VOLKSKRANKHEITEN - Forschung, Vorsorge, Therapie

MÄRZ 2017

VOLKSKRANKHEITEN Forschung, Vorsorge, Therapie

RÜCKENLEIDEN Erkennen und behandeln Seite 8

KREISLAUF Stau im Blutgefäss Seite 14

SCHLAFEN Ungesundes Schnarchen Seite 18

»VOLKSKRANKHEITEN« ist eine unabhängige Publikation des inpact europe Verlags und liegt der Gesamtauflage der Bilanz bei.

IMPRESSUM

G R U S S W O RT

Liebe Leserin, lieber Leser, inpact europe Verlag GmbH Auf dem Holleter 40 D-45138 Essen T + 41 (0) 44 500 13 - 70 T + 49 (0) 201 219620 - 60 E info@inpacteurope.com www.inpacteurope.com CHEFREDAKTION Peter Buyer PROJEKTLEITUNG Fatih Ercin ART DIRECTION / LAYOUT Joern Toellner AUTOREN Peter Buyer Richard Friebe Theodor Held Lars Jensen Kathrin Konyen Imke Plesch Henri Richmann Paul Wachter LEKTORAT Gina Wittlich ILLUSTRATIONEN Dominika Kowalska www.domino-illustration.de DRUCK Swissprinters AG Zofingen HERAUSGEBER Ismail Cirak GESCHÄFTSFÜHRUNG Ismail Cirak

unser Gesundheitssystem hat viele Herausforderungen zu bewältigen.

Zu den grössten zählen die nichtübertragbaren Krankheiten – oft auch einfach Volkskrankheiten genannt. Bereits heute leiden mehr als zwei Millionen Menschen in der Schweiz an Krebs, Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, Atemwegserkrankungen oder anderen chronischen Krankheiten. Und die Zahl der Betroffenen wird mit der Alterung der Bevölkerung weiter steigen. So hat sich beispielsweise die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle in den letzten 25 Jahren verdreifacht. Dank des medizinischen Fortschritts können wir Herz-Kreislauf-Krankheiten heute zwar gut behandeln und ARZ die Patientinnen und Patienten haben gute Überlebenschancen – doch die ANDREA DE FALCO Vizedirektorin, Lebensqualität leidet darunter.

Bundesamt für Die gute Nachricht ist: 80% der Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen Gesundheit sich mit einem gesunden Lebensstil verhindern. Wer sich regelmässig bewegt, auf eine ausgewogene Ernährung achtet, nicht raucht und alkoholische Getränke massvoll geniesst, kann das Risiko, daran zu erkranken, deutlich senken und auch das Risiko für die anderen nichtübertragbaren Krankheiten reduziert sich merklich. Der Bund, die Kantone und die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz wollen dieses Potenzial nutzen und haben deshalb die Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten lanciert. Die Bevölkerung soll informiert werden, wie jede und jeder Gutes für die eigene Gesundheit tun kann. Es braucht aber auch Rahmenbedingungen, die gesundheitsförderliche Entscheidungen ermöglichen und erleichtern. Wer Velo fahren will, braucht Velowege, und wer in der Kantine gesund essen will, braucht entsprechende Angebote.

Weiter wollen wir die Prävention in der medizinischen Versorgung besser verankern. Kinderund Hausärzte können ihre Patientinnen und Patienten auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil beraten und begleiten. Und wir suchen die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, weil Unternehmen eine grosse Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden tragen und diese über die Arbeitsbedingungen positiv beeinflussen können. Am Ende profitieren alle: Die Angestellten sind gesünder und fallen weniger aus, die Firmen werden produktiver und wettbewerbsfähiger.

Gemeinsam können wir im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten erfolgreich sein – der Einsatz lohnt sich!

I N H A LT

HINWEIS: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und somit Anzeigen.

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Aktuelles

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Die Leiden des Wohlstands

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Rückenschmerzen: Richtig erkennen und behandeln

Seite 14 Viel Verkehr in Arterien und Venen Seite 16 Überforderte Kniegelenke Seite 18 Unruhige Nächte schaden der Gesundheit Seite 22 Rehabilitation: Nach dem Krebs zurück ins Leben

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AKTUELLES

Fokus: Medizin

Telemedizin und E-Health

Stents und Implantate

3-D-Druck

Hausbesuch ohne Arzt im Haus? Von Tytocare gibt es ein Gerät, das dabei hilft. Mit dem Tytohome kann der Patient bei sich zu Hause unter anderem in Ohren und Rachen schauen, die Haut- und Körpertemperatur messen und untersuchen, ob es Anzeichen für eine Lungenentzündung gibt. Die vom Gerät gesammelten Daten kommen über eine Datenplattform zu einem Arzt, der den Patienten per Video-App berät.

Rund um Diabetes dreht sich das Angebot des Wiener Start-Up-Unternehmens MySugr. Die aktuellen Daten des Blutzuckermessgeräts werden direkt in das von einer App geführte Diabetiker-Tagebuch übernommen. So haben Patienten ihre Werte immer im Blick, sie werden von einem kleinen Monster gewarnt, wenn etwas nicht stimmt.

Dazu gibt es als App ein Schulungsprogramm und ein Diabetes-Quiz.

Aus der Gefässchirurgie sind sie nicht mehr wegzudenken: Stents. Die Röhrchen werden in verengte oder erweiterte Blutgefässe eingesetzt, um diese auf Normalmass zu bringen und Durchblutungsstörungen zu beheben.

Manchmal werden sie nur gebraucht, bis sich das Blutgefäss regeneriert hat.

Von Herstellern wie Abbott und Biotronik gibt es Stents, die sich nach einer gewissen Zeit im Körper ganz oder zum grossen Teil auflösen.

Sicherheit bei Herzschwäche: Ein in der Lungenschlagader eingesetzter Sensor des CardioMems-Systems misst den Blutdruck bei Herzschwäche-Patienten. Das Handy überträgt die Daten an den Arzt. Wenn der Blutdruck steigt, kann das ein Hinweis auf eine bald auftretende Herzschwäche sein.

Der Mediziner kann mit den gelieferten Daten frühzeitig reagieren und die Therapie anpassen.

Schon heute gibt es Kliniken, die im Drucker individuell hergestellte Gelenke oder sonstige Implantate anbieten. Der Vorteil: die Implantate können individuell für jeden Patienten massgeschneidert werden. Die Drucker spritzen Metall oder spezielle Kunststoffe in die vom Mediziner gewünschte Form. Selbst Organe wollen Wissenschaftler künftig im 3-D-Vefahren herstellen. Sie drucken ein Gerüst, auf dem dann menschliche Zellen in die richtige Form wachsen sollen. Auch für Zahnimplantate ist der 3-D-Druck interessant. Eine Kooperation zwischen dem Drucker-Hersteller Apium Additive Technologies und einem der führenden deutschen Hospitäler, der Berliner Charité, soll testen, ob die aus dem 3-D-Druck kommenden Zahnteile widerstandsfähig genug für den harten Dauereinsatz im Mund sind.

Die Leiden des

Wohlstands Volkskrankheiten gehen alle an und jeder sollte die Risikofaktoren bekämpfen.

Mit Sport und richtiger Ernährung lässt sich viel erreichen.

Peter Buyer / Redaktion

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ie Liste ist lang: Allergien, Diabetes, Herz-KreislaufErkrankungen, Darm-, Lungen- und Prostatakrebs, Karies, Rheuma, Übergewicht. Besonders in hochentwickelten Ländern treten diese Volkskrankheiten häufig auf. Die weite Verbreitung hat verschiedene Ursachen, über die sich die Experten nicht immer einig sind.

Klar ist jedoch, dass es Risikofaktoren gibt, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einer Volkskrankheit zu erkranken. Einige dieser Faktoren hängen mit den im Vergleich zu früher geänderten Verhaltensweisen der Menschen zusammen. In hochentwickelten Ländern und damit auch in der Schweiz heisst das vor allem: Zu wenig Bewegung, zu viel und falsche Nahrung. Fehlernährung kann Adipositas, die Fettleibigkeit, und Diabetes fördern. Besonders oft leiden ältere Menschen unter Diabetes, schon ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit der Erkrankungen stark zu. Da die Menschen im Durchschnitt immer älter werden, steigt auch die Zahl der Diabetes-Patienten seit Jahren an.

Nicht nur falsche Ernährung ist ungesund, auch fehlende Bewegung. Immer mehr Menschen verbringen ihren Arbeitstag sitzend, ob am Schreibtisch oder in Besprechungen. Dabei kann ►

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»Bluthochdruck ist ein Massenphänomen« regelmässige Bewegung einem besonders gefährlichen Risikofaktor für Volkskrankheiten vorbeugen: dem Bluthochdruck.

Der kann zu schweren Herz-Kreislauf-Krankheiten wie der Arteriosklerose führen. Ein über einen längeren Zeitraum hinweg bestehender Bluthochdruck kann Blutgefässe verhärten und verdicken lassen. Dadurch steigt das Risiko, einen Hirnschlag oder Herzinfarkt zu erleiden, enorm an. Die Folgen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der Schweiz, ein Drittel aller Todesfälle geht auf sie zurück.

Bluthochdruck ist ein Massenphänomen, in der Schweiz sind nach Schätzung der Schweizerischen Herzstiftung 1,5 Millionen Menschen betroffen. Er ist besonders heimtückisch, denn solange keine anderen Symptome auftreten, bleibt der Bluthochdruck häufig lange unerkannt. Wichtig ist das frühe Erkennen. Sicherheit schaffen kann hier ganz einfach die Blutdruckkontrolle beim Arzt.

Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt ab dem 18. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung. Sobald der Blutdruck den Wert 140/90 mmHg übersteigt, sollte gegengesteuert werden. Mit blutdrucksenkenden Medikamenten, aber auch mit Sport. Studien zeigen, dass Sport nicht nur das Entstehen von Bluthochdruck verhindern kann, sondern auch bei bestehendem Bluthochdruck helfen kann, ihn wieder zu senken. Ärzte empfehlen besonders Ausdauersportarten wie Radfahren, Wandern, Skilanglauf, Joggen oder Schwimmen. Drei- bis fünfmal die Woche, jeweils mindestens 30 Minuten reichen schon.

