isso. #30 Dezember 2017

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#30 / Dezember 2017 Zum mitnehmen!

Sta dt m ag a z i n f ü r G e l s e n k i r c h e n

Bier im Revier . Salontheater Godot . Girls‘ Hope e.V. . Gottlos glücklich . Verliebt in Gott . Zwiebelkuchen



am Anfang.

Von Glühwein bis Zuckerwatte Weihnachtsmärkte 2017 in Gelsenkirchen

Weihnachtsmarkt Buer Scholven

Do 23.11. bis Sa 23.12.2017 Mo-Do, 10-21 Uhr, Fr und Sa 10-21:30 Uhr sowie So 13-21 Uhr. Verkaufsoffener Sonntag: 10.12.2017

Hassel

Bueraner Winterzauber am Dom Do 7.12. bis So 10.12.2017 Do 16-20 Uhr, Fr und Sa 13-21 Uhr sowie So 13-20 Uhr

Original Scholvener Adventsmärktchen

Buer

Sa 9.12.2017, 15-19 Uhr Im Brömm, 45896 GE-Scholven

Resse

Weihnachtsmarkt in der Zoom Erlebniswelt 13. Weihnachtsmarkt auf Hof Holz

Fr 15. bis So 17.12.2017, 17-21 Uhr Bleckstraße 64, 45889 GE-Bismarck

Resser Mark

Fr 8.12. bis So 10.12.2017 Fr 15-20 Uhr, Sa 11-20 Uhr, So 11-18 Uhr

Erle Beckhausen

21. Bismarcker Weihnachtsmarkt Sa 9.12.2017, 12-18 Uhr Consol-Gelände (Roter Platz)

Bismarck

Horster Weihnachtsmarkt So 3.12.2017, 11-19 Uhr 13-18 Uhr: Verkaufsoffener Sonntag Essener Straße

Schalke-Nord

Horst

Heßler Schalke

Horster Schloss-Weihnacht

Bulmke-Hüllen

Altstadt

Sa 2. und So 3.12.2017 Sa 17-22 Uhr und So 11-18 Uhr Schloss Horst

Nikolausmarkt im Tossehof Sa 9.12.2017, 14-18 Uhr Ladenzentrum Ravenbusch 2-4

Feldmark Neustadt

Weihnachtsmarkt im Wohnzimmer GE

Ückendorf Rotthausen

Sa 16.12.2017, 10-14 Uhr Wilhelminenstr. 174 b, 45881 GE-Schalke

15. Ückendorfer Weihnachtsmarkt So 10.12.2017, 12-19 Uhr, im Pestalozzihain, Ückendorfer Straße, zwischen den beiden Kirchen

Gelsenkirchen-City Fr 24.11. bis Sa 23.12.2017 Mo-Sa 11-20 Uhr, So 12-20 Uhr

Glühwein-Zauber auf´m Heinrich Mi 6.12. bis So 10.12.2017 Mi-So 11-22 Uhr, Heinrich-König-Platz

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viel drin.

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Kleine Kirche – Große Aufgaben

Godot – das Warten ist vorbei

Kalte Nächte und wärmende Worte

Zu Gegenwart und Zukunft der Bleckkirche

Erstes Gelsenkirchener Salontheater

Unterwegs mit „Warm durch die Nacht“

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isso gemischt.

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Mitten aus dem Leben . . .

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Kirche in der Stadt

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Gottlos glücklich

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Rimbaud und die Magie der Jugend

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Verliebt in Gott – Teil 2

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Natalie Frebel schlägt vor:

Bildung ist auch in Afrika der Schlüssel

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Ein deutscher Traum

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KulturKalender

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Aktuelles und Interessantes

Ein Buchtipp von Astrid Becker

Theaterprojekt mit Jugendlichen und Profis

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. . . in den Tod

Im Gespräch mit Autor Philipp Möller

Antworten aus der Stille auf Fragen aus dem Alltagslärm

Ein Buchtipp von Astrid Becker

Tolle Bücher für kuschelige Tage

Zwiebelkuchen nach westfälischer Art

Was ist los in GE? Wo steppt der Bär und tanzt die Luzie?

von Roman Dell

Im Gespräch mit Ingeborg Langefeld, Girl‘s Hope e.V.

Heiligabend auf Linie 252

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Neulich auf‘m Weihnachtsmarkt Ein Taubencomic

In eigener Sache Was ist eigentlich Weihnachten?

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eihnachten gibt es viele. Zu viele, möchte man meinen, führt man sich den regelrechten Dschungel der Feierlichkeiten vor Augen, aber auch die stetig wachsenden Ansprüche, die diese an die Feiernden stellen. Das heutzutage größte und präsenteste Weihnachten ist sicherlich das kommerzielle, das der Geschäftsleute, des Einkaufsstresses, der Geschenkeberge und natürlich der Garnisonen immerzu lachender Schokomänner, die nebst Keksen, Lebkuchen, Zimtsternen und endlos viel Schokolade, Schokolade und nochmals Schokolade die Geschäfte und Supermärkte besetzen. Das kommerzielle Weihnachten gibt es nicht ohne das Beschwerdeweihnachten. Das lebt im immergleichen Jammern und Kopfschütteln darüber, warum der ganze Wahnsinn denn schon im September beginnen müsse, dass die Supermärkte Weihnachten Jahr für Jahr weiter vorzögen und einem dadurch doch jede Besinnlichkeit flöten ginge. Hinter dem Wort Besinnlichkeit wiederum

isso. Verlag Haldenstraße 80 45881 Gelsenkirchen Tel: 0209 / 49 79 68 info@isso-online.de www.isso-online.de fb.com/issomagazin

Redaktionsleitung: Denise Klein, v.i.S.d.P. Redaktion: Astrid Becker, Tobias Hauswurz, Jesse Krauß, Ralf Nattermann Gestaltung: Jesse Krauß Titelbild: Ralf Nattermann

verbirgt sich die verklärte Idee eines ganz einfachen Weihnachtens von früher, als alles so viel schöner war. Als die Kinder auf ihrem Weihnachtsteller einen Apfel, eine Orange und einen Lebkuchen fanden, anstatt tonnenweise Süßkram in bunter Folie. Als am Baum echte Kerzen brannten, anstatt LEDs, und man im Familienkreise Lieder sang, anstatt nach Batterien für das neue Star Wars-Dings zu suchen. Das gefürchtete Familienweihnachten – es gelingt mal besser, mal schlechter. Manch einer investiert viel Vorbereitung, versucht an alles und jeden zu denken, will es krampfhaft perfekt machen und betet, dass alle mitspielen, dass Onkel, Schwiegermutter und der Problem-Neffe ihren Knatsch hinten anstellen und niemand, von der puren Feierlichkeit überfordert, an Heiligabend einen Streit vom Zaun bricht. Apropos beten – ja, natürlich gibt es auch noch das religiöse Weihnachten, mit dem alles mal begann und das manchen kirchenfernen innerlich längst Ausgetretenen einmal im Jahr zu einer Art von Frömmeligkeit bringt. Das Kind in der Krippe, der Heiland, heilig, heilig. Ochs und Esel. Und den Menschen ein Wohlgefallen...

Mit Beiträgen von: Michael Voregger, Natalie Frebel, Roman Dell Glücksfee: Willi Sternenkleid Anzeigenredaktion: anzeigen@isso-online.de

Druck: Proudly printed im Pott by Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH Bottrop, www.pomp.de Die Pomp GmbH ist lizensiert für klimaneutrales Drucken. Auflage: 10.000 Stck.

Zu erwähnen wären desweiteren: das TV-Weihnachten, das mit dickem Sonderfilmprogramm einlullt, das maßlose Weihnachten, das mit einem entsetzen Blick auf das Display der Personenwaage endet, das internationale Weihnachten mit „Hohoho!“ unter Palmen und Plastikbäumen in chinesischen Einkaufszentren, das Wettrüsten-Weihnachten der Dekorateure und Nachbarschaftsbeleuchter, das „Die Kinder wollen es“-Weihnachten deutschtürkischer Familien, das Weihnachten der Alleinstehenden im Mehrzweckraum irgendeines sozialen Trägers sowie das einsame Weihnachten und das verweigerte Weihnachten. Und über allem schwebt – der Geist der Weihnacht? Jene viel beschworene und gern auch verkitschte Idee von Güte und Freundlichkeit an diesem einen besonderen Abend erschöpft sich bei allzu vielen in der jährlichen Spende. Dabei wäre es genau das, was ein wirkliches Weihnachten ausmachen könnte. Ein Abend in Freundlichkeit. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz einfach und unaufgeregt. Ein ruhiges, gemeinsames Fest. Was bräuchte es da noch mehr?

© isso. Stadtmagazin für Gelsenkirchen, Dezember 2017 Redaktionsschluss der Folge-Ausgabe: 18. Dezember 2017. Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich als Stellungnahme der isso.-Redaktion gekennzeichnet sind, stellen die persönliche Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2, Januar 2017. Gerichtsstand ist Gelsenkirchen. Wir folgen der neuen alten Rechtschreibung. Freiheit statt Freizeit.


gemischt.

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ie Spendengala Straßenfeuer geht ins fünfte Jahr und ist nötiger denn je. Norbert Labatzki ruft erneut zur Unterstützung von Obdachlosen auf. Der Gelsenkirchener Musiker, Entertainer und Motor der Veranstaltung hat wieder mit großer Unterstützung von Helmut Hasenkox, Chef der Emschertainment, ein erstklassiges Bühnenprogramm hinbekommen. Traten in den letzten Jahren Künstler wie Knebel, Eckenga oder Anke Sieloff auf, unterstützt im kommenden Jahr Hagen Rether die Spendengala. Er wird einen Teil seines immer wieder aktualisierten Programms „Liebe“ spielen. Zu diesem Auftritt kam Rether wie die Jungfrau zum Kinde. „Er hat sich vor dem letzten Auftritt bei uns um Kopf und Kragen geredet“, erinnert sich Helmut Hasenkox und erklärt: „Wir brauchten einen kurzen Text von ihm für die sozialen Medien. Aber Facebook und Co. sind nicht sein Ding. Er würde lieber was richtig Soziales machen.“ Zack, da habe man doch etwas für ihn. Auch Rafael Cortés, Stargitarrist der internationalen Flamencoszene, wird wie in den Vorjahren umsonst zum Gelingen beitragen. Doch nicht nur die Künstler/innen, auch die Stadtverwaltung unVon links: Tanja Hempelmann, Helmut Hasenkox, Norbert Labatzki, Elke Schumacher, Heinrich Wächter terstützt mit kostenfreier Vermietung des Hans-Sachs-Hauses, und auch das Musiktheater im Revier ist 2018 wieder mit Darbietungen dabei. Aber auch all den anderen, die sich ohne Bezahlung, aber mit großem Einsatz einbringen, will Norbert Labatzki danken, denn „ohne die ganze Hilfe würde es gar nicht gehen.“ Schon im Vorfeld haben sich einige Menschen der Stadt finanziell beteiligt: Tanja Oppermann, Elke Schumacher, Heinrich Wächter und Helmut Hasenkox übernahmen die Patenschaft für jeweils ein großformatiges Foto, das in einer Ausstellung die Spendengala flankieren wird. Zu sehen sind Bilder der letzten Galas, die Fotograf Gerd Kaemper geschossen hat. Durch die Spendengala führen wird Frank Bürgin, die Eröffnungsrede hält Oberbürgermeister Karten machen sich unter‘m Frank Baranowski. Der Erlös wird an die Sonntag, 4. März 2018, 17 Uhr beiden Initiativen „Warm durch die Nacht“ Eintritt: 18 € (Dieser Preis gilt exklusiv an der Weihnachtsbaum besonders hübsch und Arzt-Mobil gehen, die sich hier in der Stadt- und Touristinfo im Hans-Sachs-Haus, alle von Denise Klein Stadt um Obdachlose kümmern. weiteren Vorverkaufsstellen erheben Gebühren.)

StraßenFeuer Spendengala mit Hagen Rether

Theater Anna Rampe: „Einmal Schneewittchen bitte“

Theater Zitadelle: „Die gestiefelte Katze“

Théâtre de la Pire Espèce: „Ubu on the table“

FigurenTheaterWoche wird international Wieder viele bunte Geschichten für Erwachsene und Kinder

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um fünften Mal findet vom 20. bis zum 28. Januar 2018 die FigurenTheaterWoche in Gelsenkirchen statt. Das breite Spektrum dieser beeindruckenden Kunstform bereichern dabei erstmals auch internationale Künstler aus Kanada und Island. Angeboten werden Inszenierungen für Kinder, Familienpublikum und natürlich Erwachsene im Consol Theater und an anderen Spielorten. Begegnen kann man verschiedenen Märchenfiguren, lebendigen

Gießkannen, Superwürmern, aber auch Don Camillo und Peppone. Ganz neu in der Figurentheaterszene ist übrigens das Veranstaltungsformat „Puppetry Slam“. Für alle, die sich gern selbst in diesem Metier bewegen wollen, wird dazu ein Workshop angeboten.

www.gelsenkirchen.de/figurentheater

Dornerei-Theater: „Don Camillo und Peppone“


gemischt.

Um kleine Weihnachtsfrauen und Männer nicht verlegen: der Winterzauber am Dom.

Winterzauber am Dom Musik im Ohr, Schnee unterm Po!

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n Buer wird es wieder richtig weihnachtlich: Am zweiten Advent findet zum fünften Mal der Winterzauber auf der Domplatte statt. In diesem Jahr mit größerer Bühne, einer echten Schneerutsche für Kinder und natürlich viel Musik. Sowohl eine Band aus dem Schalker Musikprojekt „04 spielt die Musik“ als auch der Chor der Pfefferackerschule treten auf und laden zum Mitsingen ein. Etwas zu essen und Kunsthandwerk gibt es natürlich auch, insgesamt werden auf der Domplatte 20 festlich geschmückte Buden aufgebaut. Mitveranstalter Frank Basdorf ist froh, den Winterzauber wieder auf die Beine stellen zu können: „Wir können uns nicht immer über Gelsenkirchen beschweren und dann selber nichts machen“, so Basdorf.

Bueraner Winterzauber am Dom Donnerstag, 7. bis Sonntag, 10. Dezember 2017 Öffnungszeiten: Do 16-20 Uhr, Fr, Sa und So jeweils 13-20 Uhr

Nennt mich Ismael Nennt mich Ismael

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n Bord des Walfängers „Pequod“ erfüllt sich für Ismael endlich der sehnliche Traum von einem Leben als Seemann. Die Mannschaft ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen wettergegerbter Männer aus aller Herren Länder. Der furchteinflößende Kapitän Ahab jedoch ist besessen von Rachegedanken, seit ihm der weiße Wal Moby Dick bei einer Auseinandersetzung das Bein raubte. „Tod dem Moby Dick!“, lautet seine finstere Parole. Wie lange kann das gutgehen? Einer der größten Klassiker der Weltliteratur, erzählt von gerade einmal drei Darstellern und einer handvoll Instrumentalisten für Theaterbesucher ab acht Jahren. Das Musiktheaterstück von Tom Sijtsma und Guus Ponsioen frei nach Herman Melvilles epischem Roman wurde 2010 mit dem renommierten „Stella10 – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum“ ausgezeichnet.

Moby Dick – Musiktheater für Kinder Premiere: Samstag, 2. Dezember 2017, 16 Uhr, Kleines Haus 16 weitere Vorstellungen im Laufe des Monats

www.fb.com/DomplatteBuer

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© Andreas Noga

© Buio Omega

© Augsburger Puppenkiste

www.musiktheater-im-revier.de

Weihnachten an Fäden

Buio Omega: Griesgram

Poesie und Tannengrün

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ie Augsburger Puppenkiste ist Kult. Punkt. Und ihre neueste Produktion nach einem Kinderbuchklassiker von Cornelia Funke dürfte nicht nur Kinder, sondern auch so manchen Erwachsenen ins Kino locken: „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ erzählt, wie die Kinder Ben und Charlotte dem letzten echten Weihnachtsmann Niklas Julebukk helfen müssen – sonst gibt‘s kein Weihnachten!

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enner wissen: Was sie bei Buio Omega, dem geheimnisvollen Filmclub, verpassen, ist für sie unwiederbringlich verloren. In diesem Monat verspricht man „Ein frostiges Zelluloid-Doppelprogramm mit verschmusten Überraschungen“. Zusätzlicher Hinweis auf das Programm: „Bono in die Ohren!“ Das sagt uns alles. Oder auch nicht. Da hilft nur: hingehen, zuschauen, selbst herausfinden.

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So 03.12., So 10.12., So 17.12., Sa, 23.12. und So 24.12. immer um 14 Uhr Schauburg Filmpalast, Horster Straße 6, 45897 GE-Buer

Samstag, 16. Dezember 2017, 10:30 Uhr Schauburg Filmpalast, Horster Str. 6, 45897 GE-Buer Clubbeitrag: 5 €

Samstag, 16. Dezember 2017, 19 Uhr werkstatt e.V. , Hagenstr. 32, 45894 GE-Buer Eintritt frei

www.schauburg-gelsenkirchen.de

www. buio-omega.de

oetry Slam, das ist jeder gegen jeden im Wettstreit um die Gunst des Publikums. Die Waffen sind Worte, Gedanken, Witz und Poesie. Regelmäßig organisiert das Team der Jungen Werkstatt um Dea Sinik das „Poesieduell“. Die Dezemberausgabe steht ganz unter dem Motto Weihnachten. Es bleibt abzuwarten, was die Kombattanten dazu zu erzählen haben werden.

www.poesieduell-buer.de


Bier im Revier

Foto: Ralf Nattermann

Carsten Westheide verspricht einen unterhaltsamen und genussvollen Streifzug durch die Bierlandschaft des Ruhrgebiets.

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as waren noch Zeiten, als jede Ruhrgebiets-Stadt eine eigene Brauerei hatte – oft sogar mehrere! Die boomende Montanindustrie im Revier machte Durst auf ein kühles Blondes. Export und Pils fanden reißend Absatz. In den 1970er Jahren kam dann die Krise. Viele Zechen, Hochöfen und Stahlwerke wurden geschlossen. Das hatte verheerende Folgen für den Bierkonsum. So verschwanden auch bald die ersten Brauereien, Zusammenschlüsse verdrängten die kleineren Marken. Stern Pils in Essen, Glückauf in Gelsenkirchen, Hülsmann in Herne – alles klangvolle Namen, die heute Geschichte sind. Welche Brauereien haben überlebt? Welche sind wieder da? Was tut sich in der regionalen Bierszene? Carsten Westheide gibt einen Überblick und stellt die im Ruhrgebiet gebrauten Spezialbiere vor. Natürlich darf dabei auch probiert werden!

www.westheide.com

Samstag, 3. Februar 2018, 19 Uhr Maritim Hotel Gelsenkirchen Am Stadtgarten 1, 45879 GE-Altstadt Teilnahmegebühr: 29,50 € Da die Plätze begrenzt sind, bitte frühzeitig anmelden: Westheide Tours & Events, Tel: 0209 / 930 460 90

Wir verlosen 1 x 2 Plätze Einfach Stichwort „Bier im Revier“ bis 20. Dezember an gewinnspiel@isso-online.de senden!

© André Wülfing

© Jesse Krauß

© Markis Foteinopoulos

Teilnahme ab 16. Bitte Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angeben. Die Gewinner werden per E-Mail oder telefonisch benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitglieder der isso.-Redaktion und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Ätsch!

Radeln nach § 27 StVO

New York Gospel Stars

Worte im Wind

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ehr als 15 Rad Fahrende dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren.“ So bestimmt es die altehrwürdige Straßenverkehrsordnung, und so machen es engagierten Radler, wenn sie sich immer am dritten Montag eines Monats zur „Critical Mass“ treffen, um den Paragraphen auf Gelsenkirchens Straßen mit Leben zu füllen.

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ie haben mit Aretha Franklin, Whitney Houston oder auch Justin Timberlake zusammengearbeitet. Mit Chorleiter Craig Wiggins bringt der achtköpfige Chor aus New York die positive und mitreißende Kraft des Gospels auf die Bühne, und das ist nicht nur musikalisch, sondern auch spirituell ein besonderes Erlebnis, denn die New York Gospel Stars drücken christlichen Glauben als Lebensfreude aus.

