Lind nach. Im Jahr 1844 waren der Komponist und die schwedische Opernsängerin einander erstmals begegnet. Die Lind hat Mendelssohn durchaus nicht nur als Künstler vergöttert, sondern nach eigener Aussage auch geliebt. Ob der Komponist, der für die als »schwedische Nachtigall« gefeierte Sängerin die Sopranpartie seines Oratoriums »Elias« schrieb,

Atelierzeit »Insel-Musikfest«

diese Gefühle erwidert hat, ist nicht gesichert. Briefe und Zeitdokumente belegen jedoch, dass

Mi 16. - Mo 21. september 2009 Kombi-Ticket Insel-Musikfest (17. - 20.09.09), Teilnahme

zwischen beiden eine enge Seelenverwandtschaft bestanden hat. Davon ausgehend zeichnet

fazil say

das Programm auch die von rastloser und kräftezehrender Tätigkeit geprägten letzten Lebensjahre Mendelssohns nach, der 1847 nach zwei Gehirn-

an 3 Offenen Ateliers (3x3 Std. gemäß aktuellem Kursprogramm), 5 Übernachtungen, 5x Frühstück und Mittagsbuffet, ein exklusives 4-Gang-Menü Preis pro Person im DZ: ab 626 Euro *

Spielen, komponieren, impro-

schlägen unerwartet verstarb. Musikalisch umrahmt

visieren – Multi-Talent Fazil

werden die Erinnerungen Jenny Linds von Klavierwer-

Say unterwirft sich keinen

ken Mendelssohns, u. a. den populären »Liedern ohne

Zwängen. Der 1970 in Ankara

Worte« und den »Variations sérieuses«. Ein Abend,

geborene Musikfest-Preisträ-

der so leicht ist, dass er im Nu verfliegt...

»Insel-Musikfest« für freunde

ger 2008 zählt zu den vielsei-

Do 17. - So 20. September 2009

tigsten Künstlern der Gegenwart. Als Solist präsentiert er

Kombi-Ticket Insel-Musikfest (17. - 20.09.09) 3 Übernachtungen im 4-Bett-Appartement, 3 x Frühstück und Mittagsbuffet

faszinierende Programme, die Elemente aus Klassik, Jazz und der osmanischen Musiktradition zu einer völlig eigenen Architektur verbinden. Seine be-

Preis pro Person im 4-Bett-Appartement: ab 265 Euro*

eindruckende musikalische Bandbreite, die vom Barock über

* Verlängerungsnacht auf Anfrage

Folklore reicht, wird er mit Werken von Bach, Beethoven,

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440

weis stellen.

do 17. SEPT bis so 20. sept verschiedene Spielstätten und Preise

die Wiener Klassik bis zu Jazzimprovisationen und türkischer ˆ

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440 www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

SEBASTIAN KNAUER & MARTINA GEDECK

Janácek und einer Eigenkomposition einmal mehr unter Be-

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG Ein Musikfest auf der Insel rund um das Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

17-20 09

Programmübersicht: siehe nächste Seite

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FRANCK TORTILLER QUARTET

Berliner Philharmoniker und ECHO Klassik-Preisträger hat dazu beigetragen, die Oboe aus dem Schattendasein des Orchester-

Vibraphon- und Marimba-Spieler Franck Tortiller wurde

grabens herauszuführen und ihr einen wichtigen Platz in der

einem internationalen Publikum bekannt, als er 1993

Solo-Konzertliteratur zurückzuerobern.

in das Vienna Art Orchestra von Mathias Rüegg eintrat. Als Leiter des französischen Orchestre National de Jazz

PAQUITO D’RIVERA

2005 bis 2008 prägte er die internationale Jazz-Szene nachhaltig mit. Mit Bassist Matthieu Michel, Perkussio-

