About the International Telekom Beethoven Competition Bonn

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GRUSSWORT Liebe Musik-Freunde, liebe Freunde der Beethoven Competition, zehn Tage mit spannenden Auftritten von 28 Ausnahmekünstlern aus 17 Ländern: Das erwartet uns bei der 7. International Telekom Beethoven Competition Bonn. Angefangen vom Eröffnungskonzert am 30. November bis zum Finale am 9. Dezember 2017 steht Bonn einmal mehr ganz im Zeichen von Ludwig van Beethoven, aber auch im Zeichen von Freude, Entdeckung und Internationalität. Freude – die Freude an Höchstleistung, an Kreativität und Phantasie, an künstlerischer Exzellenz, an fairem Wettbewerb und Disziplin. Aber auch Freude am Zuhören und Teilen. Entdeckung – die Entdeckung von jungen Klaviervirtuosen und ihren individuellen Interpretationen der Werke Ludwig van Beethovens, mit denen sie außer ihrem persönlichen Talent immer wieder die Vielseitigkeit, Offenheit und Lebendigkeit seiner Musik demonstrieren.

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Internationalität – die Künstler repräsentieren 17 Nationen: Brasilien, China, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Kroatien, Lettland, Norwegen, Polen, Russland, Südkorea, Türkei, Ukraine und die USA. Wir möchten mit dem Wettbewerb junge Künstler fördern und sie damit auch bei der Realisierung ihrer Träume von einer internationalen professionellen Musikerkarriere unterstützen.

Für eine solche Karriere braucht es Ausnahmetalent, Begeisterung, Ausdauer und Disziplin – all das haben unsere Klaviervirtuosen im Übermaß. Aber es braucht auch die Möglichkeit, sich und seine Fähigkeiten präsentieren und beweisen zu können. Genau das bieten wir mit der Telekom Beethoven Competition: eine große Bühne für junge Pianistinnen und Pianisten. Und die Bühne mag in Bonn stehen, aber zuschauen und vor allem zuhören kann die ganze Welt – dank unseres Live Streamings auf der Internetseite der Telekom Beethoven Competition, den wir bei dem letzten Wettbewerb erstmals angeboten haben und der sehr gut angenommen wurde. Der Stream wird nach Ende des Wettbewerbs noch 60 Tage abrufbar sein. Und wir möchten dazu beitragen, das große Erbe Ludwig van Beethovens in seiner Heimatstadt aktiv und lebendig zu erhalten. Mit den sechs bisherigen Wettbewerbsrunden hat sich die International Telekom Beethoven Competition Bonn als hochkarätiger und renommierter Nachwuchswettbewerb etabliert. Er ist eine Summe toller Einzelleistungen – vor allem der Künstler und der Jury. Aber auch der Bonnerinnen und Bonner, die ein weiteres Mal nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Türen öffnen – denn die jungen Pianistinnen und Pianisten werden für die Dauer des Wettbewerbs in Gastfamilien wohnen. Dafür sage ich schon jetzt herzlich Danke.

Die Deutsche Telekom und ihre Partner sind stolz darauf, dass die Telekom Beethoven Competition die besten Nachwuchsmusiker aus aller Welt anzieht. Dies zeigt einmal mehr: Die Musik Ludwig van Beethovens – in den Händen von Meisterinterpreten – überwindet alle Grenzen. Als Initiatoren der International Beethoven Competition werden wir in diesem Jahr erstmals den gesamten Wettbewerb in den eigenen vier Wänden austragen. Bis zum Semifinale messen sich die Teilnehmer in der Telekom Zentrale an der Friedrich-Ebert-Allee. Anschließend wechseln wir auf die andere Rheinseite und werden im Telekom Forum am Landgrabenweg – häufig Schauplatz herausragender Konzerte – sicherlich erneut ein ebenso spannendes wie faszinierendes Finale erleben. Ich lade Sie herzlich ein, musikalische Momente der Extraklasse mit uns zu teilen.

Ihr Timotheus Höttges

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG


TEILNEHMER TEILNEHMER

Joachim Carr 1988 Norwegen

Aaron Chow 1992 Kanada

Alberto Ferro 1996 Italien

Ashok Gupta 1988 Großbritannien

Fuko Ishii 1991 Korea

Tomoki Kitamura 1991 Japan

Der norwegische Pianist Joachim Carr studierte am Barret Due Institute of Music in Oslo bei Jiri Hlinka und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Eldar Nebolsin. Er gewann den 1. Preis, den Zuschauerpreis und den Preis der Bergen Philharmonic bei der 14. International Edvard Grieg Piano Competition 2014. Im selben Jahr gewann er außerdem den 1. Preis beim 10. Concours International de Musique de Chambre de Lyon gemeinsam mit seiner regelmäßigen Kammermusikpartnerin, der Violinistin Diana Tishchenko. Er arbeitete mit dem Royal Stockholm Philharmonic, dem Lithuanian

State Symphony Orchestra, dem Trondheim Symphony Orchestra, dem Bergen Philharmonic und dem Norwegian Radio Orchestra und gab Rezitale beim Bergen International Festival, Klavierfestival Ruhr, Zermatt Festival, Lofoten Piano Festival, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Salzburger Kammermusik Festival. Sein Debütalbum, auf dem er Werke von Robert Schumann, Johannes Brahms und Alban Berg präsentiert, wurde im Dezember 2014 bei Claves Records veröffentlicht und mit internationalen Preisen bedacht.

Der in Toronto geborene Pianist Aaron Chow kann eine rege Konzerttätigkeit in Konzerthäusern Nordamerikas und Europas vorweisen, so in Kanada, den Vereinigten Staaten, in Tschechien, Spanien und Deutschland. Er konzertierte unter anderem mit dem Koffler Chamber Orchestra unter der Leitung von Jacques Israelievitch. Aaron Chow hat zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen. So war er 1. Preisträger bei der Bradshaw and Buono International Piano Competition in New York City, 2. Preisträger bei der Artist Series Competition in Sarasota in Florida und 1. Preisträger bei der Glenn Gould Chamber Music Competition.

Nach seinem Bachelor-Abschluss an der University of Toronto bei James Parker und dem Abschluss des künstlerischen Diploms an der Glenn Gould School bei John O’Conor erwirbt Aaron Chow bei ihm auch seinen Masterabschluss an der Shenandoah University.

Geboren 1996 in Italien, studiert Alberto Ferro derzeit bei Epifanio Comis am Musical Institute Vincenzo Bellini in Catania. Er nahm an Meisterkursen von Leslie Howard, Richard Goode, Jörg Demus und Vladimir Ashkenazy teil. 2015 gewann er den 2. Preis, den Internationalen Presse-Preis und den HaydnPreis bei der Ferruccio Busoni International Piano Competition in Bolzano, ein Jahr später den 6. Preis und Publikumspreis bei der Queen Elisabeth International Piano Competition in Brüssel. Er konzertierte in wichtigen Konzerthallen wie dem Sala Verdi des Konservatoriums in Mailand, dem Teatro La Fenice in Venedig, dem Concertgebouw in Brügge, der Philharmonie in Luxemburg,

dem Flagey und BOZAR in Brüssel, dem Tel Aviv Museum of Art, dem Festspielhaus in Erl, der Italienischen Botschaft in Berlin, dem Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar, dem Künstlerhaus und Herkulessaal in München und dem Gewandhaus in Leipzig. Alberto Ferro tritt regelmäßig mit Orchester auf, unter anderem mit dem Haydn Orchester, dem Orchestre Royal de Chambre de Wallonie, der Kammerphilharmonie dacapo München, deFilharmonie und dem National Orchestra of Belgium unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Franz Schottky, Marco Parisotto, Arvo Volmer, Paul Meyer, Thierry Fischer und Marin Alsop.

Der preisgekröne Pianist Ashok Gupta verfolgt eine vielfältige Karriere als Tasteninstrumentalist. 2014 gab er sein Debüt in der Birmingham Symphony Hall; 2015 führte er Alexander Skrjabins Klavierkonzert und 2016 Dmitri Schostakowitschs zweites Klavierkonzert auf. 2016 gewann er den Preis für die beste Klavierbegleitung bei den Kathleen Ferrier Awards; dies führte zu Rezitalen mit Sängern an wichtigen Konzerthäusern Großbritanniens. Als Fortepiano-Spieler ist er mit dem Mozarteumorchester in Salzburg unter Ivor Bolton aufgetreten, als Organist in der Chapel Royal und Westminster Abbey. Außerdem

hat er als Korepetitior an der Glyndebourne Festival Opera, der English National, der Dutch National und der Dijon Opera gewirkt. Ashok Gupta pflegt eine rege Konzerttätigkeit als Continuo-Spieler. Er hat zahlreiche Male mit dem Arcangelo Ensemble gespielt und konzertiert mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem BBC Philharmonic und dem Irish Chamber Orchestra. 2016 erhielt er den Dean’s Award für außergewöhnliche Leistungen der Birmingham City University und die Silber Medaille der Worshipful Company of Musicians.

Fuko Ishii wurde 1991 in Tokio geboren. Sie gewann unter anderem den 1. Preis der 58. All Japan Student Music Competition, den 3. Preis beim 9. Internationalen Klavierwettbewerb in Ettlingen und den 1. Preis der 82. Japan Music Competition. 2013 wurde ihre Interpretation von Sergei Rachmaninows drittem Klavierkonzert live im Radio- und Fernsehprogramm der NHK übertragen. Internationale Konzertauftritte führten sie unter anderem in die Carnegie Hall in New York, nach Deutschland, Spanien, in die Schweiz und nach Rumänien. Zuletzt war sie 2016 als Solistin mit dem Sinfonieorchester Kyoto und den Kanagawa Philharmonikern zu hören. Im

Jahr 2015 schloss sie ihr Studium an der Toho Gakuen Musikhochschule in Tokio mit Auszeichnung ab. Im Oktober selben Jahres begann sie ihr Studium bei MartinezMehner, zunächst ein Jahr lang an der Hochschule für Musik Köln und seit 2016 an der Basel Musikakademie. Außerdem wird sie seit 2016 durch die Rohm Music Foundation gefördert.

Tomoki Kitamura wurde 1991 geboren und begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel. Schon früh gewann er wichtige internationale Klavierwettbewerbe, so erspielte er sich den 3. Preis beim Hamamatsu Klavierwettbewerb, den 5. Preis und Sonderpreis für die beste Interpretation der Werke Franz Schuberts und Zeitgenössischer Musik bei der Sydney International Piano Competition und den 5. Preis der Leeds International Piano Competition. Zuvor gewann er den 1. Preis und den Grand Jury Preis bei der renommierten Tokyo Music Competition. Tomoki Kitamura gibt nicht nur Rezitale, sondern ist auch als Solist und Kammermusiker tätig.

Seit kurzem konzertiert er darüber hinaus als Fortepiano-Spieler in Deutschland, Frankreich, Spanien, England, Polen und Japan. Er ist unter anderem regelmäßig zu Gast bei berühmten Musikfestivals. Seine drei Solo-Einspielungen (mit Werken von Beethoven, Schumann, Liszt, Brahms, Berg, Bartók) erhielten positive Kritiken in namhaften Magazinen in Japan. Derzeit studiert Tomoki Kitamura an der Universität der Künste Berlin, und zwar Klavier bei Kei Itoh, Ewa Pobłocka und Rainer Becker sowie Cembalo und Fortepiano bei Mitzi Meyerson.