Für Volkskrankheiten anfällig sind vor allem Menschen, bei denen mehrere Risikofaktoren zusammenkommen. Also Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Rauchen und erhöhter Alkoholkonsum. Aber auch äussere Faktoren wie negativer Stress und Umwelteinflüsse wie Lärm oder Feinstaub werden für das gehäufte Vorkommen der Erkrankungen verantwortlich gemacht.

Stress kann zu psychischen Erkrankungen führen, die besonders in hochentwickelten Ländern auf dem Vormarsch sind. Jeder vierte Erwerbstätige hat Stress am Arbeitsplatz, also mehr Belastungen als zur Verfügung stehende Ressourcen, stellt der Job-Stress-Index 2016 der Gesundheitsförderung Schweiz fest. Genauso viele Erwerbstätige fühlen sich „ziemlich“ oder „sehr“ erschöpft. Wer im Arbeitsleben ständig unter

»Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch« Anspannung steht, immer alles perfekt machen möchte und trotz immer mehr Arbeit nie zufrieden mit seiner Leistung ist, ist anfällig für das Burn-Out-Syndrom. Lässt die Leistungsfähigkeit oder gar die Motivation zu arbeiten nach, sollte medizinischer Rat eingeholt werden. Experten können helfen, sich und seine Leistungsfähigkeit realistisch einzuschätzen.

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KOLUMNE

Veränderte Lebens- und Verhaltensweisen werden auch für das Auftreten anderer Volkskrankheiten verantwortlich gemacht. So könnte übertriebene Hygiene nach Ansicht einiger Experten das verstärkte Vorkommen von Allergien in den Industrieländern erklären. Wenn das Immunsystem vor allem in jungen Jahren nicht lernt, den Organismus vor schädlichen Einflüssen zu schützen, könnte es später zu übertriebenen Abwehrreaktionen, einer Allergie, kommen.

Wissenschaftlich bewiesen ist dagegen, das eine der weltweit meistverbreiteten Krankheiten mit falscher Ernährung zusammenhängt: Karies. Zwar ist die Zahl der von der Zahnfäule Betroffenen in der Schweiz in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gesunken, aber es gilt, das Gebiss im Auge zu behalten.

Einer der wichtigsten Verantwortlichen für Karies ist in aller Munde: das Bakterium Streptococcus mutans. Das kommt in jedem Mund vor und wird für die Zähne dann gefährlich, wenn es zu gut gefüttert wird. Die Bakterien wandeln den in der Nahrung enthaltenem Zucker in Säure um. Die legt sich zusammen mit dem Speichel als Film über die Zähne und greift zunächst die äussere Schicht der Zähne, den Zahnschmelz, an.

Ist der durchbrochen, wird auch das Innenleben der Zähne kariös. Ist erstmal ein Loch entstanden, hilft nur noch der Besuch beim Zahnarzt, der den kranken Zahn ausbohrt und das Loch füllt. Soweit muss es aber gar nicht kommen, auch bei Karies ist wirksames Vorbeugen möglich. Wer wenig Zucker isst, entzieht den glukoseliebenden Bakterien einen wichtigen Teil seiner Nahrung. Die mögen auch stärkehaltige Kost wie Pizza, Weissbrot, Pommes Frites oder Chips, Streptococcus mutans wandelt die in der Stärke enthaltenen Kohlenhydrate in die Zähne angreifende Säure um. Nach dem Essen sollte die Zahnbürste kommen, mindestens zweimal täglich. Beim Putzen helfen kann eine fluoridhaltige Zahnpasta. Die führt dem Schmelz Mineralien zu, die ihm durch die Säure der Bakterien entzogen wird und hilft, ihn zu härten.

Gut als Vorbeugung gegen Karies und alle anderen Volkskrankheiten ist eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung.

Also viel frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und zuckerfreie Getränke. Wer sich dazu noch viel bewegt, hat schon viel getan. ■

Gar kein Stress ist auch keine Lösung Richtig dosiert fördern Anstrengung, Gift und Stress die Gesundheit.

Richard Friebe / Redaktion

Zivilisationskrankheiten. Sie machen uns millionenfach zu schaffen, während sie bei denen, die noch heute mit und in der Natur leben, kaum vorkommen. Zurück in die Savanne zu ziehen ist aber keine Option. Und eine Gesundheitsgarantie wäre es bei all den Infektionen, Löwen und Stürmen auch nicht. Schweizer können sich aber einen echten Luxus leisten: Sie können das, was die Vorfahren umbrachte – Raubtiere, tödliche Infektionen, Hunger, der gezielte Schlag von Nachbars Keule – weitgehend vermeiden. Und sie können das, was die Ahnen gesund hielt, gezielt nutzen. Die wissenschaftlichen Nachweise häufen sich: Was gesund erhält, sind regelmässige wohldosierte Portionen Anstrengung, Verzicht, Gift und körperlicher Stress. Sport etwa ist zunächst gar nicht gesund, sondern setzt Riesenmengen aggressiver Giftstoffe frei – unter anderem freie Radikale. Fasten hat positive Effekte, weil es den Körper massiv unter Stress setzt. Denn es ist die Simulation einer lebensbedrohlichen Hungersnot. Der Körper weiss schliesslich nichts von der Schoki in der Schublade. Auch Sauna stresst über Hitze und Kälte, „sekundäre Pflanzenstoffe“ sind durchweg Gifte und Abwehrstoffe, mit denen sich Blaubeeren, Brokkoli und Co. gegen Fressfeinde oder UV-Strahlen schützen. „Gesund“ ist allein unsere Reaktion auf all diese Stressoren und Gifte. Sie hilft, im Körper aufzuräumen, Blutgefässe sauber zu halten, Abwehrkräfte gegen Feinde von innen und aussen zu mobilisieren, den Stoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen. Genau das hilft, Zivilisationskrankheiten zu vermeiden. Notwendig dafür ist oft etwas Anstrengung.Und die Schoki danach ist auch nicht verboten.

Das jüngste Buch des Biologen und Wissenschaftsautors Richard Friebes- „Hormesis – Wie Stress und Gift uns stärker machen“ – ist im Hanser Verlag, München, erschienen.

Kathrin Konyen / Redaktion

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er Mensch läuft erst seit etwa 1,9 Millionen Jahren aufrecht – in seinen Vorformen hat er sich wie andere Wirbeltiere rund 15 Millionen Jahre lang auf allen Vieren fortbewegt. Auch wenn die Wirbelsäule angesichts ihrer Kombination aus Beweglichkeit und Stabilität einem anatomischen Wunder gleicht: Für den aufrechten Gang ist sie ursprünglich nicht gebaut. Da überrascht es nicht, dass etwa ein Drittel der Schweizer über Rückenschmerzen klagt.

Doch allein die Evolution ist nicht verantwortlich zu machen für die Beschwerden im Rücken: Übergewicht, langes Sitzen, Bewegungsmangel und übermässiger Sport setzen der menschlichen Rückseite zusätzlich zu. Dabei sind gelegentliche Rückenschmerzen nicht behandlungsbedürftig, sondern verschwinden meist innerhalb einer Woche von alleine.

Auch nicht alle Rückenschmerzen sind auf die Wirbelsäule zurückzuführen. Im Gegenteil: Meistens sind die Ursachen für eine schmerzende Rückseite bei Muskeln, Sehnen oder Bändern zu suchen, die verspannt, verhärtet oder gereizt sind.

So sind auch Ischias und Hexenschuss keineswegs Schmerzen, die von der Wirbelsäule herrühren, sondern bezeichnen eigentlich Nervenschmerzen. Auch Stress kann zu Rückenbeschwerden führen. Durch starke psychische Anspannung erhöht sich die Muskelspannung und wenn die lange genug anhält, kommt der Schmerz.

Natürlich gibt es auch Rückenschmerzen, die von der Wirbelsäule ausgehen. Die ist aufwändig aus sieben Hals-, zwölf Brust- und fünf Lendenwirbeln aufgebaut. Zwischen den Wirbeln liegen 23 Bandscheiben, da kann es schon mal hier und da weh tun. Rückenschmerzen, die mit der Wir-

Schmerzen im Kreuz Rückenleiden richtig erkennen und behandeln belsäule zusammenhängen, sind meist die Folgen von Verschleiss. Die Bandscheiben sind mit zunehmendem Alter nicht mehr so elastisch, die Bänder lockern sich und die Knochen in den Gelenken werden zunehmend brüchig. Die Folge davon können zum Beispiel Arthrose, Osteoporose oder ein Bandscheibenvorfall sein.

Um vorzubeugen, ist richtige Bewegung im Alltag die wichtigste Massnahme: Nicht zu schwer heben und beim Bücken immer auch in die Knie gehen; beim Aufrichten aus dem Liegen stets über die Seite gehen; öfter mal aufstehen oder zumindest die Sitzposition verändern. So trägt der Rücken die Lasten des Lebens leichter, auch auf zwei Beinen. ■

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Beitrag DAS RÜCKENZENTRUM

Das Kreuz mit dem Kreuz Wer Probleme mit der Wirbelsäule hat, sollte sich von einem erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen ausführlich und individuell beraten lassen.

Herr Dr. Schwarzenbach, Rückenleiden sind zu einem regelrechten Volksleiden geworden. Mittlerweile ist in der Schweiz jeder Vierte betroffen. Merken Sie das auch bei den OP-Zahlen?

Dr. med. Othmar Schwarzenbach Leiter dasRückenzentrum Thun Bern Biel Langenthal

»Wirbelsäulenoperationen sind besser als ihr Ruf«

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Fälle, die operiert werden, trotz der hohen Gesamtzahlen nicht exponentiell angestiegen sind.