Er ist einer der bedeutendsten

nist Patrice Héral und Bassist Antoine Reininger bildet

lateinamerikanischen Musiker

er ein virtuoses und leichtfüßiges Quartett, dessen Ästhetik sich an den klassischen Werten des

und Komponisten: der kuba-

Combo-Jazz orientiert – mal pathetisch weit ausschwingend, mal reduziert zurückgenommen,

nische Saxofonist und Klarinet-

aber immer mitreißend!

tist Paquito D‘Rivera. Wie kein anderer hat er einerseits sin-

ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE

fonische Klassik mit dem Jazz und andererseits den Jazz mit

Wenn Albrecht Mayer Oboe spielt, geraten Zuhörer

Rock und der Musik Kubas und

und Kritiker gleichermaßen ins Schwärmen. Sein Spiel

Brasiliens verbunden. 1967 legte er mit der Jazz-Rock-Salsa-

zeichnet sich durch einen besonders warmen Ton, den

Formation »Irakere« den Grundstein zu seiner Karriere. Bis

am Gesang orientierten Phrasierungen und einen über-

heute gilt sie vielen Kritikern als »wichtigste kubanische Band

wältigenden Facettenreichtum aus, was leicht erklärt,

der letzten 50 Jahre«. Erleben Sie eine lebendige, vitale Legen-

warum Albrecht Mayer heute zu den gefragtesten Mu-

de des internationalen Jazz mit einem Quintett des Orchestre

sikern auf seinem Instrument zählt. Der Solo-Oboist der

National de Jazz Luxembourg! Alle Texte von Carsten Preisler

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG DO 17. SEptember

fr 18. SEptember

so 20. SEptember

sa 19. SEptember

10 uhr Neue Inselkirche

Vormittags

MUSIK IM GOTTESDIENST

abends

16 uhr Spiekerooger

16 uhr Spiekerooger

16 uhr Spiekerooger

Leidenschaft & Inselzauber

Leidenschaft & Inselzauber

Leidenschaft & Inselzauber

des Gastes »Kogge«

MUSIK ZUR KAFFEE-/TEEZEIT Eintritt frei

MUSIK ZUR KAFFEE-/TEEZEIT Eintritt frei

MUSIK ZUR KAFFEE-/TEEZEIT Eintritt frei

KONZERT MIT STUDENTEN DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE BREMEN Eintritt frei

11.30 uhr Kurpark/Haus

17 uhr Neue Inselkirche

17 uhr Künstlerhaus

BAROCKENSEMBLE-KONZERT MIT STUDENTEN DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE BREMEN Eintritt frei

ALBRECHT MAYER Oboe & BAROCKENSEMBLE Werke von J. S. Bach u. a. Eintritt: 25 € / 20 € erm.

19 uhr Künstlerhaus

19 uhr Künstlerhaus

20.30 uhr Künstlerhaus

MARTINA GEDECK Sprecherin SEBASTIAN KNAUER Klavier »Auf Flügeln des Gesanges« Felix Mendelssohn Bartholdy und die Sängerin Jenny Lind Eintritt: 25 € / 20 € erm.

FAZIL SAY Klavier J. S. Bach: Fantasie g-Moll BWV 542, W. A. Mozart: Klaviersonate Nr. 11 A-Dur KV 331, F. Say: »Inˇ »Sonate side Serail«, L. Janácek: 1. X. 1905«, L. v. Beethoven: Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2 »Der Sturm« Eintritt: 25 € / 20 € erm.

PAQUITO D’RIVERA Klarinette/Saxophon & QUINTETT des ORCHESTRE NATIONAL DE JAZZ LUXEMBOURG »A Tribute to Benny Goodman« Eintritt: 25 € / 20 € erm.

21.30 uhr Künstlerhaus

21.30 uhr Künstlerhaus

JULIA HÜLSMANN TRIO »The End of a Summer« Eintritt: 14 € erm.

FRANCK TORTILLER QUARTET »Purple & High« Eintritt: 14 € erm.

