der Landeshauptstadt Innsbruck r sch e i n t e i >> m a l i in M o n a l Iahresabl'n». 8 l ' , . ^ , ^ i n ^ I i i 8 l.'><) (Erhältlich beim Rathaus - P u r t i e r
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I954
17. Jahrgang
Trauelsitzung des Gemeinderates Am 15. Dezember d. I . trat der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck im neu hergerichteten Großen Stadtsaal zu einer kurzen Trauersitzung zusammen, in welcher Bürgermeister Dr. Greiter mit folgenden Worten der Opfer der beiden Weltkriege gedachte: „Verehrte Mitglieder des Gemeinderates! E i n klarer Tag schien vor 11 Iahren über unserer Stadt, als im Bruchteil von Sekunden Hunderte unserer M i t bürger, wahllos Greise und Kinder, Frauen und Männer, durch die Kriegshandlung eines Fliegerangriffes im Zuge des zweiten Weltkrieges ihr Leben lassen mußten. Heute früh läuteten die Glocken der St.-Iakobs-Vfarrkirche zum zehnten Male, diesen Tag M begehen und der Verstorbenen zu gedenken. Konnte im Jahre 1945 nicht der Gemeinderat, sondern nur die drei ernannten Bürgermeister und Bürgermeister-Stellvertreter den Verstorbenen die Ehre erweisen, und war es spater der ernannte Gemeinderat, so ist es seit einigen Jahren der frei gewählte Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck, der diesen Tag i n Trauer feierlich begeht. "Dieser Angriff war nicht der einzige, es folgten cine Reihe weilerer Angriffe, die über unsere Bürgerschaft viel Rot und namenloses Leid brachten.
Nutwlf Räch längerem Kranksein starb in InnsbruckS t . Nikolaus am 7. d. M . der weithin bekannte und geachtete frühere Gemeinderat und Funktionär der Arbeiterund Angestelltenorganisationen. Herr Nuoolf Loreck. Geboren in St. Ritolaus am l<), März l8tt?, erlernte er nach dem Besuch der Pflichtschule und einiger Gumnasialtlassen den Buchdruckerberuf und wurde Maschinenmeister in einer hiesigen Drul terei. Seiner Ehe mit Frali Iosefine geb. Weinberger (ssest. 1,'j. März 1!)5U) entsprossen ein Sohn nnd zwei Töchter. Bereits als Zwanzigjähriger verschrieb sich Rudolf Loreck der Arbeiterbewegung. I m damals entstandenen Arbeilsbund. zu dessen Gründern der
Heute gedenken w i r dieser Toten, w i r gedenken aber auch all des Opfermutes und des Heldenmutes, den die Bevölkerung bei diesen schweren Schicksalsschlägen bewiesen hat, w i r gedenken der Mütter, die — der eigenen Gefahr nicht achtend — die erste und die letzte Sorge für ihre Kinder trugen und dabei ihr Leben so oft aufs Spiel setzten. M i t diesem Gedanken an die Opfer dieser Angriffe weitet sich unser Blick auf alle Opfer, die die Bürgerschaft der Landeshauptstadt Innsbruck i m ersten und im zweiten Weltkrieg bringen mußte, auf all die Opfer dieser weltgeschichtlichen Katastrophen und den Opfergeist, den die Bürger zeigten. Sie liegen begraben i n der Tundra, im Wüstensand und auf dem Meeresgrund. A l l ihrer wollen w i r heute gedenken in der Hoffnung, daß die Mächtigen dieser Erde durch den Feuerschein der entfesselten Urkräfte des Weltalls sich noch mehr bewußt werden, daß ihnen die Sorge für die ganze Menschheit und für jeden einzelnen auf Grund ihrer höheren Sendung obliegt, und daß sie dieser Aufgabe gerecht werden. Ich danke dem Gemeinderat für die heutige Ehrung der Toten der Bombenangriffe in Innsbruck und der Opfer des ersten und des zweiten Weltkrieges."
zum Gedenken Verstorbene zählte, tann mit Fmi und Recht der A n sang zur christlichen Arbeiterbewegung in T i r o l erblickt werden. Der idealen und lineiniüdliclien Bemühung des Verstorbenen gelang es auch, die ersten Landlagsmandate für die christliche Arbeiterbewegung in T i r o l zu erobern. Aber nicht nur als Landtagsabgeordneler. sondern gleichfalls auch als leitender Funktionär der Arbeitertamlner und des Gewertscliastsbundes erwarb sich Loicck bleibende Verdienste. Als allzeit begeisterter Sohn des Innsbrucker Stadtteiles am linken Innufer setzte er sich im besonderen Maße für die Belange seiner engeren Heimat ein lind begründete so die „Vereinigung St. Nikolaus",