Stadtnachrichten

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WASSER SOLLTE VERNÜNFTIG GEBRAUCHT WERDEN Seit 1. Jänner gelten in Innsbruck neue Wassertarife. Der Zählertarif hat den alten Pauschaltarif abgelöst. Wer das kostbare „Naß" sinnvoll verwendet, schont seinen Geldbeutel, wobei niemand auf die tägliche Hygiene oder etwa gar auf Wasser als Durstlöscher verzichten wird. Im felsigen Gelände bohrte sich die Fräse 1,5 Meter tief in das Gestein.

HAFELEKAR UND DIE SEEGRUBE „HÄNGEN" JETZT AM KLÄRWERK Ein 3,6 Kilometer langer Kanal vom Hafelekar über die Seegrube verbindet die beiden Örtlichkeiten mit dem öffentlichen Kanalnetz auf der Hungerburg. Gleichzeitig wurde eine Druckrohrleitung gebaut, in der das Frischwasser hinaufgepumpt wird.

(We) Der Abwasserkanal vom Hafelekar zur Hungerburg ist fertiggestellt. Seit 13. Dezember sind die Betriebe auf dem Hafelekar und auf der Seegrube sowie die Bodensteinalm an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. An Spitzentagen werden bis zu 2000 Gäste im Bereich der Seegrube und des H afe lek ars gezählt. Einleuchtend, daß eine optimale Abwasserbeseitigung notwendig ist. Doch nicht nur das Abwasserproblem wurde gelöst. Sicher wissen nicht viele Innsbrucker, daß bis jetzt das Trinkwasser für die Nordkettenbetriebe in einem an der Gondel befestigten 2400-LiterKanister hinauftransportiert werden mußte. Diese Prozedur wird ein Ende haben, wenn im Frühjahr die gleichzeitig mit dem Kanal verlegte Wasserleitung in Betrieb genommen werden kann. Dafür und auch für den Seilbahnbetrieb war es notwendig, Signalkabel mitzuverlegen. Der auf der Seegrube errichtete 20.000Liter-Wassertank wird über eine Pumpleitung von der Hungerburg aus versorgt. Von dort wird das Frischwasser auf das Hafelekar weitergepumpt. Wenn der Wasserspiegel des Tanks eine bestimmte Tiefmarke erreicht hat, erfolgt automatisch die Nachfüllung. Der Betriebsdruck in den nahtlos zusammengeschweißten Druckrohren der Wasserleitung beträgt 130 bar. Die Pumpleistung beträgt 60 Liter in der Minute. Mit den Bauarbeiten war Anfang Mai vergangenen Jahres begonnen worden. Wohl

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selten wird bisher eine Kanalverlegung in einem so steilen und unwegigen Gelände stattgefunden haben. Anfangs war ein spezieller Bagger, genannt die „Spinne", im Einsatz, um die Kanaltrasse zu ebnen. Vom Hafekar bis zur Seegrube mußte der 1,5 Meter tiefe und 60 cm breite Graben teils händisch gegraben werden. Im felsigen Gelände zwischen Seegrube und Hungerburg konnte eine Fräse (Bild) eingesetzt werden. Einzigartig wohl auch - so Betriebsleiter Ing. Helmut Gelmini von der Nordkettenbahn - die Kernbohrung in den Fels unter die Hafelekar-Bergstation, um diese ohne Umwege an den Kanal anschließen zu können. Im Frühjahr, gleich nach der Schneeschmelze, werden die Rekultivierungsarbeiten in Angriff genommen werden, so daß alles schön vernarbt und die Schneise unterhalb der Seilbahntrasse bald nicht mehr sichtbar sein wird. Im unteren Bereich zwischen Hungerburg und Rastlboden ist schon im Herbst bereits vieles wieder zugewachsen. Ein auf 2100 Metern stehender Behälter, der seinerzeit beim Bahnbau für die Wasserversorgung errichtet wurde und der 70.000 Liter faßt, wurde nun als Löschwasserbehälter aktiviert. Insgesamt wurden in dieses wichtige Projekt rund 17 Mio S „gesteckt". Die Bauleitung hatte das Innsbrucker Planungsbüro Dipl.-Ing. Kirchebner inne. •

STADTNACHRICHTEN - JÄNNER 1992

(We) Das Jahr 1992 bringt mehr Kostenwahrheit bei Tarifen und Gebühren. Auch beim Wasserverbrauch lautet das Motto nunmehr: Wer weniger Wasser verbraucht, schont seinen Geldbeutel. Denn seit 1. Jänner haben die Stadtwerke vom bisher üblichen Pauschal tarif auf den Zählertarif umgestellt. Tarif-Ungerechtigkeiten gehören damit der Vergangenheit an: Jeder bezahlt, was er tatsächlich verbraucht. In Wohnanlagen kann es natürlich nicht für jeden Haushalt, sondern nur für jedes Haus eine Zählerablesung geben. Wenn jedoch alle „an einem Strang ziehen", können die monatlichen Betriebskosten, ähnlich wie durch Müllvermeidung, reduziert werden. Gute Hausverwaltungen oder auch Hausmeister von Wohnanlagen werden sicher aktiv und überprüfen regelmäßig die Zähler auf ihren Stand, um rechtzeitig außergewöhnliche Belastungen aufzeigen und der Ursache nachgehen zu können. Der alte Pauschaltarif wurde nach der Anzahl der Ausläufe einer Wohnung berechnet. Dazu gehörten Waschbecken, WC, Dusche ebenso wie Geschirrspül- oder Waschmaschinen. Hatte jemand eine gute sanitäre Ausstattung und war bemüht, den Wasserverbrauch so niedrig wie möglich zu halten, bezahlte er pro Kubikmeter Wasser mehr, als jemand mit weniger Ausläufen in seiner Wohnung und hohem Wasserverbrauch. Andererseits hatte nur jener Abnehmer einen relativ günstigen Tarif, der die Pauschal wassermenge (44.000 Liter pro Auslaufund Jahr) ausgenützt hat. Zu einem vernünftigen Wasserverbrauch gab es also keinerlei Anreize. Mit dem neuen Zählertarif wird nun nicht mehr pauschal abgerechnet, sondern man bezahlt, was man verbraucht. Seit 1. Jänner 1992 (der Beschluß wurde im BudgetGemeinderat am 18. Dezember gefaßt) beträgt der Kubikmeterpreis 12,21 S brutto. Übrigens verbraucht der Innsbrucker pro Kopf und Tag ca. 165 Liter Wasser. Es gibt derzeit 9.865 Abnehmeranlagen. Die neuen Wassertarife lesen Sie detailliert im Serviceteil in Heftmitte. •


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