ˆ

Tagsüber

Kombiticket für alle Konzerte: 85 €

Der Internationale Gesangswettbewerb »Competizione dell’Opera« ist einer der weltweit größten und bedeutendsten Gesangswettbewerbe überhaupt. 1996 noch unter dem Namen »I Cestelli – Competizione dell’Opera« in Hamburg ins Leben gerufen, ist er der einzige, der sich allein dem reichen Repertoire der italienischen Oper widmet. Heute international gefeierte Sängerpersönlichkeiten wie Marina Mescheriakova, Ashley Holland, Lado Ataneli, Anja Harteros, Latonia Moore, Woo-Kyung Kim und viele andere waren einst Finalisten und Preisträger des Wettbewerbs und unterstreichen dessen Rang als eine weltweit viel beachtete Talentbörse für junge Sänger und Sängerinnen. In diesem Jahr findet der Wettbewerb bereits zum neunten Mal statt. Erstmals wird er vom Organisator »Competizione dell‘Opera e.V.« und dem Forum Tiberius-Internationales Forum für Kultur und Wirtschaft Dresden gemeinsam mit dem Internationalen Kulturforum Theater Bremen und der Hochschule für Künste Bremen ausgerichtet. Nach rund um den Erdball durchgeführten Vorrunden – u. a. in Barcelona, Buenos Aires, Mailand, Mexico City, Mos-

kau, New York, Peking, San Francisco, Seoul, Singapur, Wien und Zürich – findet das Semifinale vom 28.-30. August erstmals im Theater Bremen statt. Danach werden die ausgewählten zehn Teilnehmer für das Finale in der Semperoper Dresden bekannt gegeben. Bevor sie sich dort am 6. September dem Urteil der hochkarätig besetzten Jury stellen müssen, können sie sich im Finalistenkonzert am 4. September im Theater am Goetheplatz auf ihre große Aufgabe vorbereiten. Nach dem Votum der Jury in Dresden präsentieren sich dann am 10. September die Preisträger noch einmal in Bremen. Carsten Preisler

FR 04. SEPT I DO 10. SEPT I 19.30 UHR I Kat. E Theater am Goetheplatz

04/10 09

ITALIENISCHE OPERNGALA BREMER PHILHARMONIKER FINALISTEN DES INTERNATIONALEN GESANGSWETTBEWERBS »COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009« MARKUS POSCHNER Dirigent

Programm und Solisten werden an den Veranstaltungsabenden bekannt gegeben Veranstalter: Theater Bremen

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DER MUSIKFEST-PREIS WIRD AUSGELOBT VON DER COMMERZBANK-STIFTUNG

Bereits zum 12. Mal werden in diesem Jahr internationale Künstler für ihre herausragende musikalische Arbeit mit dem Musikfest-Preis und dem Förderpreis Deutschlandfunk ausgezeichnet, die ihnen im Rahmen der festlichen Musikfest-Gala in der Oberen Halle des Bremer Rathauses verliehen werden.

Das Musikfest Bremen ehrt mit dem MusikfestPreis Künstler, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt haben und denen das Musikfest maßstäbliche Impulse und kreative Kontinuität verdankt. Mit 25.000,- EUR dotiert – ausgestattet von der Commerzbank-Stiftung –, zählt der MusikfestPreis zu den bedeutendsten und höchstdotierten Auszeichnungen für besondere künstlerische Verdienste im internationalen Konzertleben. Kriterium für die Ernennung zum Preisträger ist die ausgeprägte individuelle Gestaltungskraft bei der grenzüberschreitenden Darstellung klassischer Musik, die der Musikwelt dank unumstrittener musikalischer Qualität und Ausstrahlung nachhaltig neue Perspektiven eröffnet hat. Der Musikfest-Preis symbolisiert sich in einer handgegossenen »Orpheus«-Bronze des Bremer Bildhauers Bernd Altenstein. Bisherige Preisträger waren Dirigent Sir John Eliot Gardiner (1998), Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica (1999), Schauspieler Klaus Maria Brandauer und Dirigent Thomas Hengelbrock (2000), Sopranistin Jessye Norman (2001), Dirigent Nikolaus Harnoncourt (2002), Pianist András Schiff (2003), die Dirigenten Sir Roger Norrington (2004) und Marc Minkowski (2005), Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter (2006), Kristjan Järvi und sein Absolute Ensemble (2007) sowie Pianist Fazil Say (2008).

