Amtsblatt Innsbruck

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1949

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12. Jahrgang

Der Gegenbesuch des Stadtrates in Bozen Der Bozner Stadtrat war am ^5. Oktober 1948 i n Innsbruck empfangen worden (s. Amtsblatt 1948, Nr. tt/10). Am 2U. Zlpril 1949 erwiderte der I n n s brucker Stadtrat diesen Besuch in Bozen. Die Vertretung der Stadt Innsbruck, besteheud aus dem Bürgermeister, deu beiden Vizebürgermeistern und den Stadtraten Dr. Fr. Greiter, M.'Klappholz, D r . K. Knust, A. Martinstctter, I n g . G. Sigl, I . Thoma, I . Wilberger sowie dem Mag. D i r . Dr. N. Mangutsch, wur de bereits ani Brenuer vom Bozncr Vizebürgermeister Dr. Magnago, Generalsekretär Dr. Tomasini und Kabincttschef Dr. Michclon begrüßt. Vor dem blu mengeschmückteu Vozner Nathans empfing Bürgermeister Lino Ziller die Gäste nnd führte sie in den großen Sitzungssaal, wo iu Gegenwart des Bozner Gemeiudeausschufses nnd der Abteilungsleiter der Gemeiudeämter der Ehrentrnnk kredenzt wnrde. Der Nachmittag war verschiedenen Besichtigungen wie der Gewerbeschule, des Musikkouservatorinms, der Pfarrkirche, der Handelskammer uud schließlich vou Schloß Nnnkelstein gewidmet. Beim Ehrenbankett, d^is die Stadt Bozen am Abend veranstaltete, wechselten die Bürgermeister folgende Trinksprüche.' Bürgermeister Lino Miller hielt seinen zuerst in italienischer nnd anschließend in deutscher Sprache. „Herr Bürgermeister, meine Herreu! I h r heutiger Besuch in Bozen nnd unser Besuch, den wir im vorigeu November ^hrer ^ladt abgestal tel haben, ist eine erueuerle Bestäliguug des seiner zeit ausgesprochenen Verlrauens und des llmstaudes, daß die Beziehungen zwischen den Städten Jims brück uud Bozen von wahrer und aufrichtiger >>r; lichleit getragen sind. Diese Besnche stellen '.»gleich eiue Kundgebung des guten Willens dar, von dem die Vertreter der beiden Städte, die so nahe beieinanderliegen nnd deren Schick sal uud Znknnft gemeinsame Züge tragen, l'eseel! sind. Unsere beiden Städte bilden die Pfeiler einer Brücke, die sich zwischen Italien nnd Österreich spannt. Beide Ttädte haben die Aufgabe, sich ',nni Wortführer

der Fricdcnssehnsncht nnd des Arbeitswillens zn machen, von welchen das österreichische nnd das italienische Volk beseelt sind. Sie haben die Aufgabe, die beideu Völker einander näher zn bringen. Der kulturelle Austausch sowohl wie der Handelsverkehr zivischeil Bozen nnd Innsbruck uimmt von Tag zu Tag zu und wird zweifellos an Bcdcntnng gewinnen, sobald das kürzlich abgeschlossene Vorzugsabkommeu zwischen dem Trentino Tiroler Etschland einerseits nnd Tirol-Worarlberg anderseits in Kraft getreten sein wird. Dank diesem Abkommen wird nnscrc landwirtschaftliche nnd industrielle Produktion in gesteigertem Umfange anf I h r e n Märkten erscheinen nnd I h r e Exportproduktion wird eiue willkommene Ergänznng nnseres Bedarfes bilden. Gemeinden, die so nahe nebeneinander liegen wie die unseren, spüren mit verstärkter Deutlichkeit die Bedürfnisse nnd Wünsche ihrer Bevölkernng. Sie bilden mit ihren Notwendigkeiten so etwas wie eine große Familie, die nach wirtschaftlicher Besserung nnd einem höheren geistigen Leben strebt. Meiner Anffafsnng nach sollte die Gemeinde so etwas wie das Herz der Bürgerschaft darstellen. I n ihr laufen alle Empfiuduugeu, die frendigeu wie die schmerzlichen, zusammen. Notgedrungen steht mau Illusionen etwas skeptisch gegenüber, denn Tag für Tag erlebt mau, daß im Leben der Völker der übersteigerte Nationalismus und der hemmungslose Egoismus zu Situationen führen, die sich auf die Gemeinschaft nur unheilvoll miswirten köuuen. Nach so viel Leid und Haß sollte man doch endlich dem Einzelmenscheu eiu M i u i m n m an Nnhe, an Sicherheit nnd materiellem Wohlstand zu verschaffen snchen, damit ihm endlich anch eiue moralische und geistige höhere (5'utwicklung ermöglicht wird. Ich bin fest davon über^engl, daß es zn den Hauptaufgaben der Gemeiudeverwaltuug gehört, durch ein reibungsloses Funktionieren der öffentlichen Dienste nnd durch eiue beharrliche und nnansgesehte UntersliiNnng des Wirtschafts und ^tnltinlebens den eiqe-


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