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eschichten aus dem Leben – das verspricht Geschichtenerzähler André Wülfing, wenn er, wie schon im letzten Jahr, kurz vor Weihnachten zum Lauschen in die Bleckkirche lädt, musikalisch begleitet von Gitarrist Thomas Schettki. Die Geschichten, das verspricht er, sind neu und bisher unerzählt, und dürfen zu Weihnachten gern weitererzählt werden. Mal ein anderes Geschenk.

Montag, 18. Dezember 2017, 19 Uhr Treffpunkt vor dem Hans-Sachs-Haus Teilnahme kostenlos, verkehrstüchtiges Rad vorausgesetzt

Mittwoch, 20. Dezember 2017, 20 Uhr KAUE, Wilhelminenstr. 176, 45881 GE-Schalke 30,95 €

Freitag, 22. Dezember 2017, 19 Uhr Bleckkirche – Kirche der Kulturen, ggü. Eingang Zoom Eintritt frei

www.fb.com/critical.mass.ge

www.newyorkgospelstars.de

www.bleckkirche.de

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gemischt.

KIRCHE IN DER STADT Wattenscheider Barock Gelsenkirchener Appell Ein Buchtipp von Astrid Becker

Dr. Uta C. Schmidt (Hrsg) KIRCHE IN DER STADT Wattenscheider Barock Gelsenkirchener Appell Arachne Verlag, 2017 224 Seiten, ca. 300 Abbildungen ISBN: 978-3-932005-69-5 22,80 €

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ind Sie Politiker? Polizist? Oder Einwanderer? Links? Rechtskonservativ? Arbeitslos? Pfarrerin? Kunstliebhaber? Engagierte Frauenrechtlerin? BürgerIn dieser Stadt? Oder einfach „nur“ interessierter Beobachter Gelsenkirchens? Ja? Dann werden Sie sich in diesem Buch wiederfinden. Und Ihre Straße, Ihre Nachbarin, Ihre Konfirmandengruppe, das Jugendheim, die Demo von damals, Plakate, die über Dinge sprachen, die wichtig waren, Postkarten aus selig-unseligen Zeiten, Geschichten Ihrer Großeltern und Ihre eigenen

Erlebnisse mit Werksschließungen, Protesten und Hilfsofferten. Und dazu noch fundiertes HistorikerInnen-Wissen, unzählige Fotos, Karten, Zeitungsausschnitte, Biographien, Kunstwerke und die Kirchengeschichte von GE + WAT in Wort und Bild, mal in Bunt und mal in Schwarzweiß. Der Titel, auch wenn er im Dreigestirn daherkommt, verrät kaum etwas über den Schatz, den er in sich birgt. Schon beim losen Durchblättern wird eines klar: Kirche in der Stadt, und da sei auch die katholische Konfession mit einbezogen, fährt nicht eingleisig und ist keine Einbahnstraße. Engagement, Einmischen und Einmischung in die Belange der Menschen wird hier an ungezählten Beispielen deutlich, manchem vielleicht manches Mal zu viel und zu persönlich, aber im Großen und Ganzen doch noch viel zu wenig. Über das Potential christlicher Nächstenliebe, die nicht an den Glaubens- und Gehaltsgrenzen haltmacht, die sich den Klagen zuwendet, aber nicht tatenlos bleibt – dieses Buch bietet Beispiele aus mindestens einhundert Jahren Gelsenkirchener (und Wattenscheider) Kirchen- und Stadtgeschichte, die sich sehen lassen können. Ob im Einsatz für immer wieder neu Zugewanderte, Kinder, Familien und Arbeiter – dieses Buch kompiliert, verdeutlicht und

verdichtet vergangene Tage Gelsenkirchener Dynamik und Eigeninitiative mit und ohne Hilfe der evangelischen Kirche – für eine lebenswerte Existenz in dieser Stadt. Nicht vergessen ist hier auch der selbstkritische Umgang mit einem Teil der eigenen Kirchengeschichte, die den Nationalsozialismus mittrug, verbreitete, postulierte, aber damit letztendlich scheiterte. Die Bekennende Kirche, deren bekanntesten Vertreter sicher Dietrich Bonhoeffer ist, war der Gegenpart zu diesen nationalsozialistischen „Deutschen Christen“. Auch die wichtige und nicht zu unterschätzende Rolle der Frauen, die in diesem Buch aus der Unsichtbarkeit hinter Kaffeetafel und Kuchengedeck treten, soll nicht unerwähnt bleiben. Sie werden hier gezeigt in ihrem mannigfachen Einsatz für das, was sie bewegte. In und um ihre Gemeinde, vor Ort und in der Stadtgesellschaft. Gibt es auf diesen knapp 230, dicht bebilderten, Seiten auch etwas, das fehlt? Ja. Eine kluge Vision von Kirche. In der Stadt. In der Gesellschaft. Und eine mutige Perspektivenschau für die nächsten einhundert Jahre Gelsenkirchener Kirche.

www.arachne-verlag.de


kulturell.

In ihrem Wohnzimmer steht kein Fernseher, sondern eine Theaterbühne: Tetjana Sarashynska und Markus Kiefer. Foto: Ralf Nattermann

Erstes Gelsenkirchener Salontheater eröffnet von Denise Klein

in Theater mitten in der Feldmark? Oder doch eher ein kulturelles Wohnzimmer? Sowohl als auch, denn Regisseurin Tetjana Sarahynska und Schauspieler Markus Kiefer eröffneten im November in der Küppersbuschstraße 53 Gelsenkirchens erstes Salontheater. Seine Feuertaufe hat das kleine, aber feine ehemalige Ladenlokal in

seiner neuen Bestimmung schon hinter sich. Rund 50 Gäste saßen gemütlich rund um die kleine Eckbühne, auf der Kiefer „Rotpeter. Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka spielte. Der Stimmung tut die intime Atmosphäre besonders gut; man kommt schnell ins Gespräch, sei es beim Vorbeischieben auf dem

Weg zur Küche oder beim über die Beine steigen, um auf die Terrasse zu kommen. Das „Salontheater Godot“ soll offen für viele Kulturinteressierte sein, nicht nur im Quartier: „Wir planen für die kommende Zeit etwa eine Veranstaltung pro Monat, aber dann wird es sicher mehr werden“, erzählt Sarahynska. Sie und Kiefer wollen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm anbieten, das von Musik, Theaterstücken über Lesungen bis zu Rezitationsabenden reiche. Am 17. Dezember um 18 Uhr steht „Das erste Wunder vom Jesuskind“ von Dario Fo auf dem Programm. Die Vorstellung ist jedoch bereits ausverkauft.

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kulturell.

Rimbaud und die Magie der Jugend Ein Theaterprojekt mit Jugendlichen und Profis im Consol Theater

von Denise Klein

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itten im Ruhrgebiet entsteht ein politisch-soziales Theaterprojekt der besonderen Art. Im durch den Gelsenkirchener Verein „aktuelles Forum“ initiierten Experiment „Illuminationen“ werden Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund Texten des französischen Dichters Arthur Rimbaud (1854-1891) nachspüren und zu erkennen versuchen, dass sich Jungsein damals nicht sonderlich von heute unterschied. Durch das Projekt wird Rimbaud einer zeitgenössischen Zuhörerschaft nahegebracht und auch jungen Menschen ein Zugang zu seinem Werk eröffnet. Und das nicht im luftleeren Raum, sondern in intensiver Zusammenarbeit mit Profis der verschiedensten künstlerischen Abteilungen wie Schauspiel, Regie, Komposition, Gesang, Musik und Lichtinstallation. So sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 21 Jahren selbst am Entstehungs- und Probenprozess des Werkes aktiv beteiligt.

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n der Inszenierung werden Texte des Zyklus‘ „Illuminations“ im Original, aber auch in unterschiedlichen Übersetzungen verwendet, wobei zwei Pole, die das Männliche und Weibliche repräsentieren, von Schauspieler Markus Kiefer rezitierend und

Arthur Rimbaud im Alter von 17 Jahren der Sopranistin Hiltrud Kuhlmann verkörpert werden. Weitere Gedichte Rimbauds erweitern die Palette. Die eigens für das Projekt geschriebene Komposition Michael Em Walters nimmt den Charakter der Texte Rimbauds auf und fügt die Worte des Dichters in eine musikdramatische Form. Die gezielte Auswahl der Texte und ihre Vertonung verleiht der Produktion ein eigenes, zeitgenössisches Gesicht. Der Sopranistin und dem Schauspieler werden ein achtköpfiges, in zwei Streichquartette geteiltes Streicher-Ensemble sowie ein Klavier-Duo zur Seite gestellt. Zusätzlich wird der Lichtkünstler Karl Rosenwald das Geschehen auf der Bühne illuminieren.

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Bild: Public Domain


Foto: Ralf Nattermann

Hans Frey (aktuelles forum e.V.) und Michael Em Walter, der die Musik zum Projekt komponiert.

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er pädagogische Bestandteil ist während des Projekts immer ein Querschnittsprozess, der sich der Aktivierung und Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen verschreibt. Gemeinsam mit dem Schauspieler Markus Kiefer studieren und entwickeln die Jugendlichen ihre Rollen und Darstellungen. Die Arbeit am Text und mit den Künstlerinnen und Künstlern gibt den jungen Menschen einen eigenen Raum für ihre biografische Auseinandersetzung anhand der Person und des literarischen Schaffens von Rimbaud. So geht es nicht um reine Rezeption, sondern um Interaktion.

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imbauds Dichterleben ist kurz und intensiv. Im Alter von fünfzehn Jahren schreibt er seine ersten Gedichte, mit zwanzig gibt er das Schreiben bereits wieder auf. Und noch heute erstaunt seine Lyrik durch Kühnheit und Modernität. Den re-

Kollektion John Lennon. Mehr Statement als Brille. Handgemacht in Frankreich.

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bellischen und hochbegabten junger Mann treibt es raus aus den engen Verhältnissen seines Heimatdorfes. Sein erster Fluchtversuch nach Paris endet schon im Zug, wo er wegen Schwarzfahrens verhaftet wird. Doch das hält ihn nicht, spornt ihn weiter an, weg zu kommen aus all dem Kleinbürgerlichen. Rimbauds „Illuminations“ mit Prosagedichten steht exemplarisch für moderne Literatur, und noch heute beeinflussen seine Werke die französische Literatur.

Illuminationen nach Arthur Rimbaud Do 21. Dezember 2017, 20 Uhr (Premiere) | Fr 22. Dezember 2017, 20 Uhr Consol Theater, Bismarckstr. 240, 45889 GE-Bismarck Eintritt: 10 €, erm. 8 € Weitere Gastspiele sollen folgen.

In Gelsenkirchen exklusiv bei:

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wichtig.

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och das kleine, denkmalgeschützte Gotteshaus hat Probleme. Seit der letzten umfassenden Restaurierung 1992-96 (damals hatten Bergschäden Fundament und Gewölbe bedroht und Maßnahmen in Höhe von 1,5 Millionen DM nötig gemacht) sind 20 Jahre vergangen. Irgendetwas sei in dieser Zeit am Fundament passiert, erzählt Schöps. Vielleicht habe es sich verschoben oder von der Kirche gelöst, jedenfalls dringe zunehmend Feuchtigkeit ein. Das mache sich inzwischen an verschiedenen Stellen bemerkbar, die man bisher aber nur „kosmetisch“ habe behandeln könne. Auch erste Schimmelbildung habe es stellenweise schon gegeben, und den Flügel, der lange Jahre zur Bleckkirche gehörte, hat Schöps kürzlich verschenken müssen. Das Weiße hatte begonnen, sich von den Tasten zu lösen. Ein weiterer Problembereich ist der Renaissance-Altar aus dem Jahr 1574, dem Holzbock und Co. schon seit langem zusetzen. Dem attestierten mikrobiologischen Befall wäre nur mit einer umfassenden, aufwendigen und kostspieligen Restaurierung zu begegnen. Zumindest die Voruntersuchungen dazu sind bereits gemacht. Auch hat ein vom Kirchenkreis beauftragter Architekt inzwischen ein Raumklima-Gutachten für die Bleckkirche erstellt – und dabei im Zuge seiner Untersuchungen noch ein weiteres großes Problem aufgedeckt: der Dachstuhl hatte bei den Erhaltungsmaßnahmen an Fundament und Gewölbe in den 1990ern wohl weniger im Fokus gestanden und präsentiert sich heute in unerwartet schlechtem Zustand.

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Kleine Kirche –

Große Aufgaben Zu Gegenwart und Zukunft der Bleckkirche

lles in allem beziffert das Architektengutachten eine Summe von rund 600.000 €, die für eine erneute Restaurierung nötig wären. Vorerst hat die Beschlusssynode des Kirchenkreises Haushaltsgelder in Höhe von 225.000 € zurückgestellt, um im zweiten Halbjahr 2018 als erstes das Fundament angehen zu können. Welche weiteren Schritte folgen werden, bzw. folgen können, ist angesichts klammer Kirchenkassen noch gänzlich unklar, nicht zuletzt weil Kirchensteuergelder an vielen Stellen in den Gemeinden berechtigterweise gebraucht werden, während die Bleckkirche schon seit langem keine eigene Gemeinde im klassischen Sinne mehr hat. Gleichwohl, da ist Schöps sich sicher, gibt es im Kirchenkreis ein Bewusstsein dafür, welches Pfund man mit der „Stadtkirche“ an der Bleckstraße hat und welche Lücke sie im Kulturleben der Stadt hinterlassen würde, sollte sie nicht in der bewährten Form weiterbestehen können. Währendessen laufen bereits verschiedene Anträge auf Förderung, etwa bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, doch ob hier letztlich Gelder bewilligt werden – auch das wird sich erst noch herausstellen.

von Jesse Krauß / Fotos: Ralf Nattermann

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ie ist das älteste erhaltene Kirchengebäude unserer Stadt und erinnert in ihrer Anmutung noch ein wenig an die verschwundenen Dorfkirchen von Gelsenkirchen und Buer. Mit dem „Grimberger Altar“ beherbergt die ab 1735 erbaute „Capelle am Blecke“ eine protestantisch geprägte Abendmahlsszene von hohem kunst- und kirchenhistorischen Rang. Und seit Mitte der 1990er Jahre ist die kleine evangelische Kirche gegenüber dem Portal der Zoom Erlebniswelt unter dem Slogan „Kirche der Kulturen“ ein etablierter Kunst- und Kulturort, der mit einem Programm aus Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Theaterstücken ein über die Jahre stetig gewachsenes Publikum anzieht. Vor allem die Weltmusik-Reihe „Klangkosmos“ ist regional von Bedeutung. Ob Naher oder Ferner Osten, Afrika, Amerika oder Europa – kaum ein Kulturkreis, der sich in der Bleckkirche nicht schon musikalisch präsentiert und Begegnungen ermöglicht hätte. 30 bis 40 Veranstaltungen pro Jahr finden statt, dazu 20 bis 30 Taufen und Trauungen, denn obwohl Veranstaltungsort, ist die Bleckkirche dennoch in keiner Weise profanisiert. Sie ist und bleibt – und das ist dem langjährigen Programmleiter Pfarrer Thomas Schöps besonders wichtig – eine funktionstüchtige Kirche, eine Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Kultur und Glauben.

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Nicht selten gut besetzt: die (gepolsterten) Holzbänke der Bleckkirche.


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chaut Thomas Schöps in die Zukunft der Bleckkirche, sieht er vor allem auch über seine eigene aktive Zeit hinaus. In frühestens sechs, spätesDie Altarbibel stammt aus dem Jahre 1730. tens zehn Jahren, wird er in Ruhestand gehen, und es ist bereits heute klar, Der Renaissance-Altar aus dem Jahre 1574 wurde von einem der ersten lutherischen Adligen der Region, dass seine Stelle, die eines Heinrich von Knipping und seiner Frau Isabella von Pfarrers im EntsendungsNesselrode gestiftet und stand ursprünglich in der dienst der Landeskirche, Kapelle von Schloss Grimberg. anschließend nicht mehr neu besetzt werden wird. Sollte es dennoch, in welDie größten Chancen für die langfristige finanzielle Absicherung von cher Form auch immer, eine Nachfolge für ihn geben, würde er sich Gebäude und Veranstaltungsprogramm sieht Schöps in der Einbevor allem wünschen, dass die Bleckkirche niemals rein technisch abziehung der Zivilgesellschaft. Ein professioneller Fundraiser müsse gewickelt und zu einer bloßen „Veranstaltungskirche“ wird, sondern gewonnen, ggf. ein Förderverein gegründet und die Möglichkeiten des als Kirche in ihrer Bedeutung identifizierbar bleibt. Das legt Schöps Internets stärker genutzt werden. Diese besondere Kirche sei eben gerade aktuell in einem neuen, weitergehenden Zukunftskonzept für nicht nicht nur Sache der Kirche, sondern stehe seit Start des Kulturdie Bleckkirche schriftlich nieder. programms gerade einem nicht gemeindenahen Publikum offen, im Ebenso wichtig war Schöps in all den Jahren das Element der Sinne der Idee einer Gemeinde „en passant“. Begegnung, und das befördere die Bleckkirche schon allein durch ihre Kleinräumigkeit, denn wo zum Beispiel in einem Theater nach Ende s war während der bereits laufenden Restaurierung Mitte der 1990er Jahre, der Vorstellung der Vorhang zwischen Publikum und Darsteller falle, als Superintendet Dr. Klaus Homburg Thomas Schöps, damals Dozent und gebe es in der Bleckkirche noch nicht einmal eine Künstlergarderobe. Studierendenpfarrer an der FH Gelsenkirchen, ansprach, dieser solle sich doch Man käme unweigerlich ins Gespräch, der Raum integriere quasi automal ein Konzept für die Bleckkirche ausdenken. Ein stadtkirchliches Projekt matisch alle Beteiligten, so schaffe die „Kirche der Kulturen“ schwebe ihm vor, etwa nach dem Vorbild der Ev. Stadtakademie Bochum. Dialoge und Begegnungen. Schöps, der schon seit der Jugend eine Vorliebe für Organisation und www.bleckkirche.info Realisation von Ideen und Projekten gehabt hatte, nahm diesen Auftrag dankbar an und setzte im Herbst 1996 in der wiedereröffneten Bleckkirche gleich zu Beginn bewusst ein Zeichen: eine Ausstellung unter dem Motto „Liebe, Lust und Leidenschaft“, in der u.a. einige richtige Nacktbilder gezeigt wurden und in einer begleitenden Veranstaltungsreihe etwa über die Fragestellung der gleichgeschlechtlichen Ehe diskutiert wurde. Nach Ende dieser ersten Reihe war von Seiten der Gemeinde und des Kreises erst einmal ein wenig „die Luft raus“ – was Schöps erlaubte, allein und auf eigene Faust weiterzumachen, und zu tun, „was er wollte“. Schnell entstand ein Netzwerk aus kreativen und flexiblen Menschen: Künstlern, die das Programm der Bleckkirche bis heute mittragen und gestalten, genauso wie Ehrenamtler, Verbände, Migrantenselbstorganisationen und (in der Kirchenlandschaft außergewöhnlich) sogar politische Parteien, welche die Bleckkirche z.B. für Vortragsreihen oder Neujahrsempfänge nutzen. Eine Zensur hat es in der Programmgestaltung nie gegeben. Der sakrale Raum sei stark und halte alles aus, so Schöps‘ Überzeugung. Wenn man jemals Ideen, für Ausstellungen etwa, Pfarrer Thomas Schöps: „Kirche muss identifizierbar bleiben.“ verworfen habe, dann eher, weil man erkannt hatte, dass der Raum das Gezeigte zu stark überlagert hätte.