Das Musikfest Bremen hat sich als eine der bundesweit größten städtischen Veranstaltungen vorwiegend klassischer Musik etabliert. Die Vorgehensweise, dabei auch Zeitgenössisches, Jazz, Populärmusik oder nichtwestliche Musikformen in die Veranstaltungen aufzunehmen und miteinander zu verbinden, findet man selten. Zudem erfordert und befruchtet eine solche Strategie das Zusammentreffen und Zusammenspiel von Weltstars mit Debütanten im breiten Spektrum der Musikveranstaltungen. Dabei sind es offensichtlich gerade diese Maßstäbe, mit denen der Gründer und Intendant immer wieder sein Ziel erreicht, die unterschiedlichen Präferenzen der Musikfreunde in Bremen und mittlerweile in der gesamten Nord-West-Region zu treffen. Daneben verleiht das Musikfest Bremen im Rahmen der Musikfest-Gala zusammen mit Deutschlandradio den »Förderpreis Deutschlandfunk« an hochbegabte Nachwuchskünstler, die sich am Beginn ihrer Karriere bereits mit individuellen Interpretationsansätzen empfohlen haben. Der Sachpreis bietet jungen Künstlern eine praktische Hilfestellung für die weitere erfolgreiche Etablierung im internationalen Kulturbetrieb: Als »Artist in Residence« realisieren sie mit dem preisstiftenden Sender Studio-Aufnahmen sowie eine CD-Produktion und werden ins nächstfolgende Musikfest eingeladen. Bisherige Preisträger waren Violoncellistin Tanja Tetzlaff (1998), Gitarrist Aniello Desiderio (1999), Geigerin Julia Fischer (2000), das new art saxophone quartet (2001), Klarinettistin Nicola Jürgensen (2002), Geiger Sergey Khachatryan (2003), Pianistin Yu Kosuge (2004), Komponistin Lera Auerbach (2005), Geigerin Patricia Kopatchinskaja (2006), Pianist Kristian Bezuidenhout (2007) und Bratschist Antoine Tamestit (2008).

Vervollständigt werden diese künstlerische Kreativität und organisatorische Tatkraft durch den seit dem Jahr 1998 vergebenen Musikfest-Preis für herausragende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten, die mit ihrer Kunst die programmatische Ausrichtung des Festes maßgeblich akzentuiert und zu einer Bereicherung und Weiterentwicklung des internationalen Musiklebens beigetragen haben. Mit der Beteiligung an der Vergabe des Musikfest-Preises durch die Commerzbank-Stiftung baut diese ihre Förderpolitik im Bereich Kultur für den Sektor Musik aus. Das bisherige Engagement ist in jüngster Zeit vor allem geprägt von den Unterstützungen für das Bachfest in Leipzig, für die Junge Deutsche Philharmonie, für die Nachwuchsförderung der Deutschen Stiftung Musikleben sowie von der Etablierung eines Internationalen Commerzbank-Kammermusikpreises.

Carsten Preisler

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Sponsoren & Partner

NO ONE CAN WHISTLE A SYMPHONY. IT TAKES AN ORCHESTRA TO PLAY IT. HALFORD E. LUCCOCK

DIE KUNST, KULTUR ZU ERMÖGLICHEN! kooperationsPartner

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KULTURPARTNER

Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen? Sie fühlen sich dem Musikfest Bremen verbunden? Sie möchten Ihre Begeisterung durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen? Kurzum, Sie möchten sich persönlich engagieren, um das internationale Renommee des Musikfest Bremen zu stärken und damit auch den Ruf Bremens als Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen. Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kulturinteressierter, die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben. Alle Mitglieder eint nicht nur die Begeisterung für das Musikfest Bremen und sein programmatisches Profil, sondern auch das Ziel, mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Ausrichtung ideell und materiell nachhaltig zu unterstützen. Gezielt und individuell. Zum Beispiel unsere Aktivitäten zur Förderung junger Musiker, die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produktionen oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten ausländischen Festivals. Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis Fortissimo jährlich nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen rund um das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit eine Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken Ihnen dafür mit: Privilegien • ein hochwertiges Willkommenspräsent • Information über das jährliche Programm vor der offiziellen Veröffentlichung

• Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival • individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung beim Ticketkauf Einblicke und Erlebnisse Blick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive Künstlerbegegnungen, Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von Instrumentenwerkstätten, Einführungsvorträge, Empfänge, Gala Dinners, Premierenfeiern und vieles mehr. Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemeinsame Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musikalischer Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungsvolle Jungtalente. Beiträge: Piano 1000 Euro I Forte 3000 Euro I Fortissimo 5000 Euro Informationen erhalten Sie über Musikalische Gesellschaft – Freunde und Förderer des Musikfest Bremen Frau Annette Schneider Tel. 0421/33 66 77, 0171/93 40 057 Fax 0421/ 33 66 880 E-Mail aschneider@musikfest-bremen.de

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THALIA

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24. August 2009 LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE Marc Minkowski Dirigent /Francesco Corti Cembalo

2

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28. September 2009 GEORGISCHES KAMMERORCHESTER François Leleux Leitung und Oboe

Oldenburgisches Staatstheater Theaterwall 28 26122 Oldenburg

Kartentelefon: 0441.2225-111

3

5

20. Januar 2010 DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN Heinz Holliger Dirigent /Christian Tetzlaff Violine

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4. Februar 2010 ORCHESTRE DE CHAMBRE DE LAUSANNE Christian Zacharias Leitung und Klavier

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3. November 2009 Ă–STERREICHISCH-UNGARISCHE HAYDNPHILHARMONIE Adam Fischer Dirigent /GĂĄbor Boldoczki Trompete

10. März 2010 JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE Sir Roger Norrington Dirigent /Carolin Widmann Violine

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8. Dezember 2009 NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIE Simon Gaudenz Dirigent /Sebastian Manz Klarinette

22. April 2010 ORQUESTA NACIONAL DE ESPAĂ‘A Josep Pons Dirigent /Katia und Marielle Labèque Klavier

Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – erstmals zusammengestellt vom Musikfest Bremen. Preise Abonnements: 116,00 bis 252,80 &, Einzelkarten: 18,10 bis 39,50 & (Konzerte 5, 7 und 8 mit TOP-Zuschlag 11,30 &) Karten Service-Center Stadttheater Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 94 01-15, Internet www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de

www.staatstheater.de


GESAMTPROGRAMM DES MUSIKFEST BREMEN 2009 SA 22. AUG I ab 19.30 Uhr Einheitspreis 66,– (erm. 48,–) EINE GROSSE NACHTMUSIK Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz präsentiert von EWE, BLG, Beck’s und Weser-Kurier

SO 23. AUG & DI 25. AUG I 19.30 Uhr I Kat. A Musical-Theater Bremen IDOMENEO, RE DI CRETA LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE SOLISTEN ESTONIAN PHILHARMONIC CHAMBER CHOIR MARC MINKOWSKI Dirigent OLIVIER PY Regie W. A. Mozart: »Idomeneo, re di Creta« KV 366 (Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen und der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg) präsentiert von der Bremer Landesbank

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke LATIN NIGHT CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE ABSOLUTE ENSEMBLE KRISTJAN JÄRVI Dirigent »A Latin Night of Tango, Samba and Salsa« präsentiert von SIKORA AG

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. F Schloss Oldenburg GAUTIER CAPUÇON Violoncello JÉRÔME DUCROS Klavier Werke von L. van Beethoven, S. Rachmaninow u. a. präsentiert von der Bremer Landesbank

DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke QUATUOR MOSAÏQUES Werke von J. Haydn und F. Mendelssohn Bartholdy in Zusammenarbeit mit der Philharmonischen Gesellschaft Bremen

DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. F Reformierte Kirche, Leer BACH COLLEGIUM JAPAN & SOLISTEN MASAAKI SUZUKI Leitung Werke von J. S. Bach präsentiert von EWE

FR 28. AUG I 20 Uhr I Kat. C Die Glocke ARCADI VOLODOS Klavier Werke von F. Schubert und F. Liszt präsentiert von FIDES

FR 28. AUG I 19.30 Uhr I Kat. D Stadttheater Bremerhaven COSÌ FAN TUTTE LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN CHŒUR LES ÉLÉMENTS JÉRÉMIE RHORER Dirigent W. A. Mozart: »Così fan tutte« KV 588 (konzertant) präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven

SA 29. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke DEE DEE BRIDGEWATER & BAND Songs von Billie Holiday und weitere Jazz-Standards präsentiert von Frerichs Glas

SA 29. AUG I 18 Uhr I Kat. F St. Georgskirche Sengwarden

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. D Dom zu Verden

TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN

SWEELINCK – DER AMSTERDAMER ORPHEUS GESUALDO CONSORT AMSTERDAM HARRY VAN DER KAMP Leitung Vokalwerke von J. P. Sweelinck

SAUL AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN CAPPELLA AMSTERDAM & SOLISTEN DANIEL REUSS Dirigent G. F. Händel: »Saul« HWV 53

TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 Bremen Mo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG Tel.: 0421/33 66 99 KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL www.musikfest-bremen.de KARTENBESTELLUNG PER POST Ticket-Service in der Glocke Postfach 10 54 20, 28054 Bremen KARTEN-RESERVIERUNGEN Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro KARTEN-VERSAND Für einen Postversand berechnen wir eine Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr) Wir akzeptieren Visa und Eurocard! ABENDKASSE Eine Stunde vor Konzertbeginn, nur Barzahlung möglich (außer Glocke und Theater Bremen)

SO 30. AUG I 20 Uhr I Kat. D Die Glocke JANINE JANSEN & FRIENDS JANINE JANSEN Violine BORIS ANDRIANOV Violoncello ITAMAR GOLAN Klavier Werke von I. Strawinsky, P. I. Tschaikowsky u. a. präsentiert von swb

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Einheitspreis 15,– St. Petri Dom GEDENKKONZERT ZUM 70. JAHRESTAG DES AUSBRUCHS DES 2. WELTKRIEGS BREMER PHILHARMONIKER TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRNO SOLISTEN I TÖLZER KNABENCHOR MARKUS POSCHNER Dirigent B. Britten: War Requiem op. 66 präsentiert vom Weser-Kurier

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Kat. F St. Laurentius Kirche Langförden MICHELANGELO GESUALDO CONSORT AMSTERDAM HARRY VAN DER KAMP Leitung Werke von G. P. da Palestrina u. a. präsentiert von der Bremer Landesbank

MI 02. & FR 04. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. D Oldenburgisches Staatstheater L’INFEDELTÀ DELUSA LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN JÉRÉMIE RHORER Dirigent RICHARD BRUNEL Regie J. Haydn: »L’infedeltà delusa« Hob. XXVIII:5 (Eine Produktion der Académie européenne de musique/ Festival d’Aix-en-Provence) präsentiert von EWE

MI 02. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Johannes a Lasco Bibliothek Emden

präsentiert von EWE

MO 07. SEPT I 20 Uhr I Kat. B Die Glocke DIE ERSTE WALPURGISNACHT ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA PHILIPPE HERREWEGHE Dirigent Werke von F. Mendelssohn Bartholdy präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG

DI 08. SEPT I 18.30 Uhr Einheitspreis 22,– (erm. 19,–) Jagdschloss Clemenswerth, Sögel CLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE EPOCA BAROCCA SILVIA VAJENTE Sopran Werke von A. Lotti, Chr. Schaffrath, G. F. Händel u. a. präsentiert von EWE

