Amtsblatt Innsbruck

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. Jahrgang

Die und das neue Kraftwerk Mühlau der Stadt Innsbruck Dir. Dipl.-Ing. A. C r o c e nnd T i r . I n g . E. M a aß. Wer je eininal die Südhängc der Nordkette durchwandert nnd sich an einein heißen Föhntag vom Dnrst gequält nach einer Quelle gesehnt hat, den» ist vielleicht zum Bewußtsein gekommen, »vie wasserarm nuserc Nordkettc ist. Nnr an einer einzigen Stelle macht sie eine Ausnahme: im Mühlauer Graben, der zur Arzler Scharte hinaufzieht und über welche das Gebiet der Pfeisalpe erreicht loerden kann. Dort stürzt ein wildes Bergwasser zn Tal, das von einer Anzahl großer und einigen kleineren Quellen gespeist -wird. Wer für diese nicht gerade selbstverständliche Erscheinung eine Erklärung sncht, der muß einen Geologen fragen, der ihm etwa folgendes antworten wird: Die Nordkctte, als die südlichste der vier Karweudeltetten, besteht ans einem sogenannten Grundgebirge, über das sich einmal vor Iahrmillionen vom Süden her eine zweite Gebirgsmasse, die sogenannte Inntaldecke geschoben hat. Das Grundgebirge ist znfolge sei ner geologischen Znsammensetzung im wesentlichen wasserundurchlässig^ „während das mächtige Kalksvstem der Inntaldecke mit seinen zahllosen Schichtsugen und klüfteu einen riesigeil Wasserspeicher darstellt", wie Hofrat Dr. Qlto Ampferer nachwies, dessen Lebensarbeit die Erforschung des geologischen Aufdanes des Karwendelgebirges war. Da die Schichten des aufgelagerten Kalkgesteins nach Norden falle», wird die Nordkette iu ihrer ganzen ^ängserslreckung auch nach Norden entwässert. Nur in der Mülilauer Klainm treten mächtige Quellen nach Süden aus, so daß es nach Ampferer „für jeden Kenner des geologischen Gebirgsbanes von vornherein klar ist, daß diese schö neu Quelleu für die Nordtette eine Ausuahmserschei uung sind, der eine besondere Bananlage des Gebir ges an dieser stelle zngruirde liegen muß. Man mnß da ans eine große Querstörung schließen, welche iu der Nichtuug ^iühlauer >tlamm — Ar;ler Scharte — Samertal das ganze befuge der ^nnlaldecke zerrissen hat. Diese Quellen enlwässern niclil nur den Hinter

grnnd der Mühlauer Klamm bis znr Kammhöhe, sondern sie führen große Wassermassen unterirdisch aus dem Bereiche der Pfeisalve vom Norden her dem ^nntal zu". So ist es auch verständlich, daß das auf Grnnd der Wassermengen anzunehmende Einzugsgebiet etwa 35^Qnadratkilomcter groß ist. Aus diesen mächtigen Qnellen haben schon unsere Vorfahren Nutzen gezogen nnd am Unterlanfc des Mühlaner Baches in alten Zeiten durch Wasserräder angetriebene Mühlen errichtet, von, denen ja auch Mühlan seinen Namen hat. Am Ausgange des Mit-telalters wnrden vom Oberlauf des Baches Frischwasserlcitungcn abgezlvcigt und ans diesen das Trinkwasser für die Stadt bezogen. Ein Plan ans der Zeit der Kaiserin Maria Theresia zeigt dann bereits ein sogenanntes „Brunncngeleitc", das ans nicht weniger als acht Holzrohren bestand nnd von einer etwas oberhalb der Tchweinsbrücke gelegenen ^assnng bis in die Stadt reichte. Da diese Holzrohre keinem nennenswerten Wasserdruck widerstehen konnten, mnßten in die Leitung Druckunterbrechnngen eingebaut werden nnd floß das Wasser schließlich in öffentliche Brnnnen frei ans. Wer also iu höheren Stockwerken wohnte, mußte sein Wasser erst voll nnten holen. Aber bereits nm das Jahr 1880 befaßte sich der Gemeinderat mit den Stndien für die Errichtung einer modernen Trinkluasserversorgnngsanlage. die dann in den wahren 1888 18W auch tatsächlich ausgeführt wurde. Es war dies die erste Trintwasseranlage nach dem Hochdrucksystem mit Speichernng. Unweit der Cchweinsbrücke beim Schillerhof wurde ein Trinkwasserreservoir errichtet, das die tageszeitlichen ^chwaut'uugeu des Wasserbedarfes ausglich und gleichzeitig dafür sorgte, daß sich Schwcbstoffe absetzen tonnten. Von den Quellen wurden dabei nur "die Wnrmbachquelle nnd die Quelleu des sogenannten Klammbachstollens eingeleitet. Etwa ',uv selben ^eit trat anch die Elektrizität ans


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