Amtsblatt Innsbruck

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Amtsblatt der GauhauptftM Innsbruck V.k.b.

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5.

sltzung der lnnsbrucker l^atslierren am 24. Kaum 14 Tage nach der feierlichen Vereidigung berief Herr Oberbürgermeister Dr. Egon Deng am 24. Märg 1939 die Ratsherren der Stadt Innsbruck Zu ihrer ersten Arbeitssitzung zur Behandlung einer größeren Tagungsfolge ein. Zu diefem Zwecke versammelten sich die Ratsherren am genannten Tage um 5 Uhr nachmittags im Adlersaal des Stadtsaalgebäudes. Nach Eröffnung der Sitzung hielt der Herr Oberbürgermeister folgende Ansprache: „Meine Parteigenossen! Als wir vor knapp vierzehn Tagen am Tage unserer ersten Sitzung zugleich die Wiederkehr jenes Tages feierten, an dem die nationalsozialistische Bewegung der Ostmark die Macht übernommen hatte und an dem unsere Heimkehr ins Großdeutsche Reich zur Gewißheit geworden war, waren wir uns wohl alle bewußt, welch ungeheuer stolzen Weg das deutsche Volk bis dahin bereits unter der Führung unseres heißgeliebten Führers zurückgelegt hat. Wir waren uns wohl auch darüber im klaren, daß noch verschiedene Fragen ihrer Lösung harren, wohl niemand aber von uns glaubte ernstlich daran, daß bis zu unserer nächsten Sitzung in knappen vierzehn Tagen diese Probleme bereits auf friedlichem Wege, ohne auch nur einen Tropfen deutschen Blutes, gelöst sein werden. Wenn wir heute auf diese vierzehn Tage zurückblicken, dann sind es fürwahr Tage, in denen Weltgeschichte gemacht wurde. Auf der Burg zu Prag, dem Hradschin, wehen die Symbole unseres Kampfes und Sieges. Der tschechische Staat, der berühmte russische Flugplatz im Kampf gegen die europäische Kultur, ist deutscher Besitz und damit ein Bollwerk dieser europäischen Kultur geworden. Die Slowakei hat sich unter deutschen Schutz gestellt und mit dem Reiche bereits ein Abkommen über die militärische Sicherung, die natürlich eine Sicherung des Reiches ist. abgeschlossen. Welch große Bedeutung die Schaffung des Protektorates Böhmen und Mähren und diese Regelung mit der Slowakei in Wirklichkeit haben wird, das vermögen wir wohl heute noch gar nicht abzuschätzen. Am besten können wir.uns aber eine Vorstellung davon machen, wenn wir uns der ungeheuren Aufregung und der bodenlosen Wut und Hetze auf Seite unserer demokratischen Freunde erinnern. Mit besonderer Freude erfüllt uns dabei auch, daß durch diefe Großtat des Führers für den europäischen Frieden und

1939 die Erhaltung der europäischen Kultur auch so viele unserer deutschen Volksgenossen in Mähren und Böhmen ins Großdeutsche Reich heimgekehrt sind. Besonders hoch schlugen aber unsere Herzen, als der Führer wenige Tage später, am 21. März, das urdeutsche Memelland heimholte und damit den Zwanzigjährigen Kampf dieser unserer Volksgenossen siegreich beendete. Gerade wir hier in der Ostmark, die wir selbst durch schwere Kampfjahre gegangen sind, können das Glücksgefühl llnserer Volksgenossen im Memelland voll und ganz verstehen und grüßen sie daher besonders herzlich. Unter der Größe dieser auf wenige Tage zusammengedrängten Entscheidung verschwindet beinahe die gestern erst abgeschlossene wirtschaftliche Vereinbarung mit Rumänien, die dennoch gerade auf dem Gebiete der Rohstoff- und Ernährungssicherung des deutschen Volkes von unendlicher Bedeutung ist. Meine Parteigenossen! Denken wir zwanzig Jahre zurück. Damals unternahm es ein Mann allein, Deutschland aus seiner tiefsten Schmach herauszuholen, und dieser eine Mann errang sich in heißem Kampf nicht nur die Macht im Staate, sondern vor allem die Liebe und die unbedingte Gefolgschaft des deutschen Volkes. Und dieser eine Mann, der in der Festungshaft beschloß, die Geschicke Deutschlands in seine Hand zu nehmen und die europäische Landkarte zu ändern, dieser eine Mann schuf ein stolzes, wehrhaftes Deutschland und in rascher Folge ein Großdeutschland durch die Wiedervereinigung der Ostmark, des Sudetengebietes, und er schuf heute ein noch größeres Deutschland und damit ein Reich so voller Größe und Kraft, daß keine Macht der Erde es auseinanderbrechen wird. Meine Parteigenossen! Es ist unmöglich, dem Dankgefühle Ausdruck zu verleihen, das jeden Deutschen, der fein Volk liebt, beseelt. Es ist unmöglich, unsere heiße Liebe zum Führer in Worte zu kleiden. Noch unmöglicher ist es aber, diese Dankesschuld, die wir alle gegenüber unserem Führer haben, abzustatten. Wir können in diesen Tagen deutscher Größe, die in die Weltgeschichte eingehen werden, nur all unser heißes Wünschen zusammenfassen, der Allmächtige erhalte uns den Führer, und nur geloben, in blindem Vertrauen zu jeder Stunde zu folgen, wenn uns der Führer ruft. Aus tiefster Dankbarkeit und heißer Liebe grüßen wir in dieser Stunde den Führer des Großdeutschen Reiches, den größten Deutschen aller Zeiten."

Nach einem im Anschluß von den Ratsherren dem Führer dargebrachten „Sieg Heil!" schritt der Herr Ober-


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