Allerdings muss man diese Daten auch etwas differenzierter betrachten. Der demografische Wandel spielt hier eine große Rolle. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Wirbelsäule nicht für die heute hohe Lebenserwartung gemacht ist.

Wir werden immer älter, wollen aber gleichzeitig bis ins hohe Alter aktiv bleiben. Früher war beispielsweise eine Arthrose des Hüftgelenks nicht operativ mit einem Gelenksersatz behandelbar. Der medizinische Fortschritt sorgt dafür, dass wir auch mehr Rückenleiden operativ behandeln können.

Man liest und hört oft, es werde zu viel und unnötig operiert?

Nicht grundsätzlich. Die Evidenz bei Bandscheibenvorfällen beispielsweise spricht deutlich für die chirurgische Therapie. Vor allem was die Schnelligkeit des Behandlungserfolgs angeht, sind operative Eingriff kaum zu schlagen.

Wie entscheiden Sie, ob ein chirurgischer Eingriff sinnvoll ist?

Für mich steht immer die individuelle Abklärung, Beratung und Behandlung im Vordergrund. Mein wichtigster Indikator für eine Operation ist der Leidensdruck des Patienten, also sein Schmerz oder Funktionseinbussen. Wo möglich und sinnvoll, bevorzugen wir die konservative Therapie. Diverse Probleme an der Wirbelsäule, wie zum Beispiel schwere Frakturen, Instabilitäten, Tumorerkrankungen müssen a priori operativ angegangen werden, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Falls operiert werden muss, worauf sollten die Patienten achten?

Die breite Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung des Operateurs sind ganz wichtig. Ein gut ausgebildeter Chirurg beherrscht eine Vielzahl an Behandlungstechniken und kann so dem Patienten eine individuellere Behandlung seines Problems anbieten. Der Eingriff und eventuell mögliche Komplikationen müssen ausführlich und verständlich besprochen werden. Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist unabdingbar.

Auch bei Rückenoperationen geht die Tendenz heute in Richtung minimal-invasiver Eingriffe.

Gut oder schlecht?

Die meisten minimal-invasiven Eingriffe sind bis dato herkömmlichen Operationsverfahren in Bezug auf das Langzeitergebnis nicht überlegen. Kürzere Hospitalisationszeiten, geringerer Blutverlust, kleinere Narben sind Vorteile der minimal-invasiven Operationstechniken.

Komplexe Wirbelsäulenpathologien verlangen aber häufig nach grösserer Invasivität, da durch die bessere Übersicht zum Beispiel Korrekturen von Deformationen oder Revisionen bei voroperierten Wirbelsäulen sicherer ausgeführt werden können. Neu und modern ist nicht immer besser für den Patienten. Der erfahrene, komplette Wirbelsäulenchirurg kann seinem Patienten die massgeschneiderte Behandlungsmethode auch bezüglich Invasivität anbieten.

www.spine.ch

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Diabetes: Risiko für Herz-KreislaufErkrankungen Henri Richmann / Redaktion

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iabetes ist eine der am häufigsten vorkommenden Volkskrankheiten, die Zahl der Erkrankungen nimmt stetig zu. Weltweit leiden weit über 400 Millionen Menschen an einem erhöhten Blutzuckerspiegel. In der Schweiz sind

es etwa 500‘000, rund 6 Prozent der Bevölkerung. Die grosse Mehrheit von ihnen, über 90 Prozent, sind an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt.

Besonders ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Häufigkeit der Erkrankungen zu.

Bei der Diabetes-Behandlung steht die Senkung und individuelle Einstellung des Blutzuckerspiegels an erster Stelle. Damit ist es aber nicht getan, die behandelnden Mediziner müssen Folge- und Begleiterkrankungen im Auge behalten. Besonders gilt das für kardiovaskuläre Erkrankungen, die Herz-Kreislauf-Krankheiten. Für Diabetes-Patienten ist das Risiko, daran zu erkranken zwei- bis viermal so gross wie bei Menschen ohne Zuckerkrankheit.

Besonders Erkrankungen der Herzkranzgefässe als Folge einer Arteriosklerose, der Arterienverkalkung, kön-

nen mit ihren oft schwerwiegenden Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall lebensbedrohlich sein. Mit Diabetes steigt somit das Risiko, an den Folgen einer kardiovaskulären Krankheit zu sterben, deutlich an. Bluthochdruck und Übergewicht können das Risiko des Auftretens einer kardiovaskulären Krankheit zusätzlich erhöhen.

So sinkt die Lebenserwartung eines männlichen Diabetespatienten, der an einer Kombination von Typ-2-Diabetes und einer kardiovaskulären Erkrankung leidet, im Vergleich zu einem gesunden Mann um 12 Jahre.

Bei Frauen sind es sogar 14 Jahre.

Genau hier setzen Medizin und Wissenschaft mit modernen, innovativen Therapien an. Studien belegen, dass neu entwickelte Medikamente nicht nur den Blutzuckerspiegel regulieren, sondern auch das kardiovaskuläre Erkrankungsrisiko erheblich senken können. ■

inpact Redaktion FORUM DER AKTEURE

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orhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung im Alter. Heute leiden in der Schweiz etwa 100‘000 Patienten darunter, 2050 werden es mehr als doppelt so viele sein. Vorhofflimmern wird gut toleriert, führt aber vermehrt zu Hirnschlägen wegen Blutgerinnseln. Deshalb muss man das Blut verdünnen. Einzige Medikamente dafür waren bislang Prof. Dr. Marcoumar und Sintrom. Ihre WirkBernhard Meier Universitätsklinik samkeit war unter anderem von Nahfür Kardiologie rungsmitteln abhängig. Das bedingte regelmässige Blutkontrollen (Quick) und Dosisanpassungen. Bei Unfällen aber auch spontan bestand ein wesentliches Risiko für Blutungen. Mit dem Alter zunehmend musste man pro Jahr z. B. mit 1-2% Hirnblutungen mit schwerwiegenden Folgen bis zu Todesfällen rechnen.

In den letzten Jahren wurden zunehmend neue Blutverdünner eingesetzt, zuerst Pradaxa, später Xarelto, Eliquis und Lixiana. Sie benötigen keine regelmässigen Blutkontrollen und wirken weitgehend unabhängig von Nahrung und

anderen Medikamenten. Ihr Risiko für Blutungen, insbesondere im Kopf, ist deutlich geringer. Sie machen die Blutverdünnung einfacher, wirksamer und sicherer und führen dazu, dass sie auch konsequenter angewendet wird. Unseren immer agileren Senioren fällt es leichter, wenn sie nicht an regelmässige Laborkontrollen gebunden oder durch Essvorschriften eingeschränkt sind.

»Blutverdünnung bei immer mehr und immer aktiveren Senioren.« Für Dabigatran als einzigem Blutverdünner wurde vor kurzem als Gegenmittel Praxbind eingeführt. Es hebt innert Minuten die Blutverdünnung auf, falls es zu einer Blutung kommt oder dringend eine Operation benötigt wird. Praxbind revolutioniert die Behandlung von Blutungskomplikationen und führt dazu, dass selbst Patienten, die wegen Angst vor Blutungen eine Blutverdünnung ablehnten, diese nun akzeptieren. www.insel.ch/kardio

Werte Werte schaffen schaffen durch durch Innovation Innovation

Auch Auch nach nach 131 131 Jahren Jahren anan Erfahrung Erfahrung sind sind wirwir immer immer noch noch ausgesprochen ausgesprochen neugierig neugierig — für — für unsere unsere kommenden kommenden Generationen.

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werden werden zu lassen. zu lassen.

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Vorhofflimmern: Gefahr durch Hirnschlag Lars Jensen / Redaktion

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lle 30 Minuten erleidet ein Mensch in der Schweiz einen Hirnschlag. Besonders gefährdet sind Patienten, die an Vorhofflimmern leiden. Für sie ist das Risiko, einen Hirnschlag – auch Schlaganfall genannt – zu erleiden, bis zu fünfmal höher als bei Menschen ohne diese Herzrhythmusstörung.

1 bis 2 Prozent der Bevölkerung sind betroffen, allein in der Schweiz rund 100‘000 Menschen. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt zu, die Menschen werden immer älter und im Alter tritt Vorhofflimmern verstärkt auf: Bei den über 65-Jährigen sind 5 Prozent betroffen, bei den über 80-Jährigen schon 10 bis 15 Prozent.

Gefährlich ist dabei nicht direkt das „Flimmern“, also der unregelmässige Herzschlag, sondern die damit verbundenen Folgen. Durch die aus dem Tritt geratenen Pumpbewegungen der Vorhöfe des Herzens können verstärkt Blutgerinnsel entstehen. Die gelangen in die Blutbahn, können eine Hirnarterie verstopfen und so einen Hirnschlag auslösen.

Um das zu verhindern, gibt es blutgerinnungshemmende Medikamente, direkte orale Antikoagulantien (DOAKs). DOAKs sind wirksam in der Schlaganfallprävention und weisen ein günstiges Sicherheitsprofil auf. Im Vergleich zu anderen gerinnungshemmenden Mitteln wird ihre Wirkung nicht von der Einnahme anderer Medikamente oder der Zufuhr bestimm-

ter Lebens- und Genussmittel beeinträchtigt. Regelmässige Bluttests zur Kontrolle sind nicht notwendig.

Allerdings ist die Hemmung der Blutgerinnung im Notfall unerwünscht. Besonders Patienten, die auch mit Vorhofflimmern Sport treiben und beruflich wie in der Freizeit aktiv sind, mussten bisher mit diesem Risiko leben: Bei stark blutenden Verletzungen oder einer sofort notwendigen Operation ist eine normal funktionierende Blutgerinnung überlebenswichtig. Um nicht warten zu müssen, bis die Gerinnungshemmung der Medikamente nachlässt, gibt es für eines der DOAKs ein Antidot, ein Gegenmittel. Es kann intravenös verabreicht werden und hebt die gerinnungshemmende Wirkung innerhalb von Minuten auf. ■

Beitrag KIESER TRAINING

Modernste Trainingstechnologie für einen gesunden Rücken Rückenbeschwerden können einem ganz schön das Leben vermiesen. Das beste Gegenmittel? Hochintensives Krafttraining an speziellen Geräten. Es bringt selbst bei chronischen Beschwerden meist schnell Linderung – oft in nur sechs bis neun Wochen.