Burak Çebi 1985 Türkei

Marijan Đuzel 1990 Kroatien

Georg Michael Grau 1989 Deutschland

Gyu Tae Ha 1996 Korea

Daiki Kato 1990 Japan

Georg Kjurdian 1994 Lettland

1985 in der Türkei geboren, erhielt Burak Çebi den ersten Zugang zum Klavier im Alter von fünf Jahren. Nachdem er das Konservatorium in Izmir absolviert hatte, setzte er sein Studium an der Hochschule für Musik Nürnberg bei Ingeborg SchmidtNoll fort und beendete dieses mit dem Meisterklassenabschluss. Er gewann den 1. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Orchestra Sion 2013 in Istanbul, den 2. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Ciudad di Orihuela 2016 in Spanien, den 2. Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Musica Harmonia 2016 in Rimini, Italien sowie einen Sonderpreis

beim Klavierpodium München 2008. Er gehört zu den herausragendsten türkischen Pianisten der jungen Generation und konzertiert regelmäßig in Europa und in der Türkei. Sein Debüt mit Orchester erfolgte im Jahr 2007 mit dem Staatlichen Orchester in Izmir unter der Leitung von Ibrahim Yazici mit dem vierten Klavierkonzert Beethovens. Er konzertiert in Berlin, München, Hamburg, Bayreuth, Istanbul, Izmir, Bourges, Neumarkt, Ludwigshafen, Trier und anderen Städten. Zu seinen Mentoren zählen Jean-François Antonioli und Hüseyin Sermet. Burak Çebi lebt in Berlin.

Geboren 1990, studiert Marijan Đuzel zur Zeit Konzertdiplom am Koninklijk Conservatorium Brussel bei Aleksandar Madzar. Er erwarb seinen Masterabschluss 2015 an der Musikakademie in Zagreb unter Djordje Stanetti. Đuzel war 2013 Semifinalist beim 14. Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerb Wien und gewann erst kürzlich den renommiertesten kroatischen Musikpreis „Darko Lukic“ für das beste Rezital eines Nachwuchsmusikers in der Lisinski Hall in Zagreb. Im Jahr 2017 trat der Pianist mit dem Dubrovnik Symphony Orchestra, dem Zadar Chamber Orchestra, dem Orchestra of Croatian National Theatre in Split und

mit anderen Orchestern auf. Er ist Preisträger zahlreicher Klavierwettbewerbe in Kroatien wie dem Zlatko Grgosevic, dem Young Virtuoso, dem Lions Grand Prix und der Croatian National Piano Competition und trat auf Festivals wie dem Music at Eelswamp in Thailand, Nei Suoni dei Luoghi in Italien, Hvar Summer Festival und dem Youth at Lisinski in Kroatien auf.

Georg Michael Grau wurde 2014 als Solist und 2015 als Kammermusiker beim Deutschen Musikwettbewerb ausgezeichnet und in die 59. und 60. Bundesauswahl „Konzerte Junger Künstler“ aufgenommen. Konzerte im In- und Ausland führten ihn zu den BBC Proms in London, dem Klavierfestival Ruhr sowie in die Berliner Philharmonie, die Münchner Residenz, die Laeiszhalle Hamburg und die Meistersingerhalle Nürnberg. Er konzertierte mit Orchestern wie den Nürnberger Symphonikern, der Norddeutschen Philharmonie Rostock, den Münchner Symphonikern und dem Kurpfälzischen Kammerorchester. Seine neue Solo-CD umfasst Werke von Beethoven und Auerbach.

Im Frühjahr 2018 spielt er zusammen mit der Württembergischen Philharmonie Reutlingen im Rahmen einer Ersteinspielung die beiden Klavierkonzerte des romantischen Komponisten Eduard Franck ein. Außerdem umfasst seine Diskographie das sogenannte sechste Klavierkonzert Beethovens, die Transkription des Violinkonzerts vom Komponisten selbst, aufgenommen mit den Münchner Symphonikern. Zu seinen Lehrern gehören Edelgard Lübke, Karl-Wilhelm Berger, Elza Kolodin, Michael Hauber und Ian Fountain.

Der 1996 geborene Pianist Gyu Tae Ha studiert derzeit unter Young Ho Kim, Hyun jung Kim, an der Yonsei University in South Korea und ist Stipendiat der YamahaStiftung. 2011 gab er sein Debüt in Südkorea als Gewinner der koreanischen Franz Liszt Society Competition und trat mit dem Korea Chamber Orchestra auf. Konzerttätigkeiten führten ihn an die Seoul Baroque Chamber Hall, den Yamaha Salon und die Steinway Hall in New York. 2011 trat Gyu Tae Ha beim Tanglewood Music Festival auf und wurde später vom Boston University Tanglewood Institute für das Young Artist Concert in Seoul ausgewählt.

Bei der Sydney International Piano Competition of Australia 2016 gewann er den Preis für die beste Performance eines australischen Stückes. Im selben Jahr wurde ihm außerdem der 2. Preis der Isang Yun Competition und der Seong Yong Park Special Prize verliehen.

Daiki Kato wurde 1990 geboren und begann im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel. Er ist 1. Preisträger der 7. Tokyo Music Competition, der Hamamatsu International Piano Academy Competition und der ASEAN International Concerto Competition in Indonesien sowie 3. Preisträger der Paderewski International Piano Competition in Polen und der Ettlingen International Competition für Junge Pianisten (Kategorie B). Daiki Kato geht einer intensiven nationalen und internationalen Konzerttätigkeit vor allem in Deutschland, Italien, Polen, Litauen, Singapur und dem Vereinigten Königreich nach. Als Solist arbeitete er mit Orchestern und Dirigenten wie der

Sudecka Philharmonic unter der Leitung von Maestro Tadeusz, dem Ignacy Jan Paderewski Pomeranian Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Marek Pijarowski und dem Tokyo Symphony Orchestra unter Toshiaki Umeda. Zur Zeit studiert er im Doktorandenprogramm der Showa Graduate School of Music unter Fumiko Eguchi.

Georg Kjurdian wurde 1994 in Riga geboren. 2012 hat er das Emīls-DārziņšMusikgymnasium absolviert, wo er auch Kompositionsunterricht bei Pēteris Vasks erhalten hat. Seit Oktober 2016 studiert er im Master an der Folkwang Universität der Künste in Essen/Duisburg bei Hisako Kawamura. Während seines Studiums wurde Georg Kjurdian als Preisträger bei vielen nationalen und internationalen Wettbewerben ausgezeichnet, darunter der Internationale Rachmaninow-Klavierwettbewerb für junge Pianisten in Frankfurt am Main (2013, 3. Preis), die Werner Richard Dr. Carl Dörken Stiftung (2013), das Stipendium der Kulturstiftung

Wasserburg zum Haus (Ratingen, 2014, 2015) und das Carl-Illies-Stipendium der Deutschen Stiftung Musikleben (2015). Georg Kjurdian hat mehrere Aufnahmen gemacht, unter anderem für den lettischen Rundfunk (2009 und 2015), WDR 3 (2012 und 2013) und MDR Figaro (2014). Im Juli 2014 erhielt er außerdem den 3. Preis sowie den Publikumspreis beim 19. Internationalen Johann-Sebastian-BachWettbewerb in Leipzig.


INTERVIEW

MAN MUSS DAS POTENZIAL EINES INTERPRETEN ERSPÜREN

An wen denken Sie da? Auch Jingge Yan, der Gewinner des vorletzten Wettbewerbs, hat die Jury in erster Linie mit den „Diabelli-Variationen“ überzeugt. Und er hat sie ja ebenfalls für eine CD-Produktion eingespielt. Ja, das war unmittelbar danach. Es ist doch ein Wunder der Musik, dass es möglich ist, dasselbe Werk unterschiedlich zu spielen, wenn es nur schlüssig interpretiert ist. Es muss eine Logik in der Interpretation zu erkennen sein, eine große Linie und Ideen, die etwa auf der Basis von Kontrasten oder der Verwandtschaft zwischen Themen aufgebaut sind. Natürlich sind den Unterschieden Grenzen gesetzt, die durch den Notentext vorgegeben sind. Ich finde es jedoch sehr schön, dass innerhalb dieser Grenzen die Freiheiten doch so groß sind, dass so unterschiedliche Interpretationen wie die von Filippo Gorini und Jingge Yan entstehen können. Wäre die Freiheit nicht da, würde eine Aufnahme der „Diabelli-Variationen“ ausreichen. Filippo Gorini ist knapp 22 Jahre alt, Jingge Yan ist heute 29 Jahre alt, war also zur Zeit der Aufnahme Mitte zwanzig. Es gibt nicht wenige Musikkenner, die sagen, dass man für die komplexen Werke Beethovens auch an Jahren etwas reifer sein sollte, bevor man sie spielt. Sie sehen das ja offenbar anders, sonst wären die späten Sonaten nicht Pflichtrepertoire für die erste Runde. Was spricht also dafür, bereits in so jungen Jahren den späten Beethoven zu spielen? Ich bin der festen Überzeugung, dass man mit komplizierten Werken früh anfangen sollte. Nur dann haben sie die Chance zu reifen. Es ist erstaunlich, dass man als Musiker immer wieder feststellt, doch noch an etwas nicht gedacht zu haben. Dass man hier noch etwas nicht gesehen oder dort einen Zusammenhang verpasst hat. Man merkt ja, dass zumindest einige der Preisträger ihren Weg als Beethoven-Interpreten weitergehen. Sei es Igor Levit, der beim ersten Wettbewerb 2005 mit 17 Jahren immerhin schon Halbfinalist wurde und heute als einer der führenden Beethoven-Interpreten seiner Generation gilt, oder Hinrich Alpers, der in Bonn und vielen anderen Orten die 32 Klaviersonaten Beethovens zyklisch aufgeführt hat, und nun eben Jingge Yan und Filippo Gorini. Erfüllt sie diese Entwicklung mit Genugtuung? Das erfüllt mich nicht nur mit Genugtuung. Das macht mich glücklich. Obwohl ich mit der allgemeinen Entwicklung der Musikszene nicht sehr glücklich bin, insbesondere was die Pianisten angeht. Denn, sehen Sie, ein Flügel hat als Instrument eigentlich keinen eigenen Charakter, keine Seele. Aber er ist ein Spiegel der Seele des Pianisten. Er gibt wieder, was der Künstler sagen möchte. In Konzerten – und besonders in großen Sälen – kommt es aber oft lediglich darauf an, wie schnell und wie laut ein Pianist spielen kann. Aber: Je größer der Raum ist, umso geringer sind die Chancen, eine Intimität zu schaffen, bei der jeder denkt, der Pianist oder die Pianistin spielt diese Musik nur für mich. Aber bei den späten Klaviersonaten von Beethoven kann man nicht allein auf Virtuosität setzen. Hier gehört schon ein Konzept dazu, damit man alle Zusammenhänge versteht und sich Brücken bilden können. Bei Beethoven merke ich sofort, ob es irgendwelche Lücken gibt und eine musikalische Idee nicht weiterentwickelt wird. Und das hat auch Auswirkungen auf den Wettbewerb? Ja, das ist der Grund, weshalb wir die drei letzten Klaviersonaten in der ersten Runde spielen lassen. Sie sind wirklich ein Prüfstein für jeden Interpreten. Das Konzept hat sich für den Wettbewerb seit 2005 als richtig erwiesen. Wenn man in der ersten Runde die technisch richtig schweren Brocken wie Etüden oder so etwas spielen lässt, kann man leicht in der nächsten Runde eine Überraschung erleben und feststellen, dass man doch nicht die richtigen Kandidaten gewählt hat. Es kann dann wirklich passieren, dass man in der nächsten Runde nur sehr wenig Musik hört. Gerade weil wir die späten Sonaten spielen lassen, ist der Besuch des Wettbewerbs von Anfang an fantastisch. Aber es hat eben auch mit Bonn zu tun. Das ist in dieser Hinsicht ein spezielles Pflaster, weil es hier so viele gebildete und Musik liebende Menschen gibt.