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Kalte Nächte und wärmende Worte „Warm durch die Nacht“ versorgt Wohnungslose in Gelsenkirchen von Denise Klein und Tobias Hauswurz

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Fotos: Ralf Nattermann

„Z

ieht euch warm an, ist ekelig da draußen“, steht auf meinem Handydisplay. Ich überlege noch kurz verzweifelt, wie ich drum herumkommen könnte, den Abend draußen zu verbringen. Es ist Mitte November, 17 Uhr, dunkel und kalt, es regnet schon den ganzen Tag. Etwa eine Stunde später empfängt uns die Verfasserin der Nachricht im Ladenlokal von „Warm durch die Nacht“ in der Weberstraße in der Gelsenkirchener Altstadt. Tina Krone hat ihren Ratschlag selbst befolgt, trägt einen dicken Fleecepulli mit Schalke-Logo, ihre kurzen blonden Haare gucken unter einer Mütze hervor. „Wir werden gerade mit Spenden überhäuft“, sagt sie, als sie unsere staunenden Blicke bemerkt. Der kleine Laden platzt aus allen Nähten. Pralle Müllsäcke mit Kleiderspenden stapeln sich vor dem Schaufenster, zusammen mit Decken und Isomatten, an der Wand türmen sich Kartons. Auch drei Bollerwagen und ein großer Erste-Hilfe-Rucksack finden in dem organisierten Chaos noch Platz. Hinter einem Raumtrenner aus Holz befindet sich die Küche. In zwei Regalen stehen säuberlich sortiert und beschriftet die unverderblichen Lebensmittel. Dosensuppen, Fischkonserven, Tee, Kaffee, Süßigkeiten und Instantnudeln. Aber der heutige Hauptgewinn steht im Kühlschrank: Zwei große Eimer voll mit Suppe, die ein Restaurant gespendet hat. „Wir dürfen wegen Hygienevorschriften nicht selber kochen, aber aufwärmen geht“, sagt Tina. „Vorher bringen wir aber erst mal die Brotkisten weg.“

Alle Namen der Gäste wurden von der Redaktion geändert.

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n Deutschland gibt es, so die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), derzeit rund 860.000 obdachlose Menschen. Das sind nach ihrer Definition alle Menschen, die auf der Straße leben, die ohne Mietvertrag in Wohnungen auf Kosten des Staats untergebracht sind, die in Notunterkünften oder Heimen untergebracht oder bei Verwandten untergekommen sind. Diese Zahl ist eine Schätzung. Denn seit Jahren verhindert die CDU/CSU im Bundestag die statistische Erfassung dieser Gruppe. Solch eine Expertise sei nicht durchführbar. Die Unionsfraktion verweist auf die verfassungsrechtliche Zuständigkeitsverteilung; nur die Bundesländer oder gar nur die Kommunen könnten diese Zahlen erfassen. Doch die Bedingungen für eine einheitliche und vergleichbare Datenerhebung könnte nur ein Rahmengesetz, beschlossen durch den Bundestag, ermöglichen. Nordrhein-Westfalen ist im Übrigen schon seit 1965 das einzige Bundesland mit einer umfassenden Erhebung über die Zahl und Struktur der Wohnungsnotfälle.

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ven hat die Spätschicht am Kassenautomat. Er sitzt im Trockenen unter der Wellblechhütte auf dem Parkplatz und hofft auf das Wechselgeld der Vorbeigehenden. Bei jedem, der sein Parkticket bezahlt hat, hebt er seinen Pappbecher. Den Kassenautomaten teilt er sich mit zwei anderen. Tina Krone geht zu ihm rüber, wir bleiben auf der anderen Straßenseite. Sie hat ihm eine große Winterjacke mitgebracht und hält ein kurzes Pläuschchen. „Kriegt Sven gar keinen Kaffee mehr?“, fragt sie, als sie zurückkommt. „Nee, wieso?“, lautet die Gegenfrage, „der kommt doch jetzt auch immer zum Bahnhof.“ „Nein, du verwechselst ihn, Sven kommt nicht zum Bahnhof. Traut er sich nicht.“


Bei „Back Factory“ auf der Bahnhofstraße geben wir die Brotkisten ab. Die Mitarbeiter werden sie in der nächsten Stunde mit den Resten des Tages füllen. „Ich glaube, die backen extra mehr für uns. Früher waren es mal drei Kisten, mittlerweile sind es sechs.“ Auf dem Rückweg zum Ladenlokal erklärt Tina, warum sie selbst nicht mehr mit zum Bahnhof und zu den Gästen geht: „Ich hab’ irgendwann einen Kopfkaspar bekommen. Hab alles zu nah an mich rangelassen, konnte nicht abschalten. Was man da erlebt, kann sehr belastend sein.“ Deshalb kümmert sie sich jetzt vor allem um die Organisation im Hintergrund.

350.000 Menschen

werden im Jahr 2018 hinzukommen. Dann werden deutschlandweit 1,2 Millionen Menschen keine eigene Wohnung mehr haben. Und sie werden sichtbarer werden. Unter ihnen auch immer mehr Frauen und Jugendliche, teilweise Kinder. Aber wohnungslos heißt nicht obdachlos. 52.000 der Wohnungslosen leben auf der Straße. „Ein Teil der wohnungslosen Menschen kommen auch bei Freunden unter. Zumindest zeitweise“, erklärt Werena Rosenke, stellvertretende Geschäftsführerin Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) und Leiterin der Pressestelle im Gespräch mit der isso. Die anderen lebten in kommunalen Einrichtungen oder Unterkünften, die von Kirchen und Sozialverbänden geführt werden. Um veritable Zahlen nennen zu können, ist die NRW-Erhebung besonders wichtig. Fast jede Kommune übermittelt einmal im Jahr ihre Daten zur Obdach- und

Wohnungslosigkeit. Die Stadt Gelsenkirchen hat für die „Integrierte Wohnungsnotfall-Berichterstattung 2016 in Nordrhein-Westfalen“ zum Stichtag 30. Juni 2016 ebenfalls seine Zahlen übermittelt. Demnach haben 130 Menschen in der Stadt keine eigene Wohnung und leben entweder in kommunalen (78) oder Einrichtungen in freier Trägerschaft (52).

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m Laden an der Weberstraße ist geschäftiges Treiben ausgebrochen. Brot wird aufgeschnitten, Suppe und Wasser werden heiß gemacht, Kaffee und Tee gekocht, die Bollerwagen beladen. Dabei wird viel gelacht. Fünf Helfer sind heute Abend gekommen, darunter auch Petra Bec. Sie ist klein, quirlig und direkt sympathisch, nicht zuletzt wegen ihrer Ruhrpottschnauze. Etwa acht Mal pro Monat hilft sie bei der Ausgabe, daneben kümmert sie sich um alles, was so anfällt, sammelt Spenden, macht Behördengänge und telefoniert. „Wo sind denn alle? Ausgerechnet heute keiner da?“, fragt Petra und wundert sich. Doch die meisten haben sich nur untergestellt, weil es immer noch regnet. Petra und die anderen parken die Bollerwagen vor dem großen Rolltor zwischen Bahnhofseingang und Sparkasse. Von drinnen holen sie einen Gartentisch, darauf kommen die zwei Warmhaltetöpfe mit der Suppe. Am Bollerwagen nebenan gibt es Kaffee, Tee und heißes Wasser. Die Suppe dampft, Petra verteilt in der Schlange Plastikschalen und begrüßt die Gäste, einige davon umarmt sie. „Petra ich hab’ gewonnen, ich hab’ die Wohnung!“ „Ja? Klasse, erzähl gleich mal! Ach, hey Martin, wie geht’s?“ „Alles gut Petra, wir überleben.“

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sozial.

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undesweit fehlen 11 Millionen kleinere Wohnungen. Alleinerziehende, Studenten, Rentner – sie stellen die Hauptgruppe, die um den knappen Kleinwohnraum kämpft. Das spielt den Vermietern in die Hände und lässt die Mieten explodieren. Für Werena Rosenke liegt eines der Kernprobleme darin, dass der soziale Wohnungsbau massiv zurückgefahren wurde. „Wir haben mit der Anerkennung der Flüchtlinge zusätzliche Nachfrager auf dem Markt. Und die meisten sind im SGB-II-Bezug. Das heißt, diese Menschen suchen günstigen Wohnraum, den es kaum noch gibt.“ Somit verschärfen die Zuwanderer die ohnehin angespannte Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Seit dem Jahr 2016 schließt die BAG W in ihre Schätzung die Zahl der wohnungslosen anerkannten Flüchtlinge ein, aktuell ca. 440.000 Menschen, und fordert nun verstärkt den Bund, die Kommunen mehr zu unterstützen, damit die Konkurrenz um bezahlbare Wohnungen nicht zu sozialem Sprengstoff wird. Seit 1990 sank der Bestand des sozialen Wohnungsbaus um 60%. Damals gab es drei Millionen Sozialwohnungen. Heute sind es 1,3 Millionen,

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für Menschen mit knappem Einkommen ist mehr als die Hälfte der Wohnungen weggefallen. Und der Trend geht weiter. Werena Rosenke: „Kommunen, Bundesländer, aber auch der Bund haben in den letzten Jahren eigene Wohnungsbestände verkauft. Die sind privatisiert worden, weil man damit unter anderem Schulden abbauen wollte. Das ist nicht langfristig gedacht.“

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s riecht nach Essen, Menschen, Alkohol und Zigaretten. Quatschen, lachen – dann geht es los. In großen Portionen landet Erbsen- oder Gemüsesuppe mit Bockwurst in den Schalen. Erst danach gibt es die Brötchen und Teilchen vom Bäcker. Etwa 60 Gäste sind heute Abend gekommen. „Längst nicht alle sind obdachlos“, erklärt Petra, „viele haben eine Wohnung, aber nicht genug Geld für Strom und warmes Essen.“ Zum Ende des Monats wird es erfahrungsgemäß voller, dann kommen auch schon mal 80 bis 100 Gäste. „Ach, wegen sowas kommt doch gar kein Krankenwagen mehr“, sagt einer der Gäste. „Wenn wir die anrufen, dann kommen die“, erwidert Petra. Einer ist auf dem Boden zusammengesackt und kann nicht mehr aufstehen.

Zu viel Alkohol, außerdem: „Memet sagt, er ist Anfang der Woche aus dem Hochbett gefallen und hat sich den Fuß verknackst“, erzählt Petra. „Er will nicht, dass wir einen Krankenwagen rufen. Aber wenn es ihm gleich nicht besser geht, ist mir das scheißegal. Wir können ja niemanden einfach hier liegen lassen.“ Petra hat ihm eine Decke zum Sitzen geholt, seine Freunde haben ihm Suppe und Wasser gebracht. Eine halbe Stunde später steht er wieder einigermaßen und humpelt davon.

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ie gesundheitliche Allgemeinverfassung von wohnungslosen Menschen beurteilt die BAG W als schlecht. Dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Sie leiden meist unter Mehrfacherkrankungen. Unregelmäßiges Essen, unvollständige medizinische Verpflegung, Alkohol, Kälte, mangelnde Hygiene; die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die mehr als unzureichende medizinische Versorgung mildert in Gelsenkirchen das Angebot des gemeinnützigen Vereins „Arzt Mobil“ ab. Seit 1998 leistet er Hilfe. Die mobile Praxis fährt zu den einschlägigen Treffpunkten. Dort versorgt die Ärztin Maria


Behling mit medizinischem Gerät und Medikamenten die Menschen, die durch das Versorgungsnetz gefallen sind. Also Obdachlose und Drogenabhängige. Das Team um die Ärztin ist breit aufgestellt. Neben Streetworkerinnen, die aktiv auf die Straße gehen und dort die Menschen ansprechen, betreibt das Arzt Mobil auch psychosoziale Beratung. Dazu das Statement der BAG W: „Die prekäre medizinische Versorgung Wohnungsloser kann nur dort etwas entschärft werden, wo es ein niedrigschwelliges medizinisches Versorgungsangebot gibt oder die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe für ihre Klientinnen und Klienten in Vorleistung gehen. Dies kann und wird aber für die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe keine Dauerlösung sein können, da ihnen dazu einfach die finanziellen Mittel fehlen. Darüber hinaus sind viele der medizinischen Projekte nicht dauerhaft finanziert. Sie leben von Spenden und großem Engagement.“ Beides ist in Gelsenkirchen durchaus vorhanden.

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„P

etra, kannst du mir noch ‘nen Schal und ‘ne Mütze rausgeben?“ fragt ein älterer Herr mit Krücke und Hörgerät. „Fragst du bitte Donnerstag noch mal?“, ist heute die Standardantwort. „Wir haben die Handwerker im Lager, da ist alles abgeklebt.“ Die Stimmung neben der Sparkasse ist ausgelassen familiär. Die Gäste kennen sich untereinander gut, kleine Grüppchen und Gesprächsrunden haben sich gebildet. Ob die Stimmung auch schon mal kippe, frage ich Petra. „Es kommt schon mal vor, dass uns irgendwer blöd anmacht oder so. Aber dann hab’ ich direkt 30 Leute vor mir stehen, die mich im Zweifel verteidigen. Für mich ist das hier einer der sichersten Orte in ganz Gelsenkirchen.“ Suppe alle, Brötchen alle, Kaffee alle. Gegen 21:15 Uhr wird es langsam leerer. Die Gruppe packt zusammen und zieht mit den Bollerwagen wieder Richtung Ladenlokal. Hier dann spülen, wegräumen und saubermachen. Petras Fazit für heute: „Entspannter Abend ohne große Vorkommnisse, einige gute Nachrichten.“ An der Pinnwand hängt ein Zettel, auf dem steht: „Am wertvollsten sind die Menschen, die es schaffen, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“ Ein Satz aus der Kalenderspruchhölle. Ironische Distanzierung wäre deshalb unsere normale Reaktion. Aber hier geht das nicht. Hier ist es schlicht die Wahrheit.

Öffnungszeiten: Montags bis Freitags 9 bis 17 Uhr, Samstags: 9 bis 13 Uhr

Seit 2014 werden Obdachlose und Bedürftige in Gelsenkirchen „Warm durch die Nacht“ gebracht. Der Verein zählt momentan etwa 35 aktive Helferinnen und Helfer, die ehrenamtlich in „Wechselschicht“ vier bis fünfmal pro Woche Suppe, Backwaren, heiße Getränke und Klamotten an ihre Gäste vor dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof verteilen. Dazu gibt es ein immer offenes Ohr und praktische Hilfe, zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder Behördengängen. 2017 wurde „Warm durch die Nacht“ für den deutschen Engagementpreis nominiert. www.gepa-wddn.ruhr

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sozial.

Im Unterricht: die Schülerinnen tragen Schuluniformen.

Die Schulhäuser der Diani Maendeleo Academy

Bildung ist auch in Afrika der Schlüssel

Auch Sportunterricht gibt es natürlich.

Alle Fotos: © Girl‘s Hope e.V.

Im Gespräch mit Ingeborg Langefeld, Girl‘s Hope e.V.

irls' Hope e.V. ist ein gemeinnütziger Verein aus Gelsenkirchen, der die Verbesserung der Ausbildungssituation von Mädchen in Kenia als Ziel hat. Der Verein Girls‘ Hope e.V. wurde Anfang 2003 gegründet und im selben Jahr als gemeinnützig anerkannt. Girls‘ Hope e.V. fördert den Ausbau und die Erweiterung einer weiterführenden Schule, der Diani Maendeleo Academy in Kenia. Der Verein versucht, die deutsche Bevölkerung durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit über Probleme in Kenia und insbesondere die der Mädchen und Frauen zu informieren. Michael Voregger hat mit der Vereinsgründerin Ingeborg Langefeld gesprochen.

Wie ist der Stand des Projektes? Wir haben 2005 angefangen, mit zwei von vier Klassen. Die Oberschule – also Gymnasium – dauert in Kenia vier Jahre und die Grundschule acht Jahre. Wir haben unsere ersten Prüfungen mit den Mädchen 2007 gehabt und nehmen weiterhin Mädchen auf. Wir haben seit 2014 ein Internat, und dort sind inzwischen 88 Mädchen, was den Einzugsbereich natürlich deutlich erweitert.

Michael Voregger: Sie kommen aus Gelsenkirchen und leben jetzt in Kenia, wo Sie ein Schulprojekt aufbauen. Was ist das für ein Projekt? Ingeborg Langefeld: Wir bauen dort ein Gymnasium für Mädchen auf, wobei wir großen Wert darauf legen, möglichst vielen bedürftigen Mädchen die Möglichkeit zu geben, zur Schule zu gehen. In Kenia ist es bei den Schulen – vor allen Dingen gilt das für die weiterführenden Schulen – immer noch Pflicht, dass Schulgeld gezahlt wird.

Was geschieht, wenn die Mädchen einen Schulabschluss haben? Droht danach ganz klassisch die Rückkehr in die Familie, oder haben sie eine Möglichkeit, mit der Ausbildung etwas anzufangen? Wir haben eigentlich großes Glück, denn wir sind in einem County in Kenia, der sich Erziehung und Bildung als seinen Schwerpunkt vorgenommen hat. Wenn unsere Mädchen einen akzeptablen Abschluss schaffen, dann bekommen sie Zuschüsse. Sie können damit auf das College gehen und vielleicht auch eine Universität besuchen. Das hängt natürlich immer mit den Noten zusammen.

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Warum ein Projekt für Mädchen? Als ich damals nach Kenia gekommen bin, habe ich gesehen, wie wenig für Mädchen getan wird und wie benachteiligt Mädchen sind. In der Gegend, in der wir unser Schulprojekt haben, schicken sehr viele Menschen erstmal ihre Söhne zur Schule und dann erst ihre Töchter. Wobei man fairerweise sagen muss, dass inzwischen sehr viele Projekte für Mädchen da sind und ich mir langsam Sorgen um die Jungs mache.


Wo in Kenia befindet sich Ihr Projekt? Unser Projekt liegt an der Südküste in Kenia, also etwa 30 Kilometer südlich von Mombasa. In der Nähe ist der „DianiBeach“, ein fantastischer Strand und wohl einer der zehn schönsten Strände der Welt. Das ist ein ganz tolles Urlaubsziel. Was ist Ihre wirtschaftliche Grundlage, und was ist für die Finanzierung des Projekts notwendig? Unsere Grundlage bilden Spenden. Den überwiegenden Teil der Finanzen bekommen wir aus Deutschland von Einzelpersonen, von Firmen und von Stiftungen, die uns entweder allgemeine Gelder geben oder zielgerichtet, zum Beispiel aktuell für einen Speisesaal. Wir haben daneben die Möglichkeit, durch den County Geld zu bekommen. Etwa 20 Prozent der Schülerinnen zahlen selbst, aber sie kommen aus Familien mit wenig Geld. Wir sind eine der preisgünstigen Schulen, und das ist zugleich auch eine große Herausforderung. Wenn irgendetwas wegbricht, dann haben wir ein Problem. Es ist ja nicht einfach, aus Deutschland nach Kenia zu gehen. Wie haben Sie das konkret umgesetzt, warum ausgerechnet dieses Land? Ich bin vor vielen Jahren als Urlauberin nach Kenia gekommen, und das Land hat mich sofort fasziniert. Es ist ein wunderschönes Land. Ich wollte einmal in meinem Leben nochmal richtig etwas bewegen, und das ist in Gelsenkirchen nicht ganz so einfach. Ich habe in Gelsenkirchen das Gesundheits-Haus aufgebaut. Ich bin nicht mehr so jung, und das war eine Chance, noch mal etwas richtig Tolles zu machen. Dann habe ich ein paar Freunde überzeugt, und die haben dann wieder andere Freunde angesprochen. Inzwischen haben wir ein großes Netzwerk.

