Intro #173

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RICKY

TÉA

GERVAIS LEONI „THE OFFICE“

IndiekratiE Gemma Ray »Lights Out Zoltar!« (Bronzerat / Soulfood) – Nicht mit Gamma Ray, auch nicht mit Gemma Hayes, sondern genau dazwischen soll diese Ausgabe starten. Gemma soll gerne in die Riege der jungen britischen Chanteusen um Amy, Duffy und Adele eingemeindet werden, mag sich aber nicht recht entscheiden, ob sie nun robusten Soul, braven Country oder den glamourösen Breitwandpop-Entwurf machen möchte. Durchaus schön und mit guten Ideen, aber nicht eindeutig genug für die große Bühne, und dafür ist das hier wohl eigentlich geplant. Krikor & The Dead Hillbillies »Land Of Truth« (Tigersushi / Discograph / Al!ve) – Ein alles andere als lupenreiner Electropop-Entwurf aus dem französischen Umfeld von Chloé. Mit Wave, Postpunk und Folk, aber auch dem schimmernden Glanz des französischen House. Hat das Artifizielle von Poni Hoax, wirkt ein wenig zerfahren, ist aber sicher nicht ohne Reize. Two Tongues »Two Tongues« (Vagrant / Soulfood) – Two Tongues setzen sich aus Leuten von Say Anything und Saves The Day zusammen und spielen, klar, Emocore mit Kanten und Melodien. Auch wenn das etwas brav wirkt und sich das Genre seit Jahren bloß reproduziert, nimmt man es doch immer mal wieder gern. Motor »Metal Machine« (Shitkatapult / Al!ve) – Die verrückten Hühner von Depeche Mode haben für den Supportslot ihrer Tour wieder mal den verwegensten Kult-Trash aufgetan: martialischen Techno, der mit Industrial, Acid, Lack, Taubheit und Härte kokettiert. Für solche Verwüstungen gibt es, wenn überhaupt, nur einen Ort: die zum Club umgebaute Fabrikhalle. Sonst nichts. Lissy Trullie »Self-Taught Learner EP« (Wichita / Coop / Universal) – So klingt es wohl, wenn ein klassisch-amerikanisches Girl ihre Countryrock-Sozialisation in Kate-Nash-Songs gießt. Zwar etwas undurchsichtig, kann aber noch werden. Sie ist schließlich in New York und hat dort Leute, die weiterhelfen. Vorerst bringt auch das Cover von Hot Chips »Ready For The Floor« nicht den richtigen Mehrwert. (The Sounds Of) Kaleidoscope »All This Heaven« (8MM / Cargo) – New York kann alles, New York will und darf alles. Auch klassischen Indie zwischen Pavement und Sonic Youth mit Psych- und Stoner-Anleihen herausbringen. Die zwölf Songs auf »All This Heaven« sind zwar durchaus nett, kommen aber über das Stigma der Mittelmäßigkeit nicht hinaus. Zu wenig, wo es doch so viele Mitbewerber gibt. Velvet Score »Scarecrows« (Black Candy) – Ähnlich klassisch, aber etwas mitreißender dank Fähigkeiten in Sachen Postrock sind Velvet Score aus Italien. Elegische Melodien und vertrackte Rhythmen à la Owen oder Karate machen auch die etwas dünne Stimme vergessen. Die Platte erschien im Original zwar schon vor zwei Jahren; was aber gut ist, soll hier auch nach so langer Zeit Erwähnung finden. Tartufi »Nests Of Waves And Wire« (Southern / Soulfood) – Und noch was vom Team Postrock: Tartufi aus San Fran haben den Stil ihrer alten Indiealben seit Neuestem etwas verschleppt und reüssieren jetzt mit Entrücktem zwischen Broken Social Scene und Silver Mt. Zion. Das macht sie hörbar frei, sie lassen ihre Kreativität in mannigfaltige Richtungen sprießen. Nicht ganz