Interessanterweise sind einige darunter, die in Bonn nicht ganz unbekannt sind. Zum Beispiel Karim Said, der schon mehrfach in Bonn aufgetreten ist oder auch bei der Eröffnung von Daniel Barenboims neuem Kammermusiksaal an der Berliner Staatsoper mitwirkte. Ein bekannter Name, also. Ich freue mich sehr, dass er dabei ist. Aber wir haben auch einige bereits preisgekrönte Spieler dabei. Das Niveau verspricht also, sehr gut zu werden. Mit Georgy Voylochnikov ist jemand dabei, der sein Glück ein zweite Mal versuchen möchte. Beim letzten Mal war er Halbfinalist. Ja, er hat großen Eindruck auf mich gemacht. Nur leider war sein Programm für das Semifinale ein bisschen dünn. Haben Sie ihn ermuntert, noch einmal teilzunehmen? Ja, ich habe ihn dazu ermutigt. Das heißt aber natürlich nicht automatisch, dass ich auf jeden Fall auch für ihn stimmen würde. Vorauswahl bedeutet: handverlesen. Wie geht das Prozedere vor sich? Bei vielen Wettbewerben wird es so gehandhabt, dass sich die Juroren im Vorfeld die Kandidaten live anhören. Das hat durchaus Vorteile, wenn man die Künstler schon einmal real auf der Bühne erlebt hat. Aber es ist auch umständlich für die Juroren, die zu den Bewerbern reisen, oder umgekehrt, für die Bewerber, die zu den Juroren reisen müssen. Wir machen das anders. Wir bitten die Bewerber, ungeschnittene Videoaufnahmen einzusenden. Auch das ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden, wenn die Qualität wirklich gut sein soll. Aber ich erinnere mich an die Bewerbung eines russischen Pianisten, der eine Aufnahme eingesandt hat, von der ich glaube, dass sein Opa die Kamera gehalten haben muss. Außerdem spielte er auf einem schrecklich verstimmten Bechstein-Flügel aus den Vorkriegszeiten. Aber er war nachher sehr erfolgreich. Man konnte trotz der Unzulänglichkeit des technischen Equipments sehr gut heraushören, dass er eine Persönlichkeit ist. Stichwort Persönlichkeit: Die spielt im Wettbewerb eine zentrale Rolle. Es gibt ja objektive, aber auch subjektive Kriterien. Wie kommen Sie in der Jury zu einer Entscheidung? Das ist eine sehr komplexe Sache. Ich muss ehrlich sagen, dass ich Entscheidungen nie leicht finde. Natürlich hat das texttreue Spiel einen hohen Stellenwert, aber wenn Texttreue einen zu formellen Charakter bekommt, kann das ziemlich schrecklich sein. Wenn es etwas freier ist, dafür aber eine eigenständige Interpretation, kann das auch für den Musiker sprechen. Hier das richtige Maß zu finden, ist nicht ganz einfach. Man muss das Potenzial eines Interpreten erspüren. Das ist ganz wichtig. Auch die Präsenz auf dem Podium und die Ausstrahlung sind von großer Bedeutung. Der große Saal im Telekom-Zentrum liefert akustisch keine Idealbedingungen. Er ist eben kein Konzertsaal... Ja, genau, aber dennoch: Bei manchen entsteht ein guter Klang, bei anderen nicht. Warum ist das so? Weil sie Ausstrahlung haben. Weil sie auf ihre Art Sänger sind. Über die Kriterien muss in der Jury eine gewisse Einigkeit herrschen. Gibt es so etwas wie einen Katalog? Ich habe versucht, Kriterien festzulegen. Aber man muss am Ende doch einen Musiker auswählen, der einen ganz eigenen Zugang zur Musik hat. Alles Andere ist nicht wirklich interessant. Wichtig ist immer, ob ein Musiker am Instrument „singen“ kann. Ich erkläre meinen Schüler immer, ein Staccato ist ein sehr kurzes „cantabile“. Alles andere ist Geräusch. Ein Pianist muss ein Sänger und ein Dirigent sein. Das sind die zwei wichtigsten Dinge; auch das Atmen ist von allergrößter Bedeutung. Ohne den richtigen Atem kann eine Phrase nicht funktionieren. Ein Geiger hat den Bogen, kann mit ihm atmen ...

©Dan Hannen

©Barbara Frommann

Bernhard Hartmann: Der Preisträger der International Telekom Beethoven Competition Bonn, Filippo Gorini aus Italien, hat kürzlich eine CD herausgegeben mit seiner Einspielung von Beethovens „Diabelli-Variationen“. Haben Sie die Aufnahme schon gehört? Pavel Gililov: Selbstverständlich. Ich habe sie sogar schon vor der Veröffentlichung im Mastering gehört. Ich bewundere ihn sehr dafür, dass er als so junger Mensch bereits eine so außerordentlich reife Auffassung von so einem komplizierten Werk entwickeln konnte. Ich meine damit gar nicht einmal so sehr die virtuosen Variationen, die er auch perfekt beherrscht, sondern die langsamen Variationen. Er spielt sie mit viel Gefühl und – ich wähle dieses Wort ganz bewusst – Weisheit. Auch wie er die Form fühlt und wie er sie mit großer Disziplin erfasst, ist eine große Leistung. Dieses Werk ist bei uns im Wettbewerb überhaupt sehr populär.

Lassen Sie uns wieder auf den kommenden Wettbewerb schauen. Das Teilnehmerfeld steht. Sind Sie mit der Vorauswahl zufrieden? Absolut. Die Vorauswahl lohnt sich schon, weil dadurch die Qualität von der ersten Runde an garantiert ist. Wir haben dieses Jahr 28 junge talentierte Pianisten aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt ausgewählt.

Das ist eine andere Geste beim Spiel? Ja, durchaus. Als Lehrer versuche ich all das meinen Schülern zu vermitteln. Bei mir gibt es eigentlich sehr wenig reine Klaviertechnik. Ein Pianist muss ein Mittler sein zwischen Komponist und Publikum, er muss die Musik so klar erfassen und wiedergeben, dass jeder sie versteht. Wie ist die Jury zusammengesetzt? Sie haben unterschiedliche Hintergründe vom Klavierprofessor bis zum Musikkritiker. Es ist zunächst einmal wichtig, dass sich keine Interessengruppen bilden. Ganz wichtig: Man muss den Menschen vertrauen. Denn es ergibt keinen Sinn, den schwächeren Kandidaten zu helfen. Das kann tragisch enden, wenn die Kandidaten später die Erwartungen nicht mehr erfüllen können. Die unterschiedliche fachliche Herkunft der Jury soll unterschiedliche Blickwinkel gewährleisten. Aber echte Professionalität setze ich bei allen voraus. Es hat ja immer schon mal Kritik gegeben, wenn der Sieger aus Ihrem Schülerkreis kommt. Wie gehen Sie damit um? Für meine Klasse gilt, sich auf den Beethoven-Wettbewerb auf höchstem Niveau vorzubereiten, ist eine Ehrensache. Ich habe eine sehr starke Klasse. Ich kann es nachvollziehen, wenn es manchen komisch vorkommt, wenn ein Schüler des Jury-Präsidenten den Wettbewerb gewinnt. Mir ist der Wettbewerb selbst sehr viel wichtiger, als der Ehrgeiz, dass der Schüler aus meiner Klasse kommen müsste. Ich habe alles dafür getan, dass Hinrich Alpers den Wettbewerb gewinnt, und alles dafür getan, dass Igor Levit ins Finale kommt. Beide waren nicht meine Schüler. Aber es gelingt halt nicht immer. In der Jury gilt: Wir reden miteinander. Ich finde den Meinungsaustausch wichtig. Wenn ich aber feststelle, dass ein Juror aktiv seinen Schüler pusht, was auch schon vorgekommen ist, wird er das nächste Mal nicht mehr eingeladen. Wir haben wegen der Kritik aber mittlerweile beschlossen, dass Schüler von Juroren nicht teilnehmen sollen – auch wenn ich das persönlich ein bisschen traurig finde. Die Stimmung bei der Telekom-Competition ist immer sehr gut. Auch wegen des Publikums? Das Publikum gibt hier die besondere Konzertatmosphäre und das ist auch ein wichtiger Grund, warum sich viele gute Pianisten bewerben. Die jungen Musiker wollen alle viele Konzerte spielen in ihrem Leben. Und ich bin sicher, dass sie beim Wettbewerb vor Publikum ganz anders spielen als ohne.

