Stadtnachrichten

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Das Stadtteilwappen von Arzl

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Das im Jahre 1989 mit Amras begonnene Projekt, wonach neben Wüten, Hötting und Mühlau, die schon vor ihrer Eingemeindung über eigene Gemeindewappen verfügt haben, nun auch von den übrigen Stadtteilen Wappen angenommen werden, macht in jüngster Zeit erhebliche Fortschritte. Konnte in der Mai-Nummer der ''STADTNACHRICHTEN" das Stadtteilwappen von St. Nikolaus-Mariahilf vorgestellt werden, so kann nunmehr das Stadtteil wappen für Arzl präsentiert werden.

Von Stadtarchivdirektor Univ.-Doz. Dr. Franz-Heinz Hye Das Stadtteilwappen von Arzl zeigt in rotweiß gespaltenem Schild auf grünem Berg (Hügelkuppe) die vom Ortskern aus gesehene Ansicht der Arzler Kalvarienbergkirche in hellem Mauergrau und mit schwarzen Dächern. Die rot-weißen Stadtfarben bringen dabei die Zugehörigkeit zur Landeshauptstadt Innsbruck zum Ausdruck, während das 1664/65 erbaute Kalvarienbergkirchlein bereits seit langem und zu Recht als das unverwechselbare Wahrzeichen von Arzl gilt. Die Vertreter der Arzler Vereine haben daher auf Grund des vom Verfasser vorgelegten Entwurfes bei

einer gemeinsamen Sitzung unter Vorsitz des Obmannes der Arzler Musikkapelle, Ing. Jörg Trenkwalder, und unter Mitwirkung des hw. Herrn Pfarrers Johann Posch am 23. April d. J. dem neuen Stadtteil wappen einhellig ihre Zustimmung erteilt bzw. dasselbe einstimmig angenommen. Die ehemalige Dorfgemeinde Arzl, welche

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Thaur/Hall aneinander stießen. Die Abtrennung Mühlaus von Arzl erfolgte erst um 1740. Bezogen auf die Dörferstraße, verläuft seither die Grenze zwischen Arzl und Mühlau westlich von der malerischen Arzler Mariahilf-Kapelle.

JD lick vom Ortskern von Arzl auf die Arzler Kalvarienbergkirche. (Foto: FFW Arzl)

im Jahre 1940 nach Innsbruck eingemeindet worden ist und dies durch eine eigens im Jahre 1946 durchgeführte Volksbefragung bestätigt hat, begegnet uns urkundlich erstmals im Jahre 1173, wobei sich der Name vom lateinischen Wort "arcella" (= Burg) herleiten (also spätrömischen oder alpenromanischen Ursprungs sein) dürfte. Ursprünglich umfaßte diese Gemeinde sowohl die heutige Katastralgemeinde Arzl als auch jene von Mühlau, welcher Ort als Arzler Mühlensiedlung am dortigen Mühlbach (= Mühlauer Bach) entstand. Dieser ursprünglichen Ausdehnung entspricht auch die Lage der Arzler Alm oberhalb von Mühlau unweit östlich vom "Arzler Marchgraben", der heutigen Westgrenze von Mühlau gegen Hötting, wo einst die LandgeDas neue Stadtteilwappen von Arzl. Die heraldisch-graphische richte Sonnenburg und Gestaltung besorgte Ingrid Schultus-Föger, Zams.

STADTNACHRICHTEN - JUNI 1993

Die oberwähnte Beziehung von Arzl und Thaur bestand auch im kirchlichen Bereich, zumal die urkundlich seit 1237 nachgewiesene Arzler St. JohannesPfarrkirche ursprünglich eine Filiale der Pfarre Thaur war und erst 1786 zu einer "Lokalie" (= Kuratie) bzw. erst 1891 zur selbständigen Pfarre erhoben worden ist. Engere Kontakte von Arzl zur Stadt Innsbruck entstanden vor allem, als um 1585/89 durch die Arzler Au die neue Landstraße nach Hall bzw. der Rosenkranzweg nach Maria Loreto angelegt worden ist. Ungleich intensiver wurden diese Beziehungen durch die Verlegung des Landeshauptschießstandes im Jahre 1893 von Mariahilf hinunter in die Arzler Au, wo in der Folge die sogenannte Schießstandsiedlung oder Neu-Arzl und schließlich, nach der Verlegung des Schießstandes hinauf zum Eggenwald, an dessen Stelle das Olympische Dorf und damit ein neuer Stadtteil entstand, der sich bereits seit seinem 25-Jahr-Jubiläum (1989) eines eigenen Stadtteil Wappens erfreut.

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