Verkehrsberuhigte Resselstraße: Noch heuer Südring-Abkoppelung „Kleine" Lösung um zwei Millionen S wird verwirklicht (Eiz) Erfreuliche Nachricht für die Anlieger der Resselstraße nördlich des Südrings in Pradl: Dieses Straßenstück wird vom Südring „abgehängt", die vom Mittelgebirge kommenden Autos fahren künftig durch die AntonEder-Straße (am Tivoli-Freischwimmbad entlang) in Richtung innere Stadt. Sie schlagen dabei allerdings einen kleinen „Haken", da (zumindest für die absehbare Zukunft) die Resselstraße südlich der Kreuzung mit der Burgenlandstraße weiter benutzt werden muß: Die Straße so auszubauen, daß man auf dem westlichen Straßenast in beide Richtungen fährt, wäre zwar ideal, ist jedoch aus Kostengründen derzeit nicht realistisch. Dieser Ausbau würde 27 Millionen Schilling kosten (die die Stadt alleine tragen müßte). Die jetzt beschlossene „kleine" Lösung bringt den Anrainern dieselbe Verkehrsberuhigung, kostet aber nur zwei Millionen Schilling und kann noch heuer verwirklicht werden. Dem Beschluß im Stadtsenat am
22. Februar unter Vorsitz von Bürgermeister Romuald Niescher waren umfangreiche Verhandlungen mit der Bundesstraßenverwaltung vorausgegangen. Dabei hatte man die Unfallhäufigkeit an dieser Kreuzung und die durch den Umbau zu erwartende Reduktion der Unfälle besonders ins Treffen geführt. Die Bundesstraßenverwaltung blieb jedoch hart und berief sich auf das Bundesstraßengesetz, das festschreibt, daß die Kosten für die Änderung von Weganschlüssen an Bundesstraßen vom Erhalter der angeschlossenen Straße — in dem Fall von der Stadtgemeinde Innsbruck — zu tragen sind. Auch könne aus dem Titel Verkehrssicherheit keine Beitragsleistung gewährt werden. Aus diesen Gründen entschloß sich daher die Stadt, die mögliche „kleine Lösung" auszuführen, die ja, wie erwähnt, den Anrainern denselben Beruhigungseffekt bringt wie der mehr als dreizehnmal so teure große Kreuzungsausbau.
Vom Rundgemälde zum Löwenhaus wird einfacher Radweg geführt Ausführung in „Sparversion": Sandgehsteig geteilt (Eiz) Der Rennweg ist ein gefährliches „Pflaster" für Radfahrer: Die Autos fahren mit erhöhter Geschwindigkeit, und trotz mehrerer Fahrspuren bleibt für die Radler nicht immer ein ausreichend sicherer Fahrstreifen. Dagegen verläuft von der Bushaltestelle beim „Panorama" bis kurz vor dem Gasthaus „Löwenhaus" auf der Nordseite ein rund 5,5 Meter breiter Sandgehsteig, der nur von relativ wenigen Fußgängern benützt wird (Spaziergänger bevorzugen bekanntlich die parallel verlaufende Promenade am Inn). • Die Pfarre St. Pirmin, Radetzkystraße 51, veranstaltet einen Tauschmarkt für guterhaltene Sommerbekleidung, Spiel- und Sportartikel für Kinder. Annahme der Sachen: Fr., 31. 3., 9—11 und 17.30—19.30 Uhr; Verkauf: Sa., 1. 4, 9—12 und 14—16 Uhr und So. 2. 4. 10.30— 12 Uhr. Seite 4
Der Verkehrsausschuß hatte das Tiefbauamt mit der Erarbeitung eines Projektes für einen Radweg in beiden Richtungen im gesamten Bereich des Rennwegs beauftragt. Dieses 2,9 Millionen Schilling teure Vorhaben lag nun dem Stadtsenat zur Entscheidung vor. Die Stadtführung entschied jedoch für eine Billigvariante, da dem Land Tirol ohnedies für später die Verbindung einer durchgehenden Radwegachse vom Oberins Unterland entlang des Inns vorschwebt: Mit relativ geringem Aufwand soll der oben erwähnte Sandgehsteig durch Pfosten in einen Fußgängerweg (entlang der Häuser) und einen Radweg (straßenseitig) geteilt werden. Die vom Tiefbauamt geplante Auskofferung und Asphaltierung hält der Stadtsenat für nicht notwendig. Diese Lösung hat den Vorteil, daß sie relativ rasch verwirklicht werden kann. ; ;
