Innsbruck

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Am liebsten Flöte und Klavier Musizierfreudige Schüler an den Außenstellen des Konservatoriums (Th) Als die Stadtgemeinde vor drei Jahren an die Gründung von Außenstellen der Musikschule ging, erwartete sie zwar einigen Erfolg, „erträumte" sich aber nicht dieses enorme Interesse, das in der Zwischenzeit festzustellen war. Freude an der Musik äußert sich bei der Innsbrucker Jugend also nicht nur im Radiohören, Platten- und Tonbandabspielen, sondern läßt viele selbst zum Instrument greifen. 690 Schüler, das sind 46 Prozent aller in der städtischen Musik-

und des damit verbundenen Zeitaufwandes auf den Musikunterricht verzichten müssen. Die meiste Freude am Musizieren scheint bei der Jugend in dem allerdings auch seiner A l tersstruktur nach jungen Stadtteil Reichenau zu herrschen. Hier sind es 144 Schüler, die sich wöchentlich einmal unter Anleitung intensiv mit Noten, Tonleitern und Übungsstücken befassen. An zweiter Stelle liegen die Allerheiligenhöfe mit 114 Schülern, dann folgen Fürstenweg und Neuarzl. Den

muß allerdings werden, daß Ziehharmonika an der Musikschule nicht unterrichtet wird private Musikerzieher haben sich dieses Instrumentes in ausreichendem Maße angenommen - und daher keine Zahlen über Akkordeonspieler vorliegen. Den Platz eins unter den gewählten Instrumenten nimmt mit Abstand die Blockflöte ein, die von 218 Schülern der Außenstellen geblasen wird. Dann folgt, und dies mag am meisten erstaunen, das Klavier, das es 164 Schülern angetan hat. 143 widmen sich der Gitarre, 59 der Trompete, dann folgen Klarinette, Violine, Querflöte, Schlagzeug und Zither; den Schlußpunkt setzt das W a l d horn, das sich vier Schüler erkoren haben. Für den Fachmann ist die eindeutige Bevorzugung der Flöte leicht erklärlich, denn dieses Instrument ist nicht nur für A n fänger in der Handhabung problemlos, sondern auch als „Testgerät" für die Ausdauer und Musikalität des Kindes eine relativ preiswerte Anschaffung.

In der Regel steigt der Schüler bei entsprechendem Interesse anschließend auf ein anderes Instrument um. Auch wenn dies jedoch aus verschiedenen Gründen nicht der Fall sein sollte, so wurde durch den Flötenunterricht doch zumindest die Musikalität gefördert und das Gehör geschult, was nicht zuletzt bei eventuellen späteren Konzertbesuchen und dergleichen von Vorteil ist. Der Musikunterricht erfolgt zum größten Teil in Gruppen, die jedoch bewußt sehr klein gehalten werden und in der Hauptsache zwei, nur fallweise drei Schüler umfassen. Als Lehrpersonen stehen 92 Kräfte zur Verfügung, die zum Großteil auch im Zentrum in der Museumstraße unterrichten.

Neuer Leiter der Magistratsabteilung II Mit Wirkung vom 1. Juli wurde als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Senatsrates Dr. Hermann Rettmeyer der bisherige Vorstand des Kulturamtes, SR. Dr. Otto Reisinger, zum Leiter der Magistratsabteilung II, des Schul-, Kultur- und Sportamtes, bestellt. Vorstand des Kulturamtes wurde Städtischer Oberrat Dr. Gertrude Donath.

Jahresbericht 1975 ist erschienen

schule eingeschriebenen Schüler, werden in den acht Außenstellen, die in Igls, Amras, der Reichenau, Neuarzl, Arzl, den Allerheiligenhöfen, am Fürstenweg und im Sieglanger eingerichtet wurden, unterrichtet. Daß hiebei der Lehrer zum Schüler kommt und nicht umgekehrt der Schüler den Lehrer aufsucht, bedeutet für die von der Innenstadt entfernter wohnhaften Jugendlichen, daß sie nicht aus Gründen der längeren Anfahrt

