Amtsblatt Innsbruck

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der Landeshauptstadt Innsbruck

der Deinoüsnatiouen ausgegeben N'orden seien. >?ie;u N'urde festgestellt, das? an den Demoustrationstagen tatsäck^ lick nur ein paar tausend .^iilo Kartoffel» in den Sladlsälen und ein Ileinei eilciuer Vorrat sin- die Spitäler znr Verfügung siau^e». Am Tage danach seien aber gerade rechtzeitig ackt Waggon Mehl eingetroffen nnd habe das italienische Kommando ;ebn Waggon Reis, die znfällig am Bahnhof standen, beigestellt; dazu langten noch zwei Waggon Käse ans dein Iuntale ein, die es ohnehin z»lr Verteilnng getroffen batte. I n dcv ^. Dczembevwoche gab eo auf die Abscknille de»' Fcttkartc, neben der noeb eine rote Lcbcusmittellegitimationslarte zur Kontrolle dnrchlocht nnirdc, je N> Dekagraium Kokosfett zniu Preise von ? l i . <!<>. I n der : l . Wocke wurde l Dose Kondenomilch uiil ^<» K. verabfolgt. Vom l^N. ^lovcmbcr bis <>. De^einber ivurden der Stadt 7'2 Kilograulin Kuller geliefert, nämlich von Sölden 5»'.;, Stams 12 und Naiiggen 7. Die Vozner Zeitung der „Tiroler" fordert zur Zeichnung von Geldspenden für die notleidende Vevölternng Innobrncks auf. W herrschte anch Mangel an Zündböl^crn. Die „Tiroler Zcitnngsforrcspondeuz", uutcrrichtet aus ^andcsrcgicruugokrcisen, verabreicht eine Veruhigungspillc, in der sich folgende heutigen Pressenotizen sehr verwandte! gewundene Sätze finden: „Endlich sind einige Zuschübe an Lebensmitteln vorläufig ciumal angekündigt. Es ist zu boffeu, dasi die 2ierkchrsschwicrigkeitcu die 'Ankunft der anrollenden Hilfe nicht allzusehr verzögern . . . Die gegenwärtige ,vrostpcriode allerdings wird der raschen Zulieferung der liartosfelu, damit dieselben nicht Schaden leiden, wohl ein Hindernis entgegenstellen. Immerhin aber können w i r hoffen, daß w i r in absehbarer Zeit wieder Kartoffel zur Verteilung bringen können. — Die Tiroler Landesregierung ist gegenwärtig mit I t a l i e n . . . in Verhandlungen wegen einer Lebcusmittelhilfe und man glaubt, dasi auch bicr einzelne Nahruugsmittcl zu bekommen sein werden.,,

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Die .»ungerdemonstraliouen baite» alleulhalbeu Teil»abine für die schwer geprüften Tiroler bervorgerusen. Das „^cbwei^er .^ilfsloinitce für die bungerudeu Völker" in -^ern kündigte einen Waggon Mebl an, das „Zentralllitterstüynngskomitee für Österreich" in Utrecht ' einige Waggon Lebensmittel nnd der „Tiroler Alpensänger Klub" in S . Paul in Minnesotta für zehn linderreiche ,vami!ien Schinken nnd Speck. Die Regierung batte inzwischen eiuige der von den Demonstranten vorgebrachten, angeblich Unwillen erregenden ,välle überprüft nnd ihre völlige Haltlosigkeit veröffentlicht. Die durch die Plnndcrnngen Geschädigten, die einen Schaden von drei M i l l i o n e n Kronen angaben, vereinigten sich, nin eine aemrinsame Wiedergutmachung 5>l erreichen. Wcuu sich aueb leine neneu Unruhen mebr ereigneten, so sab sich die Vandesregieruug wilder Gerüchte wegen dock vcranlasit, am 17. Dezember einen Aufruf an die Bevölkerung zu erlassen, in der es n. a. hcistt: „Obwohl seit dem <». Dezember Ruhestörungen nicht mehr vorgekoinun'N sind und der Stand der Versorgung sich gebessert hat, dnrchschwirrcn dock noch immer Gerüchte von bevorstehenden gewaltsamen Angriffen ans öffentliche Ge<bändc oder elektrische Anlagen die S t a d t ; die Klöster in und ausier Innsbruck werden durch alarmierende Nachrichten in Angst versetzt und einzelne in der Öffentlichkeit wirkende Persönlichkeiten erhalten Briefe, in denen sie am ^cbcn bedroht werden. - Es ist kein Zweifel, dasi es sich bei diesen Gerüchten nnd Drohuugcu zum allergrößten Teile um böswillige oder leichtsinnige Irrcsülnungsversuche ohne ernsten Hintergrund handelt. Insoweit aber in lichtschcueu Schlupswiulelu wirklich die Absicht bestehen sollte, Unruhen zu stiften oder anf Plünderungen auszugehen, kann die Landesregierung der Bevölkerung zn ihrer Beruhigung mitteilen, daß alle Vorkehrungen getroffen sind/ um Störungen der öffentlichen Ordnung hintau;ubalteu und allen gegen Personen oder fremdes Eigentum sich richtenden Gewalttätigkeiten anch mit Waffengewalt ',n begegnen. folgt

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