einfach zu verfolgen, aber wer viel kann, soll auch viel zeigen dürfen. Brett Dennen »Hope For The Hopeless« (Downtown / Coop / Universal) – So langsam hat Dennen seinen Platz neben John Mayer in der Riege der Dylan-Nachfolger gefunden: bessere Songs als zuvor, ein hübsches Femi-Kuti-Feature und endlich auch mal so etwas wie eine eigene Note. Trotzdem natürlich komplett anachronistisch und auf der Mitte des Weges. Aber auch dafür gibt es Kundschaft. Tom Brosseau »Posthumous Success« (FatCat / Rough Trade) – In diesem Rahmen viel besser: Tom Brosseau. Mit farbenfrohen Arrangements und einer leichten Hobo-Theatralik in der Stimme, mit etwas Krach und ein bisschen Seichtheit. Und natürlich sehr schönen Folksongs. Wird Zeit, dass jetzt, beim ca. sechsten Album, auch mal ein paar mehr Leute zuhören. The Gentleman Losers »Dustland« (City Centre Offices / Indigo) – Das Highlight dieser Ausgabe zum Schluss: dumpfe, warme und von mannigfaltigen Gitarrensounds dominierte Soundscapes aus Finnland, mit instrumental-morastiger Ambient-Atmosphäre und Links in Richtung Downbeat und Filmmusik. Wie schon das selbst betitelte Debüt eine stimmungsvolle Kostbarkeit, bei der auf den ersten Blick gar nicht viel passiert. Aber der Schlüssel liegt wie so oft im Detail, und erst dadurch entfaltet sich hier die ganze sinnliche Wonne. God Fires Man »Life Like« (Arctic Rodeo / Al!ve) – Achtung: Das ist New York, hier spielen Mitglieder von Mind Over Matter, Errortype 11 u. a. Der Bass erinnert in seiner Prägnanz an Fugazi, die Gitarren umkreisen den Kern der Songs, Schlagzeug pumpt. God Fires Man sind einfach eine steile Band, lediglich der Gesang knödelt so halbgeil zwischen den Welten (90er, Post-HC, Metal, Rock), dass der Funke oft nicht überspringen will. The Airborne Toxic Event »The Airborne Toxic Event« (Island / Universal) – Mensch, ein Übersong macht noch lange kein Überalbum. The Airborne Toxic Event aus den USA überraschen mit gekonnter Langeweile und lassen ihre geile Single »Sometime Around Midnight« letztlich allein im Regen stehen. Bowerbirds »Upper Air« (Dead Oceans / Cargo / VÖ 10.07.) – Auf Tour mit Bon Iver, im Kopf läuft eine Platte von Iron & Wine. So ungefähr kann man sich dem Sound der zweiten Bowerbirds nähern. Mal schlau, mal ergreifend. Manchmal beides gleichzeitig. Betolzkahitoparat »Ringo Ska« (Pork Pie) – Das Genre-Crash-Kinderparadies ist meist eine Reise wert. Oder zumindest einen Blick. Auf dieser CD tobt sich Ska an den Kings of Pop aus. Beatles auf gute-launigem Offbeat. Netter Party-Gimmick. Nüchtern aber sicher nicht die erste Wahl. The Idle Hands »Dark Rooms« (Timezone / Timezone Distribution) – Schwedische Gitarren, die zur Abwechslung mal nicht die Charts oder die Röhrenjeans durchschwitzen wollen. Viel eher Post-New-Wave mit Anklängen an New Order und Roxy, der sich mit aktuellem Emo-Indie wie Diego oder The Promise Ring verbunden hat. Schön, reizvoll. Christian Steinbrink

GREG

KINNEAR

„DICK UND JANE“ „LITTLE MISS SUNSHINE“

ER SIEHT GEISTER  UND SIE MACHEN IHN WAHNSINNIG

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