MI 09. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Unser Lieben Frauen Kirche BAROCKE SCHÄTZE PHILIPPE JAROUSSKY Countertenor CONCERTO MELANTE Werke von A. Vivaldi, A. Scarlatti, D. Gallo u. a. präsentiert von Siemens

FR 11. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Johanneskirche Tostedt CONCERTO COPENHAGEN ANNE SOFIE VON OTTER Mezzosopran LARS ULRIK MORTENSEN Leitung Werke von J. S. Bach und G. F. Händel präsentiert von EWE

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. F Alexanderkirche Wildeshausen

HAYDN HUNGARIA KAMMERORCHESTER BASEL SOL GABETTA Violoncello JULIA SCHRÖDER Leitung Werke von L. Weiner, J. Haydn, B. Bartók u. a. präsentiert von NORDMETALL

A CHORAL EVENSONG CHOIR OF KING’S COLLEGE/CAMBRIDGE STEPHEN CLEOBURY Leitung Werke von T. Tallis, C. Tye, W. Byrd, B. Britten u. a. präsentiert von EWE

DO 03. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. C Theater am Goetheplatz

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. A Die Glocke

CANDIDE DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN SOLISTEN I CHOR DES THEATER BREMEN OTTO SANDER Erzähler KRISTJAN JÄRVI Dirigent L. Bernstein: »Candide« in Kooperation mit dem Theater Bremen und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen präsentiert durch Die Sparkasse Bremen

ABSCHLUSSKONZERT PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON HÉLÈNE GRIMAUD Klavier VLADIMIR ASHKENAZY Dirigent Werke von S. Rachmaninow und D. Schostakowitsch präsentiert von NORDMETALL

DO 03. SEPT I 20 Uhr Einheitspreis 22,–/15,– (Hörplätze) St.Cyprian- und Corneliuskirche Ganderkesee OTTAVIO DANTONE Orgel Werke von M. Weckmann, D. Buxtehude, J. S. Bach u. a.

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. E Die Glocke FÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2008 ANTOINE TAMESTIT Viola MARKUS HADULLA Klavier Werke von F. Schubert, J. Brahms und D. Schostakowitsch

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN: WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN Kartenshop im Pressehaus Bremen Martinistraße 43, 28195 Bremen Tel.: 0421/36 36 36 und in allen regionalen Zeitungshäusern TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)

VERANSTALTUNGSORTE BREMER KARTENKONTOR Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven BIS BREMERHAVEN TOURISTIK Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven EMDER ZEITUNG Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden OSTFRIESEN-ZEITUNG Mühlenstraße 57, 26789 Leer TOURIST-INFORMATION OLDENBURG Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg NORDWEST-ZEITUNG Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen REISE CENTER TOSTEDT Bahnhofstr. 21, 21255 Tostedt REISEBÜRO WILMERING Große Straße 44, 49377 Vechta VERDENER NACHRICHTEN Große Straße 132, 27283 Verden VERDENER ALLER-ZEITUNG Große Straße 1, 27283 Verden WILDESHAUSER ZEITUNG Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen WILHELMSHAVENER ZEITUNG Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven sowie bei allen weiteren CTS- und Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE BTZ: 0 18 05/ 10 10 30

PREISLISTE / TICKETS Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte (ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises. PREISGRUPPE