In Afrika gibt es viele Regionen, die politisch nicht stabil und manchmal auch sehr gefährlich sind. Was ist das für ein Land, wo Sie sich ein neues und anderes Leben aufgebaut haben? Das Land ist spannend, aber ich finde es auch sehr widersprüchlich. Es ist eines der korruptesten Länder der Welt, und das macht das Leben manchmal sehr schwierig. Das gilt ganz besonders bei unserem Projekt. Wir haben uns vorgenommen, keine Schmiergelder zu zahlen. Man bekommt allerdings viel Unterstützung, wenn man sich wirklich engagiert, und die Menschen sehen, dass wir etwas für die kenianischen Bürger tun. Seit wenigen Wochen gibt ntieren stolz die Schulleiter Mr. Collins und Ingeborg Langefeld präse l“. es ein neues Umweltgesetz, und das Schoo ved impro „Most zur ng ichnu Ausze ist vielleicht eins der striktesten auf der Welt. Es gibt bei uns keine Plastiktüten mehr. Wenn man eine Plastiktüte nutzt, kostet Wie kann das Projekt unterstützt werden? das eine Menge Geld. Die Urlauber werden Da gibt es viele Möglichkeiten. Wir haben sehr am Flughafen darauf hingewiesen, dass sie die viele Paten in Deutschland und Menschen, die Plastiktüten aus dem Koffer nehmen sollen. Ich Geld spenden. Wir haben Schulen, die uns alte habe jemanden zum Einkaufen geschickt, um Materialien zur Verfügung stellen, und zum mir einen Karton mit Eiern zu kaufen, und der Beispiel habe ich gerade von einer Schule im kam dann mit sechs Eiern in einer Papiertüte fränkischen Raum ein Skelett bekommen, was wieder, weil auch diese Verpackung aus Plastik unseren Biologieunterricht natürlich sehr inteplötzlich nicht mehr da war. Ich finde den ressant machen wird. Man kann uns wesentlich Ansatz prima, und es erstaunt mich sehr, dass unterstützen, wenn man gewillt ist, ehrenamtso etwas in diesem Land möglich ist. lich bei uns mitzuarbeiten. Wie gefährlich ist es, in Kenia zu leben? Ich persönlich würde sagen, dass es nicht gefährlicher als woanders ist. Wir haben ja leider auch in Europa Terroranschläge, und natürlich gibt es in Kenia Terroristen. An der Südküste sind wir relativ sicher, weil Angreifer auch irgendwie an den Ort kommen müssen. Von der Südküste kommt man nur mit der Fähre wieder weg, oder es gibt einen Weg durch die Halbwüste. Das sind beides keine guten Fluchtwege. Von daher fühlen wir uns auf unserer Seite von Kenia relativ sicher.

Wenn Sie einen Wunsch für ihre Schule frei hätten... Eine gute Musiklehrerin oder einen guten Musiklehrer wünsche ich mir. Wenn ich träumen dürfte, natürlich mit den passenden Instrumenten.

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wahr.

Mitten aus dem Leben

in den Tod.

Eine wahre Geschichte über Mut, fehlende Kraft und Intuition, aufgezeichnet von Astrid Becker

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ort, wo ich wohne, ist es ruhig. Und man hat Zeit. Auch seine Nachbarn kennen zu lernen. Manche Nachbarn haben angenehmere Eigenschaften, manche weniger. Dieser Nachbar hatte die Eigenart, mich nie zu grüßen. Irgendwann grüßte ich auch nicht mehr. Er schien mir immer sehr selbstgefällig. Hockte dazu immer wie eine Spinne am Fenster. Gibt es eine angenehme Art, Leuten hinterherzugucken? Ich schloss dann gerne die Vorhänge. Denn das ungenierte Ausdem-Fenster-ins-Fenster-starren kann ich schon aus früherer Nachbarschaft gar nicht leiden. Vielleicht war er aber auch ein netter Mensch. Die Gelegenheit, ihn als solchen kennen zu lernen, haben wir jedoch nicht mehr gehabt. Er starb heute. Und ich kämpfte um sein Leben. Vergebens. Freitagnachmittag, 15:25 Uhr Ich bin gerade von der Redaktionskonferenz nach Hause gekommen, öffne die Fenster. Esse. Unterhalte mich. 16:30 Uhr Ich setze das Wasser auf, mache mir einen Schwarzen Tee, habe ich doch in den vergangenen Tagen aufgrund von Arbeit wenig geschlafen und erwarte um 17 Uhr meine Schülergruppe, bestehend aus Oma, Schwiegersohn und Enkelkind, da muss und will ich fit sein. 16:40 Uhr Draußen würgt jemand. Heutzutage, wo jeder Hinz und Kunz meint, auf die Straße rotzen zu dürfen, so wie der rotzende Nachbar von links neben mir, der

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gerade erst mit seiner Gattin ein paar Straßen weiter gezogen ist, nehme ich zunächst keine Notiz davon. Meine Güte, was hat er die Nachbarschaft damit terrorisiert, schwer korpulent referierte er am liebsten in der Badehose über Gesundheitsthemen und darüber, wie sich andere zu verhalten hätten. Die Bitte seiner Frau, es doch wenigstens am Tisch zu unterlassen, ignorierte er einfach. Aber jetzt ist er weggezogen, und ich beschäftige mich gerade mit dem Nachrichtentausch per WhatsApp. Oder? – Halt, stop! Hatte ich nicht gerade bei der Tee-Erstellung ein ganz merkwürdiges Gefühl gehabt? So einen 7. Sinn? Früher habe ich diese intuitiven Botschaften, das sogenannte Bauchgefühl, gerne verdrängt, sollte doch allein die Ratio regieren. Seit einem sehr bösen Erlebnis, das sich bauch-technisch schon schlecht anließ, höre ich inzwischen aber fast immer auf meine Intuition. So auch heute. Ich gehe zum Fenster und sehe den nie grüßenden Nachbarn sich auf seine Autotür stützen und würgen. Dramatisch sieht es nicht aus, und irgendwie gelangt auch nichts auf den Boden. Jetzt gibt es angenehmere Dinge, als Menschen zu beobachten, die sich übergeben. Aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass ich ihn besser beobachten sollte. Nach einer kurzen Zeit setzt er sich ins Auto, und ich denke, na, wenn er noch fahren kann, hat er ja vielleicht nur einen sehr heftigen Hustenanfall gehabt. Bleibe aber doch am Fenster stehen. Plötzlich sehe ich, wie er mit weit geöffnetem Mund atmet, und innerlich treibt es mich schon an das Telefon, aber wer weiß, vielleicht holt er nur ein paar Mal tief Luft. Trotzdem werde ich nun das Telefon holen. Ich gucke noch zwei Atemzüge zu, dann sackt er auf das Lenkrad zusammen.

16:45 Uhr. 112. Der Ruf geht raus. Name, Adresse und „Mein Nachbar stirbt am Herzinfarkt“ in das Telefon gerufen. Das Haus zusammen geschrien, das Erste-Hilfe-Buch vom Regal geschnappt und nach unten auf die Straße gestürmt. Dort stehen zwei Passanten am Auto und scheinen sich um den Mann zu kümmern. Ein Mann steht hinter der geöffneten Autotür, eine Frau mit kurzem Herrenschnitt in Sportsmontur und Herrenrad steht vor dem mit grünem Gesicht und aus dem Mund laufenden Speichel in sich Zusammengesackten. Mit dem „sensiblen“ Auftreten einer Frauenrechtlerin alter Schule – hm – drängt sie uns zur Seite: „Der braucht keine stabile Seitenlage, der Puls geht, und er atmet.” Ich widerspreche, meine Nachbarin widerspricht. Der Mann sagt, die Frau habe sicher recht. Ich will mich an ihr vorbei drängen, sehe aber ein, dass ich diesen höchst korpulenten Mann kaum mit meinen Nachbarinnen alleine werde aus dem Auto schaffen können. Also noch einmal Ratio: Ich: „Der erstickt, der muss hingelegt werden!“ Sie: „Geh weg, der ist in Ordnung!“ Ich: „Seit wann duzen wir uns? Der stirbt! Der muss sofort Erste Hilfe bekommen!“ Sie: „Nein, er liegt doch ganz gut auf seinem Lenkrad.“ Ich: „Ich habe als Schülerin im Krankenhaus gearbeitet und jemanden gesehen, der – noch unbemerkt vom Stationspersonal – offenbar gerade verstorben war, der sah genau so aus.“ Sie: „Alles ist gut.“ Sie drängt mich weg.


Ich entscheide mich, seine Frau zu alarmieren, und laufe zum Nachbarhaus. Dort drücke ich alle Klingeln von oben bis unten, so oft, bis jemand öffnet. Ich schreie ins Haus, dass der Nachbar mit dem weißen Auto stirbt, ich kenne seinen Namen auch nach zweieinhalb Jahren noch nicht, und bitte, jemand möge sofort seine Frau informieren. Schließlich spreche ich mit ihr persönlich am Telefon, eine andere Nachbarin hatte ihre Nummer gespeichert, und bitte sie, sie möge sich sofort ins Taxi setzen und nach Hause kommen. Von Sterben sage ich ihr allerdings nichts. Die Nachbarin deutet es an, dass es nicht gut aussähe. Ich frage sie nach bekannten Grunderkrankungen des Sterbenden. Asthma, Herz mit Stents und Bypass. Notarztwagen? – Immer noch nicht da. 17:05 Uhr Es ist nur ein Rettungswagen mit Sanitätern gekommen. Diese erkennen allerdings sofort den Ernst der Lage, und alles, was in Frage kommt, wird ausgepackt. Sie fragen nach Grunderkrankungen. Asthma, Herz mit Stents und Bypass. Ach ja, die renitente Frau mit dem Rucksack und dem Rad sowie der Mann haben sich schon „verabschiedet“, während ich telefonierte. Die Reanimation beginnt. Schaum aus seinem Mund bedeckt sein Gesicht. Re-Animation. – Wieder-Beseelung. Die hat er schon Minuten zuvor ausgehaucht, noch einmal ausatmend. Wozu die Qual? Während die Menschen versuchen, ihn zurück zu holen, kommen meine Schüler. Wir stehen

auf dem Bürgersteig und unterhalten uns über das an sich sehr gute russische Gesundheitssystem, bei gleichzeitiger Neigung der Russen, Rettungswagen nicht durchzulassen. Kind und Vater gehen spazieren. Ich spreche mit der Oma. Und weine und fluche. Auf Russisch kann ich meiner Wut über diese renitente Frau und den immer noch fehlenden Notarzt so richtig freien Lauf lassen. Meine Schülerin von 60 Jahren tröstet mich, erzählt mir vom schönen Tod ihrer Mutter und strahlt dabei. Ihre Mutter habe ihr gesagt, dass sie nun immer über ihr im Himmel sei, und das hätte beiden geholfen. 17:15 Uhr Ich bin unsicher, ob ich nicht doch noch gebraucht werde und sage den Unterricht endgültig ab. Notarzt? Ah, ich höre ihn von Ferne. Ca. 17:20 Uhr Vierzig Minuten für einen Herzinfarkt-Patienten. Rekord. Ca. 17:25 Uhr Die Polizei erscheint und verweist alle NichtAngehörigen und Nicht-Zeugen des Terrains, alle sind Nachbarn, alle Zeugen, wir müssen und dürfen bleiben. Weitere zwanzig Minuten wird versucht, ihn wieder zu beleben.

Sanitäter 1: „Es gab Probleme bei der Weiterleitung der Nachricht, wir sind aus Essen gekommen.“ * Ich an Polizistin: „Was ist mit der renitenten Frau? War das unterlassene Hilfeleistung? War mein sich-nicht-Durchsetzen gegenüber ihrer Ruppigkeit unterlassene Hilfeleistung?“ Polizistin: „Nein, wohl nicht. Aber wir überprüfen das noch und kommen gegebenenfalls auf Sie zurück. Und ein Rat in die Runde: Handeln Sie immer, zögern Sie nicht, durch Nichtstun schaden Sie eher, als durch Handeln.“ Wir gehen nach Hause. Der Boden ist übersät von Spritzenverpackungen, Kanülen, bunten Plastikschläuchen, Papierverpackungen, es sieht aus wie nach Sylvester – ein letztes Feuerwerk für das Leben. Dem Toten weht plötzlich die Decke vom Körper. Grün und halbnackt liegt er da, auf dem Asphalt. Und ich verabschiede mich innerlich kurz von ihm.

Gegen 17:40 Uhr ist klar, dass das keinen Zweck hat.

Adressen für die Erste Hilfe:

Endlich trifft seine Frau ein. Wir umrunden den Toten unter dem weißen Tuch und befragen die Sanitäter nach der Richtigkeit unseres Tuns. Sanitäter 1:„Sie haben alles getan, was Sie konnten.“ Sanitäter 2: „Sie haben uns alarmiert. Das war das Wichtigste.“ Ich: „Warum ist der Notarzt erst nach 40 Minuten hier gewesen?“

www.malteser-gelsenkirchen.de/dienste-und-leistungen/kurse-und-seminare/erste-hilfe-kurs.html www.drk-ge.de/drk/index.php?id=1264 www.simply-learn.de/erstehilfe/kursprogramm/ kursangebotgelsenkirchen/gelsenkirchen.php

* Merke: Wer nah an der Stadtgrenze wohnt, landet unter Umständen im Notfallnetz der Nachbarstadt.

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im Gespräch.

„Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind dazu da, ihre Glaubenssätze zu vermitteln, aber Schulen sind Orte der Aufklärung, nicht der Verklärung.“

von Caritas und Diakonie und auch der Religionsunterricht spätestens dann nicht mehr als unantastbar gelten.

Gottlos glücklich Im Gespräch mit Autor Philipp Möller

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hilipp Möller ist Autor, Pädagoge und war Pressesprecher der Giordano-BrunoStiftung. Sein aktuelles Buch trägt den Titel „Gottlos glücklich – Warum wir ohne Religion besser dran wären“. Wer sich für die Verflechtungen zwischen Religion und Staat in Deutschland interessiert, kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Es ist kein Ratgeber für ein erfülltes Leben ohne Gott, denn der Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Deutschland. Dabei werden die teils absurden Folgen für die Gesellschaft unterhaltsam beschrieben. Michael Voregger hat mit dem Autor bei einer Lesung in Bochum gesprochen.

Michael Voregger: Der Titel Ihres Buches bezieht sich ja auf eine individuelle Lebensweise, und Religion führt aktuell immer wieder zu Konflikten. Wäre eine Gesellschaft ohne Religion friedlicher? Philipp Möller: Es gibt auch Menschen, die mit Religion sehr friedlich sind. Man muss bei Titeln ein bisschen schauen, wie greifbar das ist. Ich hätte auch sagen können „Gottlos glücklich“ mit dem Untertitel „Warum wir mit der Trennung von Staat und Kirche eine gerechtere Gesellschaft aufbauen könnten“. Das ist aber zu lang. Ich denke, man kann mit dem Titel gut arbeiten. Wir haben versucht, das Buch zu positionieren und dem Ganzen einen möglichst positiven Touch zu geben. Wir leben in einer Gesellschaft, die rein formal auf eine Trennung zwischen Staat und Kirche setzt. Warum ein solches Buch?

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Wir leben eben nicht in einer Gesellschaft, in der Religion und Regierung wirklich voneinander getrennt sind. Man liest auf der Homepage der Bundesregierung: „Das Grundgesetz sieht keine strikte Trennung von Staat und Religion vor“, und das merken wir auch. Wir erleben heute das Erbe einer Zeit, in der Religion und Kirche sehr stark waren. Ein großer Anteil der Spitzenpolitiker sind auch spitzenreligiös. Die Verbandelung von Religion und Regierung ist eben auch auf personeller Ebene ganz stark. Das sind Dinge, die in der Historie der Bundesrepublik Deutschland stecken, aber das heißt noch längst nicht, dass es gut ist. Wir sind jetzt bei ungefähr 37 Prozent konfessionsfreien Menschen in Deutschland, und in etwa weiteren 15 Jahren werden wir die 50-Prozent-Marke knacken. Ich bin recht zuversichtlich, dass Dinge wie die Kirchensteuer, die arbeitsrechtliche Sonderstellung

Es geht nicht nur um Religion, sondern auch um die Stellung und die Macht der Kirche in der Gesellschaft. Wie groß ist der Einfluss der Kirchen im Bildungsbereich und in den Medien einzuschätzen? Der ist erst einmal nicht zu überschätzen. Es ist ja nicht so, dass ARD und ZDF als der lange Arm der Kirchen gelten. Der Einfluss ist aber auch nicht zu unterschätzen. Abgesehen davon, dass sie ihre festen Sendezeiten haben, die andere Weltanschauungsgemeinschaften eben nicht bekommen. Es gibt Bestimmungen, die dazu führen, dass Redakteure zu mir sagen: „Ich hatte Schwierigkeiten, Sie einzuladen, denn mein Chef hat mir gesagt, dass er den offiziellen Auftrag hat, den christlichen Gedanken in der Gesellschaft zu stärken.“ Diese rechtliche Verankerung halte ich für sehr problematisch, und das ist ein deutliches Beispiel dafür, dass wir eben nicht in einem Staat leben, in dem Religion und Regierung voneinander getrennt sind. Sie kritisieren auch den Religionsunterricht. Es gibt verschiedene Organisationen und Parteien, die es begrüßen, dass wir nicht nur christlichen Religionsunterricht haben, sondern auch einen muslimischen. Eine positive Entwicklung, oder ist das eher der Weg in die falsche Richtung? Mein Freund Michael Schmidt-Salomon sagt: „Potenzierte Einfalt ist noch keine Vielfalt.“ Ich halte den Religionsunterricht generell für falsch, weil er ein bekenntnisorientierter Unterricht ist, der – und das hat das Bundesverfassungsgericht schon vor vielen Jahren festgestellt – die offizielle Aufgabe hat, die Glaubenssätze der Glaubensgemeinschaften als absolute Wahrheit zu vermitteln. Das gehört nicht in die Schule, denn Schule ist ein Ort der Erkenntnis, und Kirche ist ein Ort der Bekenntnis. Ich denke, so könnte man das sauber


Philipp Möller Gottlos glücklich Warum wir ohne Religion besser dran wären Fischer Verlag, 2017 ISBN: 978-3-596-29880-8 14,99 €

trennen, und wir können uns natürlich fragen: Was kommt demnächst? Wir haben christlichen Religionsunterricht, wir haben dann auch teilweise schon muslimischen, was ist mit anderen Religionsgemeinschaften? Bilden wir jetzt alles ab, und lassen wir Schulen zu Orten der Beliebigkeit werden? Dagegen spreche ich mich aus. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften sind dazu da, ihre Glaubenssätze zu vermitteln, aber Schulen sind Orte der Aufklärung, nicht der Verklärung. Kirche hat immer etwas mit Geld zu tun. Es wird immer gesagt, dass die Kirchen sich sozial sehr engagieren und viel Geld investieren. Wir müssen uns Caritas und Diakonie anschauen – das sind die beiden großen Wohlfahrts-Organisationen der katholischen und evangelischen Kirche. Die haben ein die gesamte Bundesrepublik umspannendes Netz an sozialen Einrichtungen. Dazu gehören Krankenhäuser, Kindergärten, Hospize und Altenheime. Die sind sehr präsent auf diesem Markt, und es gibt mit diesen Einrichtungen zwei Probleme. Das erste ist, dass die wenigsten Menschen wissen, dass 98 Prozent der Etats dieser Einrichtungen aus öffentlichen Geldern stammen, und die Kirche trägt 1,8 Prozent dazu bei. Dafür bekommt sie eine billige Werbung. Das zweite und fast größere Problem lautet aber eigentlich, dass diese Betriebe vom Betriebsverfassungsgesetz ausgenommen sind und vom Allgemeinen Gleichstellungsgesetz. Entsprechend können sie sich ein eigenes Arbeitsrecht schreiben. Sie können mit dem Segen unseres „christlichen“ Gesetzgebers offiziell Diskriminierung betreiben, das heißt de facto: Atheisten, Muslime, Juden, Wiederverheiratete und Homosexuelle können bei der Bewerbung einfach nicht berücksichtigt werden. Und das, obwohl wir uns in einem Land befinden, wo gleiche Gesetze für alle gelten und die Einrichtungen vom Staat bezahlt werden. Das halte ich für ein großes Problem. Sie kritisieren die Rolle von Religion und Kirche in der Gesellschaft schon länger. Das scheint eine Position zu sein, die in der Politik nur sehr vereinzelt auftritt und keine große Rolle spielt. Ganz so ist es ja nicht. Es gibt innerhalb der großen etablierten Parteien säkulare Bestrebungen, und es gibt die Laizisten in der SPD. Es gibt eine große säkulare Bewegung bei den Grünen, nur bei den Parteien mit dem C im Namen wird es schwieriger. Aber ich denke trotzdem, dass es kippen wird. In den Parteien gilt es nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal oder als Pluspunkt, wenn die Menschen oder die Politiker sich als religiös outen. Ich glaube, es wird in Zukunft für einen Politiker – der ja auch einfach gesagt auf Stimmenfang gehen muss – noch viel wichtiger werden, sich klar säkular zu positionieren. Denn der Großteil der Menschen, sogar unter den Christen, ist eigentlich für eine Trennung von Staat und Kirche. Ich halte es für schlau von einem Politiker, sich auch entsprechend zu positionieren.

www.philippmöller.de

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ruhig.

uns? Mir ist es erst noch einmal wichtig zu betonen, dass wir als Kloster dazu da sind, zu zeigen, dass wir ein Ort der Stille und des Gebetes sind und dass Gott da ist. Wir gehen unser Leben mit Gott, und das ist kostbar, das Leben mit Gott. Wenn wir als Klöster nicht mehr vorhanden wären, würde eine Ader zu Gott fehlen. Natürlich kann man überall beten, aber im Kloster ist eine auf das Gebet verdichtete Atmosphäre. Wir beten zum Beispiel gemeinsam mit dem Priester das Stundengebet, das ist obligatorisch. Und das wunderbare ist, dass daher auf der ganzen Welt rund um die Uhr gebetet wird. Das ist eine Verbundenheit mit allen Klöstern und Menschen auf der Welt.