Dr. med. Gabriela Kieser behandelt Rückenschmerzen seit rund 27 Jahren allein durch Krafttraining – und das mit Erfolg. 1990 setzte die Zürcher Ärztin erstmals in Europa eine völlig neue Trainingstechnologie aus den USA ein – die Lumbar-Extension-Therapiemaschine (LE), die heute in jedem Kieser Training-Studio steht. Mithilfe dieser computergestützten Rückenmaschine lässt sich die Kraft der tief liegenden Rückenstreckmuskulatur gezielt stärken.

Die tiefste von drei Muskelschichten unseres Rückens besteht aus kurzen Muskeln, die von Wirbel zu Wirbel ziehen und der Wirbelsäule Stabilität verleihen. Und genau diese Muskelpartie ist bei den meisten Menschen, die unter chronischen Rückenschmerzen leiden, zu schwach – das belegen US-amerikanische Studien. Eine effiziente Kräftigung der tiefen Rückenstreckmuskulatur gelingt nachweislich nur dann, wenn beim Training das Becken fixiert wird.

Das Ergebnis: Die Hilfsmuskulatur – also in diesem Fall

die Gesäss- und Oberschenkelmuskulatur – wird gezielt blockiert und so sind es allein die tiefen Rückenmuskeln, die den Oberkörper gegen ein Gewicht bis zur lokalen Erschöpfung strecken und beugen.

Und genau das macht sie schnell so richtig stark.

Meist reichen schon 12 bis 18 Einheiten an der LE sowie ergänzende Übungen für die Kräftigung der aufrichtenden Muskeln, um chronische Beschwerden abklingen zu lassen. Um die neu gewonnene Kraft der Rückenstrecker langfristig zu erhalten, wird monatlich eine Sitzung an der LE empfohlen.

Testen Sie uns jetzt bis zum 16. April 3x kostenlos.

Vereinbaren Sie einen Termin im Studio Ihrer Wahl. www.kieser-training.ch/studios

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Beitrag SPINE CHAM ZUG

Die Wirbelsäulenchirurgie ist besser als ihr Ruf Wegen schmerzhafter Rückenbeschwerden werden in der Schweiz und weltweit immer mehr Menschen operiert. Es wird allerdings propagiert, dass zu viel und zu früh am Rücken operiert wird.

Dieser schlechte Ruf ist darauf zurückzuführen, dass die Wirbelsäulenchirurgie zuerst, wie jede neue Entwicklung, gewissermassen erwachsen werden und ihre Kinderkrankheiten ablegen musste. Auch beim Einsetzen von künstlichen Hüftgelenken (Prothesen) gab es eine Phase der Ernüchterung, weil sich ein grosser Teil der Prothesen lockerten und ersetzt werden mussten. Heute treten Lockerungen von Hüftprothesen im niederen Prozentbereich auf.

Vor etwa 30 Jahren begann man Patienten mit Rückenschmerzen operativ zu versorgen. Diese Entwicklung wurde durch die grossen Erfolge mit den künstlichen Hüftgelenken gefördert.

Heute kann man in Bezug auf die Wirbelsäulenchirurgie einen grossen Fortschritt feststellen (siehe Kasten). Neue Operationstechniken und Implantate wurden entwickelt und werden heute routinemässig eingesetzt. Zudem haben Wirbelsäulenchirurgen wertvolle Erfahrungen sammeln und weitergeben können.

Menschen mit Rückenschmerzen gehen in der Regel erst auf Anraten des Hausarztes oder aufgrund der Empfehlung einer Person, welche mit einer Rückenoperation gute Erfahrungen gemacht hat, zum Wirbelsäulenspezialisten. Es kommt damit zu einer positiven Selektion von Rückenspezialisten, welche die entsprechenden Resultate erzielen.

Die Rückenoperation wird aber immer eine Ultimo Ratio darstellen, und die Indikationsstellung zur Operation muss ständig verfeinert werden: Bei welchen Patienten ist die Freilegung der eingeklemmten Nervenwurzeln ausreichend? Bei welchen Patienten sollte zusätzlich zur Nervenwurzelfreilegung eine Teil- oder Totalversteifung eines Bewegungssegmentes durchgeführt werden? Welche Bewegungssegmente, die sich in der Magnetresonanztomographie krankhaft verändert darstellen, sollten versteift werden, damit weitere Wirbelsäulenoperationen vermieden werden können?

Niemand lässt sich am Rücken operieren, bevor es wirklich nicht mehr geht und alle konservativen Massnahmen ausgeschöpft worden sind. Die meisten Patienten fürchten, dass sie nach einer Rückenoperation gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen sein könnten. Die Zunahme der Wirbelsäulenoperationen in einem zunehmend kritischen Umfeld ist für mich ein Hinweis, dass die Wirbelsäulenchirurgie besser ist als ihr Ruf. www.spinechamzug.ch

SPINE CHAM ZUG · Praxis für Wirbelsäulenchirurgie

Assoc. Prof. Dr. med.

Dr. phil. PD Nikolaus Aebli Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie und Traumatologie

Rigistrasse 1 · CH-6330 Cham Zug

FORTSCHRITT IN DER WIRBELSÄULENCHIRURGIE • Die korrekte Einstellung der Wirbelsäulenkrümmung bei der Wirbelsäulenversteifung führt zu signifikant weniger Anschlussveränderungen auf den Nachbarsegmenten • Infektionen sind aufgrund optimaler Operationstechniken (Schonung der Weichteile) und Wundmanagement sehr selten geworden.

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Schraubenlockerungen sind selten geworden, insbesondere deshalb, weil heute Implantate zur Verfügung stehen, welche mit Knochenzement verstärkt werden können und optimale Gewinde- und Oberflächeneigenschaften aufweisen.

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Die Bildgebung (Röntgen, Computertomografie und Magnetresonanztomografie) hat sich sehr stark verbessert, sodass krankhafte Veränderungen besser erkannt werden können.

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Komplikationen während und unmittelbar nach einer Rückenoperation sind sehr tief bei erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen, und auch die Verbesserung der Narkose hat dazu beigetragen.

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Peter Buyer / Redaktion

E

s fliesst und fliesst. Blut ist viel unterwegs. Angetrieben vom pumpenden Herzen kommt es dabei ganz schön herum: Das gesamte Blutgefässystem eines Menschen ist rund 100‘000 Kilometer lang, länger als das gut 70‘000 Kilometer lange Strassennetz der Schweiz. Und wie dort gibt es grosse, wichtige Gefässe mit viel Verkehr und kleine Nebenstrassen oder Feldwege, auf denen kaum was los ist. Wichtig für die Versorgung des menschlichen Organismus‘ sind sie alle. Das Blut liefert Sauerstoff und Nährstoffe auch in die entferntesten Ecken des Körpers, so wie das Postauto auch überall hinkommt. Auf dem Rückweg nimmt das Blut Kohlendioxid und Abfallstoffe mit.

Im Herz-Kreislauf-System sind neben dem Herz Schlagadern, die Arterien, ein zentrales Element.

Die grösste ist die Aorta. Vom Herz ausgehend verteilt sie das sauerstoffreiche Blut wie eine vielspurige Autobahn in die anderen Arterien, die es in die verschiedenen Körperregionen bringen. Dort angekommen geht es weiter durch die kleineren Arteriolen und Kapillaren. Hier liefert das Blut den Sauerstoff und Nährstoffe ab, mit denen das Gewebe versorgt wird.

Kleine Venolen und grössere Venen sammeln das Blut wieder ein, das jetzt Kohlendioxid und Stoffwechsel- und Abfallprodukte aufgenommen hat. Die Abfallstoffe werden in Leber und Nieren abgeliefert, Kohlendioxid in der Lunge. Dort nimmt das Blut wieder Sauerstoff auf, fliesst zum Herz und wird erneut auf die Reise geschickt. 70mal in der Minute schlägt das Herz eines ruhenden Erwachsenen und bewegt so rund 7‘000 Liter Blut täglich.

Bei so viel Verkehr kommt es auch mal zu Störungen und Erkrankungen des Gefässystems. Krampfadern sind eine häufige Durchblutungsstörung. Betroffen sind die Venen, deren Wände sich dehnen und so das Blutgefäss erweitern. Dort

Viel Verkehr in Arterien und Venen Allzeit freie Fahrt für das Blut im Körper ist lebenswichtig. Durchblutungsstörungen wie Krampfadern oder Arterienerweiterung stören den Blutkreislauf. staut sich dann Blut, dass nicht mehr ausreichend schnell zurück zum Herz fliessen kann. Erweiterungen durch Dehnung der Gefässwände gibt es auch bei Arterien. Solche Aneurysmen treten besonders häufig in der Aorta auf.

Gefährlich wird es, wenn die Wand eines erweiterten Gefässes reisst.

Auch können sich im Bereich der Erweiterungen Blutgerinnsel bilden, die dann weiter schwimmen, engere Stellen im Gefässystem verstopfen und so die Durchblutung stören oder ganz verhindern.

Ein Aneurysma wird von Betroffenen meist nicht bemerkt. Erst wenn es zum Riss kommt, spüren Patienten starke Schmerzen. Soweit muss es aber nicht kommen. Mit Ultraschall und Computertomographie lassen sich die Erweiterungen gut lokalisieren und bestimmen. Je grösser ein Aneurysma ist, desto höher ist das Risiko eines Risses. Um den zu verhindern, ist ein chirurgischer Eingriff möglich. Dabei ersetzen Spezialisten den erweiterten Teil durch rohrförmige Prothesen aus Kunststoff.

