Möslalm, 1252 Meter Die Möslalm, von Bergfexen aus nah und fern als Innsbrucker Paradealm bezeichnet, liegt, obwohl näher bei Scharnitz als bei Innsbruck, auf Innsbrucker Gemeindegebiet. Der kürzeste Weg zur Möslalm und damit auch der kürzeste Weg von Innsbruck nach Scharnitz führt von der Bergstation der Nordkettenbahn ziemlich steil direkt nach Nordwesten hinunter ins Schotterkar und an den Grubreisentürmen vorbei ins Mandltal, welches ins Samer-
einshütte, bewirtschaftet) und dann durch das Samertal dem Gleirschbach entlang zur Möslalm. Gehzeit: 4 Stunden. Obwohl diese Touren relativ ungefährlich sind, so erfordern sie wie alle Wanderungen im Hochgebirge Trittsicherheit und Bergausrüstung. Von der Seegrube (Station der Nordkettenbahn) führt ein weiterer Weg, der aber Bergerfahrung und Ausdauer erfordert, zur Möslalm. In einer 3-Stunden-Tour durch einsame Kare führt der Weg über den Schmidhubersteig auf den Frau-HittSattel und hinunter zum Frau-Hitt-Kar und dann Richtung Norden durch ein reiches Latschengebiet in das Klein-Kristen-Tal und auf dem gut ausgebauAls besondere Spezialitäten der Möslalm ten Forstweg zur empfiehlt Inge Kircher (links) Bauernbra- Möslalm. ten (Schwein, Rind oder Schaf), Knödel, Auf welchen Graukäse, Butter, Kaiserschmarrn und hausgemachte Kuchen. Wegen man zur (Alle Fotos: W. Weger) Möslalm gelangt, tal einmündet und in westli- die Einkehr wird sich auf cher Richtung entlang der jeden Fall lohnen. Forststraße zur Möslalm führt. Gastbetrieb von Pfingsten Gehzeit vom Hafelekar zur bis zum ersten Sonntag im Möslalm 2 Stunden und dann Oktober - dann je nach Wetüber die Amtssäge nach terlage. Keine TelefonverbinScharnitz ca. 3 Stunden. Ca. dung! Touristenlager mit 30 3 km nach der Möslalm zweigt Betten (Übernachtung mit der Weg zur Gleirschklamm Frühstück 160 S), ganztägig ab. Der alte Driftersteig ist von warme Küche mit Speisen besonderem landschaftli- aus eigener Produktion. Josef chem Reiz und abwechsund Inge Kircher, die gemeinlungsreicher als die Forst- sam mit Birgit und Sepp die straße. Kurz vor Scharnitz Alm bewirtschaften, sind Vollbeim Gasthaus Wiesenhof erwerbsbauern. Jeweils am mündet der Weg wieder in die letzten Sonntag im Juli ist Forststraße ein. Von Schar- Almkirchtag. (Heilige nitz kann man mit dem Zug Messe um 11 Uhr!) die Heimfahrt nach Innsbruck Die Möslalm wurde 1834 antreten. von der Gemeinde Arzl von Der zweite Weg vom Ha- der Höttinger Pfarre abgefelekar zur Möslalm führt den kauft und ging mit der Eingemeindung von Mühlau und Hermann-Buhl-Weg (einer der schönsten Höhenwege) Arzl an Innsbruck. Erstmals entlang bis ins obere Mandl- urkundlich erwähnt wird die Möslalm im 14. Jahrhundert. tal zur Ffeisalm (Alpenver-
Pfeisalm, 1922 Meter Hochleger der Möslalm; kein Wirtschaftsbetrieb.
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Arzler Alm, 1067 Meter Einfach zu erreichen, von der Hungerburg zuerst dem Rosnerweg folgend, und dann Richtung NO (Wegweiser) zur Arzler Alm. Geöffnet von April bis Dezember. Hüttenköchin Margit Wibmer empfiehlt besonders Leberund Speckknödl, Schweinsbraten und Graukäs. Telefon für Auskünfte bzw. Platzreservierungen: 0663 - 057 695. Infolge Lawineneinwirkung im Jänner 1968 wurde das Gastwirtschaftsgebäude beschädigt und der Stall zerstört, der aber im selben Jahr wiederhergestellt werden konnte. 1969 wurde die Veranda neu gebaut und 1992 ein neuer Stall errichtet.
