Innsbrucker Stadtnachrichten

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Die Anfänge des Musikvereins Als Anlegung für das Innsbiuckci Musikleben wurde im Jahre I7S7 der Kasinoverein gegründet, dessen Vorstand, k.k. Appellationsrat Josef Ritter von Hippolili, in den folgenden Jahren sogenannte musikalisch-dek lamatorische Akademien veransiallete.

Im Oktober 1816 kam der aus 1 ürstenfeld in der Steiermark Von Dr. Herbert Woditschka stammende Jurist Johann Herzog, der über eine gediegene musikalische Ausbildung verfügte, nach Innsbruck. Bereits im Sommer 1817 konnte er in der Stuba academica der Alten Universität (= Universitätsstraße 4) wieder eine Akademie aufführen, welche ein großer Erfolg wurde. Der Polizeidirektor von Innsbruck, Gubernialrat Alois Freiherr von Kübeck, regte daraufhin an, einen Entwurf von Satzungen für einen Innsbrucker Musikverein nach dem Muster des 1815 gegründeten Grazer Vereins vorzulegen. Am 26. Juli 1817 wurde ein solcher der Polizei-Hofstelle un-

terbreitet und im April 1818 nach gewissen Änderungen von dieser genehmigt. In Vertretung des I andesgubernators von Tirol, Ciraf Ferdinand von Bissingen-Nippenburg, von Polizeidirektor Kübeck feierlich eröffnet, fand am 2. Juni 1818 die konstituierende Versammlung des „Vereins zur Beförderung der Tonkunst" statt. (Vgl. Karl Senn, Innsbrucker Musikverein 1818— 1918, S. 7 ff.) Die anwesenden ungefähr 200 Vereinsmitglieder trugen sich in ein Matrikelbuch ein und wählten den aus acht Personen bestehenden Ausschuß; dieser beschloß in seiner Sitzung vom 3. Juni, dem Verein unter anderem folgende leitende Persönlichkeiten vorzuschlagen: Als Präses den als Musikfreund bewährten Appellationsrat Hippoliti, als Musikdirektor den Theologieprofessor Franz Craffonara und als Musiklehrer Pater Martin Goller und Johann Herzog. Das erste Konzert des Musikvereins am 19. August 1818 wurde mit der Ouvertüre zur Oper „La clemenza di Tito" von Wolfgang

Amadeus Mo/art eröffnet; diesem folgten nun jährlich /wischen zwei und sechs Konzerte. Die Satzungen bestimmten auch, daß der Musikdirektor für ein ausgewogenes Verhältnis von Konzertwesen und Musikschulwesen zu sorgen habe. Beim Musikunterricht — im Gründungsjahr nahmen 68 Schüler daran teil — unterschied man einen niederen und einen höheren Unterricht: während der niedere ein Jahr Singschule und zwei Jahre Instrumentalschule umfaßte, war der höhere auf drei Jahre festgesetzt — dieser beinhaltete Klavierspiel, Generalbaß und Kompositionslehre. Nachdem der Innsbrucker Musikverein durch Jahrzehnte seine Tätigkeit in wenig geeigneten Räumlichkeiten der Alten Universität, des Gymnasiums (= heute Tiroler Volkskunstmuseum) und des Alten Rathauses (= Herzog-Friedrich-Straße 21)

ausüben mußte, trat im Jahr 1910 diesbezüglich eine Wende ein. Als Vertreter der Regierung hatie I )r. Karl Ritter von Wienerdie Schaffung neuer Untcrrichtsräumlichkeiten für notwendig befunden. Die Sache wurde von dem Gemeinderat und der Sparkasse der Stadt Innsbruck gelördcit, und bereits 1911 konnte das Musik vereinshaus ( - Museumsiraße 17a) nach Plänen des Architekten Eduard Klingler von der Baufirma Anton Fritz errichtet werden. Der Baugrund war ein Geschenk der Stadt Innsbruck. Und am 16. April 1912 wurde das Musikvereinshaus in Anwesenheit von Erzherzog Eugen unter den Klängen von Ludwig van Beethovens „Weihe des Hauses" seiner Bestimmung übergeben. Im Jahre 1938 übernahm die Stadt Innsbruck die bis dahin vom Musikverein geführte Schule als „Städtische Musikschule", welche mit Erlaß des Bundesministeriums für Unterricht vom 20. Februar 1957 in den Rang eines „Konservatoriums der Stadt Innsbruck" erhoben wurde.

1888 VOR HUNDERT JAHREN

17. Jänner: „Oeffentlieher Dank de des Hauses Nr. 6 in der Pfarrdem Herrn Alois Schrott, Ober- gasse ein Schadenfeuer aus, das inspector beim österreichischen bei dem durch die theilweise AbPhönix, bei welchem ich meine sperrung des Sillcanals bedingten Möbel versichert gehabt habe Mangel an Wasser in den Kitund anläßlich des Brandes in schen rasch um sich griff. Nachmeinem Hause äußerst schnell dem hinreichend Wasser eingeund koulant ausgezahlt worden troffen war und sohin die Dampfbin. Franz Kirschner, Schlosser- spritze in Action treten konnte, meister & Hausbesitzer." war die Gefahr einer Weiterver19. Jänner: „Herr Leonhard breitung beseitigt." Lang, Papierfabrikant in Inns- 7. Februar: „Guts-Verkauf. Das bruck, hat dem k.k. provisori- Landgut Reichcnau, 1/4 Stunde schen Landesschulrathe für Ti- von Innsbruck, in der Gemeinde rol, 30.000 Schreib-, Zeichen- Ambras-Pradl gelegen und beund Rechenhefte zur Verteilung stehend aus einem I Icrrenhause, und an arme Schulkinder in Deutsch- Wirtschaftsgebäuden einem zusammenhängenden tirol /.ur Verfügung gestellt." Acker- und Wiesgrunde von 20. Jänner: „Für Amateure der 72455 Quad.-Klafter ist eingetreFotografie. Ein sehr gut erhalte- tener Verhältnisse wegen /u sei ner Touristen-Apparat, Format kaufen. Mit diesem Gute wird 15 x 20cm, von Jontcin Paris, mit auch die Alpe 1 i/um, Gemeinde 5 Doppelcasetten und einem vor- Axams, verkauft." trefflichen Objectiv von Voigt- 10. Kehrnar: „Innsbrucker I iscli lander, Euryscop Nr. 3 für Land- halle. Mit heul igcni läge habe ich schaft und ( n uppen isl mit ande- in meinem eigenen I lause am ren l Mensilen, als: lassen, I )un Marktgraben Nr. 23 eine Inns kellanipe, linsiell-l upe. Inch brucker Fischhalle eröffnet und etc. billig /u \ci kaufen." lade /u /ahlreichem Besuche er23. Jänner: „Gestern früh um 6 gebensi ein. .1. .1. Riegl, lisch-, Das Musikvereinsliaus, Muscumstraße 17a, auf einer Ansichtskarte Uhr brach in der Wagnerischen Wiklpiel , Geflügel-Handlung." von 1911. (Original: Stadtarchiv, Repro: Murauer) Buchdi uckerei im Stöekeltzebäuw.


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