Oder führen durch das Arteriensystem ein zusammengefaltetes Röhrchen, einen Stent, zur betroffenen Stelle. Dort wird der Stent aufgeklappt und bringt den Durchmesser des erweiterten Blutgefässes wieder auf risikoloses Normalmass. ■

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Beitrag PROF. DR. MED. HARDY SCHUMACHER

Vorsorge schützt vor Gefässerkrankungen Gefässerkrankungen werden allein schon aufgrund des demografischen Wandels immer häufiger.

Rechtzeitige Vorsorge und erfahrene Chirurgen können Leben retten.

Herr Prof. Schumacher, rund 16`000 Patienten erleiden jedes Jahr in der Schweiz einen Schlaganfall. Wie könnte man diese hohe Zahl verringern?

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn ein Ultraschall Auffälligkeiten an Halsoder Bauchschlagader zeigt?

Bei etwa jedem vierten Schlaganfallpatienten ist die Ursache eine Verengung der Halsschlagader aufgrund von kalk- oder fetthaltigen Ablagerungen im Gefässinneren. Brechen diese Ablagerungen auf oder bilden Gerinnsel vor Ort, können sie in den Blutkreislauf gelangen und eine Embolie im Hirn verursachen. Ein Schlaganfall ist deshalb so tückisch, weil es vorher praktisch keine Symptome gibt. Daher ist auch die Vorsorge so wichtig. Die wiederum kann einfach, schonend und kostengünstig mittels Ultraschall durchgeführt werden, da man so sehr gut sehen kann, ob eine Verengung vorliegt.

Patienten, die eine Streifung erlitten haben und deren Halsschlagader zu mehr als 50 Prozent verengt ist, gelten als neurologische Notfälle. Als Streifung wird eine vorübergehende Durchblutungsstörung eines Hirnareals bezeichnet. Diese Patienten profitieren von einer unmittelbaren OP der Carotis, da es ohne eine solche Behandlung meist innerhalb kürzester Zeit zu einem erneuten Schlaganfall kommen kann. Bei der Carotis-Chirurgie wird vereinfacht ausgedrückt die Wand der Halsschlagader umgestülpt und über den Plaquezylinder, der die Verengung verursacht, gezogen, sodass dieser sorgsam entfernt werden kann.

Beim Aortenaneurysma setzen wir in der Regel auf eine relativ revolutionäre, minimalinvasive Technik, bei der eine Endoprothese zum Austapezieren der betroffenen Stellen der Bauchschlagader verwendet wird, ohne den Bauchraum zu eröffnen.

Eine weitere Erkrankung, auf die Sie sich spezialisiert haben, ist das Aortenaneurysma, eine Erweiterung der Hauptschlagader. Auch hier gibt es praktisch keine Symptome vor einer Ruptur.

Das ist richtig. Weshalb hier ebenfalls das Risikoscreening eine wichtige Vorsorge wäre.

Wie auch bei der Verengung der Halsschlagader empfehlen wir insbesondere Männern, bei denen das Aortenaneurysma besonders häufig auftritt, einen Ultraschall kurz vor Renteneintritt, um einmalig abzuklären, ob eine Erweiterung besteht.

Zeigt dieser Ultraschall eine Ausbuchtung der Bauchschlagader, kann entsprechend gehandelt werden. Gibt es keine Auffälligkeiten, treten meist auch keine mehr im weiteren Verlauf auf.

Und eine solche Ultraschallvorsorge könnte die Zahl der tödlichen Aneurysmarupturen verringern?

Das belegen zumindest die Daten. Denn die Evidenz von Massenscreenings zeigt, dass die sogenannte ‚number needed to screen’ – also die Anzahl der Patienten, die untersucht werden müssen, um einen Todesfall zu verhindern – bei rund 400 liegt. Zum Vergleich: Beim Dickdarmkrebs sind es 800 Patienten, beim Mammakarzinom sogar rund 2`500.

Sie sagen ‚in der Regel’ – gibt es Ausnahmen?

Mittlerweile kann wohl bei jedem zweiten Patienten mit einem Aortenaneurysma diese minimalinvasive Technik sinnvoll eingesetzt werden.

Deshalb jedoch allein die Technik zu verkaufen, wäre schlicht falsch, denn es gibt eben auch Fälle, wo eine offene OP die bessere Alternative ist. Ich rate Patienten deshalb immer, sich in jedem Fall eine zweite oder sogar dritte Meinung einzuholen und genau zu schauen, welche Erfahrung ein Chirurg hat – und zwar eben nicht nur mit einer Technik. Er sollte breit aufgestellt sein und mich individuell behandeln können.

Meiner Meinung ist das ein Aspekt, der heute in vielen Disziplinen zu kurz kommt.

www.prof-hardy-schumacher.ch

Prof. Dr. med.

Hardy Schumacher Gefässchirurg und selbständiger Belegarzt Privatkliniken Hirslanden Zürich

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Überforderte Kniegelenke Paul Wachter / Redaktion

D

er aufrechte Gang war einer der wichtigen Schritte auf dem Wege zur Menschwerdung. Danach ging die kulturelle Evolution ziemlich schnell. Die Evolution der Knie, auf denen seither das ganze Gewicht inklusive des grossen Gehirns und heute auch oft dicken Bauches lastet, konnte da nicht mithalten. Unter anderem deshalb sind diese Gelenke neben den Hüften, die ein ähnliches Problem haben, die anfälligsten Verschleissteile des menschlichen Skeletts.

Es gibt aber auch noch andere Ursachen für die Kniegelenksarthrose – von genetischer Veranlagung über Fehlstellungen bis hin zu Gelenkentzündungen. All das führt zu Verlust

an Knorpelmasse und letztendlich zu Schmerzen bei jedem Schritt.

Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, steckt schon im zuvor Beschriebenen: Wer nicht so viel wiegt, belastet auch seine Knie nicht so sehr. Gegen zu viel Gewicht wird neben Zurückhaltung bei den Kalorien vor allem Bewegung empfohlen.

Doch mit Knieschmerzen zu joggen wird kein Arzt anraten. Radfahren, Schwimmen oder auch Nordic Walking ist jedoch oft möglich. Sport ist auch deshalb sinnvoll, weil damit Reize gesetzt werden, die in gewissem Umfang Regeneration ermöglichen können. Ein ständig rastendes Knie dagegen „rostet“ sprichwörtlich weiter. Auch andere Reize wie Hitzeoder Kältetherapien können Schmer-

zen lindern und wahrscheinlich auch etwas Regeneration stimulieren.

Ansonsten gibt es zahlreiche Therapie-Optionen. Gegen die Schmerzen und Entzündungserscheinungen wirken nichtsteroidale Antirheumatika wie Diclofenac oder Ketoprofen oder auch Kortison-Injektionen.

Die „transkutane elektrische Nerven-Stimulation” hemmt ebenfalls die Schmerzsignale. Spezialschuhe können Fehlbelastungen entgegenwirken, Krankengymnastik ebenfalls. Zudem gibt es verschiedene chirurgische Verfahren: Per Arthroskop oder auch in einer klassischen Operation kann der geschädigte Knorpel geglättet werden.

Wenn den Schmerzen nicht anders beizukommen ist, kann ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden. ■

inpact Redaktion FORUM DER AKTEURE 8 von 10 Menschen leiden irgendwann in

Wann sollte man den Arzt aufsuchen?

ihrem Leben unter Rückenschmerzen. Die

Ohne Warnsymptome muss man in der Regel in den ersten vier Wochen nicht zum Arzt. Meist vergehen die Schmerzen von selbst. Treten aber sogenannte Warnsymptome auf, gilt diese Regel nicht mehr: Entstanden die Schmerzen nach einem Unfall, strahlen sie ins Bein oder in den Arm aus, kann man die Glieder nicht mehr richtig bewegen oder bekommt zusätzlich Fieber ohne einen Infekt, muss man sofort zum Arzt.

gute Nachricht ist, dass es sich in 85% der Fälle um Rückenmuskelschmerzen handelt. Diesen können wir durch gezielte Bewegung aktiv vorbeugen. Martina Roffler, Physiotherapeutin bei der Rheumaliga Schweiz, erklärt, wie sich der Rücken stärken lässt.

Martina Roffler Physiotherapeutin bei der Rheumaliga Schweiz

Was tun bei akuten Rückenschmerzen?

Die beste Medizin gegen Rückenschmerzen ist und bleibt Bewegung!

Heute weiss man, dass die Schmerzen langsamer verschwinden oder sich sogar verschlimmern können, wenn wir im Bett bleiben. Pro Woche sollten Sie sich mindestens 2,5 Stunden bewegen. Ein wichtiger Ausgleich sind kurze Entlastungspausen im Liegen à 15-20 Minuten. Auch Medikamente und Salben können die Schmerzen wirksam lindern. Welches Medikament sich eignet, besprechen Sie am besten mit dem Arzt oder Apotheker.

»Rückenschmerzen: Bewegen statt schonen« Welche Sportarten eignen sich zur Vorbeugung?

Tatsächlich gibt es Sportarten, die empfehlenswerter sind für den Rücken und andere weniger. Die Rheumaliga bietet Kurse für die Rückengesundheit an. Schwimmen, gezieltes Krafttraining, Pilates oder Nordic Walking sind optimal für den Rücken. Vorsicht geboten ist hingegen bei Stop-and-goSportarten mit Gegnerkontakt. www.rheumaliga.ch

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Beitrag SONNENHOF KLINIK

»Bei Knieoperationen sollte die Qualität im Fokus stehen« Knieprobleme werden zu einem echten Volksleiden. Übergewicht und Sport sind gleichermassen für die schnelle Abnutzung verantwortlich.

Herr Prof. Eggli, gefühlt leiden viele Menschen unter Knieproblemen. Stimmt diese Wahrnehmung?

Ja, Probleme mit dem Knie sind zu einer regelrechten Volkskrankheit geworden. Das liegt vor allem daran, dass wir unsere Knie heute ordentlichen Belastungen aussetzen. Stichwort ist hier sicherlich das höhere Bedürfnis nach Sport in der Bevölkerung.

