der Landeshauptstadt Innsbruck S ch r i f t l c i t n n g :
E r s c h e i n t c i n m a l i in M o il a t B e z u g s p r e i o 3 5. ^ j ä h r l . E i n z e l n u m m e r 3 —.65 Nummer
l
^j. Stock
Zimmer
Fernsprecher N r .
Jänner 1949
R a t h a u s
)ir.
190
6371/190
12. Jahrgang
Entwicklung des Fremdenverkehrs in Innsbruck in den Jahren 1945-1948 Von D r . Eduard Angcrer, Leiter des Statistischen Amtes der Stadt Innsbruck. Das Ende des Krieges brachte i m M a i 1945 auch das Ende jeglichen Fremdenverkehres im eigentlichen Sinne. Die Beschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit auf wenige Kilometer im Umkreise des Wohnsitzes, der völlige Stillstand der Eisenbahn, die Zerstörung oder Beschädigung eines erheblichen Teiles der Hotels und Gasthöfe und die Belegung der noch verwendbaren dnrch die Besatzung und die von ihr geschützten Ausländer legten allen Fremdenverkehr, anch den aus dem I n l a n d c lahm. Doch die Notwendigkeiten des Wirtschaftslebens nnd der dringende Wunsch, die persönlichen Beziehungen zueinander wieder aufzunehmen, setzten sich allmählich gegen alle Widerstände und Hemmnisse durch. I n den erhalten gebliebenen gänzlich oder teilweise freien Gaststätten begannen die Wirte Gasträume und Fremdenzimmer mit den wenigen verfügbaren M i t t e l n instandzusctzen. Schon nach zwei Jahren soll heute daran erinnert werden, wie schwer es für Fremde, gleich ob Inländer oder Ausländer, in den Jahren 1915,/46 war, in Innsbruck ohne Vorbestellung ein Zinnner zu erhalten, da mir ganz wenige Gaststätten mit geringem Belag für den Zivilverkehr zur Verfügung standen. Allmählich wnrdcn weitere (Gasthöfe von „versetzten Personen", d. h. den Ausländern, die bei Kriegsende sich in Österreich aufhielten oder nachher als Flüchtlinge hiehcr kamen, nnd von der Besatzung geränmt nnd damit anch für die Fremdcnbeherber gnng und den Gastwirtsbetrieb verfügbar. Das Tiroler Landesverkehrsamt nnd der StadtMagistrat Innsbruck gingen noch im Jahre >9l5 daran, die bis Kriegsende geführten Erhebungen über den Fremdenverkehr, welche schon ans Jahre vor dem Krieg zurückgreifen, fortzusetzen. Anfangs liefen bei der damals vorhandenen geringen Zahl der Gasthöfe und der herrschenden S t i m m u n g nnr wenige Berichte
über die Anzahl der Gäste und deren Nächtigungen ein. Allmählich wnrdc Gaststätte um Gaststätte wieder dein Zivilverkehr geöffnet, die Zahl der meldenden Fremdcnbchcrbcrgungsbctricbc wnrde größer und die Meldungen ergaben ein ziemlich vollständiges B i l d des Fremdenverkehrs i n nnfercr Stadt. Heute wird das Meldewcfcn über die monatliche statistische Erhebung der in Innsbruck iu gewerblichen Frcmdcnbcherbergungsbetricben übernachtenden Personen zufriedenstellend gchandhabt. Wohl scheint manchen: Gastwirt die Notwendigkeit einer solchen statistischen Erhebung des Fremdenverkehrs noch nicht klar geworden zn sein. Diese Zeilen sollen anch dazu dienen, die Wirte über die Bedeutung der Frcmdenmeldungen aufzuklären. Das Landesverkehrsamt für T i r o l und die Stelle für den Wiederaufbau der österreichischen Frcmdenvcrkchrswirtschaft verwerten bei ihren Werbungen die von den Gemeinden, dem Landcsvcrkehrsamt und Österreichischen Statistischen Zcntralamtc erhobenen Zahlen über den Fremdenverkehr. Ohne diese Zahlen, die sich ans den Berichten der einzelnen Gastwirte ergeben, kann man keinen Überblick darüber erhalten, wieviele Fremde ans dem I n l a n d e nnd wieviele ans dem Anstände, nnd zwar aus den einzelnen Staaten nnserc Stadt besuchen und une lange sie hier bleiben. Die Kenntnis dieser Tatsachen kann erst die richtigen Aufschlüsse darüber geben, wo die Fremdcnverkehrswerbnng planvoll einsetzen soll, in welchen Ländern, in welcher A r t . Diese Ziffern geben b^i beabsichtigten Neu- und Umbauten einen Fingerzeig dafür, wclche Gattnng von Beherbergnngsgaststättcn vom Fremdenverkehr bevorzngt anfgcsncht werden. Unsere Werbung gegenüber dem Anstände nnd unsere Pläne bei der Ansgestaltnng der Fremdcnver-