„Städtebauliche Chance des SoWi-Neubaus am Fenner-Areal bestmöglich nützen" Teil 1 des Ideenwettbewerbs: Jury kürte drei Hauptpreisträger aus 33 Arbeiten (Eiz) Der erste Schritt auf dem Weg zur Neugestaltung des FennerkasernenAreals mit einem Neubau für die Sozialund Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck ist getan: Am 1. März gab der Nestor der österreichischen Städteplaner, Univ.Prof. Architekt Dipl.-Ing. Dr. techn. Roland Rainer, als Vorsitzender einer hochkarätigen Jury auf einer Pressekonferenz des Bürgermeisters das Ergebnis der ersten Stufe eines (zweistufigen) Architektenwettbewerbs bekannt, der vom Wissenschaftsministerium als Bauherr gemeinsam mit der Stadt Innsbruck ausgelobt worden war. Arbeit der Architekten DipL-Ing. Reinhold Bosch / Dipl-lng. Ines Bosch, Dabei ging es um den städtebaulichen Innsbruck: Das Hauptgewicht liegt auf der kompakten City-Universität mit Teil der zu lösenden Aufgabe. Aus 33 zwei städtischen Plätzen. Die Jury sah hier ein „klares städtebauliches Kon- Einsendungen waren nach zweitägigen zept" und „überzeugende innere Organisation". (Fotos: Eliskases) Beratungen drei Arbeiten prämiiert worden, die nun an der zweiten Wettbewerbsstufe teilnehmen werden: Diese soll die eigentliche Detailplanung der SoWi-Fakultätsgebäude bringen. Wenn alles reibungslos läuft, fällt die Entscheidung über das endgültige Projekt noch heuer, gab sich Bürgermeister Romuald Niescher zuversichtlich. Die Träger der drei Hauptpretse (ohne Reihung) sind: Arch. Dipl.-Ing. Reinhold Bosch / Dipl.-Ing. Ines Bosch, Innsbruck; Mag. arch. Dieter Henke / Mag. arch. Martha Schreieck, Seefeld; und Arch. Gerhard Molzbichler, Wien. Sie erhalten je 330.000 Schilling. Drei Anerkennungspreise (je 100.000 S) wurden den Architekten Entwurf Mag. arch. Dieter Henke / Mag. arch. Marta Schreieck, Seefeld: Sie Dipl.-Ing. Christoph Achammer (und gruppieren ihre Institutsgebäude um einen neuen Universitätshof. JuryMitarbeitern), Innsbruck; Dipl.-Ing. Aussage: JDas Erschließungssystem ist klar, die architektonische AusforRainer König, Innsbruck, und Univ.mung diszipliniert, in den Dimensionen angemessen." Prof. Mag. arch. Josef Lackner (und Mitarbeitern), Innsbruck, zuerkannt. „Es ist nicht selbstverständlich, daß die Stadt Innsbruck so stark in der Jury vertreten war", lobte Bürgermeister Niescher das Verständnis des Wissenschaftsministeriums, das ja Bauherr ist, und sprach dafür den Dank der Stadt aus: Die Stadtführung ist bestrebt, daß „in diesem städtebaulich äußerst sensiblen, imperialen Bereich" (so Bgm. Niescher) zwischen Alter Universität, Jesuiten- und Hofkirche, Hofburg und Kongreßhaus, am Rande des Hofgartens, nur die bestmögliche Lösung zur Ausführung kommt. Möglich wird die Neugestaltung des Entwurf Arch. Gerhard Molzbichler, Wien: Dieser Preisträger schuf eine of- Fennerareals und der SoWi-Neubau durch die Entscheidung des Bundesheefene City-Universität mit integrierter (unterirdischer) Touristenbus-Garage. res, seine Kasernen aus der Stadt zu verDie Jury fand, hier werde „der Gedanke der offenen Universität durch ein legen. Für ein Fünf-Sterne-Hotel, wosehr lebendiges, beziehungsreiches Raumgefüge zum Ausdruck gebracht".