Sport ist also nicht gut für unsere Knie?

Das kommt darauf an, welchen Sport sie treiben. Kraftsport beispielsweise kann zur Stabilisierung des Knies beitragen. Und Fahrradfahren ist sicherlich die gesündeste Bewegung für unsere Knie. Wenn Sie aber schnell Joggen, dann wirken in den schnellen Flugphasen zwischen 300 und 400 Kilogramm auf das Knie ein. Allerdings ist das kein Freifahrtschein für alle Sportmuffel, denn auch Übergewicht ist eine Ursache für die häufiger auftretenden Knieprobleme in der Schweiz. Je mehr Sie wiegen, desto höher ist der Druck auf das Knie und desto mehr wird das Gelenk abgenutzt.

Welche Optionen habe ich, wenn mein Kniegelenk abgenutzt ist?

Der Trend ist heute leider, dass die Patienten mit schlimmen Knieschäden immer jünger werden. Während früher Probleme ab dem 70. Lebensjahr aufgetreten sind, kommen heute schon Vierzigjährige mit Abnutzung zu uns in die Klinik. Wir versuchen dann immer den Einsatz von künstlichen Teilen so lange wie möglich hinauszuzögern und den Knorpel so lange wie möglich zu erhalten. Es ist ein Kampf um jedes Jahr.

Schränken künstliche Teile im Knie die Bewegung ein?

Wir sind trotz grosser Fortschritte bei Knieprothesen sicher noch nicht so weit, wie bei anderen Gelenken. Das liegt vor allem auch daran, dass das Knie anders als etwa die Hüfte ein sehr instabiles Gelenk ist und nur durch eine Vielzahl von Muskeln und Bändern die Stabilität des Knies erreicht wird. Wenn Sie so wollen, ist ein stabiles Knie eine

ganz empfindliche Balance eines Zusammenspiels verschiedener Aspekte. Künstliche Teile können diese Balance heute einfach noch nicht im gewünschten Ausmass umsetzen. Deshalb sehen wir auch klar folgende Zusammenhänge: Je jünger die Patienten, desto unzufriedener sind sie mit künstlichen Gelenken, da sie sich in ihrem Bewegungsrahmen verhältnismässig einschränken müssen. Sind die Patienten hingegen älter, steigt auch die Zufriedenheit mit künstlichen Teilen, weil diese Patienten ein verhältnismässig hohes Mass an Beweglichkeit im Vergleich zum Zustand vor der Operation wiedererlangen. Sie sehen also, es ist eine Frage der Erwartungshaltung.

Prof. Dr. med.

Stefan Eggli Facharzt FMH für orthopädische Chirurgie und Traumatologie

Also stagniert die Forschung künstlicher Kniegelenke?

Absolut nicht. In den letzten Jahren wurden viele Fortschritte gemacht. Während Sie vor zehn Jahren vor einer OP noch Blut spenden mussten, der Eingriff gut zwei bis drei Stunden gedauert hat und Sie anschliessend zwei Wochen im Krankenhaus waren, ist die Blutspende heute kein Thema mehr, der Eingriff erfolgt unter einer Stunde und Sie verlassen die Klinik im Schnitt nach nur fünf Tagen. Allerdings sind in den letzten Jahren auch die Erwartungen der Patienten an eine Operation gestiegen und die lassen sich in Bezug auf das Knie eben nicht ganz so einfach umsetzen wie bei anderen Gelenken. Wir forschen aber mit Hochdruck an neuen Entwicklungen.

Ist deshalb auch die Spezialisierung auf ein Gelenk für die Chirurgie so wichtig?

Aus meiner Sicht ja. Ich selbst operiere seit 20 Jahren nur Knie und in unserer Klinik haben wir mit drei Hauptchirurgen rund 1.200 Knie-OPs pro Jahr, wovon etwa bei einem Drittel Prothesen eingesetzt werden. Es ist wie in der Musik: Übung macht den Meister. Und meiner Meinung nach sollte auch hier der öffentliche Diskurs liegen – beim Thema Qualität und nicht nur auf dem Kostenaspekt. www.orthopaediesonnenhof.ch

»Das Kniegelenk ist ein sehr instabiles Gelenk, das nur durch eine Vielzahl von Muskeln und Bändern in Balance gehalten wird.«

Schlecht geschlafen?

Unruhige Nächte schaden der Gesundheit Kathrin Konyen / Redaktion

W

er am Morgen gerädert aus dem Bett steigt, hat vermutlich schlecht geschlafen. Wenn das mal vorkommt, besteht kein Grund zur Besorgnis – Stress, Sorgen oder Aufregung vor einem Ereignis können zu Schlafstörungen führen. Wenn schlaflose Nächte allerdings über einen Zeitraum von mehr als einem Monat die Regel sind, sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Denn wenn die nächtliche Erholung und Regeneration nicht gegeben ist, leidet darunter nicht nur die Leistungsfähigkeit, es kann auch schwere gesundheitliche Auswirkungen haben. In der Schweiz leidet etwa jeder Vierte an Schlafstörungen.

Die Ursachen für dauerhafte Schlafstörungen, die sogenannte Insomnie, sind vielseitig. Wer unter Schlafstörungen leidet, sollte zunächst einmal seine Gewohnheiten überprüfen: Koffeinhaltige und alkoholische Getränke genauso wie fettes Es-

sen hindern den Körper daran abzuschalten; zu wenig Bewegung kann dazu führen, dass abends statt Ruhe Unruhe einkehrt.

Auch die Schlafumgebung kann eine Ursache für eine Insomnie sein: Eine gute Matratze, ein passendes Kissen und die richtige Temperatur im Schlafzimmer sind ausschlaggebend für einen erholsamen Schlaf. Einfluss auf die Schlafqualität haben auch die Licht- und Lärmverhältnisse. Übrigens können Schlafstörungen auch zu den Nebenwirkungen von Medikamenten gehören.

Wer wegen Schlafstörungen zum Arzt geht, wird in jedem Fall auch körperlich untersucht. Erkrankungen des HerzKreislauf-Systems, der Atemwege, der Muskeln und Gelenke, des Nervensystems, zum Beispiel Migräne, oder des Verdauungstrakts können die Nachtruhe stören und sich durch die Insomnie auch verstärken. Parallel zu den körperlichen Ursachen verschlimmern sich auch psychische Ursachen wie Depressionen durch den Schlafmangel.

Als besondere Formen der Schlafstörung sind die Schlafapnoe und das Restless-Legs-Syndrom zu nennen. Bei beiden Erscheinungen sind die Ursachen nicht eindeutig geklärt. Eine Schlafapnoe macht sich in Form von heftigem und unregelmässigem Schnarchen bemerkbar. Die Folgen für die Gesundheit sind aber wesentlich weitreichender als beim normalen Schnarchen: Da sich die oberen Atemwege immer wieder komplett verschliessen, kommt es zu kurzen Atemaussetzern, die dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt im Blut absinkt. Beim Restless-Legs-Syndrom spüren die Betroffenen eine Unruhe in den Beinen, die sich nur mit nächtlichem Umherlaufen beheben lässt.

Schlafmittel sind nur bedingt eine Lösung für Insomnie. Sie können zwar helfen, eine kurzzeitige Störung zu regulieren, aber Schlafmittel bekämpfen nicht die Ursache einer Insomnie, sie heilen nicht.

Die Schlaftherapie setzt hingegen bei den Ursachen an. So können Menschen mit Schlafstörungen sich oft auch selbst helfen, indem sie ihre Gewohnheiten prüfen und gegebenenfalls ändern. Bei körperlichen Ursachen übernimmt die Therapie der jeweilige Facharzt. Und dann können Betroffene in der Regel wieder gut ausgeschlafen in den Tag starten. ■

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Beitrag ZENTRUM FÜR SCHNARCHMEDIZIN ZÜRICH

Karriereknick durch Schnarchen Über die Bedeutung der nächtlichen Atmung für Manager und Leistungsträger.

MEHR LEBENSQUALITÄT DURCH EINE SCHNARCHFREIE NACHT.

Es wird darüber gewitzelt, genauso wird es totgeschwiegen: das Schnarchen. Über eine Million Schweizer kennen das Problem – darunter jede dritte Frau über 50 Jahren.

Besonders für Manager, die täglich wichtige Entscheidungen treffen müssen, kann das Schnarchen bzw. seine Ursache einen Stolperstein darstellen, der sich negativ auf die Qualität der Entscheidungsergebnisse auswirkt. Hinnehmen muss man das nicht, denn es stehen gute Therapieansätze zur Verfü-

ICH SCHNARCHE NUR, WENN ICH SCHLAFE!

gung, die nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern gleich die Ursachen beseitigen.

Die Volkskrankheit Schnarchen ist heute immer noch ein Tabuthema. Niemand gibt gerne zu, ein Schnarcher zu sein. Medizinisch betrachtet ist der Übergang zu einem ernsthaften gesundheitlichen Problem fliessend. „Schnarchen ist Schwerstarbeit“, erklärt Dr. Antoine Aschmann, ORL-Facharzt und Schnarch-Spezialist aus Zürich. „Das Herz ist bei einem Schnarcher ähnlich stark belastet wie bei einem Jogger.“ Der Körper kann seine „Batterie“ beim Schnarchen nicht aufladen, dadurch schläft man wenig entspannt und morgens bleibt immer ein Defizit, da die nächtlichen Atemanstrengungen zu einem zeitweiligen Sauerstoffmangel im Blut führen. Die Folge ist, dass sich das Herz-Kreislauf-System nicht ausreichend regenerieren kann. Der Körper steht deshalb unter Dauerstress. Viele Menschen bewegen sich daher in ihrer Leistungsfähigkeit ständig und völlig unnötig im unteren Bereich ihres Potenzials.

Die Tatsache, dass sich das Gehirn während des Schlafes wie in einem Wachzustand befindet und dass Herz und Lunge nicht zur Ruhe kommen, kann besonders bei Managern und Entscheidungsträgern zu schleichender chronischer Übermüdung und letztendlich zu falschen Entscheidungen führen.

