Amtsblatt Innsbruck

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Nummer 2

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Auszeichnung der Stadt Innsbruck fur Hermann Buhl Der erste Träqcr des uun der Stadt Innsbruck neu geschaffenen Sportchrcnzeichcns ist der Nan.qa-Parbat-Bezwinqer Hermann Buhl. Die Nbcra,abc dieser mir selten zn vergebenden Auszeichnung erfolgte vor dein vollzählig erschienenen Innsbruckcr Gcmcinderat am 21. Jänner d. I . in einer durch Darbietungen des städtischen Fanfarcnqnartcttcs nmrahmtcn Feierstunde im eigens dafür geschmückten Mnsikvereinssaale. M i t der Plakette des (Lhrcnabzcichcnö und der Ehrenurkunde überreichte Bürgermeister Dr. Greiter an Hermann Vnhl als besonderen Dank für seine alfti-

nistische (^rosttat, die in dem übermenschlichen Alleingaug auf die Spitze des bisher nnbezwnngcncn Clanga Parbal beruht, eine Armbanduhr mit Widmung uud eiu Ölgemälde, den Hcimatbcrg Series darstellend. Anschliesteud erhielt .Uuno Rainer, der Gefährte Hermann Buhls, als Ehren geschcnk vom Innsbrncker Gemeinderat eine Uhr und eiue» Geschentkorb. Den Gattinnen der beiden Nanga-ParbalStampfer, die mit anderen Gästen ebenfalls zur ^-eier er schienen waren, wnrdcn Blnmen überreicht, ,,,> .f

Die Innbrücken in Innsbruck Von Wilhelm Eppacher D e r W e i h e r b u r g st e g : Anläßlich der Voll cndung der Weiherbnrg,anlage sprach man in der Geincinderatssitzung voiu 1. Mai 1912 von der Absicht, in der Nähe 'des Löwenhanses einen Steg zum Hohen Weg zn bauen. Obwohl im Jahre 1914 dafür ein Kredit von 64.000 Kronen bewilligt wurde, kam die Ausführung nicht zustande. Wohl aber schritten uuter Aufsicht der Bauuutcrnchmnngcn Inncrcbner H Mayr nnd Pümpel 65 Söhne in Innsbruck stationierte Pioniere im Jahre 1944 an die Vcrwirklichnng eines einfachen Stegbaucs aus Holz mit einer Ge samtlängc von 93.50 Meter einschließlich der Laud anflager. Am Frühjahr 1953 wurden mit einein Kostenanswand von über 232.000 Schilling über Auftrag nnd nach Planung des Stadtbau ani t es durch die Fa. Wayß & Frcytag A. G. und Meinong der Gchbahnbelag, das 'Geländer und die Träger ausgewechselt und die Hebung des Steges am linken I n n user um 1.26 Meter dllrchgcführt sowie gegen die schädlichen Wittcrnngseinslüsse die Überdachung vorgcnomlnen. Seither beträgt die Gesamtbreite des ans vier Jochen ruhenden Steges 5.20, die Nutzbreite 3.28 Meter. Der Umbau des Stiegenansganges mit einer künstlerischen Ausschmückung des Steges ist für 1954 geplant. D i e H u n g e r b u r gb a h n - Brück c, mit ihren 156 Metern die längste aller Innsbrucker Brücken, wurde nu Februar 1906 begonnen. Noch im gleichen Jahr rollten, ^gemächlich ansteigend, die ersten Ver snchZwagcn der Huugerburgbahu darüber. Von den drei Stützen stehen zwei im Wasser des Innslnsses uud eine am Straßenrand des Hohen Weges. D i e M ü h l a n c r B r ü c k e : Die erste Brücke au dieser Stelle ließ Erzherzog Ferdinand I I . nm l581 erbauen, die damals als Saageubrücke bezeichnet wurde. I h r Zweck war hauptsächlich, die Wasserlei lungsrohre zur Versorgung des fürstlichen Schlosses, der sogenannten „Nuhelsut , über den I n n zu füh ren. Ihre weitere vielgestaltige Geschichte wurde iu aussührlichcu Aufsätzen von den Heimatforschern Hans Hörtnagl nnd Rudolf Tinwel geschildert. I m März l809 wollte das bayrische Geueralkommissariat die Brücke wegen Alter und Brüchigkeit abtragen. Der

(2. Fortsetzung)

Aufstand der Tiroler kam der Durchführung aber zn vor. Am 14. Dezember 1838 wnrden nnter Leitung des Südtiroler Ingenieurs Josef Dnile die Arbeiten zum Baue der Kettenbrücke begonnen, deren Vollen dung in das Jahr 1843 fiel. Die riesigen Ketten hiczn ließ man in der Amtsschmicde zu Hall anfertigen. Die Pfähle der 'früheren Holzbrücke wnrden erst 1870 weggeräumt. Beinahe ciu Jahrhundert lang gehörte die Kettenbrücke, die einzige ihrer Art im ganzen Lande, zu deu Wahrzeicheu der tirolischen Landes Hauptstadt. I h r Name ist auch heute uoch im Munde vieler Innsbrucker, obwohl ihre Eutferuuug bereits im Jahre 1938 erfolgte, nachdem der mit Mitteln der Bnndesstraßcnl0erlloaltnng, der Gemeinden Inns^ brück uud Mühlau sowie mit Mitteln der Lokalbahn A. G. Innsbruck-Hall durch die BauunternehmnnO der Wiener Brückenbau- urid Eisenkonstruktioua-A.G. zn errichtende Ban der jetzt bestehenden Mühlauer Brücke in der Innsbruckcr Ocmeiuderatssitznng vom 23. Oktober 1936 nnd in jener vom 20. J u l i 1937 beschlosscu wordeu war. Die aus zwei gemauerten Flußpscilern zur Flußrichtung etwas schräg geführte Brücke ist ein Stahlblech-Durchlanfträgcrban mit einer Gcsamtläuge vou l 06.50 und einer Breite von 17 Me ter. Davon nimmt die Fahrbahn, über die anch die Geleise der Straßenbahn führen, 11 Meter nud beide Gehsteige je drei Meter ein. Eigentümerin der Brücke ist die Vundesstraßeuverwaltuug, erhaltungspflichtig die Stadt Innsbruck. M ü h l a u e r E i s e u b a h n b r ü ct e ! Die erste Arbeit beim Eiseubahnban der Strecke Junsbruck Hall lvar die Inangriffnahme des Baues der l^iseu bahubrücke iu Ntühlau, wozu die Steine (sogenannter Hageuaucr Marmor) ans Kramsach herbeigeführt wurdeu. Die 'Grundsteinlegung zu diesem Duader sse'ivölbebau mit drei massiven Bögen erfolgte am 4. April 1851; am 23. Dezember des Jahres 1858 fuhr der erste Eiseubahuzug, ans Kussteiu kommend, darüber. Die Bauarbeilen standen nnler der Leitung des berühmteu Bahnerbaners K. v. Gliega, der anch der Vrbaner der Semmeriugbahn war. Durch 100 Jahre — iu Krieg und Frieden ^ hat seitdem die Eisenbahnbrücke allen Anforderungen entsprochen. (Fortsetzung folgt)


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