Schlußpunkt setzen Igls, Arzl, Amras und Sieglanger, deren jeweilige Schülerzahl aber immer noch zwischen 60 und 70 liegt. Was die Reihung der gewählten Musikinstrumente betrifft, so mag hier einiges überraschen. W e r sich vorgestellt hat, daß sich die Innsbrucker Jugend in erster Linie zu G i tarre, Zither oder Ziehharmonika hingezogen fühlt, wird enttäuscht sein. Vorausgeschickt

Ende Juni gelangte wiederum der Jahresbericht der Stadtgemeinde zum Versand an alle Innsbrucker Haushalte. Der 98 Seiten umfassende Bericht gliedert sich in drei Teile. Der Textteil führt in Wort und Bild die bedeutendsten Ereignisse, wie z. B. die Olympischen Spiele, und wichtigsten kommunalen Bauvorhaben, wie die Errichtung des Reichenauer Verkehrsknotens oder der biologischen Stufe des Klärwerkes vor Augen, und bringt außerdem sowohl in illustrierten Artikeln als auch in Tabellen einen Überblick über die Leistungen der

Konservatorium feierte Josef Pembaur d. J . Ein Neffe des Pianisten stiftete Klavierpreis für besten Absolventen der Schule (Gr) Noch vor Ende des Schuljahres gedachte das Konservatorium mit einer Feier im Festsaal der 100. Wiederkehr des G e burtstages und 25. Wiederkehr des Todestages von Josef Maria Pembaur d. J. Der vorwiegend in München lebende Pianist, Universitätslehrer, Komponist und Dirigent war mit Innsbruck und seinem Konservatorium zeitlebens verbunden, hat doch sein Vater als unvergessener Musikdirektor in unserer Stadt gewirkt und es ist schließlich auch zu dessen Zeit das Gebäude des Seite 4

Konservatoriums gebaut worden. Josef Pembaur d. J., der seiner Heimat Tirol immer verbunden blieb, war als hervorragender Pianist in ganz Europa bekannt und geschätzt, weshalb im Mittelpunkt der Feier nicht nur die Gedenkrede des Direktors des Konservatoriums, Dr. W i n d , sondern auch die Tonbandwiedergabe einer Klavierinterpretation des Meisters stand. Als besondere Überraschung darf es bezeichnet werden, daß der Archivar des Innsbrucker Konservatoriums, Prof. Heinrich Gies,

ein Werksverzeichnis mit über 100 Kompositionen Josef Pembaurs d. J. vorlegte, von denen Lehrer wie Schüler des Konservatoriums eine Reihe zur Aufführung brachten. Mit der Witwe des Künstlers, Frau Irmi Pembaur, war auch der in Ohio lebende Neffe anwesend, der aus Anlaß der Festlichkeiten einen mit 30.000 S dotierten Klavierpreis stiftete. Der Preis soll dem besten A b solventen der Schule in Klavier zukommen, um ihm Gelegenheit für die Vervollkommnung seines Könnens zu geben.

einzelnen Magistratsabteilungen und Unternehmungen, an denen die Stadtgemeinde beteiligt ist. Der auf grünem Papier gedruckte Teil stellt dem Mitbürger die Stadtführung, d. h. die Bürgermeister, die Stadträte und die Gemeinderäte, vor, führt die verschiedenen Ausschüsse und ihre Mitglieder an, informiert, wann welche Politiker für die Bevölkerung wo zu sprechen sind, und gibt in der personellen Aufgliederung der Magistratsabteilungen Auskunft, welcher der leitenden Beamten wofür zuständig ist. Der orangefarbige Teil des Berichts ist als besonderer Service für den Bürger gedacht. 348 Stichworte, von Abfa beseitigung bis Zivilschutzangelegenheiten, sollen dem Leser, der nicht weiß, an welche Abteilung er sich mit seiner Frage zu wenden hat, zur kompetenten Stelle weiterhelfen. Da die angeführte Zimmernummer identisch mit der betreffenden Telefonklappe ist, können die gewünschten Auskünfte auch telefonisch durch Direktwahl eingeholt werden. :

Alles in allem eine Broschüre, die der interessierte Bürger im eigenen Interesse nicht so schnell aus der Hand legen sollte und die er sich, falls er per Post kein Exemplar erhalten hat, jederzeit kostenlos beim Rathausportier abholen kann.

Innsbruck - Offizielles Mitteilungsblatt der Landeshauptstadt - Jahrgang 1976/Nr. 7


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