Innsbrucker Stadtnachrichten

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Zeittafel 1358: Errichtung des Alten Rathauses i n der HerzogFriedrich-Straße. 1363: M i t der Grafschaft T i rol kommt auch die Stadt Innsbruck an die Herzoge von Österreich. 1390: Letzter großer Stadtbrand. 1420: Herzog Friedrich I V . erwählt Innsbruck zu seiner Residenzstadt, in der A l t stadt entstehen die ersten „ L a u b e n " bzw. Arkadengänge. Um 1442—1450: Bau des Stadtturmes. 1485: Bau der ersten städtischen Trinkwasserleitung vom Abhang der Nordkette in die Stadt.

seine i m Jahr 1180 von Markgraf Berchtold V . von AndechsIstrien in gleicher Weise als Markt- und Handelsplatz wie als befestigter Brückenkopf gegründete Altstadt, deren gotischer Charakter durch die seit einigen Jahren laufenden Sanierungsaktionen immer mehr an Schönheit gewinnt. Wurde auch ihre älteste Bausubstanz durch mehrere große S t a d t b r ä n de in den Jahren 1270, 1340 und 1390 bis auf die schon ursprünglich in Stein gemauerten G e b ä u d e f u n d a m e n t e zerstört, so stellen doch die meisten der bestehenden Altstadthäuser Bauten des 15. Jahrhunderts dar. Der G r u n d r i ß der Altstadt mit ihren Straßen und Gassen geht hingegen — abgesehen von wenigen Veränderungen — bis auf die Gründungsepoche zurück. Ihre von Stadttoren behüteten Ausfallstraßen nach Süden, Osten und Westen blieben bis herauf ins 19. Jahrhundert bestimmende Kristallisationszentren f ü r die Entwicklung neuer Stadtteile, wie der Neustadt (= Maria-Theresien-Straße), der Silbergasse und K o h l statt (= Universitätsstraße und Dreiheiligen) und des Innrains.

Dem 19. Jahrhundert verblieb es dann etwa seit 1839/40, die bis dahin ausgesparten Winkelflächen zwischen diesen historischen Vorstädten mit gediegenen Gründerzeitbauten, i m Saggen zum Teil sogar in offener Grünland-Villen-Architektur planvoll zu verbauen. Besondere Ziel- und Begrenzungspunkte bildeten dabei einerseits der 1858 e r ö f f n e t e Bahnhof, welcher damals nicht nur am äußersten Stadtrand, sondern sogar außerhalb der Stadtgrenze lag, sowie der neue, 1856—1860 angelegte städtische Westfriedhof und die 1885—1889 errichteten ersten Pavillons des neuen, damals noch städtischen Krankenhauses am Westende der A n i c h und Maximilianstraße.

Residenzstadt Neue Möglichkeiten zur Stadtentwicklung boten dann erst wieder die Eingemeindungen der Dörfer Pradl, Wilten, A m ras, Hötting, Mühlau, A r z l , V i l i und Igls in der Zeit von 1904 bis 1942, die ein Wachstum des städtischen Gemeinde-

gebietes von 307 ha auf 10.489 ha bewirkten. Die meisten historischen Sehenswürdigkeiten unserer Stadt, beginnend mit dem G o l denen Dachl von 1494—1496 und der H o f k i r c h e von 1553—1563, endend mit dem noch als k.u.k. Hoftheater 1844—1846 erbauten Landestheater erklären sich aus dem U m s t ä n d e , d a ß Innsbruck ohne wesentliche Unterbrechung von 1420 bis 1665 und i n bescheidenem A u s m a ß zeitweise noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als österreichisch-habsburgische Residenzstadt f u n gierte. H ö h e p u n k t e i n dieser Epoche stellten zweifellos die Regierungsjahre Herzog Friedrichs I V . (mit der leeren T a sche, gest. 1439), Sigmunds des Münzreichen (1446—1490), Kaiser Maximilians I. (1490—1519) und jene Erzherzog Ferdinands II. (1564—1595) dar. Letzterer war es auch, der das Hofleben über die engen Stadtgrenzen hinaus auf das von i h m umgebaute Schloß Ambras u n d auf die Tiergärten in der Höttinger A u und bei der Weiherburg ausgedehnt hat. Doch auch schon

1494—1496: Bau des Prunkerkers mit dem „ G o l d e n e n D a c h l " an der ehemaligen Residenz Herzog Friedrichs I V . (gest. 1439). 1509—1550: Guß der „Schwarzen Mander" f ü r das Grabmal Kaiser M a x i milians I. 1553—1563: Bau der H o f kirche. 1562: G r ü n d u n g des G y m nasiums durch Kaiser Ferdinand I. 1564—1584: Erzherzog Ferdinand II. läßt die mittelalterliche Burg i n Ambras zum Renaissanceschloß umbauen und errichtet darin die b e r ü h m t e Ambraser Sammlung. 1643: Erhebung Innsbrucks zur selbständigen Pfarre. 1665: Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger und Ende der Residenzfunktion Innsbrucks. 1669: G r ü n d u n g der Universität durch Kaiser Leopold I.

Innsbrucker Stadtnachrichten - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt. Jahrgang 1980, N r . 6

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