Intro #205

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THE UNWINDING HOURS BOY ANDROID

4.9. München Kranhalle 5.9. Dresden Beatpol 6.9. Hamburg Knust 7.9. Köln Luxor 8.9. Münster Gleis 22 9.9. Berlin Magnet 10.9. Heidelberg Karlstorbahnhof Malcolm Middleton presents

HUMAN DON`T BE ANGRY

19.9. Berlin Monarch 20.9. München Südstadt target Concerts auf Facebook und Twitter verfolgen!

Intro 9-12 Drittel.indd 1

Beat Dies / Al!ve / VÖ 07.09.

Volcom / Al!ve

Dreckig / Lustig / Deathpunk Vom Oberfan zum Sänger seiner Lieblingsband – der feuchte Traum eines jeden Nachwuchs-Rockers und genau so gerade bei Turbonegro geschehen: Der langjährige TurbojugendLondon-Chef Tony Sylvester hat die vakante Position als Sänger nach Hank von Helvetes Weggang besetzt. (Im gleichen Aufwasch mauserte sich ein Ex-Roadie zum neuen Schlagzeuger.) Was unverkennbare Vorteile hat: Mutmassungen über Helvetes latente Homophobie und eine Scientology-Mitgliedschaft haben sich erledigt, und Sylvester weiß als Fan selbst ganz genau, was das Volk verlangt. Und liefert, wie jüngst live bewiesen, einfach das ab. Die Platte steht diesem Prinzip in nichts nach: jeder Song eine neue Hymne, eine Verneigung vor den Fans (besonders »The Nihilistic Army (TNA)«), massenhaft Refrains, die sich in allen möglichen Zuständen mitgrölen lassen, makabrer Humor und Anzüglichkeiten, bei denen das Lachen im Halse stecken bleibt. Deathpunk macht immer noch verdammt viel Spaß, die Band drum herum funktioniert wie eine gut geölte Maschine, die Platte ist rough und schmutzig, und eigentlich ist an der ganzen Sache rein gar nichts auszusetzen. Aber genau deswegen fehlt etwas: von Helvetes niedlicher norwegischer Akzent, der unkalkulierbare Spritzer Wahnsinn, das Unperfekte. Aber es müssen wohl alle erwachsen Kompakt / Rough Trade / VÖ 07.09. werden – auf die eine oder eben etwas andere Knistern / Hypnotisch / Tanzmusik Weise. Nach »Parabolas« legt John Aida Baghernejad Tejada mit »The Predicting Machine« sein zweites Album auf dem Kölner Label Kompakt binnen kürzester Accidental / Pias Zeit vor. Der in Wien ge- Gucken / Kacken / Picken borene Kalifornier zeigt Matthew Herbert hat sein sich also produktiv und vor allem vielseitig. altes Projekt WishmounDenn »The Predicting Machine« ist tatsächtain, mit dem er 1998 lich das, was man oft auf Promozetteln liest, das Album »Wishmoun­ was aber selten eingelöst wird: ein Trip durch tainisdead« veröffentlichdie verschiedenen Spielarten elektronischer te, reaktiviert und tritt mal Tanzmusik – vom Ambient bei »Radio Channel« wieder den Beweis an, dass über das leicht britisch daherstolpernde »The man wie ein Wahnsinniger samplen kann. Nach Function And The Form« bis hin zum hypnoti- dem schlimmen Schweinealbum »One Pig«, das schen Technobrett »An Ounce Of Perception« verzweifelt versuchte, Geburt, Aufzucht und –, der wieder mal zeigt, dass ein simpler, aber Tod eines solchen Tieres musikalisch zu dokueingängiger Loop bestenfalls ausreicht, um mentieren, geht es jetzt darum, durch die AnEuphorie auf der Tanzfläche zu erzeugen. Wird einanderreihung von Tesco-Geräuschen ­(Tesco man dieses Jahr zu später Stunde noch sehr ist eine britische Supermarktkette) Groove zu oft hören. Gegen Ende schwächelt das Album, erzeugen. Herbert hat dort eingekauft und zuaber der letzte Track – die flächige, knisternde sammen mit dem Einkaufsgut in vier Tagen Drexciya-Hommage »When All Around Is Mad- dieses Album aufgenommen. Die Stücke traness« – entschädigt für den kleinen Hänger. gen Namen wie »Nescafé«, »Fruit Shoot« oder »Coke«. Das klingt dann wie: Huschen. Packen. Sebastian Ingenhoff

John Tejada »The Predicting Machine«

ex-AEREOGRAMME

Tickets zzgl. Gebühren erhältlich unter Ticketmaster.de 0 18 05 – 9 69 00 00 (0,14 €/Min je Anruf aus dt. Festnetz / max. 0,42 €/Min je Anruf aus dt. Mobilfunknetz)

Turbonegro »Sexual Harassment«

Bussi / Shoe / Hinterhof Beim Sound der Raveonettes hat sich seit Gründung eigentlich wenig getan: Shoegaze und Surf geben sich ein Bussi-Bussi im Hinterhof des Lo-Fi. Das Erstaunliche ist eher, dass nach der großen Chillwave doch etwas übrig geblieben ist: und zwar viele Songideen. Diese scheinen dem Duo nie auszugehen. Sound hin oder her, Hauptsache, es gibt noch genug Unerhörtes zu erzählen, zu singen und zu spielen. »The Enemy« zum Beispiel ist so ein typischer säuselnder Popsong, den man trotzdem zum ersten Mal hört. Die Balance zwischen apathisch-phlegmatisch und engagiert-aufgeregt ist bei jedem Stück durch die Wiederholung perfektioniert, die Wiederholung, der Kreis, die Perfektion. Die Duette eignen sich für diesen Stil am besten: Wenn Sune Rose und Sharin sich gegenseitig um die Konzentration bringen und dann Refrains wie bei »You Hit Me Again (I’m Down)« entstehen, die man am Wochenende gleich dem Ex-Partner um vier Uhr früh ins Telefon schluchzt. Das klingt dann vermutlich ebenso low produziert wie »Observator«, aber noch lange nicht so fluffig sympathisch. Katja Krüger

16.9. Köln Gebäude 9 18.9. Dresden Beatpol 22.9. Osnabrück Glanz&Gloria 25.9. Stuttgart Schocken 27.9. Freiburg Waldsee

+ SUPPORT:

The Raveonettes »Observator«

10.08.12 12:43

Wishmountain »Tesco«


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