©Dan Hannen

Bernhard Hartmann im Gespräch mit Pavel Gililov, Künstlerischer Leiter und Präsident der Jury

(v.l.n.r.) Ben Cruchley (2. Preis 2015), Filippo Gorini (1. Preis 2015), Pavel Gililov (Künstlerischer Leiter ITBCB), Moritz Winkelmann (3. Preis 2015), Timotheus Höttges (Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG)


HISTORISCHER RÜCKBLICK

VON ROM-KANTATEN, MUSIZIERENDEN ARBEITERN UND SINGVÖGELN

von Clemens Kreutzfeldt

Das Konzept des musikalischen Wettstreits ist in nahezu allen Musikkulturen geläufig und geht bis auf die Antike zurück. In der Neuzeit haben musikalische Duelle zwischen berühmten Virtuosen vor allem auf Tasteninstrumenten eine lange Tradition. Als der älteste dauerhaft institutionalisierte, jährlich ausgeschriebene Musikpreis gilt der von der Académie des Beaux-Arts verliehene Prix de Rome, der seit 1803 in der Sparte Komposition verliehen wird und die drei für die heutige Musikförderung wesentlichen Dimensionen des Wettbewerbs, des Musikpreises und des Stipendiums in sich vereinigt. In größerem Maßstab siedelten sich seit dem späten 19. Jahrhundert, vor allem aber nach dem Ersten Weltkrieg in fast allen Europäischen Metropolen namhafte Musikwettbewerbe an, darunter insbesondere der 1927 begründete Chopin-Klavierwettbewerb in Warschau, die 1932 initiierten Internationalen Musikwettbewerbe in Wien oder der erstmals 1937 ausgetragene Violinwettbewerb in Brüssel, heute Concours Reine Elisabeth. Um die Wurzeln der heutigen Wettbewerbe zu erforschen, ist am musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln ein DFG-Projekt zum Wettbewerbswesen speziell im 19. Jahrhundert angesiedelt, das von Prof. Dr. Frank Hentschel betreut wird. Der folgende Beitrag gibt einen erster Blick in die Wettbewerbslandschaft – samt einiger kurioser Blüten. Wettbewerbe sind aus dem gegenwärtigen Musikleben nicht mehr wegzudenken. Ob nun die International Telekom Beethoven Competition, Jugend musiziert oder Deutschland sucht den Superstar – die Liste von Formaten musikalischen Kräftemessens ließe sich unendlich weiterführen. Das Phänomen des musikalischen Wettbewerbs ist dabei keineswegs neu. Bereits im 19. Jahrhundert waren musikalische Preisausschreiben in Mode und fanden Einzug in die Blätter der florierenden Musikpresse. Zu den vermutlich bekanntesten musikalischen Wettbewerben jener Zeit zählt wohl der von der Académie des Beaux-Arts in Paris ausgeschriebene Prix de Rome. Die Gewinner wurden mit einem zweijährigen Stipendium für einen Aufenthalt in der Villa Medici in Rom belohnt, um dort ungestört arbeiten zu können. Auf der Liste der Preisträger – die im übrigen Franzosen sein mussten – finden sich Namen wie Hector Berlioz, Georges Bizet oder Claude Debussy. In einer Vorrunde mussten die Bewerber zunächst ihr musiktheoretisches Handwerkszeug mit der Komposition einer Fuge unter Beweis stellen. Die Kandidaten, die es bis zur Hauptrunde schafften, wurden dann für mehrere Wochen von der Öffentlichkeit abgeschirmt, um sich der Lösung der eigentlichen Preisaufgabe zu widmen, der Komposition einer Kantate. Vor der versammelten Akademie wurde schließlich der Name des Siegers verkündet. Eine nette Kuriosität in Anlehnung an den Prix de Rome: 1859 riefen die Binnenschifffahrer und Winzer entlang der Dordogne gemeinsam in einer französischen Musikzeitschrift einen Kompositionswettbewerb für eine Weinkantate aus.

Andere Länder adaptierten das französische Wettbewerbskonzept und veranstalteten ihre eigenen Rompreise, wie den Prix de Rome belge. Aufgabe war ebenfalls die Komposition einer Kantate, im Unterschied zum französischen Vorbild konnten die jungen Komponisten jedoch wählen, ob sie ein französisches oder ein belgisches Libretto vertonen wollten. Die italienische Musikpresse zeigte sich durchweg amüsiert über dieses „Romfieber“. Zum einen schien italienischen Musikkennern die etwas spröde musikalische Gattung der Kantate wohl nicht ganz geeignet für einen derart prestigeträchtigen Wettbewerb und zum anderen fanden sie es äußerst merkwürdig, als „großen Preis“ einen Aufenthalt in der musikhistorisch unbedeutenden Stadt Rom – und nicht etwa Neapel, Venedig, Mailand oder Florenz – zu vergeben. Auch in der Neuen Welt war man bestrebt, die heimische Musikkultur durch Preisausschreiben zu fördern. 1855 setzte die gerade erst eröffnete Academy of Music in New York einen Preis von zehntausend Dollar für die Komposition einer vieraktigen Oper aus. Diese sollte sich mit einem Sujet aus der amerikanischen Geschichte befassen, und man gestattete ausschließlich Amerikanern die Teilnahme. Im deutschsprachigen Raum gründete sich 1852 mit der Tonhalle Mannheim eine Institution, die sich explizit als „Verein zur Förderung der Tonkunst durch Preisausschreiben“ titulierte und ebenso nur inländischen Musikschaffenden zugänglich war. Mit der Erhebung von Vereinsbeiträgen deckte man die Kosten für die ausgeschriebenen Preise. Die Veranstalter von Wettbewerben waren nicht immer größere Institutionen wie eine Académie des Beaux-Arts, auch private Liebhaber setzten sich mäzenatisch für Musikkultur ein. So annoncierte die Neue Berliner Musikzeitung im Juni 1853 ein Preisausschreiben für ein Opernlibretto, dessen Veranstalter anonym bleiben wollte und sich lediglich als „Freund der Tonkunst“ ausgab. Die Preisrichter, unter ihnen Franz Liszt, hatten 114 eingesandte Libretti zu begutachten. Letztlich erschien ihnen keine der Einsendungen des Preises würdig, und der Preis wurde nicht vergeben. Die Idee, die nationale Musikkultur durch Preisausschreiben zu fördern, fand sich im 19. Jahrhundert auch in der musikalischen Ausbildung an Konservatorien wieder. Die Teilnahme an den hochschulinternen Wettbewerben war für die Studierenden oft verpflichtend. Der italienische Journalist Pier Angelo Fiorentino offenbart in einem 1848 publizierten Bericht über das Pariser Musikleben seine ganz persönliche Sichtweise auf diese Wettbewerbe: Die Preisverleihung am Konservatorium würde weder Neues noch Beglückendes zu Tage befördern. „Junge Mädchen in weißen Kleidern – junge Herren gekleidet in schwarz, und schließlich immer dasselbe: berührte Eltern und Professoren so steif wie ihre Krawatten.“

Weniger akademisch, aber deshalb nicht weniger ernsthaft ging es bei Wettbewerben zu, die sich im Bereich des Laienmusizierens entwickelten. Im englischen Arbeitermilieu zum Beispiel galt das gemeinsame Musizieren in der Brass Band als gemeinschaftsstiftende Betätigung und adäquater Ausgleich zur harten körperlichen Arbeit in den Fabriken. Eine feste Größe im Musikleben der englischen Arbeiter war der jährlich ausgerichtete Brass Band Contest in Manchester, der sich über mehrere Tage erstreckte und Volksfestcharakter besaß. Auch traten nicht nur Komponisten, Sänger und Instrumentalisten gegeneinander an: Die Neue Berliner Musikzeitung beispielsweise berichtete, dass ein gewisser Herr Makarov aus St. Petersburg, russischer Gesandter in Brüssel sowie „Liebhaber der Musik und besonders der Guitarre“, neben einer Komposition auch einen Preis für die Fertigung einer zehnsaitigen Konzertgitarre ausgesetzt habe. Oder aber ein anderer Bericht aus Belgien mit dem Verweis auf ein eher ungewöhnliches musikalisches Wettbewerbsspektakel in Verviers: ein Gesangwettstreit unter Vögeln. Der Preisträger, aller Voraussicht nach ein Züchter, würde mit einer Goldmedaille sowie einem Schinken belohnt werden. Auch heute noch sind die Preise der unterschiedlichen Wettbewerbe höchst heterogen – das Spektrum reicht von hohen Preisgeldern über Sachpreise bis hin zu einer einfachen Urkunde und ist ebenso groß wie die Wettbewerbslandschaft selber. Betrachtet man die Idee und Durchführung der Wettbewerbe, so hat sich seit knapp 200 Jahren im Grunde nicht viel geändert. Geblieben sind spannende Vergleiche und grandiose Leistungen.

PIANO SLAM.

(v.l.n.r.) Andreas Kuch, Maximilian Busch, Mathieu Bech

von Annette Semrau Kein Grand Slam, kein Poetry Slam, sondern ein Piano Slam – zu diesem hatte die International Telekom Beethoven Competition Bonn am 9. September 2017 eingeladen. Die Teilnehmer sollten dabei ihr Können im Arrangieren, Vermitteln und Improvisieren der Musik Beethovens unter Beweis stellen. Doch – was hat das mit einem klassischen Klavierwettbewerb zu tun? „Viel!“, sagt Sophie Wasserscheid, Projektleiterin der Telekom Beethoven Competition. „Und die Idee stammt quasi von Beethoven selbst: Er war nicht nur ein Meister im Improvisieren, sondern hat sich darin auch mit anderen gemessen.“ In der Tat hatte schon Beethoven das adlige Wiener Publikum bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit seinen brillanten und fantasievollen Klavierkünsten unterhalten. Zudem wurden regelrechte Klavierduelle veranstaltet, bei denen Beethoven zum großen Vergnügen der Hörer, die gleichzeitig die Jury bildeten, gegen einen Kollegen antrat.

Auch wenn die Kunst des Improvisierens heute nur noch selten im Konzertsaal anzutreffen ist, so ist sie doch nicht vergessen. Im Vergleich mit der International Telekom Beethoven Competition, bei der ein anspruchsvolles und umfangreiches Repertoire abzuliefern ist, sind bei der Piano Slam allerdings andere Fähigkeiten gefragt, andere Zielgruppen angesprochen: keine klassisch ausgebildeten Pianisten und angehenden Solisten, sondern junge Künstler, die selber komponieren, im Jazz und in der Neuen Musik zu Hause sind, Musik an das Publikum vermitteln und sich vor allem durch ihre Vielseitigkeit auszeichnen. „Mit dem Piano Slam setzen wir neben dem Wettbewerb bewusst einen neuen Akzent und öffnen uns auch für andere Genres und Künstler. Die Competition richtet sich an eine ganz kleine Gruppe herausragend klassisch ausgebildeter Pianisten, aber es gibt noch viel mehr spannende Talente am Klavier zu entdecken, die die Musik Beethovens weiter leben lassen.“, erklärt Sophie Wasserscheid. „Darüber hinaus wollten wir ein partizipatives Format schaffen, das mitten auf der Straße stattfindet und die Menschen unmittelbar anspricht.“

Den idealen Rahmen dafür bot das Eröffnungsfest des Beethovenfestes Bonn, das traditionell mit einem großen Open-Air-Fest und viel Musik auf verschiedenen Bühnen in der Stadt gefeiert wird. Austragungsort der Piano Slam war passenderweise die Bühne vor dem BeethovenHaus, die rasch umgebaut und farblich angepasst wurde. Darauf nahmen der Reihe nach die drei Teilnehmer Platz: Maximilian Busch aus Lübeck, Mathieu Bech aus Köln und Andreas Kuch aus Weimar. Alle drei studieren an deutschen Musikhochschulen, neben ein oder mehreren (!) Instrumentalfächern Schulmusik, Schulpraktisches Klavierspiel beziehungsweise Musikvermittlung, dazu kommen Fortbildungen und Meisterkurse in so unterschiedlichen Bereichen wie Circle-Singing oder Klavierkabarett. Diese Offenheit sollte für die Kandidaten hilfreich sein. Zu absolvieren waren drei Runden à fünf bzw. zehn Minuten, durch die Moderator Johannes Leuschner nonchalant und ausnehmend charmant führte: In der ersten präsentierten die Kandidaten eine freie Komposition über ein von ihnen vorab gewähltes Werk bzw. Thema von Beethoven. Die zweite Runde war der Musikvermittlung vorbehalten – hier sollten die Musiker das zuvor verwandte Thema vorstellen und dem Publikum möglichst anschaulich nahe bringen. In der dritten Runde stand Improvisieren im Mittelpunkt – das Thema für diese Runde, die „Ode an die Freude“, hatten die Teilnehmer erst kurz vor Beginn erfahren.