Auf den Innsrucker Almen Fünf Almen und rund 850 Hektar Weide- und Almfläche sind im Besitz der Stadt Innsbruck: die Arzler Alm, die Bodensteinalm, die Höttinger Alm, die Möslalm und die Fronebenalm im Stubai. Das Wegenetz auf Innsbrucker Gebiet im Bereich der Nordkette ist insgesamt 140 Kilometer lang. Die städtischen Almen sind nicht nur Stützpunkte der Landwirtschaft, sie sind auch beliebte Ausflugsziele und Erholungszentren im Nahbereich der Tiroler Hauptstadt. So mancher Gourmet aus nah oder fern, der eine Vorliebe hat für die bodenständige Tiroler Küche, würde gerne auf der Alm eine „Haube" vergeben wollen: Knödelsupp'n der verschiedensten Art, Gröstl, Schmarrn, Schweinernes, Speck, Graukäs und Selberbrennter „sowieso" gehören zum Standard jeder Almkarte. Vizebgm. DI Eugen Sprenger, zuständig auch für das Forst- und Almwesen: „Die Almen haben eine große Bedeutung für die Erholungsund Freizeitinfrastruktur unserer Stadt." Nicht umsonst wurden beachtliche Mittel in die Substanzerhaltung und -Verbesserung investiert: Die Versorgung mit Trinkwasser, Kanalisierung und Stromanschluß waren in den letzten Jahren Schwerpunkte der Investitionen. Allein die Trinkwasserversorgung für die Höttinger Alm kostete 300.000 Schilling, zwei Mio. S flössen in den Möslalm-Ausbau mit Trinkwasser und Kleinkraftwerk, und mit ebenfalls zwei Millionen konnte die Bodensteinalm mit Wasser und Strom erschlossen werden. Renoviert wird nun die Wasserleitung Achselkopf mit einem beträchtlichen 100.000-Schilling-Zuschuß der Stadt. Noch
heuer wird durch Rodung rund um die Arzler Alm eine große Weidefläche geschaffen. „Eine Verschönerung der Gegend und eine Entlastung der Wälder von den hier rund 60 Stück Vieh", erklärt DI Leonhard Steiger (Amt für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt). Auf der Möslalm ist eine größere Wald- und Weidetrennung im Interesse einer einfacheren und intensiveren Bewirtschaftung spruchreif (90 Hektar Weide werden freigestellt, dafür werden 12 Hektar Reinweidefläche für die 220 Stück Vieh geschaffen). Sobald es das Wetter und die Schneelage zulassen, öffnen die Pächter ihren „Betrieb". Ein harter Job: Neben der Gastronomie müssen auch oft beachtliche Viehbestände betreut werden (auf der Arzler Alm etwa 60 Stück Vieh, auf der Möslalm 200). Laufende Reparaturen sind selbst zu tragen, „längerfristige Investitionen und Reparaturen, etwa wenn das Dach undicht wird, werden von der Stadt übernommen", erklärt Steiger. Die gute Beschriftung der Wege ist dem Innsbrucker Verschönerungsverein zu verdanken. Den Trend hin zum Mountainbiken hat Innsbruck erkannt und dieser Entwicklung auch Rechnung getragen: Schon 1990 wurden die Forstwege freigegeben, die Almen wurden zum beliebten Zielpunkt der Mountainbiker. „Innsbruck war ein Vorreiter in der offiziellen Freigabe der Forstwege", so Forstexperte Steiger. Eine gute Nachricht für die „Bergradier". In Gesprächen mit dem Tourismusverband und der Gemeinde Scharnitz zeichnet sich eine Lösung ab, den 12 Kilometer langen Forstweg zur Möslalm offiziell befahren zu können.
Höttinger Alm, 1487 Meter Von der Hungerburg auf dem Höttinger-Alm-Weg (3erAbfahrt) in ca. 1 1 / 2 Stunden. Von der Bodensteinalm gelangt man auf einem schönen Waldweg in 45 Minuten zur Höttinger Alm. Von der Seegrube direkt zur Höttinger Alm gelangt man über den Zunterkopf in ca. 3/4 Stunde. Gastbetrieb von Mitte April bis Mitte November, hier wie bei allen Hütten natürlich von der Wetterlage abhängig. Große Gaststube; Übernachtungsmöglichkeiten für 30 Personen. Übernachtung mit Frühstück 200 S. Hüttenwirtin Rosa Berchtold empfiehlt Schöpsernes, Knödel und Kaiserschmarrn. Telefon für Auskünfte bzw. Platzreservierungen: 0663 - 85 93 6 1 . 1965 wurde von der Stadt in Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Jungschützen auf der Höttinger Alm eine Kapelle errichtet. Die Sicherstellung der Wasserversorgung erfolgte 1995; der Stall für 27 Rinder wurde saniert. Insgesamt werden ca. 80 Stück Vieh auf der Alm betreut. Almkirchtag mit Schützenmesse am 1. Sonntag im September. Fortsetzung auf Seite 18
INNSBRUCK INFORMIERT - JULI/AUGUST 1998
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