Antworten aus der Stille auf Fragen aus dem Alltagslärm Astrid Becker im Gespräch mit Sr. Anna Maria Blum, Priorin des Klosters der Unbeschuhten Karmelitinnen in Witten

Teil 2

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Anna Maria Blum verließ in den 1970er Jahren die Sowjetunion und trat 1980 mit 22 Jahren ins Kloster ein. Als Priorin leitet sie nun das an einem Steilhang befindliche Frauenkloster in Witten, dessen Gottesdienste auch Besuchern offenstehen. Die Unbeschuhten Karmelitinnen sind ein kontemplativer Orden, was bedeutet, dass sie im Verborgenen leben und der Auftrag vor allem im Bereich des stillen Gebets liegt, nicht wie beispielsweise die Ursulinen, die sich die Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen zur Aufgabe gemacht haben.

Wo war Gott in Auschwitz? Er hat mitgelitten.

Astrid Becker: Leiderfahrungen werden oft als Beweis gegen die Existenz Gottes bewertet. Hat Gott eine Aufgabe in und für die Welt? Sr. Anna Maria: Gott hat die Welt erschaffen, das ist sein Werk. Er hat keine Aufgabe, sondern wir haben eine Aufgabe in der Welt, damit es uns und unseren Mitmenschen gutgeht. Wir sind seine geliebten Menschen, an denen er seine Freude hat. Dass Leiderfahrungen oft als Beweis gegen die Existenz Gottes bewertet werden, ist richtig, aber dem stimme ich nicht zu. Leiderfahrungen fügen wir uns oft selbst dadurch zu, dass wir unser Ego und unseren Willen durchsetzen wollen und die Not der anderen nicht hören. Krankheit und Tod gehören zum Leben dazu, das bedeutet aber nicht, dass Gott fern ist.

Und wo bleibt das deutliche Signal der Kirche bezüglich dieser Zeit, die deutlich vernehmbare Bitte um Vergebung und Ent-Schuldigung, das betrifft die Evangelische Kirche vielleicht etwas mehr, aber dennoch.. Ich denke, es wird schon ganz viel getan, aber es wird nicht so öffentlich getan. Wir zählen ja Edith Stein zu unserer Gemeinschaft der Unbeschuhten Karmelitinnen. Edith Stein ist am 9. August 1942 in Auschwitz vergast worden, aber Teresia Benedicta vom Kreuz, das war ihr Ordensname, sollte eigentlich in unser Breslauer Kloster eintreten. Am 9. August ist darum für uns ein Tag der Erinnerung an das Leid aller Menschen, an ihre Schmerzen, das ist für unsere Klostergemeinschaft immer ein ganz besonderer Tag.

Und was ist mit den Kindern, die leiden und sterben? Ich weiß nicht, welchen Sinn es hat, aber Gott lässt es zu. Es ist nicht die Schuld der Kinder oder ihrer Eltern, sondern Folge verschiedener Einwirkungen, aber Gott geht mit und verlässt sie nicht.

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Ja, das darf, kann und muss man. Das sollte man auch. Nur: Das darf kein Dauerzustand werden. Gott hört das ja, er hört ja unsere Not, und wie ein Kind, das sich anvertraut, weiß ich mich auch in der Not geborgen in der Liebe Gottes. Grundsätzlich: Wir dürfen Gott alles sagen, was uns bedrückt aber auch erfreut. Man darf also schimpfen und sich aufregen und am Boden zerstört sein. Das ist alles menschlich, und das dürfen wir ausleben. Also sollte man

Welchen Raum nehmen Klöster in der Gesellschaft heute ein, und sollte dies so bleiben? Da müsste man natürlich auch umgekehrt fragen: Was halten die Menschen denn von

Edith Stein Deutsche Philosophin und Ordensschwester jüdischer Herkunft. Seit 1998 als Märtyrerin heiliggesprochen, gilt sie als auch in der ev. Kirche als Glaubenszeugin. Gemeinsamer ökumenischer Gedenktag ist der 9. August, der Tag, an dem sie 1942 in Auschwitz-Birkenau vergast wurde. Mitte April 1933 schrieb Edith Stein einen Brief an den damaligen Papst Pius XI., mit der Bitte, öffentlich gegen die Judenverfolgung zu protestieren: „… Alles, was geschehen ist, und noch täglich geschieht, geht von einer Regierung aus, die sich ‚christlich‘ nennt. Seit Wochen warten und hoffen nicht nur die Juden, sondern Tausende treuer Katholiken in Deutschland – und ich denke, in der ganzen Welt – darauf, daß die Kirche Christi Ihre Stimme erhebe, um diesem Mißbrauch des Namens Christi Einhalt zu tun. (…) Wir alle, die treue Kinder der Kirche sind und die Verhältnisse in Deutschland mit offenen Augen betrachten, fürchten das Schlimmste für das Ansehen der Kirche, wenn das Schweigen noch länger anhält.“ Eine direkte Antwort aus dem Vatikan erhielt Edith Stein zwar nicht, aber der Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.) schrieb dem Erzabt Walzer, dass der Brief pflichtgemäß dem Papst vorgelegt worden sei. Die Hoffnungen Edith Steins auf eine öffentliche Stellungnahme seitens des Vatikans wurden enttäuscht. 2008 wurde in Erinnerung an Edith Stein ein Stolperstein verlegt. Es war der erste in Polen.

Quelle Wikipedia

An dieser Stelle setzen wir das Interview aus Ausgabe #29, November 2017, fort.

Mit Gott hadern?


sich nicht verstellen. Auf keinen Fall. Gott will das nicht. Sonst sind wir nicht individuell. Gott hat uns ja als einmalig erschaffen. Was ermöglicht Stille? Stille ermöglicht ganz viel. Sie ermöglicht das Hören, das Öffnen, Ideen. In der Stille wächst ganz viel. Sie ermöglicht auch, auf das zu achten, was mir tagsüber beim Herumrennen gar nicht auffällt. Wenn ich mich hinsetze und in die Stille gehe, kann ich die Dinge, die mir wichtig sind, auch anders sehen. Also genauer hinschauen, ob beispielsweise etwas wirklich gut für mich ist. Denn in der Stille kommt alles hoch, was mich bewegt, ob es etwas Gutes oder etwas weniger Gutes ist. Da ist man, wie man ist, und kann sich nicht verstecken. Dann kann ich mich erfahren, wie ich bin. Und das kann ich Gott dann hinhalten. Und er kann mich dann heilen. Das ist auch der Sinn der Stille. Ich will heil werden. Ich will ganz werden. Und das kann ich nur, wenn ich in der Stille bin. Dort erhalte ich auch die Freude, die für mich persönlich ganz wichtig ist. Wenn ich weiß, dass ich Freude am Leben und am Alltag habe, dann habe ich man auch Freude am Miteinander, dann kommen Ideen, das Fehlen von Freude verweist auf etwas, das nicht in Ordnung ist. Das Innere Beten, das Ihr Orden sich auferlegt hat, was ist das genau? Das Innere Beten ist einfach ein Gespräch mit Gott. Teresa von Avila (1515-1582, die Ordensgründerin, Anm. d. Red.) hat das so formuliert: „Das Beten ist für mich eine Begegnung mit einem Freund, von dem ich weiß, dass er mich liebt.“ Ich nehme mit, was mich bewegt, einen Satz, der mir wichtig ist, darüber meditiere ich, das verinnerliche ich, dann kommt mir ganz viel in den Sinn. Aber das kann ich lassen, an Gott abgeben und im Schweigen verweilen. Diese Leere lasse ich dann wiederum von Gottes Liebe

In der Kerzenwerkstatt

und Freude füllen. Man tut nicht viel, sondern ist einfach da. Teresa hat immer viel Wert darauf gelegt, dass Gott das in uns hineinlegt, was er für uns vorgesehen hat. Das heißt, ich muss mich bereithalten für das, was Gott mir schenken möchte, und auch wenn einem gerade in der Stille viele Gedanken in den Kopf kommen, gilt: Halte dich nicht damit nicht auf, gib das an Gott, an Jesus als menschgewordener Gott, weiter. Ihre Empfehlung zur Vertiefung war, die Bibel zu lesen, um Jesus kennen und lieben zu lernen. Es ist ja doch viel Imaginatorisches. Was können die Menschen tun, die zum Beten etwas Haptischeres brauchen? Da gibt es natürlich den Rosenkranz, aber auch ein hörbar vorgetragenes Gebet kann helfen. Man sollte jedoch immer die Form wählen, die einem angenehm ist, es nützt niemandem etwas, sich zu quälen. Sie sind eine katholische Nonne mit einer deutschsowjetischen Herkunft aus Kasachstan, vermutlich eine eher seltene Mischung in der Welt der deutschen Orden. Bringt dies Besonderheiten mit sich? Gott hat mich gerufen und geführt aus einem weiten, fernen Land. Das ist ein großes Geschenk und ein guter Start für‘s Leben. Und wenn ich manchmal traurig bin oder mich

Die Imkerei des Klosters hat bereits Preise gewonnen. Alle Fotos: www.karmel-witten.de nicht verstanden fühle, dann denke ich immer, dass ich in den weiten Steppen geboren bin und ein weites Herz für alle habe. Und all das, was ich vorher erlebt habe, ist für mich ganz wertvoll, darauf kann ich aufbauen. Es waren schwere, aber auch schöne Zeiten. Und ich habe genau die richtige Mischung mitbekommen. Da kann ich glücklich sein, dass ich in Gott geborgen bin und dass meine Eltern mir so viel mitgegeben haben. Ich bin sehr dankbar, dass mein Weg so verlaufen ist, auch durch viele Begegnungen und Gebete habe ich den Weg hierhin gefunden, habe ich das gefunden, was zu mir passt. Zum Abschluss: Was möchten Sie den Menschen mitteilen oder wünschen? Ich wünsche den Menschen, dass sie auf der Suche nach Gott bleiben. Denn jeder Mensch sucht Gott. Mit Edith Stein gesagt: “Wer die Wahrheit sucht, sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.“ Und jeder Mensch sucht nach Wahrheit. Wir haben alle ein Gespür für das Schöne, Wahre und Gute und eine Sehnsucht danach. Und das ist Gott. Und das wünsche ich jedem Menschen. Die isso. dankt / ich danke für das Gespräch!

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erlebt.

Ein deutscher Traum von Roman Dell

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eine ersten Jahre in Deutschland verbrachte ich in einem kleinen Schülerwohnheim im tiefsten Siegerland. Ich besuchte dort ein Fördergymnasium, das sich auf Schüler mit Migrationshintergrund spezialisiert hatte. Eine solche Einrichtung existierte in NRW kein zweites Mal. Es war unsere Chance. Damals gab es im Fernsehen noch keine heißen Debatten über erfolgreiche Integration, oder ob man Deutsch lernen sollte. Das verstand sich von allein. Schließlich waren wir alle hier und wollten auch hier bleiben. Also lernten wir Deutsch. Und wir waren sehr fleißig. An guten Vorbildern mangelte es uns dabei auch nicht. Die anderen Internatsschüler, die bereits kurz vor dem Abi standen und vier oder fünf Jahre in Deutschland lebten, erschienen mir damals wie olympische Götter. Ihr Deutsch war fließend. Ihre Ausdrucksweise sicher. Jedes einzelne Wort korrekt und akzentfrei. Davon konnte ich bestenfalls nur träumen. Um Deutsch zu lernen, brauchte man im Prinzip nur Lust. Alles andere stand uns ohnehin zur Verfügung. Die Heimleitung unterstützte dieses Unternehmen mit allen Kräften. Für Schüler der zehnten Klasse waren die Hausaufgabenhilfe und ein zusätzlicher Sprachkurs Deutsch sogar eine vertragliche Pflicht. Alle anderen durften freiwillig kommen. Ein Dutzend Schüler nahm dieses Angebot regelmäßig wahr. Vor allem in der Prüfungs- oder Klausurzeit wurden die Hauspädagogen plötzlich sehr geachtet und begehrt. Es waren vier. Drei Männer und eine Frau. Sie teilten sich Früh- und Spätschichten, halfen uns mit der Schule und sahen zu, dass kein Unfug passierte. Mit Unfug meinte man Alkohol trinken und Weibergeschichten. Ansonsten ließ uns die Heimleitung in fast allen Bereichen freie Hand. Jeder gestaltete seine Freizeit nach eigenem Wunsch. Wenn ich heute an diese Zeit denke, stelle ich jedes Mal mit Bewunderung fest, dass diesen Menschen damals ein wahres Kunststück gelungen war, nämlich uns dieses Land durch ihre Augen und ihre Herzen lieben und entdecken zu lassen. Während die Schule selbst nur ganz wenig Platz für Warmherzigkeit bot (meist nur Konkurrenz oder Prüfungsangst), blieb unser Internat für mich stets ein vertrauter Ort und die Deutschen, die dort arbeiteten, waren „unsere“ und somit andere, nicht diese kalten Deutschen von der Schule. Dem Großteil der Lehrer auf dem Gymnasium waren unser bisheriges Leben und unser Schicksal gleichgültig. Sie kamen in die Klasse, spulten gefühllos ihren Stoff herunter, verteilten die Noten und verschwanden bis zum nächsten Termin. In unserem Heim fühlten wir uns dagegen als lebendige Menschen wahrgenommen.

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Für M.E., die wir niemals vergessen werden, auch wenn sie nicht mehr unter uns ist.

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eder von uns hatte einen Lieblingserzieher. Der stämmige Harry war ein Mathe-Gott. Benni, dürr wie ein Hering, genoss den Ruf eines wandelnden Lexikons. Für Schüler, die handwerklich geschickt waren und dabei gerne eine Zigarette rauchten, war Jörgi, der Hippie, der beste Mann. Die einzige Frau in diesem Team hieß Mara. Die heutigen Kids würden eine wie sie einstimmig als Öko-Tante bezeichnen. Wir sagten damals die „Grüne“ (was zumindest politisch überhaupt nicht stimmte), weil sie überwiegend Sachen aus Wolle oder Naturstoff trug. Sachen, die sie außerdem eigenhändig kreiert hatte. Wenn Benni und Harry mit ihrem fundierten Wissen punkteten, so war Maras Stärke ihre sozialgesellschaftliche und pädagogische Ader. Sie konnte gut zuhören und für eine gemütliche Atmosphäre sorgen. Wenn sie Spät- oder Nachtschicht hatte, schmückte sie den Dienstraum, verteilte kleine Teelichter auf dem Tisch und setzte frischen Kaffee und Tee auf. Immer drei oder vier Sorten, wobei sie selbst immer nur Kamillentee trank. Naja, eine Öko-Tante eben. Wenn wir mittags aus der Schule zurückkamen, war ihr Stammplatz direkt vor dem großen Fenster, wo sie nachdenklich im halbleeren Speisesaal wie ein Kranich auf einem Bein stand und auf unsere Rückkehr wartete. Die Zigarette stets nach oben gerichtet. Das Gesicht unbeweglich und regungslos. Wie ein Tai-chi-Meister. Auch wenn unsere Interessen völlig verschieden waren, unterhielt ich mich sehr gerne mit ihr. Mara strahlte die Wärme und die Gemütlichkeit eines gutherzigen Menschen aus und gab einem das Gefühl, verstanden und gehört zu werden. Sie selbst sprach nicht viel. Dafür war sie eine verdammt gute Zuhörerin, und ich wusste das für mich zu nutzen.

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ein Deutsch war damals einfach nur erbärmlich. Dennoch hatte ich nur wenig Probleme und Scheu, mich mit einem Wortschatz von gerade mal Tausend Wörter an alle Fassetten des Lebens sprachlich heranzuwagen. Und sie hörte mir stundenlang zu. Als ich später selbst mit Einwanderern zu arbeiten begann, wurde mir klar, wie viel Taktgefühl und Ausdauer es Mara damals gekostet haben musste, dem Geschwätz eines Fremden aufmerksam zuzuhören, während er ihre Muttersprache in jedem Satz vergewaltigte. Aber auch, dass es Genugtuung und Stolz brachte, wenn dieselben Menschen später gepflegtes Deutsch konnten. Das war ihre Belohnung. Mara war sich ihrer Opferrolle absolut bewusst und stellte sich für jeden Jahrgang freiwillig als „Versuchskaninchen“ zur


Verfügung. Mit ihr lernte ich nicht nur die Sprache, sondern auch etwas über Deutschland. Ich brauche nicht zu sagen, dass ich schon bald zur „Stammkundschaft“ von Mara zählte. Wir verbrachten Stunden bei Früchtetee und Diskussion. Meistens erzählte ich ihr von meiner sowjetischen Kindheit. An ein Gespräch erinnere ich mich heute noch. Es war mein erstes Weihnachten in Deutschland. Nach einer alten Tradition wurde im Heim jedes Jahr eine Tombola veranstaltet. Damals schwärmte ich für ein Mädchen, das eine Vorliebe für schöne und traurige Gedichte hatte und auch selbst Gedichte schrieb. Ich fragte mich die ganze Zeit, was ich ihr zu Weihnachten schenken sollte. Also ging ich zu Mara und wollte von ihr einen Tipp haben. Weil sie schließlich selbst eine Frau war. Ich fand sie im Mitarbeiterbüro, mit einer Tasse Kamillentee in der Hand. Ihre Nase lief. Sie hatte sich eine dicke Erkältung zugezogen. Obwohl sie alles andere als gesund aussah, schenkte sie mir wie immer etwas von ihrer Zeit. Mara empfahl mir, die Dame meines Herzens mit einem Plüschtier zu beschenken, da Mädchen und Frauen so etwas im Allgemeinen süß finden. Es dauerte nicht lange, da saß ich schon wieder in einem warmen Sessel, knabberte an Weihnachtsgebäck und ging meiner Lieblingsbeschäftigung nach: Ich erzählte Mara von meinem Leben in der Sowjetunion.

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owjetische Realität hörte sich für sie bestimmt wie ein böses Märchen an. Als Kind des Westens, das (sowieso) nur das Beste aus der Welt des Kapitalismus kannte, konnte und durfte Mara nichts vom harten Alltag und vom schlechten Leben der Sowjetmenschen in Russland wissen. Davon war ich fest überzeugt. Und genau das wollte ich ändern, sie aufklären, in welch wunderschönem, sorglosem Land und Paradies sie lebte. Ich erzählte Mara von den Lebensmittelmarken, die Ende der 1980er Jahre für fast alle Lebensmittel in der Sowjetunion galten. Zucker, Milch, Wodka, Weizen. Für alles brauchte man ein „Talon“. Das war der Preis, den die Sowjetunion für den Rüstungswettlauf mit den USA bezahlen musste. Mit zwölf besaß ich nur drei Hosen, wobei eine davon die Schuluniformhose und die andere eine Jogginghose aus Wolle für den Sport war, die ich notgedrungen sogar im Sommer tragen musste. Etwas anderes hatte ich nicht. Meine dritte Hose war eine Festtagshose, die ich nur zu besonderen Anlässen anzog. Mit Schuhen war es ähnlich. Dennoch habe ich mich damals kaum benachteiligt gefühlt. Das ganze Land lebte so. Als Sohn eines Kommunaldirektors zählte ich mit drei Hosen sogar zu den „Wohlhabenden“ und durfte mich gar nicht beschweren. Andere Kinder hatten noch weniger und klagten nie.