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KATEGORIE A

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KATEGORIE B

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KATEGORIE C

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KATEGORIE D

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KATEGORIE E

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KATEGORIE F

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DIE GLOCKE Domsheide 6–8, 28195 Bremen HAUS DER BÜRGERSCHAFT Am Markt 20, 28195 Bremen HAUS SCHÜTTING Am Markt 13, 28195 Bremen LANDGERICHT (Innenhof), Domsheide 16, 28195 Bremen MUSICAL THEATER BREMEN Richtweg 7–13, 28195 Bremen RATHAUS Obere Halle, Am Markt 21, 28195 Bremen ST. PETRI DOM Sandstraße 10–12, 28195 Bremen THEATER BREMEN: THEATER AM GOETHEPLATZ Goetheplatz 1–3, 28203 Bremen UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen STADTTHEATER BREMERHAVEN Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven IN DER REGION ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen DOM ZU VERDEN Domstraße 18, 27283 Verden EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH 49751 Sögel/Emsland GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN Kirchstraße 22, 26721 Emden JOHANNESKIRCHE TOSTEDT Himmelsweg 12, 21255 Tostedt OLDENBURGISCHES STAATSHEATER Theaterwall 28, 26122 Oldenburg REFORMIERTE KIRCHE LEER Reformierter Kirchgang 21, 26789 Leer ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN Lange Straße 27, 49377 Langförden ST. GEORGSKIRCHE SENGWARDEN Hauptstraße 20, 26388 Sengwarden SCHLOSS OLDENBURG Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE Ring 14, 27777 Ganderkesee Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter www.musikfest-bremen.de.

Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.

DO 17. SEPT bis SO 20. SEPT verschiedene Spielstätten und Preise

BILDNACHWEIS

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG mit Martina Gedeck & Sebastian Knauer, Fazil Say, Albrecht Mayer & Barockensemble, Paquito D’Rivera, Julia Hülsmann Trio, Franck Tortiller Quartet u. a. präsentiert vom Galerieund Künstlerhaus Spiekeroog

IMPRESSUM

FR 04. & DO 10. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. E Theater am Goetheplatz

HERAUSGEBER INTENDANZ GESCHÄFTSFÜHRUNG REDAKTION

FINALISTEN »COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009« BREMER PHILHARMONIKER MARKUS POSCHNER Dirigent Veranstalter: Theater Bremen

BREMEN UND BREMERHAVEN

Das Magazin erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2009 vom 22. August bis 12. September 2009. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben. Musikfest Bremen GmbH Prof. Thomas Albert Jörg Ehntholt Carsten Preisler Silke Schneidewind

AUTOREN

KOORDINATION DESIGN MARKETING SPONSORING DRUCK

Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz, Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler, Ute Schalz-Laurenze Carsten Preisler Silke Schneidewind kleiner und bold GmbH, Berlin Marko Tews Marie Tentrup Berlin Druck, Achim

Baltic Youth Philharmonic © Monika Lawrenz, Kristjan Järvi © Peter Rigaud, Fazil Say © Marco Borggreve, Hervé Niquet © Clem Willems, Christophe Coin © Robert Decanchat, Ensemble Baroque de Limoges © Robert Deconchat, Amsterdam Loeki Stardust Quartet © Mirjam Heuker of Hoek, Bertrand Chamayou © Laure Vasconi-Naïve, Carel Kraayenhof und Sexteto Canyengue © Govert de Roos, Olivier Py © Pascal Victor, Marc Minkowski © Philippe Gontier-Naïve, Gautier Capuçon © M. Tammaro/Virgin Classics, Masaaki Suzuki © Marco Borggreve, Arcadi Volodos © Uwe Arens, Jérémie Rhorer © Alix Lavau, Dee Dee Bridgewater © Nicolas Sautier, Janine Jansen © Felix Broede/Decca, Gesualdo Consort Amsterdam © Sjaak Ramakers, Sol Gabetta © Marco Borggreve, Otto Sander © Leonard Zubler, Antoine Tamestit © Eric Larrayadieu-Naïve, Cappella Amsterdam © Marco Borggreve, Philippe Herrreweghe © Michel Garnier, Philippe Jaroussky © Simon Fowler, Anne Sofie von Otter © Mats Bäcker, Choir of King’s College © Andrew Houston, Hélène Grimaud © Mat Hennek/DG, Vladimir Ashkenazy © Sascha Gusow/Decca, Martina Gedeck © Karel Kühne, Frank Tortiller © Mephisto, Albrecht Mayer © Kasskara

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