LIVE STREAM

ZAHLEN UND FAKTEN ZUM LIVE STREAM 2017

Der Live Stream wird auf www.telekom-beethoven-competition.de und auf facebook-live zur Verfügung gestellt.

17 KAMERAS Ü-WAGEN 720 p HD mit 4 Mbit 28 PIANISTEN 46 Stunden und 15 Minuten Musik 10.868 REGISTRIERTE ONLINE-VOTES (2015) 18.000 GB DATENUMFANG 75 mal Beethoven 1 km Gesamt-Kabellänge 12 BETEILIGTE MITARBEITER

Die Startreihenfolge wurde von einer Glücksfee aus dem Publikum gezogen – und dies sollte nicht die letzte Chance sein, sich aktiv zu beteiligen. Wie bereits zu Beethovens Zeit hatte das Publikum nach jeder Runde die Möglichkeit, den Sieger selber zu wählen. Dazu waren auf dem Asphalt mit Klebeband Ziffern angebracht worden. Das Publikum durfte sich der Startnummer seines Favoriten entsprechend platzieren – was vielen sichtlich Spaß bereitete. Tatsächlich blieb ein Großteil des Publikums trotz Regens die gesamten drei Runden lang – die Neugierde, wer gewinnen würde, war offensichtlich groß. Außerdem gab es in jeder Runde neue Überraschungen: Zuerst ergänzten Schlagwerk, Gesang und Beatboxen das Klavierspiel, in der zweiten Runde wurde das Publikum gleich mehrfach zum Singen und Improvisieren animiert, und am Schluss kamen nicht nur ein Toy Piano, sondern auch ein kurzfristig präparierter Flügel zum Einsatz. Bei so vielseitigen Kandidaten war die Entscheidung entsprechend knapp – Sieger wurde Mathieu Bech. Ausschlaggebend waren neben seinen pianistischen Fähigkeiten besonders die stilistische und harmonische Breite seiner äußerst freien und modernen Improvisation sowie sein Umgang mit dem thematischen Material, das er bis in seine kleinste motivische Bausteine und rhythmische Elemente zerlegte, um nach scheinbaren Umwegen wieder zum Anfangsthema zurückzukommen – der Arbeit Beethovens speziell in seinen späten Werken nicht unähnlich. Zurück zum Anfang – und zum sportlichen Ursprung des Wortes „Slam“, das soviel wie „vergleichender Wettkampf“ bedeutet. Sportlich ging es tatsächlich auch am „Piano“ zu, nicht nur die Fingerfertigkeit und Konzentrationsfähigkeit betreffend. Vielmehr waren die drei Musiker mit viel Fairplay und Spaß bei der Sache, was besonders das Finale bewies: eine Improvisation für Klavier zu sechs Händen. Musikalisch allerfeinstes Teamwork!

©Barbara Frommann

©Barbara Frommann

EIN WETTSTREIT AM KLAVIER NACH BEETHOVENSCHEM VORBILD


FILIPPO GORINI EIN TAG MIT FILIPPO GORINI

von Filippo Gorini

An einem normalen Tag stelle ich mir keinen Wecker und wache ziemlich spät auf, gegen 9 Uhr oder 9.30 Uhr. Ich schlafe sehr gerne! Ich schlafe nicht wirklich lange, aber ich mag es deutlich lieber, spät ins Bett zu gehen und spät wieder aufzuwachen, als andersherum. Ich denke, dass das sehr gut zu meinem Konzertleben passt, weil es mir die Möglichkeit gibt, abends, wenn ich auf der Bühne stehe, besonders fit und energetisch zu sein. Natürlich gibt es auch Tage, an denen der Wecker um 6 Uhr klingelt – absoluter Horror für mich, – aber in Wirklichkeit leide ich nicht zu sehr unter Schlafmangel. Wenn ich aufstehe, haben meine Eltern und mein älterer Bruder das Haus meist schon verlassen. Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich kein ordentliches Frühstück esse, denn normalerweise reichen mir ein paar Kekse und ein Glas Saft. Danach gehe ich direkt zum Klavier, um zu üben. Mein Übeplan variiert von Tag zu Tag sehr. Es hängt alles sehr davon ab, welche Stücke besonders wichtig sind, welche neuer für mich sind und welche schon sicherer für die nächsten Auftritte. Ich spiele nie rein technische Übungen, sondern bevorzuge es, meine Technik anhand des Repertoires zu verbessern. Wenn möglich, versuche ich, an nicht mehr als zwei Stücken pro Tag zu arbeiten und nicht einfach den ganzen Tag Stücke durchzuspielen. Das hilft mir, wirklich etwas zu lernen. Außerdem ist es mir sehr wichtig, mir Zeit zu nehmen, Stücke vom Blatt zu spielen, bei denen ich noch nicht weiß, wann und wie ich sie auf der Bühne spielen werde. Das erlaubt mir, viel über Kompositionen zu lernen, die ich eigentlich zur Zeit nicht übe. Außerdem hilft mir das Blattspielen, das mir außerdem großen Spaß macht, mein Repertoire für die Zukunft klug zusammenzustellen und den Sinn dafür zu schärfen, wie neue Stücke auf mich wirken. Wenn ich anfange, ein Stück – oder nur einen einzelnen Satz aus einem Werk – zu üben, spiele ich es zu Beginn der Übeeinheit zunächst einmal durch, um herauszufinden, an welchen Stellen ich besonders arbeiten muss. Ich nutze zum Üben häufig ein Metronom und nehme mich oft mit meinem Handy auf, während ich übe. Wenn ein Konzert näher rückt, spiele ich meist das gesamte Programm mehrmals durch, um für den Auftritt besonders sicher zu werden. Wenn kein Konzert ansteht, konzentriere ich mich mehr darauf, jedes Detail der Werke zu verstehen und Inspiration für die Interpretation zu finden. Kein Stück gleicht dem anderen, daher weiß ich zu Beginn eines neuen Werkes nie, welchen Weg ich gehen muss und gehen werde, um es am Ende gut spielen zu können. Zum Glück kann ich gut einschätzen, wann ein Stück so weit ist, dass es im Konzert gespielt werden kann.

Ich habe keine festgelegte Zeit, wie lange ich vormittags übe; normalerweise spiele ich entweder so lange, bis ich erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe, oder bis ich müde werde und eine Pause brauche. Zwischendurch mache ich außerdem viele kleine Pausen, weil es mir effektiver erscheint, fünf Minuten durchzuatmen und dann mit neuer Energie weiterzuarbeiten, als zu versuchen, meine Konzentration zwanghaft lange aufrecht zu erhalten. In den kurzen Pausen entspanne ich entweder einfach nur, höre ein bisschen Musik oder schaue bei meinen Social-Media Kanälen vorbei. Wenn ich zu Hause bin, koche ich mir mein Mittagessen selbst. Ich bin kein exzellenter Koch, aber ich kann mir ein paar einfache Gerichte kochen, und das hat mir bisher immer gereicht. Verschiedene Nudelgerichte oder einfache Mahlzeiten mit Fleisch oder Fisch reichen völlig, um mich satt zu bekommen. Es gibt ein paar außergewöhnliche Gerichte, die ich kochen kann und mit denen ich gerne meine Gäste überrasche –unter anderem ein chinesisches Pork Stew. Nach dem Mittagessen mache ich meist eine Pause. Entweder lese ich (zum Beispiel ein Buch, ein paar Gedichte, musikrelevante Texte oder einfach die Nachrichten) oder ich schaue den Anfang eines Films oder gelegentlich eine Episode einer sehr ausgewählten Serie. Anschließend Filippo Gorini (1. Preisträger 2015) gehe ich zurück ans Klavier. Eine längere Pause mache ich dann nochmal für einen Nachtisch – normalerweise Eis, mein heimliches Laster. Danach übe ich bis zum Abendessen, also ungefähr bis 19:30 oder 20 Uhr. Auf diese Weise spiele ich insgesamt fünf bis sechs Stunden täglich. Früher habe ich deutlich mehr geübt, aber jetzt glaube ich, dass mehr Üben langfristig gesehen nicht nachhaltig ist; einerseits weil es körperlich belastend ist, andererseits, weil ich keine Zeit mehr für andere Dinge wie Lesen, Musikhören, Kunstausstellungen oder Theateraufführungen hätte. All das sind aber Aktivitäten, die für mich fundamental wichtig sind als Inspiration, die man nicht bekommt, wenn man nur vor dem Klavier sitzt.

©Dan Hannen

Zum Abendessen sind meine Eltern und mein Bruder normalerweise wieder zu Hause; obwohl es sehr selten ist, dass wir alle vier am selben Tag zu Hause sind. Nach dem Abendessen erledige ich meist den langweiligen Kram: E-Mails beantworten, Neuigkeiten in den Sozialen Netzwerken posten, Rechnungen schreiben ... Glücklicherweise machen meine Manager zwar das Meiste davon, aber ich habe immer noch genug zu tun. Anschließend lese ich wieder etwas oder gucke den Rest von dem Film, den ich zur Mittagszeit angefangen habe.

©Mat Hennek

Im Dezember 2015 wurde mein Leben umgekrempelt: Kein Tag gleicht seitdem dem anderen, in einem Leben, das aus permanenten Überraschungen, Proben und Konzertreisen besteht. Trotzdem kann ich versuchen zu beschreiben, wie meine Tage aussehen, in der Hoffnung, manche Leser zu unterhalten oder zu erfreuen.

Bis jetzt könnte es so wirken, als wären meine Tage sehr einsam, aber das ist absolut nicht der Fall! Ich habe viele Freunde in meiner Heimat, mit denen ich mittags manchmal esse, zum Abendessen ausgehe oder einfach nur telefoniere oder schreibe. Ich nehme mir Zeit für die Menschen um mich herum, die mir viel bedeuten, auch, weil sie eine große Motivations- und Inspirationsquelle für mich sind. Und auch wenn es stimmt, dass meine Arbeit verlangt, dass ich viel alleine bin, fühle ich mich nicht einsam und bin sehr froh, viele liebe Menschen an meiner Seite zu haben. Wenn die Nacht anbricht und die Lichter ausgehen, höre ich vor dem Schlafengehen über Kopfhörer gerne noch für ein, zwei Stunden Musik. Ich liebe es, zu dieser späten Stunde Musik zu hören, wenn alle anderen schon schlafen und es so leise ist, dass die Musik durch nichts gestört wird. Auch meine „intellektuellen Abwehrmechanismen“ sind dann gedämpft, sodass ich mich den Emotionen in der Musik ganz hingeben kann. Manchmal denke ich dann, dass alle Konzerte so spät in der Nacht stattfinden sollten, wenn das Unterbewusstsein so viel aktiver wird! Normalerweise höre ich mindestens ein Stück an, das ich entweder gar nicht oder zumindest nicht sehr gut kenne, und danach suche ich mir Stücke, deren verschiedene Interpretationen ich vergleichen kann. Manchmal mache ich mich auch auf die Suche nach Stücken, die sich gut kombinieren lassen. Das hilft mir sehr dabei, interessante Programme für Konzerte zu finden: Programme, die eine Geschichte erzählen und Symmetrien und Kontraste haben. Denn Programme, die gut durchdacht sind, machen nicht nur mich, sondern auch die Zuhörer sehr viel zufriedener, und ich bin immer stolz, wenn mein Programm schon gedruckt gut aussieht. Wenn der Schlaf durch mich durchsickert und mich davon abhält, die Musik, die ich höre, zu verstehen, stoppe ich die Musik und schlafe langsam ein, um bereit für den kommenden Tag zu sein – ob er nun ein Konzert, eine Reise, eine Unterrichtsstunde oder einfach nur viel ruhiges Üben mit sich bringt. Auf diese Weise setzt sich mein Alltag fort.