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ara hörte mir aufmerksam zu. Dabei blieb ihr Gesicht die ganze Zeit ruhig und regungslos. „Es war bestimmt sehr hart für euch“ sagte sie danach und zerdrückte ihre Zigarette im Aschenbecher. „So etwas hatten wir nur nach dem Krieg. Also ich nicht. Aber meine Eltern.“ Obwohl sie ziemlich gelassen wirkte, sah ich, dass ihre Augen Röte bekamen und jetzt verdächtig glänzten. Aber es war mir nicht genug. Ihre Reaktion war mir zu kühl. Ich wünschte mir mehr Bestätigung und Teilnahme. Also setzte ich noch einen drauf und erzählte ihr, was ein sowjetisches Kind jedes Jahr zu Silvester von Vater Staat als Geschenk bekam. Es war eine braune Papiertüte, die ein paar Süßigkeiten und Leckereien enthielt, meistens sowjetische Schoko- und Lutschbonbons sowie eine handvoll steinharter Haselnüsse, einen roten Apfel und zwei, drei duftende Mandarinen, die es in der Sowjetunion nur zur

Silvesterzeit im Handel gab. Ein westliches Kind wäre bestimmt nicht so billig glücklich zu bekommen, dachte ich triumphierend. Wenigstens das würde sie doch zugeben müssen. Ich wusste zwar nicht, was deutsche Kinder üblicherweise zu Weihnachten von ihren Eltern bekamen, war mir jedoch absolut sicher, dass es etwas Besonderes war, auf jeden Fall besonderer als eine Tüte Süßigkeiten. Als ich mit meiner Geschichte fertig war und auf den gewünschten Effekt wartete, verlor die Erzieherin zunächst kein Wort und fing an, sich eine neue Zigarette zu drehen. Ihr Gesicht zeigte höchste Konzentration. „So, so“, sagte sie leicht nachdenklich. „Echt sparsam, euer Staat. Und was wünschst du dir von deinen Eltern zu Weihnachten?“ stellte mir Mara die nächste Frage. „Jetzt seid ihr doch hier. Hier ist vieles möglich.“ „Das kann man nicht mit Geld kaufen“, erklärte ich ihr. „Meine Mutter lebt noch in Russland. Sie konnte nicht mit uns kommen, weil sie unsere Großmutter dort pflegen muss. Ich wäre glücklich, sie und die Oma bei mir zu haben. Das wäre ein Geschenk.“ „Und warum soll das nicht möglich sein?“ Mara hob die Augenbrauen hoch. „Weil meine Großmutter keine Deutsche ist. Wir können für sie keinen Antrag stellen.“ Ich las ein großes Fragezeichen in ihrem Blick, also erklärte ich Mara, wie kompliziert das System der Aufnahmeprozedur war, wonach nur die Volksdeutschen nach § 4 des Bundesvertriebenengesetzes und ihre direkten Nachkommen aus einer Mischehe in der BRD aufgenommen werden konnten. Alle anderen mussten zu Hause bleiben. „Verstehe.“ antworte sie und verstummte mit ihrer Zigarette. Ich sah, dass ihre Augen erneut glänzten. Plötzlich fühlte ich mich unwohl. Auch wenn das, was ich sagte, der reinsten Wahrheit entsprach, war es trotzdem unfair, Mara so etwas zu erzählen. Sie besaß ein großes Herz, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie jede leidende Seele aufgenommen und beköstigt. Mit meiner Erzählung machte ich ihr einen Vorwurf für etwas, wofür sie gar nichts konnte. Es war taktlos und falsch.

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ch musste meinen Fehler schnell wiedergutmachen. Und da fiel mir nichts anderes ein, als sie zu fragen: „Was wünschst du dir zu Weihnachten von deinem Mann? Was ist dein Traum?“ Es war eine banale Frage, aber Mara blieb für einen Augenblick still. Ihre Antwort überraschte mich. „Ich wünsche mir einen Videorekorder“, sagte sie danach und lächelte. „Einen neuen Videorekorder. Dann könnten wir mit den Kindern unsere Lieblingsfilme zu Hause jederzeit ansehen oder welche aufnehmen. Pippi Langstrumpf zum Beispiel.“ Ihr Traum machte mich für eine Sekunde sprachlos. Ich hätte alles mögliche von ihr erwartet, nur nicht das. Der Traum von einem Videorekorder passte überhaupt nicht in meine Vorstellung von den Deutschen. Obwohl ich schon fast ein Jahr hier lebte, hatte ich immer noch kein Bild von diesem Land. Meine Vorstellung war nach wie vor von den Traumbildern eines Osteuropäers geprägt. Ich betrachtete Deutschland wie jemand, der nach Jahren hinter dem eisernen Vorgang zum ersten Mal einen OTTO-Warenkatalog aufschlägt und vor Begeisterung verstummt. Und Deutschland war dieser OTTO-Katalog. Es war natürlich, dass ihr Traum mich überrascht hatte. Ein Videorekorder war in meinen Augen etwas viel zu Alltägliches für einen Westeuropäer, um sich das als Weihnachtsgeschenk zu wünschen oder überhaupt davon zu träumen. Bei einem

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erlebt.

Osteuropäer konnte ich das noch verstehen. In der UdSSR bedeutete ein Videorekorder richtigen Reichtum. Ein Gerät aus dem Westen kostete auf dem Schwarzmarkt fast die Hälfte eines gebrauchten Autos. Videorekorder waren selten und sehr begehrt. Mein Vater brachte einen aus Deutschland mit. Es gab damals nur wenige Menschen in unserer Stadt, die einen Videorekorder besaßen. Ich durfte deshalb niemals mit meinen Schulkameraden darüber reden, um keinen Neid zu erzeugen. Aber das war im Osten. In der BRD stellte ich mir alles anders vor. Es musste auch anders sein, als bei uns. Schließlich war die BRD Ausland. Und Ausland war automatisch schön. Außerdem erzählte mir mein Vater, dass ein Videorekorder in Deutschland 500 DM kostete. Aber der durchschnittliche BruttoLohn eines Angestellten oder Arbeiters betrug ca. 2.500 bis 3.000 Mark. Demnach schloss ich für mich daraus, dass jeder Deutsche in der Lage wäre, sich einen Videorekorder schon von seinem regulären Monatsgehalt zu kaufen, ohne dafür extra zu sparen, und dass dieser Kauf eine alltägliche Anschaffung darstellte. Natürlich wusste ich damals nicht, wie hoch die Lebenshaltungskosten im Westen waren. Ich übertrug sowjetische Preise auf das prächtige Warenparadies dieses Landes und dachte mir nichts dabei. Ich hatte mir auch nie die Frage gestellt, wie unsere Pädagogen außerhalb ihres Lebens im Heim waren, wie Deutsche in Deutschland überhaupt lebten. Warum auch? Ich hatte nie Zweifel, dass ihr Leben nicht anders als das aus dem Katalog sein konnte. Für mich war die Sache klar. In meiner Vorstellung trugen alle Deutschen nur Markenklamotten, fuhren Luxusautos wie BMW oder Mercedes und besaßen ein eigenes Haus mit Garten oder Swimmingpool. Nur Ausländer wohnten zu Miete. Nur Ausländer führten ein bescheidenes Leben. Nur Ausländer konnten von Geschenken, wie etwa einem Videorekorder, träumen. Deutsche mussten andere – besondere – Träume haben. Der Traum von Mara war irdisch genug, mich aus dem Himmel des Paradieses wieder auf die sündige Erde zu holen. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag empfand ich ein Gefühl von Verlegenheit und Scham. Obwohl sie kein einziges Wort zu mir sagte, wusste ich, dass das Leben mir gerade die wichtigste Lektion in Sachen Fehleinschätzung und Überheblichkeit erteilte. Eine verdiente Lektion. „Aber warum ein Videorekorder?“ fragte ich leicht verdutzt. Ich wollte es noch nicht aufgeben. „Das ist doch etwas Gewöhnliches.“ „Für uns nicht.“ Sie schüttelte die Asche in den Aschenbecher ab. „Unser altes Gerät macht nicht mehr lange mit, und für ein neues fehlt uns das Geld. Mein Mann verdient nicht so viel, weißt du. Wir haben zwei Autos und zwei kleine Kinder. Rechne mal durch. Da muss musst du schon entscheiden, was Priorität hat“, sagte sie. Ihre Erklärung war so einfach und gleichzeitig so aussagekräftig. Ich wurde rot im Gesicht. Ich weiß noch, dass ich Maras Büros ziemlich gekränkt und in mieser Stimmung verließ. Mir waren meine Dummheit und meine Arroganz einfach nur peinlich. Den Rest der Woche und die Woche darauf ließ ich alle unsere Treffs platzen. Erst als die dritte Woche verstrichen war, traute ich mich endlich wieder ins Büro. Aber ich habe mich nie wieder an irgendeiner Diskussion beteiligt. Meistens saß ich nur stumm da, trank Maras Tee und hörte den anderen Schülern zu.

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ier Jahre später verließ ich unser Schülerwohnheim und kehrte zu meinen Eltern nach Gelsenkirchen zurück. Meine Mutter war inzwischen auch schon da. Nur die Großmutter

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nicht. Kaum ein Schüler ging mit einer schlechten Erinnerung aus dem Heim. Auch ich hing sehr an diesem Haus, das für mich mein erstes richtiges Zuhause in meiner neuen Wahlheimat geworden war. Die meisten von uns kamen zu Besuch zurück, ließen Erinnerungen aufleben und quatschten mit dem einen oder anderen Erzieher. Diese Menschen gehörten zu unserem Leben, genauso wie wir zu ihrem. Es war eine Verbindung, die Nichteingeweihten etwas seltsam vorkam, für uns jedoch völlig normal und natürlich war. Das Schülerwohnheim war wie ein geheimer Bund. Ein Schwur, den man für den Rest seines Lebens leistete. Diese Zeit vergaß man niemals. Irgendwann mal war es aber trotzdem vorbei mit den sentimentalen Erinnerungen. Wir gingen zum Bund, auf die Uni oder begannen eine Lehre. Die Zeit und der Alltag rissen uns auseinander. Als zehn Jahre später das Internet und Soziale Netzwerke wie Facebook, meinVZ oder Wer-kennt-wen Deutschland eroberten, fand ich Maras Profil eines Tages auch im Netz. Wir schrieben uns ein paar E-Mails voller Nostalgie und alter Erinnerungen. Natürlich erinnerte sie sich bestens an mich. Ich war der Junge mit der Zwillingsschwester, der so gerne in falschem Deutsch schwätzte. Mara arbeitete nicht mehr im Heim. Sie war auf‘s Land gegangen und betrieb ein kleines Geschäft mit selbstgemachten Produkten aus Schafswolle. Ihre Frisur hatte sich geändert, aber gealtert war sie nicht. Nach zwei drei E-Mails war unsere Neugier gestillt, und der Alltag trieb uns wieder auseinander. Im letzten Jahr ging ich wieder auf ihre Seite und hinterließ einen Geburtstagsgruß. Einen Tag später erhielt ich eine E-Mail von einem mir unbekannten Mann. Er bat mich, meine Grüße aus Maras Gästebuch zu entfernen, weil sie seit einem Jahr …tot war. Obwohl sie keine enge Verwandte gewesen war, ließ ihr Tod mich mehrere Tage nicht los. Ich konnte nicht recht daran glauben. Auf einmal waren die alten Erinnerungen wieder da, und in den meisten von ihnen – Mara. Sie war Zeugin meiner ersten Jahre in Deutschland gewesen. In gewissem Sinne stand sie mir viel näher als manch ein Verwandter in meiner Familie. Maras Tod stürzte mich in ein Loch aus Frust und Traurigkeit. Ich schrieb einer Freundin, die in Maras Nähe gewohnt hatte. Sie erzählte mir, dass unser Heim vor Jahren abgerissen worden war und dass an dieser Stelle zurzeit ein Waldsanatorium gebaut wurde. Maras Tod löste auch bei ihr einen Schock aus.

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un ist es schon bestimmt ein Jahr her, dass ich aus der E-Mail des Unbekannten von ihrem Tod erfuhr. Die Zeit vergeht, aber sie heilt nicht. Obwohl sie es tun sollte. Manchmal, wenn ich in den alten Fotoalben blättere, denke ich plötzlich an diese Zeit damals und sehe mir die Fotos von unseren Erziehern an. Benni, Jörgi, Harry … Mara. Sie sind da, jung und lächelnd, als wären das Alter und die Jahre machtlos gegen sie. Dabei habe ich stets ein und dasselbe Bild vor Augen. Mara in ihrer Kranich-Pose mit der Zigarette vor dem Fenster des Speisesaals. Sie schaut in die Ferne und freut sich wie ein Kind, lächelt und winkt uns von oben zu. Und auch wenn weder sie, noch das Schülerwohnheim, mehr da sind, weiß ich, dass Mara für immer in meiner Erinnerung bleiben wird. Genauso, wie ihr deutscher Traum…

Der 1978 in Schachty, der russischen Partnerstadt von Gelsenkirchen, geborene Roman Dell kam 1995 mit seiner Familie nach Deutschland. Nach dem Zivildienst in Gelsenkirchen begann er eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung, wo er heute beim Referat Soziales tätig ist. Seine Gedanken zum Leben in Deutschland und Russland hält er seit 2000 auf Deutsch in Erzählungen fest. www.gelsenkirchener-geschichten.de/romandell


vestlich.

Heiligabend auf der Linie 252 „Weihnachtsgeschichten aus dem Vest Recklinghausen“ Ein Buchtipp von Astrid Becker

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lke Schleichs Weihnachtsgeschichten spielen zwar im Vest, könnten aber genauso gut überall beheimatet sein – da ist die unglückliche Liebesgeschichte eines jungen Teenagermädchens, das ausgerechnet über Weihnachten erkrankt, wo es doch gerade erst mit dem neuen Freund losgehen soll, oder die Erzählung über die von Arbeitslosigkeit betroffene kleine Familie, die trotz allem ein festliches Weihnachten begeht, oder auch die Geschichte eines Busfahrers, der gar nicht mehr damit gerechnet hat, an diesem Heiligabend noch etwas Besonderes zu erleben. Es sind Episoden, die nah dran sind an der Realität, Geschichten, die erst einmal erstaunen, erwartet man doch irgendwie festlichen Kerzenschimmer zwischen rotwangigen Kinderbäckchen und Glühweinrunden. Ziemlich ungeschönt zeigt Elke Schleich das auf, was in so manchem Haushalt gerade auch zur Weihnachtszeit kaum noch unter

den Teppich zu kehren ist. Dabei versteht sie es jedoch, Trost auch ohne überbordendes HappyEnd zu spenden und den Leser mit dem Gefühl zu entlassen, dass am Ende doch alles gut wird. Zumindest dann, wenn man Abstriche machen und selbst für sein Glück aktiv werden kann. Vielleicht genau der richtige Zugang zu einer Zeit, die von vielen als zu fordernd empfunden wird und gegen die man sich nicht so recht zu wehren vermag. Zumindest individuell gelingen hier die Dinge, und die Geschicke nehmen einen annehmbaren Verlauf. Besinnlicher Lesestoff, der allerdings von einer Beschreibung des Lichterwalds an Schloss Herten, der Westerholter Weihnachtstaler sowie der Quadrille etwas abrupt aus dem Bereich des Fiktionalen in das Genre des Sachtextes wechselt. Fazit: Leichte, aber keineswegs seichte Lektüre mit Lokalbezug.

Elke Schleich Weihnachtsgeschichten aus dem Vest Recklinghausen Wartberg Verlag, 2017 80 Seiten ISBN 978-3-8313-3004-1 11,90 €


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für

junge

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Bücher

fur kuschelige Wintertage Eine handvoll Lesetipps von Denise Klein

Die kleine Dame feiert Weihnachten

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ie vierte Geschichte über die kleine Dame und ihre Freunde, die sich Stefanie Taschinski ausgedacht und Nina Dulleck illustriert hat, ist diesmal eine Weihnachtsgeschichte. Mit lustigen Wortspielereien und einer fantasievollen Sprache erzählt die Autorin Stefanie Taschinski von den beiden Mädchen Lilly und Karlchen, die als Weihnachtspost von der kleinen Dame einen geheimnisvollen Adventskalender geschenkt bekommen. Hinter seinen Türchen wartet nicht nur eine wunderbare Welt, sondern auch eine wichtige Aufgabe auf Lilly und Karlchen, denn das Weihnachtsfest ist in Gefahr. Gut, dass die beiden sich da der Hilfe der kleinen Dame sicher sein können. Besonders schön sind auch die Bilder der Zeichnerin Nina Dulleck, die dieses Weihnachtsabenteuer auf bunte und fröhliche Weise illustriert. Das Schöne an diesem Buch ist, dass sich sowohl kleinere Kinder als auch größere gemeinsam daran erfreuen können. Also, entweder dem kleinen Geschwisterchen vorlesen oder die Eltern zu einem gemütlichen Vorlesen auf die Couch bitten!

Die kleine Dame feiert Weihnachten Für Kinder ab 8 Jahren oder jünger von Stefanie Taschinski mit Bildern von Nina Dulleck 96 Seiten, Verlag Arena 9,99 €

Die falschen Rauschgoldengel

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Die falschen Rauschgoldengel Für Kinder ab 10 Jahren Von Jo Pestum mit Bildern von Lisa Althaus 200 Seiten, Verlag Arena 9,99 €

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o macht das Warten auf Weihnachten doch Spaß. In 24 Kapiteln hat der Autor Jo Pestum einen Weihnachtskrimi geschrieben, der Josa und seinen Freund Simon zu Detektiven werden lässt. Als Josa eines abends im Kloster Licht brennen sieht, wird er sofort misstrauisch – es ist doch seit Langem verboten, die Ruinen zu betreten. Zusammen mit seinem besten Freund Simon nimmt er die alten Gemäuer unter die Lupe und findet dort seltsame Engelsgewänder. Schnell kombinieren die zwei, dass dahinter kriminelle Machenschaften stecken müssen. Und dann sehen sie eine Gruppe von Engeln auf dem Weihnachtsmarkt. Das muss man sich wohl mal genauer anschauen. Jo Pestum schafft es immer wieder, die Spannung so hoch zu halten, dass man fast die Fingernägel abkauen möchte. Aber glücklicherweise, ohne sich zu doll zu gruseln. Toll sind auch die geheimnisvollen Seiten, die perforiert (also mit einer Linie kleinster Löcher versehen sind) und die man erst selbst aufmachen muss, ehe man den Inhalt sieht.


Die Abenteuer der Tulle-Zwerge

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aul Biegel erzählt in 21 Kapiteln von den Abenteuern der hundert Tulle-Zwerge und begleitet sie während eines Jahres. Das Buch ist mittlerweile schon viele Jahrzenhte alt, doch das tut der zeitlosen Geschichte keinen Abbruch. Klein Pier und Buckeldieter, Klotz und Zwirn und die anderen 96 Tulle-Zwerge leben auf der Heide. Fröhliche Geschichten begleiten sie durch Alltag und Festtage, Gefahren und Rettungsaktionen in Kaninchenbau, Die Abenteuer der Tulle-Zwerge Bienenstadt und Bauernfeld. Und bald ist klar: Für Kinder ab 4 Jahren Die Tulle-Zwerge lassen ihre Freunde nicht im Von Paul Biegel mit Bildern von Mies van Hout Stich! Und am allerwenigsten Klein Pier, der 127 Seiten, Verlag Urachhaus großherzigste von allen.

13,90 €

Rainer Maria Rilke

Die hohen Tannen atmen

Die hohen Tannen atmen heiser im Winterschnee, und bauschiger schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser. Die weißen Wege werden leiser, die trauten Stuben lauschiger. Da singt die Uhr, die Kinder zittern: Im grünen Ofen kracht ein Scheit und stürzt in lichten Lohgewittern, und draußen wächst im Flockenflittern

Der Kicherkönig

der weiße Tag zur Ewigkeit.

