Cybermobbing - Gefahren im Internet

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Gefahren im Internet

➜ Verliebt, verraten, verkauft: ➜ Wie Schweizer Teenager missbraucht werden Sie ist ein normaler Teenager, zum ersten Mal verliebt. Bis ihr Freund meint: Schlaf doch einmal mit anderen, mach ein paar Videos. Und «Melanie» sagt Ja. Melanie ist 15 Jahre alt und Schweizerin. Wenn ein sogenannter «Loverboy» nach Opfern sucht, sucht er nach Mädchen, die nicht stabil sind. Deren Selbstwert angeknackst ist, die unsicher sind, sich nicht hübsch finden. Der Mann ist in der Regel älter als das Opfer, aber eben auch selbst sehr jung. Alles beginnt harmlos. Er ist nett zu ihr, umgarnt sie, lässt sie denken: Einer, der mich endlich versteht. Nach aussen hin sieht ein Loverboy gar nicht wie ein Zuhälter aus. Eher wie ein ganz normaler Freund. Ein «Loverboy» ist ein Zuhälter, der die erste Verliebtheit minderjähriger Mädchen dazu benutzt, sie sexuell auszubeuten um sich finanziell zu bereichern! Der Täter lauert im Internet, kommt über soziale Netzwerke in die Kinderzimmer und sucht sich seine Opfer aus, bearbeitet es gezielt. Wenn das Mädchen dann verliebt ist, versucht er es von Freunden und Familien immer mehr zu isolieren, so dass er am Schluss fast die einzige Bezugsperson ist. Hat er es dann soweit, macht sie alles für ihn, auch Sex mit seinen «Kollegen und Freunden» die in Wahrheit bezahlende Freier sind. Er kontrolliert das Mädchen, wird gewalttätig und verlangt brutalen

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Sex mit anderen Männern. Das Mädchen ist nun in der Prostitution gelandet. Die findet meist in Hotelzimmern, Privatwohnungen und Bed and Breakfast Pensionen statt. Die psychologische Abhängigkeit und Isoliertheit, halten das Mädchen in den Klauen des Täters. Sie ist überzeugt, dass sie schuld ist. Der Ausstieg wird schwierig. Auf die Frage, warum sie das alles mitgemacht hat, meint «Melanie», ich habe gedacht, dass man das so macht.

tipps für Eltern und PÄdagogen Die Nationale Meldestelle von ACT212 kann helfen und beraten. Bei «Melanie» war es die Mutter, die auf der Meldestelle angerufen hat und mit einem Opferanwalt und einer psychologischen Beratungs­ stelle vernetzt wurde. Tel. 0840 212 212 oder www.act212.ch (die ganze Geschichte von Melanie von NZZ ist auf unserer Internetseite abrufbar).

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