Langjähriges Schnarchen und die damit verbundene Überlastung von Herz und Kreislauf gelten als Alarmzeichen und können bis zu 80 verschiedene Krankheiten nach sich ziehen. In der Partnerschaft werden häufig soziale Spannungen zum Dauerthema. Der Spezialist interessiert sich zunächst für die Ursachen, die zum Schnarchen geführt haben. Verständlicherweise ist es sinnvoll, diese zu korrigieren, bevor sich irreversible Veränderungen einstellen, die zum Beispiel eine dauerhafte Anwendung einer Atemmaske unumgänglich machen würden.

Diese so banal klingende Erkenntnis spiegelt die Tatsache wider, dass die anatomischen Ursachen im Hals, die ein Arzt bei der Untersuchung im Wachzustand erkennt, nur ein Teil des Problems sind. Viel wichtiger sind die Verengungen, die im Schlaf hinzukommen.

KANN MAN DIE SCHNARCHURSACHEN SICHTBAR MACHEN?

Die modernen Untersuchungsmethoden bieten eine reale Beurteilung der Verengungsstellen, die zum Schnarchen beziehungsweise zur Schlafapnoe führen. Die multimodale Therapie hat die konventionelle Gaumensegeloperation fast ersetzt. Damit gehört erfreulicherweise die konventionelle Schnarchoperation mit ihren starken Nebenwirkungen der Vergangenheit an. Die moderne, ursachenorientierte Therapie ist ein zielgerechter und nachhaltiger Behandlungsansatz, mit dem sich heute schonender, nachhaltiger und schmerzärmer behandeln lässt. www.schnarchmedizin.ch Seefeldstrasse 116 · CH-8008 Zürich · T +41 (0) 44 202 44 44

Wach REM

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NREM

Dr. med. Antoine Aschmann Operative Therapie des Schnarchens und der Schlafapnoe

Nach einer genauen Beurteilung der Beschwerden, einer gründlichen Untersuchung und gegebenenfalls einer Schlaflaboruntersuchung kann ermittelt werden, welche Auswirkungen diese sog. schlafbezogenen Atemstörungen haben. Über die Ursachen sagt das allerdings zunächst nur wenig aus.

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Max. Schlaftiefe Nicht-Schnarcher

Max. Schlaftiefe Schnarcher

Vergleich der Schlafkurven von Schnarcher und Nicht-Schnarcher

Beitrag KSM KLINIK FÜR SCHLAFMEDIZIN

Statussymbol Ausgeschlafensein Neben Ernährung und Bewegung ist Schlaf die dritte wichtige Säule unserer Gesundheit und damit auch ein wichtiger Bestandteil für unsere Lebensqualität.

Nicht schlafen können, Gereiztheit und Stress am Tag, Besorgnis um die Schlaf- und Erholungsqualität sowie unkontrollierbare Überaktivität und Anspannung zeichnen ein Bild einer unausgeschlafenen Gesellschaft.

Zahlreiche Studien belegen nun, worauf Schlafmediziner seit langem aufmerksam machen: Laut DAK-Gesundheitsreport vom März 2017 leiden heute rund 80 Prozent der Berufstätigen im Alter von 35 bis 65 Jahren, hochgerechnet 34 Millionen Deutsche, unter Schlafproblemen. Das ist ein Anstieg um 66 Prozent seit 2010. Die Anforderungen an den Einzelnen steigen, gleichzeitig sind viele Menschen kaum noch in der Lage, abzuschalten und sich zu entspannen.

Nach der Schweizerischen Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik vom Jahr 2012 klagt innerhalb eines Jahres jeder Dritte beim Hausarzt über Schlafprobleme. Eine erneute Schweizer Befragung findet ebenfalls in diesem Jahr statt.

Bei Stresserkrankungen spielen Schlafstörungen eine wichtige Rolle. Der Schlaf ist für vielerlei Erholungsfunktionen verantwortlich und gerade in verantwortungsvollen Positionen unabdingbar für Erholung und Leistung. Wer an seine Karriere denkt, sollte die Ressource Schlaf als wichtigen Erfolgsfaktor nicht vergessen.

Was viele nicht wissen – Schlafstörungen sind behandelbar. Die KSM Klinik für Schlafmedizin ist eine auf Schlaf spezialisierte Klinik und behandelt alle Arten von Schlafstörungen. Als Tochterunternehmung der RehaClinic Gruppe führt die KSM zwei Kliniken an den Standorten Bad Zurzach und Luzern.

Um dem hohen Bedarf an schlafmedizinischen Behandlungen in der Schweiz nachkommen zu können, erweitert die KSM ihren Betrieb im Sommer 2017 mit einem zusätzlichen Standort am Airport Zürich. Über den Klinikbetrieb hinaus engagieren sich die KSM-Schlafexperten in der Prävention und Aufklärung und beraten Unternehmen unter Anderem in den Bereichen „Die Ressource Schlaf besser nutzen, Umgang mit Stress & Leistungssteigerung“. www.ksm.ch

Beitrag CHIRURGISCHES ZENTRUM AN DER KLINIK HIRSLANDEN ZÜRICH

Adipositas wird zu einer regelrechten Epidemie Herr Prof. Schlumpf, warum leiden immer mehr Menschen unter Übergewicht?

Adipositas ist eine echte Zivilisationskrankheit. Unser Stoffwechsel ist schlicht nicht dafür gemacht, zu jederzeit preiswert und ohne Aufwand an hochkalorisches Essen zu gelangen. Hinzu kommt die mangelnde Bewegung: Wir sitzen im Auto, auf der Arbeit und auf der Couch.

Weg abzunehmen. Dann kommt eigentlich nur eine Magenverkleinerung in Frage. Geeignete Operationen sind hier der Magenbypass und die Schlauchmagenbildung.

Beide werden von den Krankenkassen bezahlt, wenn eine konservative Gewichtsreduktion gescheitert ist.

Schlauchmagenbildung oder Magenbypass, wie entscheidet man sich?

Was genau versteht man unter der bariatrischen Chirurgie?

Wir wissen heute nicht, welche Methode für welche Patienten besser geeignet ist. Unsere über 20-jährige Erfahrung zeigt jedoch, dass wir mit dem Magenbypass sehr verlässliche Vorhersagen treffen können. Die Schlauchmagenbildung ist jünger, weshalb hier Langzeitdaten fehlen. Es zeigt sich jedoch, dass einige stark adipöse Patienten nach wenigen Jahren den Schlauchmagen wieder ausdehnen und rückfällig werden. Bei einem BMI zwischen 35 und 40 kann diese Option auf Wunsch des Patienten aber mit gutem Gewissen angeboten werden, ebenso wenn die Anlage eines Bypass technisch schwierig ist, beispielsweise bei Patienten mit extremem Übergewicht von über 200 Kilogramm.

Menschen mit einem Body-Mass-Index von 35 oder mehr, haben meist keine reale Chance, auf konservativem

www.prof-rolf-schlumpf.ch

Prof. Dr. med. Schlumpf Partner des Chirurgischen Zentrums an der Klinik Hirslanden Zürich

Mit welchen Folgen?

Die Zahl der Adipositas-Patienten steigt rasant. Allein in unserer Privatpraxis operieren wir pro Jahr circa 200 Patienten. Grundsätzlich braucht es sicher eine stärkere Prävention, um diese Volkskrankheit einzudämmen. Eine OP ist für die Betroffenen aber derzeit ein tatsächlicher Segen, da sie unmittelbar sehen, wie sich ihr Leben zum Positiven wandelt.

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Beitrag KOPFWEHZENTRUM HIRSLANDEN ZÜRICH

Stress löst Migräne aus Herr Dr. Agosti, was für Patienten kommen zu Ihnen ins Kopfwehzentrum?

Der Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegt aber nicht nur auf der Akut-Therapie, richtig?

Kopfschmerzen und Migräne betreffen alle Bevölkerungs- und Altersschichten. Bereits Kinder- und Jugendliche können unter Migräne leiden, genauso wie Businessleute, Hausfrauen und betagte Menschen.

Denn Migräne und Kopfschmerzen haben viel mit Alltagssorgen im eigeDr. med. Reto Agosti Gründer und Chefarzt nen Umfeld zu tun. Aber auch Stress Kopfwehzentrum Hirslanden Zürich und die weiblichen Hormone sind ein grosser Auslösefaktor. Dementsprechend heterogen ist unsere Patientenschaft.

Ja, das stimmt. Bei vielen Betroffenen hilft die Attacken-Behandlung alleine nicht aus. Sie brauchen eine Attacken-Prophylaxe. Die erfolgreiche Wahl der Therapie braucht viel Erfahrung und liegt immer einem ganzheitlichen Ansatz zu Grunde. Das heisst, wir schauen auch das familiäre und berufliche Umfeld der Patienten an. So kommen neben Medikamenten und komplementärmedizinischen Methoden auch Verhaltensänderungen wie Stressbewältigung und Sport zur Anwendung.

Wie helfen Sie den Patienten?

Heute gibt es zum Glück viele wirksame Behandlungsmöglichkeiten. In der Akut-Therapie hat sich die Behandlung mit Triptanen bewährt, da sie in der Regel rasch wirken und indirekt auch gegen Übelkeit und Erbrechen helfen, die häufig Begleiterscheinungen der Migräne sind.

Zum Einsatz kommen aber auch moderne elektronische Hilfsmittel wie Stimulatoren.

Stichwort weibliche Hormone: Sind sie der Grund, warum Frauen häufiger unter Migräne leiden?