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as soll man schon über ein Witzbuch schreiben, außer dass es lustig ist. Aber trotzdem hier ein kleiner Auszug: „Wenn ich Generaldirektor wäre“ lautet das Thema des Klassenaufsatzes. Dirk sitzt da, hat die Beine überschlagen und schaut in die Luft. „Na, was ist los, warum schreibst du denn nicht?“ fragt die Lehrerin. „Ich warte auf die Chefsekretärin zum Diktat.“ Blödeleien, Kalauer, Scherze, Wortspiele, Späße, Klamauke, Streiche, Possen, Juxe und Gags hat Erhard Dietl gesammelt und auch noch illustriert. Für alle Kicherkönige und Kicherköniginnen.

Ta ts ac he ! In Schweden bringt nicht der Weihnachtsmann die Geschenke, sondern die drei Kobolde Tomtebisse, Tomte und Nisse. Der Kicherkönig Für Kinder ab 10 Jahren, Von Erhard Dietl 304 Seiten, Verlag Arena 7,50 €

Der rubinrote Mantel

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Der rubinrote Mantel Für Kinder ab 9 Jahren Von Katarina Genar mit Illustrationen von Lina Bodén 127 Seiten, Verlag Urachhaus 12,90 €

as ist das schöne an alten, gebrauchten Dingen: sie haben eine Vergangenheit. Aber haben sie auch eine Seele? Es scheint so. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt Livia einen roten Mantel. Er stammt aus einem kleinen Antikladen und ist etwas altmodisch, aber er schmiegt sich ihr passgenau an und schwingt herrlich beim Gehen. Mit geheimnisvoller Kraft lässt er sie neue Wege einschlagen, Zeit und Ort vergessen – und verbindet sie schließlich mit dem Schicksal jenes Mädchens, dem er Jahrzehnte vorher gehörte … Neben dem Jetzt der elfjährigen Livia taucht in Tagebuchaufzeichnungen aus dem Jahr 1932 das Damals der elfjährigen Elin auf, der ursprünglichen Besitzerin des Mantels. Autorin Katarina Genar erzählt diese schöne Geschichte von Kindern, Vergangenheit und Gegenwart.

Fritzchen im Zoo: „Schau mal Papa, was für ein hässlicher Gorilla.“ Papa: „Nicht so laut, wir sind erst an der Kasse!“

Finde den

Uhu! I

rgendwo in dieser Ausgabe hat er sich versteckt, ein dicker Uhu! Kannst Du ihn entdecken?

Lösung: auf der Orgelempore.

Er sitzt auf Seite zwölf

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lecker.

Iss mal anders N a t a l i e Fr e b e l s c h l ä g t v o r

ZWIEBELKUCHEN nach westfälischer Art Zutaten für den Teig: 500 g Dinkelmehl 630 (alternativ: Weizenmehl) 2 El Salz 1/4 l Milch (alternativ: Pflanzenmilch) 20 g frische Hefe 1 Tl Zucker 60 g Butter (oder Alsana) Zutaten für den Belag 100-150 g durchwachsener Räucherspeck 1 kg (Gemüse-)Zwiebeln 2 El Schmalz (oder Butter+Öl) 300 g Saure Sahne und/oder Schmand 3 Eier (alternativ: Vegg-Egg) Salz, Pfeffer, (Kümmel)

Tipp: Wer keinen Räucherspeck mag, kann ihn durch Räuchertofu ersetzen oder es mit reichlich frischen Kräutern zubereiten. Dazu empfehle ich ein Glas Weißwein, vorzugsweise Riesling oder ein Glas (Riesling-)Sekt!

1. Das Mehl mit dem Salz in einer Schüssel mischen und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Milch lauwarm anwärmen. Die Hefe in die Mulde bröckeln, 2 El lauwarme Milch dazugeben sowie den Zucker und vorsichtig verrühren. Das Ganze zugedeckt bei Zimmertemperatur für 15 Minuten ruhen lassen.

anbraten. Die Zwiebeln hinzugeben und glasig andünsten. Anschl. etwas abkühlen lassen.

2. Anschließend alles miteinander verrühren, die restliche Milch und die Butter hinzugeben. 5-8 Minuten per Hand oder mit der Küchenmaschine. Dann wieder zudecken und für weitere 40 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis der Teig sich verdoppelt hat.

5. Den Backofen auf 180°C (Umluft 160°C, Gas St.2-3) vorheizen. Den Teig auf einem Backpapier ausrollen und auf ein tiefes Backblech legen. Die Sahne-Eier-Zwiebel-Speck-Mischung gleichmäßig darauf verteilen und in 30-40 Minuten fertig backen.

4. Die saure Sahne mit den Eiern in einer Schüssel verquirlen und mit Salz, Pfeffer und ggf. Kümmel abschmecken. Die Zwiebel-SpeckMischung unterrühren.

3. Den Speck würfeln. Die Zwiebeln schälen und in Streifen schneiden. Das Schmalz in einer Pfanne erhitzen und den Speck knusprig

Die Gelsenkirchenerin Natalie Frebel ist Ernährungsexpertin und bietet u.a. Kochkurse mit vegetarischen und veganen Gerichten an. fb.com/wirsindlecker

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K u l t u r . K a l ender

Fr 01. Dez. 10 bis 17 Uhr Familientag im Zoom 20% Ermäßigung für Familien Zoom Erlebniswelt 14 bis 17 Uhr Adventsbasar mit Waffeln und mehr Schülershop, Rotthauser Str. 153 16:30 Uhr Adventssingen Musiktheater (Großes Haus) 8 € (Restkarten) 18 Uhr (Einlass: 17:30 Uhr) Zimtsternlesung Revierautorin Margit Kruse liest aus ihrem Weihnachtskrimi „Schneeflöckchen, Blutröckchen”. Bewegtes Familienzentrum, Niefeldstr. 18 a, 45894 GE-Buer 7,50 € 19 bis 23 Uhr Rock vor Ort 2017 Line-Up: Torn Strings, Everything I Lost, Schnitzel of Destiny Paul-Loebe-Haus, Düppelstr. 51 Für Lunte! Weil ihr es seid ;) 19 Uhr Old, New, Borrowed, Blue Ballettabend mit Choreografien von David Dawson, Uwe Scholz, Bridget Breiner und Jiří Kylián Musiktheater (Großes Haus) 11-41 € 19 bis 23 Uhr Cafésatz-Poetry Slam Mit Still Waiting For Summer C@fe-42, Bergstraße 7a Eintritt: Sachspende (Buch, CD etc)

20 Uhr Wolfgang Trepper Tour 2017 KAUE, Wilhelminenstr. 176 Ausverkauft! 20 Uhr Nepomuk Punk-Allerlei Wohnzimmer GE Eintritt frei, Spende erbeten 20 Uhr Johann König „Milchbrötchenrechnung“ Emscher-Lippe-Halle 21,70 € bis 29,40 €

Sa 02. Dez. 10 bis 18 Uhr Schreiben kann man lernen! – Kreatives Schreiben Workshop am Wochenende Bildungszentrum 69,60 €, erm. 47,40 € Anmeldung erwünscht! 12 Uhr Musik zur Marktzeit mit Stefan Glaser (Orgel) St. Urbanus, 45894 GE-Buer Eintritt frei, Spende erbeten! 12 Uhr HSH-Führung Treffpunkt: Stadt- und Touristinfo 2 €, mit anschl. Bistrobesuch: 5,50 € Anmeldung erforderlich! 15 bis 16:30 Uhr Sterntaler Märchen nach den Gebr. Grimm ab 4 J. Theatergesellschaft Preziosa Max-Planck-Gymnasium VVK: 4 €, AK: 5 €

15 Uhr bis 19 Uhr Licht an! Galeriemeile Ückendorf: 60 Künstler/innen und Kulturschaffende an 22 Standorten Eröffnung durch Ob Baranowski Bergmannstr, Bochumer Str., Kunststation Rheinelbe etc. Eintritt frei 16 bis 17 Uhr Moby Dick Musiktheater für Kinder von Tom Sijtsma und Guus Ponsioen Musiktheater (Kleines Haus) Erw.: 10 €, Kinder; 7,50 € 17 bis 22 Uhr Horster Schloss-Weihnacht Schloss Horst, Turfstr 21, Eintritt frei 18:30 Uhr Bundesliga-Heimspiel FC Schalke 04 – 1. FC Köln Veltins-Arena 19 Uhr Andre Markus Live Weihnachtsgala Hotel Maritim, Am Stadtgarten 1 19 bis 4 Uhr Rock mit Nätte Tanten Irish Pub Consilium, Wanner Str. 1

20 bis 24 Uhr Take off and Friends Hot House Jazz Club Maritim Hotel, Am Stadtgarten 1 20 Uhr Panhas am Christbaum Improvisationstheater spielt Weihnachtsszenen auf Zuruf! Consol Theater, Kellerbar 10 €, erm. 8 € 20 bis 5 Uhr Cocktail Night im Le Flair Le flair, Schonnebecker Str. 40

20 Uhr Hempels unterm Sofa 30 Jahre Rock! Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b 10 € 20 Uhr Hazel Brugger „Hazel Brugger passiert“ KAUE, Wilhelminenstr. 176 Ausverkauft!

So 03. Dez.

19 Uhr Old, New, Borrowed, Blue > Fr 01. Dez., 16:30 Uhr

10 bis 16 Uhr Schreiben kann man lernen! > Sa 02. Dez. (10 Uhr)

19 bis 23:59 Uhr Rock The Boat Musikalische Nikolausfahrt mit den Boat People Fahrgastschiff „Friedrich der Große„ ab Sutumer Brücken 15 €

11 und 15 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 11 bis 19 Uhr Horster Weihnachtsmarkt Fußgängerzone Essener Straße Eintritt frei 11 bis 18 Uhr Horster Schloss-Weihnacht > Sa 02. Dez., 17 Uhr 11 bis 17 Uhr Inklusiver Adventsmarkt Gelsenk. Werkstätten für angepaßte Arbeit, Braukämperstr. 100 12 bis 18 Uhr Licht an! > Sa 02. Dez., 15 Uhr 12:45 Uhr Schloss aus Glas Nach dem gleichnamigen Roman von Jeannette Walls USA 2017 • 128 Min. • FSK: ab 12 J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€

13 bis 18 Uhr #trödelliese Mädchenflohmarkt ohne Standgebühr. Anmeldung unter: www.dgb-hausderjugend.de DGB-Haus, Gabelsbergerstr. 12 Eintritt frei 14 Uhr Doppelbock und Dampfmaschine Führung incl. Dampfmaschine kultur.gebiet CONSOL (Treffpunkt: Parkplatz am Pförtnerhaus) Erw.: 5 €, Kinder & Jugendl.: 5 € 14 Uhr Als der Weihnachtsmann von Himmel fiel Ein Kino-Spiel der Augsburger Puppenkiste zu Cornelia Funkes Kinderbuchklassiker Schauburg Filmpalast 15 bis 16:30 Uhr Sterntaler > Sa 02. Dez., 15 Uhr 15 Uhr Paradieskinder Deutsche und ägyptische SchauspielerInnen erforschen gesellschaftliche Geschlechternormen und Rollenzuweisungen. Consol Theater, Bismarckstr. 240 7 €, erm. 5 € 15 Uhr Öffentliche Führung „Paul Hindemith – Einblick in das zeichnerische Werk“ Kunstmuseum, Teilnahme frei 15 und 17:30 Uhr

Kindertanzfest Hoppe-Tosse 400 Kids und Teens bis 17 J. aus NRW tanzen ihre eigenen Tänze. VA: Tanznetzwerk Up To Dance Aula des Schalker Gymnasiums Liboriusstr. 103, 45896 GE-Schalke 10 € 16:30 bis 18:30 Uhr Kammerchor Amici Werke von Dowland, Mozart, Pachelbel, Górecki u.a. Sankt Marien-Hospital Buer, Mühlenstraße 5 17:30 Uhr Die Zauberflöte Oper von W.A.Mozart Musiktheater (Großes Haus) 11-41 €

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18 Uhr Vic-rockin‘ Xmas Die Ultimative Weihnachtsshow Hof Holz, Braukämperstr. 80 19 bis 22 Uhr Märchen und Musik zum Yellow Moon mit Erzählerin Melody Reich Alfred Zingler-Haus, Margaretenhof 10, Eintritt frei, Hut geht rum 19:30 Uhr Sehnsucht Traditionelle persische Musik mit Kioomars Musayyebi (Santur) und Erfan Pejhanfar (Tombak) werkstatt, Hagenstr. 34 10 €, erm. 5 €

Mo 04. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Teufels Küche Kochoper f. Kinder v. Moritz Eggert Musiktheater (Kleines Haus) Erw.: 10 €, Kinder: 7,50 €

15:30 Uhr Der Au-Weihnachtsmann Der Weihnachtsmann hat sich den Po geprellt und schickt deshalb an Heiligabend seinen Sohn los. Ein Stück von Rolf Gildenast für die ganze Familie. Kulturraum „die flora“, Florastr. 26 8 €, erm. 2 €, Familienkarte: 10 € 18 bis 19 Uhr Taschenlampenführung Für Kinder ab 6 Jahren Schloss Horst, Turfstr 21 5 €, Anmeldung: 0209 169-6163 18 Uhr Offene Schlossführung Zur Geschichte von Schloss Horst. Das Museum wird zu diesem Termin nicht besucht! Schloss Horst, Turfstr 21 Eintritt frei 18 und 20:30 Uhr Schloss aus Glas > So 02. Dez., 12:45 Uhr

Di 05. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Teufels Küche > Mo 04. Dez., 9:30 Uhr 10:30 Uhr Der Au-Weihnachtsmann > Mo 04. Dez., 15:30 Uhr

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18 und 20:30 Uhr Eine fantastische Frau – Una mujer fantástica Regie: Sebastián Lelio; Mit: Daniela Vega, Francisco Reyes, Luis Gnecco u. a. CH,ES,D,USA2017,104Min,FSK:ab12J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€ 18 Uhr Verleihung des Gelsenkirchener Ehrenamtspreises Mit Poetryslammer David Friedrich Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11 19 Uhr KOnzertMEDitation Klang und Stille mit Michael Gees und dem Ensemble Zukunftsmusik (Vokalensemble) Consol Theater, Kellerbar 9€ 19 Uhr Kaminrunde Thema: Zeche Hugo in Buer Schloss Horst, Turfstr 21 Eintritt frei 19:30 bis 21 Uhr Edouard Manet Vortrag: Dr. Gaby Lepper-Mainzer Bildungszentrum 5 € - Anmeldung erwünscht!

Mi 06. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 10:30 Uhr Der Au-Weihnachtsmann > Mo 04. Dez., 15:30 Uhr 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 11 bis 22 Uhr Glühwein-Zauber auf‘m HKP Weihnachtlicher Weinmarkt Heinrich-König-Platz, GE-City 17:45 Uhr Kost.Probe Jesus Christ Superstar Musiktheater (Großes Haus) Eintritt frei. Einlasskarten a.d. Kasse 19 Uhr „Als Gelsenkirchen noch schwarz-weiß war“ – Teil 9 Diavortrag mit Hans-JochenKoenen, Heimatbund GE Rosen-Apotheke, Robert-KochStr. 2, 1. Etage: Rosenkosmentik Eintritt frei

Do 07. Dez.

11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr

9:30 bis 10:30 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr

17:30 Uhr Haltepunkte im Advent Propsteikirche St. Augustinus

11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr

11 bis 22 Uhr Glühwein-Zauber auf‘m HKP > Mi 06. Dez. (11 Uhr) 16 bis 20 Uhr Bueraner Winterzauber auf der Domplatte, GE-Buer 17 bis 20 Uhr DRK-Blutspendetermin Gesamtschule Berger Feld 17 Uhr Führung durch die Neue Synagoge Georgstr. 2, 45879 GE-City Teilnahme kostenlos Anmeldung erforderlich! 19 Uhr Old, New, Borrowed, Blue > Fr 01. Dez., 16:30 Uhr

20 Uhr Wz Live: Rich Kid Rebellion Singer-Songwriter aus Bochum Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b Eintritt frei 20 Uhr Lichterloh! Szenische Weihnachtslesung von und mit Andrea Kramer und André Wülfing Consol Theater, Kellerbar 10 €, erm. 8 € 20 Uhr „ECHSTASY“ Puppencomedy mit Michael Hatzius KAUE, Wilhelminenstr. 176 21,70 €

Sa 09. Dez.

20 bis 23 Uhr Open Stage Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b Eintritt frei

11 bis 20 Uhr Weihnachtsmarkt auf Hof Holz Hof Holz, Braukämperstr. 80

Fr 08. Dez.

11 bis 22 Uhr Glühwein-Zauber auf‘m HKP > Mi 06. Dez. (11 Uhr)

11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 11 bis 22 Uhr Glühwein-Zauber auf‘m HKP > Mi 06. Dez. (11 Uhr) 13 bis 21 Uhr Bueraner Winterzauber > Do 07. Dez. (16 Uhr) 15 bis 20 Uhr Weihnachtsmarkt auf Hof Holz Hof Holz, Braukämperstr. 80 16 bis 17 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr

12 Uhr Musik zur Marktzeit Konzert für Sopran, Flöte & Orgel St. Urbanus, GE-Buer Eintritt frei, Spende erbeten 12 bis 18 Uhr Bismarcker Weihnachtsmarkt kultur.gebiet CONSOL, Roter Platz 13 bis 21 Uhr Bueraner Winterzauber > Do 07. Dez. (16 Uhr) 14 bis 18 Uhr Nikolausmarkt im Tossehof Ladenzentrum Ravenbusch 2-4

16:30 Uhr Adventssingen Musiktheater (Großes Haus) 8 € (Restkarten)

15 bis 19 Uhr Original Scholvener Adventsmärktchen 16 Stände und Bühnenprogramm Im Brömm, 45896 Scholven

19 Uhr Die Zauberflöte > So 03. Dez., 17:30 Uhr

16 bis 17 Uhr Teufels Küche > Mo 04. Dez., 9:30 Uhr

19 Uhr (Einlass 19:30 Uhr) Tablao Navideño Mit Argiro Tsapou und Marcos Jimenez (Tanz), David „el Gamba“ (Gesang), Yota Baron (Palmas) und David Rey Delgado (Gitarre) Bleckkirche, Bleckstr. 56 10 € / 8 €, VVK: Buchhandl. Junius 19 bis 23 Uhr Weihnachts-music-night The Atrium, Kryptonite, Stefan Bauer C@fe-42, Bergstraße 7a Eintritt frei 19:30 Uhr Reformhaus Lutter. Revue zum Lutherjahr 2017 von und mit Dominique Horwitz Musiktheater (Großes Haus) 11-41 € 20 bis 23 Uhr Weihnachtssingen mit Ricki Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b Eintritt frei 20 Uhr Christoph Sieber „Hoffnungslos optimistisch“ KAUE, Wilhelminenstr. 176 20,20 €

So 10. Dez. 11 Uhr Musikbrunch Musiktheater (Großes Haus), 28 € 11 bis 22 Uhr Glühwein-Zauber auf‘m HKP > Mi 06. Dez. (11 Uhr) 11 bis 18 Uhr Weihnachtsmarkt auf Hof Holz Hof Holz, Braukämperstr. 80 11:15 bis 14:15 Uhr Ancello Natale mit den NPW-Cellisten Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11 5 €, VVK: Tourist-Info im HSH 11:30 Uhr caterva musica Carl Philipp Emanuel Bach – Vater, Sohn und Pate Kunstmuseum, Eintritt frei


12 bis 19 Uhr Ückendorfer Weihnachtsmarkt Pestalozzi-Hain, Ückendorfer Str. 12:45 Uhr Happy End Regie: Michael Haneke; Mit: Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant, Mathieu Kassovitz u. a. FR, Ö, D 2017 • 108 Min. • FSK: ab 12 J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€ 13 – 20 Uhr Bueraner Winterzauber > Do 07. Dez. (16 Uhr) 14 Uhr Als der Weihnachtsmann... > So 03. Dez., 14 Uhr 15:30 Uhr Schneeflöckchen, Blutröckchen Autorin Margit Kruse liest aus ihrem Weihnachtskrimi. Mayersche Buchhandlung, Hochstr. 9, 45894 GE-Buer Eintritt frei 15:30 Uhr Weihnachtskonzert des Polizeichores St. Urbanus, GE-Buer 10 € 15:30 Uhr Humanitas Advents-Konzert 3 Tenöre: Pedro de Castro, René Aguilar und Ricardo Marinello, sowie Stefanie Rodrigues (Sopr.), Chor „DieWerseTöne“, Kammerorchester Humanitas, Flüchtlingskinderchor der Hüttmannschule, Essen St. Augustinus, Neumarkt Eintritt frei 16 Uhr Winterkonzert der Gitarrenschule da capo Schüler/innen spielen Weihnachtliches, Rock, Pop und Klassik. Kulturraum „die flora“, Florastr. 26 Eintritt frei

16 Uhr Der Zauberlehrling Kindertheatergruppe „Mika & Rino“ frei nach J.W. Goethe Consol Theater 4 €, VVK: Volksbank Ruhr-Mitte 16:30 bis 19 Uhr Adventskonzert Gospelchor Good News Sankt Marien-Hospital Buer, Mühlenstraße 5 17 Uhr Brassmas Night Trinity Brass und Bläserschüler der Gesamtschule Erle Dreifaltigkeitskirche, Cranger Str. 327 Eintritt frei 17:30 Uhr Mathis der Maler Oper von Paul Hindemith Musiktheater (Großes Haus) 11-41 € 18 Uhr Fatto per la notte di natale Barockmusik-Reihe Matthäuskirche, Cranger Str. 81 VVK: 13, AK: 15 € 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) Schwarzmeer Kosaken-Chor mit Peter Orloff Friedenskirche, Königsberger Str. 120, 45881 GE-Schalke VVK: Buchhandl. Junius 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) Magic Christmas Coverband Magic Touch spielt für die Kinderkrebshilfe Eifel Schloss Horst, Turfstr. 21 12 Uhr 19:30 Uhr Hammer+3 Modern Jazz werkstatt, Hagenstr. 34 10 €, erm. 5 € 20 Uhr Markus Krebs „Permanent panne“ Emscher-Lippe-Halle, Ausverkauft!

