Innsbruck (5 r sche i n t c i » i n a ! i ,n M ^ » a t B e z u g s p r e i s !^ 7», jäbrl. E i >l z e l n l i i n i n c r ^ ,.',<»
S c h r i f t l e i t >i l l g ^ A l t e s R a t h a u s 2. Stock, Z i m m e r N r . l 6 3 Fernsprecher N r .6 3 7 1 /l 6 3
15. Februar l947
IN. Jahrgang
Innsbruck's Gebiets- und Bevölferullgszunahnle ill den letzten 50 Jahren Von Magistratsdirektor a. D. Dr. Fcmkhauser I n einem alten Reiseführer ist zn lesen: „ I n n s bruck umfaßt ans cincin Gebiet von rund 3 Quadratkilometer 23.325 Seelen, darunter 1.977 M i l i t ä r s . " Diese Zahlen stammen von der Volkszählung des Jahres 1890,siesind jedem Innsbrucker, der in den Wer Jahren die Schulbank drückte, geläufig. Seit dem Jahre 1942 mißt das Gebiet 101.76 Quadratkilometer, die Zahl der Einwohner betrug im Dezember 1916 95.992. D a s G e b i e t d e r S t a d t ist a l s o 3 3 m a l s o g r o ß a l s v o r 50 J a h r e n , d i e B e v ö l k e r u n g s z a h l ist g u t a u f d a s V i e r f a c h c g csti eg e n . Die nachstehende Tabelle zeigt die einzelnen Stufen dieser Entwicklung vou Eingemeindung zu Eingemeindung und Volkszählung zu Volkszählung; als lente Bevölkerungszahl wurde, da ein Volkszählungsergebnis ans der jüngsten Zeit mangelt, nach dem Beispiel des Statistischen Zentralamtcs in Wien die Zahl der vom Ernährnngsamtc ausgegebenen Lebensmittelkarten angenommen. Vou der „fortgcschricbcnen" Zahl der Einwolmcrerfassnngsstelle von 97.884 wurde kein Gebrauch gemacht; fortgeschriebenc Zahlen sind meist etwas zn hoch, die Meldeämter sind bei der Fortschreibnng ausschließlich ans die Erfüllung der Meldepflicht feitens der Bevölkerung angewiesen und diese erstattet erfahrungsgemäß die Anmeldnngen gewissenhafter als die Abmeldnngcn. Die Entwicklung des G e b ie t öz n w achs e o ist völlig klar: mit dem kleinen, 306.92 Hektar nmfassendcn Kern, wurden zu vier Zeitpunkten meist grnppenwcise acht umliegende Gemeinden vereinigt, deren Gebiete dunbwegs größer waren als da? eigene. Die Stadt gewann damit 9>l<»9.l0 Hektar und zugleich die dura' mehrere Jahrzehnte entbehrte ,neibeil großzügigerer Plauung und Banliniensühruug. Nicht so einfach ist die B e v ö l k e r u n g o Z u n a h m e zu erkläre». Sie beruht ans den Eingemeindungen, dem Znwandernngs- und dem Geburteuüberschnß. Ans die Eingemeindungen entfallen einmal
15.817, einmal 15.755, einmal 2335 nnd einmal 1324, zusammen 35.231 Einwohner, auf die Zuwanderung, die vor dem ersten Weltkrieg nnd nach dem Jahre l938 besonders lebbaft war, im Ganzen 24.945 nnd auf den Geburtenüberschuß 12.196. Vom Gcsamtzuwachs von 72.672 Einwohnern entfallen demnach 48.5 Prozent auf Eingemeindungen, 31.3 Prozent auf Zuwandcrnng und 17.2 Prozent auf Geburtenüberschuß. Von den für diese drei Arien des Zuwachses in der Tabelle nach dem Jahre 1939 gebildeten Zwischensummcn sind die Hundertsätze bezeichnenderweise 57.3, 27.8 und 14.9; es fehlten damals der Hauptzustrom von Südtirolcrn und Deutschen uud die Folgen der Geburtenfreudigkeit. Vor 1900 überwog noch der Geburtenüberschuß das Zuwandcruugsplus. Dcu zahlenmäßig größten Gcbnrtcnüberschuß weist die ortsansässige Bevölkerung mit 876 im Jahre 1942 auf; überraschend ist es, daß der nächstgrößte Überschuß mit 667 auf das Jahr 1913 fällt. Er ist im Verhältnis zur damaligen Bevölkerungszahl größer als der des Jahres 1942 ^ 1.23 Prozent statt 1.03 Prozent nnd somit relativ der größte seit 50 Jahren. Von 95.992 Einwohnern gehören 13.629 dem männlichen und 52.363 dem weiblichen Gcschlechte an. Das Zahlenverhältnis der beiden (^schlechter hat sich, wie es bei den Verlusten der beiden Kriege nicht anders zu erwarten war, sebr zn nngnnsten der Männer verschoben; es betrug im Jahre 1890 ^l9 : 5 1 , im Jahre 1939 l7 : 53 nnd beträgt heute 45 : 55, das bedeutet, daß fast auf jeden vierten Mann zwei Frauen entfallen. Die ZaI'l, mil der man landlänng die B e v ö l k e r u n g s d i c h t e ansdrückt, war im Jahre 1900 bei 26.^66 Einwohnern am größten, sie betrug 8753 Einwohner anf 1 Quadratkilometer, damit übertraf I n n s bruck sogar Wien, das im 'elben I<ibr 7»>66(5inwo!'ncr pro Quadratkilometer aufwies. M i t jeder Eiugcmeinduug sank aber die Dichte rapid, heute, bei 95.992 Einwobnern, beträgt sie 943. Die in der Tabelle enthal-