Eindeutig. Vor der Pubertät tritt Migräne bei Jungen und Mädchen noch gleichhäufig auf. Erst danach sind Frauen dreimal häufiger betroffen. Das liegt unter anderem daran, dass der Östrogen-Spiegel während des Menstruationszyklus schwankt.

www.kopfwww.ch

Kopfschmerz hat viele Ursachen Imke Plesch / Redaktion

F

ast jeder hat das schon mal erlebt: Es schmerzt im Kopf, mal stechend, mal dröhnend und manchmal wird einem dabei auch noch übel. Etwa 30 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung (etwa 2,3 Millionen Menschen) leiden laut einer Gesundheitsbefragung von 2012 etwas oder stark an Kopfschmerzen.

Am häufigsten verbreitet ist der Spannungskopfschmerz. Er wird als dumpf und drückend empfunden und ist meist im ganzen Kopf zu spüren. Ursachen und Auslöser können sowohl innere als auch äussere Faktoren, wie etwa eine angespannte Kopfund Halsmuskulatur, sein. Bei körperlicher Aktivität wird der Schmerz nicht schlimmer, sondern eher besser.

Etwa zehn Prozent der Bevölkerung leiden an Migräne, Frauen sind etwa dreimal so oft betroffen wie Männer.

Der Migräne-Schmerz ist mehr pulsierend oder pochend, anfallartig und meist nur auf einer Seite des Kopfes zu spüren. Auslöser - nicht Ursachen können Stress, Hormonschwankungen oder bestimmte Nahrungsmittel sein.

Bei körperlicher Aktivität verschlimmert sich der Schmerz.

»Pulsierender und pochender Migräne-Schmerz« Nur wenige Menschen leiden am sehr starken Cluster-Kopfschmerz, Männer etwa dreimal so häufig wie Frauen.

Charakteristisch für diesen Schmerz

ist, dass er nur in einer Kopfhälfte auftritt, wobei nur ein Auge tränt und die Nase nur auf einer Seite läuft.

Wenn eine andere ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden kann, können Spannungskopfschmerzen und Migräne meist gut mit Schmerzmitteln mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol behandelt werden. Um zu verhindern, dass diese Schmerzmittel selbst Kopfschmerzen auslösen, sollten sie höchstens an zehn Tagen im Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden.

Um Kopfschmerzen vorzubeugen, gibt es viele Möglichkeiten: Empfehlenswert sind vor allem regelmässiger Ausdauersport wie Radfahren oder Schwimmen und Entspannungsmethoden wie Yoga oder Autogenes Training. ■

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Rehabilitation: Nach dem Krebs zurück ins Leben Theodor Held / Redaktion

K

napp 40‘000 Menschen erkranken in der Schweiz jedes Jahr an Krebs. Und jedes Jahr sterben rund 16‘500 Menschen an dieser heimtückischen Krankheit. Das ist schlimm und für die Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag. Doch umgekehrt gilt auch: Mehr als die Hälfte der Krebspatienten kann geheilt werden.

Wer an Krebs erkrankt, also einen bösartigen Tumor hat, wird entweder operiert oder muss sich einer Chemo- oder Strahlentherapie aussetzen.

Oft folgt nach einer Operation auch zusätzlich noch eine der genannten Therapien, um noch restliche erkrankte Zellen abzutöten oder ihre Vermehrung zu verhin-

dern. Die Krebstherapie wird individuell unterschiedlich gut vertragen. Teilweise haben Patienten mit schweren Nebenwirkungen zu kämpfen. Doch auch, wer nur geringfügige oder gar keine Nebenwirkungen hat, muss damit klarkommen, dass er aus seinem Alltag herausgerissen wird. Und er muss mit einer bedrohlichen Diagnose umgehen.

Im Anschluss an eine Krebsbehandlung gehen viele Patienten deshalb in eine onkologische Rehabilitation. Dabei geht es nicht mehr darum, die Krebserkrankung zu bekämpfen, sondern darum, sich von der Behandlung zu erholen, körperliche, seelische und soziale Einschränkungen zu überwinden oder mit ihnen leben zu lernen.

Die Reha ist dabei nicht falsch zu verstehen als Urlaub oder Badekur. Die „W i e d e r h e r s t e l lu n g“ steht im Mittelpunkt einer Reha: Körperliche Beschwerden, die durch die Tumorerkrankung oder deren Behandlung entstanden sind, werden ärztlich und pflegerisch behandelt. Sportliche Aktivitäten sollen die körperliche Leistungsfähigkeit zurückbringen. Psychosoziale Angebote sollen helfen, die Lebensqualität zu verbessern, Lebensfreude zurück zu gewinnen und die Krankheit zu verarbeiten.

Ziel ist es, dass Patienten nach einer Rehabilitation körperlich fit und seelisch stabil wieder zurück in ihr altes Leben gehen. ■

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Damit auch Kinder und Jugendliche mit Krebs eine Zukunft haben!

Wir engagieren uns durch patientenorientierte Forschung für bessere Behandlungsmöglichkeiten und höhere Lebensqualität für krebskranke Kinder und Jugendliche.

SPOG Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe SPOG Office | Effingerstrasse 33 | 3008 Bern T 031 389 91 89 | F 031 389 92 00 | www.spog.ch SPOG Spendenkonten | PC 60-363619-8

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Beitrag KLINIKEN VALENS

Was kommt nach der Krebstherapie?

Herr Dr. Eberhard, warum ist die onkologische Rehabilitation ein so wichtiger Baustein der Krebstherapie?

den Alltag einzusteigen, sich um Familie und Beruf zu kümmern, ist immens.

Während man gegen den Krebs kämpft, hat man ständig Termine, die Agenda ist voll. Erst hinterher hat man wieder Zeit zum Nachdenken und dann wird vielen Patienten oft erst bewusst, wie schockierend diese Diagnose eigentlich war. Wir nennen das auch das Syndrom der leeren Agenda.

Der Mehrwert von Sport- oder Physiotherapie bei Krebspatienten ist doch aber durchaus bekannt.

Ist das der Moment, indem die Patienten Hilfe benötigen?

In diesem Moment benötigen sie nicht nur Hilfe, sondern eine Reha, die psychoonkologische Behandlungen, Sportund Bewegungstherapie, Physio- und Ergotherapie aber auch Ernährungsberatung, entspannende Massagen sowie spirituelle und praktische, den Lebensalltag betreffende Hilfestellungen vereint und sinnvoll miteinander kombiniert.

Was ist der Vorteil einer Reha, die so viele Therapien miteinander kombiniert?

Krebstherapien sind heute schon sehr effizient. Allerdings handelt es sich sehr oft auch um eine aggressive Form der Behandlung, nach der sich Patienten körperlich schwach fühlen, Schmerzen oder Depressionen haben. Die Belastung, dann sofort ohne Reha wieder in

Das ist richtig und auch lobenswert.

Eine einzelne rehabilitative Maßnahme macht jedoch noch keine Reha. Nur weil eine Patientin mit Brustkrebs eine Phy- Dr. Stephan Eberhard Chefarzt Rehabilitationssiotherapie verschrieben bekommt und zentrum Walenstadtberg ihre Schulter anschließend wieder bewegen kann, lernt sie noch nicht, ihrem vermeintlich fehlerhaften Körper wieder zu vertrauen. Der Punkt ist: Die vielen einzelnen Maßnahmen sind zwar gut und es können auch erste Erfolge nachgewiesen werden, aber erst die Kombination in Form einer Reha hilft vielen Patienten wieder auf die Beine und ins Leben zurück. Leider nehmen sich zu wenige Menschen nach einer Krebstherapie wirklich ausreichend Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Doch dieses anschließende wieder Fuss fassen, ist eben auch ein wichtiger Teil der Behandlung. www.kliniken-valens.ch

inpact Redaktion FORUM DER AKTEURE Wie wirkt sich ein Bewegungsprogramm für Krebspatientinnen und -patienten auf die Krebstherapie aus?

Was bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen schon länger bekannt ist, hat sich auch bei bestimmten Krebserkrankungen gezeigt: Menschen, die sich viel bewegen, erkranken weniger häufig.

PD. Dr. Viviane Hess SAKK Vize-Präsidentin Leiterin Klinische Forschung Onkologie Universitätsspital Basel

Wie ist es nun bei Menschen, die an Krebs leiden – hilft hier Bewegung auch oder sollte man während der Therapie möglichst das Bett hüten?

In vielen Studien konnte mittlerweile die Sorge widerlegt werden, dass der erkrankte Körper zusätzliche Belastung durch Bewegung nicht toleriert. Im Gegenteil; die meisten dieser Studien zeigten, dass Bewegung während der Therapie auf vielen verschiedenen Ebenen gut tut.

Bewegung für eine starke Psyche

Durch Bewegung empfinden viele Patienten eine psychische Verbesserung und äussern sich zum Beispiel so: „Jetzt kann ich etwas ganz aktiv gegen die Erkrankung tun“, „Ich

spüre beim Bewegen meinen gesunden Körper, nicht die Krankheit“ oder „Ich kann meinen Kopf befreien“. Diese psychische Stärkung hilft Mut zu fassen und verschiedene Krankheits- und Therapiephasen besser zu durchlaufen.

Bewegung gegen Nebenwirkungen

Kürzlich wurde in einer kontrollierten Studie beschrieben, dass körperlich aktive Frauen unter Chemotherapie gegen Brustkrebs weniger Therapienebenwirkungen (Übelkeit und Müdigkeit) verspürten. Dadurch war es mehr Frauen möglich, die geplante Therapie auch wirklich zu erhalten. Auch Nebenwirkungen von Hormontherapien, wie sie bei der Behandlung von Brustkrebs und Prostatakrebs eingesetzt werden, können mit Bewegung (Ausdauer und Kraftübungen) verbessert werden.

Bewegung als Krebstherapie?

Dies ist die zentrale Frage einer grossen, laufenden Studie, an der sich über 20 Spitäler der Schweiz beteiligen (SAKK 41/14 ACTIVE-2). Sie untersucht, ob Darmkrebspatienten, welche während der Chemotherapie ein strukturiertes Bewegungsprogramm (Physiotherapie) absolvieren, länger und besser leben, als wenn die Chemotherapie ohne Begleitprogramm verabreicht wird.

www.sakk.ch

Ausgebrannt?

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