Mo 11. Dez. 10 bis 17 Uhr Erlebnistag im Zoom 50% Ermäßigung Einzel-Tagestickets Zoom Erlebniswelt 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr

17:30 Uhr Haltepunkte im Advent Hans-Sachs-Haus

18 bis 19 Uhr Taschenlampenführung > Mo 04. Dez., 18 Uhr

18 Uhr Musik zum Jahresausklang Blockflöten- und Trompetenschülerinnen und -schüler Schloss Horst (Rittersaal) Eintritt frei

18 Uhr und 20:30 Uhr Happy End > So 10. Dez., 12:45 Uhr 19:30 Uhr 4. Sinfoniekonzert Fernost – Werke von Gustav Holst, Tan Dun und Gustav Mahler Musiktheater (Großes Haus) 11-32 €

Di 12. Dez.

18 und 20:30 Uhr Als Paul über das Meer kam – Tagebuch einer Begegnung Regie: Jakob Preuss. Der Kameruner Flüchtling Paul Nkamani versucht, in Europa Asyl zu erhalten. D 2017 • 97 Min. • FSK: ab 6 J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€ 18:45 bis 20:30 Uhr Verschwörungstheorien, Fake News und Unwahrheiten Die Sprache des Populismus am Beispiel Donald Trumps Bildungszentrum, Eintritt frei, Anmeldung erwünscht!

9:30 und 11 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 15 Uhr Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes Michaelshaus (großer Saal), Hochstr. 47, 45894 GE-Buer 5€ 17 Uhr Es weihnachtet sehr Inklu-Improvisationstheater mit Akteuren/innen aus den Bereichen der Geistigen Behinderung, der Psychischen Behinderung und aus dem Suchthilfesystem. Jede Szene ist eine „Uraufführung”! Kulturraum „die flora“, Florastr. 26 Eintritt frei

Mi 13. Dez. 9 und 11 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 16:30 Uhr A Very Merry Christmas II Weihnachtskonzert der MädchenMusikAkademie mit inklusiver Band und musikalischen Überraschungen! Kulturraum „die flora“, Florastr. 26 Eintritt frei

17 Uhr Kreative Stille Schweigende Kunstaktion mit Michael Gees und Freunden Hochstr., Ecke Leder-Droste/Juwelier Weber, mitmachen erwünscht 18 Uhr Premierenfieber Jesus Christ Superstar Musiktheater (Großes Haus) Eintritt frei. Einlasskarten erhalten Sie an der Theaterkasse. 19 bis 20 Uhr Über Gehen: Wege Gehen Senioren erforschen das Gehen Schloss Horst, Turfstraße 21 20 Uhr After Work Techno rosi, Weberstr. 18, Eintritt frei 20 bis 23 Uhr Dsf@wohnzimmer Minerva Diaz Perez (vox), Nico Brandenburg (bass), Martin Schulte (Git.), Roman Babik (keyb.), DSF (drums) Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b Eintritt frei

20 Uhr AKTE X-MAS „Die Weihnachtsrevue, nach der Sie einpacken können!“ KAUE, Wilhelminenstr. 176 26,90 €

DO 14. Dez. 9:30 und 11 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr

HEIZUNGSBAU . SANITÄR . KUNDENDIENST Meisterbetrieb

Telefon: 0209 / 35 976 440

Fax: 0209 / 35 976 441

www.borutta-heizung.de Ewaldstraße 6, 45892 Gelsenkirchen-Resse

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20 Uhr House Arrest – Ü30 Techno Party Le flair, Schonnebecker Str. 40 20 Uhr Lichterloh! > Fr 08. Dez., 20 Uhr

So 17. Dez. 11 und 15 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 11 bis 19 Uhr BUER meets FOOD & BEATS > Sa 16. Dez., 11 Uhr

15 Uhr Spaziergang durchs Museum Seniorenprogramm:„Ohne Pinsel – Malerei von Peter Reichenberger“ Kunstmuseum Teilnahme kostenlos 18 Uhr Judentum in Belgien Neue Synagoge, Georgstr. 2, 45879 GE-Altstadt Eintritt frei – Spende erbeten! 19 bis 23 Uhr Krimidinner – Leichenschmaus VELTINS-Arena 79 € inkl. Show & 4-Gänge-Menu www.worldofdinner.de 19:30 Uhr Whisky f. d. Weihnachtsmann Lesung mit Alexa Christ Zentralbibliothek, Ebertstr. 19 8 €, erm. 5 €

Fr 15. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 11 Uhr Paradieskinder > So 03. Dez., 15 Uhr 15:30 bis 16:30 Uhr Zeit widmen Eine Sinnliche Führung für Menschen mit Demenz Kunstmuseum Teilnahme kostenlos Anmeldung: 0209/169-4130 16:30 Uhr Adventssingen Musiktheater (Großes Haus) 8 € (Restkarten) 17 bis 21 Uhr Weihnachtsmarkt im Zoom ZOOM Erlebniswelt 20 Uhr Michael Mittermeier: „Wild“ Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11 30,50 € – Restkarten!

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20 Uhr Still Collins Best of Phil Collins & Genesis KAUE, Wilhelminenstr. 176 21,70 € 20 Uhr Klangkosmos Weltmusik Bridget Marsden & Leif Ottosson (Schweden) Bleckkirche, ggü. Zoom 10 €, erm. 8 €, bis 16 Jahre frei 20 Uhr GEjazzt auf Consol Maya Fadeeva (Voc), Martin Weiss (Git.), Emanuel Stanley (Bass), Micky Kamo (Drums) Consol Theater, Kellerbar VVK: 13 €, AK: 15 €, erm. 10 €

Sa 16. Dez. 10 bis 14 Uhr Weihnachtsmarkt Im Wz Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b

11 bis 15 Uhr Buio Omega: Griesgram Ein frostiges Zelluloid-Doppelprogramm mit verschmusten Überraschungen Schauburg Filmpalast, Horster Str. 6 5€ 11 bis 22 Uhr BUER meets FOOD & BEATS Domplatte, GE-Buer 11 bis 13:30 Uhr Mehrgenerationenkochen AWO Rotthausen, Karl-Meyer-Str. 6 Teilnahme frei 12 bis 13:30 Uhr „Wandel ist immer“ Führung durch die stadtgeschichtliche Ausstellung Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11, 2 € 12 Uhr Musik zur Marktzeit Konzert für Chor und Orgel Eintritt frei – Spende erbeten

15 bis 17:30 Uhr Mit Oma und Opa im Museum „Alles – nur kein Pinsel“, Malerei von Peter Reichenberger. Mit Kunstvermittlerin Tatiana Sajko Kunstmuseum Teilnahme kostenlos Anmeldung: 0209/169-4130 17 bis 21 Uhr Weihnachtsmarkt im Zoom > Fr 15. Dez., 17 Uhr 17 Uhr Weihnachtssingen Bergwerksorchester Consolidation Schloss Horst, Turfstr 21 9€

12:45 Uhr Victoria & Abdul Regie: Stephen Frears; Mit: Judi Dench, Ali Fazal, Eddie Izzard u. a. GBR, USA 2017 • 112 Min. • FSK: ab 6 J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€ 14 Uhr CONSOL-Tour für Groß und Klein kultur.gebiet CONSOL (Treffpunkt: Parkplatz am Pförtnerhaus) Familieneintritt: 8 € (2 Erw. + Kids)

9:30 bis 10:30 Uhr Teufels Küche > Mo 04. Dez., 9:30 Uhr 18 bis 19 Uhr Taschenlampenführung > Mo 04. Dez., 18 Uhr

ab 19 Uhr Critical Mass Aktion: Gemeinsames Radfahren nach § 27 StVO. Jeden dritten Montag im Monat. Treffpunkt vor dem Hans-Sachs-Haus Teilnahme kostenlos

15:30 Uhr Weihnachtskonzert des Polizeichores St. Augustinus, Ahstr. 7

19:30 Uhr Poesieduell Weihnachtsspecial Poetry Slam Special werkstatt, Hagenstr. 34 Eintritt frei – Spenden erbeten!

Mo 18. Dez.

14 und 18 Uhr Weihnachtskonzert Musiktheater (Großes Haus) Ausverkauft

19 bis 22 Uhr Poesieduell Weihnachtsspecial werkstatt, Hagenstr. 32 Eintritt frei

19:30 bis 21 Uhr Der Messias Wiederaufnahme der Weihnachtskomödie von Patrick Barlow Musiktheater (Kleines Haus) 17,50 €

18 Uhr (Einlass 17:30 Uhr) Swingfoniker im Advent Weihnachtliches Chorkonzert Christuskirche, Trinenkamp 46 Eintritt frei, Obolus erbeten

18 und 20:30 Uhr Victoria & Abdul > So 17. Dez., 12:45 Uhr

15 Uhr Öffentliche Führung „Ohne Pinsel – Malerei von Peter Reichenberger“ Kunstmuseum Teilnahme kostenlos

19 bis 23 Uhr Easy Jam XXl Rüdiger Jagsteit & Friends Probenzentr. Consol 4, Consolstr. 3 8€

18 Uhr Geistliches Chorkonzert Matthäuskirche, Cranger Str. 81 Eintritt frei

14 Uhr Als der Weihnachtsmann... > So 03. Dez., 14 Uhr

18 Uhr Musical Meets Pop Erler Musical Express e.V. Gerhart-Hauptmann-Realschule Mühlbachstr. 3, 45891 Erle 10 €

19 bis 23 Uhr Udo Jürgens Tribute Dinnershow www.worldofdinner.de VELTINS-Arena

18 Uhr Das erste Wunder vom Jesuskind Solotheater mit Markus Kiefer Salontheater Godot, Küppersbuschstr. 53, 45883 GE-Feldmark Ausverkauft!

16 bis 17 Uhr Teufels Küche > Mo 04. Dez., 9:30 Uhr 17 bis 21 Uhr Weihnachtsmarkt am Zoom ZOOM Erlebniswelt 17 Uhr Panorama-Abendwanderung 5 Kilometer lange Wanderung zur Himmelstreppe Treffpunkt: See am Wissenschaftspark, Teilnahme kostenlos 17 Uhr Adventskonzert Mit den Ensembles Saitenzauber, Quartsprung, Taktart und einem Madrigalchor Apostelkirche, Horster Str. 35 Eintritt frei, Spende erbeten 17 Uhr Weihnachtssingen > Sa 16. Dez., 17 Uhr

19 Uhr Keinmal werden wir noch wach Böse Lieder und Geschichten mit Thomas Eicher Café Melange im Maritim Hotel 12 €

Di 19. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Teufels Küche > Mo 04. Dez., 9:30 Uhr 17:15(!) und 20 Uhr(!) The Square Regie: Ruben Östlund; Mit: Claes Bang, Elisabeth Moss u. a. SV,DK,FR,D2017,151Min,FSK:ab12J. KoKi im Schauburg Filmpalast 5€/4€ 17:30 Uhr Haltepunkte im Advent Heinrich-König-Platz

Mi 20. Dez. 9:30 und 11 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus Revierpark Nienhausen (Zirkuszelt)


Laufende Ausstellungen

© Ilsebill Eckle

2. Dezember 2017 bis 14. April 2018 Fundstücke Fotografie und Objekte ue12-parterre, Ückendorfer Str. 12 geöffnet: Sa 14-17 Uhr

© Galerie Kabuth

12. Dezember 2017 bis 30. Januar 2018 Friedrich Wilhelm Meyer Ein unentdeckter Klassiker der Moderne Galerie Kabuth, Wanner Str. 4, GE-City geöffnet nach Vereinbarung

© M:AI

bis 16. Dezember 2017 M:AI – Planetary Urbanism + Learning City Gelsenkirchen Wissenschaftspark, Munscheidstr. 4 Mo-Fr 6-19 Uhr, Sa 7:30-17 Uhr

© VIVAWEST

bis 23. Dezember 2017 Wandel is immer Wie die Zeche Nordstern zum Park wurde Nordsternturm, Nordsternstr. 1, 45899 GE-Horst geöffnet: Fr-Sa 11-17 & So 11-18 Uhr

20 Uhr New York Gospel Stars Jubiläumstournee 2017/18 KAUE, Wilhelminenstr. 176 30,95 €

Do 21. Dez. 9:30 bis 10:30 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr 19 bis 23 Uhr Das Königsblaue Fußball Dinner www.worldofdinner.de VELTINS-Arena 20 Uhr Illuminationen Gedichtzyklus von A. Rimbaud mit Musik von Michael Em Walter Rezitation: Markus Kiefer Lichtgestaltung: Karl Rosenwald Consol Theater 10 €, erm. 8 €

fr 22. Dez. 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr 19 Uhr Worte im Wind Geschichten aus dem Leben mit André Wülfing und Thomas Schettki (klassische Gitarre) Bleckkirche, ggü. Zoom Eintritt frei 19 bis 23 Uhr Das Königsblaue Fußball Dinner > Do 21. Dez., 19 Uhr

© Norbert Feldmann

bis 30. Dezember 2017 Norbert Feldmann Reliefs und Skulpturen aus Wellpappe Kunstkiosk, Nordring 33 geöffnet: Sa 14-17 Uhr, Tel 0209 / 9332929

© Kunstmuseum

bis 10. Januar 2018 Frisch restauriert! Präsentation neu restaurierter Werke Kunstmuseum, Horster Str. 5-7 geöffnet: Di-So 11-18 Uhr

© BGK

bis 13. Januar 2018 Askese und Ekstase Arbeiten von acht Künstler/innen BGK Domizil, Bergmannstr. 53, Üdorf geöffnet: Sa 14-17 Uhr u. n. Vereinb.

© Claudia Tebben

19:30 bis 21 Uhr Der Messias > Sa 16. Dez., 19:30 Uhr 20 Uhr Illuminationen > So 21. Dez., 20 Uhr 20 bis 23 Uhr Wz Live: Fortuna Ehrenfeld Deutscher Pop mit Pimmelbingo Wohnzimmer, Wilhelminenstr. 174 b Eintritt frei 20:30 Uhr (Einlass: 19:30 Uhr) White Hot & Blue Blues & Rock before Christmas Lokal Ohne Namen (L.O.N.) Hagenstr. 56, GE-Buer VVK: 12 €, AK: 13 €

Sa 23. Dez. 14 Uhr Als der Weihnachtsmann... > So 03. Dez., 14 Uhr 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr 17 bis 19 Uhr Weihnachtssingen Auf Schalke Mit PUR-Sänger Hartmut Engler VELTINS-Arena, ab 14 € 18 Uhr Herzensangelegenheit Coming Home For Christmas Party rosi, Weberstr. 18, Eintritt frei 19:30 Uhr Jesus Christ Superstar Premiere der Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. Anschl. Premierenfeier im Foyer. Musiktheater (Großes Haus) 13-50 €

bis 19. Januar 2018 Claudia Tebben Malerei werkstatt e.V., Hagenstr. 34, GE-Buer Di-Fr 16-18 Uhr

20 Uhr Kurz vor Weihnachten Der Mann mit dem Hut Oisin-Kelly-Gallery, Brinkgartenstr 25O, Eintritt frei, Hut geht rum

So 24. Dez. 14 Uhr Als der Weihnachtsmann... > So 03. Dez., 14 Uhr 14 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr 17 Uhr Buersches Gloria Bergwerksorchester Consolidation 1000-Jahres-Linde, Rathaus Buer Zuhören kostenlos 22:30 Uhr Buersche Christmas Nacht Garage 10, Habichtsweg 10 10 €

Mo 25. Dez. 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

© Fondation Hindemith

bis 21. Januar 2018 Paul Hindemith Einblick in das zeichnerische Werk Kunstmuseum, Horster Str. 5-7 geöffnet: Di-So 11-18 Uhr

© Peter Reichenberger

bis 28. Januar 2018 Ohne Pinsel Malerei von Peter Reichenberger Kunstmuseum, Horster Str. 5-7 geöffnet: Di-So 11-18 Uhr

© Franz Weiß

bis 31. Januar 2018 Nikolaus Kopernikus Leben und Wirken des Mathematikers Bildungszentrum (oberes Foyer) geöffnet: Mo-Fr 8-19 Uhr, Sa 10-13 Uhr

© Marion & Bernd Mauß

bis 28. Februar 2018 Runde Formen und aufregende Farben Arbeiten von Marion und Bernd Mauß Kunststation Rheinelbe, Leithestr. 111c geöffnet: Sa 14-17 Uhr u. n. Vereinb.

Di 26. Dez.

Sa 30. Dez.

15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

16 bis 17 Uhr Moby Dick > Sa 02. Dez., 16 Uhr

19 Uhr Mathis der Maler > So 10. Dez., 17:30 Uhr

17:30 Uhr Die Zauberflöte Hör.Oper (Audiodeskription) > So 03. Dez., 17:30 Uhr

19 Uhr Jahresabschluss Spunk, Festweg 21, Ü-Dorf

20 Uhr Die Top 7 Gala Europäische Jazz-Musiker live Maritim Hotel (Hotelbar), GE-City

Mi 27. Dez. 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

Do 28. Dez. 11 bis 20:45 Uhr Joka-Biathlon auf Schalke Mit dem deutschen Team Franziska Hildebrand und Erik Lesser Veltins-Arena, 45-189 € www.biathlon-aufschalke.de 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

18 Uhr Jesus Christ Superstar > Sa 23. Dez., 19:30 Uhr 20 Uhr Paul Panzer Glücksritter – vom Pech verfolgt! Emscher-Lippe-Halle 33,80 €

Fr 29. Dez. 20 Uhr Lisa Feller „Der Nächste, bitte!“ KAUE, Wilhelminenstr. 176 21,70 € 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr

20 Uhr Das Lumpenpack „Steil-geh-Tour“, Special Guest: Jason Bartsch KAUE, Wilhelminenstr. 176 20,20 €, erm.: 18 €, Restkarten!

So 31. Dez. 15 und 19:30 Uhr Gelsenk. Weihnachtscircus > Mi 20. Dez., 15 Uhr 19 Uhr Jesus Christ Superstar > Sa 23. Dez., 19:30 Uhr Im Anschluss Silvesterparty und Buffet im Foyer des Großen Hauses, 32 € (Nur in Kombi mit Vorstellung) 19:30 Uhr Silvester Party Im Le Flair Le flair, Schonnebecker Str. 40 19: 30 Uhr Der Messias > Sa 16. Dez., 19:30 Uhr

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am Ende.

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