SEMINAR

MUSIK-JOURNALISMUS-SEMINAR

Das Bestreben, sich miteinander zu messen ist eine Ureigenschaft des Menschen, die nicht zuletzt als wichtige Triebfeder der zivilisatorischen Weiterentwicklung dient. Besonders im Bereich der Musik erfreut sich das „Wetteifern“ nicht erst seit jüngster Vergangenheit großer Beliebtheit. Wettbewerbe gelten gar als Sprungbrett und Startpunkt der meisten musikalischen Karrieren. Doch kann eine so subjektive Gefühlsäußerung wie das Interpretieren von musikalischen Werken einer normativen Wertung unterzogen werden? Gibt es so etwas wie die „perfekte Interpretation“ oder sind am Ende die Beurteilungen der Darbietungen allein vom subjektiven Geschmack des Individuums geleitet?

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Wer entscheidet unter welchen Voraussetzungen über Sieger und Verlierer? Diese und weitere Fragen stellen sich die Studierenden der Universität Köln im PraxisSeminar zur International Telekom Beethoven Competition 2017 unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Hentschel und Wiebke Rademacher. Der wissenschaftliche Reflexionsprozess bildet die Basis für einen historisch informierten und theoretisch fundierten Vermittlungsansatz der Studierenden. Ein Teil der Studierenden wird durch die Medienpartner der ITBCB, Deutsche Welle (Mentor: Rick Fulker) und Generalanzeiger (Mentor: Bernhard Hartmann) gecoacht und erlernt so von den Profis die Prinzipien des musikjournalistischen Schreibens.

Die andere Gruppe vermittelt ihre musikwissenschaftlich erworbenen Kenntnisse des Wettbewerbsrepertoires an das Publikum – zum einen beim Schreiben des Programmhefttextes (Mentorin: Annette Semrau/Dramaturgin Beethovenfest) zum andern bei der Gestaltung einer Konzerteinführung (Mentorin: Marion Dietrich/Musikvermittlerin Beethovenfest). Die Konzerteinführungen finden an jedem Wettbewerbstag jeweils um 16:15 Uhr im Foyer des Großen Saals der Telekom Zentrale statt.

Das Beethovenfest unterm Weihnachtsbaum: Elf ausgewählte Veranstaltungen im Vorverkauf ab dem 1. Dezember 2017, 9 Uhr Mehr Informationen unter www.beethovenfest.de

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PROGRAMM PROGRAMM UND PREISE

Am 1. bis 5. Dezember sowie am 7. Dezember findet jeweils um 16.15 Uhr eine Konzerteinführung im Foyer vor dem Saal der Deutschen Telekom Zentrale statt.

WELCOME CONCERT

ERSTE WETTBEWERBSRUNDE

ZWEITE WETTBEWERBSRUNDE

SEMIFINALE MIT KAMMERMUSIK

Vorstellung der Teilnehmer/innen Konzert mit Filippo Gorini

28 Teilnehmer/innen

12 Teilnehmer/innen

6 Teilnehmer/innen

FINALE UND PREISVERLEIHUNG

30. November 2017 20 Uhr

1. bis 3. Dezember 2017 10 bis 14 Uhr, 17 bis 21 Uhr

4. und 5. Dezember 2017 10 bis 14 Uhr, 17 bis 21 Uhr

7. Dezember 2017 10 bis 14 Uhr, 17 bis 21 Uhr

9. Dezember 2017 19 Uhr

Moderation: Daniel Finkernagel

In der ersten Wettbewerbsrunde stellen sich die 28 Teilnehmer/innen des diesjährigen Wettbewerbs mit Klavierwerken Ludwig van Beethovens und des Barocks der Jury und dem Publikum vor. Die Runde ist öffentlich und der Eintritt frei.

Mit Klavierwerken von Ludwig van Beethoven und der Romantik, u. a. Robert Schumann, Franz Liszt. Franz Schubert und Johannes Brahms.

Mit Klavierwerken von Ludwig van Beethoven sowie der klassischen Moderne, u. a. Sergei Prokofjew, Paul Hindemith, Dmitri Schostakowitsch, Alban Berg und Arnold Schönberg. Mit zeitgenössischen Werken, komponiert nach 1980 sowie Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violoncello op. C-Dur 102/1, 3. Satz: Adagio und 4. Satz: Allegro vivace. Mit Emil Rovner (Violoncello). Die Bekanntgabe der Finalisten/-innen erfolgt am Abend des 7. Dezember 2017 nach der Jurysitzung und Online-Abstimmung. Für die beste Kammermusik-Interpretation vergibt die Jury den Sonderpreis Kammermusik. Mittels Publikumsabstimmung im Saal wird der Gewinner des Beethoven-Haus-Preises ermittelt. Der Gewinner des Online-Votings erhält den Deutsche Telekom StreamOn Beethoven Award.

Moderation: Daniel Finkernagel

3 Teilnehmer/innen

Das Welcome Concert bildet den Auftakt zur International Telekom Beethoven Competition Bonn und präsentiert dem Publikum stets einen Preisträger des vergangenen Wettbewerbs.

Die Bekanntgabe der ausgewählten Teinehmer/-innen erfolgt am Abend des 3. Dezember 2017 nach der Jurysitzung und Online-Abstimmung. Der Gewinner/ die Gewinnerin des Online-Votings gelangt unabhängig vom Jury-Votum in die Zweite Wettbewerbsrunde.

2015 überzeugte der Italiener Filippo Gorini die Jury und ging als erster Preisträger aus dem Wettbewerb hervor. Nun kehrt er nach Bonn zurück, um sich mit einem hervorragenden Programm erneut dem Publikum zu präsentieren.

Die Bekanntgabe der ausgewählten Teinehmer/-innen erfolgt am Abend des 5. Dezember 2017 nach der Jurysitzung und Online-Abstimmung. Der Gewinner/ die Gewinnerin des Online-Votings gelangt unabhängig vom Jury-Votum ins Semifinale.

Programm: Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier Nr. 29 B-Dur op. 106 („Hammerklaviersonate“)

Telekom Zentrale, Großer Saal EINTRITT FREI

Telekom Zentrale, Großer Saal EINTRITT FREI

Telekom Zentrale, Großer Saal EINTRITT FREI

Robert Schumann: Variationen über ein eigenes Thema Es-Dur WoO 24 („Geistervariationen“)

PREISE

BEETHOVEN-HAUS-PREIS Das Publikum kürt unter den sechs Teilnehmer/innen des Semifinales seinen Favoriten. Dieser erhält eine Einladung zu einem Klavierrezital im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn, ein Preisgeld von 1.000 € sowie eine von Frau Dr. Gudula Neidert-Buech gestiftete Beethoven-Bronzebüste vom Künstler Naoum Aronson.

SACHPREIS Die Teilnehmer/innen des Finales erhalten eine Faksimile-Ausgabe eines Klavierwerks von Ludwig van Beethoven, gestiftet vom Beethoven-Haus-Bonn.

GELDPREISE 1. Preis: 30.000 € 2. Preis: 20.000 € 3. Preis: 10.000 €

Vor seinem Auftritt wird der Wettbewerb und seine Mitwirkenden vorgestellt. Durch den Abend führt Daniel Finkernagel.

PREIS FÜR DIE BESTE INTERPRETATION EINES KLAVIERKONZERTS Das Publikum kürt aus den drei Finalisten seinen Favoriten, welcher 3.000 € erhält.

Telekom Zentrale, Großer Saal Eintritt: 19 € / 9 € ermäßigt

SONDERPREIS KAMMERMUSIK Die Jury vergibt den Sonderpreis Kammermusik in Höhe von 1.000 € für die beste Interpretation des Kammermusikwerkes im Semifinale.

BEETHOVEN NACHT Das Beethoven Orchester Bonn bietet dem ersten Preisträger eine Auftrittsmöglichkeit im Rahmen der BeethovenNacht am 16. Dezember 2017 im Opernhaus Bonn.

DEUTSCHE TELEKOM STREAM ON BEETHOVEN AWARD Erstmalig wählt das Publikum des weltweit verfügbaren Live-Streams unter den sechs Teilnehmer/ innen des Semifinales per Online-Voting seinen Favoriten. Dieser erhält 1.000 €, gestiftet von der Deutschen Telekom AG, sowie eine Einladung zu einem Konzert in der Deutschen Telekom Hauptstadtrepräsentanz Berlin.

Programm: Ludwig van Beethoven: Konzerte Nr. 1 bis 5 für Klavier und Orchester sowie Konzert für Violine und Orchester (in der Klavierfassung von Ludwig van Beethoven) Mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Dirk Kaftan. Im Finale präsentieren sich die letzten drei von ursprünglich 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und widmen sich im Zusammenspiel mit dem Beethoven Orchester Bonn den Klavierkonzerten Ludwig van Beethovens. Jeder Teilnehmer bereitet je zwei Beethoven-Konzerte aus einer Auswahl von insgesamt sechs Werken vor. Die Jury entscheidet, welches Klavierkonzert von den jeweiligen Teilnehmern gespielt wird. Während des Finales ist nicht nur die internationale Fachjury gefragt, sondern auch das Publikum: es kürt aus den drei Finalisten seinen Favoriten, der – unabhängig vom Urteil der Jury – den mit 3.000,- € dotierten Publikumspreis erhält. Im Anschluss an das Konzert und die Juryentscheidung findet die Preisverleihung statt. Es moderiert Daniel Finkernagel. Telekom Forum Bonn Eintritt: 40 € / 31 € / 21 €, erm. 50 %

NOTENPREIS Bärenreiter Urtext-Preise, gestiftet vom Bärenreiter-Verlag im Gesamtwert von 2.000 €

ABSTIMMUNG ABSTIMMUNG UND JURy UND JURy ONLINE-VOTING

JURy

IHRE STIMME ZÄHLT WWW.TELEKOM-BEETHOVEN-COMPETITION.DE

1. Wettbewerbsrunde 28 Pianisten Juryentscheidung + Publikumsabstimmung online

Auch 2017 können Sie wieder auf zwei Wegen am Wettbewerb teilhaben und Ihre Stimme abgeben. Natürlich live vor Ort in Bonn – oder bequem über unseren weltweiten Live-Stream, ganz egal, wo Sie gerade sind. Der Live-Stream kann nicht nur auf unserer Website www.telekom-beethoven-competition.de, sondern auch auf Facebook verfolgt werden. Zusätzlich können Sie alle Wettbewerbsrunden der International Telekom Beethoven Competition Bonn im Anschluss 60 Tage lang On Demand auf unserer Website abrufen.

