1/12 Markt und Politik
pharma:ch Gesundheitsausgaben lohnen sich In der Gesundheitspolitik wird fast ausschliesslich über Kosten diskutiert. Keine oder nur wenig Beachtung finden der gesellschaftliche Nutzen des Gesundheitswesens in Form von Lebenserwartung und Lebensqualität, der volkswirtschaftliche Nutzen und der Beitrag zum Forschungsstandort Schweiz. Dank einem hochstehenden Gesundheitswesen ist die Lebenserwartung in der Schweiz eine der höchsten in der Welt. Schweizerinnen und Schweizer leben aber nicht nur länger, sondern auch länger bei guter Gesundheit. Das hat seinen Preis, der in Form der Gesundheitskosten zu immer wiederkehrenden Diskussionen führt. Dabei sind die Medikamentenpreise für Politiker jeglicher Couleur ein besonders beliebter und dankbarer Zankapfel. Zwar ist der Anteil der Arzneimittel an den Gesundheitskosten seit vielen Jahren stetig rückläufig, dennoch sollen Medikamente immer weniger kosten. Dabei blendet die Politik den volkswirtschaftlichen Nutzen der Pharmaindustrie einfach aus: Eine hohe Wertschöpfung und ein immenser Exportüberschuss tragen wesentlich zum Wohlstand in unserem Land bei. Forschungsausga-
Schweizerinnen und Schweizer leben nicht nur länger, sondern auch länger bei guter Gesundheit.
ben der Interpharma-Mitgliedfirmen von rund sechs Milliarden Franken jährlich bilden den stärksten Pfei-
Gesundheitswesen tätig, im letzten Jahr waren es
ler des Forschungsstandorts Schweiz. Zusammen
mehr als 12 Prozent. All dies wird in der Aufregung
mit den Hochschulen begründen die Pharmaunter-
über steigende Gesundheitskosten ebenso verges-
nehmen in der Schweiz ein weltweit einzigartiges
sen wie der Beitrag, den Medikamente zum medizi-
Forschungscluster.
nischen Fortschritt leisten. Sie verkürzen die Dauer oder mildern die Folgen einer Krankheit. Nicht selten
Als Ergebnis der guten medizinischen Versorgung
sind damit auch ökonomisch Vorteile verbunden: In-
und der innovativen Pharmaindustrie gehört die Ge-
novative Medikamente mögen zwar häufig teurer
sundheitswirtschaft zu den wichtigsten Wirtschafts-
sein als ihre Vorläufer, sie tragen aber auch zu Kos-
zweigen unseres Landes. Fast jeder Achte verdient
tensenkungen bei, indem sie etwa Spitalaufenthalte
hier sein Geld. Das sind gegen 600 000 Beschäf-
verkürzen oder gar operative Eingriffe unnötig ma-
tigte. Die Gesundheitswirtschaft entwickelt sich
chen. Schliesslich können Gesundheitsausgaben
nicht stürmisch, aber sie wächst stetig: Anfang der
Krankheitskosten reduzieren. Wer krank ist, verur-
90er-Jahre waren 8 Prozent der Beschäftigten im
sacht nicht nur Kosten, um wieder gesund zu wer-