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 3
Auf einer Pressekonferenz im Kaiser-LeopoldSaal der Alten Universität (Bild) präsentierten Bürgermeister Romuald Niescher und Jury-Vorsitzender Univ.Prof Roland Rainer das Ergebnis der 1. Stufe des Architektenwettbewerbs. Am Präsidium, von links: Stadtbaudir. Dipl.-Ing. Angerer; ein Vertreter der Universität; StR. Dr. Wallnöfer; Bgm.-Stellv. Krebs; Univ.-Prof Rainer; Bgm. Niescher; Rektor Dr. Sprung; Stadtplaner Doz. Dr. Klotz; Univ.-Prof. Gantner, der Baubeauftragte der SoWi. für der Gemeinderat das Areal schon gewidmet hatte, fand sich kein Interessent. Und da die SoWi-Fakultät „aus allen Nähten platzt", wie Rektor Dr. Rainer Sprung unterstrich (heuer rund 5.000 Studenten, 22 Professoren, 78 Assistenten, 31 sonstige Bedienstete in angemieteten Räumen in der ganzen Stadt verstreut), kam sie zum Zug. „Sie paßt auch hervorragend in dieses alte Universitätszentrum", unterstrich der Bürgermeister. Im städtebaulichen Ideenwettbewerb war die Aufgabenstellung überaus komplex. Es mußten zwei Dinge unter einen Hut gebracht werden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben: Einmal das Raumangebot für die Fa-
kultät, dazu noch Raum für ein „Zentrum fur permanente Weiterbildung" als Angebot an die Bevölkerung, und schließlich für Privatbetriebe, die den Hauptnutzen aus der SoWi ziehen (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Anwälte, Anlageberater, Investmentfirmen . . . ) . Und zum zweiten sollte eine optimale Lösung zum Abstellen der Touristenbusse in der Reisesaison gefunden werden. Die Preisträger erfüllten nach Ansicht der Jury diese Vorgaben in eindrucksvoller Weise, wobei sich die von ihnen vorgeschlagenen Lösungen auch in das hochsensible Viertel fügen würden. Kein Gebäude wird höher sein als die Bauten der Umgebung. Alle drei bedin-
Die Mitglieder des Preisgerichtes Sachpreisrichter: Für die Stadtgemeinde Innsbruck: Bürgermeister Romuald Niescher; Ersatz Bgm.-Stellv. Ing. Krasovic. Für die im Stadtsenat vertretenen Parteien: Bgm.-Stellv. Rudolf Krebs; StR. Dr. Bruno Wallnöfer; StR. Dr. Georg Gschnitzer. Für die Universität Innsbruck: Rektor Univ.Prof. Dr. Rainer Sprung; Univ.-Prof. Dr. Gantner. Fachpreisrichter: Für die Stadtgemeinde Innsbruck: Baudir.-Stellv. Univ.Doz. Arch. Dipl.-Ing. Arnold Klotz; Ersatz: Dipl.-Ing. Thomas Posch. Für das Wirtschaftsministerium: Min.-Rat
gen allerdings, daß Grundtäusche vorgenommen werden müssen. Die Partner dabei sind die Republik Österreich (das Wirtschaftsministerium für den Kasernengrund, das Landwirtschaftsministerium für den Pflanzgarten und die Bundesgartenverwaltung), die Stadt Innsbruck und möglicherweise ein privater Grundbesitzer. Bevor man jetzt weiterplant, muß Einigung über die Grundtäusche erzielt sein. Diese Einigung könnte laut Bürgermeister Romuald Niescher noch vor den Sommerferien erfolgen. Dann erst ist die Ausschreibung für die zweite Stufe des Architektenwettbewerbs möglich. Wenn alles klappt, wird noch heuer der endgültige Preisträger für den Neubau der SoWi ermittelt. Sie soll „das Modellbeispiel einer offenen Universität" werden, unterstrich Rektor Dr. Sprung, „keine Stadt in der Stadt, sondern ein von der Bevölkerung gerne akzeptierter Nachbar, die sinnvolle Symbiose von Theorie und Praxis."
Dipl.-Ing. Volker Kulcsar-Mecsery. Für die Universität Innsbruck: Tit. a. o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Robert Schuller. Für die Ingenieurkaminen Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Roland Rainer (Vorsitz); Arch. Dipl.-Ing. Herbert Für den Vorsitzenden der Jury, Univ.Missoni. Prof. Dr. Roland Rainer, ist dieser österreichweite Wettbewerb „eine groAusländische Fachpreisrichter: Prof. ße, ganz besonders schöne und verantManfred Sabatke, Stuttgart; Univ.-Prof. wortungsvolle Aufgabe: An einem der Arch. Dr. mg. Gerd Albers, München. allerschönsten Plätze zu planen, die Die Vorprüfung erfolgte durch OR man sich nur denken kann". ErfreuDipl.-Ing. Hartmut Schonger vom lich sei, daß fast durchwegs sehr junge Stadtplanungsamt und Arch. Dipl.-Ing. Architekten zu den Preisträgern gehörten. Hermann Kastner.
Innsbrucker Stadtnachrichten — Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1989, Nr. 3
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