2. Wettbewerbsrunde 12 Pianisten

Juryentscheidung + Publikumsabstimmung online

Semifinale 6 Pianisten

Publikumsabstimmung online Deutsche Telekom StreamOn Beethoven Award

Juryentscheidung

Publikumsabstimmung im Saal Beethoven-HausPreis

Finale 3 Pianisten Publikumsabstimmung im Saal

Juryentscheidung

1. – 3. Preisträger

Preis für die beste Interpretation eines Klavierkonzerts im Finale

VERANSTALTUNGSORTE Deutsche Telekom AG Zentrale, Großer Saal Friedrich-Ebert-Allee 140 53113 Bonn

„Als größtes Unternehmen in Bonn haben wir die Verpflichtung, das Erbe Beethovens am Leben zu erhalten. Deshalb verbinden wir die Arbeit am digitalen Produkt mit der Liebe zur Klassischen Musik.“, so Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG.

Telekom Forum Landgrabenweg 151 53227 Bonn-Beuel

Kostenlose Parkmöglichkeit für Wettbewerbsbesucher im Parkhaus der TelekomZentrale, Einfahrt: Olof-Palme-Allee.

Erneut bildet der Live-Stream die Grundlage für das Online-Voting. Je ein Platz in der zweiten Wettbewerbsrunde und im Semifinale sind für die Publikumsfavoriten des Online-Publikums reserviert. Im Semifinale verleiht die Deutsche Telekom erstmals den Deutsche Telekom StreamOn Beethoven Award an den Favoriten des Publikums im Netz. Ab dem Semifinale entscheidet ausschließlich die Jury über das Weiterkommen der Kandidaten. Trotzdem kann das Publikum weiter abstimmen: Im Semifinale kürt das Publikum vor Ort seinen Favoriten zum Gewinner des BeethovenHaus-Preises, im Finale vergibt es den Preis für die beste Interpretation eines Klavierkonzertes.

Pavel Gililov Präsident der Jury und Künstlerischer Leiter, Konzertpianist und Professor an der Universität Mozarteum Salzburg (Deutschland/Österreich)

Julia Albrecht Leiterin der Künstlervermittlungsabteilung der Konzertdirektion Schmid (Deutschland)

Akiko Ebi Konzertpianistin (Japan)

Peter Hagmann Musikkritiker (Schweiz)

Ewa Kupiec Konzertpianistin und Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Schweiz)

Siegfried Mauser Konzertpianist und Musikwissenschaftler (Deutschland)

Jerome Rose Konzertpianist sowie Gründer und Leiter des International Keyboard Institute & Festival New York City (USA)

Jacques Rouvier Konzertpianist und Professor für Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg (Frankreich)

Lilya Zilberstein Konzertpianistin und Inhaberin des Lehrstuhls Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Österreich/Deutschland)

WEITERE INFOS Kartenvorverkauf: Karten für das Welcome-Konzert und das Finalkonzert erhalten Sie: • an allen bekannten Vorverkaufsstellen in Bonn und Umgebung • im Internet unter www.bonnticket.de (Online bestellte Karten können Sie auch bequem zu Hause ausdrucken) • telefonisch unter Tel. 0228/50 20 10

Ermäßigungen Kinder ab 3 Jahre, Schüler, Studenten bis 30 Jahre, Auszubildende, Wehr- und Zivildienstleistende, Teilnehmer am Bundefreiwilligendienst, Arbeitslose, Bonn-Ausweis-Inhaber sowie Schwerbehinderte erhalten eine Ermäßigung von 50% auf den Kartenpreis. Bitte zeigen Sie einen gültigen Ausweis als Berechtigungsnachweis bei der Einlasskontrolle unaufgefordert vor.

Der Besuch der Wettbewerbsrunden vom 1. bis 7. Dezember ist kostenlos.

Fotos Titelseite: Klavier © DTAG/Norbert Ittermann, Portrait T. Höttges © DTAG/Thomas Ollendorf

Anfahrt zum Konzert Die Eintrittskarten gelten im Verkehrsverbund RheinSieg (VRS) als Fahrschein. Sie können alle Linien innerhalb des Verkehrsverbundes vier Stunden vor dem Beginn einer Veranstaltung nutzen, die Rückfahrt muss spätestens vier Stunden nach Ende der Veranstaltung abgeschlossen sein. Wenn Sie Ihre Karten selbst ausdrucken, können Sie bis kurz vor der Veranstaltung zusätzlich kostenlos ein KombiTicket zur An- und Abreise im öffentlichen Nahverkehr online abrufen. Tragen Sie auf Ihrem Ticket ein, für welche Person der Fahrausweis gültig sein soll.

Kontakt: Projektbüro: International Telekom Beethoven Competition Bonn c/o Beethovenfest Bonn Sophie Wasserscheid Kurt-Schumacher-Str. 3, 53113 Bonn Tel. +49 228 181 11181 info@telekom-beethoven-competition.de www.facebook.com/TelekomBeethovenCompetition www.telekom-beeethoven-competition.de


Kirill Korsunenko 1991 Ukraine

Ho Jeong Lee 1986 Korea

Ronaldo Rolim 1986 Brasilien

Takayoshi Suzuki 1989 Japan

Georgy Voylochnikov 1985 Russland

Qi Xu 1994 China

Sung Ho Yoo 1996 Korea

Kirill Korsunenko wurde 1991 in Odessa in der Ukraine geboren. Als Pianist erhielt er seine erste musikalische Ausbildung an der Stoliarski-Schule und setzte sein Studium an der National Nezhdanova Academy of Music in Odessa fort. Seit 2012 studiert er an der Hochschule für Musik und Tanz Köln in der Klasse von Andreas Frölich. Er nahm an Meisterkursen führender Klavierprofessoren Europas teil, wie Dmitri Bashkirov, Leonel Morales, Nikolay Kryzhanovski, Jerome Rose, Pavel Gililov, Jacques Rouvier und Norma Fisher. Kirill Korsunenko ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe. So

erhielt er den 1. Preis und Sonderpreis für spanische Musik beim 16. Klavierwettbewerb Compositores de España in Las Rozas de Madrid, den 2. Preis und Sonderpreis beim 5. Klavierwettbewerb In Memory of Emil Gilels in Odessa, den 2. Preis und Publikumspreis beim 9. Klavierwettbewerb Prix AmadeO de Piano 2013 in Aachen und den SteinwayFörderpreis in Düsseldorf. In der Saison 2016/17 konzertierte er europaweit, auch im Concertgebouw Amsterdam, in der Schouwburg Odeon Zwolle und im Auditorio de Zaragoza.

Ho Jeong Lee studierte an der Hochschule für Musik Detmold bei JeanEfflam Bavouzet, absolvierte ihr Konzertexamen an der Hochschule für Musik Detmold bei Anatol Ugorski und war Meisterklassen-Schülerin bei Arkadi Zenzipér an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. In acht Solo-Rezitalen, unter anderem bei den Kasseler Musiktagen, führte sie alle 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven auf. Sie konzertierte mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, der Elbland Philharmonie Sachsen, der Aue Erzgebirge Philharmonie und dem

Staatsbläser-Orchester in Korea. Sie ist Trägerin des Akademiepreises des Moritzburg Festivals, des 1. Preises des DAAD, des 1. Preises der Vietri sul Mare International Piano Competition und des Spezialpreises der Antonio Napolitano International Piano Competition.

Der 1986 geborene brasilianische Pianist Ronaldo Rolim verfolgt eine rege Konzerttätigkeit als Rezitalspieler, Solist und Kammermusiker auf vier Kontinenten und tritt dabei in renommierten Konzerthallen wie der Carnegie Hall, der Tonhalle Zürich, der Wigmore Hall und dem Seoul Arts Center auf. Als Solist arbeitete er unter anderem mit Orchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, Royal Liverpool Philharmonic und Phoenix Symphony zusammen. Er ist außerdem Gründungsmitglied des Trio Appassionata, dessen erste Einspielung „Gone into night are all the eyes“ kürzlich veröffentlicht wurde. Seine musikalische Ausbildung begann Ronaldo Rolim im

Alter von vier Jahren bei seiner Mutter und studierte später bei Zilda Candida dos Santos und Armando Fava Filho an der Magda Tagliaferro School in São Paulo. 2005 zog er in die Vereinigten Staaten, wo er bei Flavio Varani an der Oakland University in Michigan, bei Benjamin Pasternack am Peabody Conservatory und derzeit bei Boris Berman an der Yale School of Music studiert. Dort absolviert er derzeit auch ein Doktorandenprogramm. Nachdem er weltweit mehr als 30 Preise in internationalen Wettbewerben gewonnen hat, wurde er 2015 mit dem 1. Preis beim Concours Géza Anda in Zürich bedacht.

1989 in Japan geboren, erhielt Takayoshi Suzuki seinen ersten Klavierunterricht im Alter von acht Jahren. Von 2008 bis 2011 studierte er bei Akiko Kodaka und Kastsunori Ishii an der Hochschule für Musik in Tokio. Sein Masterstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik in Würzburg in der Klavierklasse von András Hamary. Seit 2016 ist er dort in der Klavierklasse von Alexander Schimpf Schüler der Meisterklasse. Während des Studiums konzertierte er in Bayreuth, Karlstadt und Tokio. Außerdem nahm er an Meisterkursen mit Andrei Pisarev, Arnulf von Arnim, Bernd Glemser, Bernd Goetzke, Grigory Gruzman und Pavel Gililov teil. Bei zahlreichen Klavier-

wettbewerben hat er große Erfolge zu verzeichnen, unter anderem bei der Young Artist Piano Competition, der Saitama Piano Competition, der Japan Player’s Competition, dem Steinway Wettbewerb und dem Wolfgang Fischer und Maria Fischer-Flach Kammermusikwettbewerb in Deutschland.

Georgy Voylochnikov wurde 1985 in Voronezh (Russland) geboren. Von 2002 bis 2006 war er Student am Gnessins Musical College in Moskau in der Klasse von Andrey Khitruk. 2006 begann er sein Studium am Moskauer Konservatorium in der Klasse von Stanislav Igolinsky und gewann in dieser Zeit renommierte Preise wie den 1. Preis beim 4. Internationalen Skrjabin-Wettbewerb in Moskau, den 2. Preis beim Premi principat d‘Andorra und den 1. Preis und Publikumspreis beim Internationalen Musikwettbewerb Köln. Seit Oktober 2014 studiert Voylochnikov Konzertexamen an der Hochschule für

Musik und Tanz Köln in der Klasse von Ilja Scheps. Sein jüngster Erfolg ist der 1. Preis beim Karlrobert-Kreiten-Klavierwettbewerb an der Musikhochschule Köln. 2015 wurde er zur Teilnahme am berühmten Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau ausgewählt und wurde Halbfinalist bei der International Telekom Beethoven Competition Bonn 2015 sowie ein Jahr später beim Unisa-Wettbewerb in Pretoria in Südafrika und beim Schubert-Wettbewerb in Dortmund.

Der 22-jährige Qi Xu aus Shenzhen studiert im zweiten Jahr im Master an der Juilliard School bei Yoheved Kaplinsky. Während seines Bachelor-Studiums an der Columbia University beschäftigte er sich viel mit anderen Fachrichtungen, um seinen musikalischen Horizont zu erweitern. 2014 wurde Qi Xu als Stipendiat der ColumbiaOxbridge ausgewählt, für ein Jahr an der Cambridge University Mathematik zu studieren. Durch die Auseinandersetzung mit anderen Disziplinen liegt der Fokus in seinem Klavierspiel darauf, Vernunft und Gefühl in Einklang zu bringen. Während einer Konzertreise durch Deutschland bezeichnete ihn die Presse

als „Geschichtenerzähler und wilden Ritter“ (Rheinische Post), „der sich zwischen Drama und Charme bewegt“ (Der Westen).

Sung Ho Yoo wurde 1996 in Seoul, Südkorea geboren. Er schloss als einer der Jahrgangsbesten in seinem Hauptfach Klavier an der Sunhwa Arts School und der Sunhwa Arts Highschool (2009–2015) ab und studiert nun an der Korean National University of Arts (KNUA) bei Daejin Kim. Yoo gab sein Debütrezital 2011 und ist bereits mit dem Novaya Rossiya State Symphony Orchestra unter seinem Künstlerischen Leiter Yuri Bashmet und dem KBS Symphony Orchestra aufgetreten. Als „Rising Star“ wurde er 2013 vom Peace&Piano Festival eingeladen, außerdem 2015 und 2016 zu einem Gemeinschaftskonzert mit der Tokyo National

University of Arts. Er gewann den 2. Preis bei der JoongAng Music Competition, dem maßgeblichen Wettbewerb in Korea. Des Weiteren wurden seine Auftritte auf Arte Concert ausgestrahlt.

Jakub Kuszlik 1996 Polen

Joo Hyeon Park 1988 Korea

Karim Said 1988 Großbritannien/Jordanien

Bruno Vlahek 1986 Kroatien

Tanguy de Williencourt 1990 Frankreich

Guilin Yang 1994 China

Jonathan Zydek 1991 Deutschland

1996 in Polen geboren, studierte Jakub Kuszlik an der Władysław Żeleński Music School in Krakau bei Olga Łazarska und ist derzeit Student bei Ekaterina PopowaZydroń an der Feliks Nowowiejski Musikakademie in Bydgoszcz. Sein bisher größter Wettbewerbserfolg ist der 2. Preis der International Paderewski Piano Competition in Bydgoszcz, wo er auch zahlreiche Sonderpreise gewann. Auch bei anderen internationalen und nationalen Wettbewerben wie dem Artur Rubinstein in memoriam in Bydgoszcz (2. Preis), der Ludwik Stefanski and Halina Czerny – Stefańska Competition in Płock (Grand

Prix) und der Moritz Moszkowski Competition in Kielce (1. Preis) wurden ihm Sonderpreise verliehen. Jakub Kuszlik konzertiert nicht nur in seinem Heimatland Polen, sondern unter anderem auch in Deutschland, Italien, Japan, Norwegen und Island. Er ist Stipendiat des Ministeriums für Kultur und Nationalerbe und der Czartoryski’s Foundation. Zudem ist er Träger des Ehrenstipendiums der Pro Musica Bona Foundation.

Nach seinem Abschluss an der Yale University unter Hung-Kuan Chen geht Joo Hyeon Park derzeit seinem Konzertexamen-Studium an der Musikhochschule Hannover bei Arie Vardi nach. Er ist Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe einschließlich Clara Haskil, l’OP du Maroc, Long-Thibaud und BNDES Competition in Brasilien. Seine Auftritte führten ihn in das Gewandhaus Leipzig, das Stravinski Auditorium Montreux, die Salle Gaveau Paris, das Théâtre National Mohammed V Rabat, das Teatro Municipal São Paulo, das Theatre des Champs-Elysees Paris und das Kennedy Center New York. Joo Hyeon Park arbeitete

unter anderem mit den Göttinger Sinfonikern, dem Akademischen Orchester Leipzig, dem Musikkollegium Winterthur, dem Morocco Philharmonic, dem Orchestre de chambre de Paris, dem Brazilian Symphony und dem Sinfonieorchester der Universität Mozarteum unter der Leitung von Dirigenten wie Wolfgang Westphal, Horst Förster, Jesus Lopez Cobos, Olivier Holt, Fawzi Haimor, Roberto Tibiriçá und Sir André Previn.

Der 29-jährige Karim Said wurde in Jordanien geboren. 2000 zog er nach Großbritannien, um an der Purcell School und später an der Royal Academy of Music bei Tatian Sarkissova zu studieren. Er gab sein Orchesterdebüt 2009 mit dem English Chamber Orchester am Barbican Centre London unter Sir Colin Davis und dem West-Eastern Divan Orchestra bei den BBC Proms unter Daniel Barenboim. 2015 wurde seine erste CD bei Opus Arte veröffentlicht, die in Kritiken des Guardian und Gramophone mit Begeisterung aufgenommen wurde. Die CD bezieht sich auf eine Konzertreihe, die Karim Said 2013 im Purcell Room im Rahmen des

The Rest is Noise Festival gab und in deren Fokus die Klaviermusik Arnold Schönbergs stand; zugleich umfassten diese Konzerte auch Podiumsdiskussionen mit der BBC-Redakteurin Sara MohrPietsch. Saids Entwicklung als Klavier-, Kompositions- und Dirigierstudent wurde in Christopher Nupens Film „Karim‘s Journey“ dokumentiert, der 2008 weltweit und in Großbritannien auf BBC4 ausgestrahlt wurde. Im März 2017 spielte Karim Said Alban Bergs Kammerkonzert bei der Eröffnung des Pierre Boulez Saals unter Daniel Barenboim in Berlin. Derzeit studiert er bei Hinrich Alpers und wohnt in Berlin.

Bruno Vlahek wurde 1986 geboren und studierte an den Musikhochschulen von Zagreb, Lausanne, Köln und Madrid bei Vladimir Krpan, Jean-François Antonioli, Vassily Lobanov und Dmitri Bashkirov. Er ist Preisträger der internationalen Klavierwettbewerbe Ricard Viñes in Spanien, Alexander Skrjabin in Paris, Ferruccio Busoni in Bolzano, in Lyon (Frankreich) sowie Shanghai (China) und wurde mit dem Ehrendiplom Ihrer Majestät Königin Sofia von Spanien ausgezeichnet. Vlahek konzertiert in Europa, Asien, Afrika und Südamerika in Konzerthallen wie dem Palau de la Música Catalana in Barcelona, der Liszt Akademie in Budapest, dem

Auditorio Nacional de Música in Madrid, dem Gasteig in München, dem Mozarteum in Salzburg, dem Tel Aviv Museum of Art, der Shanghai Concert All, dem Seoul Arts Centre und auf Festivals in Dubrovnik, Wien, Moskau, Palma de Mallorca, Dar es Salaam und Verbier. Seine Konzerte wurden im Fernsehen und Radio wie BBC3, NPO4, Catalunya Radio und dem Radio Suisse Romande – für das er Saint-Saëns’ zweites Klavierkonzert mit dem Orchester de Chambre de Lausanne einspielte – ausgestrahlt. Auch als Komponist wird er von Kritikern gefeiert: Seine mehr als 40 Werke wurden bereits auf fünf Kontinenten aufgeführt.

Wie ein echter Renaissance-Musiker ist Tanguy de Williencourt erfahrener Solist und Kammermusiker zugleich. Nachdem er 2016 sein Master-Studium in Klavier und Kammermusik mit Höchstauszeichnung am Pariser Konservatorium abgeschlossen hatte, trat er dem renommierten Artist Diploma-Programme bei und wurde in die Dirigierklasse von Alain Altinoglus aufgenommen. Zu den Pianisten, die ihn besonders beeinflusst haben, zählen Roger Muraro, Jean-Frédéric Neuburger und Claire Désert. Zudem prägen ihn insbesondere die künstlerische Beratung durch Maria João Pires, Christoph

Eschenbach und Paul Badura-Skoda. Seine Solo- und Kammermusikprogramme führten ihn zum Tivoli Vredenburg in Utrecht, in die Kyotos Alti Hall in Kyoto, die Great Hall der St. Peterburg Philharmonics, den Kammermusik-Saal der Berliner Philharmonie und zu bedeutenden französischen Festivals wie der Folle Journée de Nantes, Chopin à Nohant und dem La Roque d’Anthéron.

Guilin Yang wurde 1994 in China geboren. Mit vier Jahren begann sie, Klavierunterricht zu nehmen, wurde bereits mit zehn Jahren in die Klavierklasse der Music School in Wuhan aufgenommen und studierte dort bei Bin Su. Im selben Jahr gewann sie den 1. Preis bei der International Piano Competition for Young Musicians in Wiesbaden, außerdem gab sie ein Rezital im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Seitdem hat sie Preise bei mehreren internationalen Wettbewerben gewonnen. 2007 erhielt sie ein Stipendium der Eastman Young Artists International Piano Competition in den Vereinigten Staaten, das ein Solokonzert mit einschloss. Sie

nahm an Meisterkursen bei Yang Ming, Guangren Zhou, Zhong Zu, Xiaosheng Zhao, Lang Lang, Vladimir Karinev, Siegfried Mauser, Elena Margolina, Dmitri Bashkirov, Lilya Zilberstein, Aria Vardi, Andrea Bonatta, Arnulf von Arnim und Michael Schaefer teil.

Der in Rüdesheim am Rhein geborene Jonathan Zydek erhielt seinen ersten Klavierunterricht in früher Kindheit von seinem Vater Damian Zydek, der bis zum Studium sein wichtigster Lehrer war. Seit 2011 ist er Student der Folkwang Universität der Künste in Essen zunächst in der Klavierklasse bei Boris Bloch und gegenwärtig bei Till Engel. Maßstäbe und Anregungen für seine künstlerische Entwicklung setzt die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit weiteren künstlerischen Persönlichkeiten wie Dirk Mommertz, Andreas Reiner, Evgueni Sinaiski, Wladimir Kharin, Dmitri Bash-

kirov und Paul Badura-Skoda. Jonathan Zydek konzertierte unter anderem in der Philharmonie Essen, im Theater am Marienturm Duisburg, in der Philharmonie Bukarest sowie der Beethovenhalle Bonn und spielte mit Orchestern wie den Duisburger Philharmonikern, der Rheinische Philharmonie Koblenz und dem Kammerorchester Amadé. Er ist erster Preisträger zahlreicher Wettbewerbe wie dem Köhler-Osbahr Wettbewerb, „Virtuosen von Morgen“, 1. SteinwayFörderpreis und dem Folkwang-Sonderpreisträger für Junge Pianisten.



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